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1. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 12

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 12 — teils das Land bewässert, in dieses eindringt, als Quelle zu Tage tritt und als Fluß zu seinem Ursprünge zurückkehrt (Kreislauf des Wassers). — Das Meerwasser wird teils durch seinen Salzgehalt, teils durch seine Strömungen vor Fäulnis bewahrt. Regelmäßig zweimal des Tages zeigt sich ein Anschwellen und Zurückweichen des Meeres, Ebbe und Flut, bewirkt durch die Anziehungskraft des Mondes, weniger der Sonne. § 19. Die Pflanzen- und Tierwelt. Da Feuchtigkeit und Wärme die Hauptbedingungen des Pflanzenlebens sind, so entwickeln sich die kräftigsten Pflanzen in der heißen Zone (Affenbrotbaum und Palmen), während sie nach den Polen zu an Größe und Schönheit abnehmen: in der ge- mäßigten Zone gibt es vorwiegend sommergrüne Laub- und Nadel- Hölzer; im höchsten Norden finden sich höchstens einige Moose und Flechten. Ähnlich ist es mit der Tierwelt: die stärksten und reißendsten Tiere (Elefant, Flußpferd, Nashorn, Riesenschlange, Krokodil, Löwe, Tiger u. a.) finden sich in den heißen Gegenden; die Länder des gemäßigten Klimas sind reich an nützlichen, von Menschen gezähmten Tieren (Haustiere, welche?). Nach deu Polen zu beschränkt sich die Tierwelt fast auf Pelz- und Trantiere (welche?). § 20. Der Mensch. Nach der Körperbeschaffenheit teilt man die 1600 Millionen Menschen in drei Hauptrassen ein: eine weiße, die kauka- s i s ch e, in Südwest-Asien, Europa und Nord-Asrika, eine g e l b e, die mongolische, in Nord- und Ost-Asien, und eine schwarz e, die Negerrasse, in Afrika, und in zwei Übergangsrassen: eine braune, die malaiische, auf den Inseln des Großen Ozeans, und eine kupferrote, amerikanische Rasse. In Asien leben etwa 880 Mill., in Europa 440 Mill., in Amerika 170 Mill., in Afrika 135 Mill., in Australien 7 Mill. Menschen. Nach der Religion unterscheidet man Christen, Juden, Mohammedaner und Heiden. Nach der Lebensweise teilt man die Menschen in drei Klassen: 1. Jäger- und Fischervölker, 2. Hirtenvölker und 3. Ackerbauer. Die Staaten nennt man: 1. Monarchien, wenn die Herrscher- gewalt in einer Familie erblich ist (und zwar absolute, wenn der Herrscher unbeschränkt Gesetze gibt und unbeschränkt den Staat leitet; beschränkte oder konstruktionelle, wenn Vertreter des Volkes bei

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1. Theil 2 - S. 257

1864 - Mainz : Kirchheim
257 ■ '15 das Reisen in ihnen noch gefährlicher. Viele werden von Karavanen mit Ka- meelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewal- tige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 ^Meilen hält, hat Afrika deren 550,0005 Allein während in Europa an 273 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal sogroßen Afrika nur 250 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Wer sind aber die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren), weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren und noch weiter gegen die südliche Spitze Hotten- totten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von ge- ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch eben so muß miß- handeln lasten; allein man that dies mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch grö- ßerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tau- send Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika und ster- den dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue, und bearbei- ten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Herden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstri- chen untermischt, die, wie Inseln in einem Sandmeere, liegen und von Flüs- sen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbaren Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpal- men verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte von Afrika sind Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeran- Kiesser, Vieris Lesebuch. Ii, . y-’- k- . ±

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 325

1863 - Essen : Bädeker
325 ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger find verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung ; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten^ sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste ^wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 325

1864 - Essen : Bädeker
325 ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es laßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit, sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung ; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner,' Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 296

1859 - Essen : Bädeker
296 ausmacht. — Viele Wüsten werden von Karavanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötz- lich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Quadrac- meilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben -kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier sindet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande n'ennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

