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1. Teil 3 - S. 101

1895 - Leipzig : Wunderlich
Endlich besitzt Dresden auch eine herrliche Umgebung. In der nächsten Nähe der Stadt befindet sich der „große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten Berlins, denn er hat wie jener schattige Alleen, kleine Seen, schöne Bildsäulen und prächtige Grasplätze aufzuweisen. Schön ist auch die weitere Umgebung der Stadt. Wer das nicht glauben will, der mag nur einal eine Fahrt in das nahe Elbsandsteingebirge oder nach dem Städtchen Meißen antreten. Dresden wird jährlich von Tausenden von Fremden besucht. Könnte doch auch ich einmal die schöne Stadt in Augenschein nehmen! 3. Rechnen. Der Rechenunterricht nimmt — vielleicht als Wiederholung der Division im unbegrenzten Zahlenraume — Gelegenheit, festzustellen, wie viel Einwohner in den einzelnen Staaten auf 1 qkm*) kommen, und klärt so den Schüler über die Dichtigkeit der Bevölkerung auf. — Auf Grund der Ergebnisse der Berechnung ordnen dann die Schüler die Staaten selbst nach der Dichtigkeit der Bevölkerung. (Hausaufgabe.) *) Unterlagen dazu im Anhange.

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1. Das Deutsche Reich - S. 131

1918 - Leipzig : Wunderlich
- 131 — Sie warnen und sie mahnen in stummer ernster Zier Und rufen zu den Fahnen, wenn bricht ein Feind Herfür. Bis an des Reiches Grenzen ihr klares Auge blickt. Sie sehn es schimmern und glänzen, wenn uns noch die Dämmerung drückt. Und sollten wir einmal wieder den Feinden werden zum Spott, Dann steigen sie selber hernieder und rufen: Mit uns ist Gott! Dann zücken sie selbst die Schwerter, auf denen die Hand jetzt ruht, Dann töten sie selbst die Mörder und vergießen aufs neue ihr Blut. Der Freiheit wachsame Hüter, ihr seid aus jener Welt Für unsere teuersten Güter, Heil uns, zum Schutze bestellt. Gerhard Fuchs (Leipzig). 4. Die Stadt Dresden. Zur Anschauung: Lehmann, Geogr. Charakterbilder Nr. 29 (Dresden) — oder Schulze, Dresden, Sachsens Hauptstadt — oder Meiuholds Wandbilder, Dresden. — Eine Abbildung von der Brühlschen Terrasse — Photographie: Rasaels Ma- donna. — Ein Teller aus Meißner Porzellan. Ziel: Wir lernen heute die Hauptstadt Sachsens kennen, die jährlich von Tausenden von Vergnügungsreisenden auf- gesucht wird. i Wo liegt Dresden?') Die Karte lehrt, daß Dresden ungefähr in der Mitte des König- reichs liegt und sich zu beiden Seiten der Elbe ausbreitet. Hinzugefügt wird, daß es in einem weiten Talkessel liegt, der durch ausgedehnte Waldungen vor den rauhen Ost- und Nordwinden geschützt ist. Ii Wie gelangen wir von unserer Heimat aus nach Dresden? Diese Reise wird ähnlich geschildert, wie die S. 6 dargestellte. Dabei wird zum Schluß noch besonders hervorgehoben, daß Dresden von allen Seiten leicht erreicht werden kann, da es an einem schiffbaren Strome (Dampfschiffe!) liegt und Eisenbahnknotenpunkt ist. (Wohin führen die Bahnen, die von Dresden aus nach Norden, Süden, Westen und Osten gehen?) Iii. Warum wird Dresden von so vielen Ver- gnügungsreisenden besucht? Die Vermutungen der Kinder werden ergänzt und berichtigt. Die Schlußzusammenfassung lautet: Dresden bietet so vieles, was Auge und Herz entzückt. 1. Dresden hat bedeutsame Bauwerke. a) Zu den schönsten derselben gehört die Brühlsche Terrasse. (Erkläre den Namen! — Minister Brühl!) Eine breite, mit vier Bild- 1) Dresden abgeleitet von drzga (altslavisch) --- Wald. 9*

2. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 158

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 158 — Dresden^). Die Hauptstadt von Sachsen ist Dresden. Lage und Größe. Bestimme die Lage der Stadt! Sie liegt zu beiden Seiten der Elbe. Am rechten Ufer zieht sich die Neustadt hin, während am linken Ufer die Altstadt mit ihren Vororten liegt. Fünf gewalnge Brücken umspannen in kühnen Bogen den Strom und stellen die Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen her. Dresden ist eine schöne Stadt. Sie liegt inmitten des milden und fruchtbaren Talkessels und ist ringsum von Waldungen umgeben. Schon infolge der herrlichenlage gehört Dresden zu den schönsten Städten des deutschen Vaterlandes. Sie wird von Fremden viel aufgesucht. Was sagt die Karte von der Größe der Stadt? Dresden ist eine sehr große Stadt; sie zählt über 1/z Mill. Einw. (Vergleich mit der Provinzialhauptstadt). — Wiedergabe. Dresden besitzt herrlichebauwerke. Nahe der Elbe erhebt sich in der Altstadt das Königliche Schloß. In unmittelbarer Nähe liegen die katholische Hofkirche, der Zwinger und das Opern- haus (Abb. zeigen!). Am linken Elbufer zieht sich die Brühlsche Terrasse hin, zu der eine 41 stufige Freitreppe hinaufführt (Abb. zeigen!). Von derselben hat man eine herrliche Aussicht auf den belebten Strom und auf die rebenbekränzten Höhen ober- und unterhalb der Stadt. — Wiedergabe. Dresden ist reich an wertvollen Sammlungen. Im Königsschlosse befindet sich ein Gewölbe. Wegen der grünen Farbe der Wände wird es das „Grüne Gewölbe" genannt. Hier sind kostbare Elfenbeinschnitzereien, wertvolle Silber- und Goldgefäße, teure Perlen und Edelsteine untergebracht. — Nicht weit vom Schlosse steht der Zwinger mit der berühmtenbildergalerie. In großen Sälen sind Tausende von herrlichen, kunstvollen Bildern untergebracht, wie man sie nur in der Stadt Florenz in Italien findet. Daher wird Dresden oft „Elb-Florenz." genannt. — Wiedergabe. Dresden ist auch eine sehr gewerbtätige Stadt. Fast alle Zweige der Industrie und des Kunstgewerbes sind hier vertreten. Von besonderer Be- deutung ist die Herstellung künstlicher Blumen, Schokoladen- und Zucker- waren, Zigarren und Zigaretten. vonmaschinen, Glas-, Stroh-, Leder-, Gold- und Silberwaren u. dergl. mehr. Im Umkreise der Stadt liegen eine Reihe großer Dörfer, in denen die genannten Industriezweige in gleicher Weise schwunghaft betrieben werden. Mit der Industrie hat sich in Dresden auch ein lebhafter Verkehr und ein reger Handel entwickelt. — Wiedergabe. Dresden hat auch eine schöne Umgebung. In der Nähe der Stadt liegt der „Große Garten". Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten in Berlin. Beschreibe demnach denselben! Schattige Alleen, weite Grasplätze, Blumenbeete, Teiche mit Schwänen, Ruhebänke, Gastwirtschaften, in denen Konzerte stattfinden usw. Tausende suchen an schönen Frühlings- und Sommer- tagen im Schatten der Bäume Erholung. Nicht weit von Dresden liegt das Elbsandsteingebirge mit seinen wunderlichen Formen und Schön- heiten. Das Dampfschiff trägt in wenigen Stunden den fröhlichen Wanderer in diese herrliche Gegend: Schildere dieselbe! — Sprich noch- mals über die Lage, Größe, Schönheit, Bedeutung und die Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden! i) Dresden abgeleitet von drzga (slav.) = Wald.

3. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 166

1900 - Meißen : Schlimpert
r — 166 — Die Sonne war schon im Westen den Bergen nahe. Ein heitrer Abend senkte sich nieder. Da waren wir aus dem Dampf- schiffe wieder versammelt. Die Glocke läutete. Die Schaufel- räder schlugen Wellen. „Leb wohl, Dresden, du schöne Königs- stadt!" So dachten wir . . . „Es wird nicht mehr lange dauern, da flammt überall das elektrische Licht (!?) in den Laternen auf. Dann spiegeln sich die Lichter auf den Brücken, den Ufern, im Strome. Bis spät in die Nacht hinein ist Leben auf den Straßen der Stadt. Wir aber ruhen dann schon wieder in unserm heimatlichen Dörflein. Da ist's still. Nur der Wächter schreitet durch das Dorf." — Das war unsre Reise nach Dresden. Nun sehen wir uns Dresden nochmals schnell auf der Karte an und fassen das Wichtigste zusammen. — Dresdens Lage!? An der Elbe. Es wird von der Elbe in zwei Hanptteile geschieden: in Dresden- Alt- und -Neustadt. — Liegt es hoch oder im Thal, in einem Kessel? — Wovon ist es im Norden und Nordosten begrenzt? Was hat es der Heide und den östlichen Hügeln zu danken? — Dresdens Größe!? Zahl der Bewohner!? — Wodurch zeichnet sich Dresden besonders aus? Es ist die Königsstadt (!?). — Es hat prächtige Gebäude — welche haben wir kennen gelernt? — Herrliche Denkmäler —? Viele Schulen. — Es herrscht ein reger Verkehr. Wodurch wird der Verkehr zwischen Alt- und Neustadt möglich? Brücken. — Elektrische Bahnen. — Ein wichtiger Verkehrsweg ist die Elbe — ? Neben der Elbe eine Reihe Eisenbahnen. Diese zeigt uns die Karte? — ? — Womit beschäftigen sich die Bewohner? Die vielen Läden zeigen, daß viele Kaufleute in Dresden wohnen (Handel). Es giebt aber auch viele Fabriken — und in den Höfen, in den Werkstätten wird fleißig gehämmert re. (Industrie, Gewerbe). — Die Kasernen zeigen, daß nichts versäumt wird, den Frieden zu schützen, damit alle Bürger (?) fleißig und getrost schaffen und arbeiten können. — Nach der Arbeit bietet die Umgebung der Stadt auch prächtige Wege und Plätze zur Erholung — ? Zuletzt möchten wir auch gern etwas von der früheren Zeit Dresdens hören. Wie mag „Dresden" entstanden sein? Der Name stammt auch von beit Slaven her. „Dresden" bedeutet so viel als „Waldbewohner" („Bewohner des Seewaldes"). Wahrscheinlich ist „Dresden", die jetzt so prächtige Stadt, aus

4. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 300

1883 - Leipzig : Spamer
300 Die sächsische Hauptstadt. jdie Äl'csdtlltl' Jütufccif. Neben Dresdens Bauwerken sind es seine Museen, die den Namen dieser Stadt zu einem weltberühmten gemacht haben. Beide sind demselben Sinne der sächsischen Fürsten für Kunst und Wissenschaft ent- sprungen, und beide zeigen ihre innerliche Verwandtschaft auch äußerlich dadurch, daß die herrlichsten Sammlungen auch von den herrlichsten Gebäuden einge- schlössen werden. Es gibt beinahe keinen Zweig der Kunst und der Wissen- schaft, der nicht in diesen Sammlungen vertreten wäre, und es haben sich in ihnen im Laufe von Jahrhunderten Schätze aufgehäuft, deren Geldwert, so groß er auch sein mag, weit gegen ihren ideellen Wert zurücktritt. Sie dienen ja nicht der bloßen Schaulust, obgleich diese Seite gerade bei den berühmtesten von ihnen äußerlich am meisten zur Geltung kommt; ihre Hauptbedeutung liegt vielmehr in den gar nicht zu ermessenden Anregungen auf dem Gebiete der Kunst, des Kunstgewerbes und der Wissenschast, die von ihnen uuunterbrochen ausgehen. Diese Wirkungen lassen sich nicht unmittelbar nachweisen, zum Teil, weil es meistens Einzelwirkungen sind, die oft in die Ferne sich zerstreuen; denn wie mancher mag in Dresdens Sammlungen Ideen empfangen haben, die weit von Dresden verwirklicht worden sind! Wie manches Samenkorn mag hier zum Keimen gekommen sein, das erst viel später zur lustigen Pflanze empor- gewachsen ist! In einzelnen Beispielen ist aber dieser belebende und fruchtbringende Ein- flnß ganz offenkundig. Im Verkehre mit Dresdens Kunstsammlungen legte ein Winckelmann den Grund zu den Ideen, durch welche er der Schöpfer der ueueren Kunstwissenschaft wurde; und wie durch die Bauten und die Pracht des Hof- lebens der Fürsten im vorigen Jahrhundert zum erstenmal das Kunstgewerbe in Dresden aufblühte; so habeu Dresdens Museen keinen geringen Anteil an dem Leben, das gegenwärtig in der Dresdener Kunstindustrie herrscht. Die Kunstsammlungen sind es auch und nicht, wie man in Dresden selbst oft noch hören kann, die schönen Umgebungen, welche der Stadt den Ehren- namen „Elbflorenz" verschafft haben. Dieser Name ist eigentlich nur ein nm- gewandelter nach dem Muster von Ilm-, Pleiß- und Spree-Athen; die ur- sprüngliche Form ist „deutsches Florenz" und von Herder zuerst in seiner „Adrastea" gebraucht worden. In einem Aufsatze über die Kunstsammlungen in Dresden sagt dieser Dichter, daß durch sie Dresden „in Ansehung der Kunstschätze ein deutsches Florenz geworden", und er schließt ihn mit den Distichen: „Blühe, deutsches Florenz, mit deinen Schätzen der Kunstwelt! Stille gesichert sei Dresden Olympia uns. Phidias-Winckelmann erwacht' an deinen Gebilden, Und an deinem Altar sprossete Raffael-Mengs". Der Anfang zu den Dresdener Sammlungen für Kunst und Wissenschaft liegt um Jahrhunderte zurück. Schon zu Anfang des 16. Jahrhunderts waren fast in allen fürstlichen Schlössern sogenannte „Kunstkammern" zu finden, welche Malereien und Bildwerke, Kunstgegenstände und Merkwürdigkeiten der ver- schiedensten Art, Waffen, Naturalien, Bücher und Instrumente enthielten, neben den Kunstwerken, Kostbarkeiten und Kuriositäten, welche zum Schmuck iu den Wohn- und Festräumen aufgestellt waren. Dasselbe war im Dresdener Schlosse der Fall, und daraus entstanden unter der Regierung des Kurfürsten August

5. Teil 3 - S. 78

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 78 — I Wo Liegt Dresden? Tie Karte lehrt, daß Tresdeu ungefähr in der Mitte des König- reichs liegt und sich zu beiden Seiten der Elbe ausbreitet. Hinzugefügt wird, daß es in einem weiten Thalkessel liegt, der durch ausgedehnte Waldungen vor den rauhen Ost- und Nordwinden geschützt ist. Ii. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus nach Dresden? Tie Reise wird ähnlich geschildert, wie die S. 1 dargestellte. Ta- bei wird zum Schluß uoch besonders hervorgehoben, daß Dresden von allen Seiten leicht erreicht werden kann, da es an einem schissbaren Strome (Dampfschiffe!) liegt und Eisenbahnknotenpunkt ist. (Wohin führen die Bahnen, die von Dresden aus nach Norden, Süden, Westen und Osten gehen?) Iii Warum wird Dresdeu vou so vielen Fremden be- sucht? Tie Vermutungen der Kinder werden ergänzt und berichtigt. Tie Schlußzusammenfassung lautet: 1. Dresden hat herrliche Bauwerke. Zu den schönsten der- selben gehört die Brühlsche Terrasse. (Erkläre den Namen! — Minister Brühl!) Eine breite, mit vier vergoldeten Sandsteingruppeu gezierte Freitreppe von 41 Stufen führt hinaus. Tie Terrasse ist mit Bäumen, mit Sträuchern und mit Blumen geschmückt und gewährt eine herrliche Aussicht. Am Fuße der Terrasse fließt die Elbe. Auf ihr und an ihr herrscht reges Leben. Hier landen große Kähne mit böhmischem Obste, Getreide, böhmischer Braunkohle oder mit pirnaischen Sandstein befrachtet. Tort durchschneidet stolz die Fluten ein Dampfschiff, um Scharen fröh- licher Wanderer den Bergen des Elbsandsteingebirges zuzuführen. Hinter ihm her keucht ein Schleppdampfer, der zehn fest aneinander gekoppelte und zum Teil schwer beladene Segelschisse stromaufwärts zieht. Richtet man den Blick in die Ferne, so erfreut sich das Auge au den Weinberg- geschmückten Bergen, die den Thalkessel umsäumen. (Nach der Mutter- spräche.) 2. Dresdeu hat wertvolle Sammlungen. Im Königsschlosse befindet sich das „Grüne Gewölbe".*) Man bezeichnet mit diesem Namen acht große Zimmer, in denen kostbare Elfenbeinschnitzereien, wert- volle Silber- und Goldgefäße, reich verzierte Waffen, teure Perlen und Edelsteine aufbewahrt sind und besichtigt werden können. Nicht weit vom Schlosse ist die berühmte Bildergallerie, deren Wert aus mehr als 39 Millionen Mark geschätzt wird. In großen Sälen sind hier Tan- sende von Bildern untergebracht. Weltberühmt ist das große Gemälde, *) Das eigentliche „grüne Gewölbe" ist das Zimmer, in dem die Silber- schätze aufgestellt sind. Grünes Gewölbe genannt wegen der Farbe der Wände.

