Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Die Länder Europas - S. 242

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 242 — Zur sachlichen Besprechung. a. Island bedeutet Eisland. Wie kommt die Insel zu diesem Namen? b. Wie mag es um die Flüsse Islands bestellt sein? (Es sind meist Gletscherflüsse. Sie sind sehr wasserreich, milch- weiß und führen eine Menge Lehm und Kies mit sich.) c. Island steht trotz seiner ungünstigen Läge und seiner geringen Bevölkerung im Sommer in reger Verbin- dung mit dem Festlande. Mit welchen Städten mag es in erster Linie verkehren? (Edinbnrg, Kopenhagen.) Was mag Island ausführen? (Getrocknete Fische, Tran, Eiderdaunen, Robbenfelle.) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht: Die Insel Island. 1. Ihre Lage und Größe. (Ungefähr so groß wie Bayern, Württemberg und Baden zusammen!) 2. Ihre Bodenbeschaffenheit. (Vulkane!) 3. Ihre Bewohner. (Winterleben — Erwerb.) 4. Ihre Ortschaften. (Reykjavik.) 3. Skandinavien. (Größe: 769000 qkm, also ca. Iv3 X Deutschland.) Ziel: Wir lernen heute die Heimat des großen Schweden- königs Gustav Adolf näher kennen. Wir betrachten die Skandinavische Halbinsel. Die Kinder geben zunächst an, was ihnen über Gustav Adolf aus dem Geschichtsunterrichte her bekannt ist. Sie erzählen von der Not der Evangelischen im dreißigjährigen Kriege, von der Landung Gustav Adolfs in Pommern, von der Schlacht bei Breitenfeld, wo Tillys Kriegsglück in Scherben ging, und von dem Heldentode des großen Königs bei Lützen. Sie geben weiter an, wodurch noch heute die Erinnerung an den Schwedenkönig und seine Taten wachgehalten wird und sprechen da vom Denkmal, das bei Lützen an der Straße steht, und vom Gustav- Adols-Verein, der noch heute die bedrängten evangelischen Brüder unter- stützt. Zum Schluß weisen die Kinder auch noch kurz darauf hin, wie nach dem Tode Gustav Adolfs die Schweden noch öfters gefährlich für unser Vaterland geworden sind, wie sie z. B. die Mark Brandenburg so arg heimsuchten, daß der Große Kurfürst in Eilmärschen vom Rhein nach Hause kam (Schlacht bei Fehrbellin!), wie sie vorher auch unser Sachsenland verwüsteten und die Bewohner so mißhandelten, daß die Mütter zu ihren Kindern sagten: „Betet, Kinder, die Schweden kommen!"

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 732

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
732 Neuere Geschichte. während er do.s Staatsruder in Schweden führte, sieb- ziglausend Schweden in Schlachten r:ud hundert und vier- zig als Staats-Verbrecher wegen ihrer Anhänglichkeit an Sigmund oder die catholische Religion hingeopfert worden. Nicht weniger als drei Kriege, einen dänischen, russischen und polnischen, hiuterließ er seinem Sohne und Nachfolger, Gustav Adolf. Gustav Adolf (1611 - 1632), einer der vortreff- lichsten Könige, welche die Geschichte kennt, endete den Krieg mit Dänemark durch den Frieden zu Siöröd (16. Januar 1ö13), vermöge dessen die Schweden gegen eine Million Reichsthaler Alles wieder erhielten, was sie verloren hatten, den Krieg mit Nußland aber durch den -Frieden zu Stolbowa (27. Februar 1 ö17 ), durch welchen Carelen und Zngermanland an Schweden kamen. Bei einem sechsjährigen Waffenstilland, welcher im Jahre 1629 mit Polen geschlossen wurde, blieb den Schweden ganz Liestand und ein beträchtlicher Theil von Preußen. — Gustav Adolfs ruhmvolle Theilnahnre an dem dreißig- jährigen Krieg e (1ö30 - 1ö32).— Auch für das in- nere Wohl Schwedens sorgte er, so viel es nur immer die Kriege, deren ihm der Vater ja drei zum Erbe hinterlas- sen hatte, gestatteten. Die königlichen Tugenden, welche ihn schmückten, seine Frömmigkeit, seine Milde, sein Glau- be au die Menschheit, seine Weisheit, seine Thätigkeit und Tapferkeit sicherten ihm den Gehorsam seiner Nnterthanen; die Gerechtigkeit war ihm heilig, er förderte den Handel, den Kunststeiß und jeden Zweig der Bildung seines Vol- kes. Auch verstand er es, einen Kreis vortrefflicher Män- ner um sich zu versammeln. Der Reichs-Kanzler Oxen- ftierna war sein Freund; Horn, Veruhard von Weimar, Torsten lohn und Wrang el waren seine Zöglinge. Den Hugo Grotius, den umfassendsten Ge- lehrten seines Zeitalters, welchen das eigene Vaterland un- dankbar verstieß, und für den Richelieu keinen Sinn hatte, nahm er in seine Dienste. Durch seinen Ruhm und durch seinen hohen Sinn ward das National-Gefühl seines Vol- kes mächtig emporgehoben, und er war es, der die Schwe- den aus ihrer bisherigen Verborgenheit in die Gemeinschaft des gebildeteren südwestlichen Europa's brachte«

2. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 63

1917 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 63 Not bat er Wattenstein um Hilfe. Dieser erklärte sich nach langem Bittet! bereit, binnen drei Monaten ein Heer von 40000 Manti zu stellen und es drei Monate lang zu führen. Er verlangte aber dafür vom Kaiser Selbständigkeit in der Krieg- führung, eine Stimme beim Friedensschluß und das Recht, sich in den von ihm eroberten Ländern Güter zu wählen, wie es ihm beliebte. Mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Wallenstein eroberte zunächst Böhmen und schlug dann bei Nürnberg ein festes Lager auf, das Gustav Adolf vergeblich angriff. Wallenstein zog nun nach Sachsen und zwang Gustav Adolf, ihitt zum Schutze dieses wichtigen Landes zu folgen. Aus der Ebene bei Lützen kam es am 16. November 1632 zur Schlacht, in der Gustav Adolf den Heldentod fand (Bild 19). Die Schweden behaupteten das Schlachtfeld; durch den Tod ihres 19. Gustav Adolf im Gebet am Morgen der Schlacht bei Lützen. Königs hatten sie jedoch einen unersetzlichen Verlust erlitten. —An der Stelle, wo Gustav Adolf gefallen war, errichteten seine Getreuen einen großen „Schwedenstein". 200 Jahre später wurde ihm dort ein schönes Denkmal gesetzt. 6) Wallensteins Tod. Nach Gustav Adolfs Tode lag Wattenstein trotz aller Mahnungen des Kaisers untätig in Böhmen; er ließ es sogar zu, daß Regensburg vom Feinde besetzt wurde. Er verhandelte auch heimlich mit den Schweden und mit Frank- reich und ließ bei einem Gastmahl von allen seinen Obersten eine Urkunde unter- schreiben, in der sie versprachen, ihn nicht zu verlassen. Als der Kaiser bald darauf des Feldherrn beste Freunde im Heere absetzte, beschloß dieser, zu den Schweden überzugehen. In der Festung Eger wollte er mit schwedischen Truppen zu- sammentreffen. Bevor dies jedoch geschah, wurde er auf dem Schlosse zu Eger in einer Nacht von Verrätern, die er zum Teil für seine Freunde gehalten hatte, er- mordet [1634].