5. Für die Oberklassen - S. 235

1850 - Leipzig : Wöller
235 meelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße ent- stehen, und dieß ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flug- sand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 180,000 lumeilen hält, hat Afrika deren 530,000. Allein während in Europa an 250 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal grö- ßeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Oft geschieht es, daß weiße Männer sich mit schwarzen Frauen verheirathen; aus solchen Ehen entstehen dann Kinder, die weder recht schwarz, noch recht weiß sind und Mu- latten genannt werden; heirathen die Mulatten schwarze oder weiße Frauen, so haben die Kinder wieder eine andere Farbe, und heißen Colons. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch eben so muß mißhandeln lasten; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur. haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Viel- leicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und be- arbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel- mehr Neigung haben sie zur Vichwirthschaft. In den inneren Thei- len des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 356

1872 - Essen : Bädeker
35h ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pstuge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: _bte genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

7. Für die Oberklassen - S. 233

1857 - Leipzig : Wöller
233 mcelcn, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße ent- stehen, und dieß ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flug- sand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verwehr. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 180,000 ^Meilen hält, hat Afrika deren 530,000. Allein während in Europa an 250 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal grö- ßeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere thcilwcise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind cs Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffcrn. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Ost geschieht cs, daß weiße Männer sich mit schwarzen Frauen vcrheirathcn; aus solchen Ehen entstehen dann Kinder, die weder recht schwarz, noch recht weiß sind und Mu- latten genannt werden; hcirathen die Mulatten schwarze oder weiße Frauen, so haben die Kinder wieder' eine andere Farbe, und heißen Coloris. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit andern: Vieh, und das sich auch eben so muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zìi entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kovfrechner, Namens Fultcr, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamakcr, waren Neger. Viel- leicht leben noch lausend Genies ihrer 'Art , ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und be- arbeiten sie die Erde, so geschieht cs selten mit einem Psiuge. Viel- mehr Neigung haben sie zur Vichwirthschaft. In den inneren Thei- len des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kamcelcn bestehen. Die afrikanischen Wüsten

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 48

1909 - Breslau : Hirt
48 Afrika. Afrika. 30 Mill. qkm, 140 Mill. E., x/8 so dicht bevölkert wie Europa. I. Überblick. 1. Entdeckung. Afrika ist von Europa aus leicht erreichbar, aber dennoch bis in die neueste Zeit hinein der „dunkle Erdteil" geblieben. Wohl stand der Nordrand des Erdteils, an dem die Kulturstaaten Ägypten und Karthago lagen, von alters her mit Europa in Verkehr, wohl befuhreu Portugiesen im 15. Jahrhundert die West- und die Ostküste: 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das Kap der Guten Hoffnung; 1498 umschiffte der kühne Vasco da Gama die Südspitze Afrikas; aber das Innere des Erdteils trotzte jeder Durchforschung. Erst in den letzten vier Jahrzehnten wurden die wichtigsten Fragen über die Beschaffenheit Inner- afrikas gelöst. An der Ausschließung des Erdteils haben sich Deutsche (Barth, Rohlss, Nachtigal, Emiu Pascha, Wissmann), Engländer (Speke [ftnk], Baker [befer], Livingstone [lüohtgst'n]) und der Amerikaner Stanley [stduli] iu hervorragender Weise beteiligt. 2. Größe, Lage und Grenzen. Afrika ist nach Größe und Bewohner- zahl der dritte Erdteil, dreimal so groß wie Europa. Er erstreckt sich vom Äquator aus über die beiden Wendekreise fast gleichweit nach N und S. Wieviel Grad ist das Nordende, Kap Blanco^, und wieviel Grad das Südende, das Nadelkap^, vom Äquator entfernt? Der westlichste Puukt ist Kap Verde^ und der östlichste Kap Guardafui^. Sie siud 7500 km voneinander entfernt. Afrika reicht weiter nach W als Europa, bleibt aber im 0 gegen diesen Erdteil zurück. Welche Ozeane bespülen den W, S und 0 des Erdteils? Im No ist er der Halbinsel Arabien und imn dem europäischen Gestade (durch welche Meere getrennt?) nahegerückt. Seit der Erbauung des Kanals von Snes, der auf der gleichnamigen Landenge die Grenze gegen Asien bildet, ist die Landver- bindung mit diesem Erdteil aufgehoben. 3. Flächengliederung. Afrika ist unter allen Erdteilen am we- nigsten gegliedert und daher am schwersten zugänglich. Nur seines Flücheninhaltes fällt auf die Glieder, bei Europa ein Drittel. Tiefe Meeres- einschnitte fehlen. Nur in die Nordseite schneiden die beiden Syrien tiefer ein, und da, wo das nordafrikanische Viereck und das südafrikanische Dreieck sich aueiuanderlegen, bildet der Atlantische Ozean den Golf von Guinea [giuea]. Daher fehlen die Halbinseln; denn die Somäl-Halbinsel, das „Horn von Afrika", im 0, ist kaum als Halbinsel zu bezeichnen. Auch an Inseln 1 D. i. Weißes Vorgebirge. 2 So genannt, weil sich hier die Deklination (d. i. Abweichung von der Nordsüdrichtung) der Magnetnadel rasch ändert. 3 D. i. Grünes Vorgebirge. 4 „Hütet Euch", nämlich vor dem durch Korallenriffe und Küstenräuber gefährlichen Meere.

