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1. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 87

1888 - Leipzig : Teubner
- 87 Der Islam. Die Araber als Semiten stammverwandt mit den Israeliten . 95. (Abstammung von Abraham durch ?). Muhammed aus Mekka, auf kaufmnnischen Reisen mit der jdischen und christlichen Religion bekannt geworden, trat als Prophet auf, gesttzt auf gttliche Offenbarungen, die ihm in der Einsamkeit geworden seien. 622 Flucht von Mekka nach Medina, Anfang der muhammedanischen Zeitrechnung; mit dem Schwert kehrt er zurck. Die Religion des Islam (d. h. Hingebung) lehrt: Es giebt nur einen Gott, und Muhammed ist sein Prophet; alles ist unabnderlich vorher bestimmt; wer im Kampf fr die Ausbreitung des Glaubens fllt, geniet die Freuden des Paradieses. Vielweiberei gestattet; Wallfahrt nach Mekka (Kaaba) geboten. Beten fhrt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bis an die Thr seines Hauses, Almosen ffnet die Pforte." Der Koran, das heilige Buch der Mnhammedaner. Mnhammeds Nachfolger (Kalifen) erobern den Orient; von gypten aus verbreiten sich die Araber der Nordafrika (Mauren); Tarik fetzt nach Spanien der (Gibel al Tarik) und zerstrt 711 das Westgotenreich durch die Schlacht bei Teres de la Frontera; uur in den nordwestlichen Gebirgen halten sich die Christen. Karl Martell, frnkischer Hausmeier aus dem Geschlechte der . 96. Pipine, schlgt die Araber 732 zwischen Tours und Poitiers. Hier brach sich der Ansturm des Islams. In den Hauptstdten der Araber entfaltete sich ein glnzendes, durch die Knste geschmcktes Leben, namentlich in Cordova und Bagdad (Harun al Raschid; Tausend und eine Nacht). Unter den Wissenschaften wurden besonders gepflegt die Naturwissenschaften und die Rechnenkunst; durch die Araber kamen die arabischen Ziffern" uach dem Abendlande (die Erfindung, durch die Stellung den Wert der Zahlen auszudrcken, ist in Indien gemacht). Die Araber brachten das reifere Wissen der morgenlndischen Völker nach Europa, sie wurden die Vermittler zwischen Morgenland und Abend-lernt). Welches Volk hatte im Altertum diese Aufgabe gelst? Karl Martells Sohn Pipin der Kleine entthront den letzten Merowinger nach einer Anfrage bei dem Papste (was fragte er?) und macht sich zum König der Franken 752. Er beschtzt den Papst Stephan, der ihn in St. Denis gesalbt, gegen die Lango-

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1. Geschichte des Mittelalters - S. 26

1901 - München [u.a.] : Franz
Muhammed. Hedschrcr 622. Koran. Omar. Das Kalifenreich um 700. Karl Martell. 26 Das fränkische Reich unter Karl Martell und Pippin dem Kurzen. benützte und durch die stete Beobachtung des Sternenhimmels zu einem Gestirndienst gebracht wurde. Ihr Hauptheiligtum mar (und ist noch) ein schwärzlicher Meteorstein, der, nach ihrem Glauben durch Gott vom Himmel gesandt, zu Mekka in einem schwarzen, würfelförmigen Gehäuse ausbewahrt wird. Stein wie Gehäuse heißen Kaaba. Hier stellten die arabischen Stämme ihre Götzenbilder auf; ihr höchster Gott hieß Allah. Alle Stämme Arabiens zu einem Volke zusammenzuschließen und diesem Weltbedeutung zu geben, gelang erst Muhammed aus Mekka. Er entwars die Grundzüge einer neuen Religion, die hauptsächlich aus jüdischen und christlichen Bestandteilen zusammengesetzt war. Vor allem wandte er sich gegen die Vielgötterei seiner Landsleute, inbein er lehrte, es sei nur ein Gott, Allah, dessen Offenbarung ihm als seinem höchsten Propheten aufgetragen sei. Anfangs glaubten nur die nächsten Angehörigen an feine göttliche Sendung, die Bevölkerung von Mekka hingegen verhielt sich so feindselig, daß Muhammed nach Medina zu fliehen genötigt war. Mit dem Jahre biefer Hebschra. b. h. Flucht, 622 n. Chr. beginnt die muhammebanische Zeitrechnung. In Mebina sanb Muhnmntcb zahlreiche Anhänger und konnte so an der Spitze eines Kriegsheeres gegen Mekka ziehen und es einnehmen. Bei seinem Tode i. I. 632 war fast ganz Arabien erobert. Er zerstörte die Götzenbilder um die Kaaba, ließ diese selbst aber als Mittelpunkt und höchstes Heiligtum der Natt o u bestehen. Eine Wallfahrt zur Kaaba — wenigstens einmal im Leben — schreibt der Koran als heiligste Pflicht vor. Dieser ist eine Sammlung von Lehren und Offenbarungen des Propheten und ist nicht nur die erste Glaubensquelle der Muhammedaner, sondern auch ihr oberstes Gesetzbuch. *) Muhammeds Religion, Islam (d. H. Ergebung, nämlich in den Willen Gottes) genannt, wurde von den Kalifen (Nachfolgern, nämlich des Propheten) mit Waffengewalt den Nachbarländern Arabiens aufgedrängt. Der Kalif Omar (um 640) ist der eigentliche Begründer der Weltmacht der Kalisen,2) bereu Reich mit der Hauptstadt Damaskus (später Bagdad) sich t. I. 700 vom Indus bis zur atlantischen Küste von Mauretanien, d. i. Nordwestafrika, erstreckte. Im Jahre 711 zerstörten die Araber das Westgotenreich (sieh eeite 16) und dehnten ihre Herrschaft bis zu deu Pyrenäen ans. Auch dies Gebirge überschritten sie und bedrohten nun das Reich der Franken. Tas fränkische Reich unter Karl Martell und Pippin dem Kurzen. Das fränkische Reich stand damals unter der Verwaltung des Hausmeiers Karl Martell (= Hammer), des thatkräftigen Sohnes ’) Der Koran erlaubt die Vielweiberei, wodurch die Stellung der islamitischen grauen eine ganz untergeordnete und bedauernswerte geworden ist. -) Gedicht: „Cutar" von E. Geibel.

2. Teil 2 - S. 18

1911 - Leipzig : Dürr
— 18 — wohnten Nonnen, die sich für ihre ganze Lebenszeit verpflichtet hatten, im Kloster zu bleiben; auch sie mußten die Gelübde wie die Mönche ablegen. Die Vorsteherin des Klosters war die Äbtissin. Lange Zeiten hindurch wurden in den Nonnenklöstern oft genug die Töchter vornehmer Herren erzogen und unterrichtet. Sie wurden im Lesen und Schreiben, im Singen geistlicher Lieder und im Nähen und Sticken unterwiesen. Besonders im Sticken waren die Nonnen oft sehr geschickt; wie die Mönche die Kirchen mit allerlei gemalten oder gemeißelten Bildwerken zierten, so schmückten fleißige und fromme Nonnen Altar und Kanzel mit schön gestickten Decken. § 15. I>as Irankenreich unter den Kansmeiern und König Mppin. 1. Emporkommen der Hausmeier. Während der beständigen Kriege, die die Nachfolger Chlodowechs führten, war die Bedeutung und das Ansehen der fränkischen Könige mehr und mehr gesunken, dagegen die Macht der Hausmeier fortwährend gewachsen. Sie hatten ursprünglich die Aufsicht über das königliche Haus- und Hofwesen, dann auch die Vertretung des Königs im Frieden und im Kriege, endlich auch die Vormundschaft über minderjährige Könige. Dieses Amt wurde zuletzt erblich, und der tatkräftige Pippin (der Mittlere), der damalige Hausmeier von Ostfranken, machte sich durch einen Sieg über seinen Nebenbuhler, den Hausmeier von Westfranken, zum alleinigen Hausmeier im ganzen Frankenreiche. Er nannte sich seitdem „Herzog und Fürst der Franken". Auf ihn folgte sein Sohn, der starke Karl Martell, welcher das Abendland von einer Gefahr befreite, wie sie seit Attila ihm nicht mehr gedroht hatte, nämlich von einem nichteuropäischen Volke überflutet zu werden, das zugleich das Bestehen des Christentums bedrohte. Dieses Volk waren die Araber. 2. Muhammed und seine Lehre. Muhammed aus Mekka war auf Handelsreisen mit andern Völkern und Religionen bekannt geworden und beschloß, seinem Volke, den Arabern, eine neue Religion zu geben und es zugleich unter seiner Herrschaft staatlich zu einigen. In Mekka wurde er mit seiner Lehre „Gott ist Allah, und Muhammed ist sein Prophet" verspottet und verfolgt, er floh 622 nach Medina. Hier fand er Anhänger, bezwang Mekka und unterwarf bis zu seinem Tode fast ganz Arabien. Seine Nachfolger (Kalifen) dehnten gemäß der Lehre des Propheten, der die Ausbreitung seiner Religion mit Feuer und Schwert als religiöse Pflicht forderte, die Eroberungen über Syrien, Mesopotamien, Iran, Turan, Ägypten und Nordafrika aus. 711 setzte der Unterfeldherr Tarek nach Spanien über und schlug die Westgoten bei 3£eres. Die nicht vernichteten Westgoten zogen sich in das Kantabrische Gebirge zurück; die Araber begründeten in Kordoba einen mächtigen Staat. 3. Karl Martell und die Kraber. Von Spanien ans setzten sie ihre Eroberungen bald jenseits der Pyrenäen über Südfrankreich und die Rhone-

3. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des Dreißigjährigen Krieges - S. 11

1912 - Leipzig : Teubner
Pippiniden. Inuhammed. 11 zu den Pyrenen. Unter Chlodovechs Shnen ist also das Reich noch betrchtlich gewachsen. ver sittliche versall des Knigsgeschlechtes. Aber nach innen verfiel das Reich. Schuld daran mar mancherlei, zunchst der sittliche versall des Knigs-geschlechtes. Durch wiederholte Reichsteilungen legten die Terominger den Keim zu verderblicher Zwietracht im eigenen Hause. Bald wteten sie gegen ihr eigenes Geschlecht, zersplitterten die Macht des Knigtums und strzten das Reich in Verderb, liche Lrbkriege. Als endlich im Knigshause die Kmpfe schwiegen, war auch die wilde Kraft des Geschlechts gebrochen, wenn die Lnkel Chlodovechs auf dem mit Stieren bespannten Knigswagen das Reich durchzogen, so bekundete der weigeschlte Weidenstab in ihrer Hand und das ungeschorene haar des Hauptes wohl noch die Herrscher wrde? doch die Herrscherin acht war ihren Hnden entglitten und in die der vornehmen Hofbeamten bergegangen. Die bermacht des Adels war die zweite Ursache zum verfall des Reiches. Freilich hatten sie die Könige selber verschuldet, indem sie erobertes Land, Knigs gut", an die weltlichen und geistlichen Wrdentrger freigebig austeilten. Nach dem Beispiel rmischer Kaiser stifteten die Iherotinger besondere Hofmter (Senefchalf, Schenk, Kmmerer, Marschall). Allmhlich gewann unter den Beamten die hchste Bedeutung der Hausmeier. Ursprnglich war der Hausmeier oder Majordomus nur der Vorsteher des Hofgesindes; schlielich vertrat er den König selbst in dessen Amtsgeschsten, im Frieden wie im Kriege, und wurde der eigentliche Regent des Reiches. Die pippiniden. In (Dftfranfen gelangten zur hausmeierwrde die Pippiniden oder Pippine. Nach Karl Martell und Karl dem Groen werden sie dann das Geschlecht der Karolinger genannt. (Ein Pippin, mit dem Beinamen der Mittlere, war schon so selbstndig, da er mit dem Hausmeier von tdeftfranten (Tteuftrien) regelrecht Krieg fhrte, ihn besiegte und sich dadurch die Hausmeier-wrde auch der Neustrien erstritt. Fr den Fortbestand des Gesamtreiches war dies von hoher Bedeutung. (Es gab nun zwar mehrere Teilreiche mit besonderen Knigen; aber die Reichseinheit wurde gewahrt durch das Amt eines gemeinsamen Hausmeiers. Die Pippiniden haben durch ihre Machtstellung den Zerfall des Frankenreiches verhindert. Darin besteht ihr erstes groes Verdienst. 3. ttiufjamme, der Stifter einer neuen Religion. Herkunft und Wirken Muhammeds. Die Araber, in zahlreiche Stmme aufgelst, leben noch heute von Viehzucht und von Karawanenhandel. Sie waren Heiden, und es galt ihnen feit uralter Zeit der Ort Mekka als eine heilige Sttte, hierher wallfahrteten von jeher die Araber, um die Kaaba zu besuchen, den heiligen schwarzen Stein zu kssen und ihn unter frommen Gebeten siebenmal zu um-schreiten. Die Stadt Mekka mit dem Heiligtum zu beschirmen, war das Vorrecht des vornehmsten Araberstammes, der Koreischiten. Aus diesem Stamm entspro Muhammed.

4. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 30

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 30 — diese neue Lehre sofort an; allein in Mekka fand er so viel Widerspruch, daß er sich genöthigt sah, 622 nach Medina zu fliehen: von dieser Flucht (Hedschra) an beginnt die Zeitrechnung der Muhammedaner. Die wahren Schicksale Muhammeds wissen wir nicht und auch der Koran, die Bibel der Muhammedaner, ist nicht von ihm geschrieben, da er selbst weder lesen noch schreiben konnte. Die Reli-«rvül kßn Rainen Islam, d. i. gläubige Ergebung in den Willen Gottes. Der Koran lehrt: Es ist nur ein Gott und Muhammed fern größter Prophet; Gott, der Urheber des Weltalls, ist ein unendliches, ewiges Wesen, das alle Vollkommenheiten in sich vereinigt und sich mehrmals durch Moses und Christus, zuletzt aber durch Muhammed geoffeubaret hat. Das Schicksal der Menschen hat Gott nach emem ewigen Rathschluß vorher bestimmt; Beten führt auf halbem Wege zu Gott; Aasten bringt an den Eingang zum Himmel, und Almoseugebeu eröffnet die Thüre. Krieg für das Vaterland ist mehr als täglich fünfmaliges Beten; dem Krieger ist es schon -verdienst, sobald nur einmal sein Pferd auf der Wiese sich dreht-wer auch nur so lauge kämpft, als das säugende Kameel aussetzt Athem zu schöpfen, der hat sich das Paradies erworben. In Medina bildete sich der Anhang Muhammeds zu einer kriegerischen Horde aus, die sich Mekka und bald ganz Arabien unterwarf. Äuhammed starb 632. Unter seinen Nachfolgern (Chalifen) wurde Syrien und Palästina dem oströmischen Reich entrissen, das persische Reich unterworfen und Aegypten erobert. Damaskus wurde der Sitz der Weltherrschaft. Die Feldherren der Chalifen eroberten indeß das nördliche Afrika, von wo ans sie 711 nach Spanien übersetzten und dort das west-gothische Reich zerstörten. Schon waren sie in Frankreich eingefallen, als Karl Martell durch den Sieg bei Poitiers 732 ihrem weiteren Vordringen ein Ziel setzte. §♦ 20. Das Frankenreich. (Klodwig, Karl Martell und Pipin.) Nachdem sich Odoaker zum Herrn von Italien gemacht hatte, besiegte lo^Jahre später Klodwig, König der Franken, den letzten römischen Statthalter von Gallien bei Soissons und gründete 486 das fränkische Reich. 496 überfiel er die Alemannen, welche zwischen^dem Rhein und den Vogesen wohnten. Bei Zülpich kam es zur Schlacht, in der Klodwig den Sieg davontrug, welcher von um so größerer Bedeutung war, als Klodwig nach demselben sammt seinem Volke zum Christenthnme übertrat. Klodwig starb 511. Seine Nachfolger waren meist untüchtige und träge Regenten. Zwar gewannen diese noch Thüringen, doch kam die königliche Würde nach und jmch^Jo herunter, daß die Gewalt endlich ganz in die Hände des höchsten L>taatsdieners kam, den man damals major donras, Haussier (Minister) nannte. Unter diesen ragte besonders hervor Karl Martell (d. i. der Hammer), wegen seiner Kriegsthaten so genannt,