3. Nr. 14 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Geschichte. 1 klärte sich nach langem Bitten bereit, binnen drei Monaten ein Heer von 40000 Mann zu stellen und dasselbe drei Monate lang zu führen. Er ver- langte aber dafür vom Kaiser Selbständigkeit in der Kriegsführung und das Recht, alle von ihm eroberten Länder zu verteilen, wie es ihm beliebte. Mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Nachdem Gustav Adolf vergeblich bemüht gewesen war, ein festes Lager Wallensteins bei Nürnberg zu er- stürmen, kam es auf der Ebene bei Lützen am 16. November 1632 zur Schlacht, in der Gustav Adolf den Heldentod fand (Bild 15 b). Doch die Schweden behaupteten das Schlachtfeld. — An der Stelle, wo Gustav Adolf gefallen war, errichteten seine Getreuen einen großen „Schwedenstein". 200 Jahre später wurde ihm dort ein schönes Denkmal gesetzt. 15b. Gustav Adolf im Gebet am Morgen der Schlacht bei Lützen. e) Wallensteins Tod. Nach Gustav Adolfs Tode lag Wallenstein trotz aller Mahnungen des Kaisers untätig in Böhmen. Er verhandelte auch heimlich mit den Schweden und mit Frankreich und ließ bei einem Gastmahl von allen seinen Obersten eine Urkunde unterschreiben, in der sie versprachen, ihn nicht zu verlassen. Als der Kaiser bald darauf seine besten Freunde im Heere absetzte, beschloß er, zu den Schweden überzugehen. In der Festung Eger wollte er mit schwedischen Truppen zusammentreffen. Bevor dies jedoch geschah, wurde er auf dem Schlosse zu Eger in einer Nacht von Verrätern, die er zum Teil für feine Freunde gehalten hatte, er- mordet [1634]. f) Die letzten Kriegsjahre. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedisch-deutsche Heer.

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 234

1905 - Breslau : Hirt
234 Die Neuzeit. Erste Periode, 1517—1648. den Geist des Kaisers dominiere"; er zog sich auf seine böhmischen Güter zurück, wo er mit mehr als königlicher Pracht lebte und der Zeit harrte, da man seiner bedürfen werde. 4. Der Schwedische Krieg. a. Gustav Adolf und seine Gründe zum Kriege. Noch vor Wallensteins Entlassung erschien ein neuer Gegner des Kaisers auf dem Kriegsschauplätze: König Gustav Ii. Adolf von Schweden (1611—1632, S. 220). Damals waren die südlichen, fruchtbarsten Provinzen Schwedens noch dänisch, dagegen gehörten Finnland und Esthland zu Schweden. Im Kampfe mit Rußland gewann Gustav Adolf Jngermanland, und das noch selbständige Kurland stand ganz unter schwedischem Einfluß. Er führte auch einen glücklichen Krieg gegen seinen Vetter, König Sigismund von Polen, der wie sein Vater Anspruch auf den schwedischen Thron erhob. Wallenstein hatte ihm ein Hilfsheer gesandt; zudem waren die Besetzung Pommerns durch Wallenstein und dessen Flottenpläne um so mehr eine Bedrohung Schwedens, als auch schon Spanien mit Polen Verbindung anknüpfte, um Schwedens Vorherrschaft in der Ostsee zu brechen. Deshalb hatte auch Gustav Adolf Stralsund gegen Wallenstein unterstützt. 1629 vermittelte Richelieu einen sechsjährigen Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen, wobei Livland, Memel, Pillau, Elbing und der größte Teil des Danziger Werders schwedisch wurden, und sofort nahm Gustav Adolf den Kampf gegen den Kaiser auf. Er wollte also zunächst einer ihm drohenden Gefahr vorbeugen, dann hoffte er, an der deutschen Ostseeküste, in Pommern, dessen Herzog Boaislaw der letzte seines Geschlechts war, festen Fuß zu faffen. Vor allem aber wollte er seinen Glaubensgenossen Hilfe bringen; denn er war ein frommer Mann, dem evangelischen Bekenntnis von Herzen zugetan. „Leuchtend und sonnen-haft, ein blonder Riese, trat er daher"; aus seinem blauen Herrscherauge strahlte sein edler Charakter, altgermanische Treue. Obwohl sehr schweren Leibes, teilte er doch jede Mühsal mit seinen Soldaten; durch seinen todverachtenden Mut war er allen ein Vorbild; hoch und niedrig hielt ihn, den Schöpfer und Meister einer neuen Kriegskunst, für unwiderstehlich. Gustav Adolf hatte die Bauern der verschiedenen Bezirke in Kompagnien und Schwadronen geteilt, militärisch gebildet und durch leichtere Bewaffnung, besonders durch kleinere, schnell feuernde Kanonen seine Truppen beweglicher gemacht. Statt der Zündschnur führte er das Steinschloß ein, statt der hölzernen papierne Patronen, die in einer Ledertasche getragen wurden, wodurch er ein schnelleres Feuern ermöglichte. Die Musketiere standen in drei Gliedern: das erste feuerte kniend, das zweite stehend, das dritte lud. Gustav Adolf stellte zuerst ein Reservekorps auf und ließ die verschiedenen Truppengattungen im Kampfe einander unterstützen. l>. Gustav Adolf in Pommern und Brandenburg. Im Juli 1630 landete Gustav Adolf mit 13000 Mann an der Veenemündnna; sein

5. Realienbuch - S. 72

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
li 72 4. Die norwegischen Bauern wohnen meist auf einzeln gelegenen Höfen, da in den engen Tälern für geschlossene Dörfer kein Raum ist. Wäh- rend des langen Winters ist der Bauer auf sich ganz allein angewiesen. Er ist daher gezwungen, sein eigener Handwerker zu sein. Die Frauen weben alle Zeuge, nähen die Kleider des Mannes, oft noch aus Leder bestehend. — Im Frühjahre ziehen die Frauen und Mädchen mit dem Vieh auf die Almen, wo sich in einigen Hochtälern grasreiche Weiden finden. Die Männer bleiben ge- wöhnlich im Tale zurück und besorgen die Ackergeschäfte. 5. Das Bönigreich Schweden (ö1/™ M. E.) nimmt den Osten und Süden der Halbinsel ein. Im Süden finden wir viel Tiefland und fruchtbaren Boden, sodaß von hier aus viel Getreide nach dem Norden ausgeführt werden kann. Weniger ergiebig ist das östliche Tiefland. Das hat seinen Grund sowohl in dem harten, steinigen Boden als auch in dem rauheren Klima. Das Tiefland ist verhältnismäßig stark bevölkert. Hier finden wir daher auch die meisten Städte des Landes: Stockholm (hohn — Insel; 310 T.), Hauptstadt von Schweden, am Mälarsee, mit einem Reiterdenkmale Gustav Adolfs; die Universitätsstadt Upsala, die Handelsstadt Gotenburg u. a. 6. Skandinaviens Bewohner. Erwerbsquellen. Die Halbinsel ist größtenteils mit Gebirgen, Seen und Wäldern angefüllt, und nur 1/io des Landes eignet sich zum Ackerbau. Daher erklärt sich die geringe Bevölkerung des Landes. Auf 1 qkm kommen in Norwegen 7, in Schweden 9 Menschen. Den Süden und Osten bewohnen Schweden, den Westen Norweger, den hohen Norden Lappländer. An Eisen- erzen besitzt Schweden einen un- ermeßlichen Reichtum. (Ausfuhr.) Eisen wird besonders bei Dane- mora, Kupfer bei Falun, Silber bei Sala gewonnen. Aber an Kohlen und noch mehr an Salz ist großer Mangel. Über die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt. Holz bildet daher neben Fischen den Haupthandelsgegenstand des Landes. (Ausfuhr l1/* Mill. cbm.) Im hohen Norden, wo das Klima keine Feldsrucht mehr reifen läßt, sind die Lappen ganz und gar auf ihre Renntierherden angewiesen. Diese zählen oft nach Tausenden. Im Sommer ziehen die Lappen mit ihnen auf die Berge, im Winter in die geschützten Täler. Lappe im Schlitten. Dcmernark, (38 450 qkm — 21/* M. E.; 64 auf 1 qkm.) 1. Das Königreich Dänemark besteht aus der Halbinsel Jütland und den Inseln Seeland, Falster, Laaland, Langeland, Fünen und Bornholm. Auch die kleinen Färöer, d. h. Schafinseln, sowie Island und Grönland geboren zu Dänemark.

6. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 35

1899 - Schleswig : Bergas
35 Wäldern bedeckt. Im Suden Schwedens liegen große Seen: der Wener-, der Wetter- und der Mälarsee. Durch den Wetter- und Wenersee führt der Götakanal, welcher Ostsee und Nordsee verbindet. Der Bergbau Schwedens liefert Silber, Kupfer und vorzugsweise Eisen. Im Tieflaude finden wir die grüßten Städte. Stockholm (280 T. E.), die Hauptstadt Schwedens und erste Handelsstadt des Landes, liegt am Mälarsee. Sie ist eine der am schönsten gelegenen Städte der Welt. Hier ist ein Reiterstandbild Gustav Adolfs. Goteuburg am Götakanal ist eine Handelsstadt; Upsala hat eine Universität. 6. Die Bewohner der skandinavischen Halbinsel sind meist lutherisch. Sie ernähren sich von Ackerbau, Bergbau, Fischfang und Holzfällen. Eisen, Holz und Fische werden ausgeführt. — Der König von Schweden ist auch König von Norwegen. 7. Im nördlichsten Teile der Halbinsel, in welchem der Winter acht Monate dauert, wohnen die Lappen. Man unterscheidet Küsten- und Berglappe. Berglappen. Die Küstenlappen ernähren sich vom Fischfänge. Die Berg- lappen besitzen große Reimtierherden. Mit biegen ziehen sie im Laude umher, um gute Weiden für die Tiere zu suchen. Sie haben deshalb keine festen Wohnsitze, sondern wohnen in Zelten. Die Nahrung der Berglappen besteht meist aus Renntierfleisch, Milch und Käse. Aus den Renntierfellen verfertigt der Lappe seine Kleider und Zelte. Das Renntier muß auch den Schlitten ziehen. 2. Das Königreich Dänemark. (38 T. qkm, über 2,3 Mll. E.) 1. Das Königreich Dänemark besteht aus der dänischen Inselgruppe (Seeland, Fünen und mehreren kleinen Inseln) und Jütland, dem nördlichen Teile der cimbrischen Halbinsel. Ferner gehören die Inseln Island und Grönland zu Dänemark. —

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 49

1898 - Altenburg : Pierer
49 die Bedrohung dieser Stadt wollte er beit Schwedenknig heranlocken und zu einer Schlacht zwingen. (Binnen vier Tagen soll sichs ausweisen, wer von uns beiden, der König von Schweden oder ich, Herr der Welt sein wird.") Weshalb kam es hier zu keiner Schlacht? Wallen-stein fhlte sich dem Schwedenknig nicht gewachsen; darum zog er es vor, ein festes Lager zu beziehen und den groen Feldherrn durch Maugel und Not aus seiner festen Stellung zu vertreiben. Deshalb schnitt er ihm alle Zufuhr aus Franken, Schwaben und Thringen ab. (Skizze der Stellung der beiden Heere!) Wie kam es, da Gustav Adolf den Sturm wagte? Elf Wochen hatten die beiden Heere, die zusammen nahezu 140000 Mann zhlten, einander gegenber gestanden. Es war natrlich, da das Land von zwei so groen Heeren bald ausgesogen sein mute und da sich bald Mangel an Lebensmitteln fhlbar machte. (Alle Mhlen um Nrnberg reichten nicht aus, das Korn zu mahlen, das au jedem Tage gebraucht wurde. Die Stadt Nrnberg lieferte zwar tglich 50000 Pfund Brot ins Lager der Schweden; aber diese reichten nur notdrftig aus, den Hunger der Soldaten zu stillen.) Bald war alles Land auf sieben Meilen im Umkreis verwstet; ein groer Teil der Pferde strzte aus Mangel an Futter, und von den Kriegern wurden tglich Hunderte durch ansteckende Seuchen dahingerafft. Um diesem elenden Zustande ein Ende zu machen, wagte Gustav Adolf den Sturm. Warum milang der Sturm? Der Berg, auf dem sich Wallenstein verschanzt hatte, war schwer zugnglich, die Stellung der Kaiserlichen stark geschtzt, die furchtbaren Feuerschlnde der Kaiserlichen streckten die anstrmenden Krieger zu Boden; infolge der schweren Verluste wurde der Angriff aufgegeben. Weshalb nahm Wallenstein die angebotene Schlacht nicht an? Er wagte jetzt nicht, nachdem er die Tapferkeit der Schweden kennen gelernt, sich mit seinem Gegner zu messen. Ob-gleich dieser, starke Verluste erlitten hatte, so frchtete Wallenstein doch noch seine bermacht. Wodurch wurde Gustav Adolf zum Ab-zug gezwungen? Es war keine Niederlage, die Gustav Adolf vor Nrnberg erlitten; denn in vollstndiger Schlachtordnung, mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen, zog der Schwedenknig an dem Lager seines Gegners vorber, und dieser that nichts, den Abzug zu wehren. So ver-hlt man sich nicht gegen einen, der im Kampfe unterlegen ist! Gustav Adolf wurde vielmehr zum Abzug gentigt durch die Not, die in seinem Heere ausgebrochen war. Htte er noch lnger gezgert, dann wre durch die Seuchen und die Hungersnot vielleicht noch ein groer Teil seines Heeres vernichtet worden. Durch seinen Abzug nach der Donau hin wollte er Wallenstein aus seinem festen Lager locken und bewegen, da er ihm nachfolge. berschrift: Gustav Adolf und Wallenstein vor Nrnberg. Ob Gustav Adolfs Plan gelingt? c) Die Schlacht bei Ltzen und Gustav Adolfs Tod. Fnf Tage nach dem Abzge der Schweden verlie auch Wallenstein sein Lager; aber anstatt dem Gustav Adolf nachzufolgen, wandte er sich nach Sachsen, um den Kurfrsten von Sachsen, der gemeinsam mit dem Kurfrsten von Brandenburg in Schlesien siegreich vorgedrungen war, zu zchtigen. Schon Fr itzsche. Die deutsche Geschichte in der Volksschule. Ii. Teil. Z.auflage. 4