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 303

1853 - Essen : Bädeker
303 In großen Säcken werden dann die Bohnen nach Europa ausge- führt, und der freinde Eindringling, der, selten getrunken oder als Arznei gebraucht, gewiß der Gesundheit ausgezeichnete Dienste leisten würde, hat leider bei Vornehin und Gering, bei Groß und Klein un- sere heimischen, gesunden, unserm Klima und unserer Natur zusagenden Getränke verdrängt; selbst die unzählbaren Kaffeesurrogate hat er auf dem Gewissen — und die homöopathischen Ärzte erklären den Kaffee, namentlich als tägliches Getränk der Jugend, geradezu für ein lang- sames Gift. Und sicher ist er eins der vielen Reizmittel, mit denen unsere kränkliche Generation für augenblicklichen Retz und Genuß immer größerem Siechthum entgegengeht. Wie viel Geld giebt man doch aus, uni sich krank zu machen; — wirklich, wir hätten fast Lust, den Dank an den Holländer Wieser und an den Franzosen Elieux wieder zurückzunehmen. Wiederholungsfragen! Zeichnen und Beschreiben! 86. Afrika. Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schrecklichen Sand wüsten, von denen viele noch kein europäischer Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See mit dem Compasse reisen muß, wenn man sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solcher Wüsten sind unzählige und manche von ungeheurem Um- fange; die größeste von ihnen — ja die größeste Wüste der Erde — ist die Sahara in Nordasrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl 1/6 von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtheils ausmacht. — Viele Wüsten werden von Cara vanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße enfftehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stelle« sich plötz- lich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 168,000 Quadrat- meilen hält, bat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 260 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal grö- ßeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu ver- muthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahl- reicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 110

1830 - Berlin : Reimer
110 Erlaüterung. Davon gehöret der Küste, welche gegen s) das arktische Polarmeer gerichtet ist, eine Länge von 780 d) den nordatlantischen Ocean und seine Binnenmeere 1820 c) das mittelländische und schwarze Meer. . . 1700 5. Hieraus ergeben sich zwei bcmcrkenswcrthe Erschei- nungen: t Erstlich, daß einem Flächenraume von nur 37 d. Ge- viertmeilcn 1 Längenmeile Küstenausdehnung entspricht, daß also Europa mit dem oceanischen Gewässer in einer sehr großen Berührung steht. Zweitens, daß diese Berührung vorzüglich gegen den Westen und Süden des Erdthcils gerichtet ist, dorthin dem atlantischen Ocean zugewendet, hierher dem Mittelmeer, dem Nordgestade von Afrika. Er la ü terung. Afrika, das Vestland, ist 3f Mal so groß als das europäische Vestland, aber des Letzteren Küstenentwicke- lung ist 4 Mal so groß als die des zuerst genannten, d. h. Europa hat, trotz dem daß seine Fläche 3^ Mal kleiner ist als die Fläche von Afrika eine 4 Mal größere Verbindung mit dem Ocean. Diese Verhältnisse berechtigen uns zu sa- gen: Afrika sei von der maritimen oder Außenseite ein ver« schlossener Erdlheil, Europa dagegen ein aufgeschlossener. §.68. Wagerechter Glied erb au von Europa. Der wagcrechtc Gliedcrbau dieses Erdthcils, nach Halb- inseln, entwickelt sich auf drei Seilen: gegen Norden zum ^ftlschcn Polarmeer, gegen Westen zum nordatlantischen Ocean, gegen Süden zum mittelländischen Meere. I. Glieder gegen Norden, die polarischen. 1) Die Halbinsel Kanin, zwischen der tscheskl- schcn Bücht in O. und dem weißen Meere in W. Ihre Haupterstrcckung geht von S. nach N., vom 67° bis auf 68*° N. Sie ist mithin 22 bis 23 d. Meil. lang und im Durchschnitt 7 d. Meil. breit, ihr Flächeninhalt beträgt un- gefähr 160 d. G. M. (Kanin, eine große Landzunge.). Erlaüterung. Das nördlichste Vorgebirge dieser Halbinsel ist Kanin Noß (§. 52. Art. 1. S. 63.) unter 68" 37' 47" N. 60" 59' 15" O. Fro. (nach Kapt. Litke 1824.). 2) Die lappische Halbinsel, westlich von der vo- rigen, zwischen dem weißen Meer und dessen kandalagskischcn

