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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 7

1879 - Berlin : Stubenrauch
Im Norden: Nowaja-Semlja, Spitzbergen, die Losoden, Island und die Faroer; im Westen: Großbritannien, Irland, die Hebriden, die Orkaden und Shetlands- inseln; in der Ostsee: Seeland, Fünen, Falster, Laaland, Bornholm, Oeland, Gothland, die Alands-Jnseln, Rügen; im Süden: die Pithyusen und Balearen, Korsika, Sardinien, Sicilien, Malta, die ionischen Inseln, Kandia; im Süd- osten: die Cykladen und Euböa oder Negroponte. Fern von Europa im Westen: die Azoren. §. 8. Das Tiefland und Hochland Europas. Wenn man die in §. 6 genannten Halbinseln von Europa abschneidet, so bleibt ein großer Rumpf übrig, welcher im Norden ein großes Tiefland und im Süden ein großes Ge- birgs-Dreieck bildet.' Aber auch innerhalb dieses Gebirgs-Dreiecks befinden sich einzelne Tiefebenen und ebenso auch auf den Gliedern (Halbinseln). Die bedeutendsten dieser Tiefebenen sind folgende: 1. Nördlich vom Gebirgs-Dreiecke: die sarmatische, die norddeutsche und die französische Tiefebene. 2. Im Gebirgs-Dreiecke: die mittelrheinische, die österreichische und die beiden ungarischen Tief- ebenen (Ober- und Nieder-Ungarn). 3. Auf den Halbinseln und Inseln: die Tiefländer an den pyrenäischen, apenninischen, skandinavischen und britischen Flüssen. Die im großen Dreieck befindlichen größten Gebirge sind folgende: Die Alpen, das höchste europäische Gebirge, das deutsche Mittelgebirge (Schwarzwald, Neckargebirge, Odenwald, Spessart, Rhön, Taunus, Westerwald; Hundsrück, Eisel, hohe Veen, Ardennen; Teutoburgerwald, die Wesergebirge, Harz, Franken- und Thüringerwald, Riesen-, Lausitzer- und Erzgebirge, Böhmer- wald; der schwäbische, fränkische und schweizerische Jura), das französische Mittelgebirge (Severinen, Vogesen, Cöte d'or), das ungarische Mittel- gebirge (Karpathen, siebenbürgisches Erzgebirge). Die höchsten Gebirge aus den Halbinseln sind: Die Pyrenäen, das kastilische und das andalusische Scheidegebirge und die Sierra Nevada aus der Pyrenäen-Halbinsel; oas skandinavische Bergland und das Kiölen-Gebirge in Skandinavien. Bemerkenswerte feuerspeiende Berge (Vulkane) sind: der Vesuv in Italien, der Aetna auf Sicilien und der Hekla auf Island. §. 9. Flüsse Europas. Europa ist ein reichbewässertes Land, wenngleich die Flüsse wegen der Gliederung des Erdtheils nicht so groß sind als in anderen Erdtheilen. Die größten Ströme sind: Die Petschora und Dwina, in's nördliche Eismeer mündend. Die Newa, die Düna, der Niemen, (die Memel), der Pregel, die Weichsel, die Oder, in die Ostsee mündend. Der Göta-Elf (in Schweden), die Eider, die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Scheide, die Themse, in die Nordsee mündend. Die Seine mündet in den Kanal. Die Loire und die Garonne fließen in den biseayischen Meerbusen. Der Min ho, der Duero, der Tajo, der Guadalquivir münden ins atlantische Meer. Der Ebro, der (die) Rhone, die (der) Tiber, der Po und die Etsch münden in das mittelländische Meer. Die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und Don fließen in's schwarze Meer und die Wolga in den kaspischen See. Auch an Landseen ist Europa reich, obgleich sie ebenfalls nicht sehr groß sind. Wir merken:

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1. Der Westphälische Kinderfreund - S. 92

1811 - Halle : Kümmel
92 Iv. Von der Erde. erbebt, und eins Feuersäule steigt aus dem Berge her, vor. Oft wirst diese eine ungeheure Menge Äsche und Steine heraus, und überschüttet damit ganze Landschaf- ten, und aus dem Krater stürzt die Lava, eine unge- heure Masse feuriger Materie, und strömt oft über gan- ze Gegenden her, wo dann Alles, was nicht entfliehen kann, vernichtet wird. Die drei berühmtesten feuerspeien- den Berge in Europa sind: der Aetna in Sicilien, der Hekla in Island, und der Vesuv in Italien. Das Wasser ist theils in den Meeren, welche fast drei Viertel der Erde bedecken, versammelt; theils fallt es aus der Luft als Regen, Schnee und Hage ¡; oder es entspringt aus der Erde in Quellen, und stießt in das Meer. Der Ausfluß des Wassers aus der Erde heißt Quelle. Fließt dieses Wasser weiter, so ist es ein Bach; aus der Vereinigung mehrerer Bache entsteht ein Fluß, und die Vereinigung mehrerer Flüsse bildet einen Strom, der sich endlich ins Meer ergießt. Ströme unterscheiden sich also von Flüssen, und Flüsse von Bä- chen nur durch ihren Reichthum an Wasser. Haupt- flüsse nennt man solche, die einen bedeutenden Strich Landes durchfließen und die kleineren Flüsse desselben auf- nehmen; die anderen heißen Nebenflüsse. Wenn ein Fluß oder Strom so tief ist, dass man mit großen Fahrzeugen darauf fahren kann, so heißt er schiffbar. Die Vertiefung, worin das Wasser eines Flusses oder Stromes fließt, heißt das Bette. Der Rand des Bet- tes wird das Ufer genannt, beim Meere aber Küste, oder Strand, In manchen Flüssen und Strömen giebt es Stellen, wo das Wasser von einer steilen Anhöhe in die Tiefe stürzt. Solche Stellen nennt man Wasser- falle. Nicht alle Flüsse fallen in das Meer, An den großen sandigen Ebenen einiger Gegenden der Erde, die man Steppen nennt, verlieren sich die Flüsse im Sag, de, und erreichn das Meer nicht. Dies sind Step- penflüsse. Lamdseen sind das auf dem Lande, was / die Inseln im Wasser sind, also Sammlungen von Was- ser, dis bis auf die etwa ein - oder aussiießenden Flüsse ganz mir Land umgeben sind. Sie entstehen entweder aus Wsftn,- die in ihrem Lauft durch vorliegendes hohes

2. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 343

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
343 verändert, ja ganze Berge und Bergzüge in glühend-flüssigem Zustand mit gewaltiger Kraft aus unbekannten Tiefen emvorgehoben habe: das ist frei- lich eine Annahme, die auf den ersten Anblick gar nicht viel Wahrschein- liches hat. Und doch — wenn wir hören, wie durch viele Beobachtungen in Bergschachten und Döhlen die Thatsache festgestellt ist, das; die Warme der Erde in bestimmtem Maße zunimmt, je mehr man dem Mittelpunkt derselben näher rückt; - ja, daß bei gleichmäßiger Zunahme diese Wärme schon nach wenigen Meilen zur Glühhitze sich steigern müßte; wenn wir ferner an die warmen und heißen Quellen denken, die selbst im eisigen Norden, z. B. auf Island in so großer Anzahl sich vorfinden, an Quellen, die seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden in stets gleich hoher Tempe- ratur strömen, so erscheint uns die Hypothese von einer hohen Temperatur im Erd-Jnnern schon viel annehmlicher. Denken wir nun aber vollends an die vielen heute noch thätigen Vulkane, und daran, wie diese manchmal schon bei einer einzigen Eruption solch' ungeheure Massen geschmolzener und feurig-flüssiger Mineralien auswarfen, daß man ganze Berge daraus aufschichten könnte, so verliert sich das Anfangs Unglaublichscheinende jener Annahme ganz, und man möchte nur vielleicht noch die Einwendung ma- chen, warum denn solche Erscheinungen der Tbätigkeit des unterirdischen Feuers in der Jetztzeit nur selten Vorkommen, mährend doch die Natur- forscher die plutonischen und vulkanischen Gesteine über die ganze Erde ver- breitet finden? Ob denn die Tbätigkeit des Feuers im Erd-Jnnern so be- trächtlich abgenommen habe oder an gar vielen Orten ganz erloschen sei? Darüber läßt sich nun freilich nicht mit Bestimmtheit urtheilen; daß aber die Thätigkeit des Feuers tief unter der Erdoberfläche auch noch in unfern Zeiten an gar manchen Orten stattfinden mag, bei denen die Geschichte von einer vulkanischen Eruption Nichts zu erzählen weiß, laßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit aus den vielfach auch an solchen Orten verspürten Erd- beben schließen, die von den Herden noch jetzt thätiger Vulkane manch- mal ungeheuer weit entfernt sind. Und so gar gering dürfen denn doch die vulkanischen Gewalten auch noch heute nicht angeschlagen werden. Europa hat allerdings nur wenige Vulkane; die von Alters her bekannten: der Vesuv bei Neapel und der Aetna auf Sicilien sind die einzigen von Bedeutung; allein schon im Ge- biet des östlichen atlantischen Meeres — z. B. auf Island — finden sich gegen 30 und unter demselben (ersten) Meridian, auf der Gruppe der ca- narischen Inseln, sodann westwärts auf den Azoren und den Inseln des grünen Vorgebirgs finden sich ebenfalls viele thätigen Vulkane, und der große Ozean ist fast ganz mit Vulkanen umkränzt. Der Westküste Ame- rika's nahe trifft man auf der langen Kette der Anden vom Feuerlande im Süden bis zur Halbinsel Alaschka im Norden eine lange Reihe tbeil- weise bis >8,000 Fuß hoher Vulkane, und selbst der höchste Berg Ameri- ka's, der Chimboraflo, war früher ein Feuerberg. Die Vulkane Alaschka's werden in westlicher Richtung durch die Vulkane der Aleuten mit denen Kamtschatka's verbunden.

3. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 169

1825 - Rostock : Adler
■ il Mn iw ■Win l69 Die merkwürdigsten Vulkane, feuerspeiende ^ Berge in Europa sind: der Aetna, auf der Insel Sicilien 10032 Pariser Fuß, der Vesuv im König- reich Neapel 3696 Fuß; und von denen auf der Insel Island, die tief in ihrem Schoße ein unaufhörlich brennendes Feuer und mehrere kleine Vulkane enthalt, bemerken wir hier nur den noch nicht sehr lange erlo- schenen 5500 Fuß hohen Eyafial, und den noch speienden 4300 Fuß hohen Hekla. Das Innere unsrer Erde ist uns so gut wie gänz- lich unbekannt, und wird es auch wohl bleiben, da unsere tiefsten Bergschachten noch keine halbe Meile in die Tiefe gehen, unsre Erdkugel aber bis zu ihrem Mittelpuncte 860 Meilen enthalt. Soviel können wir aber doch schomaus den Wirkungen der Erdbeben- die sich oft über die ganze Halbkugel unsrer Erde ver- breiten, abnehmen, daß es tief unter ihrer Oberfläche große mit einander zusammenhangende Höhlen geben muß. Diese sind zum Theil wobl nur mit Luft, zum Theil aber auch mit Wasser gefüllt, oder es dringt doch zuweilen Wasser in sie ein, welches hier, durch Mischung mir andern entzündlichen Materien, in Dampfe verwandelt wird, die größtentheils aus den Kratern der Vulkane, wie aus ihren Schornsteinen heraussteigen, und eine ungeheure Menge von ge- schmolzenen feurigen Massen, Lava, oft auch Was- ser und Schlamm, aus unermeßlichen Tiefen her- auswerfen; wo ihnen aber solche Ausgange fehlen, oder zu klein sind, zersprengen sie mit furchtbarer Gewalt irgendwo das sie umschließende Steingewölbe sammt der Erdoberfläche, und bringe^ dadurch die heftigsten Erderschütwrungen hervor. Auch herrscht in den Tiefen mancher Bergschacht'en eine eigenthüm- liche Warme, die immer zunimmt, je tiefer man hin- einsteigt. Die Erde muß also, an manchen Stellen wenigstens, in ihrem Schoße, ein Feuer enthalten, welches mehr oder weniger tief unter ihrer Oberflache sich befindet. Unter

4. Neu-eingerichtetes Mülheimer Lesebuch für Deutsche Schulen - S. 314

1814 - Frankfurt/Main Leipzig
314 fitmit ist ***). Sie sind gemeiniglich auf Inseln , oder doch nicht weit vom Meer, und verhindern, durch ihre Ausbrüche, ein sonst öfteres Erdbeben, welches aus dem heftigen Aufwallen des unterirducheu Feuers entsteht, und mit hem fürchterlichen Brüllen eines unterirdischen Don- ners , Städte zerstören und ganze Gegenden verwüsten und umkehren kann. *) A eguator oder Gleicher/ so wird die Linie oder der ■ ö roß e Kreis genannt/ der die ganze Erdkugel in zwo gleiche Halsten / nämlich in die nördliche und südliche abtheilt / und von jedem Pole 90 Grad entfernt ist. Auf dem Plani- glob läßt sich die Linie / nebst allen um die Erde gezogenen Kreisen (die man hie nicht beschreiben kann) den jungem Lesern am besten anschaulich und begreiflich machen. 23/664 Rheinländische Schuh machen eine deutsche Meile aus. V¥¥) Die vornehmsten feuerspeiende Berge in Europa sind: der Vesuv in Ncapolis / der A e t n a in Sicilien / der H e c l a und K r a b l a in Island, deren einige aber selten zum Aus- bruche kommen. Der andere Haupttheil, aus welchem unsere Erde bestehet, ist das Wasser, welches eines der allernoth- wendigsten und nützlichsten Bedürfnisse in der Welt ist, und in gemeines und mineralisches Wasser unterschie- den wird. Das gemeine, oder so genannte sü ß e W a s- ser hat keinen merklichen Geschmack, Geruch und Farbe, und fällt als Thau, Regen und Schnee aus der Luft, in welche es durch die Ausdünstung von der Erde gekommen ist; theils findet man es auf der Erde, in ihren Kanälen und Höhlen. Das leichteste unter dem letzten ist das rinnende Wasser, welches auch lebendiges Wasser ge- nannt Wo pflegt man die Vulkane anzutreffen? — Sollten sie iin Gan- zen nicht auch ihren Nutzen haben? — Woher entstehen die Erd- debungen? — Was für schreckliche Wirkungen kann ein heftiges Erdbeben verursachen? — Welches ist der andere Haupttheil unserer Erde? — Könnten wir das Wasser wohl entbehren? — In wie viel Hauptgattungen wird das Wasser eingetheilt? — Wie wird das gemeine Wasser überhaupt genannt? — Wodurch. unterscheidet man dasselbe vom Mineralwasser? — Woher entlieht das süße Wasser? — Wo findet man dasselbe? — Welches Wasser ist das leichteste? —

5. Lehr- und Lesebuch für Töchterschulen - S. 8

1826 - Berlin : Dümmler
ft Das feste Land besteht aus Ebenen und Bergen. Eine fortlaufende Reihe von Bergen nennt man ein G e- birge.- Die Vertiefungen zwischen zwei Bergen heißen ein Thal, und wenn die Berge ganz nahe an einander treten, eine Schlucht. Die Hauptgebirge sind von einer sehr festen Art Steine, welche man Granit nennt, diese heißen Urgebirge. Die höchsten Gebirge finden sich in Asien und America ; in jenem Erdtheile ist der Dholagir oder weiße Berg, in diesem der Chimborasso der höchste Berg. Die sehr hohen Berge sind mit ewigem Schnee und Eis bedeckt, welches sich auf denselben wie große Hh- gel aufthürmt. Man nennt diese Berge Gletscher. Eine in das Meer sich erstreckende hervorstehende Landspitze heißt ein Vorgebirge; ein schmaler Erdstrich, der sich in's Meer erstreckt, eine Erdzunge. Ein Stück Land, das ganz mit Wasser umgeben ist, wird Insel genannt; hängt es noch an einer Seite mit dem festen Lande zusam- men, so ist es eine Halbinsel. Eine Land - oder Erdenge ist ein schmaler Strich Landes zwischen zwei Meeren. Unter den Bergen sind die merkwürdigsten: die Vulkane oder feuerspeienden Berge. Meistenteils fin- det man sie entweder auf Inseln im Meere, oder doch nicht weit vom Meere. Sie haben eine kegelförmige Gestalt, und oben eine weite Öffnung, welche wie ein umgekehrter Trichter aussieht (den Cr ater), aus welcher das Feuer hervorbricht. Manche derselben speien fast unaufhörlich Feuer und Flammen aus, manche nur zu^ Zeiten. Die geschmolzenen Massen, welche sie ausströmen, heißen Lava; außer dieser werfen sie aber auch Asche und Bims- stein in großen und kleinen.stücken aus, und bedecken da- mit die Gegend umher auf mehre Meilen weit. Die, be- rühmtesten feuerspeienden Berge in Europa sind: der Ätna auf der Insel Sicilien, der Vesuv im Königreiche Neapel, und der Hekla und Krabla auf der Insel Island. Mit den feuerspeienden Bergen hangen die Erdbeben sehr genau zusammen. Dieß sind heftige Erschütterungen eines Theils von. der Oberfläche der Erde, durch welche große Risse und Öffnungen in der Erde entstehen, aus welchen nicht selten gewaltige Flammen hervorbrechen, und oft ganze Städte zerstört werden. In der äußersten Erdrinde

6. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 261

1876 - Berlin : Wohlgemuth
261 In der Tiefe der Erde muß aber auch, wenigstens an manchen Torten, Feuer oder sonst eine Ursache sein, welche große Wärme um sich her verbreitet. Denn wenn man in manche Bergschachtc hinabsteigt, findet uian da nicht bloß die gewöhnliche Wärme, die immer zunimmt, je tiefer Man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben Muß. Die feurigen und geschmolzenen Massen, welche die feuerspeienden T^erge oder Vulkane auswerfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe herauskommen, und wahrscheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Wärme herkommt. Ein berühmter Reisender, Alexander Humboldt, hat in einen gerade zur Zeit seines Besuches ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinuntergesehen. Da erblickte er in ^uer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höhlung, drei unterirdische ?oergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. In Europa stud drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, Vesuv in der Nähe von Neapel und der Aetna auf der Insel Sicilien. Auch im Aetna sieht man, wenn er ganz ruhig ist, unten in ^r Tiefe das Feuer beständig aufwallen, die Lavamassen wie ein sieden- h^s Wasser immer heraufkochen und wieder niedersinken. Ehe der Vesuv oder der Aetna zu speien ansängt, wird oft meilenweit davon das Meer unten an seinem Grunde ganz siedend warm, so daß die dort liegenden ^fernen Schiffsanker ganz heiß werden, und die Fische vom Grunde Mauskommen in die Nähe des Ufers, wo man sie dann in sehr großer Menge fangen kann. Der eigentliche Herd der Vulkane muß gar tief und weit entfernt pu; denn die Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen oft stattfinden, er- strecken sich öfter über 30 Meilen weit. Ueberhaupt sind alle die Erschei- uungen, die bei großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar gewaltig und merkwürdig. Die Luft wird oft Meilen weit umher finster, so daß Man bei Tage Licht anzünden muß; aus das unterirdische Brüllen und Mrs das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersäulen. ?->abei scheint auch der Himmel in der Gegend des feuerspeienden Berges m Feuer zu stehen. Blitze fahren aus diesem herauf in die Wolken. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem ^chlammstrome. Ein solcher Aschen- und Schlammregen begrub im Jahre 19 nach Christi Geburt in der Nähe des Vesuvs die Städte Herculauum, -Pompeji und Stabiä. Erst in neuerer Zeit hat mall sie zum Theil wieder ausgegraben. , Die heißen Quellen mögen auch wohl ans großer Tiefe hcrauf- ^Nttnen und zwar tu der Gestalt von Dämpfen, die aber, wo es kälter Mird, zu Wasser werden und dann als heiße Quellen an der Oberstäche der Erde hervorkommen. G. H. v. Schubert. 256. Die Bildung der Erdoberfläche. Das Meer, das an manchen Orten wohl eben so tief sein »nag, als die höchsten Berge hoch sind, verdeckt uns mehr als 2/s von unserer Erdoberfläche. Aber unten im Meeresgrund ist wieder dieselbe Abwechse- lung voll Höhen und Tiefen, von ganzen Bergzügen und Thälern, wie auf dem festen Lande. Man sicht dieses, wo sich diese unter dem Master

7. Lehrbuch der Geographie - S. 66

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 66 — Die größten Inseln sind: im 8. Sicilien, Sardinien und Corsica, im N. Großbritannien, Irland und Island. Ohne die Glieder hat Europa die Gestalt eines rechtwinkligen Drei- ecks, dessen Eckpunkte am Nordende des Ural, am Nordwestufer des kaspischen Meeres und am Westende der Pyrenäen liegen. ;jsland Balkaa- flalb-I. Meridian v.0° Green wich 12. Europa. sjsobmform xtu6 § 38, Die Oberfläche des Rumpfes enthält ein Gebirgsland im Sw., ein Flachland im und 0. 1. Das Centrum des Gebirgslaudes bildet das Hochgebirge der Alpen (West- und Ostalpen). An dieses lehnen sich drei Mittelgebirge:

8. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 289

1871 - Zwickau : Zückler
289 etwa 3/4 Stunden im Umfange hat, hinabgestiegen sind. Der älteste bekannte Ausbruch desselben war i. I. 79 n. Chr., wo die Städte Herculanum, Pompeji u. Stabiä vernichtet wurden. Wiewohl dieselben länger als 16 Jahrhunderte unter der Erde verborgen gelegen haben: so hat man sie seit 1713 oder 1720 doch wieder aufgefunden u. viele unversehrt gebliebene Gegenstände wieder „ausgegraben. 2) Der aus mehren Bergen bestehende Ätna auf der Ostküste von Sicilien, 10400 F. hoch, u. in seiner untersten, außerordentlich frucht- baren Region von 170000 Menschen bewohnt. Weiter aufwärts ist er mit Eichen- u. Buchenwäldern bedeckt, welche Gegenden man die zweite oder waldige Elegien nennt, auf welche endlich die dritte oder wüste folgt, die wieder in die Schnee- u. die Feuerregion zerfällt. Auch der Ätna wird oft besucht; aber die Ersteigung desselben ist mit un- gleich größeren Schwierigkeiten verbunden, u. schon mancher kühne Rei- sende hat dabei seine Wißbegierde mit dem Leben bezahlt. Man zählt bis jetzt 77 bedeutende Ausbrüche des Ätna, nämlich 11 vor u. 66 nach Christi Geburt. Im gegenwärtigen Jahrhunderte erfolgten deren schon 5, nämlich 1800, 1806, 1811, 1819 U. 1832. 3) Der Hekla und Krabla auf Island, welches außerdem aber noch mehre lebende Bulcane enthält. Der Hekla ist 5200 Fuß hoch u. hat einen Umfang von 2 bis 3 Meilen, Rings um ihn her findet nicht die geringste Vegetation Statt. Man kennt etwa 23 verschiedene Ausbrüche desselben, deren letzte 1766 u. 1818 erfolgten. Der Krabla ist weniger hoch, u. war v. 1724 bis 1730 ununterbrochen in Thätigkeit. Ein Vulcan von ganz sonderbarer Beschaffenheit ist der Maccaluba auf der Südküste von Sicilien. Es ist dies ein etwa 150 Fuß hoher, unfruchtbarer Thonberg, auf dessen Gipfel sich unzählige kleine Kegel von Thon bilden, aus deren jedem von Zeit zu Zeit ein grauem, thonichter Schlamm langsam überfließt. Oft aber entsteht ini Innern desselben ein donnerähnliches Getöse, ein Erdbeben erschüttert die umliegende Gegend auf 2 bis 3 Meilen, aus einem plötzlich entstandenen Krater steigt eine Dampfwolke von schwefelartigem Geruch empor, Schlamm u. Steine werden bis zu einer Höhe, von 200 Fuß hervorgeschleudert u. bedecken die umliegende Gegend. Ähnliche Vulcane gibt es noch mehre; doch sind ihre Äusbrüche minder heftig, als die des Maccaluba. Günther. Der Geiser auf der Insel Island. Auch die Menge der heißen sprudelnden Quellen macht Island zu einem der merkwürdigsten Länder. Einige derselben werfen mächtige Wassersäulen bis zu einer Höhe von 200 Fuß mit einem so krachenden Getöse, daß der Erdboden dabei zittert. Einige springen beständig, andere nur zu gewissen Zeiten, theils regelmäßig, theils unregelmäßig, u. fast alle, oder doch die Mehrzahl derselben setzen eine Menge Kieseltuff ab, aus welchem sie sich nach u. nach sowohl Röhre, als Becken bilden. Die Iii. 19

9. Allgemeine Geographie - S. 38

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
38 Erster Theil. Allgemeine Geographie. Die Höhe der Vulkane sehr verschieden, einer der kleinsten, der Cose- gnina ganz im Nw. von Nicaragua 153 m hoch, der Sahama 7000 m. Auch die Steigung der Seitenwände sehr verschieden; manche erheben sich nur ganz allmählich und schildförmig (auf den Sandwichinseln!); die Krater haben bis 5000 m Durchmesser, meist sind sie viel kleiner. Die meisten Vulkane (e. ^3) liegen auf Inseln, andere doch an Küsten, sehr wenige im Innern. Entweder bilden sie Gruppen oder, viel häusiger, Reihen, die eine alte Erdspalte bezeichnen. Namentlich das ganze Ufer des Stillen Oceans durch ausgedehnte Vulkanreihen ausgezeichnet (!). Die Reihen- Vulkane stehen unter einander in Verbindung. Im Ganzen zählt man jetzt gegen 220 thätige Vulkane und gegen 400 andere, von deren Thätigkeit man Nachrichten hat. In Europa haben namentlich Unteritalien, Sicilien, die Liparischen Inseln und Island Vulkane. Zahlreicher die ausgebrannten Vulkane, an ihren Gesteinen und ihrem Bau kenntlich. Einige haben die Form von Domen oder abgestumpften Kegeln, andere haben, nachdem ihr Krater einen See aufgenommen hat, auch wohl nach einer Seite hiu geöffnet und mit dem Meer in Verbindung getreten ist, eine sehr unregelmäßige Gestalt erhalten. Die Ursache der vulkanischen Thätigkeit nicht ganz aufgeklärt. Jedenfalls in ihnen Gase und gluthflüsfige Massen des Erdinnern emporgetrieben. Daß bei den mit aufsteigenden Wasserdämpfen das Meer, durch unterirdische Gänge eindringend, eine große Rolle spielt, geht daraus hervor, daß die Vulkane fast alle am Meer liegen, viele Gase aushauchen, die aus Stosfeu des Meeres bereitet sind, Meersalz emporschlendern, und daß z. B. der Cotopaxi" Meer- fische in großer Menge ausgeworfen hat, welche durch ihre Fäulnis schließlich gar Krankheiten erzeugten. Manche Berge oder Oeffnungen der Erde arbeiten nicht so gewaltsam wie die Vulkane, lassen aber doch auch in merkwürdiger Weise Stoffe aus- treten 2). § 29. Erdbeben stehen oft mit vulkanischen Ausbrüchen in Verbindung und finden daher in vulkanischen Gegenden häusig statt. Ost treten sie gleich- zeitig mit Vulkanausbrüchen ein, oft beginnen sie nach einer verdächtigen Ruhe der Vulkane oder hören auf, wenn ein naher Vulkan ausbricht und dadurch der gepreßten Erde Lust zu machen scheint. Ihre Dauer sehr verschieden: zuweilen in einigen Secunden eine ganze Stadt zerstört; zu anderer Zeit bebt an einigen Orten die Erde Monate und Jahre lang mit geringen Unterbrechungen ohne so verheerende Wirkung. Manche Erdbeben haben vielen Tausenden von Menschen das Leben gekostet. Auch mit den Erdbeben ist unterirdisches Getöse verbunden, die Quellen versiegen, elektrische Erscheinungen, Unwetter und Windstöße erfolgen, Schlamm, Dämpfe und Gase strömen aus, vou denen einige die Thiere verscheuchen und ist wahrscheinlich, daß sich alle Vulkane in dieser Weise zu kegelförmigen Bergen auf- erbaut haben. Vulkanischer Schlamm, der z. B. in dem 79 n. Chr. verschütteten Pom- peji bis über 30 m hoch liegt, wird zuletzt fest und bildet ein poröses Gestein (vulkani- scher Kalktusf). 2) Hierher gehören die Solfataren*, die ein Gemisch von Schwefel-und Wasser- dämpfen aushauchen (Island, Neuseeland; die eigentliche Solsatara bei Neapel seit

10. Beschreibende Geographie - S. 66

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
66 Zonen und Erdtheile. es ferner an Naturproducten der Tropenwelt bedeutend nachsteht, so Hai die Kunst des Menschen hier ein neues Gebiet von Poducten ge- schaffen, deren Umsatz mit den Tropenschätzen im Welthandel wetteifert, und der Productenaustausch zwischen seinen verschiedenen Theilen bildet abermals eine Provinz des Welthandels, wobei der Getreidehandel an der Spitze steht. Denn die Cerealien sind hier die Hanptnahrpflanzen, und nach ihrer Prodnction theilen sich die Kulturländer dieser Zone in Vorzugs- weise ackerbauende und gewerbliche ein Indessen gibt es auch in dieser Zone der Kulturländer ungeheure Landstriche, theils noch im Zustand der Wildniß, theils für immer culturunfähig und ein Tummelplatz von No- maden; völlige Wilde kommen wenig mehr vor (wohl aber in der südlichen Mittelzone) und die Nomaden, obwohl über weite Räume verbreitet, machen doch nur einen kleinen Theil von obiger Bevölkerung aus. 1 Wenn im Allgemeinen Fleischnahrung und Kleidung mit Thierfellen dem Men- schen der Polar- und Subpolarzone, dagegen vorherrschende Pflanzennahrung und Baum- Wollkleidung (beziehungsweise Kleidungslosigkeit) dem Menschen der Tropen- und Sub- tropenzone zukommt: so ist es in der inneren Mittelzone gemischte Nahrung und Klei- dung aus beiden Reichen. B. Erdtheile und Hauptmeere. Iv. Europa und das Mittelmeer. §. 63. Gränzen und wagrechte Gliederung. — Europa ist ein halbinselförmiges Glied des Ostcontinents von hinreichender Größe und von so specisischen Naturverhältnissen (entsprechend seiner einzigen ge- schichtlichen Rolle), um als eigener Erdtheil zu gelten, obwohl den bei- den anderen Gliedern jenes Kontinents an Größe sehr untergeordnet und mit Asien in einer sehr langen Strecke verwachsen. In dieser lassen über- dieß die Naturgränzen (Uralgebirg, Kaukasus, Kaspisee) eine beträchtliche Lücke (das sogenannte „uralisch-kaspische Völkerthor"), wo eigentlich keine Gränze zwischen beiden Erdtheilen stattfindet^. Mitten in der Land- halbkugel (§. 17) gelegen steht Europa mit den anderen Erdtheilen, außer Australien, in unmittelbarer Verbindung; seine wirklichen Nachbarerd- theile sind aber, außer Asien, nicht nur Afrika, welchem es in der langen Meergränze, wie Asien, bis auf Straßen sich nähert (außer bei Gibraltar auch bei Sicilien), sondern auch Nordamerika (mit dem der Lage nach zum letzteren gehörigen Zwischenglied Island). — Im Verhältniß zu seiner Größe bietet Europa die mannigfaltigste wagrechte Gliederung dar: mit 5 groß- ßen theils Halbinsel- theils Jnsel-Gliedern und 6 hauptsächlichen Zwischenmeeren (theils Meerbusen, theils Binnenmeeren), welche jene Glieder aussondern und ganz zu Europa gehören, also außer dem System der europäisch- asiatischen Meere-. Mehrere dieser Hauptglieder von Land und Meer sind aufs neue gegliedert, und der übrig bleibende Landesrumpf bietet noch mehrere untergeordnete Glieder dar 3. — Von den c. 180000 Q.m., welche Europa (ohne seine Binnenmeere) mißt, kommen gegen 10000 auf die Inseln (mit Nowaja Semlja, aber ohne Island), und von den 170000 G.m. des Kontinents wieder etwa 45000 auf die Halbinseln. Der Umfang des Festlandes, eine höchst verwickelte Kurve, beträgt gegen 5000 M., wovon i

11. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 194

1882 - Kiel : Homann
194 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. im 15. und 16. Jahrhundert ein in die Woche fallender Feiertag sowie auch ein Regentag vom Lohne nicht abgezogen wurden. Auch ein Normal- arbeitstag war durch die erwähnte Landesordnung festgestellt. „Und sollen alle Steinmetzen, Maurer, Zimmerleute, Tischler und Taglöhner von Ostern bis auf Bartholomäi früh um 4 Uhr an, und gegen Abend, wenn es sechs schlägt, von der Arbeit gehen. Früh mögen sie eine Stunde und im Mittag auch eine Stunde ruhen; früh eine halbe Stunde und im Mittag eine halbe Stunde essen und feiern." — Es kann also nicht fehlen, daß wir bei so gutem Verdienste den Ge- werbestand des Mittelalters von Wohlstand umgeben sehen. Von einer öffentlichen Armenfürsorge wußte man nichts. Die Unterstützungen, welche ein verarmter Handwerker etwa gebrauchte, brachte die werkthätige Liebe der Genossen auf. Sowie der Gewerbestand aber Armengelder aus öffentlichen Kassen verschmähte, so mochte er auch von den Tisch-, Hochzeits- und Kleiderordnungen nichts wissen, die seiner natürwüchsigen Sitte unnötig erschienen und bloß durch ständische Vorurteile diktierte Schranken ziehen wollten. Dr. H. A. Mäscher, das deutsche Gewerbewesen. 87. Die Erfindung und Bedeutung des Kompasses. Das mittelländische Meer, welches die Küsten der während des Alter- tums in den Vordergrund getretenen europäischen Völker und Reiche be- spülte, war nur von geringem Uinfange. Hinaus aufs Weltmeer wagten sich nur wenige unter den schiffkundigen Küstenbewohnern. Der Schwer- punkt des Handels lag ja im Osten, nicht nach Westen, und so überragte auch der Landhandel bei weitem den Seeverkehr. Die Schiffahrt blieb daher in der Hauptsache nur Küstenschiffahrt, trotz des Unternehmungsgeistes der rührigen Phönizier, denen bei Tag die Sonne, bei Nacht die Sterne als Wegweiser dienten. Anfangs richteten sie sich nach dem Gestirn des großen Bären, später erwählten sie den Polarstern im kleinen Bären zu ihrem Führer. Die Griechen fuhren selbst im Mittelmeer selten außer Sicht des Landes. So schifften sie auf einer Reise nach Sicilien längs den Küsten von Morea und Albanien, durchschnitten dann den Kanal von Otranto und folgten der Küste von Kalabrien, bis der Ätna auf Sicilien ihnen sichtbar wurde. Größere Kühnheit in der Befahrung des Meeres zeigten die germanischen Völker. Mächtig durchfurchten Goten, Vandalen und Normannen die hohe See; umwölkte sich der Himmel, dann mußten sie es freilich dem Zufalle überlassen, irgend wie und wo an die Küste getrieben zu werden. War das Wetter hell, so bedienten sie sich, wie über- haupt alle Seefahrer des Altertums, der Vögel, welche man fliegen ließ, um dann der Richtung ihres Fluges zu folgen. Die Fähigkeit, sich un- gemein hoch in die Lüfte zu erheben, die ausgezeichnete Sehkraft, sowie vielleicht auch ein leitender Instinkt, ein fernes Land viel eher, als der Mensch aufzufinden, machte die Vögel geschickt, dem Schiffer als Wegweiser zu dienen. Man versah sich daher vor jeder Seereise mit einer Menge gefiederter Segler. So wurden in sehr früher Zeit Island, Grönland und selbst die Küste von Labrador entdeckt.

12. Theil 2 - S. 105

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
105 wenn matt die Zeit berechnet, die es braucht, ebe man einen hineingeworfenen Stein unten auffallen Hort, über 20,000 Ellen tief sein must. Eine andere Höhle in Norwegen senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man in sie eingedrungen ist, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. In der Tiefe der Erde muß aber auch eine Ursache sein, welche groste Warme um sich her verbreitet; man nennt sie das unterirdische Feuer. Denn wenn man in manche Bergschachte hinabsteigt, findet man da nicht blos die gewöhnliche Warme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, dast die Kalte der Luft dahin nicht so eindringen kann, sondern eine andere, selbstständige Warme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben must. Die glühen- den und geschmolzenen Massen, welche die feuerspeienden Berge oder Vulkane auswerfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe herauskommen, und wahr- scheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Warme her- kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander von Humboldt, hat in einen gerade zur Zeit seiues Besuches ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinuntergeseben. Da erblickte er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höhlung, drei unterirdische Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der Vesuv in der Nahe von Neapel, und der Aetna auf der Insel Sicilien. Auch im Aetna siebt man, wenn es ganz ruhig ist, unten in der Tiefe das Feuer beständig atlfwalleu, die Lavamaffen, wie ein siedendes Wasser, immer heraufkochen und wieder niedersinken. Ehe der Vesuv, oder der Aetna zu speien anfangt, wird oft meilen- weit davon das Meer unten an seinem Grunde siedend warm, so dast die dort liegenden eisernen Schiffsanker ganz heiß werden und die Fische vom Grunde heraufkommen in die Nahe des Ufers, wo man sie dann in großer Menge fangen kann. Der eigentliche Heerd der Vulkane muß gar tief und weit entfernt sein, denn die Erdbeben, die bei solchen Ausbrüchen oft stattfinden, erstrecken sich öfters über 80 Meilen weit. Ueberhaupt sind alle die Erscheinungen, die bet großen vulkanischen Ausbrüchen vorkommen, gar gewaltig und merkwürdig. Die Luft wird oft Meilen wett umher finster, so daß man bet Tage Licht anzünden muß; auf das unterirdische Brüllen und auf das Beben der Erde folgen dann berghohe Rauch- und Feuersaulen. Dabei scheint auch der Him-' mel in der Gegend des feuerspeienden Berges in Feuer zu stehen. Blitze fahren aus den Wolken herunter nach dem brennenden Schlunde, und Blitze fahren aus diesem herauf in die Wolken. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome. Ein solcher Ascken- und Schlammregen begrub im Jahre 79 nach Christi Geburt in der Nahe des Vesuvs die Städte Herculanum, Pompeji und Stadia. Erst in neuerer Zeit hat man sie zum Theil wieder aufgegraben. Die heißen Quellen mögen wohl auch aus großer Tiefe heraufkommen, und zwar in der Gestalt von Dampfen, die aber, wo es kalter wird, zu Wasser werden und dann als heiße Quellen an der Oberflache der Erde her- vordringen. Gottes Fürsorge für die verschiedenen Völker der Erde. Wundersam wird das Herz ergriffen und zur Bewunderung hingerissen, wenn wir die väterliche Fürsorge Gottes für die verschiedenen Völker des Erd-

13. Hannoverscher Kinderfreund - S. 124

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
124 Im Jahre 1755 wurde Lissabon, die Hauptstadt in Por- tugal, von einem solchen Unglücke betroffen, indem ein fürchterliches Erdbeben mehr als die Hälfte der Häuser über den Haufen stürzte, Feuerflammen die umgestürzten Häuser in Brand setzten und an 15,000 Menschen ihr Leben verloren. Eben so schrecklich war das Erdbeben in Kalabrien 1783. In Europa giebt es drei solcher Berge, die Feuer auswerfen: den Vesuv in Italien, den Ätna auf Sicilien und den Hekla aufder Insel Island. Auch in unlerer Nähe sind ehemals solche Feuerspeier gewesen. Schon lange haben sie aufgehört zu brennen, und heißen daher todte Vulkane. Man erkennt die feuerspeienden Berge an der kegelförmigen Gestalt und an der ausge- brannten Materie, welche man in ihnen findet. Einige Gebirge bestehen ganz aus festen Steinmassen, Granit genannt; man nennt sie Ur gebirg e, weil man ihre Entstehung nicht kennt, und annimmt, daß sie von dem Allmächtigen bei der Schöpfung hervorgebracht wur- den. Noch andere nennt man entstandene Gebirge, indem man ihren Ursprung an ihnen erkennen kann. Viele find durchs Feuer entstanden, wie die feuerspeienden; noch mehr aber durchs Wasser, durch große Überschwemmungen, die auf der Erde Statt gefunden haben. Man erkennt dies deutlich aus den vielen Versteinerungen, welche man in ihnen findet. Versteinerungen sind Körper und Körper- theile, welche zwar nicht wirklich in Stein verwandelt, aber doch in eine feste Steinmasse so wunderbar einge- schlossen sind, daß man sie von dieser kaum noch unterschei- den kann. Solche Versteinerungen findet man oft auf hohen Bergen, tief in ihrem Innern, von Thieren und Pflanzen, und sie zeigen deutlich die Entstehung dieser Berge. Ganze Haufen von Knochen von fast ganz unbe- kannten Thieren, werden in den Bergen gefunden. Man findet auch in ihnen versteinerte Gebeine von Elephanten, Wallfischen u. s. w., so groß, als sie jetzt auf der Erde nicht mehr gesunden werden, und — wunderbar! man findet diese Versteinerungen in Gegenden, wo diese Thiere jetzt nicht würden leben können, z. B. die Knochen des Elephanten, der doch nur in wärmern Gegenden der Erde

14. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
304 Mensch sich hineingewagt hat. Man hat die Tiese einer Höhle in Nor- wegen durch hineingeworfene Steine zu erforschen gesucht; nach der Zeit, die der Stein gebrauchte, bis er zu Boden kam, hat man die Tiefe auf 14000 Meter geschätzt. Eine andere Höhle in dem nämlichen Lande senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man jich gewagt hat, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. Solcher großen Höhlen giebt es im Innern der Erde gewiß sehr viele, und es hängt auch wohl die eine mit der andern zusammen. Nur so wird es begreiflich, daß ein Erdbeben sich oft auf mehr als tausend Meilen verbreiten kann, wie es bei dem Erdbeben von Lissabon 1755 der Fall war. In kr Tiefe der Erde muß aber auch an einigen Orten ein Feuer oder sonst eine Ursache vorhanden sein, die eine große Wärme erzeugen kann. Denn wenn man in manche Bergschachte hinabsteigt, so findet man hier eine besondere Wärme; nicht die gleichmäßige, die ein tief- liegender Keller zu haben pflegt, sondern eine andere, die um so mehr zunimmt, je tiefer man hinabsteigt. Der Grund der hier aufsteigenden Wärme muß tief in dem Innern der Erde liegen. Auch die Lava, d. i. die feurige geschmolzene Masse, welche ein feuerspeiender Berg auswirft, muß aus großer Tiefe heraufkommen; vermutlich von eben den Stellen, von wo auch jene zunehmende Wärme im Innern der Erde kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander von Humboldt, hat einmal in den Schlund eines feuerspeienden Berges, der damals gerade in Ruhe war, hinunter gesehen und hat in der Tiefe des Schlundes drei unter- irdische Bergspitzen bemerkt, aus denen oben Feuer und Rauch drang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der V e s u v in der Nähe von Neapel und der hohe Ätna auf der Insel Sicilien. In dem Ätna, auch wenn er ganz ruhig ist, sieht man die Flammen von Zeit zu Zeit auflodern und die Lava wie eine siedende Masse bald steigen, bald sinken. Viele Quellen, besonders die heißen, mögen auch wohl aus großer Tiefe heraufkommen; vielleicht sind es Dämpfe, die in die Höhe steigen und wieder zu Wasser werden, sobald sie sich abkühlen. Die meisten Quellen aber entstehen auf den Bergen, und inan kann es beinahe vor Augen sehen, wie sie sich bilden. Die Berge ziehen Wolken und Wasser- dämpfe aus der Luft an sich und verdichten sie zu Wasser, gerade wie ein Spiegel, den man aus der Kälte in ein warmes Zimmer bringt, die Wasserdämpse an sich zieht und sogleich von einem feuchten Überzüge bedeckt wird. Das Wasser rinnt dann an den Wänden der Bergritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht es unten am Berge als Quelle hervor. Gotth. Heinr. v. Schubert. 296. Die Steinkohle. 1. Wohl ist der Diamant der allerkostbarste Stein; denn er ist so rein und weiß, wie das Sonnenlicht selber, dazu härter als der härteste Stahl. Wenn man ihn schleift, ist er wie das Tau- tröpflein, in welchem die Sonne sich spiegelt. Darum setzen

15. Mit 3 Landcharten - S. 230

1807 - Berlin : Mylius
2zö Iv. Geschichte und Erdbeschreibung. fchen, die nach dem Lauf der Natur sterben, wer» den wenigstens zwölf wieder geboren. Wenn nun nicht öfters verheerende Kriege, anstekkende Seuchen, Erdbeben und andere dergleichen Un- fälle die fortschreitende Vermehrung der Menschen unterbrächen: so würde sie viel ansehnlicher und merklicher sein, als sie im Ganzen genommen wirklich ist. Außerdem hat aber auch das Klima und die davon abhängende Fruchtbarkeit des Bo- dens, die Negierung und der sittliche Charakter der Einwohner auf die Bevölkerung eines Landes viel Einfluß. Man darf sich daher nicht wundern, daß auf einem gleich großen Raum, wo in Island Ein Mensch lebt, in Deutschland 127, und in Italien fast 200 Menschen sich befinden. Hol- land zählt 224 Einwohner auf einem Raum von eben der Größe, wo das weit fruchtbarere und mildere Spanien nur 63 zählt, und die Znsel Malta enthält auf einem solchen Fleck gar über tausend. Dieser kleine Staat ist der volkreichste tn Europa; und doch hat der felfigte Boden hin und wieder kaum einen Fuß hoch Erde, welche die betriebsamen Einwohner größtentheils erst tn Schiffen aus Sicilien herbeigeholt und mit Mau, ern eingefaßt haben, damit Wind und Regen sie nicht wieder wegführen können. — Von jener Zeit an, da sich Staaten zu bilden anfingen, haben die Völker bis jezt mancherlei Versuche gemacht, sich eine zweckmäßige Ver, fassung zu geben. Einige unterwarfen sich — ge,

16. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 242

1869 - Essen : Bädeker
240 Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, giebt es große Höhlen, die zum Theil mit Wasser angefüllt sein mögen. Manche dieser Höhlen sind so weit nach oben gelegen, daß man hineinsteigen und ihr Inneres betrachten kann, wie die muggendorfer Höhlen bei Nürnberg und die Biels- und die Baumannshöhle bei Nübeland im Harze; aber das sind nur unbedeutende Höhlen gegen andere, in die noch kein Mensch sich hineingewagt. Man hat die Tiefe einer Höhle in Norwegen nach der Zeit, die vergeht, bis ein hineingeworfener Stein den Boden erreicht, auf 20,000 Ellen geschätzt. Eine andere Höhle in dem nämlichen Lande geht tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man sich gewagt hat, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. Solcher großen Höhlen giebt es im Innern der Erde gewiß sehr viele, und es hängt wohl auch die eine mit der andern zusammen. Nur so wird es erklärlich, daß ein Erdbeben sich oft über eine Strecke von mehr als tausend Meilen verbreiten kann. In der Tiefe der Erde muß aber auch, wenigstens an manchen Orten, Feuer oder sonst eine Ursache vorhanden sein, die eine große Wärme erzeugt. Denn wenn man in manche Bergschächte hinabsteigt, so sindet man da eine besondere Wärme; nicht die gewöhnliche, die ein Keller im Winter hat, weil die kalte Luft nicht in denselben dringen kann, sondern eine andere, die immer zunimmt, je tiefer man hinab- kommt. Der Grund der hier aufsteigenden Wärme muß tief im In- nern der Erde liegen. Auch die Lava, d. i. die feurige geschmolzene Masse, welche ein feuerspeiender Berg auswirft, muß aus großer Tiefe heraufkommen, wahrscheinlich von eben den Stellen, von wo auch jene zunehmende Wärme im Innern der Erde kommt. Ein Naturforscher hat einmal in den Schlund eines feuerspeienden Berges, der damals gerade in Ruhe war, hinuntergesehen, und hat in einer ungeheuren Tiefe drei unterirdische Bergspitzen bemerkt, aus denen oben Feuer und Rauch » hervordrang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der Vesuv in der'nähe von Neapel und der hohe Aetna auf der Insel Sicilien. Die feuerspeienden Berge — man nennt sie auch Vulkane — haben fast alle eine kegelförmige Gestalt und oben am Gipfel eine kessel- förmige Eintiefung, die man Krater nennt. Solche Krater haben bis- weilen eine Stunde und mehr im Umfang; der äußere Rand ist ge- wöhnlich mit Schwefel bedeckt und das Gestein ganz verglast. In der Tiefe des Kraters sieht man, wenn der Vulkan ruhig ist, von Zeit zu Zeit die Flamme auflodern, und die Lava, wie siedendes Wasser, bald aufkochen, bald niedersinken. Der Ausbruch eines Vulkans ist nicht selten mit einem Erdbeben und mehrentheils mit grauenhaften Erschei- nungen verbunden. Die Lust wird oft meilenweit so finster, daß man bei Tage Licht anzünden muß; die Thiere beben in sichtbarer Angst; aus der geheimen Tiefe des Vulkans vernimmt man ein Getöse, wie ein fernes Donnern; Dämpfe und Rauchwolken steigen empor; plötzlich

17. Vermehrtes Geographisches Handbüchlein für die zarte Jugend - S. 8

1770 - Mühlhausen : Beck
I 8 -- Vorspiel Hangende (Mzum.) Gebürgt. Wenn ein Berg sich ins Meer hervor st recket, oder am Meer > Ufer ein Stück Land erhabener ist, als die benach- barten Orte: So nennet man es ein Vorge- burge? oder mst dem Portnaiesischen Worte L3p0. Z. E- Caput bona; ipei, unten an der Spitze Von Africa* ly) Was Heist eine Lands Enge oder ifthmus? Eine Land * Enge oder Erd - Enge *] ist ein schmaler Streif Landes, welcher eine Halb - Insul mir dem festen Lande verei- niget. 20) Was heiß Cap oder Vorgebirge ? Eine hervorragende Spitze Landes, die sich ius Meer erstrecket. ri Giebt es auch brennende Berge? Ja, in Europa giebt es drep Feuerspeyende Berge, nemlich Veluviul, in Italien bey Reapolis. 2] Aetna, auf der Insul Sicilien. 3] Hecla, in der Insul Island. Sie geben Rauch und schwarzen Dampf von sich werfen glühende Kohlen, Herste Steine und Feuer aus, mit grossem Gerassel und Krachen. 32) chman hctt den ifthmum, wodurch 91 ft« unbastiea zu, sammen hängt, dnrchgrnben wolle«, um näher« Weg «ach Ostindien zu haben. Aber der vielen Klippen we- gen iß cs nicht thnlich gewest».

18. Die ganze Erde - S. 15

1827 - Breslau Breslau : Graß
Der zweite Zug, welcher vom St. Gotthard ausgeht, nimmt zuerst eine westliche Richtung unter dem Namen der penni nischen Alpen, die sich sehr hoch erheben, und den höchsten Berg von Europa, den Montblanc (14 bis 16,000 Fuß hoch) enthalten. Dieser Hauptzug wendet sich hernach südlich, dann östlich, hat verschiedene Benennungen und durchstreift ganz Italien, unter dem Namen Apenninen. Zu den Apenninen gehört der feuerspeiende Berg Vesuv, und auf der Insel Sicilien liegt der größte feuerspeiende Berg, der Aetna (1o,0oo Fuß hoch). Der dritte Zug vom St. Gotthard aus geht zuerst ganz östlich, und theilt sich dann erst in den nordöstlichen und süd- östlichen. Vom Gotthard an bis zur Theilung heißt er die Julischen Alpen. Der südöstliche Zug läuft oberhalb der griechischen Halbinsel, unter dem Namen Balkan, zum schwarzen Meer hin, und hat nach Süden einen Nebenzug, der die griechische Halbinsel durchstreicht und das Vorgebürge Matapan bildet. Die höchste Spitze des Balkan, der Orbelus, ist 9000 Fuß hoch. Der nördliche Zug geht zuerst ganz nördlich, bildet nordwestlich hin den Schwarzwald und nordöstlich die rauhe Alp. Von der rauhen Alp schließt sich der Zug nordöstlich an einen Gebürgsknoten, nämlich an das Fichtelgebürge. Vom Fichtelgebürge geht ein Nebenzug nordwestlich, und heißt das Rönge- bürge. Ein anderer Nebenzug geht nördlich, und enthält den Thüringer Wald, und noch nördlicher den Harz. Ein anderer ziemlich östlich gehender Nebenzug vom Fichtelgebürge ist das Erz geb ür ge. Der Hauptzug aber zieht sich vom Fichtelgebürge ziemlich südlich, unter dem Na- men Böhmerwald, wendet sich dann östlich, sendet ziem- lich nördlich hin einen Nebenzug, die Sudeten, und läuft Karten und Kupfern (jeder 1 Thlr. 15 sgl.). Leipzig bei Ger- hard Fleischer; über Island Theil i,

19. Die weite Welt - S. 35

1865 - Leipzig : Amelang
35 , Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, giebt es große Höhlen, die zum Theil mit Wasser ausgefüllt sein mögen. Viele dieser Höhlen hat man schon untersucht, wie die Muggendorfer Höhlen bei Nürnberg und die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland im Harze; aber das sind nur unbedeutende Höhlen gegen andere, in die noch kein Mensch sich hineingewagt hat. Man hat die Tiefe einer Höhle in Norwegen durch hineingeworfene Steine zu erfor- schen gesucht; nach der Zeit, die der Stein gebrauchte, bis er zu Boden kam, hat man die Tiefe auf 20,000 Ellen geschätzt. Eine andere Höhle in dem nämlichen Lande senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man sich gewagt hat, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. Solcher großen Höhlen giebt es im Innern der Erde gewiß sehr viele, und es hängt auch wohl die eine mit der andern zusammen. Nur so wird es begreiflich, daß ein Erdbeben sich oft auf mehr als tausend Meilen verbreiten kann, wie es bei dem Erdbeben von Lissabon 1755 der Fall war. In der Tiefe der Erde muß aber auch an einigen Orten ein Feuer oder sonst eine Ursache vorhanden sein, die eine große Wärme erzeugen kann. Denn wenn man in manche Bergschachte hinabsteigt, so findet man hier eine besondere Wärme; nicht die gleichmäßige, die ein tiefliegender Keller zu haben pstegt, sondern eine andere, die um so mehr zunimmt, je tiefer man hinabsteigt. Der Grund der hier aufsteigenden Wärme muß tief in dem Innern der Erde liegen. Auch die Lava, d. i. die feurige geschmolzene Masse, welche ein feuer- speiender Berg auswirft, muß ans großer Tiefe heraufkommen; vermuthlich von eben den Stellen, von wo auch jene zunehmende Wärme im Innern der Orte kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander von Humboldt, hat einmal in den Schlund eines feuerspeienden Berges, der damals gerade in Ruhe war, hinnnter- gesehen und hat in der Tiefe des Schlundes drei unterirdische Bergspitzen be- merkt, aus denen oben Feuer und Rauch drang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der Vesuv in der Nähe von Neapel, und der hohe Aetna auf der Insel Sicilien. Auch in dem Aetna, wenn er ganz ruhig ist, sieht man die Flammen von Zeit zu Zeit auf- lodern und die Lava wie eine siedende Masse bald steigen, bald sinken. Viele Quellen, besonders die heißen, mögen auch wohl ans großer Tiefe heraufkommen; vielleicht sind es Dämpfe, die in die Höhe steigen und wieder zu Wasser werden, sobald sie sich abkühlen. Die meisten Quellen aber entstehen auf den Bergen, und man kann es beinahe vor Augen sehen, wie sie sich bilden. Die Berge ziehen Wolken und Wasserdämpfe ans der Luft an sich und verdichten sie zu Wasser, gerade wie ein Spiegel, den man aus der Kälte in ein warmes Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten Ueberzuge bedeckt wird. Das Wasser rinnt dann an den Wänden der Bergritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht es unten am Berge als Quelle hervor. # 31. Der Aetna. Auf der Insel Sicilien liegt der Aetna, der eine Höhe von beinahe 11,000 Fuss hat. Schnee und F.is, Asche und Lava bedecken seinen Gipfel. F.r ist nicht schwer zu besteigen. Um ihn her erheben sich Hügel und Berge, gebildet durch die Lavaströme, die aus seinem Innern kamen. Will 3 :

20. Geographische Repetitionen - S. 102

1870 - Berlin : Gaertner
V. Island. Der Kampf der Neptunisten und Vulkanisten ist, wie bekannt, noch immer ein äusserst heftiger; die Neptunisten sind in letzter Zeit sehr rührig gewesen und haben sich ein Mineral nach dem anderen er- obert; ob sie es werden behaupten können, ist eine Frage, die zu lösen vielleicht im Augenblicke noch unmöglich ist. Der sicherste Besitz der Vulkanisten scheint nun der Trapp oder Basalt zu sein; er bietet vielfach Anzeichen, dass er in feurigflüssigem Zustande sich befunden habe, so aus der Tiefe gehoben und über andere Gestein- arten hingeflossen sei. Häufig zeigt er die grösste Aehnlichkeit mit der Lava. Da Island vorzugsweise aus Trapp besteht, so ist es begreiflich, dass die Vulkanisten diese Insel als ihr Eigenthum an- sehen. Sie meinen: der Meeresboden sei hier durch die Reaction des feurigflüssigen Erdinneren geborsten und unter dem Drucke des Meeres habe sich eine erste Decke schichtenartig gebildet; durch spätere Ausbrüche sei diese Decke gespalten und in die so entstan- denen Gänge andere Gesteinmassen hineingespritzt. Die Neptunisten bestreiten das: sie finden überall Trapp und Trachyt — das sind die beiden Hauptsteinarten in Island — allmählich in einander über- gehen, sie finden nirgend in den Gängen die Thätigkeit des Feuers. Kurz, sie nehmen für sich die Insel in Anspruch. Aus den aufgefundenen Ueberresten früherer Vegetation geht her- vor, dass ein grosser Theil von Europa sich schon Uber dem Meeres- spiegel befand, als Island noch nicht Uber die Fluthen gehoben war. Es erschien, als Europa mit den Wäldern bedeckt war, aus deren Holz die Braunkohlen entstanden sind. Braunkohlen finden sich nämlich im Norden Islands. Die Blätter und Früchte, welche sie