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1. Länderkunde von Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung des Deutschen Reiches - S. 32

1909 - Breslau : Hirt
32 C. Länderkunde Mitteleuropas. Wir unterscheiden landschaftlich: a) Die Nordseeküste mit ihren Inseln und Marschen. Die deutsche Nordsee- küste ist eine den Schiffen gefährliche Flachküste. Sie ist vom Tollart bis zur dänischen Grenze mit Ausnahme einer ganz kurzen Strecke durch gewaltige, mit großen Kosten errichtete Erddämme, Deiche genannt, geschützt (Bild 36). Doch nicht immer sind diese Deiche imstande, das Meer zurückzuhalten. Sturmfluten^ haben ganze Land- striche verschlungen. Auf diese Weise sind der Dollart und der Jadebusen und in Holland die Südersee entstanden. Zur Zeit der Ebbe2 wird der Meeresgrund auf eine weite Strecke hin ganz oder teilweise trockengelegt. Diese seichten, täglich zwei- mal vom Meere verlassenen Stellen heißen Watten. Niedrige Inseln begleiten den flachen Küstensaum; westlich von der Elbmündung liegen die Ostsriesischen und nördlich davon die Nordfriesischen Inseln. Sie sind meist Reste der alten Küste, ehemaliger Dünen, die sich einst an der ganzen Küste entlang erstreckten. Die meisten von ihnen, besonders Norderney an der Hannover- schen und Sylt an der schleswig-holsteinischen Küste, sind besuchte Seebäder. Vor der Elbmündung liegt das Felseneiland Helgoland (Buntbild). Den Saum der festländischen Küste bildet ein Streifen fruchtbaren Landes; das sind die durch Schlammablagemngen entstandenen und dem Meere durch müh- same Deichbauten abgewonnenen Marschen. Die weiten, saftigen, durch Getreide- äcker unterbrochenen Wiesenfluren sind mit Herden weidender Rinder bedeckt. Kanäle durchziehen das Land; Wälder und Quellen fehlen. Die Wohnungen sind auf den sandigen Hügelwellen der Geest oder auf künstlich erhöhten Stellen, den Wurten, errichtet (Bild 36). Weil die Nordseeküste flach ist, so ist sie arm an Häfen. Die bedeutendsten finden sich an den Mündungen der Flüsse oder an Meerbusen. An der Weser, 70 km von der Mündung entsernt, liegt Bremen, dessen Auswanderer- und Seehafen Bremerhaven ist, am Jadebusen das befestigte Wilhelmshavens und an der Stelle der Elbe, bis zu der die Flut große Seeschiffe trägt, Hamburg. b) Das Geest- und Moorland zwischen Elbe und Ems. Der Teil des Nordsee- Flachlandes, der landeinwärts von den fruchtbarm Küstenmarschen liegt, wird durch die untere Weser in zwei Gebiete geschieden, die in Bodenbeschaffenheit und Pflanzen- wuchs merklich voneinander abweichen. Ostlich von dieser Grenzlinie breitet sich hauptsächlich sandiges, hügeliges Geestland^ aus, westlich von ihr liegt das Gebiet der großen Moore. Das Geestland hat sandigen, wenig smchtbaren Boden und ist daher nur stellen- weise bebaut und bewaldet; weite Strecken tragen nur Heidekraut. Die ausgedehnteste Geestlandschaft ist die Lüneburger Heide (Bild 35). Sie ist ein meist sandiger Rücken mit eingesprengten Mooren zwischen Elbe, Weser und Aller. Kleine Gewässer fließen nach den Seiten ab. Roggen, Kartoffeln, Hafer und Buchweizen geben 1 Eine Sturmflut ist eine durch den Sturm hervorgerufene Überschwemmung des Küstenlandes. 2 Ebbe und Flut sind eine merkwürdige Erscheinung des Ozeans; alle sechs Stunden steigt und alle sechs Stunden fällt das Wasser. Das Steigen der Wassermassen gegen die Küste nennt man Flut, ihr Zurückweichen Ebbe. Ebbe und Flut sind für den Verkehr in unfern tief im Lande liegenden Nordseehäfen von größter Bedeutung. Die Flut trägt die Schiffe die Elbe und Weser hinauf, und die eintretende Ebbe trägt sie wieder hinab. 3 Häven ist die niederdeutsche Schreibweise für Hafen. 4 Geestland nennt man das im allgemeinen aus Sandboden bestehende Hügelland im nordwestlichen Deutschland. Plattdeutsch güst - trocken, unfruchtbar.

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