11. Leseblüthen! - S. 87

1854 - Hamburg : Herold
87 groß, als ganz Europa. Denn während Europa 168,000 Quadrat- meilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 260 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kasfern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dxm Ackerbau; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder See'n ge- wässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die ge- nügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare -Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, -Hülsen- früchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Taback, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute, Hyänen durch- streifen die Fluren; in den großen Flüssen hausen das riesige Kro- eodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Ga- zellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und buntenzebra's grasen in den Thälern; Drome- dare oder einhöckerige Kameele find gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer fortschaffen,

12. Kurzer Unterricht in der Geographie für Schulen - S. 93

1811 - Frankfurt am Mayn : Andreä
Afrika überhaupt. 90 Seehandlung. Greifswalde ist der Sitz einer Universität. Zn N) e st l n d l e n: die Insel St. B a r t h e l e m y; deren vornehmstes Produkt sehr feine Baum» wolle ist. Zweyte Abtheilung. Afrika. Auf Europa kommt der Größe nach Afrika; im Ganzen genommen der elendeste Welttheu, meisten- Sandcbenen und Wüsteneyen. Das Innere desselben ist noch ziemlich unbekannt Grenzen; Seine Grenzen sind beynahe, wie bey Europa, auf allen Seiten durch Meere bestimmt; nur rm Nordosten hängt es durch eine kleine Landenge mit Asien zusammen. Die Meere, welcheafrika umgeben, sind im Nor- den das Mittelmeer; gegen Nordosten der a r a b i- schebujen oder das rothe M eer; gegen Osten das indische Meer; gegen Süden das Süd- oder äthi 0 plsche Meer; gegen Westen das a t l a n d i sch e oder Weftmeer. Größe und Volks menge.' Der Flächenraum betragt, der allgemeinen Meinung nach,,53,.<,oo O.na- drarmeilen; also beynahe viermal so viel als Europa. Die Bevollkerung laßt sich kaum wahrscheinlich bestim- men; indessen schätzt man sie auf 1z0 — i5o Millionen. ' Flü sse: Dieser große Welrrhcil ist sehr arm an großen Flüssen; man bemerkt gegen Osten den Nil; gegen Westen den Senega und G a in b l a; im Innern den N t g e r, dessen Ursprung und Ende aber unbekannt ist.

13. Theil 2 - S. 90

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
90 Afrika. Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schreck- lichen Sandwüsten, von denen viele noch keines Europäers Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See, mit dem Kompasse reisen muß, wenn mau sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solche Wüsten gibt es in Afrika mehrere, und manche sind von ungeheurem Umfange. Die größte von ihnen, ja die größte Wüste der Erde, ist die Sahara in Nord- afrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl % von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtbeils ausmacht. Biele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich genmltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel der Erde und dreimal so groß als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Qnadratmeilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa 266 Millionen Menschen woh- nen, schätzt man in dem dreimal größeren Afrika ihre Zahl nur auf 150 Millionen. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nickt genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilwcise viel besser ange- baut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. Und wer sind die Bewohner von Afrika? Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren»; weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hot- tentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher von den Europäern als Wesen von ge- ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, mit denen man Handel treiben könne, wie mit anderem Vieh, und die man auch ebenso mißhandeln dürfe; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind ver- ständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich wie der unsere zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Füller, und ein Astronom, Namens Bamacker, waren Neger. Die Afrikaner beschäftigen sich weniger mit dem Ackerbau. Bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Sie lieben das No- madenleben. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. In den afrikanischen Wüsten gibt es mitunter herrliche, fruchtbare Landstriche, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung, die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsame», dock meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sandmeere nennt man Oasen. Viele derselben sind auch bewohnt; Dattelpalmen, die in Menge darauf wachsen, verschönern sie. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs in Afrika sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Mohrenhirse, Hülscnfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,

