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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 158

1836 - Eisleben : Reichardt
158 Dänemark. Insel Seeland, der Sund, die mittlere, zwischen den Dänischen Inseln Seeland und Fünen, der große Belt und die westlichste, zwischen Fünen und Jütland, der kleine Belt genannt wird. Es giebt mehrere Land- seen, worunter der Arre-See auf Seeland am größ- ten ist. Große Flüsse fehlen, da die Halbinsel keine große Ausdehnung hat. Die Eider, einer der größten dieser Flüsse, ist merkwürdig, weil sie, auch mit dem Kieler Kanäle, die Gränze zwischen Dänemark und Deutschland macht. Dänemark liegt in dem nördlichen Theile der nörd- lichen gemäßigten Zone, und hat ein gemäßigtes und zugleich etwas feuchtes, doch gesundes Klima. Island hingegen, dessen nördlichste Spitze schon der nördliche Polarkreis berührt, hat ein kaltes Klima, das keinen Getreidebau mehr erlaubt. Die vorzüglichsten Pro, dukte Dänemarks sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, besonders gute Pferde und schönes Rindvieh; bekannt sind auch die Hunde wegen ihrer Größe und Stärke; eine Menge von Fischen und Schaalthleren, Getreide zur Ausfuhr und andere Erzeugnisse der Landwirthschaft, auch baut man Tabak, Hopfen und Obst, aber die Waldungen sind nicht hinreichend, dagegen ist der Reich- thum an Torf groß. Metalle giebt es nicht; überhaupt ist das Mineralreich arm. Island hat zwar kein Ge- treide, aber doch die gewöhnlichen Hausthiere und auch Rennthiere, eine große Menge wilden Geflügels, wor- unter die nützliche Eidergans und viele Fische. Das Isländische Schaf, das in beträchtlicher Zahl gehalten wird, zeichnet sich nicht selten durch 3 oder 4 große Hör- ner aus. Auch besitzt Island vielerlei Mineralien; selbst Spuren von Kupfer und Eisen. Bemerkenswerth ist ferner in Island der Reichthum an heißen und zum Theil mineralischen Quellen. Einige werfen ihr Was- ser mit vielem Dampf und Getöse in die Höhe, wor- unter der bekannte Geiser alle Kunstwasserwerke über- trifft. Die Zahl der Einwohner beträgt in dem eigene lichen Dänemark über 1,500,000. Island und die Fä- röer haben zusammen gegen 60,000 Einwohner. Rech- net man die Deutschen Lande hinzu, so kommen über 2 Millionen Einwohner heraus. Die größte Zahl ma-

2. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 74

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
74 öder Pferdehaaren, oder arbeiten in der Schmiede. In der Stube wird gesponnen, gewebt, gestrikkt, oder man näht Schafpelze zur Fifcheckleidung. Sind Mehrere beschäftigt, so lies't Einer etwas vor, dasselbe geschieht auch, wenn sie sich einander besuchen. Lesen kann jeder Isländer, auch besitzt Jeder, außer der Bibel, einige ge- drukkte oder geschriebene Bücher. Diese tauschen sie einander, ge- wöhnlich in der Kirche, um; auch haben einige Kirchen eigene Bü- chersammlungen, aus welchen sie sich Bücher leihen können. Die meisten dieser Bücher wurden in Island geschrieben; sie sind meh- rentheils geschichtlichen Inhalts, vorzüglich Sagen der Borzeit; ein- zelne solcher Sammlungen führen den Namen Edda. Ucberhaupt ist ein gewisser Grad von Bildung allen Bewohnern der Insel eigen- thümlich. Das kommt zum Theil daher, dass jeder Hausvater sich regelmäßig mit dem Unterrichte seiner Kinder beschäftigt. Während seine Hütte ganz in Schnee begraben liegt und es rund umher dun- kel und wüste ist, schlägt er beim Schein einer Oellampe ein Buch auf, worin er Nahrung für den Geist seiner Kinder findet. Alle angesehene Isländer sprechen, außer ihrer Muttersprache, lateinisch, viele auch dänisch. Mehrere sind gute Dichter, Geschichtschreiber; auch für die schönen Künste entwikkelt sich der Sinn in ihnen, wie denn einer der berühmtesten Bildhauer der jetzigen Zeit, Thocwalo- sen, ein Isländer ist. Die Bildung ist also nicht allein das Eigen- thum der Vornehmen und Reichen, oder derjenigen Völker, die un- ter einem glükklichen Himmelsstriche wohnen; sie dringt auch dahin, wo fast das ganze Jahr Nacht den Himmel und Schnee und Eis die Erde bedekkt; sie dringt in die Hütte des Armen, wenn er nur den Willen hat, sich dieselbe anzueignen; sie verbreitet sich auch da, wo nur wenige Hilfsmittel zu ihrer Beförderung vorhanden sind; um wie viel dankbarer sollte also die Jugend da sein, wo vielfältige, wohleingerichtete Anstalten zu ihrer Bildung vorhanden sind, und wo es an so manchen Hilfsmitteln zur Erleichterung des Lernens nicht fehlt. (Straus.) 47 Seeland. Die Insel Seeland ist wie ein Garten, oder vielmehr ein Park, in welchem die Kultur nur dazu dient, die Reize der Natur bemerk- licber zu machen. Grüne Hügel und üppige Wiesengründe wechseln mit reichen Getreidefeldern ab; Städte und Dörfer sind selten, und gewöhnlich hinter dichtem Laubgehölz verborgen; weit häufiger sieht man einzelne Gehöfte, die Sitze bäuerlicher Unabhängigkeit. Der Hauptschmukk des Landes sind aber die Wälder. Sie bestehen fast

3. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 301

1862 - Hannover : Meyer
Vierter Abschnitt. Die übrigen Länder der Grde. 1. Die skandinavischen Länder. 1. Äänemark. Wenn man aus dem Stadeschen nach Nord- osten über die Elbe geht, so kommt man in das m Deutschland ge- hörende Herzogthum Holstein. Dieses nimmt den südlichen Theil der jütischen Halbinsel ein. Ihr mittlerer Theil ist das Herzogthum Schleswig; es ist meist von Deutschen bewohnt. Der nördliche Theü der Halbinsel heißt Jütland; von ihm hat dieselbe ihren Na- men. Auf der Ostseile der Halbinsel liegt ein fruchtbares, an Korn, Weide und Wald reiches Hügelland, welchem nach Osten hin sich eine breite Uferebene vorlagert; nach Westen zu aber grenzt an dasselbe ein breiter unfruchtbarer Heidestrich, und an der Küste der Nordsee besteht die Ebene aus Flugsand. Diese Flachküste ist vom Meere vielfältig zerrissen. Eine Menge kleiner Inseln, die vom Festlande durch das Meer abgerissen sind, umlagern die Westküste Schleswigs. Weit grö- ßere Inseln liegen aber an der Ostküste. Die bedeutendsten von ihnen sind Fünen und Seeland; auf dieser liegt Kopenhagen, die Hauptstadt von Dänemark. Alle diese Inseln sind sehr fruchtbar. Um ihre Seen erheben sich grüne, mit prächtigen Buchen und Eichen und mit riesigen Erlen besetzte Hügel, an deren Fuße sich Wiesen mit zahlreichen Herden und Ackerfelder ausbreiten. Die Luft aber ist oft nebelig, feucht und windig. Metalle finden sich nicht, wohl aber Torf. Viele Bewohner, namentlich an der Küste Jütlands, näh- ren sich von Fischerei. Die Dänen sind deutsches Ursprungs und gehören zur lutherischen Kirche. Sie sind ein fleißiges Volk, herz- lich gegen einander, gegen Fremde aber zurückhaltend. Die Lage ihres Landes lud zur Schiffahrt ein, und so haben sie von alters her viel Seehandel getrieben, in früheren Zeiten freilich bedeutend mehr als jetzt. Island. Hoch im Norden liegt die Insel Island, welche auch dem Könige von Dänemark gehört. Sie ist eine der merk- würdigsten Inseln der Welt; schon ihre Küsten sind, wie der erste Blick zeigt, so zerrissen und vielzackig, daß sie auf der Karte wie ein auf allen Seiten zerfetzter Lappen aussieht. Bald strecken sich seltsam gestaltete Landzungen und Felsklippen weit ins Meer hinaus; bald drmgt die See in vielförmigen Buchten oder Fiorden tief ins Land hinein. Betritt man aber das Land selbst, so erblickt man wenige Stunden landeinwärts mächtige, sonderbar zerrissene Ge- buasmassen, die ewig mit Schnee und Ees bedeckt sind. Und aus diesen Gebirgsmassen ragen einzelne finstere Häupter hervor, die zuweilen wirbelnde Rauch- und Feuersäulm zum nebeligen Himmel