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 42

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
42 in große Not geraten. In seiner bedrängten Lage wandte er sich an Wallenstein und bat ihn, ein neues Heer zu werben. Darauf hatte dieser gewartet. Anfangs benahm er sich kalt, sagte aber endlich zu. Wie durch einen Zauberschlag schuf er in wenig Tagen eine neue Armee. „Das Heer ist da, nun schickt einen Führer!" schrieb er nach Wien. Und nochmals mußte ihn der Kaiser bitten, den Oberbefehl selbst zu übernehmen. Wallenstein sagte zu, forderte aber unum- schränkte Gewalt über sein Heer. Der Kaiser bewilligte alles. 11. Lützen. 1632. Mit dem neuerworbenen Heere stellte er sich Gustav Adolf gegenüber. Bei Lützen, nicht weit von Leipzig, kam es zur Schlacht. Es war ein harter Kampf. Nach vierstündiger blutiger Arbeit neigte sich der Sieg ans die Seite der Schweden. Da erhalt Wallen- stein Verstärkung durch neue Truppen und drängt die Schweden zurück. Als Gustav Adolf dies sieht, eilt er in die weichenden Reihen, um die Ordnung wiederherzustellen. Sein kurzes Gesicht bringt ihn aber dem Feinde zu nahe. Da bekommt sein Pferd einen Schuß durch den Hals, ein zweiter zerschmettert dem Könige den linken Arm, und gleich darauf erhält er einen Schuß in den Rücken, der ihn tötet. Sein blut- beflecktes Pferd jagt wiehernd durch die Reihen der Schweden und verkündet ihnen das Schicksal ihres Führers. Mit großer Erbitterung über den Verlust ihres Königs dringen diese von neuem auf Wallenstein ein. Aber erst die ein- brechende Nacht machte dem schrecklichen Kampfe ein Ende. 12.' Wallensteins Tod. Nach dem Tode Gustav Adolfs wäre es Wallen- stein leicht gewesen, die Feinde des Kaisers einzeln anzugreifen und zu schlagen. Allein er hielt sich geraume Zeit ganz ruhig in Böhmen und knüpfte mit den Sachsen und Schweden Unterhandlungen an. Da ächtete ihn der Kaiser, und Wallenstein, der nun förmlich von ihm abfiel und mit den Schweden unter- handelte, eilte mit 5 Regimentern nach Eger, um hier Schutz zu suchen. Aber 3 Obersten aus der Besatzung stifteten eine Verschwörung gegen ihn an und be- schlossen, ihn zu ermorden. Zuerst wurden des Herzogs Freunde abends beim Mahle niedergemacht. Noch in derselben Nacht wurde der Hauptschlag vollführt. Der Herzog war früh zu Bett gegangen, nachdem er sich vorher noch lange mit Sem, seinem Sterndeuter, unterhalten. Es war 11 Uhr. Der Sturm heulte; die Fenster klirrten. Da stürmte einer der Hauptanführer mit seinen Dragonern die Treppe hinauf. Ein Kammerdiener wurde im Vorzimmer niedergehauen, ein andrer entsprang mit dem Schrei: „Rebellen, Rebellen!" Durch diesen Lärm

9. Geschichte für evangelische Schulen - S. 63

1918 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 63 Not bat er Wattenstein um Hilfe. Dieser erklärte sich nach langem Bitten bereit, binnen drei Monaten ein Heer von 40000 Mann zu stellen und es drei Monate lang zu sühren. Er verlangte aber dafür vom Kaiser Selbständigkeit in der Kriegführung, eine Stimme beim Friedensschluß und das Recht, sich in den von ihm eroberten Ländern Güter zu wählen, wie es ihm beliebte. Mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Wallenstein eroberte zunächst Böhmen und schlug dann bei Nürnberg ein festes Lager auf, das Gustav Adolf vergeblich angriff. Wallenstein zog nun nach Sachsen und zwang Gustav Adolf, ihm zum Schutze dieses wichtigen Landes zu folgen. Auf der Ebene bei Lützen kam es am 16. November 1632 zur Schlacht, in der Gustav Adolf den Heldentod fand (Bild 19). Die Schweden behaupteten das Schlachtfeld; durch den Tod ihres 19. Gustav Adolf im Gebet am Morgen der Schlacht bei Lützen. Königs hatten sie jedoch einen unersetzlichen Verlust erlitten. —An der Stelle, wo Gustav Adolf gefallen war, errichteten seine Getreuen einen großen „Schwedenstein". 200 Jahre später wurde ihm dort ein schönes Denkmal gesetzt. 6) Wallensteins Tod. Nach Gustav Adolfs Tode lag Wallenstein trotz aller Mahnungen des Kaisers untätig in Böhmen; er ließ es sogar zu, daß Regensburg vom Feinde besetzt wurde. Er verhandelte auch heimlich mit den Schweden und mit Frankreich und ließ bei einem Gastmahl von allen seinen Obersten eine Urkunde unterschreiben, in der sie versprachen, ihn nicht zu verlassen. Als der Kaiser bald darauf des Feldherrn beste Freunde im Heere absetzte, beschloß dieser, zu den Schweden überzugehen. In der Festung Eger wollte er mit schwedischen Truppen zu-sammentresfen. Bevor dies jedoch geschah, wurde er auf dem Schlosse zu Eger in einer Nacht von Verrätern, die er zum Teil für seine Freunde gehalten hatte, ermordet [1634].

10. Neuzeit - S. 133

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 133 — verknüpft sei. Je näher aber der Katholozismus und der päpstliche wie jesuitische Einfluß an Schweden heranrückte, desto unsicherer wurde sein Thron. Wenn nun der katholische Polenkönig, der trotz des Waffenstillstandes begierig die Hände nach der Schwedenkrone ausstreckte, sich mit dem katholischen, von Jesuiten geleiteten deutschen Kaiser, der in Deutschland den Protestantismus auszurotten strebte und sein Ziel durch den Erlaß des Restitutionsediktes der Verwirklichung ein bedeutendes Stück näher gebracht hatte, verband, so konnte man sicher sein, daß auch der schon öfter unternommene Versuch, Schweden wieder in den Schoß der alleinseligmachenden katholischen Kirche zurückzuführen, erneuert werden würde, und ob dann Schweden mächtig genug gewesen wäre, dem vereinigten Anpralle dauernd Widerstand zu leisten, das mußte billigerweise bezweifelt werden. Gegenwärtig schien der Kamps gegen den Kaiser noch aussichtsvoll Zu sein. Er hatte sich durch das harte Restitutionsedikt den Haß der gesamten nichtkatholischen Bevölkerung zugezogen. Gustav Adolf konnte daher sich der Hoffnung hingeben, daß, wenn nur ein Bahnbrecher und Führer an die Spitze der protestantischen deutschen Bevölkerung träte, diese sich wie ein Mann gegen den Zertreter und Vernichter der Religionsfreiheit erheben würde. Leider sollte er bald erfahren, daß er sich hierin getäuscht hatte. Was seine Teilnahme am Schicksale des deutschen Protestantismus, seine Ruhmbegierde, der Retter desselben zu werden und die weitausgreifende Für- und Vorsorge für seinen Thron nicht bewirkten, das vollbrachte — wenn es überhaupt noch nötig war, Richelieu durch seine Ermunterungen und Versprechungen. Dieser überaus kluge Staatsmann bewog den nordischen Helden, den erprobten Kriegsmann, den Ruhm seiner Waffen nach Süden zu tragen, und als Gustav Adolf noch zauderte, verhieß er ihm die regelmäßige Zahlung von Hilfsgeldern, deren Gustav Adolf so dringend bedurfte, weil Schweden durch die fortwährenden Kriege erschöpft war, und er erklärte ihm noch, daß die deutschen Protestanten ihn wie einen Messias erwarteten. Auch England arbeitete in diesem Sinne in Stockholm und zahlte auch später beträchtliche Summen an Gustav Adolf, ehe Richelieu seine Kassen öffnete. 3. Wie Gustav Adolf iit Pommern landete. Nachdem Gustav Adolf mit den Polen den Waffenstillstand geschlossen hatte, verhandelte er sogleich mit seinen Ständen wegen des deutschen Feldzuges. Diese bewilligten ihm auch die allerunentbehrlichsten Mannschaften und Mittel. Hierauf rüstete er sich zur Abfahrt. Feierlich nahm er von seinen Ständen Abschied, setzte sein Töchterchen im Falle seines Todes als Thronfolgerin ein und übergab die Regierung seinem treuen und klugen Kanzler Axel Oxenstjerna. Bei günstigem Winde segelte er nach Süden. Am 24. Juni 1630, 100 Jahre nach der Übergabe der Augsburger Konfession, landete er während eines

