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1. Landeskunde von Thüringen - S. 34

1909 - Altenburg : Bonde
34 sich deshalb ergiebige Getreidefelder. Die Muschelkalkgegenden sind dem Ackerbau wenig förderlich, darum zumeist kahl oder mit mageren Triften bedeckt. Die ausgedehnten Waldungen, die den Süden und Osten der Landschaft bedecken, ließen nur für wenige Ortschaften Raum, die sich jedoch im Lause der Zeit zu ansehnlicher Größe entwickelt haben; in den Ackerbaugegenden des Nordens finden sich dagegen viele kleine Bauerndörfer, neben denen auch einige Städte rasch emporgeblüht sind, in denen eine lebhafte Gewerbtätigkeit sich entwickelt hat. Die bedeutsamsten Ortschaften des Unter- landes sind Eisenberg (10 000), Roda, Bürgel und Hermsdorf-Kloster- lausnitz. Die Unterstufe der Saal-Elsterplatte bietet ihren Bewohnern mannigfache Gelegenheit zu lohnendem Erwerb. Der Waldreichtum der Landschaft hat eine lebhafte Holzindustrie hervorgerufen. Die zahlreichen Gewässer begünstigten die Anlage vieler Mühlen, in denen die Baumstämme zu Brettern geschnitten werden und das Getreide zu Mehl gemahlen wird. Die Wälder liefern außerdem Beeren und Pilze in großer Menge. Die fruchtbaren Landstriche auf der Hochfläche und die Talauen der Flüsse haben den Ackerbau und die Viehzucht befördert. Wo der Boden wertvolle Steine und Erden enthält, da werden diese Schätze gebrochen oder gegraben (Saud- steinbrü che, Tongruben) und verarbeitet (Töpferei, Schamotte- und Porzellanfabriken). Da in der Nähe ergiebiger Kohlenbergbau betrieben wird, so hat sich in den Städten ein blühendes Großgewerbe entwickelt. E i s e n b e r g ist be- kannt durch seine Porzellan-, Etuis- und Wnrstwaren; Biirgel liefert schöne Ton- waren, die als Bürgeler Waren in alle Welt hinausgehen; Hermsdorf dagegen besitzt eine bedeutende Porzellansabrik. 2. Die Elster-Muldeplatte. Die östlichste zwischen Elster und Mulde gelegene Platte bildet den Nordabhang des Elstergebirges. Sie zerfällt ebenfalls in zwei Stufen, deren obere die Vogt- ländische Platte, deren untere das o st e r l ä n d i s ch e Hügelland bildet. Dic vogtländische Platte. Die vogtländische Platte liegt zwischen Elster und Mulde und wird im Süden begrenzt von der Göltzsch, während im Norden der Gesscnbacb, die Sprotte und das Meerchen die Platte von dem osterländischen Hügellande trennen. Die vogtlündische Platte ist eine Hochebene, die nach Süden zu allmählich austeigt. Nahe am Südraude der Platte entspringt die Pleiße, welche ihr Tal in die Platte ein- gegraben hat wie die Ilm in die Ostplatte Jnnerthüringens. Dadurch wird die Platte in zwei Hälften geschieden. Die Ränder der Täler sind im oberen Teile ziemlich steil und treten vielfach ganz nahe an die Randflüsse heran. Daher sind dieselben auch eng und tief (Elstertal, Göltzschtal, Muldental). Die tiefen Täler stellten dem Verkehre große Hindernisse in den Weg und mußten daher durch sehr hohe Brücken überbrückt werden (Elstertal- und Göltzschtalbrücke). Die gewaltigste Brücke ist die Göltzschtalbrücke. Sie hat eine Länge von 579 in und eine Höhe von 78 m und besteht, indem sich Bogen über Bogen wölben, aus 4 Etagen. Die vogtländische Platte sendet ihre Gewässer zum größten Teile zur Pleiße hin. Es sind aber zumeist kleine Bäche; nur der nördliche Randfluß der Platte, die Sprotte, ist von Bedeutung. Die E l st e r, welche den Westrand der Platte bildet, empfängt von der vogtländischen Platte ebenfalls nur unbedeutende Bäche, da sich die Wasserscheide ziemlich nahe an dem Flusse hiuzieht. Die E l st e r ist der Hauptfluß des östlichen Thüringens. In ihr sammeln sich die meisten Gewässer der beiden Platten

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1. Landeskunde von Thüringen - S. 55

1913 - Breslau : Hirt
Das Obere Schloß. 25. Greiz im Elstertal in herrlicher Lage. In der Stadt befindet sich die heutige fürstliche Residenz (Unteres Schloß), während das Obere Schloß Amter enthält. (8.3.38.)

2. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 66

1910 - Altenburg : Bonde
— 66 — Aus dem Göltzschtal steigen wir hinauf auf den Talrand! Wir wandern über eine einförmige Hochfläche; die Landstraße führt fast eben dahin; nur dann und wann senkt sie sich allmählich, um dann wieder langsam anzusteigen. Was schließen wir daraus von der Gestaltung des Bodens? (Mulden!) Und was finden wir in diesen Mulden? Freundliche Gebirgsdörser breiten sich in diesen Mulden aus, während auf der Hoch- fläche sich Felder ausdehnen, die allerdings nur einen kärglichen Ertrag liefern. Woher kommt dies? Auf dem mageren Boden, auf dem der Getreidebau nicht mehr lohnt, baut man besonders Kartoffeln. Das Vogtland ist deshalb ein echtes Kartoffel- land. Die Felder sind überall durch ausgedehnte Grasfluren getrennt. An manchen Stellen überwiegt sogar das Wiesenland. Auch Flachs wird vielfach gebaut. — Und dann steigen wir wieder hinab in ein wildes Gebirgstal. Welches ists? (Das Tal der Trieb.) Was sagt uns die Karte von dem Triebfluß und Triebtal? (Schilde- ruug!) Am Ausgange des Tales, dort, wo der Fluß in die Elster mündet, spannt sich ein gewaltiger Viadukt über das Elstertal, die 144 in lange Elstertalbrücke, die eine Höhe von 68 in hat. Sachliche Wertiefung: Warum reisen also so viele Leute ins Vogt- land? Die Schönheiten des Vogtlandes: Die ties eingeschnittenen Flußtäler mit den steilen Talrändern, den bewaldeten Abhängen und schroffen Felswänden, die schäumenden Gebirgsbäche, die in wildem, tosendem Laufe über Felsblöcke stürzen, die freundlichen Dörfer und Städte, die sich auf den Talrändern oder in den Talweiten ausbreiten, die gewaltig-hohen Brücken, welche die tiefen Täler überspannen, verleihen der ganzen Gegend ein eigenartiges Gepräge. (Vogtländische Schweiz.) Was sagen uns die Flüsse und die hohen Brücken über die Bodengestalt der Gegend? Die vogtländische Schweiz ist eine Hochfläche, die nach Süden zu allmählich höher wird. Einige Buckel erheben sich hier und da über diese Hochfläche, in die wilde Gebirgsbäche tiefe Täler eingegraben und fo die Hoch- fläche in mehrere breite Wellen mit flachen Rücken zerschnitten haben. Wie kommt es, daß auf der Hochfläche die Felder nur kärg- lichen Ertrag liefern? Der felsige Untergrund ist nur mit einer dünnen Erd- krume bedeckt; das steinichte Erdreich vermag nur wenig Feuchtigkeit festzuhalten; die rauhe Witterung ist dem Anbau des Getreides nicht günstig. (Grund!) Nordabhang des Gebirges. Wie kommt es, daß das Vogtland so wiesenreich ist? Die dünne Ackerkrume der flachen Rücken und sanften Abhänge ist für den Ackerbau wenig geeignet. Der Schieferuntergrund der flachen Mulden läßt das Wasser nicht hindurchdringen, des- halb ist der Boden in den Mulden oft so naß und moorig, daß er nur zu Wieseulaud benutzt werden kann. Was hat wohl der Wiesenreich.tnm zur Folge gehabt? Die große Ausdehnung des Wiesenlandes hat eine starke Viehzucht hervorgerufen, besonders stark betrieben wird die Rinder- und Schafzucht. Mau züchtet so viel Vieh, daß man es vor Eintritt des Winters als Schlachtvieh verkaufen muß, weil nicht genug Futter da ist. Infolge der ausgedehnten Viehzucht werden in den vogtländifchen Städten viele Viehmärkte abgehalten. Warum finden sich die meistenortschaften in denmuldenuud Tälern? Die Lage ist eine geschütztere, das Klima meist ein milderes. Jetzt könnt ihr auch sagen, warum in den Sommermonaten so viele vogtländische Händler unsere Wochenmärkte besuchen? Sie kaufen hier Obst und Gemüse auf und bringen es nach den vogtländifchen Städten, weil in jenen Gegenden nur wenig Obst und Gemüse gebaut werden kann.

