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1. Das Deutsche Reich - S. 136

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 136 — b. 3tcl: Wir stellen die Hauptstädte bcr betrachteten Staaten zusammen nnb vergleichen s i e nach Lage und Größe. 1. Lage. a. In der Nähe des Meeres: Lübeck, Hamburg, Bremen. b. An Seen: Schwerin, Neu-Strelitz. c. Au größeren Flüssen: Dresden (Elbe), Oldenburg (Hunte), Brannschweig (Oker), Meiningen (Werra), Dessau (Mulde), Alteuburg (Pleiße), Rudolstadt (Saale), Gera (Elster), Greiz (Elster), Weimar (Ilm). 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeicheu der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg fast eine Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß die 5 Städte Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin un- gefähr gleich groß sind usw. c. Ziel: Wir denken darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Hamburg!) oder in einer Klein- stadt (Vaterstadt!) wohnt.*) Zunächst wird festgestellt, daß man die Städte in Großstädte (niehr als 100000 Einwohner), Mittelstädte (mehr als 20000 Einwohner) und Kleinstädte (weniger als 20000 Einwohner) einteilt, und dann ge- meinsam gefunden: 1. Die Großstadt hat eine ganze Reihe Vorzüge. a. Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Straßenbahnlinien, gut gepflasterte Straßen, breites Trottoir, Gasbeleuchtung oder elektrisches Licht, Wasser- leitnng, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was ge- braucht wird usw.) b. Sie bietet viel Gelegenheit zur Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten, wie Denkmäler, Schlösser usw.) i) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, welches in früheren Jahren Heimatkunde und Baterlandskunde geboten haben.

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1. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 152

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
152 m. Schwarzburg, 36 Qm. mit 100.000 Einwoh- nern, wovon 17 Qm. mit 46,000 ^ Menschen auf Schwarzburg-So ndershausen, die übrigen auf Schwarzburg-Rudolstadt kommen. Die sehr an- genehm liegende Stadt Rudolstadt, mit einem schonen Bergschlosse hat 4,500 Einwohner. n. Anhalt enthalt auf 48 Qm. 128,500 Menschen, von welchen 66,600 auf Dessau, 38,400 auf Bern- burg und 33,600 auf Köthen, kommen. Die Stadt Dessau hat 9,600, Zerbst 7,300, Bern- burg 5,340 und Köthen 5,600 Einwohner. o. Die Reußischcn Lande, 28 Qm. mit 78,000 Einwohnern, theilen sich in die Lande der altern Linie, welcher Greiz, und der jüngern, welcher Gera, Schleiz und Lobenftein gehören. Die wichtigste Stadt ist Gera mit fast 8000 Einwohnern. p. Hohenzollern beider Linien, Sigmaringen und Hechingen besitzt ein Land von 23 Qm. mit 52,000 Menschen. <j. Lipp e, 30 Qm. groß, mit 93,000 Einwohnern, theilt sich in Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg. r. Waldeck hat mit Pyrmont 21 Qm. mit 51,000 Einwohnern. «. Lichtenstein h»v unmittelbares Gebiet nur 2| Qm. mit 5,546 Bewohnern. Desto mehr hat dieses Fürstl. Haus mittelbare Besitzungen im Qestreichischen, in welchen 824,Ooo Menschen leben.. t. Die freien Städte sind: u». Frankfurt am Main, welche 6 Qm. mit 62,200 . Einwohnern hat. bb. Lübeck hat 5£ Qm. und 40,700 Menschen, cc. Bremen 3j Qm. und 46,500 Bewohner. du. Hamburg, die wichtigste Handelsstadt Deutsch- lands, und nächst London, der Welt, hat 7 Qm., auf welchen 134,500 Menschen leben. 44. 6 e sch i ch le <1 e r E r d e. Die Erzählung der Veränderungen, welche im Lause der Xeit vorgefallen sind, .heisst Geschichte. So wie wir bei der Beschreibung der Dinge irn Raume Land und Volk unterscheiden müssen; so erzählt auch die Geschichte Theils die Veränderungen, die der Erdkürper

2. Das Deutsche Reich - S. 168

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 168 — 5 Städte Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin uu- gefähr gleich groß sind usw. c. 3iel: Wir denken darüber nach, ob es sich besser in einer Großstadt (Berlin, Leipzig, Hamburg!) oder in einer Klein- stadt (Vaterstadt!) wohnt. ^) Zunächst wird festgestellt, daß man die Städte in Großstädte (mehr als 100000 Einwohner), Mittelstädte (mehr als 20000 Einwohner) und Kleinstädte (weniger als 20 000 Einwohner) einteilt, und dann ge- meinsam gefunden: 1. Die Großstadt hat eine ganze Reihe Vorzüge. a) Sie bietet mancherlei Bequemlichkeit. (Eisenbahnlinien nach allen Richtungen, Straßenbahnlinien, gut gepflasterte Straßen, breite Fußsteige, Gasbeleuchtung oder elektrisches Licht, Wasser- leituug, große Geschäfte, in denen alles zu haben ist, was ge- braucht wird usw.) b) Sie bietet viel Gelegenheit zur Unterhaltung. (Theater und Opernhaus, Panorama, Konzerte, allerlei Sehenswürdigkeiten, wie Denkmäler, Schlösser usw.) c) Sie bietet viel Gelegenheit, etwas Tüchtiges zu lernen. (Hochschulen, z. B. Universitäten in Leipzig und Berlin, Musik- schulen in Dresden, Leipzig usw. — Bibliotheken, Kunstsamm- lungen, Museen usw. — Auswahl bei Wahl eines Meisters für Knaben, welche die Schule verlassen usw.) d) Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das täg- liehe Brot zu erwerben. (Mancher, der in der kleinen Stadt vergeblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Be- schästiguug in der Großstadt. — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte usw.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a) Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebens- mittel — Höhe der Arbeitslöhne usw.) d) Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen!) c) Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und schnell vorüber und fragt nicht nach feinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich *) Hierbei wird natürlich auch das Material herangezogen, welches in früheren Jahren Heimatkunde und Vaterlandskunde geboten haben.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 80