6. Das Deutsche Reich - S. 105

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — von allen Seiten leicht erreicht werden kann, da es an einem schiffbaren Strome (Dampfschiffe!) liegt und Eisenbahnknotenpunkt ist. (Wohin führen die Bahnen, die von Dresden aus nach Norden, Süden, Westen und Osten gehen?) Iii. Warum wird Dresden von so vielen Ver- gnügungsreisenden besucht? Die Vermutungen der Kinder werden ergänzt und berichtigt. Die Schlußzusammenfassung lautet: Dresden bietet so vieles, was Auge und Herz entzückt. 1. Dresden hat bedeutsame Bauwerke. a. Zu den schönsten derselben gehört die Brühlsche Terrasse. (Erkläre den Namen! — Minister Brühl!) Eine breite, mit vier Bild- werken aus Erz*) gezierte Freitreppe von 41 Stufen führt hinauf. Die Terrasse ist mit Bäumen, mit Sträuchern und mit Blumen geschmückt und trägt eines der schönsten Gebäude Dresdens, die Kunstschule oder Kunstakademie. Sie wird von solchen juugeu Männern besucht, welche einst Maler, Bildhauer oder Baumeister werden wollen. — Die Terrasse gewährt eine herrliche Aussicht. Am Fuße der Terrasse fließt die Elbe. Auf ihr und an ihr herrscht reges Leben. Hier landen große Kähne, die mit böhmischem Obste, Getreide, böhmischer Braunkohle oder mit Pirna- ischem Sandstein befrachtet sind. Dort durchschneidet ein Dampfschiff stolz die Fluten, um Scharen fröhlicher Wanderer den Bergen des Elbsand- steingebirges zuzuführen. Hinter ihm her keucht ein Schleppdampfer, der zehn fest aneinandergekoppelte und zum Teil schwer beladene Segel- schiffe stromaufwärts zieht. Richtet man den Blick in die Ferne, so erfreut sich das Auge an den weingeschmückten Bergen, die den Talkessel umsäumen. — Lassen wir von der Terrasse aus den Blick stromabwärts schweifen, fo fällt uns ein mächtiger mit einer Krone geschmückter Turm auf. Es ist die schmuckvoll gestaltete Esse des Dresdner Fernheiz- Werkes, das in unterirdischen Kanälen Dampf zur- Heizung und Elek- trizität zur Beleuchtung an das Hoftheater, an das Königliche Schloß, au die Kunstakademie und an andere öffentliche Gebäude abgibt. b. Hinter der Terrasse ragt die berühmteste Kirche Dresdens empor, die Frauenkirche. Sie trägt an Stelle des Turmes eine aus Sand- steinqnadern gefügte Kuppel. (Abbildung.) c. Nicht weit von der Terrasse entfernt liegt der „Zwinger", ein kunstvolles Bauwerk August des Starken. Der Zwingerhof umfaßt ein über 200 m langes und 100 m breites Viereck, welches mit Garten- anlagen und Wasserkünsten geschmückt und von reichgezierten Säulen- Diese vier Gruppen versinnbildlichen die vier Tageszeiten. Morgen. Mittag, Abend, Nacht.) Vergl. Sachsen, 7. Aufl.

7. Königreich Sachsen - S. 145

1889 - Dresden : Huhle
Dresden. 145 Die Handels- und Fabrikthätigkeit Dresdens ist eine stetig wachsende. Dazu trägt die natürliche Lage der Stadt mächtig bei. Der Durchgangshandel, besonders in Getreide, findet in Dresden durch fünf einmündende, wichtige Eisenbahnen und durch den belebten, schiffbaren Strom, der Böhmens reiche Gelände mit dem deutschen Tieflande verbindet, seine Verknotnng. Der Industrie aber kommen diese Verkehrslinien noch besonders zu statten durch die Nähe reicher Kohlen- und Erzbecken, großer Wälder, begehrter Gesteine (Sand, Sandstein, Granit, Kalk n. s. w.) und verwertbarer Erden (Lehm und Thon'». Alle Arten der Fabrikation sind hier vertreten; denn es giebt Fabriken für allerhand Maschinen, für Glas-, Porzellan-, Steingut-, Gummi-, Leder-, Papier-, Schokoladen- und Zuckerwaren, für Zigarren, Tapeten, Mineralwässer, Seidensamt, photographische Papiere, Seifen. Bedeutend ist die Kork-, Fiszwaren-, Strohhut- und Blumenfabrikation. Pianoforte, mathematische und chirurgische Instrumente ans Dresden sind berühmt, ebenso die Herstellung chemischer Präparate aller Art. In der Umgebung Dresdens liegen eine große Anzahl großartiger Bierbrauereien, die ihr Fabrikat über den Erdball versenden. _ Den reichen Verkehr in der Stadt selbst vermitteln, außer zahlreichen Privatfuhrwerken, Omnibusse, Droschken und besonders die vielverzweigte Pferdebahn. Ant 1. Januar 1889 wurde der im Südosten Dresdens gelegene Vorort Strehlen, 2083 E., in dem sich eine königliche Villa mit schönem Parke befindet, der Stadt Dresden einverleibt. Geschichtliches: Der Name Dresden erscheint zuerst in einer lateinischen Urkunde aus dem Jahre 1206 als „dresdene“. Der Name entstammt dem altslavischen Worte „drezga“, d. h. Wald und bedeutet das Wort,, dre-Zdane “ soviel wie „Waldbewohner". 1216 wird Dresden Stadt mit Wall und Graben und besitzt eine mark-gräsliche Burg und eine Kirche. Um 1230 Erbauung der alten Kreuzkirche als Kapelle. (Die Gründung der alten Marien- oder Frauenkirche soll bereits zwischen 1030—1040 erfolgt sein.) 1270 wird Dresden Residenz. 1272 Gründung des Aranziskanerklosters (jetzige Brüdergasse). Das Augustinerkloster in Neustadt (Klostergasse) wurde erst im 15. Jahrhundert gegründet. 1403 wird die Neustadt (früher Alden-Dresden genannt) zur Stadt erhoben. 1429 — 30 Hansen die Hnssiten in Neustadt. 1452 erste urkundliche Erwähnung der Kreuzschule. 1520 bis 1528 Befestigung durch Georg den Bärtigen. 1539 den 17. April Einführung der Reformation. Die erste evangelische Predigt aber wurde am 23. April 1539 durch den Hofprediger P. v. Lindeuau in der Schloßkapelle gehalten. 1548 Einwanderung vieler Niederländer. 1670 Gründung von Friedrichstadt (früher bis 1728 Neustadt-Ostra genannt). 1756 Dresden von den Preußen besetzt. 1760 vergeblich von den Preußen beschossen. Brand der Kreuzkirche. 1771 — 1773 Bau der Terrasse durch Erzgebirger während t>cr' Hungersnot 1813 Blutige Kämpse der Franzosen, Russen, Preußen und Österreicher um Dresden. 1828 den 23. April Gasbeleuchtung. 1849 Maiaufstand des Volkes. 1860 den 18. Juni Besetzung Dresdens durch Preußen. Seit 1875 das Wasserwerk in Betrieb, Pferdebahn in Betrieb. 24. April 1878 Einweihung der Johanneskirche. Friedemann, Das Königreich Sachsen. 3. Aufl. 10

8. Das Königreich Sachsen - S. 41

1874 - Dresden : Huhle
Dresden. ^ Style restaurirte evangelische, zweithürmige Hoskirche. Unweit davon liegt der Postplatz mit der Post. Durch die sehr belebte Wilsdruffer Straße gelangen wir zum Altmarkt, an dessen Seite das Altstadter Rath- haus, in dessen Nähe sich die Kreuzkirche befindet. Aus dem Neu- markte sinden wir die mich dem Muster der Peterskirche in Rom er- baute Frauenkirche, deren gewaltige Kuppel unser Staunen erregt. Sie enthält die größte Silbermann'sche Orgel. Hinter der Frauenkirche liegt das ehemalige Cosel'sche Palais und jetzige Polizeigebäude, ferner das Zeug- haus mit seinen mancherlei Waffen und der „Botanische Garten". Von den sonst noch in Dresden befindlichen Kirchen sind noch erwähnenswert!) die im englischen Dorfkircheustyle erbaute englische Kirche und die an das Morgenland erinnernde, schmucke russische Kirche, beide in der Nähe des schöngebauten Böhmischen Bahnhofs. Auffällig ist Dresdens Armuth ^ an Kirchen und der große Reichthum an Schulen; denn es enthält Msi vm. Gymnasien, zwei Realschulen, eine polytechnische Schule, eine Cadetten- schule für Ossieierbildung, zwei Lehrerseminare, vierzig Privaterziehungs- institute, neunzehn Bürger- und Gemeindeschulen, ein Konservatorium für Musiker und eine Turnlehrerbildungsanstalt *). Nennenswerth sind ferner das Blinden- und Taubstummeninstitut. Alle Anstalten ge- nießen im Auslände mit Recht den höchsten Ruf und werden von einer großen Anzahl Ausländer besucht. Die meisten Erziehungsanstalten sind in der Wilsdruffer Vorstadt. — Einer der schönsten Erholungsorte der Dresdner ist der „Große Garten", durch dessen Waldpracht die lieblich- sten Spaziergänge führen. Im Garten befindet sich ein Sommertheater, ein prächtiges Schloß, worin Alterthümer gezeigt werden, ein großer Teich, viele Bildsäulen, Restaurationen; der westliche Theil wird vom „Zoologischen Garten" eingenommen. In Dresden bestehen vier Theater. Für Genüsse aller Art ist überhaupt gesorgt, daher leben eine große Zahl von Ausländern hier. Mehr und mehr entwickelt sich Dresden jedoch zur Fabrikstadt, was die Nähe eiues großen Kohlenbeckens, eines schiffbaren Flusses und die Menge der sich hier kreuzenden Eisenbahnen erklärlich erscheinen läßt. Alle Arten der Fabrikation, außer der Weberei, sind hier vertreten; denn es giebt Fabriken für Maschinen, für Stein- gut-, Gummi-, Leder-, Papier- und Zuckerwaareu, für Cigarren, Ta- peten und Mineralwässer. Ein neuer Fabrikationszweig ist die hiesige Korkschneiderei. Pianosorte, mathematische und chirurgische In- strnmente aus Dresden sind berühmt, ebenso die chemischen Fabriken. Einen hervorragenden Platz nimmt Dresden in der neuern Zeit in der Seifenwaarenfabrikation ein. In der Umgebung Dresdens liegen eine große Anzahl großartiger Bierbrauereien, die ihr Fabrikat in alle Erd- th.ile versenden. Geschichtliches! Der Name Dresden wird verschieden abgeleitet; am wahr- scheiiilichsten ist die von Trasi, d. h. Fähre. Urkundlich kommt Dresden erst 1206 vor. 1216 wird Dresden Stadt mit Wall, Graben, Kirche, markgräslicher Burg, ) Im Jahre 1873 wurden 13,316 Schüler, 11,834 Schülerinnen in 716 Classen von 865 Lehrern unterrichtet. In den städtischen Bürger-, Bezirks- und Gemeinde- lchulm gab es 22 Direktoren, an Lehrkräften 349 Personen, an Schülern und Schüle- rinnen 15,625.

9. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 94

1889 - Leipzig : Veit
94 Die Belagerung Dresdens (1760). 53. Die Belagerung Dresdens (1760). X^er Fabeldichter Christian Fürchtegott Gellert empfing im Sommer 1760 einen Brief von seinem Dresdner Freunde Rabener. In diesem meldete der letztere, welche Schicksale er bei der Belagerung und Beschießung von Dresden erlebte; es steht hier (der Brief ist vom 9. August 1760) u.a.: „Liebster Gellert, Was die Umstände dieser Belagerung betrifft, so will ich von meinen eignen Zufällen etwas melden. Am 14. Juni, mit Anbruch des Tages, fing die Kanonade und das Einwerfen der Haubitzgranaten auf die schrecklichste Art an. Früh um 8 Uhr kam eine solche Granate in mein Zimmer, sie mochte mehr als 30 Pfund wiegen, zerschmetterte die Stube meines Bedienten und zündete. Wir löschten den Brand und machten alle möglichen Anstalten. Weil es aber Granaten und zwölspsündige Kugeln auf mein Haus und die benachbarte Gegend regnete, welches die Absicht haben mochte, das zwanzig Schritte von meiner Wohnung befindliche Pulvermagazin in die Luft zu sprengen, so packte ich meine Sachen, soviel es, ohne Gefahr erschaffen zu werden, anging, zusammen, schaffte sie teils in den Keller, teils in ein Gewölbe und flüchtete abends um acht Uhr nach Neustadt zu Dresden. Aber auch hier fing am 15. die Angst an, und in kurzer Zeit fuhren einige zwölfpfündige Kugeln ins Haus, nahe bei mir vorbei. In dieser Lebensgefahr brachten wir bis Sonnabend (d. i. der 21. Juni) zu, wo die Taunische Armee die Seite von der Neustadt befreite, welches die größte Gnade war, die uns Gott in der Beängstigung erzeigen konnte. Denn eben diesen Tag, besonders um zwölf Uhr mittags, ging das unglückliche Bombardement der Residenz an. Mehr als hundert Bomben fielen in einer Zeit von 3 Stunden auf die Kreuzgasse und Kirche; um zwei Uhr brannte mein Haus, und um vier Uhr wußte ich mein Schicksal. Die Bomben hatten das Gewölbe, wohin wir alle unsre Sachen geschafft hatten, zerschmettert und alles verbrannt; der Keller aber war von den Soldaten, welche löschen sollten, rein ausgeplündert worden. Mein Bedienter, der treuste Mensch von der Welt, hatte sich solange im Hause ausgehalten, bis es anfing einzustürzen, und hatte ein Dutzend solcher Schurken hinausgeprügelt, endlich aber ward er übermannt und fluchtete zu mir nach Neustadt. Vor Ver- gnügen den ehrlichen Kerl, den ich schon für erschossen oder verbrannt hielt, wieder zu sehen, fühlte ich den Schmerz nur halb, den mir die Nachricht von meinem Verluste natürlicher Weise verursachen mußte. Sollte es nicht weh thun, liebster Gellert, zu erfahren, daß alle meine Betten, Kleider, Wäsche, Bücher, Papiere, Schränke und Stühle zu Asche verbrannt wurden? und Sie wissen, wie reichlich mich der Himmel mit allen diesen gesegnet hatte. Gott zum Preise muß ich gestehen, daß ich

10. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 377

1883 - Leipzig : Spamer
Dresdens Kriegsschicksale. 377 am 8. September ab, und die Österreicher rückten in die Stadt ein, deren Lage freilich dadurch um nichts gebessert wurde. Die Bedrängnisse dauerten fort, ja es war noch Schlimmeres zu befürchten; denn es ließ sich erwarten, daß Friedrich alles aufbieten werde, um sich des wichtigen Punktes wieder zu bemächtigen. Das geschah auch, und dadurch wurden die traurigsten Tage herbeigeführt, die Dresden jemals erlebt hat. Im Juli des Jahres 1760 beschloß Friedrich, die Stadt zu belagern und dadurch zur Kapitulation zu zwingen. Am 12. Juli schlössen die Preußen Dresden von allen Seiten ein und begannen an der- schiedenen Stellen Batterien aufzupflanzen. An den Maßregeln der Besatzung merkten die Einwohner, daß dieselbe sich auf eine regelrechte Belagerung gefaßt mache, und bange Sorge bemächtigte sich aller Gemüter. Von Zeit zu Zeit er- tönte der Donner der Kanonen und einzelne brennende Häuser kündigten den Anfang des Zerstörungswerkes an; doch ließen sich jetzt die Flammen immer noch bewältigen. Von den Wällen her schallte das Knattern des Gewehrfeuers; denn die Preußen näherten sich in den Häusern und Gärten der Vorstädte der Festung, um der Besatzung möglichst viel Abbruch zu thun. Endlich war alles vorbereitet und am sechsten Tage der Belagerung, am 19.Juli, begann das förmliche Bombardement von Dresden. Aus ihren Mörsern warfen die Preußen immer acht huudertpfündige Bomben auf eiumal in die Stadt. An ein Löschen entzündeter Gebäude war jetzt nicht mehr zu denken; denn die Belagerer warfen nach allen Punkten, wo aufsteigender Rauch das Ausbrechen einer Feuersbrunst verriet, die Bomben in solcher Menge, daß alle Löschversuche vereitelt werden mußten. Ein furchtbarer Schrecken überfiel die Einwohner. In den bedrohten Straßen flüchteten sie sich anfangs in die Keller; doch hier kamen sie in Gefahr, von den Trümmern der einstürzenden Gebäude lebendig begraben zu werden, und so stürzten sie auf die Straßen, um nach den vom Bombardement ver- schonten Stadtteilen zu fliehen, unterwegs bedroht von einschlagenden Kugeln und zusammenbrechenden Dächern und Mauern. Um die Mittagszeit verstärkte sich noch das Feuer der Batterien. Fünf Bomben trafen rasch nacheinander den Turm der Kreuzkirche und bald stand er in hellen Flammen; schon nach wenig Stunden stürzte er zusammen, zertrümmerte das Gewölbe der Kirche und nach kurzer Zeit lag das stattliche Gebäude in Asche. Die Preußen sind deswegen hart getadelt worden und es ist nie ganz klar geworden, was sie dazu veranlaßt hat. Allerdings waren aus dem Turme einige Geschütze, die an Fest- tagen und bei andern feierlichen Gelegenheiten gelöst wurden; aber sie waren ganz unschädlich und konnten, da sie in viereckigen Mauerlöchern ruhten, gar nicht gerichtet werden. Von preußischer Seite ist behauptet worden, es sei damit auf die Belagerer geschossen und diese dadurch genötigt worden, die Kirche für eine Batterie anzusehen; doch Augenzeugen wollen davon nichts wissen, obwohl es möglich ist, daß einige mehr zum Versuch und ohne Wirkung abgefeuerte Schüffe von den Einwohnern unter dem allgemeinen Geschützdonner gar nicht wahrgenommen wurden. Gewiß ist nur, daß Offiziere der Besatzung vom Turme aus ununterbrochen die Bewegungen und Stellungen des Feindes be- obachteten; diese wurden nun freilich vertrieben, setzten aber ihre Beobachtungen auf dem Schloßturme fort. Auch auf die Frauenkirche wurden Gefchoffe ge- schleudert, aber an dem Gewölbe ihrer Kuppel prallten sie wirkungslos ab.

11. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 308

1883 - Leipzig : Spamer
308 Die sächsische Hauptstadt, man, weshalb Dresden mit Vorliebe von Rentiers und pensionierten höheren Beamten und Offizieren aufgesucht wird, die sich hier des Genusses ihres Ver- mögeus erfreuen oder den Abend ihres Lebens in beschaulicher Ruhe zubringen wollen. Nicht mit Unrecht ist Dresden im Hinblick ans seine schönen Anlagen und Promenaden und seine Villengärten die Stadt der Gärten genannt worden. Eillt Waildtnttlg durch die Stadt. Was wir bis jetzt kennen gelernt haben, find nur die Hauptzüge iu dem Charakterbilde Dresdens. Der Leser begleite mich nun auf einer Wanderung durch die Stadt, wobei sich dem Bilde noch mancher interessante Zug hiuzufügen lassen wird. Zuvor aber ist es not- wendig, einen Überblick über die ganze Stadt zu gewinnen. Dresden liegt in der Mitte des schon mehrfach erwähnten langgestreckten Thalkessels, den die Elbe von ihrem Austritte aus dem Elbsandsteingebirge bei der Pirnaischen Pforte bis Meißen in nordwestlicher Richtung durchströmt. Von rechts tritt die Lausitzer Terrasse mit einem niedrigen Steilabhange an sie heran, liuks erhebt sich der Bodeu allmählich in terrassierter Wellenform nach dem Erzgebirge zu. Auf beiden Seiten dringt eine große Zahl kleiner Thäler von verschiedenartiger Gestalt in die Höhen ein. Durch diese Höhen in Ver- bindung mit der von Ortschaften erfüllten Elbaue entsteht eine außerordentlich liebliche Landschaft, die anf den ersten Blick bezaubert und täglich neue Schön- heiten offenbart, wenn man längere Zeit in ihr verkehrt. Durch die Elbe, welche Dresden in einem nach Südsüdwest geschlossenen Bogen durchfließt, wird die Stadt in zwei Hauptteile getrennt, Alt- und Neu- stadt, von denen jenes auf dem linken, dieses auf dem rechteu Ufer liegt. Drei schöne steinerne Brücken verbinden die beiden Stromseiten. Die älteste, Augustus- brücke genannt, überspannt den Strom gerade in der Mitte des Bogens; von ihr stromaufwärts befindet sich die jüngste, die 1877 eröffnete Albertsbrücke, stromabwärts die Marienbrücke, welche 1852 vollendet wurde und zugleich dem Eisenbahnverkehr dient. Alt- und Neustadt sind in weiten Bogen von Vorstädten umschlossen, die gegen die innere Stadt von Alleen und Promenaden begrenzt werden, welche an Stelle der alten Festungswerke angelegt worden sind. An Altstadt schließt sich im Osten die Pirnaische, im Süden die See- und im Südwesten und Westen die Wilsdruffer Vorstadt an; westlich von letzterer, durch die aus dem nahen Plauenfchen Grunde hervorbrechende und unterhalb der Marien- brücke sich in die Elbe ergießende Weißeritz von den übrigen Teilen der Altstadt getrennt, dehnt sich die Friedrichstadt aus. Von den beiden Vorstädten der Neustadt nimmt die Antonstadt, im Nordosten und Norden gelegen, den größten Raum ein; von ihr wird der nordwestliche Stadtteil, die Leipziger Vorstadt, ungefähr durch die Linie der fächsisch-schlesischen Eisenbahn getrennt. Von der Brühlschen Terrasse die große Freitreppe nach dem Schloßplatze herabsteigend, finden wir uns durch den Anblick der katholischen Hofkirche gefesselt, welcher außerordentlich malerisch wirkt. In vier von Säuleu getragenen Etagen schwingt sich der Turm in die Luft und läßt somit in den oberen Etagen zwischen den Säulen und den Balustraden überall den blauen Himmel durchscheinen; der Oberbau des Mittelschiffes erhebt sich leicht über die andern Teile, und von den Seiten schauen 78 große Bildsäulen von Heiligen herab, welche in ihren