5. Deutsche Geschichte bis zur Folgezeit des dreißigjährigen Krieges - S. 11

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Pippiniden. — Muhammed. 11 zu den Pyrenäen. Unter Lhlodovechs Söhnen ist also das Reich noch beträchtlich gewachsen. Der sittliche verfall -er Nönigrgeschlechter. Aber nach innen verfiel das Reich. Schuld daran war mancherlei, zunächst der sittliche verfall des Königs» geschlechtes. Durch wiederholte Reichsteilungen legten die Merowinger den Keim zu verberblicher Zwietracht im eigenen Hause. Bald wüteten sie gegen ihr eigenes Geschlecht, zersplitterten die Wacht des Königtums und stürzten das Reich in verberb. liehe (Erbfriege. Ais enblich im Königshaus die Kämpfe schwiegen, war auch die milbe Kraft des Geschlechts gebrochen, wenn die Enkel Lhlodovechs auf dem mit Stieren bespannten Königswagen das Reich durchzogen, so befunbete der weißgeschälte weibenstab in ihrer Hand und das ungeschorene haar des Hauptes wohl noch die Herrscher mürbe; boch die Herrscherin acht war ihren hänben entglitten und in die der vornehmen Hofbeamten übergegangen. Die Übermacht der Hbels war die zweite Ursache zum verfall des Reiches. Freilich hatten sie die Könige selber verschuldet, irtbem sie erobertes £anb, „Königs* gut", an die weltlichen und geistlichen Würdenträger freigebig austeilten. Nach dem Beispiel römischer Kaiser stifteten die Merowinger besondere Hof« ämter (Seneschalf, Schenk, Kämmerer, Marschall). Allmählich gewann unter den Beamten die höchste Bebeutung der hausmeier. Ursprünglich war der hausmeier ober Majorbomus nur der Vorsteher des hofgefinbes; schließlich vertrat er den König selbst in dessen Amtsgeschäften, im Frieden wie im Kriege, und würde der eigentliche Regent des Reiches. Die Pippiniden. 3n (Dftfranfen gelangten zur hausmeieroürbe die Pippiniben ober Pippine. Nach Karl Martell und Karl dem Großen werben sie dann das Geschlecht der Karolinger genannt. — (Ein Pippin, mit dem Beinamen der Mittlere, war schon so selbstänbig, daß er mit dem hausmeier von Westfranken (Neuftrien) regelrecht Krieg führte, ihn besiegte und sich baburch die hausmeier-würbe auch über Neustrien erstritt. Für den Fortbestanb des Gesamtreiches war bies von hoher Bebeutung. (Es gab nun zwar mehrere Teilreiche mit besondren Königen; aber die Reichseinheit würde gewahrt durch das Amt eines gemeinsamen Hausmeiers. Die Pippiniden haben durch ihre Machtstellung den Zerfall des Frankenreiches verhindert. Darin besteht ihr erstes großes Verdienst. 3. Muhammed, der Stifter einer neuen Religion. Herkunft und wirken Muhammedr. Die Araber, in zahlreiche Stämme aufgelöst, leben noch heute von Viehzucht und von Karawanenhandel. Sie waren Heiden, und es galt ihnen feit uralter Zeit der (Drt Mekka als eine heilige Stätte, hierher wallfahrteten von jeher die Araber, um die Kaaba zu besuchen, den heiligen schwarzen Stein zu küssen und ihn unter frommen Gebeten siebenmal zu umschreiten. — Die Stadt Mekka mit dem Heiligtum zu beschirmen, war das Vorrecht des vornehmsten Araberstammes, der Koreischiten. Aus diesem Stamm entsproß Muhammed.

6. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 20

1883 - Leipzig : Peter
20 lich Aufseher der königlichen Domänen und Anführer des Rittergefolges und der Lehnsleute, erweiterten unter den schwachen, dem Wohlleben ergebenen Fürsten ihre Macht allmählich so, daß schließlich diese nur dem Namen nach Könige waren. Sie erlangten den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht und trafen alle Anordnungen selbständig; die ganze Reichsverwaltung lag in ihren Händen. Es gelang ihnen sogar, die Würde eines Major domus in ihrem Hause erblich zu machen. Die bedeutendsten Majordomen waren Karl Martell und Pipin der Kleine. Letzterer machte sich, vom Papste unterstützt, im Jahre 752 zum Könige der Franken. Dem Papste schenkte er später aus Dankbarkeit einige Landschaften in Italien, welche er dem Longobardenkönige im Kriege entrissen hatte. Durch diese Schenkung legte erden Grund zur weltlichen Herrschaft des Papstes und zu dem Kirchenstaate. § 10. Muhammed. * Auf der Halbinsel Arabien (zwischen dem Persischen und Arabischen Meerbusen), die man gewöhnlich in das steinige, wüste und glückliche Arabien teilt, lebte, in viele Stämme zerspalten, das thätige Volk der Äraber. Ihre Abstammung führten sie durch Jsmael auf Abraham zurück. Sie zerfielen in Wüstenbewohner (Beduinen) und Städtebewohner. Durch den Handel mit Kaffee, Gewürzen und Weihrauch hatten sich einige Städte, Mekka und Medina, zu einem bedeutenden Wohlstände emporgeschwungen. Zu Mekka befand sich das Nationalheiligtnm, die Kaaba, wo der schwarze Stein aufbewahrt wurde, welchen der Engel Gabriel dem Jsmael vom Himmel gebracht haben soll. Der Sterndienst war die eigentlich herrschende Religion der Araber; aber durch die Juden und Christen, welche in Arabien eine Zufluchtsstätte gefunden hatten, wurden die heidnischen Anschauungen' durch den Glauben an einen Gott umgestaltet. Die Glaubensverschiedenheit trennte die überdies schon gegen einander feindlichen Stämme noch mehr. Muhammed fühlte sich berufen, als Stifter einer neuen Religion und Erretter seines Volkes aufzutreten. Muhammed, 571 zu Mekka geboren, gehörte zu dem angesehensten Stamme Koreisch, der die Regierung von Mekka und die Bewachung der Kaaba als erbliches Vorrecht besaß. Er wurde nach dem frühen Tode seiner Eltern von seinem Oheime Abu Taleb erzogen und für den Kaufmannsstand bestimmt. Auf den Handelsreisen, welche er anfangs in Begleitung seines Oheims, später für die reiche Witwe Chadidja (Kadidfcha) machte, sammelte er Kenntnisse und Erfahrungen. Durch die Verheiratung mit Chadidja wurde er ein reicher Mann. Er zog sich nun vom Geschäftsleben und dem Treiben der Welt zurück und verweilte oft ganze Wochen an einsamen Örtern. Im Alter von 40 Jahren trat er als Prophet ans und verkündigte zunächst seinen Verwandten und dann seinen götzendienerischen Stammgenossen die Religion, welche er durch göttliche Offenbarung erhalten haben wollte. Von den Koreifchiten verfolgt, floh er am 16. Juli 622 mit seinem Freunde Abu Bekr nach Medina, wo seine Lehre bereits viele Anhänger gefunden hatte. Diese Flucht, Hedschra genannt, wurde später der Anfang der mnhammedanifchen Zeitrechnung. Die Zahl der Anhänger mehrte sich bald; an der Spitze eines Heeres

7. Kurs. I. u. II. für die Oberklassen gehobener Volksschulen und für die Unter- und Mittelstufe des Geschichtsunterrichts in Bürgerschulen - S. 21

1883 - Leipzig : Peter
21 durchzog er erobernd die ganze Halbinsel und unterwarf 630 auch Mekka. Im Jahre 632 starb er zu Medina (nach der Sage von einer Jüdin vergiftet); sein Leichnam wurde daselbst in einer reich geschmückten Moschee zur Verehrung der Moslemin oder Muselmänner, d. h. der Gläubigen, beigesetzt. Muhammeds Lehre, der Islam, d. H. Ergebung in den Willen Gottes, ist in dem Koran enthalten. Sie verlangt vor allen Dingen den Glauben an einen Gott und seinen Propheten Muhammed. Beten, Fasten, Almosengeben, Wallfahrten nach Mekka und Heilighaltung des Freitags sind gottesdienstliche Werke, die kein Muhammedaner unterlassen darf. Der Genuß des Weines und des Schweinefleisches ist verboten. Den Krieg für den Glauben stellte Muhammed als die verdienstvollste Handlung dar, deren Lohn die höchste Seligkeit im Paradiese ist. Deshalb ergriffen feine Anhänger mit Begeisterung das Schwert zur Ausbreitung des Islam. Da sie ferner glaubten, daß jedem Menschen sein Schicksal unabänderlich vorherbestimmt sei, stürzten sie sich mit Todesverachtung in das Kampfgewühl. Die Nachfolger Muhammeds hießen Kalifen; der erste war Abu-Bekr. Unter ihnen wurde der Islam mit Feuer und Schwert über Palästina, Phönicien, Syrien und Persien, über Egypten und die Nordküste von Afrika und nach Unterwerfung der Westgoten über Spanien ausgebreitet (711). Von diesem Lande aus wollten die Araber (Mauren) auch das Frankenreich erobern. Der Majordomus Karl Martell besiegte sie im Jahre 732 in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers und trieb sie nach Spanien zurück. So wurde durch Karl Martell das Frankenreich und Europa überhaupt vor dem Islam bewahrt. Abschnitt Ii. Das Mittelaltcr. § H. Lonifäcins. * Schon zur Zeit der sogenannten Völkerwanderung hatten einige deutsche Völkerschaften das Christentum angenommen. Unter den Goten wirkte besonders segensreich der Bischof Nlfilas, welcher um das Jahr 370 die Bibel ins Gothische übersetzte. Diejenigen deutschen Völkerschaften, welche ihre Wohnsitze in den römischen Provinzen nahmen, bekehrten sich bald nach ihrer Niederlassung. Durch Chlodwig wurde das Christentum bei den Franken eingeführt. Am längsten verharrten Abb. 7. jbonifacius’ Denkmal in 5uwa,

8. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 58

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
52 und Burgunder. Unter ihren Nachfolgern fanden wiederholt Teilungen statt, welche die Veranlassung zu furchtbaren Bürgerkriegen und schrecklichen Gräuelthaten in der königlichen Familie wurden. (Fredegunde, Gemahlin des Königs Chilperich I., und Brunhilde, Sigeberts Gemahlin.) Da sich die Könige dem Wohlleben ergaben und sich um die Regierung wenig kümmerten, erlangte der Aufseher des königlichen Hof- staates und Anführer der Lehnsleute, Majordomus oder Hausmeier, eine große Macht. Pipin von Herstall machte sich zum Majordomus des ganzen Franken- reiches und die Würde in seinem Hause erblich. Er nannte sich Herzog und Fürst der Franken. Sein Sohn und Nachfolger Karl Martell (714—741) besiegte i. I. 732 in der Schlacht zwischen Tours und Poiticrs die Araber (Mauren). Die Araber be- kannten sich zur muhammeda- nischen Religion (Islam d. h. Glaube). Mu- hammed, geb. 571 zu Mekka im westlichen Ara- bien , aus dem Stammekureisch, nach dem früh- zeitigen Tode sei- ner Eltern von seinem Oheime Abu Taleb er- zogen , widmete sich dem Kauf- mannsstande. Er heiratete die reiche Witwe Chadidja (Kadidschah), zog sich dann vom Ge- schäfte zurück und trat als Prophet und Stifter einer neuen Religion auf. Von seinen Stammes- genosfen verfolgt, floh er am l ü.juli 622 nach Medina. (Hedschra, Anfang der muhammedauischen Zeitrechnung.) Die Zahl der Anhänger (Moslemin, d. h. Gläubige) mehrte sich so, daß er Mekka und nach und nach ganz Arabien unterwarf. Er starb 632 zu Medina. Seine Nachfolger, die Chalisen (Kalifen), setzten die Ausbreitung des Islam durch das Schwert fort und eroberten Syrien, Palästina, Phönizien, Persien, Egypten (Einnahme von Alexandria) und das nördliche Afrika, stürzten durch den Sieg bei Leres de la Frontera 711 das Westgotenreich und unter- warfen fast ganz Spanien. Hierauf zogen sie nach Gallien bis zur Loire, wurden aber durch den Sieg des Majordomus Karl Martell nach Spanien zurückgetrieben. Die Lehren des Islam sind im Koran enthalten. (Glaube au einen Gott und seinen Propheten Muhammed, an eine unabänderliche Vorherbestimmung des Schicksals der Menschen, an ein Fortleben nach dem Tode und zwar für die Guten im Paradiese, das man durch Almosen, täglich fünfmaliges Gebet, Fasten, Wallfahrten nach der Kaaba in Mekka und be- Abb. 24. Karl Martell.

9. Der biographische Unterricht - S. 55

1859 - Berlin : Gaertner
55 breitete er sich schnell. Es ist viel Schönes in dem Buche zu lesen. An die Spitze seiner Religion stellte Muhammed den Satz: Es ist nur Ein Gott und Muhammed ist sein Prophet. Moses und Christus seien zwar auch große Propheten, Muhammed aber der letzte und größte. Der Hauptinhalt der muhammedanischen Religion ist folgen- der: "Beten führt auf halbem Wege zu Gott, Fasten bringt an den Eingang zum Himmel und Almosen eröffnen die Thür." Außer- dem muß jeder Moslem wenigstens einmal nach Mekka zur Kaaba, einem berühmten Tempel, wallfahrten. Verbrechen, wie Mord, Dieb- stahl u. s. w., werden sehr streng bestraft. Das Schicksal der Men- schen hat Gott nach einen, ewigen Rathschluß, den kein Mensch ändern kann, vorherbestimmt. Damit der Islam über die ganze Erde verbrei- tet werde, ist es den Moslemen zur Pflicht gemacht, einen heiligen Krieg gegen alle Ungläubigen zu führen. "Krieg für das Vaterland ist mehr, als das fünfmalige Beten, und dessen Füße bestäubt sind in den Schlachten des Herrn, der wird am Tage des großen Gerichts weiter sein von den Orten der Qual, als der Weg, welchen der schnellste Reiter in tausend Jahren znriicklegen könnte." §. 61. Ausbreitung des Islam. Muhammeds Lehre ver- breitete sich so schnell, daß noch heute die Zahl der Araber, Türken Perser, Mongolen und anderer Völker Asien's und Afrika's, welche sich zun, Islam bekennen, viel größer ist, als die Zahl sämmtlicher Chri- sten auf der Erde. Da Muhammed keinen Sohn hinterließ, so folgte ihm sein Vetter Ali, der Gemahl seiner Tochter Fatime. Dieser wurde aber bald von Abu-Bekr gestürzt. Die Nachfolger Muham- meds (Ehalisen, d. i. Stellvertreter des Propheten) machten in ihren Bekehrungskriegen große Eroberungen. Einer derselben, Omar, ging (640) nach Aegypten und eroberte die Stadt Alexandrien, in welcher sich eine sehr große und berühmte Bibliothek befand. Die Araber fragten den Chalifen, was sie mit der großen Büchersammlung anfan- gen sollten. Omar soll geantwortet haben: "Verbrennet sie; denn ent- weder steht in diesen Schriften, was im Koran enthalten ist und dann sind sie überflüssig, oder es steht etwas anderes darin und dann sind sie gottlos." Von Aegypten aus zogen die Araber längst der Nordküste Afrika's bis zur Straße von Gibraltar, verbanden sich mit den hier wohnenden Mauren und bahnten sich so den Weg nach Spanien. Als nun gar die Spanier selbst sie aufforderten, herüber zu kommen, er- schienen sie (711) unter ihrem Feldherrn Tarek in den südlichen Ge- genden und drangen sogar über die Pyrenäen nach Frankreich vor. Hier aber wurden sie von Karl Martell, dem Großvater Karls des Großen (7sä), bei Tours in einer furchtbaren Schlacht geschlagen.

10. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 165

1854 - Saalfeld : Riese
165 (der Hammer). Anfangs von den Westfranken (Neustrasiern und Aqui- taniern) nicht als Majordom anerkannt, wußte sich Karl Martell durch mehrere Schlachten im ganzen Frankenreiche Anerkennung zu verschaffen und brachte durch kühne und glückliche Unternehmungen gegen die verbündeten Baiern und Allemannen, sowie gegen die noch unabhängigen Friesen und Sachsen das ganze Reich zu solcher Ordnung und Einheit zurück, daß er im Stande war, der größten Gefahr zu begegnen, welche dem Christenthum und dem germanisch-christlichen Europa drohte. Diese Gefahr kam von den Arabern (Sarazenen), jenen fanatisirtcn Anhängern des falschen Propheten Muhammed, welche nach merkwürdigen und wunderbaren Ereignissen jetzt von Spanien her über die Pyrenäen vordrangen. § 46. Muhammed und die Araber. I Muhammed und seine neue Religion (der Islam). Hedschra (622). Während im Morgenlande Kaiser Heraklius (621 — 628) Jeru- salem wieder von den Persern befreite und das entführte Kreuz siegreich zurückbrachte, und im Abendlande in den Gauen des südwestlichen Deutsch- lands die christlichen Glaubensboten Cvlumban und Gallus den Sa- men des Evangeliums ausstreuten; stand im fernen Süden ein Mann und ein Volk auf, welches den christlichen Namen vertilgen zu wollen schien, dies war Muhammed und seine Araber. Die große Halbinsel Arabien, eine Fortsetzung afrikanischer Wüstennatur, setzte dem Eindringen fremder Eroberer in ihren brennenden Sandwüsten und steilen Gebirgen unübersteigliche Hindernisse entgegen, weßhalb denn auch Perser, Macedonier und Römer nur am Nordrande der Wüste vorüberzogen. An den Küsten gab es nicht wenige Städte mit handelnden und ackerbauen- den Stämmen (Fellah's), im Innern wohnten jene Söhne der Wüste, die Beduinen, welche sich für die ächten Nachkommen Jsmael's halten. Un- ter den Arabern hatten sich Ueberreste der patriarchalischen Urreligion er- halten, die aber unter der Masse des Volks zum Stern- und Fetischdienst herabgesunken war. Zu Mekka im steinigen oder peträischen Arabien, jetzt der Landschaft Hedschas, stand ein uraltes Heiligthum, die Kaaba, (ein von einem Tempel umschlossener schwarzer Meteorstein), wo unter den Hunderten von Götzenbildern jeder Stamm seine ihm eigenthümlichen Götter fand. Juden, Christen, auch persische Magier lebten zahlreich in Arabien. Aus dem edlen Stamme der Koreischiten, welchem die Bewahrung der Kaaba erblich zustand, wurde Muhammed (der Ruhmwürdige) ge- boren (569 oder 571). Sein Vater Abdallah hinterließ der Mutter nur fünf Kameele und einen äthiopischen Sklaven, welcher geringe Nachlaß sich bald aus den Knaben vererbte, als er in seinem achten Jahre auch die Mutter Ami na verlor. Sein Oheim, Abu Taleb, geistlicher und welt- licher^ Fürst von Mekka, erzog den verwaisten Knaben zu Handelsgeschäften und sandte ihn mit seinen Karavanen nach Palästina, Syrien, Mesopota

11. Die mittlere Zeit - S. 36

1890 - München : Oldenbourg
36 Zweiter Zeitraum: 486 768. Schenkung das Exarchat Ravenna nebst anderen Gebieten an den ppstlichen Stuhl gab, legte er den Grund zum nach-herigen Kirchenstaat. Pippins Regierung und Ende. Pippin regierte mit Weisheit, obgleich nicht frei von Gewaltthat, und befestigte die Macht des Frankenreichs. Die Sachsen und Friesen blieben in Abhngigkeit; die Araber wurden vollends aus Gallien verdrngt. In Bayern hatte Pippin schon 743 in der blutigen Schlacht am Lech den aufrhrerischen Herzog Odilo besiegt und die frnkische Oberhoheit erneuert. Den Lndern aber, die sein Schwert unterwarf, suchte er zugleich die Wohlthat des Christentums und der Bildung zuzufhren. Pippin starb am 24. Sep-tember 768, nachdem er das frnkische Reich unter seine Shne geteilt hatte. Ergnzungen. Die Araber oder Mauren stiegen 400000mann stark der die Pyrenen. Die Franken stritten um Freiheit, Vater-fand, Glauben; Habgier und Fanatismus entflammte die Araber. Sechs Tage sollen diese bei Tours durch ihre Reiter und Bogen-schtzen im Vorteil gewesen sein; erst am 7. Schlachttage siegten die Franken. Karl Martell schlug die Araber noch in mehreren Schlachten. Die semitischen Araber. Gemeinsames Heiligtum in Mekka (Kaaba), Muhammed, lange Jahre reisender Kaufmann, dann Religionsstifter. Die Flucht Muhamm eds von Mekka nach Medina 622. Siegreiche Rckkehr. Muhammed f 632. Der Islam (d. h. Ergebung, Glaube) ein Gemisch aus Judentum und Christentum. Es ist Ein Gott, und Muhammed (d. i. der Hoch-gepriesene) ist sein Prophet." Glaube, Gebet, Fasten, Almosengeben, Pilgerfahrt nach Mekka die 5 Grundpflichten; dazu Ausbreitung des Islam mit Feuer und Schwert. Eroberung Persieus, Syriens, Nordafrikas; 711 Tarik und Mufa nach Spanien; Zerstrung des wcstgothifchenreiches. Pippin derkurzeirnlwenzwinger, Exarchat: Statthalterschaft des byzantinischen (ostrmischen) Kaisers in Ravenna seit 554. 14. Das Christentum bei den Deutschen. Anfnge des Christentums durch die Rmer. Vom rmischen Reiche aus war das Christentum frh-zeitig zu einzelnen deutschen Stmmen gedrungen. Doch der neue Glaube wurde nicht berall zur Herzenssache. Die Bekehrung ward nicht selten mit Gewalt erzwungen und blieb oftmals nur eine uerliche. Trotz der Taufe herrschte

12. Die mittlere Zeit - S. 33

1880 - München : Kgl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Das Christentum bei den Deutschen. 33 Schenkung das Exarchat Ravenna nebst anderen Gebieten an den päpstlichen Stuhl gab, legte er den Grund zum nach-herigen Kirchenstaat. Pippins Regierung und Ende. Pippin regierte mit Weisheit, obgleich nicht frei von Gewaltthat, und befestigte die Macht des Frauken re ich s. Die Sachsen und Friesen blieben in Abhängigkeit; die Araber wurden vollends aus Gallien verdrängt. In Bayern hatte Pippin schon 743 in der blutigen Schlacht am Lech den aufrührerischen Herzog Odilo besiegt und die fränkische Oberhoheit erneuert. Den Ländern aber, die sein Schwert unterwarf, suchte er zugleich die Wohlthat des Christentums und der Bildung zuzuführen. Pippin starb am 24. September 768, nachdem er das fränkische Reich unter seine Söhne geteilt hatte. Ergänzungen. Die Araber oder Mauren stiegen 400000 Mann stark über die Pyrenäen. Die Franken stritten um Freiheit, Vaterland, Glauben; Habgier und Fanatismus entflammte die Araber. Sechs Tage sollen diese bei Tours durch ihre Reiter und Bogenschützen im Vorteil gewesen sein; erst am 7. Schlachttage siegten die Franken. Karl Martell schlug die Araber noch in mehreren Schlachten. — Die semitischen Araber. Gemeinsames Heiligtum in Mekka (Kaaba). Muhammed, lange Jahre reisender Kaufmann, dann Religionsstifter. Die Flucht Muhammeds von Mekka nach Medina 622. Siegreiche Rückkehr. Muhammed f 632. Der Islam (d. H. Ergebung, Glaube) ein Gemisch aus Judentum und Christentum. „Es ist Ein Gott, und Muhammed (ix i. der Hoch-gepriesene) ist sein Prophet." Glaube, Gebet, Fasten, Almosengeben, Pilgerfahrt nach Mekka — die 5 Grnndpflichten; dazu Ausbreitung des Islam mit Feuer und Schwert. Eroberung Persiens, Syriens, Nordafrikas; 711 Tarik und Mnsa nach Spanien; Zerstörung des westgothischen Reiches. — Pippin der Kurze im Löwenzwinger. — Exarchat: Statthalterschaft des byzantinischen (oströmischen) Kaisers in Ravenna seit 554. 14. Das Christentum bei den Deutschen. Anfänge des Christentums durch die Römer. Vom römischen Reiche aus war das Christentum frühzeitig zu einzelnen deutschen Stämmen gedrungen. Doch der neue Glaube wurde nicht überall znr Herzenssache. Die Bekehrung ward nicht selten mit Gewalt erzwungen und blieb oftmals nur eine äußerliche. Trotz der Ststufe herrschte 2 **

13. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 48

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 48 — anfangs nur wenige Anhänger und mußte im Jahre 622 nach Medina fliehen; hier aber fand seine Lehre (Islam, d. i. Ergebung) Glauben, und bald begann er den Krieg gegen seine Feinde. Er sandte sogar ein Heer nach Syrien und zog acht Jahre nach seiner Flucht als Sieger in Mekka ein. Nachdem er die heidnischen Stämme Arabiens unterworfen und mit 100 000 Gläubigen eine Wallfahrt von Medina nach Mekka gemacht hatte, starb er mit den Worten: „Gott stehe mir bei im Todeskampfe." Ueber seinem Grabe erhob sich eine prächtige Moschee, die gleich der Kaaba ein Hauptwallfahrtsort der Muhammedaner geworden ist. — Die Zeitrechnung der mohammedanischen Völker beginnt mit dem Jahre 622, der Flucht des Propheten.— b. Seine Lehre ist im Koran (d. i. Schrift) gesammelt. Hauptsätze derselben sind: 1) Es ist nur ein Gott und Muhammed ist fein Prophet. Moses und Jesus sind Gesandte Gottes, aber Muhammed ist der letzte und höchste. 2) Nach dem Tode folgt ein ewiges Leben, die Auferstehung und das Gericht; die Ungläubigen werden von einer Brücke in den Abgrund der Hölle gestürzt, die Gläubigen wohnen in den schattigen Hainen und an den kühlen Brunnen des Paradieses, bedient von blühenden Jungfrauen mit köstlichen Früchten und Getränken. 3) Das Schicksal jedes Menschen ist von Gott unabänderlich bestimmt (Fatalismus). 4) Gebote: Häufige Waschungen; 5maliges Gebet an jedem Tage, welches von den Minarets (Türmen) angekündigt und wobei das Antlitz nach Mekka gerichtet wird; Fasten; Wallfahrten; Vermeidung des Schweinefleisches und des Weines; Mildthätigkeit gegen alle Geschöpfe; Ausbreitung des Islams. Vielweiberei ist erlaubt. — Der Islam brachte den heidnischen Arabern viel Gutes, ist aber gegen die jüdische und christliche Religion ein großer Rückschritt. — c. Die ersten Khalifen oder Nachfolger Muhammeds waren Abu Bekr und Omar. Letzterer eroberte Syrien, Persien und Ägypten. — Im Jahre 711 setzte der Feldherr Tarif bei Gibraltar (d. i. Felsen des Tarif) nach Spanien über und besiegte bei Teres de la Frontera den westgotischen König Roder ich. Sechs Jahre später überstiegen die Muhammedaner die 732 Pyrenäen, wurden aber 732 durch Karl Martell zwischen Tours und Poitiers geschlagen und nach Spanien zurückgeworfen. Hier gründeten sie ein blühendes Reich, dessen glänzendste Städte Cordöva und Granäda wurden. In der Astronomie und Algebra wurden sie die Lehrer Europas. — Der berühmteste aller muhammedanischen Herrscher war der Khalif Harun al Raschid in Bagdad am Tigris, ein Zeitgenosse Karls d. Gr. Zweiter Zeitraum. Von Karl dem Großen bis zur Reformation. 800—1517. A. Die Karolinger. 768—919. f §. 82. Vorbereitung des karolingischen Reichs, a. Im Frankenreiche herrschten nach Chlodwigs Tode schwache und lasterhafte Fürsten; immer höher stieg daher die Macht des Hausmeiers oder Majordomus,

14. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 18

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
18 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. duinen, Wüstensöhne) und einer Stadtbevölkerung mit einer durch den Yerkehr geförderten Weltbildung entstand. Der natürliche Yermittelungspunkt dieses Gegensatzes ist Mekka. Hier befand sich die Kaaba mit dem schwarzen Stein, den die arabischen Stämme trotz der Yerschiedenartigkeit ihrer auf der Anbetung der Sterne und heiliger Steine beruhenden polytheistischen Religionen als nationales Idol ansahen. Hier wurde Abdullahs Sohn Muhammed (d. h. der Viel- gepriesene), aus dem Geschlechte der Koreischiten stammend, dem die Herrschaft in Mekka und die Aufsicht über die Kaaba gehörte, geboren. Des früh Verwaisten und Verarmten nahmen sich Ver- wandte an und sandten ihn auf Handelsreisen aus. Durch die Heirat mit der reichen Kaufmannswitwe Chadidscha gewann er viele Mittel und Mufse. Betrübt über die zerfahrenen Zustände in Mekka sowohl wie unter allen andern arabischen Stämmen, die in gegenseitiger Befehdung ihre Kräfte aufrieben, angeregt durch das, was er auf seinen Reisen von höher entwickelten Religionen gesehen, — dem Judentum, das er aber in talmudischer, und dem Christentum, das er nur in apokrypher Form und durch Bilder- dienst entstellt kennen gelernt hatte —, eine grüblerische Natur und doch von nervöser Erregbarkeit, die sich bis zu krankhaften Zuständen steigerte, beschlofs Muhammed, von seiner göttlichen Berufung überzeugt, seinem Volke nicht nur eine neue Religion, einen reinen Monotheismus, zu schaffen („Gott ist Allah“), sondern auch dasselbe unter seiner Herrschaft einheitlich zusammen- zufassen („und Muhammed ist sein Prophet“). Im Alter von 40 Jahren mit seinen Lehren auftretend, fand er in Mekka nur Spott und Verfolgung, sodafs er 622 nach Medina floh (Hedschra).1 Hier gewann er Anhang, bezwang Mekka und unterwarf bis zu seinem Tode (632) fast ganz Arabien. Seine Religion (Islam = gläubige Ergebung [in Allahs Willen], Muslim = Gläubige) ist ein reiner Monotheismus, dem aber gemäfs der phantasielosen und nüchternen Art der Semiten (vgl. V § 4) innere Vertiefung und die Vorstellung eines mystischen Ver- 1) Von da beginnt die muhammedanische Zeitrechnung. Der erste Tag dieser Ära ist der Anfang des arabischen (Mond-) Jahres, in dessen drittem Monat Muhammed floh, = 16. Juli 622 n. Chr.

15. Deutsche Geschichte - S. 19

1912 - Halle a.S. : Schroedel
19 Mrzfe lde die Krieger versammelt waren, zeigte man ihnen den König fr einen Augenblick; dann verschwand er wieder auf irgend einem Gute. So ging der Traum iu Erfllung, den die Mutter Chlodwigs gehabt hatte: Ihr Sohn sei ein Lwe, dessen Shne seien Bren und Wlfe und deren Shne spielende Hndlein. Die Regierung des Reiches war den Hnden dieser Schwchlinge lngst entglitten. Sie ruhte in der starken Faust der karolingischen Hausmeier. 5. Die karolingischen Hausmeier. Die Hausmeier waren ursprnglich blo knigliche Beamte; sie hatten die kniglichen Gter zu verwalten. Natrlich zhlten sie zu den Groen des Reiches und besaen auch selbst um-fangreiche Lndereien. Es gelang dem tchtigen Geschlechte der K a r o l i n g e r, das ein solches Amt inne hatte, unter allen Familien im weiten Franken-reiche die mchtigste zu werden. Schlielich bte es die Herrschaft im Namen des Knigs aus und der Hausmeier Pippin nannte sich Herzog und Fürst der Franken. Iii. Die arabische Vlkerwanderung. 622 bis 732. 1. Die Araber ein Wstenvolk. Bis ins siebente Jahrhundert hinein hatte man in der Welt wenig von den Arabern gehrt. Sie waren ber-Haupt kein einiges Volk, lebten vielmehr in zahlreichen Stmmen. Das brachte die Beschaffenheit des Landes mit sich. Es ist grtenteils Wste und gewhrt nur auf einem schmalen Kstenstreifen und in einer Anzahl von Oasen den Menschen Wohnung und Nahrung. Die einzelnen Stmme lagen fortwhrend in Streit miteinander. Dieser drehte sich wohl fr Jahr-hunderte um eine einfache Quelle; denn das Wasser ist selten in Arabien. Auf ihren Fahrten durch die Wste dienten den Arabern die Sterne am stets wolkenlosen Himmel als Fhrer und wurden deshalb als Götter angebetet. Besondere Verehrung genossen die Meteorsteine, weil sie vom Himmel gefallen zu sein schienen. Wo solche Steine gefunden wurden, ent-standen Tempel; der berhmteste war die Kaba zu Mekka, zu der all-jhrlich viele Taufende wallfahrteten. Diesem Sternendienst trat M n h a m-med entgegen. 2. Muhammed und seine Lehre. Die Flucht von Mekka nach Medina 622. Muhammed stammte aus Mekka. Frhe verlor er den Vater. Sein Oheim lie ihn zum Kaufmann ausbilden. Auf weiten Reisen lernte Muhammed die christliche und die jdische Religion kennen und kam zu der Uberzeugung, da es nur einen Gott gebe, den er Allah nannte. Dieser eine Gott nun hatte ihn dazu auserwhlt, deu Menschen seinen Willen zu offenbaren. Das fate er in den Ausspruch zusammen: Allah ist Gott, und Muhammed ist sein Prophet!" Allah schrieb den Menschen durch ihn ganz bestimmte Gesetze vor. Sie muten zu festgesetzten Tageszeiten Waschungen und Gebete verrichten; auch sollten sie an bestimmten Tagen fasten und einen Teil ihres Einkommens als Almosen geben; sie durften weder Wein trinken noch Schweinefleisch essen. Deu alten arabischen Brauch, mehrere Frauen zu haben, behielt Muhammed bei. Allen diesen Vorschriften mute der Glubige sich unter- 2*

16. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 57

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 57 — siegen könnten, und als kaltes und stürmisches Wetter eintrat, da verzagten sie und zogen unverrichteter Sache ab. Um sein Ansehen zu erhöhen, unternahm Muhammed an der Spitze seiner Anhänger in einem der vier heiligen Monate, während welcher kein Krieg geführt werden durfte, eine Wallfahrt nach Mekka, aber seine Feinde suchten ihn durch furchtbare Drohungen von dem Eintritt in die Stadt abzuhalten. Zwar kam schließlich ein zehnjähriger Waffenstillstand zu stände, aber Muhammed mußte doch jetzt umkehren und erhielt nur das Recht, im nächsten Jahre drei Tage mit den Seinigen kommen zu dürfen. Nachdem Muhammed wieder einige siegreiche Züge gegen mehrere kleine Judenstaaten unternommen und sie zur Zahlung eines Tributs gezwungen hatte, stieg seine Macht und sein Ansehen so, daß er es wagen durfte, Gesandte nach Persien, Constantinopel, Aegypten, Habesch rc. zu schicken und deren Herrscher aufzufordern, seine Lehre anzunehmen. Freilich half ihm das wenig; denn keiner von ihnen bekehrte sich, doch behandelten fast alle seine Gesandten freundlich und schickten höfliche Antworten. Schon lange waren Muhammeds Anhänger über den zehnjährigen Waffenstillstand unzufrieden gewesen und sie erklärten denselben sofort für aufgehoben, als einige ihrer Glaubensgenossen von den Feinden gemißhandelt worden waren. Muhammed sammelte sein Heer und erschien so plötzlich mit 10,000 Mann vor Mekka, daß seine Gegner nicht Zeit hatten, sich zu rüsten. So fiel Mekka ohne Schwertstreich (630) in seine Hände, doch behandelte er seine Feinde mit Milde und zwang sie nur, ihn als Herrscher und Propheten anzuerkennen. Er reinigte die Kaaba von den Götzenbildern, die dort ausgestellt waren, erklärte aber die ganze Stadt sür eine Stätte, die jedem seiner Bekenner heilig sein solle und in der nie Blut vergossen werden dürfe. Die benachbarten heidnischen Araberstämme fürchteten seit der Eroberung Mekkas mit Recht, daß ihrer Freiheit Gefahr drohe, verbanden sich deshalb zu einem gemeinschaftlichen Zuge gegen Muhammed und lieferten ihm drei Stunden von Mekka eine Schlacht. Nach einem heißen Kampfe errang er den Sieg, und nun erkannte ihn ganz Arabien theils freiwillig, theils gezwungen als Oberherrn an. Kurz vor seinem Tode unternahm er an der Spitze von über 100,000 Gläubigen eine Wallfahrt nach Mekka und erließ bei dieser Gelegenheit viele neue Vorschriften, von denen die wichtigste war, daß die herkömmliche Blutrache für immer aufgehoben und jede Beleidigung durch gesetzliche Richter bestraft werden solle. Bald nach seiner Rückkehr verfiel er in eine tödtliche Krankheit, die, wie er glaubte, von dem Gifte herrührte, welches ihm eine jüdische Sklavin beigebracht hatte. Während seiner Krankheit ließ er sich oft in die Moschee bringen, redete dort zu dem versammelten Volke, ermahnte es zur Eintracht und zur Ausvauer im Glauben und forderte jeden auf, den er vielleicht beleidigt habe, sich

17. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 136

1852 - Werl : Stein
136 damalige Papst Anastasius dem Könige der Franken den Titel eines „allerchristlichsten Königs," welchen die fran- zösischen Könige bis in die neueste Zeit geführt haben. 12. Schicksale der morgenländischen Kirche. Muhammed. Während im Abendlande die Völkerwanderung große Umwälzungen hervorrief, war die Kirche im Morgenlande mehr in Ruhe geblieben. Jetzt erhob sich aus der Wüste Arabiens ein schreckliches Ungewitter, welches das Christen- thum in jenen Ländern zerschlagen sollte. Der Anstifter solchen Unheils war Muhammed, geboren -69 n. Ch. zu Mekka in Arabien. Sein Vater war ein Götzendiener, seine Mutter eine Jüdin. Große Anlagen des Geistes, feurige Beredtsamkeit, körperliche Schönheit zeichneten ihn aus. Anfangs machte er als Kaufmann Reisen, bald zog er sich in ein beschauliches Leben zurück, und gab sich schwärmerischen Träumereien hin. Hier ersann er ein neues Religionssystem, ein Gemisch von jüdischen, christ- lichen und persischen Lehren. Der Hauptsatz der neuen Lehre war: „Es ist nur Ein Gott und Muhammed sein Prophet." Auch lehrte er eine Auferstehung der Todten, Gericht, Hölle und Paradies. Letzteres aber ist nach seiner Auf- fassung ein Ort sinnlicher Lüste und ausschweifender Freuden. Muhammed fand in seiner Vaterstadt Mekka keinen Glau- den, mußte vielmehr nach Medina entfliehen.*) Hier wurde er von den Einwohnern zunächst aus Haß gegen. Mekka aufgenommen, gewann ein kleines Heer, welches in kurzer Zeit durch neue Anhänger sich vermehrte. Die religiöse Schwärmerei verlieh diesen Schaaren große Tapfer- keit. Schnell ward Arabien durchzogen; viele Stämme fielen freiwillig bei, andere wurden mit den Waffen bezwun- gen. Da starb Muhammed im Jahre 632 an den Folgen eines ihm beigebrachten Giftes. Abu-Bekr, Muhammeds Nachfolger, sammelte die Aussprüche und Offenbarungen des arabischen Propheten in einem Buche. Dies Buch heißt Koran; die Religion wird Islam, und die *) Das Jahr der Flucht (Hedschra) 622 n. Ch. ist der Anfang der türkischen Zeitrechnung.

18. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 31

1904 - Breslau : Hirt
Die Stiftung und Ausbreitung des Islam. 31 27. Muhammed. Die Bewohner der Halbinsel Arabien lebten um 600 n. Chr. noch ebenso, wie sie zu Zeiten Abrahams gelebt hatten und wie sie zum Teil noch heute leben. Schweifende Stmme der Wste, unter Schelks vereinigt, kmpften untereinander um den Besitz der Oasen oder plnderten und erhoben Abgaben von den vorberziehenden Karawanen. Uralt sind die wenigen Wege der Handelsleute. Eine dieser Straen fhrt die Ertrge des Landes Jemen, darunter den kstlichen Weihrauch, an der Kste des Roten Meeres entlang nach Norden zu den Hfen des Mittellndischen Meeres. In der Mitte dieser Strae liegt die Stadt Mekka. Hier steht die Kaaba, ein Heiligtum, das schon vor Muhammeds Zeiten von allen Bewohnern Arabiens verehrt wurde. Alljhrlich trafen Zge von Pilgern in Mekka ein, um hier zu beten und den schwarzen Stein, der in die Mauer des Heiligtums eingelassen war, mit ihren Lippen zu berhren. Die Aussicht der die Kaaba und den zu ihr gehrigen Hof, die Sorge fr Unterkunft und Verpflegung der Pilger stand dem edlen Geschlechte der Kureischiteu zu. Diese hatten es zugelassen oder sogar begnstigt, da in und bei dem Hofe der Kaaba Gtterbilder, wie sie der Kaus-mann in den rmischen Stdten am Mittelmeer kennen lernte, aufgestellt wurden. Gegen diese Entweihung der alten Religion wandte sich der Prophet Muhammed. Muhammed stammte aus dem Geschlecht der Kureischiteu, aber aus einer armen Familie, er mute selbst fr seinen Unterhalt sorgen. Im Dienste einer Witwe unternahm er spter Handelsreisen nach Syrien, wobei er die christliche und die jdische Religion kennen lernte. Er mochte etwa vierzig Jahre sein, als er dem Wunsche, in tiefer Stille und Einsamkeit der die rechte Verehrung Gottes nachzudenken, nicht mehr widerstehn konnte. Er ging in die Wste und lebte daselbst lngere Zeit. Nach Mekka heimgekehrt, begann er ffentlich zu lehren: Es gibt nur Einen Gott, Allah; und Muhammed ist sein Prophet." Aber er fand zuerst nur wenig Anhnger. Die Kureischiten wurden aus-gebracht der seine Lehre und versolgten ihn. Zuletzt konnte er sich vor ihren Nachstellungen nur durch die Flucht nach Medina retten. Diese seine Flucht von Mekka nach Medina im Jahre 622, die Hedschra, gilt seinen Anhngern bis heute als der Anfang einer neuen Zeit, so da sie die Jahre von da an zhlen. In Medina nderte sich sein Ge-schick. Er gewann viele Anhnger, ja als sich auch die tapferen Be-duinenstmme ihm angeschlossen hatten, erzwang er mit dem Schwert in der Hand die Rckkehr nach Mekka; seine ehemaligen Gegner muten seine Religion annehmen. Muhammed starb im Jahre 632. Seine Aussprche sind im Koran gesammelt. 28. Die Ausbreitung des Islam. Die Kalifen, d. h. Nach-folger des Propheten, verbreiteten seine Lehre mit erstaunlicher Schnellig-

19. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 29

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 29 — Cocons — so nennt man das Gespinnst oder Gehäuse der Seidenraupen - mitgebracht hatten, wiederholten auf seinen Wunsch diese Reise und brachten 552 die Eier der Seidenraupe, deren Ausfuhr bet Todesstrafe verboten war, in ihren ausgehöhlten Wanderstäben nach Constantinopel, wo nunmehr die Zucht der Seitenraupen gepflegt wurde und bald solche Verbreitung fand, daß in Eonstantmopel, Korinth und anderen Städten Seidenmanufacturen angelegt werden konnten. Von allen Unternehmungen Justinians warf keine größeren Glanz auf seine Regierung, als die Eroberung des Vandalenreichs in Afrika durch seinen Feldherrn Belisar. Dieser ging von da nach Italien und eroberte, wie schon erwähnt, das ostgothische Reich (555). Jedoch mißtrauisch gegen den treuen Belisar, rief Justinian denselben zurück und übergab Narses den Oberbefehl, der nun auch die Gothen völlig vernichtete. Millionen von Menschen waren hingeopfert, Dörfer und Städte verwüstet, und doch sollte der Kampf in dem verödeten Lande noch nicht zu Ende sein; denn schon 568 brachen die Longo-barden in Italien ein und gründeten das Lougobardenreich, dem Karl der Große 774 ein Ende machte. §, 19. Muhammed und die Araber. Ein uraltes Volk, welches bisher von allen Welteroberern un-unterjocht geblieben, da es in seinen Wüsten die unbezwingbarsten Festungen hatte, verdient besondere Erwähnung — es sind die Araber. Ihr Land liegt zwischen dem persischen und^arabischen Meerbusen, hat wenig fruchtbare Gegenden, viele große Sandwüsten, steile Gebirge und wasserlose Steppen. Das Volk theilte sich tn Bewohner der Wüste (Beduinen) und Städtebewohner (Haddäsi), und ^ waren znm größten Theile Hirten. Von diesem Volke sollte ein Weltreich entstehen und eine Religion, der noch heute viele Völker zugethan sind. Muhammed war geboren 571 in Mekka aus dem stamme Koreisch, der daselbst die Herrschaft führte. Sein Vater starb frühzeitig und hinterließ ihm nichts als 5 Kameele und einen ägyptischen Sclaven. Da nahm ihn sein Oheim Abn-Taleb zu sich, welcher damals die geistliche und weltliche Herrschaft in Mekka führte und erzog ihn für den Handel. Sowohl durch seine körperliche Schönheit, wie durch seine einschmeichelnde Beredsamkeit wußte sich Muhammed überall beliebt zu machen. Später verheirathete er sich mit einer reichen Wittwe, deren Geschäfte er bisher geführt hatte. Hierdurch in den Besitz eines großen Vermögens gelangt, fand er Zeit, seine schwärmerischen Ideen über religiöse Dinge weiter auszubilden. Auf seinen Reisen als Kaufmann hatte er sowohl die jüdische, wie die christliche Religion, letztere in einer Zeit des Verfalls, kennen gelernt, und es entstand in ihm der Entschluß, der Stifter einer neuen Religion für sein Volk zu werden, die aus einem Gemisch von Inden-, Christen- und Heidenthum bestand. Im Jahre 610 trat er mit derselben öffentlich hervor. Sein Weib und seine Verwandten nahmen

20. Realienbuch - S. 254

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
254 212. Muhammed und die Araber. 212. Muhammed und die Araber. Die Araber sind ein uraltes Volk. Sie bewohnen die grosse, an weiten Sandwüsten und öden Felsgebirgen reiche Halbinsel, welche zwischen dem persischen und arabischen Meerbusen liegt. Ein Theil derselben führt ein Nomadenleben, ein anderer Theil wohnt in Städten und treibt Handel. Sie sind meist von schöner Gestalt, gutmüthig, gastfrei, lebhaften Geistes und für höhere Bildung empfänglich. Unter diesem Volke wurde in Mekka, der Hauptstadt Arabiens, 570 n. Chr. Muhammed, der Stifter der muhammedanischen Religion, geboren. Schon frühe verwaist, wurde er von einem Oheim erzogen und zum Kaufmann bestimmt. Als solcher machte er mehrere Reisen nach Palästina und Syrien. Im vierzigsten Jahre zog er sich in die Einsamkeit zurück und überliess sich der Betrachtung und dem Nachdenken über göttliche Dinge. Nach drei Jahren trat er öffentlich auf und gab vor, der Engel Gabriel sei ihm erschienen und habe ihm den Auftrag von Gott gebracht, eine neue Religion zu stiften. Die Hauptlehren derselben waren: Es ist nur ein Gott und Muhammed ist sein Prophet; auch Moses und Christus sind göttliche Gesandte; Muhammed aber ist höher als beide. Jedem Menschen ist sein Lebensschicksal unabänderlich von Gott vorher bestimmt. Diejenigen, welche täglich eine gewisse Anzahl Gebete verrichten, verschiedene Waschungen vornehmen, viel fasten, reich- lich Almosen geben, wenigstens einmal im Leben eine Wallfahrt nach seinem Geburtsorte Mekka machen, für seine Lehre kämpfen und sterben, kommen in* das Paradies, wo ihrer eine Fülle sinn- licher Freuden und Genüsse wartet. Die Ungläubigen und Bösen aber werden einst mit ewigem Feuer gestraft; verdorbenes Fleisch wird ihnen zur Speise gereicht und heifses Wasser zum Tranke. Muhammed fand anfangs bei seinen Stammesgenossen keinen Glauben; sie trachteten ihm sogar nach dem Leben. Er floh des- halb von Mekka nach Medina. Von dieser Flucht, arabisch Hedschra genannt, zählen die Muhammedaner ihre Jahre, wie wir Christen die unsrigen von der Geburt des Heilandes an. In Medina fand Muhammed bald viele Anhänger und machte mit diesen Streifzüge, um auch seine Feinde zur Annahme seiner Religion zu zwingen. Er machte es überhaupt seinen Anhängern, die er Gläubige nannte, zur Pflicht, seine Lehre selbst mit dem Schwerte auszubreiten. Bald wurde auf diese Weise ganz Arabien zur Annahme seiner Lehre genöthigt, und Muhammed zog als Prophet und König triumphirend in die Hauptstadt Mekka ein. Nach wenigen Jahren starb er, 62 Jahre alt, an Gift, welches, eine Frau ihm beigebracht hatte, um zu erproben, ob er wirklich der göttliche Gesandte sei. Die Lehren Muhammeds wurden nach seinem Tode in ein Buch zusammengefasst, welches Koran heisst. Muhammeds Lehre wird auch Islam genannt; die Muhammedaner heissen auch Moslemin, d. h. Gläubige, ihre Kirchen Moscheen, ihre Mönche Derwische. Weil Muhammed vorgab, auf einer Reise durch alle Himmel im Monde gewesen zu sein und ein Stück desselben auf die Erde ge- worfen zu haben, wurde der Halbmond das Zeichen seiner Anhänger.