1912 - Regensburg : Manz
80 Das Deutsche Reich. südlichen Lauf, auf dem sie zahlreiche Gebirgswasser sammelt, wird sie durch das Gebirge nach Westen und bald nach Norden gedrängt und betritt nach ihrem Durchbruch durch das Elbsandsteingebirge die Tiefebene, die sie in vorherrschend nordwestlicher Richtung durchfließt. Sie mündet, meerbusenartig erweitert, unterhalb Hamburg in die Nordsee. An der Elbe liegen die Elbe-Übergänge Torgau und Witten- berg, 22000 E., letzteres bekannt als Wiege der Reformation. Die Mulde durchfließt mit ihren Quellflüssen eiuen großen Teil des Königreiches Sachsen. Im Unterlauf gehört sie zur Provinz Sachsen und zu Anhalt. Die schöne Hauptstadt dieses Herzogtums ist Dessau, 57 000 E. Die Weiße Elster kommt vom Vogtlande und durchfließt ver- schiedene kleinere Staaten. An ihr liegen die gewerbreichen Städte Greiz, 23000 E., (Konfektionsstoffe) und Gera, 49000 E. (Woll- Webereien und Spinnereien). Ein Nebenfluß der Weißen Elster ist die Pleiße. Hier liegt das Herzogtum Sachfen-Altenburg, desfen Bewohner bei dem fruchtbaren Boden meist Ackerbau und Viehzucht treiben. Die Alten- burger Bauern erinnern in Sitte und Tracht noch an ihre slawische Abkunft (Wenden). Die Hauptstadt ist Altenburg, 40000 E., uu- weit der Pleiße in hügeliger Gegend, überragt von dem herzoglichen Schloß. An der Mündung der Pleiße in die Weiße Elster liegt Leipzig, 586000 E., eine lebhafte Industrie- und Handelsstadtszwei große Messen) und starkbesuchte Universität, der Hauptsitz des deutschen Buchhandels. Leipzig liegt in der fruchtbaren sächsischen Tieflandsbucht, wo sich aus allen Richtungen Waren- und Heereszüge trafen; deshalb war es schon im frühen Mittelalter ein Haupthandels- und Meßplatz; jetzt ist es zudem ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. In der Um- gegend sind blutgetränkte Schlachtfelder (1631, 1632, 1813). Leipzig ist auch der Sitz des deutschen Reichsgerichtes.

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 41

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 41 — Bald nach der Vereinigung der einzelnen Quellen durchfließt die Elster das Voigtland. Weiter flußabwärts gelangen wir nach Greiz und Gera. Greiz liegt zwischen dicht bewaldeten Bergen. In Gera werden Kleiderstoffe gemacht. — Von Gera ans windet sich die Elster durch das Osterland nach Zeitz. (Erzähle weiter nach Seite 31 Nr. 1 b.) k. Die untere Saale nimmt noch auf: Salzke, Wipper und Bode mit Selke, von denen der Lauf der Bode und Selke am schönsten ist. Die Selke entspringt dem Unterharz und durchfließt eiu enges Thal. Hier liegt der Badeort Alexisbad und das Eisen- Hüttenwerk Mägdesprnng. Nachdem die Selke ein breites, frucht- bares Thal durchflössen hat, mündet sie in die Bode. Diese kommt vom Brockenfeld in der Nähe des Brockens. Hier sammelt sich unter der Moosdecke alles Regen- und Schneewasser und tritt am Abhänge des Berges hervor und bildet einige Mißchen, darunter die Bode. Sie fließt in einem engen, tiefen Thale an dem Orte Rübeland vorbei, wo man Marmor ans der Erde bricht. In der Nähe befinden sich auch einige Kalksteinhöhlen, so die Hermanns-, Biels- und die Baumannshöhle. In der letzteren hatte sich Baumann, ein armer Bergmann, verirrt und fand in ihr seinen Tod; daher ihr Name. Die Bode fließt dann zwischen den Berg- höhen Hexentanzplatz und Roßtrappe hindurch. (Der Riese Bodo verfolgt die Prinzessin Emma. Plötzlich steht das Roß vor dem Abhang. Emma spornt ihr Roß an; es springt und erreicht den gegen- überliegenden Felsen, der noch einen Roßhuf abgebildet zeigt. Bodo folgt ihr und stürzt in die Tiefe. Daher die Namen Roßtrappe und Bode. Unweit der Roßtrappe liegt das Dorf Thale.) Nachdem die Bode noch die Wasser der Selke und Holzemme aufgenommen hat, wendet ste sich nach Südosten der Saale zu. 2. Die Mulde entspringt in zwei Quellen im Erzgebirge. Es ist ein Kammgebirge, doch viel höher als die früheren. Die zwei Flüsse, welche beide Mulde heißen, werden nach den Städten, an denen sie vorbeifließen, unterschieden in die Zwickauer und Freiberger Mulde. Letztere erhält noch einen bedeutenderen Zufluß, nämlich die Zschoppan. Die zwei Mulden vereinigen sich, und der Fluß geht dann durch ein fruchtbares Ackergelände. Allmählich aber verliert sich die Fruchtbarkeit des Bodens, und man sieht Heideland mit Heidekraut und Nadelholz. Die Dörfer liegen weit auseinander; Städte findet man gar nicht Sie fließt an den Landstädtchen Eilenbnrg, Bitterfeld, Düben vorbei. Die untere Mulde ist fruchtbarer. Mau findet gute Getreide-, Gemüse-, Kartoffelfelder, schönes Vieh, besonders Schafe. Eine Stunde vor der Mündung liegt Dessau, die schönste Stadt des umliegenden Landes; sie hat ein Schloß.

5. Teil 6 - S. 287

1904 - Leipzig : Brandstetter
287 Heinrich Zschokke, geb. 22. März 1771 zu Magdeburg; gest. 27. Juni 1848 zu Aarau. Erzählungen, Novellen, Romane. Stunden der Andacht. Das Samenkorn. V. 2. Karl von Rotteck, geb. den 18. Juli 1775 zu Freiburg im Breisgau, war an der dortigen tlniversitüt Professor der allgemeinen Geschichte und der Staatswirtschaft und starb, 1832 in den Ruhestand versetzt, ebendaselbst 1840. „Allgemeine Geschichte." Ägypten. V. 39. Friedrich von Raumer, geb. den 14. Mai 1781 zu Wörlitz bei Dessau, studierte in Berlin, Halle und Göttingeu die Rechte und die Kameralwissenschaft, ward 1811 Professor in Breslau, 1819 Professor der Geschichte und Staatswissenschaft in Berlin, 1843 Geh. Regiernngsrat und starb den 13. Juni 1873. — Historische Schriften. „Geschichte der Hohenstaufen." (Hin- richtung Konradins von Schwaben. V. 58.) Legende von der heiligen Lanze in Antiochien. V. 90. Karl August Varnhagen von Ense, geb. den 21. Feb. 1785 zu Düsseldorf, studierte in Berlin Medizin, dann Philosophie und Philologie, privatisierte in Hamburg, Halle, Berlin, Tübingen, trat 1809 in öster- reichische, 1813 als Hauptmaun in russische Dienste, 1814 in den preußischen Zivildienst, zog sich 1819 ins Privatleben zurück, starb den 10. Oktober 1858 in Berlin. — Nimmt als Biograph eine sehr hervorragende Stelle ein. 108. Der Tod Schwerins?) Nur das erste Treffen Schwerins war geschlagen, aber einzelne Regimenter hielten sich noch, während schon das zweite Treffen vor- rückte. — Das feindliche Kartätschenfeuer wurde jedoch immer hef- tiger, und jene noch stehenden Regimenter fingen an zu weichen, das Reginrent von Fougue, welches dem Feuer einer Batterie von 14 Ka- nonen ausgesetzt war, das Regiment von Kreuzen und endlich das zweite Bataillon des Regiments Schwerins, vor welchem eben Winter- feldt schwer verwundet hingesunken war. Schwerin hielt zu Pferde bei einer der Engen des schwierigen Bodens und suchte die Truppen zum Stehen zu bringen, allein vergebens; unwillig, das; auch fein eigenes Regiment wich, entriß er voll Eifer und Mut dem Fahnen- junker die Fahne seines zweiten Bataillons, hob sie empor und rief: 1 1) 6. Mai 1757, in der Schlacht bei Prag.