12. Bd. 2 - S. 431

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 431 — 5. Beschluß der Stadtverordneten über die Entsendung einer Deputation an den König. 2. Mai 1849. Bewogen durch das Gerücht von einer Ministerkrisis, beschlossen die Stadtverordneten in Gemeinschaft mit dem Rate der Stadt und mit der Universität, an den König „ungesäumt eine Deputation zu entsenden, um denselben zu ersuchen, er möge a) sofort die von der Nationalversammlung beschlossene und verkündete Verfassung unbedingt und unverkümmert anerkennen und diese Anerkennung durch deren sofortige Publication aussprechen, und b) sich sofort nur mit Räthen umgeben, welche sich in vollstem Einklänge mit dem zuerst ausgesprochenen Wunsche wegen sofortiger Bekanntmachung der Reichsverfassung befinden." (Leipziger Zeitung 1849, Nr. 123.) 6. Steigerung der Aufregung im Volke. 3. Mai 1849. „Leipzig, 3. Mai, Abends 9 Uhr. Die durch die neueste Wendung der deutschen Verfassungsfrage hervorgerufene Aufregung erhielt diesen Nachmittag neue Nahrung durch die Nachricht, daß ein Bataillon Schützen Befehl erhalten habe, diesen Abend von hier auf der Eisenbahn nach Dresden abzugehen. Bedeutende Massen Volkes hatten sich beim Eingang wie beim Ausgang des Leipzig-Dresdner Bahnhofs aufgestellt, und hinter demselben die Bahn stellenweise, bis ziemlich weit hinaus ausgerissen, so daß der Abgang der Schützen auf der Eisenbahn unmöglich wurde. Von Reisenden, die diesen Abend mit dem letzten Zuge aus Dresden kamen, erfährt man, daß die Stadt . . . sehr bewegt und große Haufen Menschen vor dem Schlosse und in den benachbarten Straßen versammelt waren ..." (Leipziger Zeitung 1849, Nr. 124.) 7. Plakat über die erfolglose Reise der Leipziger Deputation nach Dresden. 4. Mai 1849. „Mitbürger! Unsere gemeinschaftliche Deputation, . . . welche wir gestern mit dem Aufträge nach Dresden entsendet haben, Se. Maj. den König wiederholt um Anerkennung der Reichsverfassung sowie darum dringend anzugehen, daß er nur deutschgesinnte, der Reichsverfassung unbedingt ergebene Minister in seinen Rath berufen möge, ist von dieser im Verein mit den Deputierten des akademischen Senats . . . unternommenen Sendung in verwichener Nacht zurückgekehrt und hat uns über deren Erfolg berichtet, daß Se. Maj. der König sie zwar wohlwollend empfangen und die Lauterkeit der Beweggründe zu obigen Anforderungen anerkannt, sich jedoch dahin ausgesprochen habe, daß er, obschon zu jedem persönlichen Opfer für die deutsche Einheit bereit, es mit seiner Überzeugung nicht in Einklang bringen könne, die Reichsverfassung unbedingt, und so lange dieser Schritt von Preußen noch nicht gethan sei, anzuerkennen, da er in derselben, wie sie von der Nationalversammlung verkündet worden, kein Heil für das Vaterland erblicke. Die Deputation hat sich trotz dieses ablehnenden Bescheids nicht davon abhalten lassen, ihre Bitten in Gemeinschaft mit der Deputation der Dresdner Corporationen bei dem König dann dringender noch zu wiederholen, als bereits ein blutiger Zusammenstoß stattgefunden hatte; leider blieb der Erfolg der frühere. Mitbürger! Wir sind hiermit in eine schwere Katastrophe eingetreten. Unsere weitern Schritte werden euch zeigen, daß wir dieselbe unsern bisher in der deutschen Verfassungsfrage ausgesprochenen Grundsätzen getreu in Gemeinschaft mit unserer

13. Enthält die Erdbeschreibung des Königreiches Sachsen - S. 111

1809 - Leipzig : Hinrichs
Das Amt Dresden. i11 Elbstrom, dessen Fähren und Schiffsmühlen von Con- stappel bis" über Pillnitz. — Zn diesem Amtsbezirke wird, außer dem Feldbaue, besonders der Wein - und Obst- bau mir vielem Fleiße betrieben; auck baut man Haidekorn, Cichorie rc. Die Schafzucht wird starker als die Rindvieh, zuchr betrieben. Man baut viel Klee, und hat am linken Elbufer fast durchgehends die Stallfütterung eingeführt. — Die Fischerei wird in der Elbe und Welsserih betrieben. Die Bienenzucht ist im Ganzen unbedeutend. Wichtig ist der Ertrag des Steinkohlenbaues. Städte: Dresden (Dresda), *) Residenz des Königs von Sachsen, und sowohl ihrer reizenden Lage, als der Schön« heit ihrer Gebäude wegen, eine der vorzüglichsten Städte des rheinischen Bundes. Sie ist schrifcsässig und auf den Landtagen die dritte versitzende Stadt. Der Magistrat be« steht auö 17 Personen, mit 3 jährlich wechselnden Bürge- meistern. — Dresden liegt in einem Thäte an beiden Seiten des Eibufers, wird in die Altstadt, Neustadt (richtiger — seit 1732 — Dresden und Neustadt bei Dresden) und Friedrichsstadt getheilt, und hat be- deutende Festungswerke, obgleich dieselben nicht hinrei- chen dürsten, eine lange Belagerung auszuhalten. — Die *) Vergl. Th. 2, S. 73, und über dke Kunstschäke Dres- dens, über den Hofstaat, so wie über die daselbst be- findlichen Dicaserien Tb. 2, S- 208 ff. und 279 ff. und 287 ff. — (Hasse) Dresden und die umliegende Gegend, 2 Theile, rte Aufl. Dresden, 1804. z.

14. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 263

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
Dresden — Elb-Florenz. 263 so allmählich plateauartig zum Sächsischen Berglande ab, daß man, von dieser Seite kommend, sich kaum einem Gebirge zu nähern glaubt. Die bis auf den höchsten Kamm dicht gesäeten Ortschaften und Städte begünstigen die Täuschung. Nur das rauher werdende Klima und eine gewisse spröde Strenge der Landschaft, oder ein tief eingerissenes Thal mahnen an das Gebirge. Jedoch steil und jäh- lings fällt das Gebirge nach Böhmen hinunter. Sein Kamm und die oberen Teile der Hänge sind entweder stark bewaldet oder bilden grasreiche Weiden. Bis hoch hinauf an den Scheitel ist es bewohnt und bebaut, wie kein Gebirge sonst in Deutschland. Dorf liegt an Dorf, und alle wimmeln von fleißigen und genügsamen Webern, Spinnern, Berg- und Holzarbeitern. 4. Dresden — Elb-Florenz. Der schöne Thalkessel, in welchem, von sanften Höhen umgeben, Dresden liegt, lockte schon die alten Sorben zur Ansiedelung. Als Heinrich I. die Herrschaft der Deutschen auch hier ausgebreitet hatte, legte er zum Schutze des neu gewonnenen Landes eine Burgwarte au; als Stadt jedoch erscheint Dresden erst 1206 in Urkunden. An- fänglich gehörte die Stadt zum Bistum Meißen, später ward sie dem Markgrafen von Meißen unterthan. Heinrich der Erlauchte machte sie 1270 zu seiner Residenz; ein Splitter des Kreuzes Christi in der Kreuzkapelle und ein wnnderthätiges Marienbild in der Frauenkirche erhoben die Stadt allgemach zum Ziel zahlreicher Wallfahrten. Nach der Teilung Sachsens von 1485 wurde Dresden Residenz der Albertinischen Linie, und blieb es auch, als dieselbe die Kurwürde erlangte. Fast alle Regenten schmückten, erweiterten, befestigten ihre Residenz; jedoch mit der Regierung August des Starken trat für die Stadt eine Periode besonderen Glanzes ein: sie ward prächtig wie ihr Hof. Der 1685 durch Feuer zerstörte älteste Stadtteil auf dem rechten Ufer ward nach einem großartigen Plane wieder erbaut und seitdem Neustadt genannt. Der siebenjährige Krieg brachte Dresden, das bis in die neuere Zeit stark befestigt war, viel Not, besonders durch das schreckliche Bombardement von 1760, welches 500 Häuser zerstörte; auch die Zeit der französischen Kriege führte manche Heim- suchung über das nunmehr zur Königsstadt erhobene Dresden. Seit dieser Zeit ist aber sehr viel für Erweiterung und Verschönerung der Stadt geschehen; neue Stadtteile mit prächtigen Bauten fügen sich an die vorhandenen an und füllen den Thalkessel immer mehr aus.

15. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 294

1883 - Leipzig : Spamer
294 Die sächsische Hauptstadt. zu durchschneiden, als in der Gegend des heutigen Dresden. Sowohl die Lausitzer Terrasse auf der rechten, als die äußersten Vorhöhen des Erzgebirges auf der liuken Seite senken sich hier ganz allmählich zur breiten Elbaue herab; die Straßen konnten also von hier aus gemächlich die Höhen erreichen. Diese Naturverhältnisse allein rechtfertigen schon die Annahme, daß Dresden seinen Ursprung dem Umstände verdankt, daß hier ein uralter Verkehrsweg die Elbe überschritt; man hat also gar nicht nötig, sich dabei an die neuerdings sehr zweifelhaft gewordene Erklärung des Namens der Stadt aus einem flavifchen Worte Trasi, d.i. Fähre, zu halten, wonach Dresden „Fährort" bedeuten würde. Die älteste Ansiedelung war auf dem rechten Ufer, von dort erst wandte sich ein Teil der Einwohner nach dem linken, um sich neue Heimstätten auf demselben zu gründen. Nach der Erzähluug der Chronisten trieb die Gefahr häufiger Überschwemmungen die Leute auf die linke Seite, wo ein Hügel, der Taschenberg, ihnen mehr Sicherheit verhieß. Der älteste Teil von Dresden ist also gerade derjenige, welcher jetzt Neustadt heißt. Der jüngere, linkselbische Teil entwickelte sich viel schneller als der ältere; denn während wir jenen, Neu- dresden, gleich bei seinem Eintritt in die Geschichte als Stadt kennen lernen, wird dieser, Altdresden („Aldendresden" sonst geschrieben) erst 1403 zur Stadt erhoben. Man gebrauchte bald gar nicht mehr den Namen Neudresden, sondern nannte die Stadt auf dem linken User schlechtweg Dresden und wies dadurch der Mutter hinsichtlich der Geltung auch im Namen eine Nebenrolle zu. Eine größere Bedeutung hat Dresden erst erlangt, als die Markgrafen von Meißen es zu ihrer Residenz erhoben. Das geschah um die Jahre 1267 bis 1270, in welchen Markgraf Heinrich der Erlauchte (1221—1288), einer der gebildetsten und reichsten Fürsten seiner Zeit, hier seinen Wohnsitz nahm. Unter ihm wurde auch die steinerne Elbbrücke vollendet, deren Bau schon unter Otto dem Reichen begonnen worden war. Auch das weist daraus hin, daß Dresden schon früh für den Verkehr Bedeutung erlangt hat. Dresden wuchs nun, machte aber in seinem Änßern keineswegs einen freund- licheu Eindruck. Die Häuser waren niedrig und aus Holz errichtet, den Sand- stein der Sächsischen Schweiz verwendete man nur ausnahmsweise. Wenn ein Brand ausbrach, so geschah es leicht, daß er ganze Straßen und Stadtteile in Asche legte. So vernichtete der große Brand im Jahre 1491 mehr als die Hälfte der Stadt. Eine ganz andre Gestalt nahm die Residenz im 16. Jahr- hundert an. Der reiche Bergsegen des Erzgebirges, namentlich der jungen Schneeberger und Annaberger Graben, gestattete den thatkrästigen und kunst- sinnigen Fürsten aus der albertiuischeu Linie des Wettiner Hauses, das Werk der Verschönerung der Stadt eifrig zu fördern. Diese neue Periode beginnt mit Herzog Georg dem Bärtigen (1500 bis 1539). Er begann 1520 die heutige Altstadt zu befestigen und errichtete das Georgenschloß, denjenigen Teil des königlichen Schlosses, unter dem das Georgen- thor von der Schloßstraße zum Schloßplatz führt. Es ist uns aber nicht mehr in seiner ursprünglichen, mit vier Giebeln geschmückten Gestalt erhalten, denn der Schloßbrand von 1701 hat das Georgenschloß in seiner äußeren Architektur fast vollständig vernichtet. Der Herzog und nachherige Kurfürst Moritz (1541 bis 1553) setzte Georgs Werk im gleichen Geiste fort. Die Festungswerke wurden weiter hinausgerückt, auch die Stadt rechts der Elbe erhielt wenigstens

16. Bilder aus dem sächsischen Berglande, der Oberlausitz und den Ebenen an der Elbe, Elster und Saale - S. 299

1883 - Leipzig : Spamer
Aus der Geschichte Dresdens. 299 das dritte Bauwerk, das Dresden für alle Zeiten charakterisiert, die katholische Hofkirche, das Werk des Italieners Gaetano Chiaveri, und ihr schloß sich eine ganze Reihe von öffentlichen und Privatgebäuden an, vorzüglich Paläste der Edelleute des Hofes. Besonders großartig war die Bauthätigkeit des Grafen Brühl, der als Premierminister Augusts Ii. diesen nach seinem Willen lenkte und das Land unumschränkt regierte. Sein jetzt königliches Palais ließ er an der Rückseite der Festungswerke, die das Elbufer oberhalb der Brücke deckten, errichten, und das Plateau dieser Werke, die jetzige Brühlsche Terrasfe, verwendete er zur Anlage eines großartigen Gartens, alles das freilich auf Kosten des von ihm schmählich ausgebeuteten Landes. „Die Bauperiode von 1730 —1760", sagt Dr. Richard Steche, „ist es vorzugsweise, welche der Stadt den Charakter gab, den sie noch heute zeigt, und welcher Dresden vor allen andern modernen Städten so wertvoll für die Architektur macht durch die seltene Einheit, welche alle sonst noch so verschieden- artigen Gebäude der Stadt untereinander verbindet." Aus dem Barockstile wird das Rokoko mit seinem gerippten Muschelwerk und den Blumen-, Blätter- und Fruchtranken, welche die Glieder des Bauwerks verbinden. Je mehr sich das 18. Jahrhundert dem Ende zuneigte, desto einfacher und nüchterner wurden seine Bauten. Das Elend der Zeit erstickte die Freude an der Kunst und versagte auch die Mittel zu ihrem Wirken. Nicht besser ging es im 19. Jahrhunderte bis zum Abschlüsse der napoleonischen Wirren. Dann kam zwar eine lange Periode des Friedens; aber Stadt und Land waren so erschöpft und es gab so viel wieder gut zu machen, was in der schweren Zeit vorher zurückgegangen war, daß man längere Zeit hindurch nur nach Zweck- Mäßigkeit und Nützlichkeit, wenig nach der Schönheit fragen konnte. Es stellten sich auch bald in der Hauptstadt Bedürfnisse heraus, die ge- bieterisch Befriedigung heischten und dadurch alle Mittel in Anspruch nahmen. Nach dem Jahre 1815 wurden die beengenden Festungswerke entfernt, die Vor- städte konnten zur inneren Stadt in engere Beziehungen treten und nahmen rasch an Ausdehnung zu. Im dritten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts begannen der Eisenbahnbau und die Dampfschiffahrt von Dresden aus, Industrie und Handel belebten sich immer mehr, jede neue Volkszählung wies eine bedeutende Zunahme der Einwohnerzahl nach, eine Straße nach der andern wurde ange- legt und schnell schlössen sich deren Häuserreihen — mit einem Worte: Dresden entwickelte sich zur Großstadt. Dadurch traten neue Aufgaben an die Stadt heran, die nur durch Aufwendung großer Summen bewältigt werden konnten, so daß für die Pflege der Kunst wenig übrig blieb. Aber auch diese Zeit ist überwunden worden. Die neueste Periode in der Banthätigkeit Dresdens wurde durch Gottfried Semper herbeigeführt, der durch den Bau des Hoftheaters und des neuen Museums die Formen der Renaissance zu neuem Leben erweckte und dadurch den Sinn für die Freude an schönen Bauwerken wieder hob. Wer die neueren Schulen und andern städtischen Bauten Dresdens, das neue Gerichts- und das neue Postgebäude, die neuen Kasernen betrachtet und den neueren Wohnungsbau in den besseren Stadtteilen beobachtet, muß bekennen, daß die sächsische Residenz Schritt hält mit dem Aufschwünge, den seit der politischen Einigung der Nation mit allen übrigen Zweigen der Kunst auch die Baukunst in Deutschland genommen hat.

17. Königreich Sachsen - S. 31

1897 - Leipzig : Wunderlich
— .31 — 3. Zeige die Elbe! Die Biela! Die Gottleuba! u. s. w. 4. Zeige drei Städte an der Elbe! Zeige drei Berge! u. s. w. 5. Zeige die Stadt, wo der König Albert wohnt! Zeige den €vtr wo Porzellan gemacht wird! Zeige die Stadt, in der sich eine Anstalt für Geisteskranke befindet! u. s. w. Zur Konzentration. 1. Lesen und Besprechen. a. Jütting und Weber, Heimat. Der Bauernknabe in der Stadt. — Das Leben in der Stadt. b. Muttersprache, Ausgabe B. Iv. Teil. — Dresden und Pillnitz. — Die sächsische Schweiz. — Der pirnaische Sand- stein. — Der Königstein. 2. Aufsatz. Die Stadt Dresden. Dresden ist eine schöne Stadt. Sie liegt an beiden Ufern der Elbe. Über die Elbe führen vier Brücken. Die älteste Brücke heißt Augustusbrücke. Eine andere Brücke führt den Namen Albertbrücke. In Dresden giebt es drei Schlösser, viele Kirchen, Schulen und Kasernen. Dresden ist eine Großstadt. In Dresden wohnt unser König Albert. 3. Diktat. Dieses Diktat verfolgt einen doppelten Zweck. Es soll 1. die Schreibweise neu aufgetretener Wörter einprägen und 2. den Ausgangspunkt bilden für die Gewinnung des Satzes: Es giebt einfache und zusammengesetzte Hauptwörter. — Das Diktat lautet: Auf der Elbe. Der Elbstrom trägt Segelschiffe, Dampsschiffe, Fischerkähne und Flöße. Jedes Segelschiff hat einen hohen Mastbaum. Am Mastbaum sind die Segelstaugen befestigt. Jedes Dampfschiff besitzt eine große, rußige Dampfesse. Diese Esse kommt aus dem Maschinenräume. Die Flöße bestehen aus Baumstämmen. Auf jedem Floße steht eine Bretterbude. Am Landungsplatz wird das Floß aufgelöst. 4. Hausaufgaben. a. Zeichnet ein Segelschiff auf die Schiefertafel! b. Wer will ein Rindenschiff machen mit Mastbaum, Segel und Steuer?

18. Das Vaterland - S. 186

1906 - Leipzig : Degener
— 186 — bahnen, ferner die Nähe des Kohlenlagers im Planenschen Grunde verursachten das Aufblühen verschiedener Industriezweige, wie die Herstellung zahlreicher Nahrnngs- und Genußmittel, den Maschinenbau, die chemische Industrie :c.; so- mit war auch die Voraussetzung eines ausgedehnten Handels gegeben. Zugleich ist Dresden ein wichtiger politisch-militärischer Mittelpunkt, da hier von der alten Straße am Rande der deutschen Mittelgebirge die wichtigste Straße nach Böhmen abzweigt. So war der Dresdener Kessel namentlich im sieben- Dresden: Zwinger und Sophieenkirche, jährigen und deutschen Befreiungskriege der Schauplatz zahlreicher Kämpfe. (Kefselsdorf, westlich von Dresden, 1745; Pirna 1758; Maxen, südlich von Dresden, 1759; Dresden 1813.) Meißen. Meißen (31v2), die Wiege des sächsischen Staates, entstand unter dem Schutze der Burg gleichen Namens, die schon von Heinrich I. da errichtet wurde, wo jetzt die Albrechtsburg steht. Seine Bedeutung hatte der Ort als Stützpunkt deutscher Herrschaft über die Slaven, als Residenz der Mark- und Burggrafen,

19. Das deutsche Vaterland - S. 216

1917 - Leipzig : Wunderlich
216 l. Wo liegt das Elbsandsteingebirge? Die Karte lehrt: Das Elbsandsteingebirge liegt südlich von Dresden und zwar zu beiden Seiten der Elbe. Es ist keilförmig zwischen Erzgebirge und Lausitzer Gebirge eingeschoben und beginnt in der Nähe der Stadt Pirna. Ii Wie gelangen wir ins Elbsandsteingebirge? ^Wir können von Dresden aus die Elbe entlang wandern, immer "dem rauschenden Wasser entgegen, also stromaufwärts. Wir können weiter die Bahn benutzen, welche von Dresden aus im Elbtale aufwärts nach Süden führt. Wir können endlich auch eiues der Dampfschiffe benutzen, Kgl, Schloß Kath, Hoskirche 23. Dresden. ?Ius der Sammlung Meinholds Geogr. Charakterbilder. welche aus dem Flusse stromaufwärts fahren.) Letzteren Borschlag wollen wir ausführen. Iii. Was schauen wir aus unserer Reise? Ver- mutungen der Kiuder. — Hört zu! 1. Wir besteigen am Terrassenufer in Dresden (Bild von Meinhold?) ein Dampfschiff, welches sich zur Abfahrt rüstet, „König Albert" ist sein Name. Schon einige hundert Personen haben sich auf dem Dampfer eingefunden. Kaum haben auch wir es uus auf einer der grünen Bänke des Verdecks bequem gemacht, so ertönt die Glocke, welche sich am Vorder- teile befindet, die gewaltigen Schaufelräder setzen sich in Bewegung, hoch auf spritzt der weiße Schaum, und sicher und schön gleitet das Schiff Frauen« kirche Karola- Brücke Elbbäder Dampfer, von Sude» <Schandau) kommend Terrasse Friedrch August- Brücke

20. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 250

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 250 — reiche Schätze. Im Erdgeschoß befindet sich das „Grüne Gewölbe." Es ist die Schatzkammer des Fürstenhauses, in der wertvolle Kunst- gegenstände, sowie Schmucksachen aus Gold, Silber und Edelsteinen, Elfenbeinarbeiten u. a. m., welche im Besitze der Königlichen Familie sind und bedeutenden Wert haben, sorgfältig aufbewahrt werden. In der Nähe des Königlichen Schlosses liegen die katholische Hofkirche, das Theater und der Zwinger. Letzterer war ursprünglich zum Vorhof eines geplanten prächtigen Schlosses bestimmt. Der Schloßbau unter- blieb, weil es an Geld mangelte. In dem Zwinger befindet sich die weltberühmte Dresdener Gemäldegalerie. Sie enthält Meisterwerke der Malerei. Zu den berühmtesten Gemälden, die hier zu sehen sind, gehört die Sixtinische Madonna von Raffael. — Eine herrliche Aus- sicht bietet auch die am linken Elbufer sich hinziehende sogenannte Brühlsche Terrasse. Eine Freitreppe von 41 Stufen führt zu der 400 m weit, dicht am Strom sich hinziehenden, hoch gelegenen Promenade. Sie ist von einem Grafen Brühl angelegt und später bedeutend verschönert worden. Die Aussicht auf den belebten Elbstrom und sein oberes Tal, das mit freundlichen Dörfern, herrlichen Villen und lieblichen Weingärten wie besät erscheint, ist außerordentlich schön. — Dazu hat Dresden zahlreiche wissen- schaftliche Sammlungen, Kunsthandlungen, eine Kunstakademie, eine königliche Hochschule für Musik, eine technische Hochschule u.a.m. In Dresden sind aber zahlreiche Zweige der Industrie vertreten. Bedeutend ist die Herstellung von künstlichen Blumen, Kakao, Schokoladen- und Zuckerwaren, physikalischen Instrumenten, Par- fümerien, künstlichen Mineralwässern, Maschinen, Kunstmöbeln, Glas- und Tonwaren, Stroh-, Leder-, Gold- und Silberwaren, photographischen Papiereu u. a. m. Auch die Siedlungen in seiner nächsten Umgebung zeigen eine rege industrielle Tätigkeit. Mit der In- dustrie in Zusammenhang steht ein lebhafter Verkehr und ein ganz be- deutender Handel. Der Verkehr wird vermittelt durch fünf Eisen- bahnlinien, die hier zusammentreffen und durch die Elbschiffahrt, so- wie durch wohl gepflegte Kunststraßen. Heute hat Dresden mit seinen Vor- orten über eine halbe Million Einwohner. Es wird von vielen Fremden besucht. — Im Siebenjährigen Kriege hat die Stadt schwer gelitten, und im Befreiungskriege spielten sich hier (1813) die wichtigsten Maßnahmen Napoleons ab. Also auch in strategischer Hinsicht blickt Dresden auf eine reiche Vergangenheit zurück. Damit im Zusammenhang steht freilich auch viel Unglück, das über die Stadt hereinbrach. Elbabwärts von Dresden, wo die Elbe sich durch das Sächsische Hügelland hindurchwindet, liegt am linken Ufer, inmitten rebenbedeckter Ge- hänge, die ältertümliche Stadt Meißen. Die Stadt ist von Heinrich I. gegründet und unter dem Schutze einer Burg gleichen Namens ent- standen. Diese wurde zur Abwehr gegen die Slawen angelegt. An ihrer Stelle steht heute die Albrechtsburg, welche die Stadt überragt. Die