4. Geographische Skizzen aus Europa - S. 156

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
156 Gegend das angenehme Städtchen Nestved, dessen 2700 Einw. viel Getreide ausführen. Etwa eine Meile von der Stadt ent- fernt liegt ihr Seehafen »Karrebecksminde«. Ebenfalls in einer lieblichen Gegend, aber an einer Bucht der Ostküste, befindet sich die Amtshauptstadt Prästöe, deren 1000 Einw. aus dem hiesigen vortrefflichen Hafen viel Getreide ausführen. Auf der seeländischen Südküste ist noch zu erwähnen Vordingborg, eine kleine Hafen- stadt mit 1800 Einw. und einem Gymnasium. In der Umgegend die adligen Fräuleinklöster Wallöe, zugleich Schloß und Graf- schast mit herrlichen Waldungen, Wemmettofte und Gisselfte dt. Das schöne Landhaus »Rosendal« hat einen herrlichen Park. Die der südlichsten Spitze Seelands gegenüberliegende Insel Möen gehört ebenfalls zum Stifte Seeland. Sie ist 4 Qml. groß und zählt 15,000 wohlhabende Einwohner. Der fruchtbare Boden erzeugt Getreide und Holz in Menge. Die bedeutendsten Erhebungen steigen im »Aborrebjerg« 444 F. hoch. Dieser Hügel liegt in der Nähe des steilen Kreideufers »Möensklint«. Hanptort der Insel ist Stege am Stegestcand, einer Bucht des Wolfssundes, Stadt mit 2000 E., einem Hafen, einem Leuchtthurm und einem Zucht- und Besserungshause. Das Schloß »Marienborg« hat einen herrlichen Garten. 35. Island. Im nördlichsten Theile des Atlantischen Meeres, mit der Nord- spitze bis zum Polarkreise reichend, liegt die 60 — 70 Ml. lange und über 40 Ml. breite Insel Island, der nordische Feuerheerd, voller Vulkane, die beständig Lava, Asche und Feuer ausspeien. Und trotz dieses unterirdischen Feuers findet man gerade hier die ausgedehntesten Sckneefelder und Gletscher, ca. 200 Qml. groß, von deren Masse die Sonne im Sommer nur Weniges hinweg- schaffen kann; denn der lange Winter trägt wieder das Seinige bei, den Verlust reichlich zu ersetzen. Das Klima muß jedoch im Alterthum milder gewesen sein, denn man erntete Korn und pflanzte Bäume. Wahrscheinlich ist Island das ultimo Dkuls der Alten. Während die Südküste der Insel, die als südlichsten Punkt das »Cap Portland« trägt, ein schmales, aus vulkanischem Sande gebil- detes Flachufer ist, steigen die übrigen Küsten, besonders im N. und W., in steilen Klippen bis 2000' hoch empor. Hier z. B. das Vor- gebirge »Refsnes« und das »Nordkap«. Ebenso verhält es sich mit der Gliederung: im S. wenige oder keine Bückten, im N. und W. zahl- reiche Buchten, darunter die Skagestrands-Bugt, der Jokuls-Fjord, die Brede-Bugt, der Faxe-Fjord. Für die Flußentwicklung ist fast gar kein Raum vorhanden. Am bedeutendsten ist die Entwicklung 'der Flüsse im Sw. und N. Einige Landseen sind z. B. der 3 Ml. lange

5. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 296

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
296 § 3. Das Königreich Dänemark der Meersand hat dasselbe völlig verschüttet; von der Kirche ragt nur der Turm heraus und wird als Wahrzeichen für Seefahrer erhalten. i>) Die wichtigsten Inseln sind: Seeland, Laaland [Mtan], Fünen, Möen an der Südspitze von Seeland, sowie die 150 km entfernte, der schwedischen Küste weit näher liegende Insel Bornholm. Auf der Insel Seeland liegt da, wo derselben das Jnselchen A m a g e r (amäger] vorgelagert ist, Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen, zuerst ein Fischerdorf, dann ein Handelshafen, seit 1443 Residenz. Zwei Stadtteile, A l t st a d t mit N e u st a d t und Vorstädten, befinden sich auf Seeland, ein dritter, Kristianshavn, auf Amäger. Ter Meerarm zwischen beiden Inseln bildet den trefflichen Kriegshafen, der 500 Schiffe faßt, und den Handelshafen, von dem vorigen durch ein Pfahlwerk geschieden. Die Stadt ist schön und regelmäßig gebaut, kann sich aber an Großartigkeit und Schönheit, an Menschengewühl nicht mit anderen Großstädten messen. Ein viel gereister Mann vergleicht andere Residenzen mit prächtig geschmückten Damen, Kopenhagen mit einer einfachen züchtigen Hausfrau. Besonders schön ist es aber, wie jeder Schritt aus der Stadt uns gleich in die üppige, frische Vegetation führt, die den dänischen Inseln eigentümlich ist. Bedeutende Handelsstadt und Universität. Die Einwohnerzahl mit Einrechnung der Vororte beträgt 490 000. In der Nähe viele Luftschlösser: zunächst Fred eriksberg, weiterhin das herrliche Frederiksborg, endlich unweit Hel-singör das stille und einfache F redensborg. 60 km n. von Kopenhagen liegt H e l f i n g ö r , und dabei die Festung Kronburg an dem hier nur 4 km breiten Sunde. — Art einem tief von N. her einschneidenden Fjord liegt w. von Kopenhagen Roeskilde [rosfitoej, bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts Residenz und bis zur Reformation Bischofssitz. Damals soll es 100 000 E. gehabt haben (?), jetzt nur 6000. Im Dome, der größten und schönsten der dänischen Kirchen, sind die Gräber von 20 Königen und Königinnen. Von Kopenhagen führt eine Eisenbahn durch ganz Seeland bis nach Korsör an der W.-Küste, von wo aus regelmäßig ein Dampfschiff nach Kiel verkehrt. Auf der Insel Fünen ist Odense [odenße] mit 40 000 E. der Hauptort. Etwa 900 km im Nw. der Jütischen Halbinsel, so ziemlich in der Mitte zwischen den Shetlandinseln und Island, liegen die Färöer (d.h. Schafinseln), 24 an der Zahl, wovon aber nur 17 von 14 000 Einrv. bewohnt sind. Sie haben steile Ufer, Berge von beinahe 900 m Höhe und treffliche Häfen. Der Erwerb der Einwohner besteht in Fischerei, Vogelfang (Eidervögel), hauptsächlich aber in Schafzucht. Auf S tr ö m ö die Hauptstadt Thorshavn (mit etwa 1400 Einw.). Island (d. i. Eisland), 105 000 qkm groß, wovon aber überhaupt nur 2/s bewohnbar sind, nur 200 km von Grönland, wurde im 9. Jahrhundert (wie die Färöer) von Norwegen bevölkert und im 10. Jahrhundert für das Christentum gewonnen. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts war Island unabhängig; und das war seine Blütezeit. Große Handels-