14. Leitfaden der astronomischen und physischen Geographie - S. 41

1882 - Nördlingen : Beck
§ 11. 1. Verteilung und Anordnung von Land und Wasser zc. 41 Dünen sind Reihen von Sandhügeln, welche das Meer an Flachküsten anschwemmt und welche, vom Winde getrieben, oft in das Innere des Landes vordringen; ihre Höhe be- trägt in der Regel 3 — 15 m, steigt aber auch bis zu 150 m. Sie können durch ihr Fortschreiten ins Innere des Landes große Verwüstungen an- Fig. ig. Steilküste. Fig. 19. Flachküste. richten, schützen aber auch die Tiefländer vor dem Eindringen des Meeres. 6. Wenn wir einen Erdteil nach seinen Umrissen betrachten, so können wir daran unterscheiden den Rumpf und die Glieder. Unter Rumpf verstehen wir die zusammenhängende Hauptmasse, die nicht mehr durch Meerbusen und Seitenmeere eingeschnitten und zerrissen ist. Unter den Gliedern verstehen wir die durch die Einschnitte des Meeres ent- standenen Halbinseln und größeren Inseln; die letzteren werden als ab- getrennte Glieder betrachtet. Je mehr nun das Land durch eindringende Meerbusen zerschnitten wird, desto mehr Glieder besitzt es, desto reicher ist die Gliederung des Erdteiles, desto größer auch die Länge der Küste, die Küstenentwickelung. Der am meisten gegliederte Erdteil ist Europa, der wenigst gegliederte Afrika. Europa hat bei einem Flächeninhalte von 180,000 Qm. eine Küstenlänge von 4300 Meilen, während Afrika bei einem Flächeninhalte von 540,000 ^>M. nur eine Küstenlänge von 3500 Meilen hat; die Küstenentwickelung beider Erdteile verhält sich demnach wie 2 : 1. 7. Zu den durch die Einschnitte des Meeres ins Land entstandenen Gliedern gehören die Halbinseln, Landzungen, Landengen und Vorgebirge. Eine Halbinsel ist ein Stück Land, am häufigsten in Form eines Dreieckes, dessen eine Seite (die Grundlinie) mit dem Lande zusammen- hängt und dessen andere beide Seiten vom Meere bespült werden.

15. Topische Geographie - S. 120

1837 - Berlin : Duncker u. Humblot
120 Abth. I. Abschn. 8. Kap. 1. □ oder ein Drittel des Erdtheils verbreitet. In Ame- rika fanden wir ein grade entgegengesetztes Verhältniß. Auch hat das Hauptgebirge dieses letztere!: Erdtheils, ungeachtet seiner großen Längen-Ausdehnung, kcinesweges den Flächen- inhalt der Hauptgebirgsmasse Afrika's, der selbst von sämmt- lichen amerikanischen Gebirgen nicht einmal erreicht wird. In der Zahl der getrennten Gebirgsglieder übertrifft Amerika den afrikanischen Kontinent, und die weniger zahlreichen des letzteren sind durch Masscuhaftigkcit vor jenen ausgezeichnet. Dagegen hat Afrika, ungeachtet des Zusammenhanges seiner Ebenen, kein Tiefland auszuweisen, welches so unge- heure Räume einnähme, als die ununterbrochenen Llanos Snd-Amerika's. Achter Abschnitt. Asia. Erstes Kapitel. Räumliche Verhältnisse im Allgemeiuen. §♦ I. Lage. Asien ist die Hauptmasse des alten Kontinents, wäh- rend Afrika und Europa nur als Halbinseln desselben er- scheinen. Asien liegt nur auf der nördlichen Halbkugel und nicht wie Afrika und Amerika zu beiden Seiten des Äqua- tors; aber in der Richtung von Westen nach Osten übertrifft es alle andere Kontinente an Ausdehnung, und sein nordöst- lichstes Ende liegt jenseit des 180° O. L., also auf der west- lichen Halbkugel. Asien hat unter allen Kontinenten die längsten Land- Grenzen; es steht mit zweien, mit Afrika und Europa, in unmittelbarer, kontinentaler Verbindung, und vereinigt beide zu einem kontinentalen Ganzen; außerdem ist es von beiden nur durch schmale Meeresarme gesondert, und mit Europa durch ein infelreiches Meer mehr verbunden, als getrennt; von Amerika ist es hoch im Norden ebenfalls nur durch eine schmale