11. Geschichte für evangelische Schulen - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Geschichte. I klärte sich nach langem Bitten bereit, binnen drei Monaten ein Heer von 40000 Mann zu stellen und dasselbe drei Monate lang zu führen. Er verlangte aber dafür vom Kaiser Selbständigkeit in der Kriegsführung und das Recht, alle von ihm eroberten Länder zu verteilen, wie es ihm beliebte. Mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Nachdem Gustav Adolf vergeblich bemüht gewesen war, ein festes Lager Wallensteins bei Nürnberg zu erstürmen, kam es ans der Ebene bei Lützen am 16. November 1632 zur Schlacht, in der Gustav Adolf den Heldentod fand (Bild 15b). Doch die Schweden behaupteten das Schlachtfeld. — An der Stelle, wo Gustav Adolf gefallen war, errichteten seine Getreuen einen großen „Schwedenstein". 200 Jahre später wurde ihm dort ein schönes Denkmal gesetzt. 15b. Gustav Adolf im Gebet am Morgen der Schlacht bei Lützen. e) Wallensteins Tod. Nach Gustav Adolfs Tode lag Wallenstein trotz aller Mahnungen des Kaisers untätig in Böhmen. Er verhandelte auch heimlich mit den Schweden und mit Frankreich und ließ bei einem Gastmahl von allen seinen Obersten eine Urkunde unterschreiben, in der sie versprachen, ihn nicht zu verlassen. Als der Kaiser bald darauf seine besten Freunde im Heere absetzte, beschloß er, zu den Schweden überzugehen. In der Festung Eger wollte er mit schwedischen Truppen zusammentreffen. Bevor dies jedoch geschah, wurde er auf dem Schlöffe zu Eger in einer Nacht von Verrätern, die er zum Teil für seine Freunde gehalten hatte, ermordet [1634]. f) Die letzten Kriegsjahre. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedisch-deutsche Heer.

12. Die Neuzeit - S. 268

1915 - Kempten : Kösel
268 König Gustav Adolf von Schweden. Gustav Adolf war Krieger mit ganzer Seele, voll frhlicher Lust mu khnen Wrfelspiel der Waffen. Sein Ruhm als militrischer Techniker und als Feldherr ist unbestritten; Napoleon I. hat ihn zu den grten der Welt-geschichte gezhlt. Des Knigs Grundsatz war die gesamte Kampfesweise be- Gustav Adolf, König von Schweden. weglicher zu machen um im Gefechte jeder Wendung schnell zu folgen. Daher durchbrach er das spanische System der starren Massenaufstellungen im Viereck, indem er kleinere taktische Einheiten und lngere Reihen von wenigen Gliedern bildete; er belebte die Schlachtordnung durch den Wechsel von Reiterei und Fuvolk, so da erftere mit jhem Angriff die Feuerwirkung der Salven aus-

13. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 55

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vi. Die Zeit -es dreistigjährigen Ariege- 55 d) Gustav Adolfs Tod bei Lützen. 1632. Wallenstein führte sein Heer jetzt ins Kurfürstentum Sachsen. Gustav Adolf eilte ihm nach und faßte ihn bei Lützen. Hier sollte die Entscheidung fallen. Es war in der Frühe des 16. November 1632, als beide Heere erwartungsvoll einander gegenüber standen. Ein dichter Nebel bedeckte das Gefilde. Die Schweden sangen zum Schall der Pauken und Trompeten: „Verzage nicht, du Häuflein klein, Obwohl die Feinde willens sein, Dich gänzlich zu verstören Und suchen deinen Untergang, Davon dir wird recht angst und bang, Es wird nicht lange währen." Nachdem die Sonne den Nebel vertrieben, schwingt sich der König nach kurzem Gebet auf sein Roß und ruft: „Herr, hilf mir streiten zu deines Namens Ehre!" Die Schweden dringen vor, feindliche Massen Ziehen sich zurück, Geschütz wird erbeutet. Da kommt die Kunde: „Der rechte Flügel wankt und weicht!" Der König setzt sich an die Spitze seiner tapferen Reiter und jagt an den bedrängten Ort. Er wagt sich Zu weit vor und erhält einen Schuß in den Arm. Ein zweiter Schuß durchbohrt seinen Rücken; er fällt entseelt vom Pferde. Das Roß ohne Reiter verkündet den Tod des Königs. Den wollen die Schweden rächen, und mit namenloser Erbitterung greifen sie auf allen Punkten an. Dem Wallenstein zerfetzt ein dichter Kugelregen Hut und Mantel. Er weicht zurück nach Böhmen, wo er ein furchtbares Strafgericht über das geschlagene Heer hält. Gustav Adolfs Leichnam, von Blut und Hufschlägen entstellt, wurde mit vieler Mühe gefunden und nach Schweden gebracht. Die Stelle, wo der König gefallen, bezeichnet ein Denkstein, und sein Name lebt in der Gustav-Adolfstiftung fort bis in unsere Tage. 4. Die herrenlosen Söldner. Nach Gustav Adolfs Tode standen unserem Vaterlande noch große Drangsale bevor; denn der Krieg wütete noch sechzehn Jahre lang grausam und verheerend fort; die Schweden verwilderten, gleich den anderen Truppen, und trieben es ärger als Tillys und Wallensteins Scharen. Endlich mischten sich auch die Franzosen in den Streit, indem sie mit den Schweden gemeinschaftliche Sache machten. So wurde aus dem Glaubenskriege ein Beutekrieg, dessen Kosten und Lasten der deutsche Bürger und Bauer zu tragen hatte. Haufenweise oder einzeln zogen herrenlose Söldner durchs Land, bettelten und stahlen. Oft nahmen sie mit der einen Hand die Gabe und teilten mit der anderen Maulschellen aus. Wollten die Leute nicht freiwillig geben, so setzten ihnen die Söldner das Gewehr auf die Brust. Bürger und Bauern schmachteten im tiefsten Elend. Von den Schweden sagte das Volk: „Die Schweden sind kommen, haben alles mitgenommen, haben die Fenster eingeschlagen und 's Blei davon getragen, haben Kugeln draus gegossen und den Bauer erschossen." Die Bauern vergruben darum ihre Schätze in die Erde, flüchteten in die Städte, Wälder und unzugängliche Sümpfe, thaten sich in Rotten zusammen, um selbst zu rauben oder den Kamps zu wagen, wenn sie in der Mehrzahl waren. Die meisten von ihnen starben und verdarben jedoch während des Krieges. 5. Der westfälische Friede. Nach langen Verhandlungen zu Osnabrück und Münster mit Schweden und Franzosen war es endlich gelungen, dem Kriege ein Ende zu machen. Die Friedensbedingungen waren hart. Die schönsten Grenzländer wurden von Deutschland ab-

14. Vaterländische Geschichte - S. 106

1900 - Berlin : Nicolai
s 106 rückten die Kaiserlichen vor. Die Geschütze donnern wider einander. Heiß tobt die Schlacht. — Auf die Nachricht, daß sein linker Flügel weiche, sprengt der König herbei, stellt sich an die Spitze eines Regiments und sprengt vorwärts. Er gerät jedoch zu nahe an den Feind. Sein Pferd wird durchschossen, er selbst verwundet. Aufs neue von einer Kugel getroffen, finkt der Held vom Pferde, das ihn eine Strecke weit fortschleift. Sein Page will ihm aufhelfen. Da sprengen feindliche Kürassiere herbei, schießen den König durchs Haupt und berauben ihn. Fast zu gleicher Zeit wird Pappenheim zu Tode getroffen. Zn seinem Troste vernimmt er, daß auch der König, der größte Feind seines Glaubens, gefallen ist. — Indes geht der Kampf weiter. Der Tod ihres Königs treibt die Schweden unter der Führung Bernhards von Weimar zur äußersten Wut an. Noch in der Nacht zieht sich Wallenstein zurück und wendet sich nach Böhmen. — Auf einem Trauerwagen wurde die Leiche des Heldenkönigs durch Deutschland und zu Schiffe nach Schweden gebracht. Selbst seine Feinde konnten Gustav Adolf ihre Anerkennung nicht versagen. Nach dem Urteil des Papstes war er „ein großer Held, ein vollkommener Mensch — aber leider ein Ketzer!" Der „Schwedenstein" zeigte Jahrhunderte hindurch die Stelle, wo der König gefallen war. Jetzt befindet sich daselbst ein würdiges Denkmal. Im Gustav-Adolfverein lebt der Name des Königs fort. Der Verein stellt sich die Ausgabe, den Evangelischen, die in den katholischen Gegenden zerstreut wohnen, zu Kirchen und Schulen zu verhelfen. t 9. Wallensteins Tod. Durch den Tod Gustav Adolfs war der Kaiser seiner größten Sorge enthoben. Jetzt weniger als je dachte er daran, die Maßregeln, die die Protestanten zur Verzweiflung trieben, aufzuheben; daher nahm der Krieg seinen Fortgang. Die gemeinsame Sache stand für die Evangelischen in der höchsten Gefahr, da die Einheit der Unternehmungen fehlte. Der führende Mann würde der schwedische Reichskanzler Oxenstierna. Er betrachtete das von Gustav Adolf begonnene Werk als ein heiliges Vermächtnis. Zunächst bot er alles auf, um die Protestanten zur Fortsetzung des Krieges zu bewegen und zu einem Bunde zu vereinigen. Nur ungern überließ man Schweden den Oberbefehl im Kriege und die Leitung des Bundes. Knrsachsen und Brandenburg schlossen sich ganz aus. Das schwedische, von dem großen Könige trefflich geschulte Heer behauptete zunächst sein altes Kriegsglück. Den Oberbefehl führten

15. Die Neuzeit - S. 271

1915 - Kempten : Kösel
Die Schlacht bei Ltzen. 271 smalndischen Reilern dem weichenden Fuvolk zu Hilfe kommen wollte. Er geriet in einen Kugelregen; sein Pferd wurde durch den Hals geschossen, gleich darauf er selbst in den linken Arm getroffen, so da das Gelenk zerschmetterr war. Der Herzog von Sachfen-Lauenburg sollte ihn aus dem Kampfgetmmel bringen; im Nebel kamen sie vom richtigen Wege ab und stieen auf einen Trupp Kaiserlicher. Der König setzte sich mit dem kleinen Gefolge zur Wehre, wurde aber in den Nucken geschossen und fiel vom Pferde. Er rief den Seinen zu: Rettet euch, Brder, ich habe meinen Teil!" erhielt dann noch einen Schu durch die Schlfe und verschied sogleich. Bald nach ihm traf den Felo-Marschall Pappenheim die Todeskugel; ein Falkonettschu zerschmetterte ihm beide Beine. Er wurde vom Schlachtfelde nach Leipzig auf die Pleienburg gebracht, wo er tags darauf starb. Da er noch den Tod Gustav Adolfs erfuhr, so erschien ihm sein Schicksal leicht; er erklrte gerne zu sterben, nachdem der gefhrlichste Feind seines Glaubens gefallen sei. Als die Schweden den Tod ihres Knigs wahrnahmen, wurden sie unschlssig, ob der Kamps weiter fortzusetzen sei. Da war es Bernhard von Weimar, der darauf bestand und durch rasche bernahme des Kommandos die Ratlosigkeit bannte. Fnf Stunden whrte der Feuerkampf; es gelang den Kaiserlichen nicht die anfangs errungenen Vorteile zu behaupten. Die Kriegs-kunst Gustav Adolfs siegte, nachdem er selbst bereits aufgehrt hatte ihre An-wendung zu leiten. Die schwedischen Schtzen nisteten sich in den Grben ein und lockerten die geschlossenen Wallensteinischen Heerhaufen; darauf erfolgte Sturm auf Siurm und die Kaiserlichen muten weichen. Sie konnten ihre Geschtze nicht von der Stelle bringen, nachdem die Leipziger Fuhrleute, die die Bespannung geliefert hatten, auf und davon gegangen waren. Als die Spitzen der Pappenheimischen Fukolonnen die Walstatt erreichten und den Kampf nochmals aufnehmen wollten, obwohl die Dunkelheit hereingebrochen war, befahl Wallenstein den Rckzug. Dieser wurde von den Schweden nicht im geringsten gestrt; es konnten sogar 18 Kompagnien Kroaten auf dem Schlachtfelde biwakieren. Am nchsten Morgen zogen die Pappenheimischen Regimenter quer der dasselbe ohne angegriffen zu werden. Von einem entscheidenden Siege der Schweden bei Ltzen lt sich also nicht sprechen es ist gewi, da Wallenstein mit Ausbietung aller Krfte und Heranziehung der Pappenheimischen Truppen noch am Abend oder am Morgen des nchsten Tages seinerseits htte zum Angriff wieder bergehen knnen. Der Tod Gustav Adolfs hatte jedoch seine kriegerische Tatkraft ge-lhmt Bedenken politischer Natur hielten ihn von einer Wiederaufnahme des Kampfes ab, der ihm den Sieg, aber auch eine verhngnisvolle Niederlage bringen konnte. der die Vorteile des Sieges konnte er sich aber im Augen-blick nicht klar werden, sie waren sogar sehr zweifelhaft.

16. Realienbuch - S. 72

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Die norwegischen Bauern wohnen meist auf einzeln gelegenen Höfen, da in den engen Tälern für geschlossene Dörfer kein Raum ist. Wäh- rend des langen Winters ist der Bauer auf sich ganz allein angewiesen. Er ist daher gezwungen, sein eigener Handwerker zu sein. Die Frauen weben alle Zeuge, nähen die Kleider des Mannes, oft noch aus Leder bestehend. — Im Frühjahre ziehen die Frauen und Mädchen mit dem Vieh ans die Almen, wo sich in einigen Hochtälern grasreiche Weiden finden. Die Männer bleiben ge- wöhnlich im Tale zurück und besorgen die Ackergeschäfte. 5. Das Bönigreick) Zckwecken (51/io M. E.) nimmt den Osten und Süden der Halbinsel ein. Im ©üben finden wir viel Tiefland und fruchtbaren Boden, sodaß von hier ans viel Getreide nach dem Norden ausgeführt werden kann. Weniger ergiebig ist das östliche Tiefland. Das hat seinen Grund sowohl in dem harten, steinigen Boden als auch in dem rauheren Klima. Das Tiefland ist verhältnismäßig stark bevölkert. Hier finden wir daher auch die meisten Städte des Landes: Stockholm (hohn — Insel; 310 T.), Hauptstadt von Schweden, am Mälarsee, mit einem Reiterdenkmale Gustav Adolfs; die Universitätsstadt Upsala, die Handelsstadt Gotenbnrg u. a. 6. Skanckinaviens Bewohner. Erwerbsquellen. Die Halbinsel ist größtenteils mit Gebirgen, Seen und Wäldern angefüllt, und nur 1/io des Landes eignet sich zum Ackerbau. Daher erklärt sich die geringe Bevölkerung des Landes. Auf 1 qkm kommen in Norwegen 7, in Schweden 9 Menschen. Den Süden Im hohen Norden, wo das Klima keine Feldfrncht mehr reifen läßt, sind die Lappen ganz und gar auf ihre Renntierherden angewiesen. Diese zählen oft nach Tausenden. Im Sommer ziehen die Lappen mit ihnen auf die Berge, im Winter in die geschützten Täler. Dänemark. (38450 qkm — 2 Vs M. E.; 64 auf 1 qkm.) 1. Das Königreich Dänemark besteht ans der Halbinsel Jiitland und den Inseln Seeland, Falster, Laaland, Langeland, Fünen und Bornholm. Auch die kleinen Färöer, d. h. Schafinseln, sowie Island und Grönland gehören zu Dänemark. Lappe im Schlitten. und Osten bewohnen Schweden, den Westen Norweger, den hohen Norden Lappländer. An Eisen- erzen besitzt Schweden einen un- ermeßlichen Reichtum. (Ausfuhr.) Eisen wird besonders bei Dane- mora, Kupfer bei Falun, Silber bei Sala gewonnen. Aber an Kohlen und noch mehr an Salz ist großer Mangel. Über die Hälfte des Landes ist mit Wald bedeckt. Holz bildet daher neben Fischen den Hanpthandelsgegenstand des Landes. (Ausfuhr I V2 Mill. ehm.)

17. Kursus 2 - S. 136

1897 - Altenburg : Pierer
- 136 ftaates. So zeigt sich also: Gustav Adolf zieht das Schwert, um das unterdrckte Recht zu schirmen und zu schtzen und um die gefhrdete Selbsterhaltung seines Reiches zu verteidigen. Welche Folgen hat Gustav Adolfs Teilnahme gehabt? Die Lage der Protestanten vor und nach Gustav Adolfs Eingreifen: Der Untergang ist ihnen allen sicher. Schon kehren katholische Bischfe in evan-gelische Lnder zurck; schon ffnen sich in vielen Gegenden die Pforten lngst verschlossener Klster wieder; schon werden die protestantischen Prediger verjagt und die Protestanten mit Gewalt zur Messe getrieben, da erscheint Gustav Adolf an der pommerfchen Kste. Der sinkende Mut der Protestanten, die alle Hoffnung auf Rettung aufgegeben, flammt wieder auf; die alte Begeisterung fr den Glauben erwacht wieder; das Volk jauchzt ihm zu. obgleich seine Fürsten und Herren zaghaft und mi-trauisch dem Retter begegnen. Seine Entschlossenheit und sein Glaubens-mut berwinden alle Hindernisse; des Kaisers Feldherren werden besiegt; katholische Fürsten fliehen, der Kaiser ist in seinen Erblanden bedroht, und schon ist Hoffnung vorhanden, da der Protestantismus allerorten in Deutschland Einzug halten werde. Da stirbt der Glaubensheld ans Ltzens blutgetrnkten Feldern den Heldentod. Doch obgleich der König gestorben, so hat er doch durch seine Siege und durch seinen Opfertod die Sache der Protestanten gerettet und ihnen ihre Glaubensfreiheit gesichert. So ist Gustav Adolf der Retter protestantischer Glaubensfreiheit geworden. Iv. Wie hat sich das evangelische Deutschland dem Retter seines Glaubens dankbar erwiesen? (Der Gustav-Adolf-Verein. Seine Ziele und seine Segnungen.) 10* Des groen Krieges Last und Weh. 1. Stck: Schweden und Franzosen im Gnnde wider den Gaiser. Wie dem Kaiser ein neuer Feind erstand. I. Das ist allerdings wunderbar; denn fast alle seine Feinde sind ja durch den Separatfrieden beseitigt, und der Krieg scheint damit zu Ende zu sein. Nur die Schweden sind noch im Lande, und diese sollen vertrieben werden und zwar gemeinsam von Protestanten und Katholiken. Jetzt ersteht dem Kaiser noch 'ein Feind. Wer mag es sein? Ii. Wer war also der neue Feind? Es war der König von Frankreich, Ludwig Xiv., der Gustav Adolf bereits untersttzt hatte im Kampfe wider den Kaiser. Was veranlat? diesen, jetzt noch den Kampf mit dem Kaiser aufzunehmen? Nicht um den be-drngten Protestanten zu helfen und ihren Glauben zu verteidigen, zieht er das Schwert (er war ja Katholik); er macht sich vielmehr die Un-einigkeit und Ohnmacht Deutschlands, das von dem langen Kriege ent-trstet und verarmt ist, zunutze und will fr sich und sein Land allerlei Vorteile daraus ziehen. Sein Streben ist darauf gerichtet, Habsburgs bermacht zu brechen, da durch dieselbe auch der franzsische Staat in seiner Selbsterhaltung gefhrdet war. Was war die Folge davon? Der Krieg hrte auf, ein Religionskrieg zu sein; es ward ein Eroberungs-krieg, den fremde Völker mit deutschen Soldaten und deutschem Gelde auf deutschem Boden um deutsche Lnder fhrten.

18. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 111

1911 - Leipzig : Wunderlich
Gustav Ädolf. Von Dietrich Schäfer. Als 16jähriger Jüngling ist Gustav Adolf an die Spitze seines Reiches getreten. Es war im Kalmarkriege; die Dänen standen im Lande. Sie hatten im Osten Kalmar, im Westen Elfsborg erobert. Elfsborg ist nach dem Frieden in ihren Händen geblieben. Das damalige Schweden war eng umgrenzt. Wir sind auf Grund statistischer Nachrichten^ die gerade für Schweden früh einsetzen, in der Lage, von der damaligen Bevölkerungszahl ziemlich genaue Vorstellungen zu gewinnen. Sie hat in ihrer Gesamtheit, Finnland eingeschlossen, schwerlich eine Million erreicht. Daß sie durch Boden und Klima ärmer war als die irgend eines anderen europäischen Landes, braucht kaum bemerkt zu werden. Des Königs letztes Silber ist in die Münze gewandert, als er 1619 von der Pfandsumme von einer Million Taler die letzte Rate zahlte, ohne deren pünktliche Erlegung Elssborg den Dänen geblieben wäre. Urteilt man allein nach den materiellen Erträgen, so hätte man Schweden nicht höher einschätzen dürfen als etwa die süddeutschen protestantischen Territorien Württemberg, Ansbach und Baden, wie denn zum Beispiel tatsächlich bei den Bemühungen um Dänemarks Beitritt zur Union erwogen wurde, daß dieses im Vergleich zu Schweden doch weitaus volkreichere und wohlhabendere Land „nicht viel vermöge; Württemberg zum Beispiel noch um die Hälfte mehr". Und es war nicht nur der Krieg mit Dänemark, der auf Schweden lastete, als Gustav Adolf die Regierung übernahm. Man stand zugleich gegen Rußland und Polen im Felde. Gustav Adolf erzwang von dem durch innere Unruhen geschwächten Zarenreiche im Frieden von Stol-bowa 1617 die Abtretung Jngermanlands und des Küstenstriches rechts der Newa zwischen diesem Flusse, dem Ladogasee und der finnischen Grenze. Bei der Grundlegung der Feste am Zusammenfluß von Ochda und Newa, die der Vorläufer Petersburgs war, glaubte er erklären zu dürfen, daß nun der Russe auf ewig von der Ostsee ausgeschlossen sei. Der Zwist mit Polen, der von König Sigismunds Ansprüchen auf die schwedische Krone herrührte, war von längerer Dauer. In zahlreichen Feldzügen hat Gustav Adolf zu Estland noch Livland und Kurland gewonnen, seit 1626 den Gegner an der Weichsel bekriegt und

19. Nr. 16 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Geschichte. I klärte sich nach langem Bitten bereit, binnen drei Monaten ein Heer von 40000 Mann zu stellen und dasselbe drei Monate lang zu führen. Er ver- langte aber dafür vom Kaiser Selbständigkeit in der Kriegsführung und das Recht, alle von ihm eroberten Länder zu verteilen, wie es ihm beliebte. Mit schwerem Herzen willigte der Kaiser ein. Nachdem Gustav Adolf vergeblich bemüht gewesen war, ein festes Lager Wallensteins bei Nürnberg zu er- stürmen, kam es auf der Ebene bei Lützen am 16. November 1632 zur Schlacht, in der Gustav Adolf den Heldentod fand (Bild 15). Doch die Schweden behaupteten das Schlachtfeld. — An der Stelle, wo Gustav Adolf gefallen war, errichteten seine Getreuen einen großen „Schwedenstein". 200 Jahre später wurde ihm dort ein schönes Denkmal gesetzt. Gustav Adolf hinterließ nur eine unmündige Tochter Christine. Der Kanzler Oxenstierna leitete die weiteren Kriegsangelegenheiten. 15. Gustav Adolfs Tod. e) Wallenfteins Tod. Nach Gustav Adolfs Tode lag Wallenstein trotz aller Mahnungen des Kaisers untätig in Böhmen. Er verhandelte auch heimlich mit den Schweden und mit Frankreich und ließ bei einem Gastmahl von allen feinen Obersten eine Urkunde unterschreiben, in der sie versprachen, ihn nicht zu verlassen. Als der Kaiser bald darauf seine besten Freunde im Heere absetzte, beschloß er, zu den Schweden überzugehen. In der Festung Eger wollte er mit schwedischen Truppen zusammentreffen. Bevor dies jedoch geschah, wurde er auf dem Schlosse zu Eger in einer Nacht von Verrätern, die er für seine Freunde gehalten hatte, ermordet [1634]. f) Die letzten Kriegsjahre. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedisch-deutsche Heer.

20. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 32

1911 - Langensalza : Beltz
Der Dreißigjährige Krieg. gegen den ehemaligen Kriegsgewaltigen kämpfen mußte? (Der Kaiser war in höchster Gefahr; er sah sich jetzt in seinem eigenen Erblande bedroht. In der Not wandte er sich an Wallenstein, den einzigen, der noch helfen konnte.) Was veranlaßte diesen, dem kaiserlichen Rufe zu folgen? Wird der Schwedenkönig dem neuen, gewaltigen Gegner standhalten können? a) Wallenstein ließ sich lange bitten, ehe er sich bereit zeigte, ein Heer anzuwerben. Er stellte dem Kaiser harte Bedingungen: Er forderte den unumschränkten Oberbefehl über die gesamte kaiserliche Macht, ferner das R cht, die Soldaten selbst zu belohnen und zu bestrafen. Der Kaiser sollte keinerlei Recht haben, in seinen Kriegsplan dreinzureden. Als Entschädigung für seine Hilfe verlangte Wallenstein Mecklenburg oder ein anderes Reichsland. Der Kaiser ging bereitwillig auf alles ein. Stolz sandte Wollenstem ihm die Kunde: „Ich will ein Heer aufbringen, wie Deutschland noch keins gesehen. In wenigen Tagen soll es sich zeigen, wer Herr in Deutschland ist, ich oder der Schwede." So ließ er abermals die Werbetrommeln rühren, und wiederum sammelten sich große Söldnerscharen unter seinen Fahnen, wußten sie doch, daß der böhmische Graf guten Sold gab und Beute machen ließ. Vertiefung. Warum trat Wallenstein so stolz und selbstbewußt gegen den Kaiser auf? Warum nahm der Kaiser die harten, beinahe unerhörten Bedingungen Wallensteins an? Überschrift? Zusammenfassung. Wall enstein wird wieder Ober-befehlshaber der kaiserlichen Armee. b) Wie verhielt sich der Schwedenkönig? Ob er wohl angesichts des gefährlichen Gegners seinen Plan nicht aufgeben wird? Gustav Adolf blieb in Bayern, fest entschlossen, den Kampf mit dem neuen Feinde aufzunehmen. Aber dieser hütete sich wohl, den berühmten Feldherrn anzugreifen. Er bezog bei Nürnberg, nicht weit von den Schweden, ein festes Lager. Nach drei Monate langer Untätigkeit unternahm der Schwedenkönig einen Sturmangriff auf die feindliche Stellung. Mit rühmenswerter Tapferkeit und Todesverachtung wurde auf beiden Seiten gestritten. Erschöpft, aber unbesiegt zog Gustav Adolf sich zurück. Wallenstein aber brach nach Sachsen auf, eroberte Leipzig und seine Raubscharen erneuerten die ehemaligen Verwüstungsgreuel. Unterdessen kam Gustav Adolf auf die Hilferufe des Kurfürsten in Eilmärschen herbei. Ehe sich's die Kaiserlichen versahen, waren die Schweden in nächster Nähe. Bei Lützen, unweit Leipzig, stellte Gustav Adolf seine Armee in Schlachtordnung auf. Es war an einem nebeligen Novembermorgen des Jahres 1632. Beide Gegner machten sich zum Entscheidungskampfe bereit. Aber erst gegen Mittag durchbrach die Sonne die Nebelhülle, und die Heere sahen einander. Nachdem der Gesang des Lutherliedes verklungen war, schwang sich Gustav Adolf aufs Streitroß, und mit den Worten: „Nun wollen wir dran! Das walte der liebe Gott!" gab er das Zeichen zum Beginn der Schlacht. Er führte die Seinen gegen den Feind, der wohlverschanzt auf dem Steinwege, der von Lützen nach Leipzig führt, in tiefen Gräben auf beiden Seiten desselben ausgestellt war. Ein mörderisches Feuer empfing die Schweden; zur Rechten und zur Linken des Königs hielt der Tod reiche Ernte. Doch mutig ging es vorwärts. Da begann das schwedische Fußvolk zu wanken und über die be-