3. Präparationen zur Landeskunde von Thüringen - S. 67

1910 - Altenburg : Bonde
— 67 — Womit werden sich die Bewohner in den Städten beschäftigen müssen? Industrie; Industriezweige des Vogtlandes: Baumwollen- und Wollenindustrie (Reichenbach als Hauptsitz der vogtländischen Wollspinnerei und Wollweberei); Flachs- spinnerei und Leinenindustrie, Ledeifabrikation. Überschrift: Die Vogtländische Schweiz. (Lage, Bodengestaltung, Boden- frnchtbarkeit, Beschäftigung der Bewohner; Schönheiten.) 2. Z)as Ktstertat- Ziel: Das westliche Randtal der vogtländischen Schweiz. 1. Welches Tal bildet den westlichen Rand der vogtländischen Schweiz? Es ist das Elstertal. Durchflossen wird dasselbe von. der weißen Elster. Diese entspringt hoch oben im Elstergebirge. In mannigfachen Windungen und in raschem Laufe fließt sie nordwärts. Unterhalb Plauen tritt sie in die vogtlündische Schweiz ein. 2. Wie ist das Tal beschaffen? Das Elstertal in der vogtländischen Schweiz ist zunächst eng und gewunden. Die steilen Bergwände treten nahe an den Fluß heran und zwingen ihn, in engem Bett sich zwischen den Bergen hindurchzuwinden. Dieser Teil des Elstertales kann die Elstergasse genannt werden (Steinicht). Hier und da treten die Berge etwas weiter zurück und so entstehen kleine Talkessel. Inmitten der Talkessel liegen freundliche Städte. Am Ausgange des Steinichts liegt Elsterberg. Weiter abwärts liegt das gewerbreiche Greiz. (Bild im Schülerheft!) 3. Womit mögen sich die Bewohner der Elsterstädte beschäftigen? Die Städte des Elstertales sind Fabrikstädte, in denen besonders Tuche und Kleider- stoffe gefertigt werden. Greiz ist die Weberstadt der vogtländischen Schweiz. In den zahlreichen Fabriken der Stadt sind mehr als 11000 mechanische Webstühle aufgestellt, und mehr als 9000 Arbeiter finden in der Weberei Arbeit und Verdienst. Zusammenfassung: Das Elstertal. (Lage und Richtung. Beschaffenheit. Städte. Erwerbsverhältniffe.) Mückbtick und Zeichnung. Die Vogtländische Platte. 1. Lage: Zwischen Elster und Zwickauer Mulde, zwischen dem Elstergebirge und dem Hügellande des Ostkreises. 2. Bodengestalt: Die Vogtländische Platte ist die nördliche Abdachung des Elstergebirges; sie bildet eine Hochebene, die von Norden nach Süden zu all- mählich ansteigt und durch tiefeingeschnittene Täler zerrissen ist. 3. Stufen: Durch die Göltzsch wird die Vogtländische Platte in eine Ober- und Unterstufe geteilt; die Oberstufe umfaßt das Gebiet der Trieb und Göltzsch, während die Unterstufe dem Gebiete der Pleiße angehört. 4. Wasser der Platte: Randflüsse: Elster, Mulde. Flüsse der Platte: Trieb, Göltzsch, Pleiße. 5. Bodenbeschaffenheit: Ausgedehnte Waldungen, wenig lohnender Ackerbau; saftige Wiesen in den Tälern und aus den Höhen. 6. Beschäftigung: Industrie (Woll- und Baumwollweberei, Gardinenweberei, Wäschefabrikation usw.), Waldarbeit, Steinbrecherei, Ackerbau und Viehzucht. 5*

4. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 152

1908 - Altenburg : Bonde
152 Not erfordert. Gegen eure Untertanen erzeiget euch als Väter und nicht als Wüteriche und Tyrannen, vor welchen die Natur selbst einen Abscheu hat. Nochmals ermahne ich euch ernstlich, daß ihr sollt ein- trächtig sein, einer dem andern nachgeben und vergeben. Dies wird euch eine Mauer fein wider allen feindlichen Überzug, der nicht ferne von euch ist. Und du, Friedrich, verhalte dich also bei der Kurwürde, wie du es von mir gesehen, damit du dem Reiche lieb und wert'seiest. Du aber, mein Sohn Wilhelm, verehre diesen deinen ältern Bruder, das wird dir zur Ehre und zum Besten gereichen. Ach liebe Söhne, fasset doch diese meine väterliche Ermahnung wohl zu Herzen und Gedächtnis und lasset euch ja durch nichts trennen oder streitig machen. Und dieses werdet ihr mir jetzt in die Hand versprechen." Zwei Tage darauf, am 5. Januar 1428, starb Kurfürst Friedrich auf dem Schlosse zu Altenburg. Horn. 115. Die Husstterr im Elstertale. Am 6. Juli 1415, gerade an seinem dreiundvierzigsten Geburts- tage, war Hus in Kostnitz verbrannt worden. Unter allen, welche bei seiner Verurteilung zugegen waren, dachte keiner daran, daß von dem Scheiterhaufen ein Flngfeuer ausgehen und Hunderte von Städten und Dörfern in Asche legen würde, auch nicht Herr Heinrich von Planen, einer der mächtigsten Ritter im Gefolge des Kaisers Sigismund. Er hatte mit lauter Stimme, so daß es der Kaiser hören konnte, seinem Zorne über den ungerechten Spruch der Versammlung Ansdruck ge- geben und klirrenden Schrittes den Saal verlassen. Aber derselbe starke Sinn für Recht und Gerechtigkeit, welcher ihn in Kostnitz für Hus gegen den Kaiser sprechen ließ, trieb ihn später an, gegen die Hussiten für den Kaiser einzutreten. Als sich diese zum Kriege wider ihren König erhoben, besann er sich nicht einen Augenblick, Arm und Schwert in den Dienst des Kaisers zu stellen. Er verteidigte das Schloß in Prag gegen die Angriffe der Aufrührer und wurde das Haupt der Ritter und Herren, welche es mit der katholischen Kirche und mit dem Kaiser hielten. Später rüstete er auf eigene Kosten 400 Reiter aus und stieß mit diesen zum Heere des Kaisers. Zum Stellvertreter des Hauptmanns von Böhmen, des Markgrafen Friedrich von Brandenburg, ernannt, belagerte er Saatz. Nach mehreren ver- geblichen Stürmen ließ er Tauben und andere Vögel mit brennenden Schweselfäden an den Schwänzen in die Stadt fliegen, um sie durch Feuer zu verderben; aber von der Besatzung verscheucht, flogen die Vögel in das Lager zurück und setzten die Zelte und Strohhütten in

5. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 116

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
116 Hi. Teil. Erster Abschnitt. Iv. Wirtschaftspolitische Matznahmen. Wir haben gesehen, daß für die Entwicklung der Betriebssysteme die Preis- und Absatzverhältnisse von größter Bedeutung sind (s. S. 114). Diese aber werden wieder sehr durch wirtschaftspolitische Maßnahmen des Staates und der Unternehmer selbst beeinflußt. Von den ersteren sind vor allem die Zölle und Steuern, von den letzteren die Unternehmerverbände zu nennen. a) Zölle und Steuern. Der Staat hält es für seine Pflicht, die einheimische Pro- duktion vor dem übermächtigen Wettbewerb des Auslandes zu schützen. Er sucht dies durch Abgaben zu erreichen, die für die Einfuhr fremder Waren erhoben werden (Schutz- zölle z. B. auf Getreide). Von manchen Gegenständen, namentlich von Genußmitteln wie Kaffee, Tee usw. werden Zölle erhoben, nur um dem Staate Einnahmen zu ver- schaffen (Finanzzölle). Aus demselben Grunde werden im Jnlande erzeugte Genuß- mittel wie Tabak, Bier usw. mit Abgaben belegt (Verbrauchssteuern). In beiden Fällen wird aber oft noch der Zweck verfolgt, den inländischen'verbrauch einzuschränken (Branntwein). Dagegen soll der Absatz nach dem Auslande gefördert werden, weshalb der Staat oft Rückvergütungen von Steuern und Zöllen, zuweilen auch Ausfuhr- Prämien gewährt (Zucker). b) Tlnternekmerverbäncle. Das sind „Vereinigungen von Unternehmern zur Wahr- nehmung ihrer gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen". Am wichtigsten sind die Kar- telle oder Syndikate, unter Umständen auch Ringe genannt, welche den Zweck haben, den freien Wettbewerb einzuschränken. Vereinigen sich die Käufer von Waren zum ge- meinfamen Preiskampfe gegen die Lieferanten, so spricht man von Abnehmerkartellen. Verbände dieser Art sind selten und werden meist nur für kürzere Zeit geschlossen, ihr Kampfmittel ist der Boykott. Schließen sich die Verkäufer zusammen, um einträglichere Preise zu erzielen oder schädigende Preisschwankungen zu verhüten, so entstehen Verkaufs- sy nd ika te (Kohlensyndikat). Die letzteren erreichen ihr Ziel dadurch, daß I » den Mitgliedern Produktionsbeschränkungen auferlegt werden (Produktionskartelle), oder 2) die Absatzgebiete verteilt werden (Gebietskartelle», oder 3) gemeinsame Preise festgestellt werden (Preis- kartelle), oder 4) alle Mitglieder ihren Gewinn in eine gemeinsame Kasse zahlen oder der Verkauf der Erzeugnisse aller Mitglieder von einer gemeinsamen Verkaufsstelle aus statt- findet (Zentrale für Spiritusverwertung). Der angesammelte Gewinn wird in diesem Falle an die Mitglieder in einem bestimmten Verhältnis verteilt (Gewinnkartelle). Es kommen auch vollkommene Verschmelzungen von Unternehmungen vor, so daß deren Selbständigkeit ganz verloren geht. Man nennt dieselben Fusionen oder, wenn sie eine monopolistische Beherrschung des Marktes erstreben, Trusts (Slandard-Oil-Eomp.). V. Verbreitung (Standorte) der Wirtschaftszweige. Die Verbreitung der Wirtschaftszweige wird meist durch ganz bestimmte Umstände bewirkt. Am stärksten ist der Einfluß der Naturverhältnisse. Für die Landwirtschaft sind Boden und Klima, für die Industrie die Stätten der Kraftquellen (Kohle, Wosserläufe) und der Rohstofferzeugung, für den Verkehr die natürlichen Verkehrswege maßgebend. Allmählich aber findet bei vielen Wirtschaftszweigen eine Loslösung vom Naturzwange statt. Dadurch werden andere Bedingungen für ihren Standort geschaffen. Insbesondere wirken für die gütererzeugenden Wirtschaftszweige Verkehrs- und Absatzverhältnisse, wirtschafte und verkehrs- politische Maßnahmen bestimmend. Häufig ist der Standort einer Industrie nur geschichtlich zu erklären. So war im Elstertal in Sachsen früher die Perlenfischerei von Bedeutung (S. 62), daraus entwickelte sich die Perlmutter-Industrie. Heute besteht die Industrie zwar weiter, jedoch nur, weil ein alter Arbeiterstamm sie von Generation zu Generalion vererbt. Ahnliche Verhältnisse finden wir in der Stahlwarenfabrikation des Bergischen Landes. (Solingen.)