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 340

1873 - Essen : Bädeker
340 in den Kaffeepflanzungen die wenig über 2 Meter hohen, nach der Schnur in gleichen Zwischenräumen gepflanzten Bäume. Ihre immer- grünen, glänzenden, lederartigen, ovalen Blätter und die aus dem Blattwinkel herauswachsenden Büschel schneeweißer Blumen bieten nebst den dunkelscharlachrothen Früchten einen sehr freundlichen Anblick, beson- ders da der Strauch acht Monate lang blüht und stets Früchte und Blüthen neben einander trägt. In diesen Früchten befinden sich die Samenkerne, je zwei in einer Frucht, mit der flachen Seite aneinander liegend. Die gesammelten Beeren werden auf besonders dazu eingerich- teten Tennen ausgebreitet, und in wenigen Tagen trocknen die glühenden Sonnenstrahlen das süßlich schleimige Fleisch der Früchte, welches dann durch besondere Walzmühlen von den Kernen entfernt wird. In großen Säcken werden dann die Bohnen nach Europa ausgeführt, und der fremde Eindringling, der, selten getrunken oder als Arzenei gebraucht, gewiß der Gesundheit ausgezeichnete Dienste leisten würde, hat leider Lei Vornehm und Gering, Lei Groß und Klein unsere heimischen, gesunden, unserm Klima und unserer Natur zusagenden Getränke ver- drängt; selbst die unzählbaren Kaffeesurrogate hat er auf dem Ge- wissen — und viele Ärzte erklären den Kaffee, namentlich als tägliches Getränk der Jugend, geradezu für ein langsames Gift. Und sicher ist er eins der vielen Reizmittel, mit denen unsere kränkliche Generation für augenblicklichen Reiz und Genuß immer größerem Siechthum ent- gegengeht. Wie viel Geld giebt man doch aus, um sich krank zu machen; — wirklich, wir hätten fast Lust, den Dank an den Holländer Wieser und an den Franzosen Elieux wieder zurückzunehmen. Wiederholungsfrageii! — Zeichnen und Beschreiben! — 34. Afrika. Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schrecklichen Sand wüsten, von denen viele noch kein europäischer Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See mit dem Compasse reisen muß, wenn man sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solcher Wüsten sind unzählige und manche von ungeheurem Um- fange; die größeste von ihnen — ja die größeste Wüste der Erde — ist die Sahara in Nordafrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl y6 von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtheils ausmacht- — Viele Wüsten werden von Kar ava ne n mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Quadrat»

17. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 284

1831 - Leipzig : Hinrichs
284 Dritter Abschnitt. Afrika. §. 1. Sa ge, Gränzen, Größe. Afrika, dieser in sich abgeschlossene und scharf begränzte S. W. Theil des alten Con- tinentes, liegt vom 37° 36^ N. Br. bis zum 35° S. Br., und vpn 0° 7' bis 70° 12' O. L. Es wird im N. vom Mittel- meere begranzt und ist hier nur durch die 2? M. breite Straße von Gibraltar von Europa getrennt; auf der Ostseite, wo es durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhangt, bildet der indische, auf der Westseite der Westocean mit ihren verschie- denen Theilen die Begranzung. Die größte Ausdehnung von N. nach S. zwischen Cap Serras und Cap l'agulhas betragt 1071 M., die größte Breite von W. nach O. zwischen dem grünen Vorgeb. und Cap Guardafui 1020 M. Die Größe wird sehr verschieden, von 521,000 bis 600,000 □ M. geschätzt, wovon auf die In- seln etwa 11,000 kll M. kommen. Nach seiner horizontalen Di- mension stellt sich dieser Erdtheil als eine fast dreieckige Halbinsel dar, welche die eine Seite dem N. zukehrt, während die beiden anderen von N. W. und N. O. nach S. zusammenlaufen, und so den unermeßlichen Wasserwüsten des Südpols nur eine stumpfe Spitze Zuwenden. Obgleich daher der Aequator die Erstreckung des Erdtheiles von N. nach S. beinahe halbirt, so liegen doch fast Z- von Afrika auf der nördlichen, und nur ^ auf der süd- lichen Halbkugeln Unter allen Erdtheilen hat Afrika die einför- migste Küstenbildung. Nirgends strecken sich bedeutende Glieder desselben als Halbinseln in den Ocean hinaus, nirgends bilden sich tief eingreifende Meeresbusen-, und während sich bei Europa der Küstensaum zum Flächeninhalte wie 1 zu 31 verhielt, ist dieses Verhältniß in Afrika wie 1 zu 142. Schon hieraus er- - klärt sich zum Theil die Unzugänglichkeit des Erdtheils, welche freilich durch seine physische Beschaffenheit noch dergestalt erhöht ist, daß Afrika von uns noch immer als ein unaufgelöstes Räthsel betrachtet werden muß. §.2. Meere: I. Das mittelländische Meer, wel- ches die Nordküste Asrika's bespült, heißt von der Straße von Gibraltar an O. bis zum Cap Bon das Berbermeer, weiter O. an der stärksten südlichen Einbiegung der Küste das Syrten-

18. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 20

1872 - Leipzig : Fleischer
20 Zweiter Kursus. b. im O.: das Ost - Cap, an der Tschuktschen-Halbinsel; das C. Lopatka, Südspitze von Kamtschatka; 0. im S.: das C. Büro, Südspitze von Malakka, der südlichste Punkt des Festlandes; östl. davon C. Romania; das C. Comorin, Südspitze von Vorderindien; 6. im W.: das C. Baba an Kleinasien, der westlichste Theil des Festlandes. §. 5. Afrika. 1. Afrika hängt mit Europa gar nicht zusammen, mit Asien nun durch die schmale Landenge L>uez (Sueß), ist daher fast ganz mit Wasser umgeben. Seine längste Ausdehnung von N. nach S. beträgt 1070 M., von W. nach O. 1020 M. Zwei Drittel davon liegen auf der nördlichen Halbkugel, ein Drittel gehört der südlichen an; drei Mertel befinden sich in der heißen Zone, ein Viertel in der nördlichen und südlichen gemäßigten Zone. Die Gliederung der Küsten ist äußerst schwach; große Halbinseln fehlen gänzlich. Der ganze Küstenumfang beträgt daher nur 3500 M. Aufgaben. 1. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegt Afrika? — 2. Welcher Breitenkreis halbirt Afrika? — 3. Welcher Meri- dian balbirt es? — 4. Wie liegt Afrika von Europa aus? — 5. Wie von Asten? — 6. Entwirf auf einem nut Längen- und Breitengraden versehenen Blatte die Gestalt von Afrika! — 2. Die wichtigsten Vorgebirge Afrika's sind: a. im N.: das C. Spartet, dem C. Tarifa fast gegen- über; das C. Blattco (weißes Vorgebirge), der nördlichste Punkt; das C. Bon. östlich von diesem; b. im O.: das C. Guardafui, der östlichste Punkt; e. ini S.: das Nadelcap, der südlichste Punkt; das C. der guten Hoffnung, westlich davon; 3. im W.: das grüne Vorgebirge (C. Verde), der westlichste Punkt. §. 6. Australien. 1. Australien (d. h. Südland) liegt ganz auf der südlichen Halbkugel und hängt mit keinem Continent zusammen. Es hat die Gestalt eines Ovals mit einer großen Einbiegung an der Südseite. Seine größte Ausdehnung von W. nach O. beträgt 540 M., von N. nach S. 420 Bi. Etwa brei Fünftel seines Flächeninhalts liegen in der gemäßigten Zone, die übrigen zwei Fünftel in der heißen. Die Küsten sind wenig gespalten; die Zahl der größeren Halbinseln ist deshalb gering; sie betragen gegen 4300 Um., also 1/32 des Festlandes. Der Küstenumfang beträgt 2900 M.

