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1. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 115

1882 - München : Lindauer
115 eingesetzt hatte, fiel König Franz l von Frankreich in Italien ein. um das Herzogtum Mailand und einen Teil Savoyens (den er als Erbe seines mtterlichen Grovaters Philipp von Savoyen beanspruchte) an sich zu bringen. Dafr brach Karl V in Sdfrankreich cm, kehrte aber, da er weithin alles verwstet fand, bald zurck und schlo 1538 zu Nizza mit Franz einen Waffenstillstands Franz blieb im Besitze eines Teiles von Savoyen, Karl im Besitze von M a i 1 a n d, mit dem er 1540 seinen Sohn Philipp belehnte. In Ungarn wurde nach dem Tode Zapolya's (f 1540) dessen unmndiger Sohu Johann Sigmund als König gewhlt und der Sultau Solyman zum Schutze des Kindes herbeigerufen. Dieser erschien, behielt aber die eroberten Städte Ofen, Gran und Stuhlweienburg fr sich und berlie den Rest Ungarns gegen einen jhrlichen Tribut dem Bruder des Kaisers, Ferdinand. Erst 1547 ward Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbreich zugesprochen. Der Bug gegen Algier, 1541. Dieser Zug, welcher die Bestrafung A l g i e r' s ch e r K o rs a r e n fr die an der spanische und italienischen Kste verbten Plnderungen bezweckte, blieb ohne Erfolg: der Kaiser bte durch einen zweimaligen Sturm den grereu Teil seiner Flotte ein. Vierler Jtrieg mit Franz I, 15421544. Das Unglck des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Erscheinen der Trken in Oberungarn gedachte Franz I zur Wiedereroberung Mailands zu benutzen. Er erffnete unter dem Bvrwande, die von spanischen Soldaten in der Lombardei verbte Ermordung zweier (sogenannter) franzsischen Gesandten zu rchen, im Bunde mit Solyman und demherzoge von Kleve, dem der Kaiser den Besitz von Geldern streitig machte, den Krieg. Der bedrohte Kaiser brachte 1543 bcn Herzog von Kleve zur Unterwerfung, rckte 1544 gegen Paris vor und schlo 1544 mit Franz I den Frieden zu Crespy (spr. Krpi). Franz mute seinen Ansprchen aus Italien, Karl denen auf Burgund entsagen. "Der schinalkaldische -Srieg, 1547. Die Unruhen, welche bic beiden Hupter des schmalkaldischen Bundes (s. S. 109), der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, wiederholt 8*

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1. Die neuere Zeit - S. 21

1855 - Koblenz : Baedeker
Kriege mit Franz I. Zug gegen Algier. 21 Gefängnissen hervorbrechenden Christensclaven, gab das Innere des Landes dem Muley Hassan zurück und behielt für sich selbst Goletta und die Küste. Dritter Krieg mit Franz. I. 1536—1538. Als Franz Sforza von Mailand kinderlos gestorben war und den Kaiser zum Erben eingesetzt hatte, erneuerte Franz I. seine Ansprüche auf Mai- land und verbündete sich mit dem türkischen Sultan zum Krieg ge- gen den Kaiser. Karl fiel in Südfrankreich ein, mußte aber, da (nach des Connetable Montmorency Rathe) die Provence gänzlich verwüstet worden war, wegen Mangels an Lebensmitteln zurück- kehren und schloß mit Franz einen Waffenstillstand zu Nizza 1538. Philipp, Karl's Sohn, erhielt Mailand (1540). Als Johann Zatzolya starb, sollte gemäß des zwischen ihm und Ferdinand ge- schlossenen Friedens Ferdinand, des Kaisers Bruder, ganz Ungarn erhalten, aber die Vormünder von Zapolya's Sohn Johann Sigismund ließen das unmündige Kind zum Könige von Ungarn ausrufen und suchten zu dessen Schutze die Hülfe des Sultans. Dieser eroberte Ofen, Gran, Stuhlweißenburg, behielt das Eroberte aber für sich und Ferdinand mußte für den Besitz des kleinen Theiles von Ungarn, den er noch behielt, einen jährlichen Tribut zahlen. Karl's Zug gegen Algier 1541 ward veranlaßt durch die furchtbaren Plünderungen, welche Algier'sche Corsaren an den spa- nischen und italienischen Küsten verübten. Anhaltende Regengüsse vereitelten jede Unternehmnng des ohne Widerstand gelandeten Hee- res, und ein zweimaliger Sturm vernichtete den größten Theil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franz I. 1542 — 1544, welcher das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Türken bis nach Ober-Ungarn als eine günstige Gelegenheit ansah, mit seinen schon oft beseitigten Ansprüchen wieder hervorzu- treten und in der Ermordung zweier sog. französischen Gesandten durch spanische Truppen einen willkommenen Vorwand fand, in Ver- bindung mit den Türken und dem Herzoge von Cleve (der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde) den Krieg zu erneuern. Während die Osmanen den Ueberrest des christ- lichen Ungarns einnahmen, griffen die Franzosen die Niederlande an, und eine türkisch-französische Flotte plünderte und verheerte die West- küste Italiens. Nachdem Karl zunächst den Herzog von Cleve unter- worfen hatte (dessen Festungen sich nach der Einnahme und Verhee- rung des für unbezwinglich gehaltenen Düren ergaben), drang er

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 94

1852 - Koblenz : Bädeker
94 Kriege mit Franz I. Zug gegen Algier. (nach des Connetable Montmorency Rathe) die Provence gänzlich ver- wüstet worden war, wegen Mangels an Lebensmitteln zurückkehren und schloß mit Franz einen Waffenstillstand zu Nizza 1538. Phi- lipp, Karl's Sohn, erhielt Mailand (1540). Als Johann Zapvlya starb, sollte gemäß des zwischen ihm und Ferdinand geschloffenen Friedens Ferdinand, des Kaisers Bruder, ganz Ungarn erhalten, aber die Vormünder von Zapvlya's Sohn Johann Sigmund ließen das unmün- dige Kind zum Könige von Ungarn ausrufeu und riefen zu dessen Schutze die Hülfe des Sultans an. Dieser eroberte Ofen, Gran, Stuhlweißenburg, behielt das Eroberte aber für sich und Ferdinand mußte für den Besitz des kleinen Thei- les von Ungarn, den er noch behielt, einen jährlichen Tribut zahlen. Karl's Zug gegen Algier 1541 ward veranlaßt durch die furchtbaren Plünderungen, welche Algiersche Corsaren an den spanischen und italienischen Küsten verübten. Anhaltende Regen- güsse vereitelten jede Unternehmung des ohne Widerstand gelandeten Heeres, und ein zweimaliger Sturm vernichtete den größten Theil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franz I. 1542—1544, welcher das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Türken bis nach Ober-Ungarn als eine günstige Gelegenheit ansah, mit seinen schon oft beseitigten Ansprüchen wieder hervorzutreten und in der Ermordung zweier sog. französischen Gesandten durch spa- nische Truppen einen willkommenen Vorwand fand, in Verbindung mit den Türken und dem Herzoge von Cleve (der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde) den Krieg zu erneuern. Während die Osmanen den Ueberrest des christliche,: Un- garns einnahmen, griffen die Franzosen die Niederlande an, und eine türkisch-französische Flotte plünderte und verheerte die Westküste Ita- liens. Nachdem Karl zunächst den Herzog von Cleve unterworfen hatte (dessen Festungen sich nach der Einnahme und Verheerung des für unbezwinglich gehaltenen Düren ergaben), drang er durch die Champagne gegen Paris (bei Soissons) vor. Dies beschleunigte den Frieden zu Crespy 1544, durch welchen beide Fürsten sich ver- pflichteten, einander zur Wiederherstellung der Eintracht in der Kirche Beistand zu leisten, auch den Krieg gegen die Türken gemeinschaftlich zu führen; Franz entsagte abermals seinen Ansprüchen auf Italien. Während Karl mit diesen auswärtigen Kriegen beschäftigt war, hatte sich der Schmalkaldische Bund erweitert und befestigt, und wie- derholte fruchtlose Religionsgespräche zwischen den Vertretern beider

3. Die mittlere und neue Welt - S. 118

1873 - München : Lindauer
118 hatte, fiel König Franz I von Frankreich in Italien ein, um das Herzogtum Mailand und einen Teil Savoyens (den er als Erbe seines mütterlichen Großvaters Philipp von Savoyen beanspruchte) an sich zu bringen. Dafür brach Karl V in Süd-frankreich ein, kehrte aber, da er weithin alles verwüstet sand, bald zurück und schloß 1538 zu Nizza mit Franz einen Waffenstillstand. Franz blieb im Besitze eines Teiles von Savoyen, Karl im Besitze von Mailand, mit dem er 1540 seinen ^Sohn Philipp belehnte. In Ungarn wurde nach dem Tode Z apol ya's (t 1540) dessen unmündiger Sohn Johann Sigmund als König gewählt und der Sultau Solymau^zum Schutze des Kindes herbeigerufen. 'Dieser erschien, behielt aber die eroberten Städte jpfen,_(Sran und Stulweißenburg für sich und überließ den Rest Ungarns gegen einen jährlichen Tribut dem Bruder des Kaisers, Ferdinand. Erst 1547 ward Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbrach zugesprochen. Äer Zug gegen Algier, 1541. Dieser Zug, welcher die Bestrafung Algierscher Korsaren für die au der spanischen und italienischen Küste verübten Plünderungen bezweckte, blieb ohne Erfolg; der Kaiser büßte durch'einen zweimaligen Sturm den größeren Teil seiner Flotte ein. Vierter Hneg mit Franz I, 1542—1544. Das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Erscheinen der Türken in Oberungarn gedachte Franz I zur Wiedereroberung Mailands zu benutzen. Er eröffnete unter dem Dorwande, die von spanischen Soldaten in der Lombardei verübte Ermordung zweier (sogenannter) französischen Gesandten zu rächen, im Bunde mit So ly man und dem Herzoge von Kleve, dem der Kaiser den Besitz von Geldern streitig machte, den Krieg. Der bedrohte Kaiser brachte 1543 den Herzog von Kleve zur Unterwerfung, rückte 1544 Legen Paris vor und schloß 1544 mit Fr a nz I den Frieden zu Kr es p y. _§ ranz mußte seinen Unsprüchen auf Italien, Karl denen auf Burgund entsageu. Her schmalkaldische Hneg, 1547. ' Die Unruhen, welche die beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes (s. S. 113), der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, wiederholt veranlaßt hatten, bewogen den Kaiser, die Friedensstörer mit Krieg zu bedrohen. Als diese Rüstungen vornahmen, erklärte thuen der Kaiser, welcher den Herzog Moritz von Sachsen durch Zusicherung der sächsischen Kurwürde und der Stifte Halberstadt und Magdeburg für sich gewonnen hatte, den Krieg. Johann Friedrich wurde vom Kaiser selbst bei Mühlberg 1547 besiegt, gefangen und zur Abtretung der Kurwürde und der meisten Kurländer an den Herzog Moritz gezwungen. Der Landgraf

4. Die neuere Zeit - S. 20

1882 - Leipzig : Baedeker
20 Karl V. gegen Algier. 4. Krieg gegen Franz I. . 4. Mangels an Lebensmitteln zurckkehren und schlo im I. 1538 mit Franz einen Waffenstillstand zu Nizza, demzufolge Franz jenen Teil von Savoyen behielt, seinen Ansprchen aus Mailand aber ebenso wenig entsagte wie der Kaiser, vielmehr gab dieser Mailand seinem Sohne Philipp als Reichslehen (1540). Karls Zug gegen Algier im I. 1541 wurde durch die furchtbaren Plnderungen veranlat, welche algerische Seeruber an den spanischen und italienischen Ksten verbten. Anhaltende Regen-gsse vereitelten jede Unternehmung des ohne Widerstand gelandeten Heeres und ein zweimaliger Sturm vernichtete den grten Teil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franzi., 15421544. Franz sah in dem Unglck des Kaisers vor Algier und dem gleichzeitigen Vor-dringen der Trken bis nach Ober-Ungarn (s. S. 19) eine gnstige Gelegenheit, mit seinen Ansprchen wieder hervorzutreten. In Ver-bindnng mit den Trken und dem Herzoge von Kleve, der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde, erneuerte er den Krieg. Whrend die Osmanen den berrest des christlichen Ungarns einnahmen, griffen die Franzosen die Nieder-lande an, und eine trkisch-franzsische Flotte verheerte die Westkste Italiens. Karl unterwarf zunchst den Herzog von Kleve und rckte dann von Luxemburg her durch die Champagne, auf dem Marsche gegen Paris, bis Soissons vor. Soweit war seit Kaiser Otto Ii. kein deutsches Heer in Frankreich vorgedrungen. Dieser Erfolg beschleunigte den Frieden zu Crespy (bei Laon) im I. 1544, in welchem Franz abermals seinen Ansprchen auf Italien entsagte und Karl auf Burgund verzichtete. der den fchmalkaldischen Krieg, 15461547, s. S. 11 f. Karls Abdankung. Als der Kaiser alle seine Bemhungen um die Wiedervereinigung beider Religionsparteien gescheitert sah und die Franzosen im Besitze wichtiger Reichsgebiete lassen mute, entschlo er sich die Regierung niederzulegen. Seinem Sohn Philipp hatte er schon Neapel und die Niederlande abgetreten, im I. 1556 bergab ihm Karl auch die Krone Spaniens; in demselben Jahre verzichtete er auf die Kaiserkrone zu gunsten seines Bruders Ferdinand und bezog in Spanien eine einfache Wohnung bei dem Hieronymiten-kloster Iuste bei Plasencia, wo er im I. 1558 starb.

5. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 18

1879 - Braunschweig : Vieweg
18 Erste Penode. Von 1492 bis 1648. kammergerichtsprocesse wegen der Religion bis zu einem (freien) Concil" zugestanden. Gleich nach diesem Frieden, welchen Philipp von Hessen einen lcherigen" nannte, folgte in Sachsen auf Johann den Bestndigen sein Sohn Johann Friedrich der Gromthige (bis 1554). Bald trat eine Menge neuer Hindernisse der Unterdrckung des Prote-stantismns entgegen. Zunchst verstrkte sich derselbe in einem sddeutschen Lande. Der leidenschaftliche Herzog Ulrich von Wrtemberg war bereits 1519 vom schwbischen Bunde aus seinem Lande verjagt; in der Verbannung hatte er sich dem Lutherthume zugewandt und die Freundschaft Philippus von 1534 Hessen erworben; diesem gelang es, ihn 1534 mit Waffengewalt in sein Herzogthum zurckzufhren, das bis dahin von König Ferdinand verwaltet war. Ferdinand gab dasselbe im Frieden zu Kaaden (in Bhmen) auf, wo-gegen Philipp fernere gute Dienste gegen Emprung im Reich versprach, die damals, grlicher als im Bauernkriege, von den Wiedertufern aus-gegangen war. Diese bildeten die uerste Linke der Reformationspartei, die keine kirchliche und weltliche Ordnung anerkennen wollte, welche ihr nicht in der Bibel begrndet zu fein schien. Sie hatten unter ihrem Propheten und König Johann von Leyden in Mnster Gter- und Weibergemeinschaft eingefhrt und wollten ein 1000 jhriges Reich Christi auf Erden mit Feuer 1535 und Schwert begrnden. 153b wurden sie durch Einnahme von Mnster bezwungen (und seitdem ihre Secte durch den Friesen Simon Menno (+ 1561) veredelt, Mcnnoniten). Demokratische Bestrebungen mancher Art traten in mehreren Stdten hervor (in Lbeck unter Wullenwever f 1537), wurden aber von dem Kerne des Brgerstandes, welcher der Haupttrger der refor-matorifchen Ideen war, in das rechte Gleis zurckgewiesen. Noch im Jahre 1535 unternahm Karl V. selbst einen Zug gegen Tunis, von wo aus seine Lnder durch die Seeruberei der Barbaresken unter dem Usurpator Babirussa mit naher Gefahr bedroht waren. Whrend dessen rstete Franz I., der von Neuem Anspruch auf Mailand erhob, und als Karl siegreich aus 1536 ff. Tunis zurckkehrte, mute er nicht nur zum dritten Mal in Italien (1536 bis 1538), sondern auch gegen die Trken, mit denen Franz I. ein Biindni gemacht hatte, Krieg führen. Wegen beiderseitiger Erschpfung schlo er freilich bald den Waffenstillstand zu Nizza und Franz I. gestattete ihm sogar (nach einer Zusammenkunft in Aigues Mortcs), zu Dmpfung eines Aufstandes in 1541 Gent durch Frankreich zu reisen. 1541 kriegte er aber nochmals mit den Barbaresken in Algier, und jetzt war er unglcklich. Herbstunwetter trennte sein Heer von der Flotte und noch ein Jahr nachher wute man nicht, wo der Kaiser sei. Deshalb brach Franz I. von Neuem in Italien los (1542 bis 1544 1544), mute indessen bald zu Crespy (nrdl. Frankreich, Dep. d. Oise) Frieden schlieen, ohne Mailand zu gewinnen (f 1547). Whrend aller dieser Ereignisse hatte Karl V. wiederholentlich mit den Protestanten Verstndigung gesucht (durch Religionsgesprche Hemmung der Reichskammergerichtsprocesse) und das Fortbestehen ihrer Partei (die sich auch in den sterreichischen Lndern ausbreitete) zugleich benutzt, um den Papst

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 90

1871 - Koblenz : Bädeker
90 Karl's Zug gegen Algier. Sein vierter Krieg mit Franz I. . 19. zufolge jeder die Pltze behielt, die er bis dahin eingenommen hatte. Philipp, Karl's Sohn, erhielt Mailand (1540). Karls Zug gegen Algier, 1541, ward veranlat durch die furchtbaren Plnderungen, welche Algier'sche Corsaren an den spani-schen und italienischen Ksten verbten. Anhaltende Regengsse ver-eitelten jede tlntemetmnmg des ohne Widerstand gelandeten Heeres, und ein zweimaliger Sturm vernichtete den groen Theil der Flotte. Vierter Krieg gegen Franz I., 1542 1544. Franz sah das Unglck des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Trken bis nach Ober-Ungarn als eine gnstige Gelegenheit an, mit seinen schon oft beseitigten Ansprchen wieder hervorzutreten und fand in der Ermordung zweier sog. franzsischen Gesandten (auf ihrer Reise durch die Lombardei) durch spanische Truppen einen will-kommenen Vorwand, in Verbindung mit den Trken und dem Herzoge von Cleve (der vom Kaiser im Besitze des eben gewonnenen Geldern bedroht wurde), den Krieg zu erneuern. Whrend die Os-manen den Neberrest des christlichen Ungarns einnahmen, griffen die Franzosen die Niederlande an, und eine trkisch-franzsische Flotte plnderte und verheerte die Westkste Italiens. Nachdem Karl zu-nchst den Herzog von Cleve unterworfen hatte (dessen Festungen sich nach der Einnahme und Verheerung des fr uubezwiuglich gehaltenen Dren ergaben), drang er durch die Champagne gegen Paris (bis Soiffons) vor. Dies beschleunigte den Frieden zu Crespy 1544, in welchem Franz abermals seinen Ansprchen auf Italien entsagte und Karl auf Burgund verzichtete. Whrend Karl mit diesen auswrtigen Kriegen beschftigt war, hatte sich der Schmalkaldische Bund erweitert und befestigt, und wie-derholte fruchtlose Religionsgesprche zwischen den Vertretern beider Parteien die Unvereinbarkeit der Ansprche beider Confessionen dar-gethan. Nachdem Karl mit Frankreich Frieden, und mit den Trkelt einen Waffenstillstand geschlossen hatte, suchte er auch die Einigung in Deutschland herzustellen. Das allgemeine Concilinm, worauf man so oft hingewiesen hatte, war endlich kurz vor Luther's Tode (f 1546) zu Trient erffnet worden. Allein da die Protestanten im Voraus einsahen, da die Majoritt des Conciliums aus Geg-nern der neuen Lehre bestehen wrde, so weigerten sie sich, nach Lu-ther's Rath, dasselbe zu besuchen und verlangten ein Concilinm deut-scher Nation.

7. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 49

1879 - Leipzig : Teubner
Algier 1541. Vierter Zug gegen Franz 1542—44. 49 mit Franz I. aus. Nachdem nämlich der Herzog Franz Sforza von Mailand im I. 1535 gestorben war und Karl V. zum Erben eingesetzt hatte, machte Franz I. neue Ansprüche auf Mailand. Franz besetzte das Land des Herzogs von Savoyen und Piemont, der ein Schwager und Verbündeter des Kaisers war, und Karl selbst machte durch Savoyen einen Einfall in die Provence; aber zu bedeutenden Kriegsereignissen kam es nicht, obgleich Franz sich auch mit Soliman, dem türkischen Sultan, gegen den Kaiser verbündet hatte. Im I. 1538 ward ein zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza geschlossen, nach welchem Franz und Karl ihre damaligen Besitzungen behalten sollten. Karl gab das Herzogthum Mailand im I. 1540 an seinen Sohn Philipp. Karls V. Zug gegen Algier, 1541, ward veranlaßt durch die furchtbaren Plünderungen der algierifchen Seeräuber an den spanischen und italienischen Küsten. Das Unternehmen mißglückte. Nachdem Stürme einen großen Theil der Flotte zerstört hatten und das Heer durch heftige Platzregen und Hungersnoth viel gelitten, kehrte der Kaiser unverrichteter Sache nach Europa zurück. Vierter Krieg gegen Franz I., 1542 — 1544. Karls Unglück vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Türken bis nach Oberungarn bewogen den König von Frankreich zur Erneuerung seiner früheren Ansprüche und Wiederaufnahme des Kriegs; aber wiederum waren alle Anstrengungen vergebens. Im Frieden zu Crespy (1544) verzichtete Franz auf Neapel und Mailand, Karl auf Burgund. Zugleich versprachen sich beide Fürsten, gemeinschaftlich den Krieg gegen die Türken zu führen und einander bei der Unterdrückung des religiösen Zwiespaltes in ihren Ländern zu unterstützen. ^ 1. 5>cr Schmakkaldische Krieg. 1546—1547. Als Karl V. endlich von äußeren Kriegen frei war, dachte er mit Ernst daran, die Kirchenspaltung in Deutsch- Stoll, Erzählungen. Iv. 4

8. Geschichte der Neuzeit - S. 21

1901 - München [u.a.] : Franz
Der schmalkaldische Krieg. 21 Tunis. Mit einem aus Deutschen, Spaniern und Italienern bc- Tunis 1535. stehenden Heere segelte er von Sardinien aus auf einer Flotte, deren Leitung Andreas Doria bernahm, nach Afrika und er-strmte Tunis, wo er Tansende von Christensklaven be-freiter Nachdem er Tunis seinem frheren Beherrscher (dem von Chaireddin vertriebenen Mulei Hassan) zurckgegeben, das Haseufchlo Goletta aber fr sich behalten, kehrte er nach Europa zurck. Als 1535 das Haus Sforza ausstarb, erneuerte Franz I. Dritter Krieg seine Versuche, Mailand zu gewinnen. So entstand der dritte Krieg *mt Franz I. 15361538 zwischen ihm und dem Kaiser. Den fr beide Teile 0 * wenig erfolgreichen Kampf, in welchem Franz in S avohen, Karl in die Provence einfiel) beendigte der Waffenstillstand zu Nizza. 'Bald darauf belehnte der Kaiser seinen Sohn Philipp mildem Herzogtum Mailand (1540)f Nach einem miglckten Zug des Kaifers gegen den Raub-staat Algier (1541), auf dem durch Regengsse und Strme Algier 1541. Heer und Flotte arg litten, erneuerte Franz I. die Feindseligkeiten, ^ (indem er in Verbindung mit dem Herzog von Kleve und den Os- Vierter Krieg manen den vierten Krieg (15421544) gegen den Kaiser begann. Whrend eine trkische Flotte die Westkste Italiens ver- ^ ' ' Heerte, drang Karl der die klevischen Lande in Frankreich bis Soissons vor und ntigte dadurch seinen Gegner zum Frieden von Crespi (1544). Jetzt shnten sich die beiden bisherigen Feinde fr den Rest ihrer Regierung aus und verabreg ten gemeinsame Schritte zur Unterdrckung der Reforma-t i o n, die Franz bisher in Frankreich ebenso verfolgt wie in Deutsch-land untersttzt hatte. Ter schmalkaldische Krieg 15461547. Schon Luther hatte im Anfange seines Austretens ein Ko. zur Entscheidung der seine Lehren und zur Reform der Kiu. verlangt, und Karl V. dieselbe Forderung zur Wiederherstellung der Kircheneinheit fter an den Papst gestellt; auch war die end-gltige Regelung der Reichsverhltnisse durch deu Nrnberger Religionsvergleich von einer Kirchenversammlung abhngig gemacht worden. Endlich schrieb Paul Iii. ein Konzil nach Trient aus, das 1545 zusammentrat (und mit Unterbrechungen bis Konzil von 1563 dauerte). Aber die lutherische wie die zwinglianische Trient Kirche hatten sich unterdessen schon konstituiert und von ihrer 15451563. Heimat aus weiter verbreitet. Auch hatten sich die Parteien in erfolglosen Religionsgesprchen mehr erhitzt und getrennt als genhert, so da die Protestanten auf Luthers Rat und in der Vorausficht, da die Mehrheit des Kouzils aus Gegnern ihrer f

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 78

1869 - Langensalza : Beyer
78 Hayradin floh nach Algier, und Muley Hassan wurde in die Herrschaft von Tunis, jedoch unter spanischer Oberhoheit, wieder eingesetzt. Hier befreite Karl 22000 Christensclaven aus fast allen Ländern Europa's, welche ihn überall als ihren Retter priesen. Er selbst nannte den Tag seines Einzuges in Tunis den „schönsten seines Lebens." Hayradin, der nach Algier geflohen war, sollte im nächsten Jahre angegriffen werden, — aber ein dritter Krieg gegen Franz I. behinderte vorläufig die Ausführung des Zuges nach Algier. Dritter Krieg gegen Franz I. 1536—1536. Franz I. erneuerte seine Ansprüche auf Mailand, als der bisherige Herzog, Franz Sforza, gestorben war (1535). Um sich den Weg nach Italien zu sichern, machte er ganz unerwar- tet einen Einfall in Savoyen, an desfen Herzog, Karl, der mit dem Kaiser verwandt und verbündet war, er ebenfalls Forderungen stellte. Karl, die Nothwendigkeit des Krieges einsehend, vertrieb die Franzosen aus Italien und siel sogar in die Provence ein, mußte sich jedoch, als diese Landschaft von den Franzosen selbst absichtlich verwüstet worden war, aus Mangel an Lebensmitteln wieder zurückziehen. Nun schloß Karl V., durch Vermittelung des Papstes, mit Franz einen zehnjährigen Waffenstillstand zu Nizza (1538 *), nach welchem Beiden ihre damaligen Besitzun- gen bleiben sollten. Bei diesem Kriege war Franz mit Solimán verbündet gewesen, der ihn durch einen Einfall in Ungarn unter- stützt hatte. — Bald nach dem Abschlüsse des erwähnten Waffenstillstandes ließ Franz den Kaiser zu einer Zusammenkunft eiuladen. Seine Räthe fanden es bedenklich, daß er sich auf französisches Gebiet begeben sollte; allein der Kaiser selbst fand an dieser Einladung Wohlge- fallen. Als er an der Mündung des Rheinslusses (vor dem Ha- fen) ankam, fuhr der König sogleich an sein Schiff, ihn zu em- pfangen und führte ihn auf das Land. Ein königliches Mahl war ') Nizza liegt am Meerbusen von Genua (im Königreich Sardinien).

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 108

1858 - Weimar : Böhlau
108 Zug nach Algier, dessen Herr Chaireddin noch geblieben war. Im Herbste 1541 schiffte sich Karl mit einem auserlesenen Heere aus den baleari- schen Inseln ein, obgleich Andreas Doria ihn wegen der Herbststürme warnte. Am 20. Oktober erreichte die Flotte die Höhe von Algier, und die Soldaten stiegen ans Land. Aber ehe ihr Geschütz, die Zelte und der übrige Kriegsbedarf ans Land geschafft werden konnten, erhob sich ein furchtbarer Sturm, begleitet von dem schauerlichsten Platzregen; 15 Kriegs- schiffe und 140 Lastschiffe mit 8000 Menschen sanken in den Abgrund deß Meeres. Der Rest der Flotte konnte erst in bedeutender Entfernung von dem Landungsplätze sichern Ankergrund finden, und das Heer ge- langte, unablässig von den Feinden verfolgt, in einem Zustande gänz- licher Auflösung an den Ankerplatz der Flotte. Karl mußte es für Ge- winn halten, die traurigen Ueberrefte wieder einschiffen zu können. Als Johann Zapolya 1540 starb, suchte sich Ferdinand in den Besitz von Ungarn zu setzen. Allein Soliman erklärte, den kurz vor Zapolya's Tode gebornen Sohn desselben schützen zu wollen, drang in Ungarn ein und nahm Ofen. Mit Mühe erlangte Ferdinand auf dem Reichstage zu Speier 1542 eine geringe Hülfe gegen die Türken. Franz I. hielt Karl's Macht durch den vor Algier erlittenen Ver- lust für so geschwächt, daß er beschloß, noch einmal den Krieg zu ver- suchen. Er erneuerte das Bündniß mit Soliman und machte große Rüstungen. Zum Vorwände, den Waffenstillstand von Nizza zu brechen, diente ihm die Ermordung zweier Gesandten, die sich in seinem Aufträge durch das Mailänoische schleichen wollten, der eine nach Venedig, der andere nach Constantinopel. Der Statthalter von Mailand befahl, ihnen ihre Papiere zu nehmen, und da sie sich zur Wehre setzten, wurden sie im Handgemenge getödtet (1541). Franz klagte laut über Verletzung des Völkerrechts und begann seinen vierten Krieg gegen den Kaiser (1542—1544). Im Frühjahr 1542 eröffnete Franz die Feindseligkeiten; fünf Heere griffen den Kaiser auf verschiedenen Punkten an. Eine türkische Flotte unter Barbarossa plünderte 1543 die neapolitanischen Küsten und eroberte in Gemeinschaft mit den Franzosen Nizza. Dagegen verband sich Heinrich Vih. mit dem Kaiser. Der Herzog Wilhelm von Cleve, welcher mit dem Kaiser wegen der Erbschaft von Geldern in Streit war und sich mit dem Könige von Frankreich verbunden hatte, wurde von Karl zur Unterwerfung gebracht. Auf dem Reichstage zu Speier (1544) wurde den Protestanten die Verlängerung des Friedestandes bis zur Vergleichung über die Religion gewährt und dagegen dem Kaiser ein Heer gegen die Franzosen und Türken bewilligt. In der Schlacht bei Cerisolles in Italien (1544) wurde das kaiserliche Heer gänzlich geschlagen. Aber in der Champagne drang Karl auf der Straße nach Paris vor; Heinrich Viii. zog von Norden her in derselben Richtung; Paris erwartete, bald den Feind vor seinen Thoren zu sehen. Da machte Franzi. Friedenßvorschläge, und zu Crespy wurde im September 1544 der Friede geschlossen. Franz I. gab Savoien zurück und verzichtete auf Neapel, Karl auf Burgund. Der zweite Sohn von Franz, der Herzog von Orlans, sollte sich mit einer Tochter des Kaisers oder des Königs Ferdinand vermählen und Mailand oder die Niederlande erhalten. Der Tod des Herzogs von Orleans (1545) hinderte die Ausführung dieser Bestimmung.

11. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 204

1905 - Breslau : Hirt
• 204 Die Neuzeit. Erste Periode, 1517—1648. setzte es durch, daß es in deutscher Sprache verlesen wurde. Es legte in milder Form dar, in welchen Punkten man mit den Katholiken übereinstimme, und in welchen man von ihnen abweiche. Der Kaiser ließ durch Eck eine Widerlegung (Confutatioj aufsetzen und verweigerte die Annahme der von Melanchthon ausgearbeiteten Verteidigungsschrift (Apologia). Melanchthon knüm_lermittlunasveriule mit dem Beichtvater des K^^rs und dem päpstlichen Gesandten an, erreichte aber nichts, obgleich er ihnen weit entgegen kam, ja weiter, als die evangelischen Fürsten und Theologen, | besonders Luther, billigten. Verstimmt reiste Landgraf Philipp ab. In dem Reichstagsabschiede wurde das Wormser Edikt erneuert; die geistliche j Gerichtsbarkeit und die geistlichen Güter sollten überall der katholischen I Kirche zurückgegeben werden und das Reichsgericht die Ausfübruna dieses r Beschlusses überwachen. Zum Glück für die evangelische Sache kam der scharfe Beschluß nicht zur Ausführung. Die Häupter der Protestanten schlossen noch 15w dm Schmalkaldischen Bund auf sechs Jahre, und der Kaiser wurde bald wieder5urh auswärtige^Dlhältnisse in Anspruch genommen. Der Papst widerstrebte beharrlich der Berufung eines allgemeinen Konzils und näherte sich wieder Franz I., der offen Verbindungen mit den Türken anknüpfte. Bevor Karl Deutschland verließ, übertrug er seinem Bruder Ferdinand, der schon die Kronen von Ungarn und Böhmen besaß, die süddeutsch-österreichischen Länder, und die Kurfürsten, mit Ausnahme Johanns von Sachsen, wählten ihn zum deutschen Könige. Dadurch ent-fremdete er sich aber die bayrischen Wittelsbacher, die ebenfalls auf die Königswürde gerechnet hatten und jetzt mit Sachsen, Hessen und Frankreich ein Bündnis gegen den Kaiser schlossen. Dazu drohte neue Türkengefahr. Deshalb trat Karl gern in Unterhandlung mit den Evangelischen und schloß mit ihnen, noch ehe der Krieg ausgebrochen war, den /_, Beide Parteien gelobten, bis zu einem all- gemeinen Konzil nichts gegeneinander zu tun. Vereint zogen sie dann gegen den gemeinsamen Feind, die Türken, die nun schleunigst umkehrten. e. Außeres Wachstum der Kirche. Karl eilte noch vor gänzlicher Vertreibung der Türken nach Italien und bemühte sich vergebens, den Papst zur Berufung eines Konzils zu bewegen. Dann ging er nach Spanien und begann den Arieg gegen die Seeräuber vosl Algier die im Einverständnis mit den Dirken die europäischen „ Küsten plünderten. Auch Franz I. erklärte als Bundesgenosse der Türken Karl zum dritten. Male (1536—38), und als dieser (1541) ? einen unglücklihw^Iug^nach 2mtts' unternahm, zum vierten Male . ... - (1542—44) den j|n&L bis sie endlich 1544^.Jlrep&.. ln.v. von Pa- ris) einen dauernden Frieden schlossen. Karl behielt Mailand und -1—— Neapel, "Mmz'mrrgund; außerdem versprach dieser, die Protestanten

12. Kurzer Abriß der deutschen Geschichte - S. 67

1821 - Stettin Berlin : Nicolai
westfälischen Frieden. 1520—1648. 67 feit Unfug. Der Bischof aber belagerte die Stadt und nahm sie bald ein. Johann von Leyden wurde nebst seinen Gesellen hingerichtet, und die >534» Ruhe war wieder hergestellt. Dazu war der Kaiser mit mancherlei auswär- tigen Unternehmungen beschäftigt. Im Jahre ia>35 setzte Karl mit einer Flotte unter dem be§ rühmten Doria nach Tunis über/ von wo aus ein verwegner Seeräuber, Haradin Barbarossa, die europäischen Meere beunruhigte, und viele tausend Christen zu Sklaven gemacht hatte. Der Erfolg dieser Unternehmung war ungemein glück- lich : 22000 Christensklaven wurden befreit. Als er aber den entflohenen Haradin im nächsten Frühjahr in Algier anzugreifen gedachte, erneuer- te Franz I wegen Mailand den Krieg, der indes- sen nach dem verunglückten. Versuche auf das südliche Frankreich durch, den Waffenstillstand zu »zzg. Nizza unterbrochen wurde. Franz schien im Ern- ste den Frieden zu wünschen, und Karl konnte daher den Zug nach Algier antreten. Doch »54». dieser fiel so unglücklich aus, daß.der Kaiser froh sein mußte, nach einem höchst beschwerlichen und gefahrvollen Marsche längs der Küste sein Heer wieder einschiffen zu können. Dieß bewog den König Franz den Krieg noch einmal anzufangen, allein feine fünf Heere richteten nichts aus, sein Bundesgenosse, der Herzog von Cleve, ein Pro- testant, mußte den Kaiser knieend um Gnade bit- ten, und'endlich stand dieser zwei Tagemärsche von Paris. Das kam der Friede zu Crespn 15¿^t zu Stande, nach welchem Bourgogne- bei Frank- . reich, Mailand dem Kaiser verblieb. Schwankende Lage dev Protestanten. Jmmittelst hatten sich unter den Protestanten selbst Zwistigkeiten entsponnen, die ihre Kraft E 2

13. Theil 3 - S. 10

1861 - Leipzig : Teubner
10 fiel König Ludwig Ii. Gegen seinen Erben Ferdinand von Oesterreich, dem Böhmen ohne Widerrede huldigte, erhob sich Johann Zapo ly a von Siebenbürgen und ward vom Sultan unterstüzt, und 1529 drang dieser nach der Eroberung Ofens bis vor Wien, das indes seinen Angriff tapfer abwehrte. 1532 ward sein Anstürmen von Güns zurückgewiesen und 1533 schloß er, da ernstliche Rüstungen der Deutschen zu fürchten waren, Frieden. 4) Zug gegen Tunis 1535. Der türkische Seeräuber Ho - ruk hatte sich Algiers bemächtigt. 1518 folgte ihm sein Bruder Chaire d din (Barbarossa), welcher sich der Pforte unterwarf und durch Seeraub der Schrecken des Mittelmeers wurde. Von dem aus Tunis vertriebnen Mulei Hassan um Hülfe gebeten, eroberte Karl 1535 die Stadt und übergab sie jenem als seinem Vasallen. 6) dritter Hai. Krieg, 1536—38. Franz Sforzastod 1535 veranlaßte den König Franz die Ansprüche auf Mailand für seinen Sohn zu erneuern und Savoyen und Piemont zu besetzen, wogegen Karl V in die Provence einfiel. Bei der beiderseitigen Erschöpfung gelang es Papst Paul Iii 1538 den 10j. Wa ff en stillst and zu Nizza zu vermitteln. 6) 2. u. 3. Türkenkrieg und Zug gegen Algier. Von Franz I aufgefordert, griff Solimán 1537 von neuem Ungern an, und siegte bei Esseck an der Drau, gewärte auch erst 1539 einen Frieden, in welchem sich Ferdinand mit Oberungern be- gnügen muste. A Die 1541 gegen Algier unternommene Expedition Karls V scheiterte an der Ungunst der Witterung und der tapfern Wehr des Feindes. Nach Johann Zapolyas Tod 1540 erklärte Solimán dessen S. Sigmund zum König und fiel in das Land. Nachdem er in Ofen 1541 einen Pascha gesetzt und Gran und Stuhlweißenburg 1543 genommen, wärend Chaireddin Italien bedrohte, gewärte er 1545 einen 5j. Frieden. 7) vierter italien. Krieg 1542—44- Obgleich Karl V Heinrich Viii zu einem Bündnis gewonnen hatte, griff Franz I, aufgereizt durch der Türken Glück, zu den Waffen, muste sich aber im Frieden zu Crespy 1544 mit Burgund und Charoláis und einer imbestimmten Anwartschaft auf Mailand begnügen. Iv. Die Reformation der Kirche bis zum Augsburger Religionsfrieden 1517—55. § 8- Die bis jetzt vom Papsttum vergeblich gehoffte und er- wartete Reformation der Kirche ward durch ein erwähltes Werk- zeug Gottes aus niederem Stande bewirkt. Martin Luther, 10. Nov. 1483 zu Eisleben geboren, studierte seit 1501 auf der Universität in Erfurt Philosophie, dann Jurisprudenz, trat aber 1505, den Frieden mit Gott suchend, in das Augustiner-Eremiten-

14. Die neuere Zeit - S. 29

1872 - Coblenz : Baedeker
Dritter Krieg Karl’s Y. mit Franz I. §. 5. 29 Pforte festgesetzt hatte, vertrieben worden. Als dieser nun mit einer Flotte auch die Küsten Spaniens und Süditaliens durch Seeräubereien heimsuchte und den Johannitern, denen Karl, nach dem Verluste von Rhodus, Malta, Gozzo und Tripolis in Afrika1) unter der Bedingung eines beständigen Kampfes gegen die Ungläubigen als Lehen eingeräumt hatte, überlegen war, rüstete Karl V. eine spanisch-italienische Flotte (von 420 Segeln) aus. Nach tapferer Gegenwehr erstürmte er Chaireddin’s festes Hafen- schloss Goletta, schlug sein Landheer, eroberte auch Tunis, unter- stützt durch die in der Stadt aus ihren Gefängnissen hervor- brechenden Christensklaven, gab das Innere des Landes dem Muley Hassan zurück und behielt für sich selbst Goletta und die Küste. Dritter Krieg mit Franz I., 1536—1538. Als Franz Sforza von Mailand kinderlos gestorben war und den Kaiser zum Erben eingesetzt hatte, erneuerte Franz I. seine Ansprüche auf das Herzogthum Mailand und verlangte zugleich von dem Herzog von Savoyen (Karls V. Schwager) freien Durchzug nach Mailand und Abtretung eines Theiles von Savoyen (auf welchen er alte Ansprüche von seinem mütterlichen Grossvater, Philipp von Savoyen, lierleitete). Er brach plötzlich in Savoyen und Piemont ein und verbündete sich mit dem türkischen Sultan zum Kriege gegen den Kaiser. Karl fiel von Italien aus in Südfrankreich ein, musste aber, da (nach des Connetable Montmorency Rathe) die Provence gänzlich verwüstet worden war, wegen Mangels an Lebensmitteln zurückkehren und schloss mit Franz einen Waffen- stillstand zu Nizza, 1538, demzufolge Jeder das behielt, was er bis dahin eingenommen hatte (Franz also einen Theil von Savoyen und Piemont). Philipp, Kaits Sohn, erhielt Mailand als Reichslehen (1540). Als Johann Zapolya starb, sollte gemäss des zwischen ihm und Ferdinand geschlossenen Friedens Ferdinand, des Kaisers Bru- der, ganz Ungarn erhalten, aber die Vormünder von Zapolya’s Sohn (Johann Sigmund) liessen dieses unmündige Kind zum Könige von Ungarn ausrufen und erhielten zu dessen Schutze die Hülfe des Sultans. Dieser eroberte Ofen, Gran, Stuhlweissenburg, behielt das Eroberte aber für sich, und Ferdinand musste für den Besitz des klei- nen Theiles von Ungarn, der ihm blieb, einen jährlichen Tribut zahlen. 0 Tripolis ging schon 1551 an die Corsaren verloren.

15. Geschichte der neueren Zeit - S. 36

1881 - Münster : Coppenrath
* 36 flog schnell aus Afrika herbei und fiel in Frankreich ein. Schon war er bis Marseille siegreich vorgedrungen, als er nach vergeblicher zweimo-natlicher Belagerung aus Mangel an Lebensmitteln und wegen Krank-heiten in seinem Heere sich mit Verlust der die Alpen zurckziehen mute. Durch Vermittelung des Papstes kam 1538 zu Nizza ein zehn-jhriger Waffenstillstand zu stnde. Der franzsische König, der sich mit der Hoffnung schmeichelte, da er doch am Ende Mailand vom Kaiser erhalten wrde, berhufte ihn deshalb von nun an mit Gunstbezeu-gungen aller Art. Als Karl aber desungeachtet zwei Jahre nachher Mailand seinem Sohn Philipp gab, da entbrannte der Zorn des ge-tuschten Kniges von neuem. Ungewarnt durch sein frheres Unglck wollte er die Waffen noch einmal entscheiden lassen und wartete hierfr nur den gnstigen Augenblick ab. Dieser kam bald. Kriegeszug gegen Algier. Im Jahre 1541 unternahm Karl eine zweite Fahrt nach Afrika. Dieses Mal ging der Zug gegen Algier, um den verwegenen Chaireddin, der seinen Rubereien keine Grenzen setzte, in seinem Schlupfwinkel selbst aufzusuchen. Andreas Dorm widerriet zwar, in so strmischer Jahreszeit es war schon Herbst die Fahrt zu wagen; allein auch die grte Gefahr schien dem Kaiser nur gering gegen das erhabene Ziel, das er zu erreichen strebte; auch gedachte er wohl des schnen Tages bei Tunis. Karl erreichte zwar Afrika; aber ein schwerer Sturm zerstrte den grten Teil der Flotte; ein furchtbarer Regen und die leicht berittenen Feinde lieen die ermatteten Truppen nicht lagern, und er mute froh sein, die Trmmer seines Heeres wieder einschiffen zu knnen. Vierter Krieg mit Franz I. (15421544). Dieses Unglck des Kaisers, welches durch das Gercht weit der die Wahrheit hinaus vergrert worden war, wollte der König Franz benutzen, um Mailand an sich zu bringen. Jetzt endlich, glaubte er, sei der gnstige Augenblick gekommen zur Niederwerfung seines Feindes, und er erklrte ihm (1542) den Krieg. Als Vorwand gab er an, da zwei franzsische Gesandte, welche nach Constantinopel hatten reisen wollen, im Mailndischen er-mordet worden wren. Aber auch dieses Mal entschied das Waffen-glck gegen ihn. Karl drang siegend in Frankreich ein und stand schon in der Nhe von Paris, wo sich alles flchtete; da bot Franz dem Kaiser Frieden an, der auch fr diesen sehr erwnscht war, weil wichtige Ange-legenheiten seine Rckkehr nach Deutschland erheischten. Dieser Friede

16. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 34

1875 - Münster : Coppenrath
- 34 — Dritter Krieg mit Franz I. — Während Karl in Afrika so rühmlich für die gemeinschaftliche Sache der Christenheit kämpfte, pflog sein Nebenbuhler, der König Franz, die innigste Verbindung gerade mit dem größten Feinde der Christenheit, dem türkischen Sultan, und munterte ihn auf, in Ungarn und Deutschland einzufallen. Auch die Protestanten in Deutschland suchte er gegen den Kaiser aufzuwiegeln und stellte sich deshalb, als ob er ganz ihre Religionsansichten theile. Jedoch diese traueten dem falschen Ausländer nicht, der ihre Glaubensgenossen in Frankreich auf das Heftigste verfolgte; und sie konnten nur einen Monarchen verachten, welcher, der allerchristlichste genannt, mit dem türkischen Sultan gegen das Oberhaupt der Christenheit und den Beschützer der von ihm selbst verehrten römischen Kirche sich förmlich verband. Nur Mailand war der Zielpunkt seines Strebens, und kein Mittel schien ihm zu unheilig, dieses Land dem Kaiser zu entreißen. Im Jahre 1536 fing er deshalb einen neuen Krieg an. Karl, der seinen heimtückischen Gegner nicht aus den Augen gelassen hatte, flog schnell aus Afrika herbei und fiel in Frankreich ein. Schon war er bis Marseille siegreich vorgedrungen, als er nach vergeblicher zweimonatlicher Belagerung aus Mangel an Lebensmitteln und wegen Krankheiten in seinem Heere sich mit Verlust über die Alpen zurückziehen mußte. Durch Vermittelung des Papstes kam 1538 zu Nizza ein zehnjähriger Waffenstillstand zu Stande. Der französische König, der sich mit der Hoffnung schmeichelte, daß er doch am Ende Mailand vom Kaiser erhalten würde, überhäufte ihn deshalb von nun an mit Gunstbezeugungen aller Art. Als Karl aber desunge-achtet zwei Jahre nachher Mailand seinem Sohn Philipp gab, da entbrannte der Zorn des getäuschten Königes von Neuem. Ungewarnt durch sein früheres Unglück wollte er die Waffen noch einmal entscheiden lassen und wartete hierfür nur den günstigen Augenblick ab. Dieser kam bald. Kriegeszug gegen Algier. — Im Jahre 1541 unternahm Karl eine zweite Fahrt nach Afrika. Dieses Mal ging der Zug gegen Algier, um den verwegenen Chaireddin, der seinen Räubereien keine Grenzen setzte, in seinem Schlupfwinkel selbst aufzusuchen. Andreas Doria widerrieth zwar, in so stürmischer Jahreszeit — es war schon Herbst — die Fahrt zu wagen; allein auch die größte Gefahr schien dem Kaiser nur gering gegen das erhabene Ziel, das er zu erreichen strebte; auch gedachte er des schönen Tages bei Tunis. Ein edeles Unternehmen

17. Neuere Geschichte - S. 9

1871 - Berlin : Weber
ren unterstützte Sultan Soliman Ii., durchzog mit 250,000 Mann Ungarn und belagerte 3 Wochen lang Wien. ' Auch 1532 fällt Soliman Ii. mit 250,000 Mann m Ungarn ein, muß sich aber wieder zurückziehen, dasein großes und treffliches deutsches Heer gegen ihn anrückt. Später, nach Zapolya's Tode, erobert er den größten Theil von Ungarn und zwingt Ferdinand zur Zahlung eines jährl. Tributs (1541). 1 Fzf erobert Karl Tunis und befreit 20,000 Christensklaven. Chaireddin Barbarossa, ein Piratenführer, dann türkischer Statth. in Algier, hatte den König Mulev Hassan von Tunis vertrieben und das von Karl V. den Johannitern verliehene Malta erobert 1336—38 Dritter Krieg gegen Franz I., welcher Mailand beansprucht. (Mit Kg. Franz ist Sultan Soliman Ii im Bündniß. welcher die Küsten von Italien plündern Iaht.) Nach einem neuen, erfolglosen Einfall Karl's in die Provence und nachdem Franz in Piemont eingefallen, wird zu Nizza ein Waffenstillstand geschlossen. 1539—40. Aufruhr in Gent. 1541. Erfolgloser Zug Karl's V. gegen Algier, veranlaßt durch die Plünderungen algierischer Piraten an den Küsten Spaniens und Italiens. 1'i 'i. Vierter Krieg gegen Franz I. (Mit Franz I. im Bunde ist Soliman Ii. und der Herzog von Kleve; mit Karl im Bunde Heinrich Viii. von England.) Eine franz.-türkische Flotte verheert die Westküste Italiens. (Beschießung und Plünderung von Nizza.) — Karl unterwirft den Hz. von Kleve und dringt durch die Champagne bis Soissons vor, worauf 1544 im Frieden zu Krespy Franz für immer auf Italien, Karl auf Burgund verzichtet. Mailand erhält Karl's Sohn Philipp als deutsches Reichslehen. 1545—63. Tridentiner Koncil. 1546—47. Schmalkaldischer Krieg. 1552. Passaner Vertrag. 1552—55. Krieg Karl's V. gegen Heinrich Ii. von Fra nkr. Nachdem Karl" das von Franz von Gnise vertheidigte Metz (Nov. 1552 bis Jan. 53) vergeblich belagert, vertreibt er die Franzosen ans Norditalien, muß ihnen aber im Waffenstillstand zuvaucelles Metz, Toul, Verdun vorläufig überlasten. 1556 legt Kart V. die Regierung nieder. (Sein Bruder Ferdinand wird Kaiser, sein Sohn Philipp erhält Spanien, Neapel, Mailand und die Niederlande.) Er f 1558 im Kloster St. Inst. 1556—64. Ferdinand I., seit 1527 König von Böhmen und Ungarn und 1531 zum röm. König gewählt, ein einsichtsvoller, freisinniger Fürst; auch als Kaiser muß er fortwährend gegen die Türken kämpfen. 1564—76. Mariinilian Ii., ebenfalls ein vortrefflicher Fürst. Den Protestanten gestattet er in seinen Erblanden Böhmen und Ungarn freie Religionsübung. Ein Krieg mit Zapolya von Siebenbürgen und den Türken, (der alte Soliman Ii. | 1566

18. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 112

1882 - Oldenburg : Stalling
112 Im Jahre 1536 begann der dritte Krieg, indem Franz Ansprche auf einen Teil von Savoyen, dann auch wieder auf Mailand erhob. Karl vertrieb die Franzosen bis der die Grenze, aber sein Einfall in die Provence miglckte, da die Gegend auf den Rat des Connetable von Mont-morency verwstet war. Der Krieg ward von beiden Seiten ohne Nachdruck gefhrt; Franz war in Italien verhat, da er sogar die Trken zu einem Einfall in dieses Land zu veranlassen suchte. Endlich brachte der Papst den Waffen-stillstand zu Nizza zu Wege (1538), demzufolge jeder der beiden Teile eine Hlfte von Savoyen besetzt hielt. Doch Franz ruhte nicht. Er verlangte von neuem den Besitz Mailands. Karl schlug die Forderung ab und gab Mailand seinem Sohne Philipp als deutsches Reichslehen. Als nun der Kaiser (1541) seinen unglcklichen Zug gegen Algier unternahm, benutzte Franz diese Gelegenheit, ihn an den Pyrenen und in den Niederlanden zugleich anzugreifen; ja er untersttzte sogar den trkischen Seeruber Barbarossa in der furchtbaren Verwstung der italienischen Ksten. Doch kam er auch in diesem vierten Kriege nicht zum Ziel. Hein-rich Viii., mit Karl verbunden, fiel in Frankreich ein und machte solche Fortschritte, da sich Franz zum Frieden von Crespy bequemen mute (1544), in dem der Herzog von Savoyen sein Land wieder erhielt. Whrend dieser Kmpfe mit den Franzosen hatten die stlichen Lnder des streichischen Hauses viel von den Tr-ken zu leiden. Diese Feinde der Christenheit berschwemmten Ungarn und drangen sogar bis Wien vor, das sie hart be-drngten. Nachdem Ludwig Ii., König von Ungarn, in der un-glcklichen Schlacht bei Mohacs (1526) gegen die Trken das Leben verloren hatte, whlte die eine Partei den Woywoden von Siebenbrgen, Johann Zapolya, die andere den Erzherzog Ferdinand zum König von Ungarn. Da letzterer die Oberhand bekam, wandte sich Zapolya an den trkischen Sultan Soliman den Prchtigen, der 1529 mit groer Heeresmacht in das Land eindrang und Zapolya als König einsetzte. Hierauf erschien der Sieger im Herbste desselben Jahres vor Wien mit mchtiger Rstung und zahlreichem

19. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 323

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
323 von 1500 bis 1648 n. Chr. Auch sollte deu Unterthanen, welche des Glaubens wegen aus- .waudern wollten, der Ab- und Zugang offen stehen. Nur der geistliche Vorbehalt (i’eseivarum ecclesiasticum)", kraft dessen die geistlichen Fürsten, wenn sie zur neuen Lehre übergingen, ihre Stifter und Würden verlieren sollten, sowie die Freistellung der Religion für die mittelbaren Stände unter katholischen Fürsten, wurden nicht allgemein angenommen. Nichts mochte wohl der Verbreitung der neuen Lehre einen größern Vorschub geleistet haben, als die vielen auswärtigen Kriege, in welche Kaiser Karl V. verwickelt wurde. Er mußte mit Franz I. von Frankreich, der die habsburgische Uebermacht zu schwächen suchte, vier Kriege führen. In dem ersten derselben (v. 1521 — 1526) siegte Karl, und die Gefangennehmung seines Gegners bei Pavia sühne den Madrider Frieden herbei, in welchem Franz I. seinen Ansprüchen auf Mailand entsagen und das Herzogthum Burgund abtreten soll. Die Nichterfüllung der letztern Bedingung veranlaßte den zweiten Krieg (v. 1527— 1529), zu dem sich Franz durch die heilige Ligue mit dem Papste, mit Venedig, Mailand und England verstärkt hatte. Das Kriegs- glück neigte sich auch dießmal auf die Seite des Kaisers. Rom wurde erstürmt und geplündert, und der Friede zu Cambray bestätigte den Madrider Frieden; doch behielt Franz das Herzog- thum Burgund. Nachdem Karl im I. 1532 die Türken bis Bel- grad zurückgetrieben halte, unternahm er einen Seezug gegen den Eorsaren Hayradin Barbarossa, eroberte Tunis und be- freite Tausende von Christen, welche in der Sklaverei daselbst schmachteten (1535). Hayradin war nach Algier entflohen. Ihn auch hier aufzusuchen, daran hinderte den Kaiser der dritte fran- zösische Krieg (v. 1535 —1538), welcher durch den zehnjährigen Waffenstillstand zu Nizza nur unterbrocheu, nicht beendigt wurde. Denn als Karl einen Zug gegen Algier unternahm (Okt. 1541), um die afrikanischen Seeräuber abermals zu züchtigen; rüstete sich Franz, durch die Unfälle des Kaisers noch mehr ermuthigt, zum vierten Kriege gegen denselben (v. 1541—1544). Obwohl außer Venedig und der Pforte auch Dänemark, Schweden und Cleve auf der Seite Frankreichs standen, mußte Frcchz dennoch im Se- paratfrieden zu Crespy seinen Ansprüchen auf Neapel entsagen, 21 *

20. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 91

1895 - Leipzig : Voigtländer
91 Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst bet 20000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurck-Zugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand abzulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy 1544, in welchem er fr immer auf Mailand, 1544 Karl auf Burgund verzichtete. 2. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Im Jahre 1545 bewirkte er endlich die Berufung des Konzils zu Trient. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegenber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Ausbreitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491). Als junger Edelmann im Kampfe gegen die Franzosen schwer verwundet, hatte er auf seinem langen Krankenlager sich durch Heiligenlegenden zu dem Entschlsse begeistert, als geistlicher Ritter in dem Heerlager Jesu gegen den Antichrist zu dienen". Wieder-hergestellt ergab er sich strengen Bubungen, wallfahrtet? nach Rom und Jerusalem, und vertiefte sich nach seiner Rckkehr in theologische Studien. Er setzte diese mit Eifer an der Hochschule zu Paris fort, wo er mit einigen Genossen den Entschlu fate, zur Verbreitung der wahren Religion unter Ketzern und Heiden" einen Orden zu stiften. Der Zweck, insbesondere die Reformation zu bekmpfen, kam spter als Ordensaufgabe hinzu. Ignatius nannte feinen Verein: Gesellschaft Jesu" und erlangte im Jahre 1540 die Besttigung seines Ordens durch den Papst. Er selbst wurde erster Ordensgeneral mit dem Sitze in Rom. Bei seinem Tode (1556) zhlte die Kompanie Jesu", die ihrem General einen zugleich soldatischen und geistlichen Gehorsam leistete", bereits der 1000 Mitglieder. 3. Luthers Tod. Der schmalkaldische Krieg. Die Protestanten ver-sagten dem Konzil zu Trient ihre Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschlo der Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Er sprach der die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (der seinem Vater, Johann dem Bestndigen, 1532 gefolgt war) und den Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruche des 1546 Krieges starb Luther, auf einer Reise begriffen, am 18. Februar 1546 in feiner Geburtsstadt Eisleben. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Wittenberg bestattet. Die protestantischen Anfhrer unterlieen es, den anfnglich wenig gersteten Kaiser rechtzeitig anzugreifen. Dagegen nahm der mit dem Kaiser verbndete protestantische Herzog Moritz von Sachsen