6. Geographie von Deutschland und Bayern - S. 49

1832 - München : Lindauer
Ad Regent: Leopold, welcher zur Bundesarmee 52ym. stellt. Einkünfte: 710,000 fl. Staatsschuld: Mill. fl. Hauptstadt: Dessau mit 10,000 E. Zerbst mit 84oo E. u. einer Mineralquelle. 2. Das Herzogthum Anhalt-Vernburg. Größe: 15^ Q. M. Seelenzahl: 40,000 E. Regent: Alexius, welcher zur Bundesarmee 370 M. stellt. Einkünfte: 450,000 fl. Staatsschuld: 600,000 fl. Hauptst.: Vernburg mit 5300 E. Ballen sta dt, Residenzst. mit 3500 E. 3. Das Herzogthum Anhalt-Köthen. Größe: 15 Q. M. Seelen za hl: 36,000 E. Regent: Heinrich, welcher zur Bundesarmee 324 Mann stellt. Einkünfte: 230,000 fl. Staats- schuld: 1,600,000 fl. Haupt- und Residenzst. Köthen mit 5 5 00 E. Xxi. Die Fürstenthümer Schwarzburg. Größe: 36 Q. M. Seelenzahl: 110,000 E., größtentheils Lutheraner. Die Industrie ist nicht bedeutend. Flüsse dieser getrennten Fürstenthümer: Die Saale, Schwarze, Ilm, Gera, Wipper und -Helbe. Gebirge: Der Thücingerwald, die Hainleite, das Kyff- hausergeb. Eintheilung: 1. Das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen. Größe: 17 Q. M. See len zahl: 50,000 E. 3

7. Deutsche Dichtung in der Neuzeit - S. 182

1893 - Trier : Lintz
182 Des Fanatismus Höllenwut preis gab. Ja, so stand er sieben Jahre im Feld des Todes, Hehr und frei und groß, wie ein Gott. Es staunten die Völker. Der Helden Geister Nickten ihm Beifall vom Wipfel der Eichen. Ringsum wichen vor ihm die Scharen der Hasser, 80. Und so stand er in seiner Heldenhoheit Allein da! Auf Hubertusburgs Zinne Trat der Gerichtsengel und sprach: Es ist genug! — Die Donner verstummten. Friedrich zog in seine Königsburg Und lenkt den Triumph aus. Groß und glücklich zu machen sein Volk, War Friedrichs erhabner Gedanke, 00. In des Landes Wunde traust' er Balsam! Paläste stiegen aus Brandstätten empor; Dem Landmanu gab er weisen Unterricht; Die Musen sonnten sich wieder in Friedrichs Strahl Er selbst war noch immer ihr Liebling. Merkbar war das Wehen seines Odems In jeder großen That der Welt. Er wog im verborgnen die Rechte der Fürsten; Auch hängt' er furchtlos die Wagschal' ans Schwert. Da drängten sich Teutoniens Fürsten 100. In Friedrichs Felsenburg, wo der Riese Sinnt auf dem eisernen Lager. Sie boten ihn: die Hand und nannten ihn Den Schützer ihrer grauen Rechte, sprachen: „Sei unser Führer, Friedrich Hermann!" Er wollt's. Da war der deutsche Bund. Aber immer grauer wird deine Locke, Einziger, nie ausgesungner Mann! Dein Haupt nickt unter deiner Thaten Gebirgslast. Bald wirst du liegen in deiner Väter Gruft, 110. Und der Unsterblichkeit Ruh wird über dir säuseln. Voran sind schon deiner Helden viele gegangen; Dessau, Schwerin und Winterfeld, Hub Keith und Kleist und Seidlitz und Ziethen Harren deiner im Tempel der Größe. 2. D e r e w i g e I u d e. (Eine lyrische Rhapsodie.) Aus einem finstern Geklüfte Karmels Kroch Ahasver. Bald sind's zweitausend Jahre, Seit Unruh ihn durch alle Länder peitschte. Als Jesus einst die Last des Kreuzes trug Und rasten wollt vor Ahasveros' Thür, Ach! da versagt ihm Ahasver die Rast Und stieß den Mittler trotzig vor die Thür, Und Jesus schwankt' und sank mit seiner Last. Doch er verstummt'. Ein Todesengel trat 10 Vor Ahasveros hin und sprach im Grimme: „Die Ruh hast du dem Mcnschensohn versagt; Auch dir sei sie, Unmenschlicher, versagt, Bis daß er kommt!" Ein schwarzer höllentflohner Dämon geißelt nun dich, Ahasver, Von Land zu Land. Des Sterbens süßer Trost, Der Grabesruhe Trost ist dir versagt!

8. Leitfaden bei'm Unterrichte in der Hessischen Geschichte für Bürger- und Landschulen - S. 250

1824 - Marburg : Krieger
250 ' Ai' zen Carl Günther von Schwarzburg i Rudolstà Chri sitane Amalie heirathete den Erbprim zen Friedrich von Anhalt r Dessau, Auguste Friederike den Großprinzen Friedrich Ludwig von Mecklenburg / Schwerin, und Amalie Mariane den königlichen Prinzen Wilhelm von Preußen. Nicht lange überlebte die Mutter dieser braven Kinder ihren Gemahl, den souver ra'nen Landgrafen Friedrich; sie endete ihre rühmlichst durchlebte Laufbahn am i9ten Septemr der 1821. Mit ihr schließe ich die kurze Geschichte des souveränen Fürstenhauses Hessen t Homburg. ~y ' .1 * .... : / } l • y t < ? (

9. Theil 1 - S. 145

1864 - Langensalza : Greßler
145 44 Fuß hohen und fast 6 Fuß dicken korinthischen Säulen getragen, ist 195 Fuß breit und hat fünf Durchgänge, deren breitester mitt- lerer nur für königliche Wagen offen ist. Halberhabene Figuren schmücken die inneren Seiten der Lhorwände, und außerdem sind noch zwanzig kleinere Säulen in der Front und an den Seiten der Flügelgebäude des Thores angebracht, welche letztere zur Thorwache dienen. Ueber dein Hauptthor erhebt sich noch ein hohes Mauerwerk mit einer geschmackvollen Einfassung einfacher Gesimse, um das be- rühinte Viergespann der Siegesgöttin auf ihrem Triumphwagen zu tragen. Vier starke, 12 Fuß bohe Rosse ziehen im wilden Laufe einen zweiräderigen Wagen, auf welchen: die Siegesgöttin steht mit der Palme imb dem lorbeerumwundenen eisernen Kreuze in der Hand, über dem der preußische Adler schwebt. Napoleon führte 1806 dieses Kunstwerk nach Paris, von wo es die siegreichen Preu- ßen 1814 zurückholten. Die Straße unter den Linden wird von der fast eine halbe Meile langen Friedrichs st raße ziemlich in der Mitte durchschnitten. Die regelmäßigste, geradeste Straße ist die L e i p z i g e r st raße. Die Wilhelms st raße, in ihrer Verlängerung bis zum Luisen- thore noch länger als die Friedrichsstraße, enthält viele Paläste und Minister-Wohnungen. Die Königsstraße ist fast die belebteste von allen. Der Gensdarmen-Markt ist einer der größten Plätze; auf ihm steht zwischen zwei Kirchen das große Schau- spielhaus. Den Belle-Alliance-Platz am Halleschen Thore schmückt eine auf einer hohen Granitsäule stehende Siegesgöttin. Um den Wilhelms platz stehen auf grünem umbuschten Rasen die marmornen Standbilder der alten Siegeshelden des siebenjährigen Krieges, Schwerin, Seidlitz, Winterfeld, Keith, Ziethen und des Fürsten von Dessau, zur lauten Erinnerung an ihre Thaten. Von den Fabriken sei vor Allem die große, vortrefflich eingerich- tete Eisengießerei vor dem Oranienburger Thore genannt, worin nicht blos ganze Brücken mit Bogen.und Geländern, Maschinen und Maschinenteile der verschiedensten Art für den Handwerks- und landwirtschaftlichen Gebrauch, herrliche Bildsäulen und Brust- bilder aus Gußeisen verfertigt werden; sondern wo auch durch die Kunst die feinsten Schmucksachen und Zierrathen aus Eisen geliefert werden. In der Nähe der Stadt liegen eine große Anzahl von Ver- gnügungsörtern; der angenehmste und bekannteste derselben ist der Thiergarten, ein über 800 Morgen großer, über zwei Stunden im Umfange haltender Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr- wegen, schönen Wiesenplätzen und Teichen, Blumenbeeten und Ge- büschgruppen zwischen den Baumpartien, sowie mit einer Menge Kaffeewirthschaften und andern Vergnügungsplätzen für die Berliner. Beogr. Bilder. I. 4te ?!ufl. 10

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 94

1831 - Mainz : Kunze
Brandenburger Thor im Griechischen Baustyl ähnelt den Propyläen oder Vorhallen der Athenischen Burg. Den Platz Wilhelm zieren die Statuen der Feldherrn des siebenjährigen Krieges: Schwerin, Winter- feld, Ziethen, Seidlitz und Keith, den Lustgarten die Statue Leopolds von Dessau. Am neuen Wachthause stehen die kolossalen Bildsäulen der kürzlich erblichenen Feldherrn Blücher, Scharnhorst und Vülow, und auf der mit eisernem Geländer versehenen Spreebrücke die Statue des im 17. Jahrhundert berühmten Kurfürsten Friedrich Wilhelm des Großen. Unter den Gebäuden sind ausgezeichnet: zwei in neuerer Zeit erbaute Kirchen, der königliche Palast am Zeughause, das andere königliche Schloß mit Kunst-, Natural-, Münz- und Gemäldesamm- lung, das ältere herrliche Opernhaus und das neue Theater, die Uni- versitäts - und Bibliothekgebäude, worin über 500,000 Bände, nebst bo- tanischem Garten, worin 13 Gewächshäuser und 11,500 Pflanzenarten; das Invalidenhaus mit der Inschrift: Laeso et invicto militi, (dem verstümmelten und unbesiegten Kämpfer des Vaterlandes.) In öffent- lichen Anstalten verpflegt man mehrere taufend Verarmte und Kranke, und zur Erheiterung des Volkes dient unter andern der Thiergarten vor dem Brandenburger Thor, 819 Morgen groß, eine Waldanlage mit graden und geschlängelten Wandelgängen und von der Kunst mit gehöriger Abwechselung ausgestattet. Man genießt hier Schatten, Küh- lung, unverdorbne Luft, und scheint wenigstens aus der armen sandigen Natur des Landes entrückt zu sein. Der Berliner rühmt sich seiner Stadt und seines Staates; denn bei ihm hat der größte König des neuern Europa's gelebt und regiert; drum wird, was die Natur ver- sagte, in geistiger Bildung, in Kunst und Betriebsamkeit gesucht. Ber- lin ist Geburtsort der Brüder Wilh. und Alex. v. Humboldt, jener als Aesthetiker und Sprachkenner, dieser noch berühmter als Naturforscher. Unter den Lehrern der Universität sind ausgezeichnet: der Filofvf Schleiermacher, der Geograf K. Ritter, der Historiker Raumer u. a. Unter den Künstlern die Bilhauer Rauch und Schadow u. a. — An künstlerischer und fabrizirender Betriebsamkeit fehlt es überhaupt nicht. Ungeheure Eisen - und Erzmassen läßt man kommen, um sie in die mannigfaltigsten künstlichen Gebilde umzuschaffen. Die große königliche Eisengießerei liefert jährlich an 10 —12,000 Ctn. vorzüglicher Gußwaa- ren, darunter amch die kolossalen Werke und Denkmale berühmter Mit- bürger. 400 Personen werden durch eine Porzellanfabrik beschäftigt, die jährlich 420,000 Geschirre verfertigt, und zur Vergoldung allein 60

11. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 58

1906 - Cöthen : Schulze
— 58 — später die unentgeltliche Schutzpockenimpfung zur Einführung. Schon 1771 und 1772 sollten sich die Einrichtungen bewähren. Zwei Überschwemmungen, zweijähriger Mißwachs, Teurung und Seuchen brachten großes Elend. Da zeigte der Fürst seine landesväterliche Liebe. Er ließ Getreide aus Rußland und Hamburg kommen und für ein Drittel des Einkaufspreises verkaufen. Monatlich bekamen die Armen 100—120 Zentner Brot, 10—12 Zentner Graupen und über 100 Taler bares Geld. Auf alle Weise suchte er den Wohltätigkeitssinn der Bemittelten anzuregen. So erließ er die Salz- und Olsteuer mit folgender Mahnung an die Bürgerschaft: „Wir entsagen gern dieser beträchtlichen Einnahme (7000 Taler jährlich), weil es zur Besserung unseres Landes beiträgt. Wir werden uns vom Danke der Untertanen am besten überzeugen, wenn wir sehen werden, daß sie sich der Armen mehr, als bisher geschehen, annehmen, woran wir sie bei dieser Gelegenheit erinnern." 2. Eine weitere bedeutsame Neuerung war die Einrichtung einer Brandkasse. Sie ist die Vorläuferin der heutigen Feuerversicherungen. Früher hatte Fürst Leopold durch die Lieferung von Baustoffen die Abgebrannten unterstützt. Das ging nun bei der Häufigkeit der Brände nicht mehr. Die Untertanen sollten sich durch gemeinsame Beiträge selbst sichern. Der Fürst ging ihnen durch Heranziehung seiner eigenen Gebäude mit gutem Beispiele voran. Der Hebung des Verkehrs diente die Verbesserung und Neuanlage von Landstraßen. Die Elbbrücke, welche 1784 der Eisgang zerstört hatte, wurde aus Holz wieder hergestellt. Viele andere Brücken über die Mulde und die zahlreichen übrigen Gewässer ließ der Fürst anlegen und die Verwaltungen in guten Stand setzen. Die Mängel der Landwirtschaft verschwanden mehr und mehr. Die fürstlichen Güter, z. B. besonders Wörlitz, gaben das Vorbild zur Ansaat von nutzbaren Futterkräutern, zur Veredelung der Viehzucht und des Obstbaues. Wüster Sandboden wurde durch die Anpflanzung von Nadelhözern in ergiebiges Waldland verwandelt. Hochherzig ließ der Fürst mehrere seiner Güter zerteilen und billig an tüchtige Landleute verkaufen. So entstanden z. B. die Bauerngüter in Alten, Köchstedt und Naundorf. Nun stieg der Wohlstand von Jahr zu Jahr, so daß der „Vater Franz", was damals wohl kaum in einem anderen deutschen Staate vorkam, von Zeit zu Zeit seinen Untertanen die Steuern erlassen konnte. Wir erkennen, daß Fürst Franz nichts unterließ, was die Wohlfahrt seines Volkes mehren konnte. Wie Friedrich der Große in Preußen, so war Fürst Franz in seinem Lande in Wahrheit „des Staates erster Diener." § 30. Die Verschönerung des Landes. Wörlitz. 1. Fürst Franz hatte nicht nur Sinn für das praktisch Nützliche wie sein Großvater Leopold, er war auch ein Freund des Schönen, begeistert für die Kunst. Die Dichtkunst, Musik und Schauspielkunst, die Baukunst, Bildhauerei und Malerei, vor allem aber auch die Gartenkunst fanden in ihm einen eifrigen Förderer. Fürst Franz stand in enger freundschaftlicher Beziehung zu Herzog Karl August von Weimar, an dessen Hofe sich damals die größten deutschen Dichter aufhielten. Derselbe weilte wiederholt zu Dessau oder Wörlitz, begleitet von seinem Freunde Goethe. Noch mancher andere Dichter von Ruf fand sich am gastfreien Dessauer Hofe auf längere oder kürzere Zeit ein. Das Zusammensein wurde besonders durch die Musik

12. Teil 3 - S. 95

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 95 — 2. Größe. Mit Hilfe der Städtezeichen der Handkarte ordnen die Kinder selbst zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben, daß Hamburg ungefähr l/2 Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß Gotha, Gera, Altenburg, Dessau, Schwerin ungefähr gleich groß sind u. s. w. C. Ergebnisse. Wir haben kennen gelernt: Die Staaten Norddeutschlands, I. Das Königreich Preußen. (Vergl. S. 63—65.) Ii. Das Königreich Sachsen. (Dresden.) 1. Lage: Es grenzt an Böhmen, Bayern, Thüringen, Preußen, 2. Gestalt und Größe: Dreieck — 15000 qkm. 3. Bodenbeschaffenheit: Gebirge (Erzgebirge,Lausitzergebirge, Elbsandsteingebirge) Tiefland (Fruchtebene bei Leipzig!) 4. Bewässerung: Weiße Elster mit Pleiße, Elbe, Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde) — Heilsame Quellen (Elster!) 5. Ortschaften: Pirna, Dresden, Potschappel — Freiberg, Zwickau — Elster, Plauen, Leipzig — Chemnitz — Mark- neukirchen — Olbernhan. 3. Beschäftigung der Bewohner, Ackerbau, Obst- und Weinbau, Bergbau (Erzgebirge!) und Steinbrecherei (Pirna!), Gewerbe (Baumwollen- und Wollenverarbeitung, Leinweberei, Klöppelei, Herstellung von Musikinstrumenten und Spielwaren, Maschinenbau,Porzellanfabrikation), Handel (Leipzig!). 7. Geschichtliche Erinnerungen: Schlachten bei Leipzig 1632 und 1813 — Überfall bei Hochkirch — Schlachten bei Bautzen und Dresden. Iii. Das Groszherzogtnm Mecklenburg - Schwerin. (Schwerin.) 1. Lage. Ostsee. 2. Gestalt und Größe: Abgerundet — fast so groß wie das Königreich Sachsen. 3. Bodenbeschaffenheit: Landrücken (Seen, Waldungen, Ackerland).

13. Der Große Kurfürst - Friedrich der Große - S. 259

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
259 Nach des Königs Tode zeichnete Friedrich den verdienten General durch besondere Gnaden ans. Am 30. Juni 1740 ernannte er ihn zum Generalfeldmarschall. Ter alte Fürst von Anhalt-Dessau betrachtete diese Gunst als eine ihm zugefügte Kränkung, und er und seine Söhne verbargen nicht ihren Haß gegen den Nebenbuhler ihres Ansehens. Einen Monat später erhob der König den Feldmarschall in den Grafenstand. Vor Beginn des ersten schlesischen Krieges berief Friedrich Schwerin nach Berlin, um dessen Rat einzuholen. Dieser sowohl als der Minister von Podewils hatten große Bedenken gegen ein Wagnis, das die Kräfte Preußens weit zu übersteigen schien. Auch der alte Tessauer wurde in das Geheimnis gezogen. Er widersetzte sich dem Vorhaben mit heftiger Leidenschaft, und der König konnte ihn nicht dahin bringen, sein Recht aus Schlesien anzuerkennen und ebensowenig die Gunst des Augenblicks einzusehen; unwillig und grollend ob des heillosen Anschlags, wie er ihm dünste, zog er sich nach Dessau zurück. Bei Podewils und Schwerin hingegen fanden die Gründe des Königs Eingang, und ohne Verzug schritt dieser zur Ausführung. Schwerin wurde zum Oberbefehlshaber der Truppen bestimmt. In der Schlacht bei Mollwitz wußte er den König zu bewegen, das Schlachtfeld zu verlassen, weil die Dispositionen Friedrichs ihm für den Ausgang verderblich schienen. Die Schlacht schien verloren, als Friedrich sich entsernte, Schwerin hoffte, wenn ihm freie Hand bliebe, den Sieg dennoch zu erringen. Er war gewohnt, in Kriegssachen sich dem Könige gegenüber als Lehrmeister zu benehmen, was Friedrich meist geschehen ließ. Aber es verlautete, Schwerin habe, nachdem der König davon geritten, sich über ihn in lächerlicher Weise ausgelassen. Inwieweit die Feinde Schwerins dem Könige Falsches hinterbracht, ist schwer zu entscheiden. Aber des Königs Unwille war seitdem nie völlig zu beschwichtigen. Schwerin gelangte nicht wieder zu der früheren Stellung in des Königs Gnade und Vertraulichkeit. Über dieses ohne sein Verschulden entstandene Mißverhältnis war Schwerin tief betrübt, so daß er von der Begebenheit nicht ohne ein bitteres Gefühl, ja kaum ohne Thränen sprechen sonnte. Bedauernd, daß die Sache so gekommen, blieb er aber doch dabei, in gleichem Falle würde er noch immer denselben Rat erteilen müssen. Durch den ant 11. Juni 1742 geschlossenen Friedensvertrag von Breslau wurde dem Könige das eroberte Schlesien als bleibende Erwerbung zugesprochen. Gewiß durfte Schwerin das Bewußtsein hegen, daß er zu diesem folgenreichen Gewinne bedeutend mitgewirkt. In diesem Bewußtsein fühlte er sich gedrungen, einem neuen Vorwerke, welches er bei seinem Gute Duchero anlegte, den Namen Molwitz zu geben. Wieder mußte Friedrich, um den Besitz von Schlesien zu sichern, zu den Waffen greifen. Zn den geheimen Beratungen, welche dem Ausbruche des Krieges vorangingen, wurde auch wieder Schwerin berufen. Im Verlaufe des zweiten Krieges hatte sich die österreichische Hauptmacht bei Marschowitz festgesetzt, und der König hoffte, ihr einen entscheidenden Schlag zu versetzen. Er 17*

14. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 169

1864 - Regensburg : Manz
169 Mittel-Europa. Norddeutsche Staaten. §. 39. Norddeutsche Staaten. Hier sind zu nennen: 1) Die Anhaltischen Herzog- thümer. — 2) Großherzogthum Mecklenburg - Schwerin. 3) Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz. — 4) König- reich Hannover. — 5) Herzogthum Braunschweig. — 6) Großherzogthum Oldenburg. — 7) Herzogthum Hol- stein mit Lauenburg. — 8) Die freien Städte Hamburg, Bremen, Lübeck. Grenzen, Gebirge und Flüsse dieser Länder (S. Seite 163 unten). Der Boden begünstigt in den meisten Gegenden die Land Wirth s chaft und diese bildet nicht nur den vorzüglichsten, sondern theilweise selbst den alleinigen Nahrungszweig. — Berühmte Viehzucht haben Anhalt, Mecklenburg (Pferde) und Hannover. — Der Berg- bau ist in Hannover, Braunschweig und Bernburg ein- träglich. — Die Gewerbthätigkeit ist im Allge- meinen gering, der Handel mit Rohproducten dagegen blühend. — In den Küstenländern Schiffbau und Häringsfang. — Die freien Städte haben wegen ihrer günstigen Lage vorzüglichen Handel, überdieß leb- hafte Gewerbthätigkeit. I. Die Anhaltischen Herzogthümer. s)Anhalt-Dessau-Cöthen, 32 ^Meilen 124,000 Einwohner. — Dessau, 12,000 Einwohner, Residenz. — Unter der Regierung von Dessau steht auch Cöthen. b) Anhalt-Bernburg, 15 (^Meilen, 57,000 Einwohner. — Bernburg, Hauptstadt mit 11,000 Ein- wohnern. — Ballenstädt am Unterharz. ü. Großherzogthum Mecklenburg-Schwe- rin, 240 ^Meilen, 548,000 Einwohner.

15. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 93

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
93 Adolfs Iii. Mit dcr ganzen Stärke der einschmeichelnden Beredsamkeit ihres Geschlechts schilderte sie ihm die Unzufriedenheit der Holsteiner in den glühendsten Farben und beschwor ihn, zur Befreiung seiner alten Unter- thanen in das Land seiner Väter zurückzukehren. „Es ist keine kleine An- zahl tapferer Holsteiner," sagte sie, „die freudig zu den Waffen greifen, so- bald es ihnen nicht, wie bisher, an einem Führer fehlt." Der Graf machte anfänglich viele Einwendungen. „Mich hält nicht allein die Macht des Königs zurück," sagte er, ,,sondern auch die Gefahr der Geißeln, unter denen sich ja meine eignen Söhne befinden; außerdem darf ich es nie vergessen, daß ich die ewige Vermeidung des Landes beschworen habe." Frau Deest ließ sich dadurch nicht schrecken und suchte seine Bedenken zu besiegen. „Die Macht des Königs brauchen wir nicht zu fürchten," sagte sie; „die sreiheit- liebenden Holsten werden keine Gefahr scheuen, wenn sie einen Herrn und Anführer haben. Was die Geißeln betrifft, so müssen wir mit dem Aufstand warten, bis sie zurückgekehrt sind, und damit du nicht nöthig hast, deinen Schwur zu brechen, so sollst du selbst stille sitzen und keinen Antheil an der Sache nehmen. Was geschieht, soll im Namen deines Sohnes geschehen. Ihn laß mit mir ziehen, daß er in der Mitte der Holsteiner zu ihrem künf- tigen Herrscher heranwachse." So anhaltenden Bitten der unternehmenden Frau konnte der Graf nicht widerstehen. Er ließ seinen zweiten Sohn, der wie sein Vater Adolf hieß, mit ihr reisen; verborgen lebte dieser nun in der abgelegenen Marschgegend, und nur wenige der Edelleute wußten es und umgaben ihn vertrauensvoll, auf die Zukunft harrend. 16. Die Jagd auf Lyöe. Dem starken Sieger einen Theil seiner herrlichen Beute zu entreißen, schien unmöglich, Fürsten und Völker mochten den Versuch nicht wagen; aber ihn selbst von seiner Beute, mitten aus dem Lande seiner Getreuen hinweg- zuschleppen— war das nicht ein größeres Wagestück? — und das unternahm der geringste Vasall des großen nordischen Reichs, Gras Heinrich der Schwarze von Schwerin. Die beiden Grafen von Schwerin, Heinrich und Günzel, waren Söhne jenes Günzels, der Adolf Iii. im Lager vor Hamburg in Schutz nahm. Sie herrschten ohne Landestheilung gemeinsam und wohnten zusammen aus ihrem Schlosse Schwerin. Sie waren schon öfters mit ihrem Lehnsherrn zerfallen, aber jedesmal wieder von dem Grasen Albrecht von Orlamünde mit gewaffneter Hand zur Unterwerfung gezwungen worden. Nun begehrterer Könih Gras Günzels Tochter Ida für seinen unehe- lichen Sohn Nicolaus zur Ehe. Dieheirath ward geschloffen und für den noch unerlegten Brautschatz standen Günzels Besitzthümer ein. Aber Nico- laus starb schon im folgenden Jahr und hinterließ einen Aohn, der des Va- ters Namen trug. Gras Heinrich, den man wegen seiner dunklen Gesichtsfarbe den Schwarzen nannte, hatte beschlossen, der im Morgenlaude damals schwer bedrängten Christenheit beizustehen, und reiste ab, als eben Nicolaus ge- storben war und Waldemar den Zug gegen die Esthen unternahm. Als er nach einigen Jahren zurückkehrte, fand er auch seinen Bruder

16. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 113

1906 - Leipzig : Dürr
Das Zeitalter Friedrichs des Groen 113 Zucht und Schamhaftigkeit is mit weggeschneden, Mit half blotem Lyve kommen sie hergetreten." Und Logau weist auf eine weitere, ernstere Folge, die Unsittlichkeit, hin, wenn er dem hinzufgt: Alamode Kleider, alamode Sinnen: Wie sich's wandelt auen, wandelt sich's auch innen!" Gleichwohl bestand das gute alte deutsche Wesen in manchen Kreisen und im stillen fort, die alte Zucht und Sitte an Frstenhfen (der Hof Friedrich Wilhelms I.; die Heirat Leopolds von Dessau mit der Apotheker-tochter Anna Luise Ffe), Ehrbarkeit und Familiensinn auch im Brger-stnde. 55. Das Zeitalter Friedrichs des Groen. A. berblick. 1. Tie Kampfeszeit. a) Friedrichs harte Jugendzeit. Geb. 24. Jan. 1772. 1730 Fluchtversuch; Haft in Kstrin und Kattes Hinrichtung. Arbeitsjahre in Kstrin (Hille) und Neu-ruppin. Vermhlung mit Elisabeth Christine v. Braunschweig. Das Glck des Rheinsberger Idylls. Antimacchiavell. Brief-Wechsel mit Voltaire. b) Seine erste Negierungszeit. Friedrichs staatsrechtliche Grundstze. Aufhebung der Folter. Gewissensfreiheit. Prefreiheit. Unabhngigkeit der Richter. Energische auswrtige Politik (Bischof von Lttich). e) Der erste schleiche Krieg. Friedrichs Erbansprche auf Schlesien, juristisch (15371675; Jgerndorf 1619; Kreis Schwiebus) und ethisch (Bruch des Berliner Vertrages durch Karl Vi.) betrachtet. Maria Theresia, Herrscherin von sterreich. Eroberung Schlesiens. Sieg Schwerins bei Mollwitz (10. 4. 41). Beginn des bayrischsterreichischen Erbfolgekrieges. England auf feiten fter- Kausfmann, Berndt und Tomnschat, Geschichtsbetrachtungen. Ii. 8

17. Theil 1 - S. 173

1876 - Langensalza : Greßler
173 zeichnet sich vor allen Thoren aus; es ist nach dem alten Burgthor in Athen erbaut. Das riesige, 20 Meter hohe Mauerwerk, von zwölf gewaltigen, 14 Meter hohen und fast 2 Meter dicken korinthischen Säulen getragen, ist 61 Meter breit und hat fünf Durchgänge, deren breitester mittlerer nur für königliche Wagen offen ist. Halberhabene Figuren schmücken die inneren Seiten der Thorwände, und außerdem sind noch zwanzig kleinere Säulen in der Front und an den Seiten der Flügelgebäude des Thores angebracht, welche letztere zur Thorwache dienen. Ueber dem Hauptthor erhebt sich noch ein hohes Mauerwerk mit einer geschmackvollen Einfassung einfacher Gesimse, um das berühmte Viergespann der Siegesgöttin auf ihrem Triumphwagen zu tragen. Vier starke, 4 Meter hohe Rosse ziehen im wilden Laufe einen zweirädrigen Wagen, auf wel- chem die Siegesgöttin steht mit der Palme und dem lorbeerum- wundenen eisernen Kreuze in der Hand, über dem der preußische Adler schwebt. Napoleon führte 1806 dieses Kunstwerk nach Paris, von wo es die siegreichen Preußen 1814 zurückholten. Die Straße unter den Linden wird von der fast eine halbe Meile langen Friedrichs st raße ziemlich in der Mitte durch- schnitten. Die regelmäßigste, geradeste Straße ist die Leipziger- straße. Die Wilhelmsstraße, in ihrer Verlängerung bis zum Luisenthore noch länger als die Friedrichsstraße, enthält viele Paläste und Minister--Wohnungen. Die Königsstraße ist fast die belebteste von allen. Der Gensdarmen-Markt ist einer der größten Plätze; auf ihm steht zwischen zwei Kirchen das große Schauspielhaus. Vor demselben erblickt man das Standbild Schillers, enthüllt am 10. November 1871. Den Belle-Alliance- Platz am Halleschen Thore schmückt eine auf einer hohen Granit- säule stehende Siegesgöttin. Um den Wilhelmsplatz stehen auf grünem umbuschten Rasen die marmornen Standbilder der alten Siegeshelden des siebenjährigen Krieges, Schwerin, Seidlitz, Winterfeld, Keith, Ziethen und des Fürsten von Dessau, zur lauten Erinnerung an ihre Thaten. Von den Fabriken sei vor Allem die große, trefflich eingerichtete Eisengießerei vor dem Oranienburger Thore genannt, worin nicht blos ganze Brücken mit Bogen und Geländern, Maschinen und Maschinenteile der verschiedensten Art für den Hangwerks- und landwirtschaftlichen Gebrauch, herrliche Bildsäulen und Brustbilder aus Gußeisen verfertigt werden; sondern wo auch durch die Kunst die feinsten Schmucksachen und Zierrathen aus Eisen geliefert werden. In der Nähe der Stadt liegt eine große Anzahl von Ver- gnügungsörtern; der angenehmste und bekannteste derselben ist der Thiergarten, ein über 800 Morgen großer, über zwei Stunden im Umfange haltender Park mit zahlreichen Fuß-, Reit- und Fahr-

18. Mitteleuropa - S. 53

1912 - Leipzig : Teubner
Staatenfunöe. 53 a) Mecklenburg-Schwerin: 13000 qkm, 640000 E., 49 auf 1 qkm, 98% evangelisch, 2% katholisch. - Schwerin (43), Rostock (65). b) Mecklenburg-Strelitz: 3000 qkm, 106000 E.. 36 auf 1 qkm, 98% evangelisch, 2% katholisch. — Neu-Strelitz (12). 4. Die freien Städte. Sie liegen an der Rüste und treiben Handel, Industrie und Fischerei. a) Die Freie und Hansestadt Lübeck: 298 qkm, 117000 E., 391 auf 1 qkm, 97% evangelisch, 2% katholisch. — Lübeck (100), Vorhafen Travemünde (2). b) Die Freie und Hansestadt Hamburg: 414 qkm, 2454 auf 1 qkm, 93% evangelisch, 5% katholisch. 2% jüdisch. - Hamburg (932), Vorhafen Cuxhaven (15). c) Die Freie und Hansestadt Bremen: 256 qkm, 1165 auf 1 qkm, 91 % evangelisch, 7% katholisch. — Bremen (247), Vorhafen Bremerhaven (24). 3. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe. 340 qkm, 47000 E., 137 auf 1 qkm, 98% evangelisch, 1%% katholisch. Schaumbura-Lippe liegt im lveserbergland rechts von der lveser. Die Haupt- stadt ist Bückeburg (6). % 6. Das Fürstentum Lippe. 1200 qkm, 151000 <E., 124 auf 1 qkm, 96% evangelisch, 4% katholisch. Lippe liegt im lveserbergland, es erstreckt sich vom Teutoburgerwald bis zur Weser. Die Hauptstadt ist Detmold (14). 7. Das Fürstentum lvaldeck. Hooqkm, 62000e., 55 auf 1 qkm, 95% evangelisch, 3%katholisch, 1 %jüdisch. Ivaldeck liegt im hessischen Berglande, westlich von Rassel. Die Hauptstadt ist Arolsen (3), Badeort Wildungen (4). 8. Das Herzogtum Vraunschrveig. 3700 qkm, 494000 Öe., 135 auf 1 qkm, 94% evangelisch, 5% katholisch. Das Herzogtum Braunschweig umfaßt Teile des Harzes und seines nördlichen Vorlandes, sowie des Weserberglandes. Erwerbsquellen: im Tiefland Ackerbau, im Gebirge Bergbau und Waldwirtschaft. — Braunschweig (144). 9. Das Herzogtum Stnhalt. 2300 qkm, 331000 E., 144 auf 1 qkm, 95% evangelisch, 4% katholisch. Anhalt umschließt Teile der Sächsisch-Thüringischen Bucht und des Harzes. Er- werbsquellen: Landwirtschaft und Industrie. — Dessau (57), Bernburg (34), Cöthen(23), 3erbst(19).

19. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 69

1836 - Leipzig : Wigand
vînzen: Ostpreußen (Hauptst. Königsberg am Pregel mit 70.000 Einw.), Westpreußen (Hauptst. Dan zig an der Weichsel mit 56,000 Einw.) und Posen (Hauptst. Posen mit 25,000 Einw.). Die Großherzogthümer Mecklenburg - Schwerin, Größe: 228 H>M.; Bevölkerung: 450,000 Einw.; Hauptst.: Schwerin, Rostock und Güstrow, und Mecklenburg« Strelitz, Größe: 45 Id M. Bevölkerung: 84,000 Prote- stanten; Hauptst.: Neu strelitz. Das Königreich Hannover, Größe: 700shm.; Haupt- geb.: Harz; Hauptst.: Elbe, Weser und Ems; Bevöl- kerung: 1,400,000 Protestanten und 200,000 Katholiken; Verfassung: eingeschränkte Monarchie; Eintheilung: in 6 Land- drosteien; Hauptst.: Hannover an der Leine (28,000 Einw.), Hildesheim, Göttingen, Goslar, Klausthal, Lü- neburg, Celle, Osnabrück und Emden. Das'herzogthum Braunschweig, Größe: 7lf^M.; Hauptgeb.: der Harz; Bevölkerung: 260,000 Protestanten; Hauptst.: Braunschweig an der Ocker (36,000 Einw.) und Wolfenbüttel. Die Anhaltschen Herzogthümer ander Elbe, Saale und Mulde: Dessau (i?si>M., 60,000 Einw.), Bern- burg (i6h)M., 40,000 Einw.) und Köthen (i5 0m., 36.000 Einw.). Die Fürstenthümer Lippedetmold (21om., 74,000 Einw.)undschaumburglippe (7^lhm., 25,000 Einw.). Das Großherzogthum Oldenburg an der Nordsee und Weser; Größe: iiosim.; Bevölkerung: 260,000 Prote- stanten; Verfassung: eingeschränkte Monarchie; Hauptst.: Ol- denburg. Die vier freien Städte: Frankfurt am Main mit 46,000 Einw. (Gebiet 2^Q3)l. mit 10,000 Einw.), Hamburg an der Elbe mit 115,000 Einw. (Gebiet 0h>M. mit 16,000 Einw.), Lübeck an der Trave mit 26,000 Einw. (Gebiet ^Him. mit 14,000 Einw.) und Bremen an der Weser mit 45,000 Einw. (Gebiet 5 0m. mit 5000 Einw.)-.

20. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 839

1839 - Wesel : Bagel
839 verbreitete, ob er gleich darin fehlte, daß er die Alten zu sehr heruntersetzte. Salzmann, der berühmte Stifter der Schule zu Schnepfenchal, kam 1744 Zur Welt. Als Prediger in Erfurt fand er bald vielen Beifall, aber auch Widersacher, weil er vorurtheilsfreie Vorträge hielt. Für Nousseaus und Basedows Ansichten und Grundsätze ein- genommen, fühlte er bald den Beruf in sich, sich dem Fache der Erziehung ausschließlich zu widmen, und in kurzer Zeit erschien sein Krebsbüchlein oder seine Anweisung zur unvernünftigen Kinderzucht, worin er die Mängel bei der Erziehung auf eine witzige und fruchtbare Weise schildert. Nicht sehr lange darauf erschien sein Carl von Carls- berg, oder: über das menschliche Elend, ein Buch, das ihm großen Ruf verschaffte. Da ihm die Einrichtung in Dessau, wo er einige Zeit gewesen war, nicht behagte, so gründete er seine Anstalt in Schnepfenthal im Gothaischen. Er schlug den Weg der Einfachheit und Natürlichkeit ein und wurde durch Männer, wie Glatz und Guts- muths, kräftig unterstützt. Die mit Erfolg unternommenen körperlichen Uebungen, das fröhliche Leben der Zöglinge, welche rothe Uniform trugen, die Reisen, welche er mit ihnen unternahm, sowie seine Jugendschriften, worunter sein moralisches Elementarbuch oben an steht, lockten Viele dahin, und aus der Nähe und Ferne strömten ihm Schüler zu. Der edle Mann, der den Sinn hatte, den Himmel auf die Ehre herunterzuziehen, starb 1811, 68 Jahre alt. Ein Flieder- baum bedeckt sein Grab und Tausende segnen sein Andenken. Joachim Heinrich Camve erblickte im Braunschweigischen das Licht der Welt. Im Jahr 1773 wurde er Feldprediger. Da aber sein Herz für Begründung allgemeinen Menschenwohls schlug, so wandte er sich bald dem Geschäfte der Erziehung zu und nach Basedows Abgang wurde er Director der Anstalt in Dessau. Nachdem er in Hamburg und darauf in der Nähe eine Schule errichtet, wurde er braunschweigischer Schulrath, wo er die bekannte Schulbuchhandlung gründete. Seine zahlreichen Schriften haben viel genützt und viele derselben werden noch jetzt begierig gelesen, besonders sein Robinson der Jüngere, sein Thcophron und Columbus, sowie seine Reisen. Bekannt ist auch sein großes Wörterbuch, weit reichhaltiger noch, als das von Adelung. Merkwürdig ist, daß dieser Mann ein Vertheidiger der französischen Revolution war. Er starb 1818, 72 Jahre alt. Einen großen Ruf als Erzieher erwarb sich auch Pestalozzi, 1745 geboren und Sohn eines Arztes in Zürich. Durch Rousseaus Grund- sätze angetrieben, entschloß er sich, dem Gclehrtenstande zu entsagen