19. Die außereuropäischen Erdteile, Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 37

1910 - Breslau : Hirt
Iii. Afrika. 37 Iii. Afrika. 30 Mill, qkm, 140 Mill. E,, Vs so dicht bevölkert wie Europa. A. Überblick. 1. Entdeckung. Afrika ist von Europa aus leicht erreichbar, aber dennoch bis in die neueste Zeit hinein der „dunkle Erdteil" geblieben. Wohlstand der Nordraud des Erdteils, an dem die Kulturstaaten Ägypten und Karthago lagen, von alters her mit Europa in Verkehr, wohl befnhren Portugiesen im 15. Jahrhundert die West- und die Ostküste, aber das Innere des Erdteils trotzte jeder Durchforschung. Erst in den letzten vier Jahrzehnten wurden die wichtigsten Fragen über die Beschaffenheit Inner- afrikas gelöst. An der Aufschließung des Erdteils haben sich Deutsche (Barth, Rohlfs, Nachtigal, Emin Pascha, Schweinfurth, Wissmann) und Engländer (Speke [spif , Burton [bört'n], Livingstone [Itttnngst'n], Stanley [stdttli]) in hervorragender Weise beteiligt. 2. Lage und Grenzen. Afrika erstreckt sich vom Äquator aus über die beiden Wendekreise fast gleichweit nach N und S. Wieviel Grad ist das Nordende, Kap Blanco, und wieviel Grad das Südende, das Nadelkap, vom Äquator entfernt? Der westlichste Punkt ist Kap Verde, d. i. Grünes Vorgebirge, und der östlichste Kap Guar- dasni, d. i. „Hütet euch", nämlich vor dem durch Korallenriffe sowie durch Küstenräuber gefährlichen Meere. Welche Meere bespülen den Erdteil? Im No ist der Kontinent der Halbinsel Arabien und im N dem europäischen Gestade nahegerückt. Seit der Erbauung des Kanals von Sues ist die Landverbindnng mit Asien aufgehoben. 3. Flächengliedernng. Afrika ist unter allen Erdteilen am we- nigsten gegliedert und daher am schwersten zugänglich. Nur i/i8 seines Flächeninhaltes fällt auf die Glieder, bei Europa ein Drittel. Tiefe Meereseinschnitte fehlen. Nur in die Nordseite schneiden die beiden Syrten tiefer ein, und da, wo das nordafrikanische Viereck und das süd- afrikanische Dreieck sich aneinanderlegen, bildet der Atlantische Ozean den Golf von Guinea [ginea]. Daher fehlen die Halbinseln; denn die So mal-Halbinsel, das „Horn von Afrika", im 0, ist kaum als Halb- insel zu bezeichnen. Auch an Inseln ist Afrika arm. Außer Mada- gäskar umlagern nur noch kleinere Inselgruppen den Erdteil. 4. Höhcngliederung und Gewässer. Einförmig ist auch die Höhen- gliedernng. Der Kontinent zeigt eine allmähliche Abdachung von 3 nach N. Die ganze Südhälfte erscheint als ein ungeheures Hochland, das aus einem schmalen Tieflandstreifen stufenförmig von der Küste aufsteigt. Im Innern wird die Einförmigkeit durch Bodenerhebungen, zum Teil vulka- nischer Art, durch breite Mulden (Kongobecken, Tsäd-See) und durch tiefe, in nordsüdlicher Richtung laufende, grabenähnliche Einrenkungen, in denen langgestreckte Seen liegen, unterbrochen. Von diesen sind besonders

20. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 198

1869 - Essen : Bädeker
196 der Gesundheit ausgezeichnete Dienste leisten würde, hat leider bei Vornehm und Gering, bei Groß und Klein unsere heimischen, gesunden, unserm Klinia und unserer Natur zusagenden Getränke verdrängt. Wiedeiholungsfragen ! — Zeichnen und Beschreiben! — 12. Afrika. Hier nun ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schrecklichen Sand wüsten, von denen viele noch kein europäischer Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See, mit dem Com- passe reisen muß, wenn man sich nicht verirren und elendiglich ver- schmachten will. Solcher Wüsten sind unzählige und manche von un- geheurem Umfange; die größeste von ihnen — ja die größeste Wüste der Erde — ist die Sahara in Nordafrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl Vs von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtheils ausmacht. — Viele Wüsten werden von Karavanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen: man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 184,000 Quadrat- meilen hält, hat Afrika deren 544,000. Allein während in Europa an 285 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen au. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Ini nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Ne;ger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zer- streut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Acker baue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Vieh Wirth sch a ft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus . Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen unter- mischt, die wie Inseln in einem Saudmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier sindet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch mei- stens wohlriechenden Pstanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden,