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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 125

1893 - Hannover : Hahn
125 d. Ober-Franken. -Bamberg (38 T. E.), Haudelsst., an der Regnitz, nahe der Mündung. «Bayreuth (25 T. E.) am Roten Main. Großindustrie. »Hof (26 T. E.) an der Saale. Handels- und Fabrikst. 6. Unter-Franken. Schweinfurt (12 T. E.) am Main. Farbenfabrikation: das „Schweinsnrter Grün". ° Würz bürg (64 T. E.) in freundlicher Gegend am Main, der hier schiffbar wird. Markt für deu im Maiuthale gewonnenen Wein. Univ. Asch äff enbnrg (14 T. E.) am Main. Industrie. f. Mittel-Franken. 'Fürth (47 T. E.) am Zusammenfluß von Rednitz und Pegnitz, wo die vou S.-O. direkt nach der Mainmündnng zielenden Straßen das n.-s. Verkehrsthal schneiden. Ebenda ^Nürnberg (157 T. E.) an der Pegnitz. Im Mittelalter, wo der ganze Verkehr von N.-W. nach dem Orient über diese Stadt zog, hatte sie ihre Glanzepoche. Sie vereinigt mit den Prachtbauten und Giebelhäusern jener Zeit die durch die Bedürfnisse der Neuzeit hervorgeruseueu Bauten und Eiurich- tuugen. Auch heute steht Handel und Kunstgewerbe in hoher Blüte. Die Stadt wächst immer mehr au 'Fürth heran. Erlangen (19 T. E.) weiter n. an der Regnitz. Univ. g. Schwaben. c-Augsburg (über 80 T. E.) am Lech. Hier vereinigen sich die von S. und S.-W. aus den Alpen kommenden Straßen, so daß Die Stadt früher bei der größern Wichtigkeit derselben eine sehr hohe Bedeutung hatte, Handel und Gewerbthätigkeit. Kempten (17 T. E.) an der Jller, deren Wasserkraft die Gewerbthätigkeit fördert. Großer Viehmarkt. Donauwörth [3733 (£.] an der Donau. Lindau [5388 @.]. Bayrischer Hasen am Bodensee. d. Die Rheinpfalz liegt abgetrennt vom Hauptlande am linken Rhein- user- Fruchtbarer Boden. Speyer (18 T. E.) am Rhein war im Mittelalter von hoher Bedeutung; es ist jetzt durch das Emporkommen von «Mann- heim-'Ludwigshafen an der Neckarmündung beeinträchtigt. Der Dom mit der Kaisergruft.

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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 210

1830 - Berlin : Reimer
210 a) Im Oberlauf. Die Landquart; die Jll; die dregenzer Aach; die Argen; die Schüssen; die Stockach; (die vier zuletzt genannten gehen in den Bodensee); die Wutach; aus dem (kleinen) Feldsee; die Wiesen. b) Im Mittellauf: Die Elz mit der Treisam; die Kinzig; Murg; Pfinz; der Neckar; der Main; die Lahn mit der Ohm; die Wied. c) 3m Unterlauf. ' Die Sieg mit der Agger; die Wupper; die Ruhr mit der Lenne; die Lippe. Er la ü ter un g 3. Unter diesen Nebenflüssen sind der Neckar und der Main die bedeutendsten. Der Neckar hat seine Quelle in dem Winkel, wo der Rhein aus dem Oberlauf in den Mittellauf übergeht; aber sein Quellbezirk ist südwärts völlig abgesondert vom Rhein durch ein fremdartiges Stromgebiet, das zu einem entgegen- gesetzten Meerbecken gehört. Der Neckar hat eine nördliche Normaldirektion, erst N., dann No., N. und zuletzt W. flie- ßend zum Rhein. Seine Zuflüsse sind, rechts: die Vils, die Rems, der Kocher, die Jaxt; — links: die Enz mit der Nagold. Der Main, der wichtigste und größte Nebenfluß des Rhein- auf dessen Ostseite. Vermittelst dieses Flusses nähert sich das Wassersystem des Rheins den Gebieten der Elbe und Weser, denn des Mains Ursprung ist den Quellen der Eger und der Werra benachbart; und er geht südwärts an den Quellen der Fulda vorüber. Die Direktion des Flußlaufes ist gerade W., aber er beschreibt auf seinem Wege große und viele Krümmungen, dir aber immer auf die Normalrichtung zurückkommen. Der Main hat zwei Quellbäche; den weißen Main gegen No., den rothen Main gegen Sw. Zuflüsse des Mains sind, rechts: die Rodach, die 34, die fränkische Saale, die Kinzig/die Nidda mit der Wetter; — links : die Regmtz, welche aus der fränkischen und schwäbischen Rezat entsteht, mit der Pegnitz zur Rechten und der Aisch zur Lin, ken; ferner die Lauber. Die Regnitz ist der bedeutendste Zu- fluß des Mains. Vermittelst der Quellgegenden der Lahn, Sieg und Ruhr gränzt das Gebiet des Rheins an das Wesergebiet; vermit- telst der Lippe an das Gebiet deä Küstenflusses Ems. Erlaüterung 4. Nebenflüsse des Rheins; — auf der lin- ken Seite: a) Im Oberlauf. Die Thur mit der Sitter; die Löß; die Aar; die Birs. b) Im Mittellauf. Die Jll; die Breusch; die Gränzlauter; die Speier; die Nahe mit der Glan, Lauter und Alsenz; die Mosel; die Ahr. i

2. Die altklassischen Realien im Realgymnasium - S. 74

1911 - Berlin : Teubner
74 - werden als praefectus castrorum 7 und da spter jede einzelne Legion einen solchen hatte, der dann den Namen praefectus legionis fhrte, so war ihm schlielich auch der Oberbefehl der die Legion und damit die Aufnahme in den Ritterstand zugnglich. 9. Der Grenzschutz. 1. Der Limes. Das gesamte rmische Heer war, abgesehen von den hauptstdtischen Truppen, an den Grenzen des Reiches in festen stehenden Lagern untergebracht. Unter Angnstus und seinen nchsten Nachfolgern stand die Hauptmacht mit 8 Legionen am Rhein. Domitian (81 96) schob durch glckliche Kmpfe gegen die Chatten die Grenze nrdlich vom Main weiter nach Osten vor, so da die Grenzlinie nun, am Rhein beginnend, bei Ems die Lahn berschritt, der den Kamm des Taunus nordstlich bis an die Auslufer des Vogelsberges sich erstreckte und von da aus sdwrts zum Main, nahe dem Einflu der Kinzig, verlief. Zur Sicherung gegen die freien Germanen wurden auf dieser ganzen Linie zahlreiche kleine Kastelle angelegt und mit Truppen besetzt, welche zunchst die Aufgabe hatten, einen breiten Streifen lngs der Grenze von Bumen zu subern, um so den limes herzustellen. Dieser bildet also einen fortlaufenden Grenz-weg, der von Patrouillen begangen werden konnte, von Fremden aber nur an bestimmten Punkten unbewaffnet berschritten werden durfte. Zwischen den Kastellen, welche die Hanptwege und Flu-tler deckten, wurden auch noch an geeigneten Stellen Wacht-trme erbaut. Trajan (98 117) setzte das Befestigungswerk in sdlicher Richtung jenseits des Maines fort, indem er durch den stlichen Odenwald eine lange Reihe von Kastellen bis zum Neckar und an diesem entlang errichten lie. Diese Linie schob Hadrian (117138) dann weiter nach Osten vor und brachte sie in Ver-bindung mit der rechtwinklig ostwrts ansetzenden Grenzbefestigung des Donaugebietes, dem limes Raetiae. Er lie auch den ganzen Limes mit einem Palisadenzaun versehen und die von Domitian in der Ebene zwischen Rhein, Main und nrdlichem Limes an-. gelegten Kastelle aufheben. Dieses Gebiet befand sich jetzt in vlligem Frieden, eine fleiige brgerliche Bevlkerung und zahl-reiche Ackerbauer hatten sich dort angesiedelt. So konnten die Be-satznngen nun ebenfalls an die Grenze verlegt werden, wo an Stelle der bisherigen kleinen Erdkastelle groe Kohortenlager entstanden, die nunmehr dem Grenzschutz dienten.