6. Geographie für die Volksschule - S. 51

1863 - Hildburghausen : Gadow
— 51 — 15) Königreich Dänemark. Größe. 2847 ^Meilen. Bodengestalt und Beschaffenheit. Dänemark ist hügeliges Land. Durch die Halbinsel Jütland zieht sich eine Hügelreihe mit Haide bewachsen. Die Inseln und Küsten sind fruchtbar. Die Färöer sind felsig, mit weniger, aber fruchtbarer Erde bedeckt. Island hat eine Menge Vulkane, z. B. Hekla, Krabla; ist im Innern öde und unwirthlich. Flüsse. Alle klein, zwischen Schleswig und Holstein die Eider mit einem Kanäle, der sie mit der Ostsee verbindet. Klima. Gemäßigt, nebelicht, doch nicht ungesund; . auf Island sehr rauh. Produkte. Thiere: die gewöhnt. Hausthiere, vorz. gute Pferde, Rindvieh, Schweine; Wildpret, Fische, Austern, Bienen. Pflanzen. Getreide und Gartengewächse, Obst, nicht hinreichende Waldungen, wenig Nadelholz. Mineralien. Kreide. Eine einzige Salzquelle. Auf den Färöer viel Geflügel (Vogelberge), Torf, Fische, Schafe. Kein Obst und kein Wald. Auf Island: Nennthiere, Rindvieh, Pferde, Ziegen, Eidergänse, Fische, Gemüse und Beeren; Getreide und Bäume fehlen. Heiße Quellen (der Geiser). . Einwohne r. 2vs Mill., bekennen sich zur evangeli- schen Kirche, sind den Deutschen verwandt, in Schleswig spricht nmn deutsch, treiben Schifffahrt und Handel, weni- ger Industrie. Landest heile. Die Inseln Seeland, Fünen, Laa- land, Langeland, Falster, Bornholm; die Halbinsel Jüt- land; Schleswig mit der Insel Alfen; die Far-Inseln; die Jnstl Island. Städte: Kopenhagen auf der Insel Seeland, Hauptft. und Residenz des Königs, 150,000 Einw., schön gebaut, mit großem Hafen, meh- rere königl. Schlösser, Univ., Thorwaldsenmuseum; bedeutender Han- del, 350 eigne Schiffe, mancherlei Fabriken. Schleswig, 12,000 Einw., Gymnasium, Doiukirche. Reikiavik auf Island. 4*

7. Für Präparandenanstalten - S. 146

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 146 — Die Fischerei ist weniger entwickelt, als man nach der Lage an zwei Meeren glauben sollte. Dagegen erfreuen sich Schiffahrt und Handel besonderer Pflege. Daher liegen auch alle bedeutenden Städte unmittelbar an der Küste. An der Seestraße zwischen Ost- und Nordsee liegt hinter der eine natürliche Schutzmauer bildenden Insel Amager der Kiöbenhaven, d. i. Kaufmannshafen, Kopenhagen □ (mit Vororten 588). Der Meeresarm, welcher Seeland und die Insel Amäger trennt, bildet in seinem breiten n-en Teile den Kriegs- und Handelshafen, Gegen die See ist die Stadt durch die Citadelle und vorgeschobene Batterien geschürt Auf Seeland liegt der bei weitem größte Teil der Stadt. Kopenhagen ist der Mittelpunkt des nationalen und wissenschaftlichen Lebens (Universität) in Dänemark. Für die Verbindung Kopenhagens mit Deutschland ist in neuester Zeit Gjedser auf der S-Spitze von Falster von Be- deutung (S. 69). Die Nebenländer sind die in ihrem Bau einander sehr ahn- lichen Färöer (Schafinseln) und Island (Eisland). Beide bestehen aus mächtigen Decken basaltischer Lava. Das nordische Jnselklima der Färöer läßt Kartoffeln und Gerste anbauen und begünstigt gute Wiesen; aber die heftigen Stürme verhindern den Baumwuchs. Die Bevölkerung stammt aus Norwegen und nährt sich von Fischfang und Schafzucht. Island, dessen N-Küste unter dem Polarkreis liegt, ist mit mehr als 100000 qkm größer als Bayern und Württemberg zusammen. Die Insel ist im ganzen eine Hochebene von 500 bis 600 m Durchschnittsyöhe (Münchener Hochfläche). Die Nw^ und N-Küste zeigen tief ins Land einschneidende Fjorde. Im Sw und S zieht ein Tieflandstreifen am Meere hin, der in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik eine breite und tiefe Bucht zwischen hohen Felswänden bildet. Etwa 1j8 der ganzen Oberfläche ist mit Eisfeldern bedeckt. Der übrige Teil des Hochlandes ist mit Laven, Bimssteinen, vulkanischem Sand und Asche überschüttet; denn auf Island ist die vulkanische Tätigkeit noch nicht erloschen. Die Anzahl der Vulkane ist sehr groß, und die Ausbrüche ver- teilen sich auf etwa 20 Stellen. Der tätigste und gesürchtetste Vulkan ist der Hekla^, ö von Reykjaviks Zahlreich sind auch die schwesel-, kiesel- und kohlensäurehaltigen Quellen sowie die Schlammvulkane. Island ist ferner ausgezeichnet durch die heißen Springquellen, deren Name Geysir^ hier seinen Ur- sprung hat. Da die Insel im W, S und O vom Golfstrom umspült wird, so ist der Winter ziemlich milde; aber bei der großen Feuchtigkeit, der geringen Wärme des Frühlings und Sommers und der Kälte des Herbstes ist der Getreidebau zur Zeit aufge- geben und durch Kartoffelbau ersetzt. Dafür sind die Weiden von 1 Mantelberg, weil meist mit einer Wolkenkappe bedeckt. 8 Rauchbucht. S ad geysa = heftig hervorbrechend.

8. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 190

1897 - Leipzig : Engelmann
190 Fünfter Kursus. ist von Dünenketten umsäumt, hinter denen sich mehrfach Strandseeen gebildet haben, völlig hafenarm und wird von mehreren parallel laufenden Sandbänken begleitet. Sie wird daher von den Schiffern mit Recht gefürchtet (eiserne Küste). Die Nordspitze Jütlands, Ska gen -Horn, setzt sich als Riff noch weit in das Meer hinaus fort. Die Dänischen Inseln sind im allgemeinen ganz flach, doch bringen Kreideklippen, die hier und da aus den jüngeren Schichten hervorragen, einige Abwechselung in das landschaftliche Bild. Die Küsten sind außerordentlich zerrissen. Der Boden der Inseln ist durchweg sehr fruchtbar und gut bebaut. Die bedeutendsten Inseln sind Seeland, Fünen, Lange land, Laaland, Falster und weit im 0. Bornholm. Von den Wasserstraßen ist der Sund für den Verkehr die wich- tigste, da er die nächste Verbindung zwischen Nord- und Ostsee bildet. Für die größeren Kriegsschiffe ist er jedoch zu flach, diese müssen daher den Umweg durch den Großen Belt machen. Der sehr schmale Kleine Belt kommt als Verkehrsstraße kaum in Betracht. Die Dänen sind Skandinavier, den Norwegern nächst verwandt. Beide Sprachen sind nur dialektisch verschieden. Das Königreich Dänemark umfaßt (ohne die Nebenländer) 38000 qkm mit 2\ Mill. Ein w., 57 auf 1 qkm (evangel.). Ackerbau und Viehzucht stehen in hoher Blüte; berühmt sind namentlich die dänischen Pferde und Rinder. Auch der Handels- verkehr ist bedeutend, der durch die Lage des Landes, welches den Eingang in die Nordsee beherrscht, sehr begünstigt wird. Die Hptst. Kopenhagen (dänisch Kjöbenhavn, d. h. Kaufhafen), an der schmalen Straße gelegen, welche die kleine Insel Amager von Seeland trennt, 370 000 Einw. (einschl. der Vorstädte), mehr als ein Sechstel der gesamten Bevölkerung des Landes. Sie ist nicht nur die erste Handels- und Industriestadt, sondern hier vereinigt sich auch das ganze geistige Leben des Königreichs (Üniversität; großartige Sammlungen aller Art). Auch ist sie Kriegshafen für die dänische Flotte und starke Festung. Durch Eisenbahnen ist sie verbunden mit Helsingör, wo früher der Sundzoll erhoben wurde, und mit der Westküste Seelands. In Jütland liegen fast alle größeren Ortschaften an der Ostküste, meist im Hintergrund der Fjorde. Die wichtigsten sind die Festung Fredericia, Aarhus und Aal borg am Liim-Fjord. Zu Däuelnark gehören ferner die Fär-Ger (d. h. Schafinseln), eine kleine Inselgruppe im Ist. der Britischen Inseln und Island. Island, 105 000 qkm, nächst Großbritannien die größte Insel Europas, liegt Grönland näher als dem europäischen Festland. Mit seinen nördlichsten Vorgebirgen berührt Island den nördlichen Polarkreis. Die Insel ist von elliptischer Gestalt. Die W.=, N.* und O.-Küste sind vielfach fjordartig eingeschnitten, die 8.-Küste dagegen verläuft ziemlich geradlinig. Die Insel ist ausschließlich aus vulkanischen Gesteinen aufgebaut. Das Innere und die Nordseite bildet ein im Durchschnitt 1000 m hohes, mit Lavablöcken bedecktes und größtenteils vergletschertes Plateau. Die Zone der thätigen Vulkane zieht sich von der südwest- lichen Halbinsel quer durch die ganze Insel in einem Bogen nach No. Der durch seine zahlreichen Ausbrüche bekannteste Vulkan ist der Hekla, 1560 m, im 8., der höchste der Öräfa-Jökull, 1960 in, an der 80.-Küste. Zahlreich sind in Island heiße Quellen, unter ihnen der berühmte große Geysir, der in regelmäßigen Zwischen- räumen heißes Wasser bis zu einer Höhe von 66 m ausstößt.

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 455

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Dänemark. 455 Küste weit nähere Insel Bornholm und außerdem die Insel Möen, an der Südspitze von Seeland, gerechnet wird, zu beschäftigen. Auf der Insel Seeland (600,000 (£.), da, wo derselben das Jnselchen Amak vorgelagert ist, liegt Dänemarks Hauptstadt Kopen- Hägen, dänisch Kjöbenhavn ^köbenhawn^, zuerst ein Fischerdorf, dann ein Handelshafen, seit 1443 Residenz. Zwei Stadttheile, Altstadt und Neustadt oder Friedrichs st adt, befinden sich auf Seeland, ein dritter, Christianshavn, auf Amak. Der Meerarm zwischen beiden Inseln bildet den trefflichen Kriegshafen, der 600 Schiffe faßt, und den Han- delshasen, von dem vorigen durch ein Pfahlwerk geschieden. Die Stadt ist schön und regelmäßig gebaut, kann sich aber an Großartigkeit und Schönheit, au Menschengewühl nicht mit andern Großstädten messen. Ein vielgereister Mann vergleicht andere Residenzen mit prächtig geschmück- ten Damen, Kopenhagen mit einer einfach züchtigen Hausfrau. Beson- ders schön ist es aber, wie jeder Schritt aus der Stadt uns gleich in die üppige, frische Vegetation führt, die den dänischen Inseln so eigen- thümlich ist (S. 367). Bedeutende Handelsstadt und Universität 180,000 E. In der Nähe viele Lustschlösser: Friedrichsberg, Friedensburg, das liebliche Sorgenfrei — das schönste Schloß ist Friedrichs- berg. 5 M. von Kopenhagen liegt Helsingör, und dabei die Festung Kronenburg am Sunde.— An einem tief von N. her einschneidenden Fjord liegt w. von Kopenhagen Roeskilde [röskilde] oder Roschild, bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts Residenz und bis zur Reformation Bischofssitz. Damals soll es 100,000 E. gehabt haben (?), jetzt noch nicht 5000. Im Dome, der größten und schönsten der dänischen Kir- chen, sind die Gräber von 20 Königen und Königinnen. Von Kopen- Hägen führt eine Eisenbahn durch ganz Seeland bis nach Korsör an der W.-Küste, von wo aus tägliche Dampfschifffahrt nach Kiel. Etwa 120 M. im Nw. der dänischen Halbinsel, so ziemlich in der Mitte zwischen den Shetlandsinseln (S. 295) und Island liegen die Faröer, d. i. Schafinseln, 25 an der Zahl, wovon aber nur 17 von 9000 E. bewohnt. Sie haben steile User, Berge von beinahe 1000"* (3000') Höhe und treffliche Häfen. Der Erwerb der Einwohner besteht in Fischerei, Vogelfang (Eidervögel S. 295), hauptsächlich aber in Schafzucht. Auf der Insel Stromöe die Hauptstadt Thorshavn fthorshawn^. Island, 1870 nzm. groß, nur 27 Meilen von Grön- land, vielleicht die ultima Thüle der Alten, wurde im 9. Jahrhundert (wie die Faröer) von Norwegen bevölkert und im 10. Jahrhundert für das Christenthum gewonnen. Das Klima ist damals milder gewesen: Korn kam gut fort, auch Bäume. Bis Ende des 13. Jahrhunderts war Island unab- hängig, und das war seine Blüthezeit. Große Handelsreisen wurden unternommen, sowohl in das Mittelmeer als an die amerikanische Küste (S. 122). Dabei fehlte es nicht an Bil- dung und Wissenschaft. Seit dem 13. Jahrhundert gehörte

10. Die Länder Europas - S. 236

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 236 — dieser Meeresarm sehr wenig Bedeutung, da er sowohl von Westen, wie von Osten her nur für kleine Schiffe zugänglich ist. E. Was kannst du aus Lage und Bodenbeschaffenheit für das Klima Dänemarks schließen? (Seeklima!) Und wie mag es um das Klima der Fär-Öer und der Insel Island bestellt sein? („Die Fär-Öer haben dank dem Golfstrome verhältnismäßig milde Winter, haben aber immer, selbst im Sommer, so stürmische, naß- kalte Luft, daß nur zeitweise die Gerste reift. Islands Südküste, die ebenfalls vom Golfstrome getroffen wird, ist feucht und nebelreich. Die vom kalten Polarstrome mit seinen Eisbergen getroffene Nordküste ist dagegen monatelang mit Eis bedeckt.") Zusammenfassung und Einprägung. Ii. Wie kommt Dänemark dazu, Ähren und Fische in der Krone zu führen? Getreide und Fische sind die Haupterzeugnisse des Landes, denn Dänemark besitzt A. blüh enden Ackerb an. 1. Außerordentlich fruchtbar sind die dänischen Inseln. So ist z. B. Seeland eine wahre Getreidekammer. 2. Jütlands Ostküste hat ebenfalls fruchtbaren Boden und ist da- her mit üppigen Kornfeldern, malerisch gelegenen Bauernhöfen und rauschenden Buchenwaldungen geschmückt. Je näher man freilich dem Gebirgszuge kommt, der sich wie ein Rückgrat durch Jütland zieht (Vergl. S. 235), desto mehr wird das lehmige Erdreich vom sandigen verdrängt, und endlich starrt uns die Heide von Jütland entgegen, eine öde, unbebaute Landschaft. Hier ist alles trostlos und wüst. Kein Baum, kein Busch, nur Heidekraut und immer nur Heidekraut erblickt das Auge. Mühsam schleppen wir uns vorwärts. Vor unseren Füßen schwirrt die kleine Heidelerche auf und läßt ihren kräftigen Gesang ertönen, und in der Ferne hören wir den pfeifenden Laut des Regenvogels. Beide sind die eigent- lichen Bewohner der Heide. So traurig und unfruchtbar ist auch die Westküste, an der nur vom Sturme gepeitschte Grauweiden und der Dünenstrauch ein kümmerliches Dasein fristen. Die Nordsee (Der Däne nennt sie Westsee!) braust stärker als die Ostsee und läßt selbst an ruhigen Tagen ihre Stimme hören. Wie mag sie während der Herbst- und Winterstürme toben! Und es ist eine an Gefahren reiche Küste, die sie bespült. Der Seemann bezeichnet sie als die „eiserne". Wenn Sturm und Wellen das Schiff in die der Küste vorgelagerten Sandbänke hinein- treiben, dann ist es rettungslos verloren und in der kürzesten Zeit im Sande begraben. — Besonders trostlos ist das Land-

11. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 260

1907 - Leipzig : Engelmann
260 Siebenter Kursus. in Island, Neu-Seeland und dem Gebiet des oberen Aellow-ftone in Nordamerika finden. § 174. Die Bewegungen der festen Erdrinde. Gebirgsbildung. Durch die beständig fortschreitende Abkühlung der Erde erleidte das Erdinnere eine Zusammenziehung, während das Volumen der schon abgekühlten Erdrinde nicht vermindert wird. Dieselbe wird daher für den Erdkern zu groß. Es entstehen infolgedessen tangentiale Bewegungen in derselben. Die schichten der Erdrinde werden zusammengeschoben und gefaltet. Es bilden sich ferner Spalten, welche die ganze Erdrinde durchsetzen und dieselbe in eine Anzahl einzelner Schollen zerlegen. Einige dieser Schollen sinken ein, während andere stehen bleiben, auch wohl durch den von den sinkenden Schollen ausgeübten Seitendruck an ihren Rändern noch in die Höhe gepreßt werden. Durch diese vertikalen Bewegungen der Erdrinde hat sich die Scheidung zwischen Kontinenten und Ozeanen vollzogen. Bei der Bildung der Gebirge dagegen sind die Faltungen in erster Linie beteiligt. v , c ^ t Ein Beweis für die auch in Gegenwart noch fortschreitende Senkung einzelner Teile des Meeresbodens ist die Entstehung der Kor allen rufe ln. Dieselben treten vorwiegend in der Form von Atollen, d. H. ringförmiger .jnfeut, welche eine Lagune einschließen, auf. Nach außen fallen die Atolle meist sehr steil iu großen Meeres tiefen ab; auch die Lagunen besitzen oft ansehnliche Tiefen (bis über 100 m), trotzdem die Korallentiere, welche das Riff aufbauen, nur nahe der Oberfläche leben können. Diesen scheinbaren Widerspruch gelang dem großen englischen Naturforscher Darwin zu erklären, indem er die Theorie aufstellte, daß die drei Hauptformen, in welchen Korallenriffe auftreten, ©trattbriffe, 33arrtfcr* risse und Atolle, nur verschiedene Stadien derselben Entwickelungsreihe darstellten, die durch Senkungen des Bodens auseinander hervorgegangen seien. Erleidet eine von Strandriffen umsäumte Küste eine Senkung, so werden die Korallen am äußeren Rande, 3 wo durch die lebhafte Brandung und die reichlicherenahrungs-zufuhr die günstigsten 2 Existenzbedingungen für sie vorhanden sind, rasch in die Höhe ’ bauen, während nach dem Lande zu durch Mangel an Nahrung und Sedimentanhäufung ihr Wachstum verzögert oder ganz gehindert wird. Aus dem ursprünglichen Strandriff wird so ein Barrifcrriff, das von der benachbarten Küste durch einen breiten und tiefen Kanal getrennt ist. Ist das sintende Land eine Insel oder Inselgruppe, so wird das Barriörriff dieselben in einem weiten Kranze umgeben. Dauert die Senkung noch fort, bis auch die höchsten Spitzen der Inseln unter das Meer hinabgetaucht sind, so bleibt eine insellose Lagune übrig, umgeben von einem ringförmigen Riffe (f. Fig. 28). , Auch an vielen Küsten sind säkulare (d. h. nur im Zeitraum von Jahrhunderten merkliche) Hebungen und Senkungen beobachtet Fig. 28. Koralleninsel in den nerjdjiebenen, durch Sentring bedingten Stadien ihrer Entwickelung (nach Darwin). 1. Strandriff. 2. Barrierriff. 3. Atoll.

12. Theil 1 - S. 78

1876 - Langensalza : Greßler
78 Dänen thun das nicht, sie überlassen das den Bänkelsängern und Taschenspielern. Sie wollen genießen und schauen; sie reiten auf dem Karouffel, steigen in die hohen Schwenkeschaukeln, sehen Taschen- spielern zu u. f. w. Oft sind an 20,000 Menschen hier beisammen. Die Bauern und Bäuerinnen auf Seeland machen einen guten Eindruck aus den Fremden. Das ist ein starkes, schönes Geschlecht, dem man die deutsche Abkunft deutlich anmerkt. Die dunkelblonden Haare und blauen Augen, die hohen Körper, die langen, frischen Gesichter bezeugen das unverkennbar. Die Männer in rothen oder blauen kurzen Röcken, oft mit Silberknöpfen besetzt; die Weiber und Mädchen in Hauben mit langen weißen Spitzen und goldgesticktem Kopf hinten, mit weißem gestickten Halskragen, dunkeln Kleidern und weißen Schürzchen — sie sehen allesammt stattlich aus. Rohes und gemeines Wesen, wie man es oft unter deutschen Bauern an- trifft, zeigt sich nirgends. Man muß es überhaupt dem dänischen Charakter nachsagen, daß er ein gutmüthiger ist. Die Leute sind höflich, mit einer gewissen Freimüthigkeit zuthunlich, dem Fremden besonders gern behülflich, und sie hören es gern, wenn man ihr Vaterland rühmt. Stolz sind sie auf ihre Geschichte und auf die Thaten ihrer Seehelden, besonders auch auf ihre Flotte und auf das sturmerprobte Seevolk an den Jnfelküsten. Auf letztere dürfen sie es auch sein, denn der dänische Matrose ist vorzüglich, gewandt und kühn, raschen Sinnes und, wo es zum Streit kommt, begeistert für sein Vaterland. In Kopenhagen ist viel Bildung vorhanden; ein gutes Zeugniß aber für den Antheil des Volkes und dessen Sinn ist es, daß Männer wie Thorwaldsen und Oehlenfchläger von allen ihren Lands- leuten, in der Hütte wie im Palast, gekannt und geehrt sind. Wie. jede Residenz, hat auch Kopenhagen seine Kunst schätze. Die schönste Sammlung bietet hier die Sammlung Thorwaldsens, jenes großen Bildhauers aus Island. Es verdankt diesem seltenen Meister seinen Ursprung, der dazu einen Theil von seinem Vermögen hergab. Sodann enthält noch das Museum für nordische Alter- thümer sehr viel Sehenswerthes; alte Waffen, Hausgeräthe, Lanzen- spitzen, schöne Goldzierrathen sind in Menge zu sehen, und ist der Vorrath stets im Wachsen begriffen, da Jütland und die dänischen Inseln fortgesetzt reiche Ausbeute liefern. Zu den größten Schönheiten Kopenhagens aber gehört der schon erwähnte Thiergarten; derselbe enthält eine der schönsten Buchen- Waldungen, die man sich denken kann. Der ganze Weg vom Thier- garten bis zur Stadt ist von eigenthümlichem Reiz. Da liegen Wald, See, fruchtbare Felder, Gärten, Landhäuser und wenige Schritte zur Seite das Meer: der blaue Oeresund mit seinen zahllosen Segeln, mit Dampfschiffen, welche viele Hunderte Menschen bringen, die in dem Thiergarten lustig fein wollen, mit Barken und Booten, von

13. Geschichte des Altertums, deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919 - S. 159

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Germanen im 1. Jahrhundert n. Chr. 150 Helden zu sich herauftragen lt und sie in Walhall um sich sammelt; der zauberkrftige, runenkundigex) Gott aller geistigen Ttigkeit, der Erfindungen, der Dichtung, der Heilkunst. Der Gewittergott Donar (nord. Thor), der vom Donnerwagen herab den Hammer schleudert, war der eifrigste Bekmpfer der Riesen, in denen die wilden, zerstren den Naturgewalten personifiziert, wurden; spter, als die Germanen sich zu einem Bauernvolk umwandelten, ward er zu einem Beschtzer der Saaten und des Ackerbaus, zu einem rechten Bauerngott. Wodans Gemahlin ist F r i j a. Tacitus erzhlt in der Germania von der Erd-gttin Nerthus, von ihrem Jnselheiligtnm (auf Seeland?) und ihrem jhrlichen, segenspendenden Umzug. Dazu kommt die Menge der Erdgeister, der Zwerge, der Wassernixen und Wassermnner, der Baum- und Wiesenelben (nord. Elfen). Genauer sind wir der die Mythologie der Nordgermanen unterrichtet; diese liegt uns in der auf Island entstandenen Edda vor, deren frheste Lieder im 8. oder 9., deren jngste Bestandteile erst ini 13. Jahrhundert entstanden sind. Da wird als Odhins Gemahlin Frigg genannt; sie ist die frsorgende Erdmutter und Gttin der Ehe. Frey oder Fro ist ein Gott der Fruchtbarkeit, der auf gold-borstigem Eber der die hrenfelder reitet; seine Schwester Fr eye ist die Gttin des Liebreizes. Odhins jugendschner Sohn ist 99 aide r, ein leuchtender Sonnengott, den sein blinder Bruder Hdur auf Lokis Anstiften mit dem Mistelzweig erlegt. Loki ist der heim-tckische, hinterlistige Gott der Zerstrung, Hel, seine Tochter, die Beherrscherin der Unterwelt, wo diejenigen ein freudloses Fortleben führen, die nicht den Schlachtentod gestorben sind. In tiefsinnigen Er-zhlnngen wurde von dem Weltanfang, der Weltesche, dem furchtbaren letzten Kampf der Götter und Riesen und vom Weltenbrande berichtet. Die Formen der Gottesverehrung waren einfach. Man Gottesdienst kannte Symbole der Götter, besonders Tiergestalten; Tempel waren selten; in heiligen Hainen verehrten die Germanen ihre Götter. Priester gab es, doch keinen geschlossenen Priesterstand. Wie der Priester fr die Volksgemeinde, so brachte jeder Hausvater fr seine Familie den Gttern das Opfer dar. 1) Die Runenschrift, der man Zauberwirkung zuschrieb, ist aus dem lateinischen Alphabet abgeleitet.

14. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 84

1869 - Hildburghausen : Gadow
der mit Schleswig zusammenhängenden Halbinsel Jütland. Diese Landestheile haben 696 ^Meilen und 1% Mill. meist protestantische Einwohner. Die im atlantischen Ocean liegenden Färöer, 25 kleinere und größere Inseln, von denen nur 17 bewohnt sind, haben 24 Qm. und 10,000 Einw.; die im bohen Norden liegende Insel Island hat 1800 Qmeil. und 60,000 Einw. — Die früher zu Dänemark gehörigen deutschen Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg sind seit 1865 im Besitz Preußens. Bodengestalt und Beschaffenheit. Die Ostsee- Inseln sind Tiefland mit einzelnen Hügelreihen. Durch die Halbinsel Jütland zieht sich eine Hügelreihe mit Haide bewachsen. Die Inseln und Küsten sind fruchtbar. Die Färöer sind felsig, mit weniger, aber fruchtbarer Erde be- deckt. Island hat eine Menge Vulkane, z. B. Hekla, Krabla; ist im Innern öde und unwirthlich. Flüsse. Alle klein. Klima. Gemäßigt, nebelicht, doch nicht ungesund; auf Island sehr rauh. Produkte. Thiere: die gewöhnt. Hausthiere, vorz. gute Pferde; Rindvieh, Schweine; Wildpret, Fische, Austern, Bienen. Pflanzen. Getreide und Gartengewächse, Obst, vor- züglich auf Falster, nicht hinreichende Waldungen, wenig Nadelholz. Mineralien. Kreide, Steinkohlen auf Bornholm, Torf. Eine einzige Salzquelle. Auf den Färöer viel Geflügel (Vogelberge), Torf, Fische, Schafe. Kein Obst und kein Wald. Aus Island: Rennthiere, Rindvieh, Pferde, Ziegen, Eidergänse, Fische, Gemüse und Beeren; Getreide und Bäume fehlen. Heiße Quellen (der Geiser). Die Einwohner sind den Deutschen verwandt, trei- den Schifffahrt und Handel, weniger Industrie. Eisenbahn führt von Kopenhagen über Seeland und Fünen nach Jütland.

15. Theil 1 - S. 74

1864 - Langensalza : Greßler
74 Stadt beginnt. Dicht mit Meere hin läuft der Weg in schönen Baumalleen zwischen Land- und Lusthäusern. Mitten im Walde sind auf einem Hügel Buden aller Art erbaut; hier ist der Mittel- punkt des Volkslebens im Juni und Juli; denn hierher drängen sich Sonntags und Mittwochs die Kopenhagens, die Bewohner der kleinen Städte und die Bauern aus Seeland. Der Lärm in dem Volksgewühl entsteht aber mehr durch die Verkäufer, Händler und Fuhrleute, als durch die Zuschauer. In Wien schreit das Volk, singt vor Lust und jauchzt in seiner Kindlichkeit. Die ernsthaften Dänen thun das nicht, sie ilberlassen das den Bänkelsängern und Taschenspielern. Sie wollen genießen und schauen; sie reiten auf dem Karoussel, steigen in die hohen Schwenkeschaukeln, sehen Taschen- spielern zu u. s. w. Oft sind an 20,000 Menschen hier beisammen. Die Bauern und Bäuerinnen aus Seeland machen einen guten Eindruck auf den Fremden. Das ist ein starkes schönes Geschlecht, dem man die deutsche Abkunft deutlich anmerkt. Die dunkelblonden Haare und blauen Augen, die hohen Körper, die langen frischen Gesichter bezeugen das unverkennbar. Die Männer in rothen oder blauen kurzen Röcken, oft mit Silberknöpfen besetzt; die Weiber und Mädchen in Hauben mit langen weißen Spitzen und goldgesticktem Kopf hinten, mit weißeni gestickten Halskragen, dunkeln Kleidern und weißen Schürzchen - sie sehen alle sammt stattlich aus. Rohes und gemeines Wesen, ivie man es oft unter deutschen Bauern antrifft, zeigt sich nirgends. Man muß es überhaupt dem dänischen Charakter nachsagen, daß er ein gutmüthiger ist. Die Leute sind höflich, mit einer gewissen Freimüthigkeit zuthulich, dem Fremden besonders gern behülflich, und sie hören es gern, wenn man ihr Vaterland rühmt. Stolz sind sie auf ihre Geschichte und auf die Thaten ihrer See- helden, besonders auch auf ihre Flotte und auf das sturmerprobte Seevolk an den Jnselküsten. Aus letztere dürfen sie es auch sein, denn der dänische Matrose ist vorzüglich, gewandt und kühn, raschen Sinnes und, um es zum Streit kommt, begeistert für sein Vaterland. In Kopenhagen ist viel Bildung vorhanden; ein gutes Zeugniß aber für den Antheil des Volkes und dessen Sinn ist es, daß Männer wie Thor Wald sie n und Oehlenschläger von allen ihren Lands- leuten, in der Hütte wie, im Palast, gekannt und geehrt sind. Wie jede Residenz, "hat auch Kopenhagen seine Kunstschütze. Die schönste Sammlung bietet hier die Sammlung Thorwaldsens, jenes großen Bildhauers aus Island. Es verdankt diesem seltenen Meister seinen Urspung, der dazu. einen Theil von seinem Vermögen hergab. Sodann enthält noch das Museuni sur nordische Alter- thümer sehr viel Sehenswerthes; alte Waffen, Hausgeräthe, Lanzen- spitzen, schöne Goldzierrathen sind in Menge zu sehen, und ist der Vorrath stets im Wachsen begriffen, da Jütland und die dänischen Inseln fortgesetzt reiche Ausbeute liefern. v

16. Kleine Schulgeographie - S. 39

1886 - Leipzig : Hirt
— 39 — 8. Königreich Dänemark. Dänemark besteht aus der Halbinsel Jlltland und zahlreichen Inseln. Die wichtigsten derselben sind: Seeland, Falster, Laaland, Füuen und Born- Holm. Bodengestalt. Halbinseln und Inseln bilden ein welliges Tiefland, teils mit Getreidefeldern, teils mit Wiesen oder Buchenwäldern bedeckt. Die West- küste Jütlands, die „eiserne Küste" genannt, wird von Dünen umsäumt, denen sich gefährliche Sandbänke vorlagern. Die Ostküste ist reich an Buchten. Bewässerung. Die zahlreichen kleinen Flüsse und Bäche sind ohne Bedeutung für den Handelsverkehr. Das Klima ist ein mildes Seeklima. Die Bevölkerung (2 Mill.) ist germanischer Abstammung und evange- lischer Konfession. Ackerbau und Viehzucht bilden die wichtigsten Erwerbsquellen des fruchtbaren und weidereichen Landes. Von Bedeutung ist der Seehandel, welcher Getreide, Vieh (Pferde. Rinder), Butter, Wolle und Häute ausführt. Kopenhagen auf Seeland, 235. E. Residenz. Handels- und Kriegshafen. Mittelpunkt des Handels und der Industrie. Als Nebeuländer gehören zu Dänemark: die nnwirtbaren Farör d.h. Schafinseln und die Insel Island, ein wildes, gletscherreiches Gebirgsland mit zahlreichen Vulkanen (Hekla) und heißen Springquellen (Geysir). 9. Kaiserreich Rußland. Rußland bildet ein ungeheures flaches Wald-, Acker- und Steppeuland, das von 4 Gebirgen und 4 Meeren begrenzt wird (Von welchen?). Ruß- land umfaßt mehr als die Hälfte von Gefamtenropa und ist 10 mal größer als Deutschland. Die Bevölkerungszahl (85 Mill.) entspricht aber nicht der ungeheuren Größe des Landes. Rußland ist fast ebenso dünn bevölkert als Skandinavien. Bodengestalt. Rußland wird von der großen somatischen Tiefebene eingenommen, die durch die zwei auf Seite 27 erwähnten Landrücken in 3 Gebiete geschieden wird: a. das nordische Rußland bildet ein ungeheueres Waldgebiet, das in seinem nördlichsten Gebiete in die öden Tundren übergeht; b. das mittlere Rußland zeigt im N. große Laubwaldungen, im S. fruchtbaren Ackerboden, „die Kornkammer Rußlands"; c. das südliche Rußland bildet ein weites Steppengebiet, in wel- chem eine bedeutende Viehzucht betrieben wird. Bewässerung. Rußland ist überaus reich bewässert. Die großen, schiff- baren, nach allen Richtungen verteilten Ströme, die allerdings einen großen Teil des Jahres mit Eis bedeckt find, bilden in Verbindung mit zahlreichen Kanälen die bequemsten und oft einzigen Verkehrsmittel des großen Russischen Reiches. Das Klima ist entsprechend der großen Ausdehnung von N. nach S. ein sehr verschiedenes und zeigt dabei grimmig kalte Winter und furchtbar heiße Sommer.

17. Bd. 1 - S. 78

1889 - Langensalza : Greßler
78 Der Sinn der Kopenhagener ist mehr als sonst bei nordischen Städtebewohnern auf Vergnügen gerichtet, besonders liebt man Land- partieen. Ein Hauptvergnügen ist die Sommerluft im Tiergarten, ein Wald von fast 4 Meilen im Umfange, der 1^/2 Meile von der Stadt beginnt. Dicht am Meere hin läuft der Weg in schönen Baumalleeen zwischen Land- und Lusthäusern. Mitten im Walde sind auf einem Hügel Buden aller Art erbaut; hier ist der Mittelpunkt des Volks- lebens im Juni und Juli; denn hierher drängen sich Sonntags und Mittwochs die Kopenhagener, die Bewohner der kleinen Städte und die Bauern aus Seeland. Der Lärm in dem Volksgewühl entsteht aber mehr durch die Verkäufer, Händler und Fuhrleute, als durch die Zuschauer. Ju Wien schreit das Volk, singt vor Lust und jauchzt in seiner Kindlichkeit. Die ernsthaften Dänen thuu das nicht, sie überlassen das den Bänkelsängern und Taschenspielern, Sie wollen genießen und schauen; sie reiten auf dem Karussell, steigen in die hohen Schwenke- schaukeln, sehen Taschenspielern zu u. s. w. Oft sind an 20000 Menschen hier zusammen. Die Bauern und Bäuerinnen auf Seeland machen einen guten Ein- druck auf den Fremden. Das ist ein starkes, schönes Geschlecht, dem man die deutsche Abkunft deutlich anmerkt. Die dunkelblonden Haare und blauen Augeu, die hohen Körper, die langen, frischen Gesichter be- zeugen das unverkennbar. Die Männer in roten oder blauen kurzen Röcken, oft mit Silberknöpfen besetzt; die Weiber und Mädchen in Hauben mit langen weißen Spitzen und goldgesticktem Kopf hinten, mit weißem gestickten Halskragen, dunkeln Kleidern und weißen Schürzchen — sie sehen allesamt stattlich aus. Rohes und gemeines Wesen, wie man es oft unter deutschen Bauern antrifft, zeigt sich nirgends. Man muß es überhaupt dem dänischen Charakter nachsagen, daß er ein gut- mütiger ist. Die Leute sind höflich, mit einer gewissen Freimütigkeit zuthunlich, dem Fremden besonders gern behilflich, und sie hören es gern, wenn man ihr Vaterland rühmt. Stolz sind sie aus ihre Geschichte und auf die Thateu ihrer Seehelden, besonders auch auf ihre Flotte und auf das sturmerprobte Seevolk an den Jnselküsten. Aus letztere dürfen sie es auch sein, denn der dänische Matrose ist vorzüglich, ge- wandt und kühn, raschen Sinnes und, wo es zum Streit kommt, be- geistert für sein Vaterland. In Kopenhagen ist viel Bildung vorhanden; ein gutes Zeugnis aber für den Anteil des Volkes und dessen Sinn ist es, daß Männer wie Thorwaldsen und Oehlenschläger von allen ihren Landsleuten, in der Hütte wie im Palast, gekannt und geehrt sind. Wie jede Residenz, hat auch Kopenhagen seine Kunstschätze. Die schönste Sammlung bietet hier die Sammlung Thorwaldsens, jenes großen Bildhauers aus Island (geb. 1770, gest. 1844). Es verdankt diesem seltenen Meister seinen Ursprung, der dazu einen Teil von seinem Vermögen hergab. Sodann enthält noch das Museum für nordische

18. Das siebente Schuljahr - S. 382

1903 - Langensalza : Schulbuchh.
382 f) Außerhalb liegende dänische Inseln. 1. Die Färöer- d. i. Schafinseln liegen nördlich vom britischen Reiche. Es sind einige 20 kleine, wenig fruchtbare Felseninseln. Ihre Bewohner treiben Schafzucht und Fischfang, auch sammeln sie die Federn vieler Seevögel, welche zwischen den Klippen nisten. Einen besonders wertvollen Ausfuhrartikel bilden die Federn der Eidergans, genannt Eiderdunen. Zusammenfassung. 2. Island ist etwa so groß als die süddeutschen Staaten zusammengenommen. Diese Insel liegt im nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans. Ihre Nordküste wird vom nördlichen Eismeer bespült. Sie ist durchweg felsig, ohne Baum und Strauch. Nur die Küsten sind bewohnt. Die Hochgebirge sind mit ewigem Schnee bedeckt. Ein duftiger Graswuchs, der sich in den Tälern findet, bietet den Schaf- und Gänse- herden, die man züchtet, Nahrung. Das isländische Moos, welches hier wächst, dient als Arzeneipflanze. Island bietet verschiedene Naturwunder, z. B. feuer- und wasserspeiende Berge. Die größten Vulkane sind der Hekla und Krabla, die bedeutendsten heißen Quellen der Geiser und Stracker. Die Bewohner der Insel beschäftigen sich mit Fisch- und Vogel- fang, Schafzucht und Jagd auf Seehunde. Der Hauptort der Insel ist Reykjawik. Die Bewohner der Insel sind die Es- kimo. Sie kleiden sich in Seehundsfelle und nähren sich von Fischen und andern Meertieren. Ihre Wohnungen sind Erd- und Schneehütten. Z usammenfassu ng. g) Ortschaften. Die bedeutendste Stadt der Halbinsel Jütland ist die im südlichen Teile gelegene Festung Friedericia. Die Haupt- stadt des Königreichs liegt auf der Insel Seeland und heißt Kopenhagen. Ihre günstige Lage zur See hat sie zum Hauptort des dänischen Handels gemacht. Zusammenfassung.

19. Lehrbuch der Geographie - S. 303

1867 - Münster : Theissing
303 Besondere Geographie von Europa. spitzig, Wie ein Pfeil. Hier öffnet sich am Fuße eines Berges eine große dunkle Höhle, die der Fischer mit seiner Barke kühn betritt, um die Robben zu verfolgen, die dort eine Zuflucht suchen; dort ist eine Mauer, deren platte Wände nie der Fuß eines Menschen betrat; weiterhin ein Felsen, von den Wogen, die ihn unaufhörlich peitchen, an seiner Basis ausgehöhlt und mit seiner kahlen, von der Zeit geschwärzten Stirn über das Meer hinblickend." Zwischen den Inseln wogt ein ungestümes Meer, das mit seinen furchtbaren Brandungen und Strudeln der Schifffahrt sehr gefährlich ist. Das Innere der Inseln ist gebirgig und hat majestätische Basaltgruppen, wovon einige sich weit über 2000' hoch erheben. Kleine Seen, schaurige Thäler, hohe Was- serfälle vollenden das romantische Bild. — Die Häuser an den zum Theil sehr guten Häfen gruppenweise, oder auch einzeln in den Thälern oder am Strande aufgerichtet, bestehen aus Holz mit Birkenrinde und Rasen bedeckt. Die Bewohner stammen von den Normannen ab, sind einfach in Kleidung und Nahrung, bieder, arbeitsam, gutmüthig und mitfühlend, gastfrei und ehr- lich, schweigsam und melancholisch, eine Folge der Natur ihrer Inseln und ihrer Beschäftigung, fromm und sittenrein; sie reden einen dänischen Dialekt. Die Faröer-Jns. wurden im 9. Jahrhundert mit Norwegen verbunden und gingen zugleich mit ihm 1397 durch die Calmarsche Union auf Dänemark über. Vor der Reformation residirte auf den Inseln ein katholischer Bischof, jetzt sind sie dem lutherischen Bischöfe von Seeland untergeben, doch sind für 39 Kirchen nur 7 Prediger angestellt, welche hin- und Herreisen müssen, was mit nicht gringen Gefahren verbunden ist. Die Hauptinsel Stromöe, 6^2 groß und von 2500 E. bewohnt, hat den höchsten Berg der Gruppe, den 2400' hohen Skiellingsfield. Der Hauptort ist Thorshlwn, mit gutem Hafen. Auf Söderöe liegt der Hafcnplatz Punthavn, auf Oesteröe der Ort Konghavn mit sicherm Hafen. Sandöe, Lille-Dimen, Waagöe, Boröe sind Namen ande- rer Inseln der Gruppe. Hl. Island. (1867 Ihm. mit 64,400 (§.)*) Island liegt im atlant. Ocean grade unter dem Meridian von Ferro, nur wenige Sekunden vom nördl. Polarkreis entfernt, 35 M. weit von Grönland, aber an 200 M. weit von Dänemark. Vielleicht ist dieses Eiland die „ultima Timte“ der Alten. Die West-, Nord- und Nordostküste Islands, welche steil aus dem Meere aufsteigt, ist durch ein wildes Meer furchtbar zerrissen und reich an großen und kleinen Buchten, der Süd- und Südost- *) Aufg. 1. Vergleiche die Größe mit der Einwohnerzahl und siehe, wie viel Bewohner auf die jhm. gehen. 2. Welchem deutschen Staate steht Island an Größe am nächsten?

20. Europa - S. 11

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Deutschlands Einfuhr a.dänemark 1910:158mü1.M. Ausfuhr n.dänemark 1910: 225mill.m. Vieh (Pferde, Rinder usw.) 49 55 ,, Getreide, Mehl, Stärke . 49 „ 55 Milch und Butter . . . 37 55 „ Metallwaren..... 22 „ 55 Fleisch und Schmalz 14 55 „ Webwaren..... 17 „ 55 Felle und Därme . . . 14 55 ,, Lederwaren..... 5 „ 55 Fische und Krebse . . 10 55 „ Zucker....... 5 „ 55 Steinkohlen..... 3 „ 55 Waren d. elektr. Industrie 3 „ 55 14. Größe. Vergleiche die Größe des eigentlichen Dänemark mit der einer preußischen Provinz und mit Braunschweig! Es ist mit 38000 qkm etwa so groß wie die Provinz Hannover und lomal so groß als Braun- schweig. Vergleiche die Größe mit der der Schweiz und der Nieder- lande! Ist kleiner als die Schweiz (41000 qkm) und größer als die Niederlande (33000 qkm). Vergleiche die Größe Seelands und Fünens mit der Braunschweigs ! Seeland ist etwa zweimal so groß und Fünen etwa ebenso groß als Braunschweig. Mit welcher Insel ist Island der Größe nach zu vergleichen? Mit Irland. (Es ist mit 105000 qkm I1/4 mal so groß.) Wievielmal übertrifft Island die Größe des eigentlichen Dänemark? Etwa 3 mal. 15. Ortskunde. 1. Seeland. Kopenhagen, dänisch Kjöbenhavn, köbenhaun, d. h. Kaufhafen, ist „der Schlüssel zur Ostsee", ein Großverkehrshafen ersten Ranges, nicht nur Dänemarks, „sondern des gesamten skandi- navischen Nordens größtes Kulturzentrum" (Philippson). Mit 560000 Einwohnern, dem 5. Teil der Landesbewohner, hat es für Dänemark größere Bedeutung als Paris für Frankreich. Der Hauptteil der Stadt liegt auf Seeland, der kleinere auf der Insel Amager, ämager, dem Gemüsegarten Kopenhagens. Der trennende Meeresteil gibt einen der besten Häfen der Welt ab. Starke Befestigungen schützen die Stadt. Unter den Kirchen ist die Frauenkirche durch Thorwaldsens Segnender Christus ausgezeichnet, unter den Sammlungen das Nordische Museum und dasthorwaldsen-Museum. Letzteres enthält über 600 Werke dieses 1844 gestorbenen Meisters, der auf dem Hofe des Museums seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Bild Kopenhagens (Hirts Bilderschatz, 66a). Im Vordergrunde eine breite gepflasterte Straße (Gammel-Strand), auf der Fischmarkt abgehalten wird. In dem Kanal liegen viele Segelschiffe, die die Er- zeugnisse der Färöer, Islands und Grönlands hier abladen. Ihre Masten ragen hoch über die Brücke und den Schloßplatz empor. Außer der Brücke im Vordergrunde mündet noch eine zweite Brücke (im Mittel-