3. Teil 2 - S. 158

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 158 — Ii. Wie zeigt sich ihr Wasserreichtum? a. Von der Karte wird abgelesen: Die Landschaft ist reich an Flüssen. Besonders sind zwei Flüsse bemerkenswert: der Main und der Neckar. Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt in vielfach ge- wnndenem Lauf nach Westen zum Rhein. Er bildet drei nach Norden offene und vier nach Süden offene Flußbogen. (Anzeichnen!) Ihm strömen eine Menge Nebenflüsse zu, dereu Namen wir uns nicht merken wollen. — Der Neckar hat seine Quelle auf dem Schwarzwalde. Er bildet auf seinem Laufe einen nach Westen zu offenen Bogen und ergießt sich zuletzt in den Rhein. b. Vom Lehrer wird hinzugefügt: Und auch heilsames Wasser sprudelt hier aus der Erde. Bei Kissingen z. B. (Zeigen!) am Ab- hange des Rhöngebirges quillt Mineralwasser aus dem Boden. Nach Kissingen kommen daher jährlich viele Kranke, um Heilung oder Stärknng zu finden. Auch Fürst Bismarck, des deutschen Reiches erster Kanzler, und unsere Kaiserin mit ihren Prinzen haben den Badeort Kissingen schon aufgesucht. Zur sachlichen Besprechung: a. Woher kommt es wohl, daß der Main so viele Bogen macht? (Gebirge oder Anhöhen versperren ihm den Weg und zwingen ihn, von seinem Laufe abzuweichen — Einfluß des Spessarts z. B.) b. Warum heißt das Wasser, welches bei Kissingen aus der Erde quillt, Mineralwasser? c. Schildere das Leben in einem Badeorte! Iii. Wie tritt die Fruchtbarkeit dieser Landschaft zu Tage? Die Vermutungen der Schüler werden bestätigt und dann so zu- fammengefaßt: Die von uns betrachtete Landschaft ist ein Ackerbau-, Wein-, Obst- und Gemüseland. Hier wogen goldene Ähren auf frucht- barem Ackerboden. Hier gedeiht vorzüglicher Wein, besonders an den Ufern des Mains und des Neckars. Hier wächst allerlei zartes Gemüse in wohlgepflegten, sich weitausbreitenden Gärten. Hier breiten Obstbäume ihre Zweige aus, die im Frühlinge in herrlichem Blütenschmucke prangen und im Sommer oder Herbst mit köstlichen Früchten beladen sind. Hier gedeiht auch in sonnigen Gärten der Hopfen, dessen eiförmige, grüne Blüten zur Bereitung des Bieres dienen und ihm größere Haltbarkeit und würzigen Geschmack verleihen. Man zieht den Hopfen ähnlich wie den Weinstock an hohen Stangen und Pfählen. ) Schon aus dem Nameu vieler Ortschaften kann man einen Schluß auf die Verhältnisse im Rhöngebirge machen. Es seien hier nur die erwähnt, die Kutzen auf- führt: Schmalenau, Dürrfeld, Sparbrot, Wüstensachsen, Kaltennordheim, Rabenstein, Teufelsberg. — Ein Sprichwort heißt: „Ein Klingenberger Spatz kann nicht über den Main fliegen." (Aus Schwäche! — Hinweis auf die Armut der Spessartbewohner.)

4. Unsere Heimat - S. 62

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter, als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der alten Mainstadt hier stehen!" 38. Karl der Große und die Gründung Frankfurts. Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel umschließt es. In der rechten Hand hält er ein mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser über das große deutsche Reich war. Schaut man in sein männlich Antlitz mit den weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart, den lang herabwallenden Haaren, so kann man sich wohl denken, daß er ein kluger und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß. Mit Recht hat man ihm daher den Namen „der Große" gegeben. 2. Zuerst war er nur König der Franken. Die Franken waren ein großes, tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern des Rheins und des Mains, schon ehe Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken- reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich. Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch

5. Deutschland - S. 91

1886 - Breslau : Hirt
19. Der Main. 91 großartige und zahlreiche römische Bauwerke besitzt in Deutschland kein zweiter Ort. Die Porta nigra, ein thorartiger Bau, dessen Sandsteinquadern ohne Mörtel aufeinander lasten, war vielleicht ein römisches Siegesthor. Die „römischen Bäder" Triers, aus roten, flachen Ziegeln erbaut, gehörten Ursprung- lich zu einem Kaiserpalaste, von dem gleichfalls noch Trümmer übrig sind. Das Amphitheater wurde, nachdem es sich 1200 Jahre hindurch erhalten hatte, vor 600 Jahren zerstört, als Mönche mit Erlaubnis des Erzbischofs die Steiue zum Bauen verwendeten; heute sind davon nur geringe Reste vorhanden. Das schönste Römerwerk aber diesseits der Alpen sindet man 2 Stunden von Trier beim Dorfe Igel. Es besteht aus einer 22 m hohen Säule (nach dem Dorfe die „Jgelfäule" genannt), die aus rotem Sandstein gefertigt und mit Reliefs und fchon etwas verwitterten Inschriften bedeckt ist. Das Becken von Trier trennt die obere (lothringische) Mosel von der unteren. An der ersteren liegt Metz, eines der gewaltigsten Bollwerke ans der Westgrenze von Deutschlaud. Die Befestigungen waren schon vor dem Kriege sehr stark und sind in der Folge von den Deutschen erheblich erweitert und nach neuen Systemen verbessert worden. So ist jetzt Metz eine Festung, die jedem Angriff Trotz bietet. Die Werke (Forts) find nach deutschen Heer- führern benannt. Von Metz aus werden die Schlachtfelder von St, Privat, Gravelotte, Mars la Tour und Rezonville besticht, wo man auf Tritt und Schritt Gräber mit einfachen Kreuzen oder größeren Grabmälern findet. Man hat den Rhein ein Epos und die Mosel wegen ihrer einfachen und bescheideneren Schönheiten ein Idyll genannt. Wer daher nicht den ran- schenden Weltverkehr, wohl aber den stillen Frieden, die Lieblichkeit und An- mut der Natur sucht, der gehe dahin, wo im stillen Thal die Mosel ihre Bogen zieht. Nach Klöden u. Oberländer ln. t>. L. u. V.). 19. Der Main. In einer Länge von 600 km durchströmt der vielfach gekrümmte Main das fchöne Franken, das einem mit Wein, Obst und Gemüse gesegneten Garten gleicht. Kein Nebenfluß des Rheins entspringt so weit von seinem Hauptstrome und fließt so nahe dem Herzen des Vaterlandes wie der Main. Er ist nicht hastig und stürmisch, sondern gleitet sanft dahin, überall bedächtig den an ihn herantretenden Gebirgen ausweichend und vielfach Bogen oder eckige Linien beschreibend. Obwohl ihm großartige Naturbilder fehlen, so ist er doch reich an lieblichen und heiteren Landschaften. An seinen Ufern wechselt das Grün der Tannen und Buchen, der Saatfelder und Wiesen mit den Hügeln und

6. Teil 2 - S. 174

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
174 Iii. Deutschland. land, die schwäbischen und fränkischen Terrassen, durchflössen vom Neckar und Main, wässern nach dem Rhein ab und bestehen aus Trias. Der Main entsteht aus zwei Quellbächen: der rote Main ent- springt am No.-Rand des Jura, der weiße Main im Fichtelgebirge. Der im ganzen w. Laus ist sehr gezackt, sodaß der Fluß ein ganz schwaches Gefälle hat, was für die Schiffahrt sehr brauchbar ist. Nach Beschreiben des ersten sö. geöffneten Vogens nimmt der Main l. die Regnitz (im Oberlauf Rezat^) auf, umfließt dann in ähnlichem Bogen * einen plattenartigen Vorsprung der fränkischen Terrassen, den Steiger- wald, und hat hiermit schon das W begonnen, das er in die ihn * umgebenden mäßigen Hochflächen tief einfurcht; an der Mittelwendung des W (zwischen dem nach N. offenen Dreieck und dem nach N. offenen Viereck) empfängt er von No. die fränkische Saale, umfließt dann in seiner Vierecksschlinge den S. des Spessarts einer in waldige Höhenrücken zerschnittenen Hochfläche, und zieht endlich durch die Tief- ebene gen W. zum Rhein, wo er noch Kinzig und Nidda (beide gleich- falls von No.) aufnimmt. Der Neckar entspringt in dem Winkel zwischen Jura und Schwarz- wald, fließt erst dem Jura entlang, dann, nw. von Ulm umbiegend, gen Nw. und Nnw. durch das schwäbische Terrassenland, zuletzt w. der Tief- ebene zu. Er empfängt vom Jura au seinem Knie die Fils, später (dicht nebeneinander) den Kocher und die Jagst, vorher l. (vom Schwarzwald) die Enz. Die oberrheinische Ebene^ ist eine 35km breite, meist garten- gleich fruchtbare Schwemmland-Niederung und zwar fast durchweg eine tafelebene Tiefebene, die einzige größere in ganz S.-Deutschland, ihrer ganzen Länge nach durchflössen vom Rhein. Nachdem der Rhein den grünen Bodensee durchströmt hat und gleich danach (unterhalb Kon- stanz) dessen Anhängsel, den ein wenig tieser gelegenen Untersee, durchbricht er den Jura; aus dieser im ganzen w. Laufstrecke wendet er sich innerhalb eines auf sein r. Ufer übergreifenden Zipfels der Schweiz einmal südwärts und bildet dort über einer härteren Jurakalk- bank, die er noch nicht glatt zu durchsägen vermochte, den Rheinfall von Schaffhausen. Bei Basel nordwärts umbiegend, tritt der Rhein sodann in die von ihm selbst mit aufgeschüttete Ebene ein, noch als reißender Strom, dessen Spiegel von Basel bis zur Nahemündung von 250 zu 80 m sinkt, anfangs rascher, dann langsamer. Deshalb ist er bis zur Neckarmündung nicht gut stromauf- und abwärts zu befahren. Die beiden die Ebene einrahmenden Gebirge fallen nach ihr steiler ab als nach der anderen Seite, haben im S. ihre höchsten (flachgerundeten, 1 Die daneben gebrauchte Namenform Nednitz erscheint entbehrlich. 2 d. h. Spechtswald (enstanden aus Spechtshärt). 3 So genannt im Gegensatz zur niederrheinischen, also so viel als „obere Ebene" am (Mittel-) Rhein, nicht etwa am „Oberrhein".

7. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 320

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
320 § 96. Die deutschen Alpen. Sw. zieht. Es ist bei1 Jura. Er besteht in seinem ganzen Verlauft aus Kalklagen der (nach ihm benannten) Juraformation. Diese Kalklagen erscheinen im Schweizer Jura in lauter Längsfalten aufgestaut, weiterhin smb sie viel ungestörter geblieben, so daß das Gebirge zuletzt zu einem breiten Höhenrücken wirb. a) Der Schweizer Jura, vom Rhoneknie und Genfer See bis mm Rhein (§90'Ans.). b) An das Nordostende des Schweizer Jura setzt sich, nach einer bedeutenden Senke im ganzen Zuge der Schwäbische Jura an, der bei dem Volke Rauhe Alb, nach No. auch A l b u ch und Herdtfeld benannt wird. Es ist eine langgestreckte, meist öde und kahle breite Hochfläche. Mit steilen, zerklüfteten Rändern, aus welchen merkwürdige isolierte Kegelberge, wie der Hohe Staufen und der Hohe Zollern heraustreten, fällt sie zurrt Neckar sehr steil ab, während sie sich gen So. viel weniger tief zum linken Ufer der oberen Donau abdacht. So liegen auch die höchsten Punkte (eigentliche Gipfel trägt der Zug nicht) an der Nw.-Seite, darunter einige über 1000 m hoch. Der allgemeine Juracharakter tritt in der Kalkformation, in dem Reichtum an Höhlen, in der Armut an Wasser und dann wieder in der Stärke einzelner hervorbrechender Quellen deutlich hervor. Unter den Höhlen ist die Nebelhöhle am Nw.-Abhange wegen ihrer geräumigen Weite und ihrer Tropfsteinbildungen bekannt. c) Vom Akbuch an zieht sich, erst oft- dann nordwärts, der Fränkische Jura bis gegen das Fichtelgebirge hin, an den meisten Stellen eine 20 bis 30 km breite und etwa 500 m hohe Hochfläche, aus der nur selten einzelne Kuppen bestimmt hervortreten. Er steigt nur an wenigen Punkten über 650 m. Sowohl Kanäle wie Eisenbahnen sind durch diese nur geringen Bodenwellen hindurchgelegt. Die Abdachung nach dem Donaugebiete ist geringer als die nach dem Maingebiete: darin, sowie in der Höhlenbildung, ist die Ähnlichkeit mit dem Schwäbischen Jura nicht zu verkennen. 5) Im No. verliert sich der Fränkische Jura in das Fichtelgebirge. Dieses, ziemlich in der Mitte Deutschlanbs gelegen, gleicht dem Mittelpunkte einer Winbrose von Bergketten und Flüssen: im Sw. lagert der Fränkische Jura, «ach S. fließt die Nab, nach So. zieht der Böhmer-w a l b, nach O. fließt die E g e r, nach No. zieht das E l st e r g e b i r g e und Erzgebirge, nach N. fließt die Saale, nach Nw. zieht der Franken- und Thüringer Walb, nach W. fließt der Main. Aber ein durch das Fichtelgebirge hergestellter Zusammenhang der genannten Gebirge untereinander ist nicht vorhanben, obgleich alle nahe an das Fichtelgebirge heranreichen. Diese merkwürbige Stellung hat wohl Anlaß zu den Fabeln geboten, die vorbem über das Fichtelgebirge im Schwange waren. Die genannten vier Flüsse sollten alle aus einem See, dem Fichtelsee, nach den vier Gegenben der Welt abfließen; in Wahrheit strtb sich nur die Quellen von Main und Nab recht nahe. Die

8. Christus bis Khosru II. - S. 251

1829 - Leipzig : Cnobloch
251 daß die großen Summen Geldes kaum herbei zu schaffen waren, deren er bedurfte. Gladiatoren- spiele waren sein größtes Vergnügen. Die Alemannen, am Main und Neckar. Aus den Usipetern und Tenchteren, und auch aus noch anderen deutschen Völkerschaften, entstand um die Zeit 215 auf der Ostseite des Rheins, zwi- schen dem Main und dem Neckar, ein Völkerbund, die Alemannen genannt. Diese Alemannen trie- den nur Viehhut und Viehzucht; nur Vieh und Waffen waren daher auch ihr Reichthum; die Städte, die sie vorfanden, pflegten sie zu verbren- nen ; ihr Land war eine ungetheilte Almende (unvertheiltes Gemeingut); doch hielt sich jede der Völkerschaften in ihren Gauen für sich, aber im Kriege gehorchten sie alle Einem Hauptanführer. Des Caracallus Kriege und sein Tod.'!. 216 nach Chr. Geb. Des Caracallus unruhiger Geist trieb ihn bald aus Rom. Er zog im Jahre 214 mit einem Heere gegen die Deutschen, und zwar gegen die Alemannen, kam aber hier gar übel an und mußte sogar den Frieden erkaufen. Nun begab er sich, in der Absicht, die Provinzen zu durchreisen, zuerst nach Alexandrien, woselbst er aber, da einige dor- tige Dichter seiner gespottet hatten, die ganze Stadt ^ i.

9. Neue Rechtschreibung - S. 132

1909 - Berlin : Oehmigke
132 reisen. Sie brauchend qber auch nicht; denn sie haben im Walde einen guten Freund, der sie ohne viel Fuhrlohn nut in die Welt hinaus nimmt. Weißt du, wer es ist? — In verborgener Bergkammer ist er daheim; da liegt er als Kind still in krystallener Wiege, und die Wolken schicken ihm heinllich Nahrung zu; ein menschliches Auge hat noch nie in seine verborgene Kainlner ge- schaut. Aber wenn er nun kräftiger geworden ist, tritt er leise zum Berge heraus. Mit hellen Augen sieht er sich um. Es muß ihm draußen gefallen; denn bald macht er sich auf. Hurtig geht's den Berg hinab; über Stein und Felsen hüpft er nüt Lärmen; durch Tal und Wieseugrund eilt er leise, hat keine Ruhe, wan- dert fort in die Fremde. 2. Nur im strengen Winter bleibt er daheim, liegt starr und still in seinem Bette oder sitzt auf dem Felsen, rmd die Wälder treten ihn mit Füßen, ohne daß er sich regt. Aber wenn der Schnee schmilzt und die Drosseln und Finken wieder zu ihren Thüringer Nestern heimkehren, da spricht der Bursche: „Nun fang' ich wieder an zu wandern," und nun geht's mit Ungestüm und Brausen den Berg hinab; manchen Stein reißt er los, so stark stößt sein Fuß an. Da ist sein Weg ihm nicht mehr breit genug, und er tritt dem Bauern in die Wiese und fürchtet sich nicht vor dem Pfänden. „Wollt ihr mit?" sagt er zu den Bäumen; „jetzt eben habe ich Lust und bin so stark, daß ich euch in die Welt hinaustragen kann." 3. Die alten Tannen und Fichten aber nicken, und die be- reit sind zur Reise, die haut der Holzhacker bei der Wurzel ab und legt sie dein Wanderer auf den Rücken; er schleppt sie fort durchs weite deutsche Land, manchmal bis ans Meer. Noch ist keiner wieder heimgekehrt. 4. Weißt du, wer der Wanderer ist? — Das Wasser, wel- ches aus den Gebirgen quillt, ist der Wanderer; denn in großen Flößen gehen die Thüringer Waldbäume auf der Ilm und der Saale nach der Elbe zu, auf der Werra in die Weser, auf der Steiuach iu deu Main. Bon dem Main fahren sie zum Teil in den Rhein, und die stärksten gehen wohl uocf) diesen großen Strom hirrab bis nach Holland zu beu Schiffsbaumeistern. Mancher Thüringer, der übers Meer fuhr und hörte, wie

10. Das Deutsche Reich - S. 70

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 70 — wässerte Marschgegend, der Bvden eines ehemaligen Binnensees. Seine Wassermenge vermehrt der Main hier r. durch Ausnahme der Jtz, l. durch Vereinigung mit der Rednitz, welche aus der schwäbischen und fränkischen Reza t*) entsteht und bei Fürth die Pegnitz aufnimmt. In seinem weitern Laufe bildet der Main mit seinen bekannten Windungen einen der eigentümlichsten Flußläufe des deutschen Reichs. Die eigenartigen Bodenverhältnisse nötigen den Fluß, nacheinander die Jurahöhen, den Steigerwald, die fränkische Platte und den Spessart zu umziehen. Die großen Bogen des Flußlaufs bilden das „Maindreieck" und das „Mainviereck", beide gen N. geöffnet. Bei einem derartig gewundenen Laufe ist es nicht sonderbar, daß die Flnßlinie mehr als das Doppelte des geraden Weges zwischen Quelle und Mündung be- trägt. R. fließt dem wasserreichen Fluß au der Laufspitze zwischen Dreieck und Viereck die fränkische Saale, weiter abwärts an der untern Laufstrecke Kinzig und Nidda zu. Von S. her kommt die Tauber, der größte Zufluß des Mainvierecks, „nit ein geringer Fluß". Der Taubergrund ist ein Garteu an Fruchtbarkeit und Schön heit. Bei Mainz vereinigt der Main sein Wasser mit dem Rhein, wodurch diesem Strome 1/s seines Wasserreichtums zugeführt wird. Der Main ist der wichtigste aller Nebenflüsse des Rheins. Bei seinem ruhigen Lauf ist er zur Flußschiffahrt sehr geeignet, und dies würde noch in erhöhierein Maße der Fall sein, wenn sein Wasserstand gleichmäßiger iväre. So aber stehen die sommerliche Ebbe und die Frühlingsslut in bedeutendem Gegensatz zueinander. Jede Hauptlaufstrecke ist eine Verkehrsader für sich, die bei den eigenartigen Richtungen jedesmal ein anderes Bodengebiet in den Verkehr zieljt, zumal häufig Nebenflüsse die Wasserstraßen landeinwärts fort- setzen. Der ganze Flußsaden vereinigt nun wieder all diese Straßen in sich. Das Maintal und die Täler seiner Nebenflüsse sind leicht passierbar. Aus allen diesen Gründen spielte der Main von jeher eine sehr wichtige Rolle in der Verbindung östlicher und w estlich er Gegenden des Reichs und auch als Hauptverbindungsglied zwischen Rhein und Donau. Da der Fluß seine Fluten fast durchweg zusammenhält und zur Teilung in Arme nicht neigt, setzte er von jeher dem Übergange und der Nberbiückung wenig Hindernisse entgegen. Daher hat das Maintal in der Geschichte auch nie als trennende Grenze nord- und süddeutscher Stämme eine Rolle gespielt, sondern vielmehr durch die reichliche Verkettung von Tal, Fluß und 'Gebirge zur innigen Verschmelzung beider Flußseiten beigetragen. Eine Art Trennungslinie liegt vielmehr weiter nördlich im Zuge der" mitteldeutschen Gebirgsschwelle, weshalb denn der Strom in der Geschichte auch fast immer der Hauptsache nach in die Geschicke Süddeutschlands gezogen wurde. Nur die untere Laufstrecke teilte die historischen Wandlungen der ober- rheinischen Tiefebene. Das Klima des fränkischen Stufenlandes ist dem des Oberrheins fast gleich. Die Jahrestemperatur ist etwa 1" niedriger; dagegen weisen die Sommertemperatnren fast die gleiche Höhe ans. Auch die Nieder- schlüge sind ähnlich, nur etwas niedriger (bis 700 mm). Deshalb gleicht auch die landwirtschaftliche Ausuutzuug des Bodeus derjenigen der oberrheinischen Ebene. Handelsgewächse wie Hopfen und Tabak und Rebstöcke treten aber hinter dem Gemüsebau zurück. *) „Der Name „Regnitz", der mehr und mehr zur Geltung gekommen, ist seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts nur eingeschmuggelt und geschicht- lich und urkundlich nicht begründet". Kutzen, Das deutsche Land.

11. Das Vaterland - S. 164

1856 - Darmstadt : Diehl
164 Das Innere von Deutschland zwischen Elbe, Rhein und Main ist von verschiedenen unter sich zusammenhängenden Gebirgen durchzogen, welche an Höhe und Ausdehnung den bisher genannten meistens nach- stehen, allein desto mehr zur Mannigfaltigkeit des Landes beitragen. Da ist der Thüringer Wald, von welchem der Hauptarm der Weser, die Werra, ihren Ursprung nimmt, und welcher zugleich Gewässer in den Main und in die Elbe sendet. Zwar gibt ihm das Nadelholz, womit er größtentheils bedeckt ist, ein etwas düsteres Ansehen, und Sil- bererze werden nicht aus seinem Schooße gegraben; doch fehlt es nicht an schönen, weiten Aussichten in gesegnete Fluren, und an freundlichen Thalern. Gewerbsame Städte liegen rings umher. ■> In manchen Orten schmiedet man vortreffliche Eisen- und Stahlwaaren, und in den ent- legensten Dörfern verstehen die Leute sich durch Verfertigung von allerlei Holzwaaren und Kinderspielsachen ihren Unterhalt zu erwerben. Da werden Schachteln zusammengebogen, Schiefertafeln eingefaßt, Kienruß in Fäßchen gepackt, Puppengestelle, hölzerne Flinten und Säbel geschnitzt und Was des Tandes noch mehr ist, der gewöhnlich von Nürnberg aus versandt wird, und darum Nürnberger Waare heißt. Auch Singvögel fangen die armen Bergbewohuer ein, stecken sie in selbst verfertigte Käfige, lehren sie Liedchen pfeifen und tragen dieselben dann zum Verkaufe herum. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spes- sart, holzreiche Gebirge, worin man vorzüglich Viehzucht treibt. Sie trennen das fruchtbare Franken, welches den Main umgibt, von dem alten Hessen, das um die Fulda und Lahn her lag, während jetzt auch Gegenden am Rhein und Main dazu gekommen sind. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen weit ausgedehnte, aber nicht hohe Gebirge, die man unter dem Namen der We ftp hä ti- schen zusammenfassen kann, und deren nördlichste Ecke als Teutoburger- Wald eine geschichtliche Berühmtheit erlangt hat. Denn dort fiel die große Schlacht vor, wo ein deutscher Feldherr Hermann die eingedrun- genen Römer besiegte und dadurch sein Vaterland auf immer von ihrer Herrschaft befreite. Weit wichtiger ist das nördlichste Gebirge zwischen der Weser und Elbe, der Harz. Man erwartet in dieser Lage, wo Deutschland sich schon zum Meere hinsenkt und allenthalben die Ebenen beginnen, kein so hohes Gebirge mehr, dessen höchster Punkt, der Brocken, sich fast so hoch über das Meer erhebt als der Schwarzwald, weil aber die Umgebung niedriger ist, weit ansehnlicher emporsteigt. Dort hat man natürlich eine ungeheure Aussicht über Gebirg und Ebene und bis zur Elbe hin. Auch fehlt es nicht an guten Anstalten für die Reisenden, denn es ist ein Wirthshaus auf dem Gipfel, das sogenannte Brockenhaus. Der Berg heißt auch der Blocksberg, und unter diesem Namen galt er früher als der Sammelplatz der Heren, welche in der Waldpurgisnacht dort zusamnienkommen und mit dem Teufel ihren Tanz halten sollten. Außer diesem hohen Berg hat der Harz noch weitere Merkwürdigkeiten, ungeheuer tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Berg- werke. Nächst dem Erzgebirg liefert der Harz unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber. Das meiste Geld, welches durch unsere Hände geht, ist aus Gruben des Harzes oder Erzge- birges herausgefördert worden. Auch sieht man bisweilen harzer Bergleute mit Modellen von Bergwerken und mit allerlei Mineralien herumziehen.

12. Geographie - S. 207

1857 - Leipzig : Klinkhardt
207 Kassel aus hoch und steil aufsteigt, befinden sich die vielgerühmten An- lagen des Lustschlosses Wilhelmshöhe. Oben steht auf einem großen steinernen Gebäude und einer 100 F. hohen Spitzsänle die Statue des Herkules, in dessen Keule allein 6 Personen Platz finden und eine Aussicht bis zum Brocken und Inselberge genießen können. 900 F. lange Treppenwerke führen von hier nach dem Schlosse herunter, über welche das oben gesammelte Wasser kaskadenartig herabstürzt und zu- letzt in einem dicken Wasserstrahle 180 F. hoch aufspritzt und auch seitwärts Wasserfälle und Springbrunnen bildet. Das Vogelsge- birge, eine Wasserscheide zwischen Main, Lahn und Fulda, besteht aus gedrängten Gruppen von basaltischen Kegelbcrgen. An der Süd- westseite desselben liegt die durch ihre Fruchtbarkeit berühmte, an Ge- treide Futter und Obst reiche Wette rau, eine Ebene längs der Wet- ter, welche mit der Nidda in den Main geht. Das Hügelland schickt seine Gewässer theils mit dem Main und der Lahn in den Rhein, theils mit der Fulda und Werra in die Weser. Gebirge. Das Rhöngebirge, zwischen der obern Sinn, Fulda, Werra und fränkischen Saale, stellt im südlichen Theile öde und kahle Flächen dar, über welche die einzelnen Kegelberge emporragen. Nörd- lich umlagert die vordre Rhön, als eine meist bewaldete Hochfläche mit isolirten Kegelbcrgen, jene hohe Rhön. Auf dem 2850 F. hohen Kreuzberge pflanzte der heilige Kilian das Kreuz auf, und von hier verbreitete sich das Christenthum über das Frankenland. Jetzt steht unterhalb des Gipfels eine Kirche und ein Kloster, das als vielbesuch- ter Wallfahrtsort dient. Er bietet zugleich eine Aussicht bis zu dem Ochscnkopfe im Fichtelgebirge, dem Inselbcrge und Brocken. Der Spessart, welcher durch das Fttldische Hügelland mit dem Rhöngebirge in Verbindung steht, ist ein finstres Wald- und Massen- gebirgc zwischen der Knicbeugung des Main, der Kinzig und Sinn. Nach Westen sanft abfallend ist er nur in den Thälern bewohnt und auf den unteren Gehängen beackert. Sein höchster Punkt ist der 1900 F. hohe Geiersberg. Flüsse. Die Fulda, der Hauptfluß Hes hessischen Hügellandes, entspringt dem Rhöngebirge und fließt in einem schmalen, nur bei Fulda und Kassel breitem Thale nach Münden. Noch vor der Ein- mündung der Eddcr mit der Schwalm wird sie schon für kleine Fahrzeuge schiffbar. 5. Das niederrheinische Gedirgöland, westlich vom hessischen Hügellande, reicht in seiner östlichen Hälfte bis zum Rhein, durch den es auch im S., sowie vom Main begrenzt wird. Nach N. er- streckt es sich bis in die Gegend zwischen Ruhr und Lippe. Während cs nach dem Main und Rhein hin steil abfällt, senkt cs sich nach N. allmälig ins Tiefland und im O. zu dem hessischen Hügellands. Von O. nach W. durchziehen cs vier Gebirge, deren Grcnzthäler es in vier Theile sondern. Gebirge. Der Taunus, oder die Höhe, zwischen Main und Lahn, ein waldiges und gut angebautes, an seinen südwestlichen Ab-

13. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1887 - Leipzig : Teubner
Kämpfe mit den Römern. Völkerbündnisse. 5 Hörige und der Knecht waren kenntlich am geschorenen Haar und hatten nicht das Recht Waffen zu tragen; boch folgten sie dem Herrn als Waffenknechte in die Schlacht, halbwilb und elenb gefleibet, währenb der Freie in prächtigen Waffen prunfte. Unter den Freien ragten tuieber «*6-' einzelne Geschlechter durch größeres Besitztum und höheres Ansehen hervor und bitbeten den Abel des Volks. Aus biefem Abel erhoben sich bei einigen Stämmen die königlichen Familien; bei den übrigen Stämmen, die feine Könige hatten, würden für den Krieg als Oberanführer Herzöge gewählt. Die Kriegslust trieb titele freie Männer, sich/^ einem durch Abel und Tapferkeit ausgezeichneten Manne anzuschließen und fein Gefolge zu fulben, um unter feiner Führung Kriegs- und Beutezüge zu unternehmen. Durch eine solche Gefolgschaft gelangte mancher tapfere Heerführer 211 Ptrtpr fnrtirrttr^prt Syy>nrtaf ^imau Die grenzen zwycyen Dem viornerrerch und den £* / Deutschen geworben waren, würde an biefen Grenzen, welche die Römer mit starten Bollwerken befestigt hatten,' manch blutiges Treffen geschlagen. Anfangs gelang es den Römern, auf dem rechten Rheinufer einen zusammenhängen-ben Strich Laubes, der süblich vom Main eine ziemliche Breite hatte und das Zehntlanb hieß, an sich zu bringen und durch Kastelle und Straßen zu sichern; aber in dem/' 2. Jahrhundert n. Chr. schon zerbrachen die Germanen hier und ba die römischen Wehren, und in dem 3. Jahrhundert trieben sie die Römer über den Rhein zurück. Um diese Zeit hatten die Deutschen ihre Kräfte baburch verstärkt, daß mehrere Stämme sich zu größeren Bölkerbünbniffen zusammenschlössen. So entstaub am oberen Rhein der Bund^>^.' der Alemannen, nörblich vom Main bis hinab zum Rieberrhein bitbete sich der Bunb der Franken, beffen Kern die Chatten und die ©igambrer ausmachten. In Norbbeutfchlanb von der Elbe bis fast zum Rhein faßen die Sachsen, zu benen die Ehernster gehörten, und im äußersten Osten bis zum schwarzen Meer der Völkerverein . den Durct) ^aiar und unter Auauftus Rfipin im&

14. Physische Landeskunde Deutschlands (Oberstufe), Die deutschen Kolonieen - S. 14

1893 - Breslau : Hirt
14 Natürliche Einteilung und Bodengestalt. 3. Nur durch den Main wird vom Odenwalds getrennt der Spessart, d. i. Spechtswald, ein flaches, vielknppiges, zum großen Teil mit herrlichen Buchen und Eichen, aber auch mit Fichten und Tannen bedecktes Massengebirge im Biereck des Mains. Bedeutend sind anch hier Holzverarbeitung und Holzhandel. — Der höchste Gipsel ist der Geiersberg (600 m). Fast in jeder Hinsicht ähnelt der ganze Westrand der oberrheinischen Tiefebene dem Ostrande. Steil fallen beide nach dem deutschen Rheine ab; beide senken sich auf der dem Strome abgewendeten Seite allmählich zu Hochflächen; beide gleichen sich auch in der Art und Lagerung ihrer Gesteine. Insonderheit erheben sich Schwarzwald und Wasgenwald wie zwei Zwillings- briider; beide steigen als wallartige Dämme im S. empor, sinken nach der Mute und erreichen im N. wiederum eine größere Höhe, welche jedoch der im S. nicht gleichkommt. Beide senden nach der Rheinebene kurze, tief eingeschnittene Thäler, während ihr sanfterer Abfall nach W. bezw. nach O. von minder tiefen durchfurcht wirb. Die größten- Erhebungen beider liegen nicht auf dem Hauptkamme, sondern zwischen den nach dem-: Rheine führenden Thälern und zwar nahe dem S.-Ende beider, und beide tragen domsörmig abgerundete Gipfel, „Belchen" genannt. Beide zeichnen sich durch kleine Seeen aus, die hier wie anderwärts mit der Thätigkeit alter Gletscher zusammenhängen. Beide steigen aus einem dichteu Kranze von Weinbergen an ihrem Fuße durch einen Laub- und Nadelholzgürtel bis über die Waldgrenze hinauf Ins Gebiet niedriger Alpenpflanzen; beide sind endlich fast gleich in ihren Höhenverhältnissen. Vii. Das lothringische Stufenland ist die n.w. flächenartige Abdachung des Wasgenwaldes, 200—400 m hoch, im O. der Trias-, im W. der Juraformation*) angehörend, durchflössen von der Mosel. Das Stufenland hat zu Grenzen im 3!. die Ardennen und den Huusrück, im S. das Gebiet der Saöne, im W. das der Maas, deren l. Ufer der Argonnenwald, die „Thermopylen Frankreichs" (1792), als ein niedriger Wald begleitet. Nur der ö. Teil liegt auf Reichsgebiet; er enthält ergiebige Salz- und Eisen- erzlager und guten Ackerboden, ist daher dicht bevölkert. Die w. Borhöhen des Wasgenwaldes sind wegen der tiefgespaltenen Flußthäler reich au Abwechselung; daran reiht sich eine von der Mosel quer durchslossene ebnere Landschaft mit tief- liegenden Thälern, in denen Weinbau getrieben wird, so besonders in der an- sehnlichsten Weitung des Moselthales bei Metz. Viii. Das rheinische Schiefergebirgc. Es ist eine wellenförmige, kalte, wenig fruchtbare Hochfläche in der Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, in das von N.w. her die Kölner Tieflandsbucht weit eindringt. Die Hochfläche ist durchschnittlich 501) m hoch, und keiner ihrer Gipfel erreicht 000 m völlig) sie führt ihren Namen *) Unsere Erdrinde besteht größtenteils aus Schichten von Gesteinen, die sich in un- endlich langen Zeiträumen aus den Ablagerungen der Meere bildeten. Gleichalterige Schichten nennt man Formationen. Die Trias, d. i. Dreiheit, hat ihren Namen davon, daß in ihr ursprünglich stets drei Gesteinsarten in gleicher Ordnung übereinander lagerten, nämlich Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper; gegenwärtig aber sind diese drei Schichten nicht mehr überall erhalten. ^ _ Die Juraformation oder kurz der Jura ist jünger als die Trias und besteht u. a. aus Kalk, aber auch aus jüngeren Schiefern und Sandstein.

15. Allgemeine Weltgeschichte - S. 68

1884 - Leipzig : Weber
0 g Zweites Hauptstück. Das Mittelalter. zerfielen in den politisch nicht bevorrechteten Adel der großen Grundbesitzer und in die Gemeinfreien, nur persönlich frei waren die Bauern, die Liten oder Lassen, rechtlos die Sklaven. Der Hang der Germanen zu abgesondertem Leben, ihr jeder Unterordnung widerstrebender Freiheitssinn artete nicht bloß oft in Ungebundenheit und Zügellosigkeit aus, sondern war auch ein Hindernis der Einheit, so daß sie von ältester Zeit her in eine Menge einzelner Völkerschaften zersplitterten. Nur bei einzelnen Stämmen bestand eine erbliche, jedoch beschränkte Einherrschaft, bei den meisten verwalteten die Freien die gemeinsamen Angelegenheiten des sich in Hundertschaften zu 120 Hufen gliedernden Volkes. Dem Thing, der Versammlung der Hundertschaft, lag vorzugsweise das Gericht ob, der der ganzen Völkerschaft die Regierung, die Gesetzgebung und die Entscheidung über Krieg und Frieden; auch mehrere verwandte Völkerschaften hielten Versammlungen zu Verehrung eines gemeinschaftlichen Heiligtums. Einige Stämme wählten Grafen zur Verwaltung des Richteramtes; statt der Blutrache galt eine Sühne, in Vieh an die Familie des Getöteten gezahlt. Einen Priesterstand, etwa wie die Druiden der Gallier, kannten von den Germanen nur die wenigsten, ohne priefterliche Vermittelung vollzog der Familienvater für sein Haus die gottesdienstlichen Verrichtungen. Ihre Götterlehre, der der Skandinavier nahe verwandt, ^ uns aber nur unzusammenhängend überliefert, zeigt in ihren Göttern die Spiegelbilder ihres kriegerischen wie ihres häuslichen Sinnes: den obersten Gott Wotan (Odin), den Siegverleiher, und seine Gattin Frigga, die Beschützerin der Ehe, den hülsreichen Donar (Thor), den Kriegsgott Ziu, die Liebesgöttin Freia, Hulda, die freundliche Göttin des Feldbaues und des Haushaltes, die Walkyrieu, die Schlachtjungsrauen, welche die gefallenen Helden nach Walhalla, der Wohnung der Seligen, tragen, während alle anders Gestorbenen nach Niflheim zur Göttin Hel kommen; daneben eine vielnamige Schar freundlicher Hausgeister, Elfen und Nixen, Zwerge und Riefen. Weissagung und Zauberei wurden hauptsächlich von Weibern, den Alrunen, getrieben. Am weitesten gegen Südwesten saßen die Sneven, ein großer Kriegerbund, der allmählich von der Ostsee in das Land zwischen Main, Oberrhein und Alpen vorgerückt war; zu ihm werden die Markomannen, Hermunduren, Burgunder u. a. gerechnet. In den Raum zwischen Rhein, Main und Elbe teilte sich eine große Menge vereinzelter Völkerschaften: Sigambrer und Bataver am Rhein,

16. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 304

1826 - Kempten : Dannheimer
304 o Während innern Unruhen über Theilungen des Hunnen- reiches machten sich die unterjochten Völker frei; die wil- den Hunnen siohen, schnell wie sie kamen/ in die Tar- tarei zurück. Den letzten Nest dieses Raubervolkes, der sich in Nomanien noch festfetzen wollte/ besiegten dre Oftgothen von Paunonien aus 1469) vollständig. Von welcher Zeit an der Hunnen. Name in der Geschichte gänzlich verschwand. Aus Irrlhum vermengen Einige die Avaren und die Ungarn mit den Hunnen, wäh- rend jedes dieser drei Völker seinen eigenen Ursprung hat. V. Ost - Franken. (Zur Antwort 21. und 85- b) Seite 26. und yi.) Ueber den Ursprung der Oftfranken ersann Tri- themius viel Fabelhaftes und lange fanden seine Träu- me eifrige Vertheidigcr. Bewährte Quellen geben an, daß in das Land des später» Oftfrankens/ durch Veränderungen in den Sitzen der germannischen Völker, Alle mannen und Hermunduren cindrangen, und sich selbes zueigneten. Die Allemanuen wohnten west- lich am untern Main und Milte. Rhein; die Her- munduren wählten die Gegenden zwischen dem linken Ufer der Dona»/ vom heutigen Ulm abwärts bis gegen Ingolftadt, und breiteten sich nördlich bis zum Einfluß der Saale in die Elbe aus. Nachbarn der Hermundu- ren waren nordwestlich die Thurtngi (Thüringer), und östlich die Nariscer. Die Marcomannen be. hauptetcn Böheim. — Mit diesen uni/ andern germanni- scheu Stämmen vermengten sich die gewaltigen Sueven, Die lauge als ein für sich bestehendes Volk am Neckar und Oberrhein in tiefen Wäldern wohnten. Durch diese Vermengung, vielmehr Verbindung der Sueven mit andern Stämmen Germannienö verschwanden lange die einzelnen Namen der Völkerschaften, und alles Land zwi- schen der Elbe, Weichsel, dem Rhein, Main und der Donau ward im allgemeinen Sucvta genannt, so, daß v

17. Unsere Heimat - S. 34

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust, darin spielen zu können! 2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe. Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab. 3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung, ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke. Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet er sich nach Südwesten. 4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen. 1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt! 2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude! 3. Zählt die Mainbrücken auf! 24.Fließendes Wasser. er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung. Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm, Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen sich langsam den Fluß hinuntertreiben. 2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer- lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser, in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer. 34

18. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 188

1850 - Berlin : Heymann
188 westlichen, von der Donau in einem östlichen Lauf durch- brochen wird, und in seiner äußersten nördlichen Ausbreitung den obern Lauf des Main erreicht. Der Durchbruch des Rhein theilt den Jura in zwei Abtheiluugen, den fran- zösischen oder schweizerischen und den deutschen Jura. Der französische Jura beginnt bei der Rhone bei St. Genis, füllt das Knie derselben aus, und zieht in einer Läugeuerstreckung von 40 Meilen bei einer Breite von 6 Meilen bis zum Rhein. Langgezogene, durch schmale Längen- thäler gesonderte Parallelketten mit abnehmender Scheitelhöhe gegen den Norden charakterisiren den Bau der südlichen Abtheilung des schweizerischen Jura. Im Norden des Neufchatellersees geht die Kettenform in die Bildung einer sanft ansteigenden Plateaufläche über, mit den flachen Thalsenkungen der zum Rhein abfließenden Ströme Birs und Jll. Nach der Ostseite fällt der Jura in einer schroffen Senkung zu dem Thal der Rhone, den Uferumsäumungen des Neufchateller- und Bielersees und der Thalsen- kung der Aar abz nach der Westseite neigt sich die Scheitel- höhe desselben in allmäliger Abflachung gegen den Lauf des Ain, und in seinen äußersten Vorstufen gegen den Doubs, dessen oberer Lauf in einer mäßig eingeschnittenen Thalsohle diese Vorhöhen durchzieht, und bei seiner Westwendung zum Niederungsland der Saone abfließt. Die Erhebungsverhält- nisse des Jura stehen in einem umgekehrten Verhältniß mit der Horizontalausbreitung seiner Massenentwicklung, diese gewinnt gegen Norden an Breite, wohingegen seine verti- kalen Dimensionen abnehmen. Die höchsten Gipfel, die eine Durchschnittshöhe von 5000' erreichen, sind der M. Credoz, der M. Reculet, der Pre de Marmiers, der M. de Tendre. Die Fortsetzung des französischen Jura ist der deutsche Jura, ein Höhenzug, der in einer Längenare von 40 geogr. Meilen durch den Rhein bei Schaffhausen, die Donau bei Sigmaringen durchbrochen, das linke Ufer dieses Stroms in nordöstlicher Richtung bis zur Altmühlmündung begleitet, und sich dann nördlich gewandt, in einer 20 Meilen langen Erstreckung bis zum Main fortzieht.

19. Die deutschen Landschaften - S. 138

1896 - Trier : Lintz
138 Die deutschen Landschaften. Steigerwald und seiner südlichen Fortsetzung. Dieser passend alsschwäbisch-fränkischegebirgsstufe bezeichnete Höhen- zug hat jedoch in der nördlichen Hälfte, infolge einer Einsenkung zwischen dem Steigerwalde und dem fränkischen Jura, einen zwei- seitigen Wasserabfluss. Neckar und Main fähren fast den gesamten Wasserabfluss der Landschaft fort: in den Neckar münden noch der Kocher und die Jagst, in den Main die R e d n itz mit der Reza t, die Tauber und die fränkische Saale. Die Landschaft gehört also unge- fähr ganz dem Stromgebiete des Rheines an. Flüsse, die nicht in den Rhein münden, sind nur Altmühl und Wer ra. Erstere fliesst nach Südosten, znr Donau ab, letztere verlässt in nördlicher Richtung die Landschaft. 2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- verhältnisse in der Landschaft. a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün- dung ihrer Entwicklung. Der Schwarzwald (s. oberrhein. Tiefebene). Der Odenwald (s. oberrhein. Tiefebene). Der Spessart. Der Spessart hat ein rauhes K1 i m a. Besonders ist die Sommertemperatur eine niedrige. Die Getreidearten und die andern Kulturgewächse finden kein gutes Gedeihen, und ihrem Anbau sind nur wenige Flächen gewidmet. — Fast kein Ackerbau. Der Buntsandstein, der die obere Schicht des Spessart bildet, liefert bei der Verwitterung einen geeignetenwaldboden. Der Holz wuchs ist infolgedessen ein üppiger. Herrliche Wal- dungen, in denen schöne Bestände von Eichen und Buchen mit solchen von Tannen und Fichten wechseln, dehnen sich fast über das ganze Gebirge aus. Sie bergen einen grossen Reich- t u m an Nutzholz, dessen Versand mittels grosser Flösse den Main und Rhein herunter stattfindet. — Vorwiegend Forst- wirtschaft, blühender Holzhandel. Die Flösse bestehen aus viel hundert grossen Baumstämmen, die mit Bändern, Ketten und Klammern in mehreren Lagen übereinander befestigt sind. Zuerst werden kleine Flösse zusammengestellt und diese dann als sogenannte Flügel zu einem grossen Flosse vereinigt. Gewöhnlich verbindet man je 6 Flügel mit einander. Auf dem hintern Teile des Flosses sind kleine Bretterhäuschen als Wohnungen für die F 1 ös s e r errichtet. Letztere haben einen harten Tagesdienst und sind vom Wetter und Sturm gehärtete Gestalten mit sonnenverbrämten Gesichtern.

20. Die Zeit von Christi Geburt bis zum Regierungsantritt Karls des Großen - S. 14

1864 - Leipzig : Teubner
14 Die Germanen. zur Lippe die Chamaveio). Von der Lippe den Rhein aufwärts bis weit über die Ruhr hinaus zogen sich die Sitze der Usipeten und Tencterer hin, welche beiden Stämme fast immer zusammen genannt werden^). Das weiter aufwärts bis zur Lahn sich erstreckende rechte Ufer des Stroms hatten die Mars er oder Sugambrer inne, doch breiteten sie sich auch nordwärts hinter den Usipeten und Tencterern bis an die Lippe aus8). Zwischen Lahn, Rhein und Main faßen vorher die Ubier, sie waren aber bereits 38 v. Chr. durch M. Vipsanius Agrippa auf dem jenseitigen Rheinufer angesiedelt wor- den^). Ihr Land erhielten die Mattia ker8), der Römer treue Verbündete, aber ursprünglich ein Zweig des großen Chattenstammes, der sich vom Main bis zu der Werra im innern Land erstreckte8). Von den übrigen Stäm- men sind noch zu nennen die Amsivarier") zu beiden Seiten der Ems zwi- schen den Tubanten und Chauken, an der Weser bis zur Aller die Angriva- i'ier8). Das westfälische Bruchland von der Lippe nordwärts erfüllten die Bructerer8). Die letzte Stelle in den Weser-, Leine-und Harzgegenden nehmen die Cherusker") ein, unter denen wir bald den Retter der deut- schen Nationalität auftreten sehn werden. Ii. Von den suebischen Stämmen sind die Sitze unklarer und unge- wisser, natürlich da sie beim Beginn unsrer historischen Kunde fast noch im Wandern begriffen gewesen zu sein scheinen. So werden die Hermunduren in den Gegenden der Oberelbe erwähnt, erscheinen aber später weit nach Westen in die Main- und Donaugegenden gerückt"). Fast noch größer ist das Dunkel über die als ihre Grenznachbarn bezeichneten Narister oder Narisker"). Als Wohnplatz der Mark man neu wird in größter Ueber- eiustimmung das heutige Böhmen genannt, dessen Namen (Boienheim) von den keltischen Boiern, die von jenen verdrängt worden, stammen soll"). Ihre Nachbarn, die Quad en, setzt man wol mit Recht an die mittlere Donau (um Preßburg) "). Bei Uebergehuug aller der Stännne, von welchen wir nur den Namen wissen, haben hier eine Stelle zu finden die Semnonen an der Mittelelbe, in deren Gebiet ein berühmtes Heiligtum stand"). Die Lango- barden (wol ziemlich sicher im Magdeburgischen anzunehmcn) zeichneten sich durch große Tapferkeit bei geringrer Volkszahl aus"). Der Name der Ly - gier (im heutigen Schlesien) begriff eine Menge einzelner Stämme in sich"). Der Name der Rugier erinnert an die Insel Rügen. Gepiden, Vanda- len, Burgunder und Goten haben wir uns in nicht abgrenzbaren Gegen- den jenseit der Oder und Weichsel zu denken. 1 1) Tac. G. 33 f. — 2) Tac. G. 32. v. Wietersh. I 294. — 3) Tac. G. 2 nennt die Marser als einen viele Stämme umfassenden Namen. Die Sugambrer kommen bei ihm nur in den Annalen vor. Daß beide Namen denselben Volksstamm bezeichneten, s. Zeuß Deutschl. u. d. Nachbarländer S. 86. In dem südlichsten Teile ihrer Wohnsitze nennt Caes. b. g. Iv 1 Sueben, v. Wietersh. I 298. — 4) 8trab. Iv p. 265, 3 ecl. Mein. Tac. ab exc. Xii 27. — 5) Drusus wies ihnen die Wohnsitze an (Dio Liv 36). Vgl. Tac. G. 29. v. Wietersh. I 292. — 6) Tac. G. 30. — 7) Tac. ab exc. Xiii 55. — 8) Tac. G. 34. Hinter ihnen nennt er die Dnlgnbinen. Über die zu vielem Streit und scharfsinnigen Combinationen Anlaß gebenden Chasna- rier und Cattnarier s. v. Wietersh. I 295 f. — 9) Tac. G. 33. S. gegen Lede- bur v. Wietersh. I 297 f. — 10) Tac. G. 36. — 11) Tac. G. 41. ab exc. Xiii 57. Veil. Ii 106. v. Wietersh. I 335. — 12) Tac. G. '41. v. Wietersh. I 299 hält dafür, daß mit ihrem Namen der des heutigen Voigtlandes, Variscia, Zusammen- hänge. — 13) Tac. G. 42. — 14) Tac. G. 42. v. Wietersh. I 299 vgl. mit 336. — 15) Tac. G. 39. Veil. Ii 106. — 16) Tac. G. 40. — 17) Tac. G. 43.