6. Das Königreich Sachsen, Die Erde als Himmelskörper - S. 53

1918 - Leipzig : Hirt
§ 65—66 2. Das Vogtland. 53 Das südliche Vogtland ist wie das benachbarte Egertal reich an heil- kräftigen Quellen. Neben dem altberühmten Bad-Elster entwickelt sich neuerdings auch Brambach zum Kurort. Unter der Verwaltung der Regierung ist aus dem ehemals armen Weberdorf Elster der schönste Badeort Sachsens geworden. Es entstanden Trinkhallen mit in Stein ge- faßten Quellen, eine Wandelbahn, ein Kur- und Badehaus, Kaufgewölbe, Musikpavillons, villenartige Logierhäuser. Die Zahl der Kurgäste (i. I. etwa 18 000) hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert. Die Trinkquellen, die verschiedenartigen Bäder, zu denen auch 34. Elstertalb rücke bei Jocketa. Die zweistöckige Brücke ist 281 in lang, die Gleise liegen 68 in über dem Flusse; der Bau dauerte 5 Jahre. Wir blicken flußaufwärts! (Unterscheide demgemäß rechtes und linkes Ufer!) Auf der Hochfläche Feldfluren, am Talgehänge Wald, auf der feuchten Talsohle Wiesen- land. Im Elstertale liegt die Barthmllhle, auf der Hochfläche der Villenort Jocketa, wo sich wohl- habende Leute aus dem benachbarten Plauen und Reichenbach niedergelassen haben. Im Hintergrund erhebt sich der flachwellige Eisenberg. (Wohin führt die Talbahn flußaufwärts? flußabwärts?) der Schlamm der benachbarten ausgedehnten Moore verwendet wird, die reine Luft des vou bewaldeten Höhen umschlossenen, geschützten Tales bringen vielen Leidenden Heilung oder doch Besserung. Die Heilkraft der staubfreien, würzigen Waldluft ließ in dem großen Auerbacher Wald und bei Adorf mehrere Kuranstalten fürlungenkranke entstehen. Manche sind „Volks- Heilstätten" für minderbemittelte Kranke, namentlich für Mitglieder der Krankenkassen. Ackerbau. Das untere Vogtland hat ein etwas milderes Klima. Hier ist die ehemalige Waldbedeckung stark gelichtet. Felder und Wiesen ziehen sich über die weiten Hochflächen; nur die Grünsteinkuppen und die Talgehänge sind bewaldet ibild34). Der Getreidebau liefert freilich wegen der mageren Ackerkrume des Schieferbodens keinen guten Ertrag; die für die Ernährung wichtigste Feldfrucht ist (wie im Erzgebirge) die Kartoffel. Die Felder werden oft durch weite Grasfluren getrennt. Infolge des Futter-

7. Landeskunde von Thüringen - S. 33

1909 - Altenburg : Bonde
33 Tuche, Flanelle, Leder und Bier, während in Weida (8000) Leinen-, Woll-, Filz- und Topfwaren hergestellt werden. Die Orlasenke ist für den Verkehr von großer Bedeutung. Gegenwärtig wird sie von der Eisenbahn Gera-Saalfeld durchzogen, die die Saalbahn mit der Elstertal- bahn verbindet. Das Unterland der Saal-Elsterplatte. Die Unterstufe der Saal-Elsterplatte bildet den nördlichen Abschnitt der Platte. Sie beginnt jenseit der Orlasenke und setzt sich nach Norden fort bis zur sächsisch- thüringischen Tieflandsbucht. Schloß Fröhlichen Wiederlunft. (Runkwitz.) Die Hochfläche wird durch die zahlreichen tiefeingeschnittenen Flußtäler, welche sich ziemlich weit gegen die Wasserscheide hinaufziehen, in mehrere Hochwellen zerlegt. Die Plattenform hat sich nur in der Mitte und im Norden der Landschaft erhalten. Die Gewässer der Hochfläche fließen zur Saale und Elster hin. In die Saale münden Orla, Roda, Gleißbach und W e t h a u, während die Platte zur Elster nur kleinere Bäche sendet. Der Boden dieser Landschaft baut sich zumeist aus B u n t s a n d st e i n aus; an einzelnen Stellen tritt auch der Muschelkalk auf, z. B. an der Wölmse. Der Bunt- sandstein liefert einen guten Waldboden. Daher weist auch dieser Teil der Saal-Elster- platte ausgedehnte Waldungen auf. Die dunklen Forsten, inmitten welcher freund- liche Orte und schöne Schlösser liegen, und die stillen Waldgründe mit den einsamen Mühlen verleihen der Landschaft einen eigenartigen Reiz. Wo der Buntsandstein mit lehmigen und tonigen Schichten durchsetzt ist, wie im Norden der Landschaft (Abtei und Heide des Altenburger Westkreises), da eignet sich der Boden zum Ackerbau. Hier finden Fritz sch e, Landeskunde von Thüringen. 4.-6. Auflage. Z

8. Erdkundliche Grundbegriffe, Das Königreich Sachsen, Das Deutsche Reich - S. 21

1918 - Leipzig : Hirt
B. Einzelgebiete, 21 tal, Schöneck und hat in Markneukirchen seinen Hauptsitz. Ist auch die Perlensischerei des Vogtlandes fast eingegangen, so wird doch noch in Adorf Perlmutterverarbeitung getrieben. Inmitten des großen Auerbacher Waldes liegt die Erholungsstätte Reiboldsgrün, bei Ölsnitz das alte Schloß Vogtsberg, der einstige Sitz der Vögte, jetzt Gefängnis. Das Vogtland befitzt im Elstertal einen ziemlich bequemen Durchgang nach § 39. Böhmen. Andrerseits sind auch die das obere Saale- und Elstertal trennenden Höhen leicht übersteigbar, so daß auch nach Bayern ein guter Weg sich bietet. Daher führten hier fchon zwei alte Straßen^ die eine kam von Leipzig und führte über Plauen nach Eger, die andere war ein Teil der alten Reichsstraße Dresden—chemnitz—plauen—hof—nürnberg. Heute nehmen zwei wich- tige Eisenbahnhauptlinien den gleichen Weg. Ein wichtiger Eisenbahn- knotenpnnkt des Vogtlandes ist Reichenbach, wo sich die Linien München—- Hof —Leipzig — Berlin und München—hof—dresden—breslau teilen. Fleuch - Icmcl. £ Sächsisches Berg Land Erzgebirge 15. Durchschnitt durch das Erzgebirge. ^ 'Karlsbader Gebirge 2. Erzgebirge. ' Ohne ausgesprochene Grenze geht nach 0 das Elstergebirge in das §40. Erzgebirge über, das seinen Namen seinem einstigen Erzreichtum verdankt. Von der Zwota an, dem einzigen größeren Flusse des Gebirges, der nach 8 zum Egertale fließt, erstreckt es sich bis zur Gottleuba und erreicht so eine Länge von etwa 125 km. Wer von N her das Gebirge besteigt, dem erscheint es als eine sanft- wellig ansteigende Erhebung. Ganz anders aber sieht es von der böhmifchen Seite aus: gleich einer hohen Gebirgsmaner steht es vor dem Beschauer und erweckt einen gewaltigen Eindruck. Wie verschieden die beiden Abfälle sind, erkennt man am besten daraus, daß es vom Kamm bis zum Nordfuß ungefähr zehnmal so weit wie vom Kamm bis zum Südfuß ist (Fig. 15). Auf lange Strecken hin zeigt das Erzgebirge einen breiten Kamm. Hier hat das Wasser mehrfach keinen genügenden Ablauf, und so haben sich Hochmoore entwickelt, deren größtes der Kranichsee^ bei Carls- feld ist. Zum Teil hat man diese Moore schon entwässert und dadurch 1 D. i. Grenzsee.

9. Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart - S. 37

1910 - Breslau : Hirt
Die Schlacht bei Leipzig. 37 Berlin unternahm, erlitt er bei dem Drfchen Bennewitz durch Blow und Tauentzien eine Niederlage. Napoleon wendete sich während des ganzen Monats bald gegen die Schlesische, bald gegen die Bhmische Armee, aber es gelang ihm nicht, die Scharte wieder auszuwetzen. Am Z.oktober erkmpfte das Jorksche Korps an der Mndung der Schwarzen Elster, dem Dorfe Warten brg gegenber, den ber-gang der die Elbe. Die Schlesische Armee erwarb sich dadurch den lockern, a ,5chnefeld Paunsdorf^ Lindeiiai Kl.pssna 'robstheida llirz. .Gldengossa 3. Rmpfe um Leipzig. Ehrennamen, den Gneifenan ihr gab, der sthlernen Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Heere. Ihr folgte auch Bernadette der den Strom, Napoleon zog sich auf Leipzig zurck. Hier nherten sich nun nach zweimonatlichem Feldzug die verbndeten Armeen einander zum gemein-samen Angriff auf einem Schlachtfelde. Die Schlacht bei Leipzig. Das franzsische Heer hatte die Stadt Leipzig, das Pleie- und Elstertal im Rcken. Gegen seine Stellungen rckte die Blchersche Armee, der die Nordarmee folgte, von Nordwesten her, aus der Richtung von Halle, die Bhmische Armee von Sden heran-

10. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 57

1910 - Breslau : Hirt
Der Herbstfeldzug 1813. 57 als ihn Ney im September wiederholte, erlitt er bei dem Drfchen Bennewitz von Blow und Tauentzien eine Niederlage. Napoleon wendete sich während des ganzen Monats bald gegen die Schlesische, bald gegen die Bhmische Armee, aber es gelang ihm nicht, die Scharte wieder auszuwetzen. Am Z.oktober erkmpfte das Aorksche Korps an der Mndung der Schwarzen Elster, dem Dorfe Wartenburg gegenber, den ber-gang der die Elbe. Die Schlesische Armee erwarb sich dadurch den lcke.rn -x jschnefeld Paunsdorf^, 3 Lindenat Klpssna 'robstheida Wach.au Gefechtsl6^!^ iossa Kmpfe um Leipzig. Ehrennamen, den Gneisenau ihr gab, der sthlernen Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Heere. Ihr folgte auch Bernadotte der den Strom, Napoleon zog sich auf Leipzig zurck. Hier nherten sich nun nach zweimonatigem Feldzug die verbndeten Armeen einander zum gemein-samen Angriff auf einem Schlachtfelde. Die Schlacht bei Leipzig. Das franzsische Heer hatte die Stadt Leipzig, das Pleie- und Elstertal im Rcken. Gegen seine Stellungen

11. Geschichte der Neuzeit - S. 99

1911 - Leipzig : Hirt
Die Befreiungskriege 18131815. 99 fcfrern.\ Langeron \x a Morgen d 181 sweswmee 4 rv.jichm Schonefeld '(imdoj' Paunsdon Sttteritz Jpapoleon a. 18. Okt. onneyritz Monarchen-figcl Skizze der Schlacht bei Leipzig. Stellung der Keere am 18. Oktober. Das franzsische Heer hatte die Stadt Leipzigs das Pleie- und Aufstellung Elstertal im Rcken. Im weiten, nach Westen geffneten Bogen standen die Truppen Napoleons um die Stadt; Mittelpunkt war Wachau. Die Hauptarmee zog von Sden heran, die Nordarmee von Nordwesten. Seine Hauptmacht fhrte Napoleon am 16. Oktober selbst gegen ig. sttoer. Schwarzenberg bei Wachau, sdlich von Leipzig; aber der Kampf blieb Wa-h-m. unentschieden. Siegreich waren nur Blcher und Jork, die nach furcht-barem Ringen den franzsischen Marschall Marmont aus seiner festen Stellung bei Mckern verdrngten und damit auch zugleich die Haupt- Mckern, armee retteten.

12. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 15

1912 - Breslau : Hirt
§ 37, 38 1. Das Elsterbergland und das Elstergebirge. 15 Bewässerung. Das Vogtland ist gut bewässert. Die Fluhtäler § 37. lassen da, wo sie durch die gebirgsbildendeu Gräfte verursacht wurden, den unregelmäßigen Aufbau des Landes wiedererkennen. Häufig ihre Richtung ändernd, durchziehen sie, meist steilwandig, tiefeingeschnitten das Gebiet. Der Hauptfluß des Vogtlandes ist die Weiße Elster^, die am Abhang § 38. des Kapellenberges in Böhmen entspringt. Ihr fließen neben kleinen Bächen von rechts die Trieb^ und die aus dem Schön- ecker Walde kommende Göltzscha zu. Unterhalb Ölsnitz^, in dem scharfen Knie der Weißen Elster, ist das Flußtal be- sonders eng. Seine höchste landschaftliche Schönheit entfaltet es aber erst in der „Vogt- ländischen Schweiz", da, wo mit ihm das nicht minder reizvolle Tal der Trieb 4. Elstertalbrucke. Die auf der Höhe hinführende Hauptlinie Reichenbach—plauen bedarf zur Uber- schreitung des Elstertales der aus Mauerwerks in gewaltigen Bogen ausgeführten Brücke. Unter ihr zieht im Elstertale die Linie Plauen—greiz hin. Der oben am Wald gelegene Villenort Jocketa, das dicht vor der Brücke einmündende Triebtal und die Talstrecke unterhalb der Brücke sind landschaftliche Glanzpunkte. zusammenkommt (Bild 5). Hier hat die Erosion steile Talwände erzeugt, und zwischen mächtigen Gesteinsblöcken hindurch nimmt das Wasser seinen Weg. Weiter unter- halb folgt bei Elsterberg das Steinicht, wo der Fluß wieder im tiefeingeschnittenen Tale über zahlreiche Felsschwellen dahinfließt. Auf mächtiger Brücke^ überquert in der Nähe der vielbesuchten Sommerfrische Jocketa die Eisenbahn das Elstertal (Bild 4). Noch größer und höher ist die in der Nähe befindliche Eöltzschtalbrücke^, ebenfalls der Eisenbahn Reichenbach—plauen dienend. Zwischen Greiz und Zeitz, also im Mittellauf, fließt die Weiße Elster nicht aus säch- sischem Gebiet. Scharfbiegt sie bei Leipzig nach Aufnahme der Pleiß e7 mitderparthe^ nach W um und ergießt sich zwischen Merseburg und Halle in die Saale. In der Leip- ziger Niederung zweigt ein Arm, die Luppe, ab und fließt parallel zur Elster der Saale zu. 1 D. i. Erlenfluß. — 2 D. i. Bach in der Rodung (Triebisch). — 3 D. i. Heidebach. 4 D. i. Erlenort. — 5 Die Elstertalbrücke ist 281 rn lang und 68 in hoch. — « Die Göltzschtalbrücke, die größte Brücke Sachsens, besitzt eine Länge von 578 m und ist an ihrer höchsten Stelle 78m hoch. — 7 D.i. Sumpf- oder Lachenfluß. — « D.i. Stinkfluß.

13. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 169

1911 - Leipzig : Hirt
§157. D. Mitteldeutsches Gebirgsland. — 6. Sächsisches Gebirgsland. 169 Infolge der Höhenlage des Vogtlandes ist sein Klima ziemlich rauh. Für den Ackerbau ist "der schiefrige Boden wenig geeignet. Es finden sich viele Wiesen und Weiden, und die Hälfte des Vogtlandes ist mit Wald bedeckt (Erholuugs- statten). Moorbildungen und Mineralquellen (eisenhaltig) gibt es bei Bad Elster, und zwischen Klingental und Graslitz kommen Kupferlager vor, deren Abbau in den letzten Jahren wieder aufgenommen worden ist. Dem Verkehr ist das Vogtland günstig, da es eine Einfenkung in der süd- lichen Gebirgsmauer Sachsens darstellt. Das Elstertal wies den Weg nach Böhmen (Straße Plauen-Eger) und eine alte Handelsstraße (die „Reichsstraße" Dresden- Nürnberg) überschritt die schmalen Höhen zwischen Elster und Saale (Straße Plauen—hof). Heute nehmen zwei wichtige Eisenbahnlinien den gleichen Weg. 30. Oberflächenformen und Hauptflüsse Sachsens. (Vgl. Penck, Unser Wissen von der Erde, Ii.) b) Das Erzgebirge erstreckt sich von der Zwota bis zur Gottleuba, etwa 125km. Von N her steigt es sanftwellig an, fällt aber nach 8 zum Egertale steil ab. Die Entfernung vom Kamm bis zum Nord- fuß des Gebirges ist ungefähr 10 mal fo groß wie die vom Kamm bis zum Südfuß. Der Kamm des Gebirges (Durchschnittshöhe 840m) ist breit und weist mehrfach Hochmoore auf (Kranichsee^ bei Carlsfeld). Die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen verläuft meist nördlich des Kammes. Die Berge find in der Regel flach gewölbte Kuppen auf breiter Basis (Bild A). Seine größte 1 D. i. Grenzsee, vom sorbischen granice — Grenze.

14. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. V

1908 - Altenburg : Bonde
V Seite Die Ungarn im Kloster St. Gallen. Nach Freytag...............................114 Die ältesten Bewohner unseres Landes. Collmann...............................118 Gründung der Städte. Nach Brückner.............................................122 Otto der Große und Hermann Billung. Harms....................................124 * Kaiser Otto I. v. Müh ler................................................126 ‘Die Weiber von Weinsberg. v. Chamisso.......................................127 Der erste Kreuzzug. Nach Verschiedenen.........................................128 * Schwäbische Kunde. Uhland..................................................130 * Barbarossa. Rück er t......................................................131 Aus den Zeiten der Hansa. Richter, Ouellenbuch...............................132 Eine deutsche Stadt im Mittelalter. Frey tag.................................133 Das Rittertum im Mittelalter. Weiter.........................................137 Die Turniere. Weiter......................................................... 140 Rudolf von Habsburg. Andrä.....................................................143 ‘Der Graf von Habsburg. Schiller.............................................146 Kaiser Rudolf in Thüringen. Nach O. Dobenecker...............................149 * Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe. Kerner....................................150 Friedrich der Streitbare ermahnt seine Söhne. Horn...........................151 Die Hussiten im Elstertale. Runkwitz.........................................152 Der Stelzenbaum. Paetz.........................................................154 Der reussische und der bayrische Stelzen-Christoph. Paetz . . . . 156 Gera im Bruderkriege. Lonitz...................................................158 Der sächsische Prinzenraub. Nach Albinus.....................................161 Die Erfindung der Bnchdruckerkunst. Weiter.....................................165 Martin Luthers Jugend. Nach Frommei..........................................167 Luther in Erfurt. Nach Mathesius...............................................168 Am 31. Oktober 1517. Runkwitz..................................................170 Luther im häuslichen Kreise....................................................172 a) Luther an seinen Sohn Hans. b) Luther bei Lenchens Tode. . c) Der strenge Vater. d) Luthers Freigebigkeit. e) Luther im Gebet. Nach Frey tag. f) Vom Himmel hoch da komm ich her. Nach Funke. Aus dem Leben des Großen Kurfürsten. Nach Verschiedenen......................176 Aus dem Leben Friedrichs des Großen..........................................178 a) Friedrich der Große und sein Nachbar. Hebel. b) Friedrich der Große und sein Kammerdiener. Eylert. c) Friedrich der Große und der Edelknabe. Pustkuchen-Glanzow. Von den Eltern Kaiser Wilhelms I.............................................180 a) Friedrich Wilhelm Iii. Nach v. Horn. b) Königin Luise. Hahn. ‘Die Wacht am Rhein. Schneckenburger...........................................182 Kaiser Wilhelm 1...............................................................183 a) Kaiser Wilhelms Lieblingsblume. Dorenwell. b) Kaiser Wilhelm im Lazarett. Lauxmann. * Am 19. Juli 1870. Hesekiel.................................................184 X*Am 3. September 1870. Geibel.................................................185 Vheil Dir im Siegerkranz!........................................................186 Kaiser Friedrich Iii. als Kronprinz. Petsch..................................187 Aus dem Leben Kaiser Wilhelms Ii. Nach Verschiedenen.........................188 a) Jugend. b) Mannesalter. Unser Fürstenhaus. Nach Runkwitz...............................................190 ‘Gelübde. Massmann................................................................

15. Landeskunde von Thüringen - S. 32

1909 - Altenburg : Bonde
32 Der Cringait. Im Norden des Oberlands liegt der Orlagau. Er bildet eine breite Mulde, die sich von Saalfeld bis nach Weida erstreckt und eine natürliche Verbindung zwischen dem Saal- und Elstertale bildet. Die Mulde wird durchströmt von der O r l a, die in der Gegend von Triptis entspringt und die Landschaft in westlicher Richtung durchfließt. In der Gegend von Pößneck biegt sie nach Nordwesten um und wendet sich zur Saale hin. Ehemals floß die Orla in der Senke weiter und mündete in der Gegend von Saalfeld; heute fließt in dem alten Orlabett die kleine Orla dem Hauptflusfe zu. Die östliche Orlamulde wird von der unteren Weida und Auma durchflossen. Leuchtenburg. Der Boden des Orlagaus zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus; deshalb steht auch die Landwirtschaft in hoher Blüte, daneben hat sich aber auch die Groß- industrie entwickelt. Im Südwesten des Orlagaus lagern bei Kainsdorf wertvolle Eisen- erze, die in Unterwellenborn verhüttet werden. Der Südrand der Orlasenke baut sich aus Gips auf, der in großen Steinbrüchen abgebaut wird. Ebenso ist der Boden reich an Lehm und Ton, die in Töpfereien und Tampfziegeleien verarbeitet werden. Ganz besonders stark entwickelt ist aber die Weberei, die Tuche, Flanelle und Leinenwaren liefert. Auch die Gerberei ist weit verbreitet. Außerdem ist auch die Schokoladenfabrikation und das Braugewerbe vertreten. Der Orlagau ist deshalb dicht besiedelt. Der Hauptort ist Pößneck (13000), das durch seine Tuche, Flanelle und Schokoladen bekannt ist. N e u st a d t (7000) liefert

16. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrich des Großen bis zur Gegenwart - S. 39

1904 - Breslau : Hirt
Die Freiheitskriege. 39 im September wiederholen, aber schon in der Nhe von Jterbog wurde er bei dem Drfchen Bennewitz wieder von Blow und Tauentzien vollstndig geschlagen. Obwohl sich nun Napoleon während des ganzen Monats bald gegen die Schlesische, bald gegen die Bhmische Armee wendete, gelang es ihm nicht, die erlittene Scharte wieder auszuwetzen. Im Oktober fhrte die Schlesische Armee unter Blcher die entscheidende Wendung herbei. Sie verdiente sich die Bezeichnung, die Gneisenau ihr gab, der sthlernen Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Armeen. Am 3. Oktober erzwang das Iorksche Korps an der Mndung der Schwarzen Elster in die Elbe, dem Dorfe Wartenburg gegenber, den bergang der den Strom. Darauf berschritt auch Bernadotte, etwas stromabwrts von der Mndung der Mulde, die Elbe, und Napoleon mute sich von Dresden auf Leipzig zurckziehen. Hier schlssen sich nun nach zweimonatigem Feldzug die verbndeten Armeen zum gemein-sernten Angriff auf einem Schlachtfelde zusammen. 45. Die Schlacht bei Leipzig. Die Aufstellung. Napoleon stand in einem Halbkreis stlich von Leipzig, die Stadt, das Pleie-und Elstertal in seinem Rcken. Die Verbndeten rckten in zwei noch voneinander getrennten Heeren heran: die Blchersche Armee, der die Nordarmee folgte, von Nordwesten her, aus der Richtung von Halle, die Bhmische Armee aus Sden. Die groe Vlkerschlacht zerfllt in zwei Teile, die Kmpfe am 16. und die am 18. und 19., zwischen beiden liegt der Ruhetag am Sonntag den 17., an dem Unterhandlungen stattfanden. Die Schlachten am 16. Oktober. Die Schlachtfelder vom 16. Oktober liegen noch der eine deutsche Meile voneinander entfernt. Seine Hauptmacht fhrte Napoleon persnlich gegen die Bhmische Armee und schlug ihren Angriff bei Wachau zurck; auch der Versuch, ihm bei Lindenau die Rckzugsstrae zu verlegen, milang. Der Marschall Marmont aber wurde bei Mckern nrdlich von Leipzig aus sehr fester Stellung nach furchtbarem Ringen von Jork, der dabei den vierten Teil seines Korps einbte, verdrngt. Die Nordarmee kam an diesem Tage nicht zum Schlagen. Am 17. schlssen beide Teile ihre Truppen enger zusammen. Die Schlacht am 18. Oktober. Napoleon stand in einem flachen Bogen, der sich vom Pleietal bei Dlitz und Probstheida bis nach der Dbener Strae hinzog. Er vereinigte 160000 Mann in einer 'zur Verteidigung wohl geeigneten Stellung. Auf der Seite der Verbndeten tpff auch die Nordarmee mit ein, so da man der eine bedeutende Uberzahl gebot. Die Schlacht whrte den ganzen Tag. Whrend Napoleons Heer auf dem rechten Flgel nicht erschttert werden konnte, standen auf seinem linken die Verbndeten am Abend dicht vor den Toren von Leipzig.

17. Das deutsche Vaterland - S. 196

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 196 — die fleißigen Hände und verbauten außer Tausenden von Sandstein- und Grauitqnadern noch 20 Millionen Ziegel, um das Riesenwerk zu- stände zu bringen. — Die Brücke ist 578 m lang, 79 m hoch und tut oberen Stockwerk 8 m breit. Die Kosten betrugen 6 600 000 Mark. Bei Jocketa, einer vielbesuchten Sonnnerfrische des Vogtlandes, führt die Bahn über das Elstertal. In sieben kühnen Bogen schwingt sich die Brücke, 69 m hoch und 280 m lang, von einem Talrande zum an- deren. Uuter ihr rauscht der Fluß, über sie braust der Zug. Nach kurzer Fahrt gelangt man von Jocketa nach der Hauptstadt des Vogtlandes, nach Plauen. Plauen ist eine gewerbreiche Groß- stadt. Hier stehen besonders drei Erwerbszweige in Blüte: die Banm- Wollweberei, die Herstellung von Weißwaren und die Stickerei. Die Baum Wollweberei ist sehr vielseitig. Sie liefert Kattun, Batist, Mull, Muselin und vieles andere, und die Weißwarenfabrikanten fertigen daraus Säuglingswäsche, Kinderkleider, Frauenröcke, Schürzen, Rüschen, Kragen und tausenderlei andere Stücke. Viele der hergestellten Weiß- waren, z.b. die Taschentücher, versieht man mit zierlichen Stickereien, welche Blütenzweige, Blätter, Sterne oder Namenszüge darstellen. Nur ein Teil dieser Stickereien wird mit der Hand ausgeführt. Die meisten werden mit der Stickmaschine hergestellt, die durch Dampf, Benzin oder Elektrizität getrieben wird. Die Stickmaschine arbeitet mit 400 oder 500 Nadeln zugleich und liefert so billige Spitzen (Umrandete Löcher mit Zacken und Bogen!), daß auch ärmere Leute Hemden, Unterröcke, Kopfkissen, Kiuderwäsche usw. mit Spitzenstreifen garnieren können. In Plauen sind gegenwärtig gegen 6000 Stickmaschinen in Bewegung. Natürlich wird die riesige Menge der Weißwaren und Spitzen, die Plauen und seine Nachbarorte herstellen, nicht im Vogtlande aufgebraucht. Die Plauener Waren werden weithin versandt, bis nach Amerika. Nachdem die Bahn Plauen verlassen hat, geht sie in einem weiten Bogen durch das westliche Vogtlaud nach Hof, überschreitet später bei Regensburg die Donau, führt nach München, übersteigt die Alpen und findet ihr letztes Ziel erst in Italien. b) Eine andere wichtige Bahnlinie ist die Linie Reichenbach Plauen Eger. — Von Reichenbach bis Plauen fällt sie mit der Linie Leipzig Hof zusammen, die wir soeben im Geiste befahren haben; von Plauen aber geht sie ihren eigenen Lauf. Sie ist besonders zur Sommerszeit äußerst belebt, denn da bringen ihre Züge Tausende von Badegästen nach dem vielbesuchten vogtländischen Badeort Elster oder nach den böhmischen Bädern Franzensbad, Marienbad und Karlsbad. Bad Elster wird jährlich von etwa 15000'Badegästen besticht. Es ist aber auch dieses reichen Besuches wert. Hier seht ihr es im Bilde. Elster liegt in einem von waldigen Höhen eingeschlossenen Tal- kessel und besteht fast nur aus vereinzelt liegenden, von Gärten um-

18. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 141

1912 - Breslau : Hirt
80. Der Krieg von 1813 und 1814. 141 Dagegen war der gleichzeitige Angriff der Bhmischen Armee auf Dresden gescheitert. Der hier erlittene Verlust wurde jedoch dadurch wieder ausgeglichen, da es den Verbndeten gelang, den General Van-dmme, der sich bei der Verfolgung zu weit ins Gebirge vorgewagt hatte, bei Kulm und Nollendorf, wo sich die Preußen unter Kleist auszeichneten, einzuschlieen und seine Heeresabteilung vllig aufzureiben. Obwohl die letzten Augusttage Napoleon etwa den sechsten Teil seiner Streitmacht gekostet hatten, gab er einen Vorsto auf Berlin nicht auf. Als Marschall Ney ihn wiederholte, wurde er (6. September) bei Bennewitz von Blow und Tanentzien vollstndig geschlagen. Die Entscheidung. Im Oktober fhrte die Schlefische Armee die eutscheidende Wendung herbei. Sie war, wie Gneisenau sich aus-drckte, die sthlerne Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Armeen. Am 3. Oktober erzwang das Jorcksche Korps, dem Dorfe Wardenburg gegenber, den bergang der die Elbe. Darauf ber-schritt auch Bernadotte, etwas abwrts von der Mndung der Mulde, den Strom; daher mute sich Napoleon von Dresden auf Leipzig zurck-ziehen. Hier vereinigten sich nach zweimonatigem Feldzuge die verbu-deten Armeen zum gemeinsamen Angriff. Am 8. Oktober schlo Bayern mit sterreich einen Vertrag, durch den es auf die Seite der Verbn-deten trat. Napoleons Truppen standen in einem Halbkreis stlich von Leipzig, die Stadt, das Pleie- und Elstertal im Rcken. Die Verbndeten rckten in zwei noch voneinander getrennten Heeren heran: das Blchersche Heer, dem die Nordarmee folgte, von Nordwesten her, aus der Richtung von Halle, das Hauptheer aus Sden. Die entscheidende Vlkerschlacht wurde am 16., 18. und 19. Oktober geschlagen; der 17., ein Sonntag, war Ruhetag. Die Schlachtfelder vom 16. Oktober liegen der eine deutsche Meile voneinander entfernt. Seine Hauptmacht fhrte Napoleon persnlich gegen das Hauptheer und schlug seinen Angriff bei Wachau zurck; auch der Versuch der Ver-bndeten, ihm bei Lindenau die Rckzugsstrae zu verlegen, milang. Der Marschall Marmont aber wurde bei Mckern, nrdlich von Leipzig, aus sehr fester Stellung nach furchtbarem Ringen von Blcher und Jorck, der dabei den vierten Teil seines Korps einbte, verdrngt. Die Nordarmee kam an diesem Tage nicht zum Schlagen. Am 17. zogen beide Teile ihre Truppen enger zusammen. Der Friedensbote Napoleons wurde zurckgewiesen. Die Entscheidung brachte der 18. Oktober. Napoleons Heer stand in einem flachen Bogen, der sich vom Pleietal der Probstheida bis nach der Dbener Strae hinzog. Er vereinigte 160000 Mann in einer zur Verteidigung wohlgeeigneten Stellung. Auf der Seite der

19. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 137

1911 - Breslau : Hirt
Der Krieg von 1813 und 1814. 137 Inzwischen hatte die Hauptarmee das Erzgebirge berschritten und ntigte Napoleon durch ihren Vormarsch gegen Dresden, von Blcher abzulassen und nach Sachsen zu eilen. Der Marschall Macdonald blieb mit einem Korps in Schlesien zurck. Als er am 26. August die Wtende Neie bei ihrer Mndung in die Katzbach berschritt, griff ihn Blcher berraschend an und schlug ihn vollstndig. Die hochgehenden Wasser der beiden infolge anhaltender Regengsse stark angeschwollenen Flsse erschwerten seinen Rckzug. Nachdrcklich bis an die Spree verfolgt, ging er mit seinem fast ausgelsten Korps bis der die Elbe zurck. (Blcher Fürst von Wahlstatt".) Dagegen war der Angriff der Bhmischen Armee auf Dresden am 26. und 27. August gescheitert. Der hier erlittene Verlust wurde jedoch dadurch wieder ausgeglichen, da es den Verbndeten gelang, den General Vandamme, der sich bei der Verfolgung zu weit ins Gebirge vorgewagt hatte, bei Kulm und Nollendorf, wobei sich die Preußen unter Kleist auszeichneten, einzuschlieen und samt 10000 Mann zur Waffenstreckung zu ntigen (29. und 30. August). Obwohl die letzten Augusttage Napoleon etwa den sechsten Teil seiner Armee gekostet hatten, gab er einen Vorsto auf Berlin nicht auf. Als Marschall Ney ihn wiederholte, wurde er (6. September) bei Bennewitz von Blow und Tanentzien vollstndig geschlagen. Die Entscheidung. Im Oktober fhrte die Schlesische Armee die entscheidende Wendung herbei. Sie war, wie Gneisenan sich aus-drckte, die sthlerne Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Armeen. Am 3. Oktober erzwang das Jorksche Korps, dem Dorfe Wartenburg gegenber, den bergang der die Elbe. Darauf ber-schritt auch Bernadotte, etwas abwrts von der Mndung der Mulde, den Strom, daher mute sich Napoleon von Dresden auf Leipzig zurck-ziehen. Hier vereinigten sich nach zweimonatigem Feldzuge die verbu-deten Armeen zum gemeinsamen Angriff. Am 8. Oktober schlo Bayern mit sterreich den Vertrag von Ried, in welchem es auf die Seite der Verbndeten trat. Napoleons Truppen standen in einem Halbkreis stlich von Leipzig, die Stadt, das Pleie- und Elstertal im Rcken. Die Verbndeten rckten in zwei noch voneinander getrennten Heeren heran: die Blchersche Armee, der die Nordarmee folgte, von Nordwesten her, aus der Richtung von Halle, die Bhmische Armee aus Sden. Die entscheidende Vlkerschlacht wurde am 16., 18. und 19. Oktober geschlagen; der 17., ein Sonntag, war Ruhetag. Die Schlachtfelder vom 16. Oktober liegen der eine deutsche Meile voneinander entfernt. Seine Hauptmacht fhrte Napoleon persnlich gegen die Bhmische Armee und schlug ihren Angriff bei Wachau zurck; auch der Versuch der Verbndeten, ihm bei Lindenau die Rckzugsstrae zu verlegen, milang.

20. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 126

1907 - Breslau : Hirt
126 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preu.-deutschen Geschichte. Wasser der beiden infolge anhaltender Regengsse stark angeschwollenen Flsse erschwerten seinen Rckzug. Nachdrcklich verfolgt, ging er mit seinem fast aufgelsten Korps bis der die Elbe zurck. Dagegen war der Angriff der Bhmischen Armee auf Dresden am 26. und 27. August gescheitert. Der hier erlittene Verlust wurde jedoch da-durch wieder ausgeglichen, da es den Verbndeten gelang, den General Van-dmme, der sich bei der Verfolgung zu weit ins Gebirge vorgewagt hatte, bei Kulm und Nollendorf, wobei sich die Preußen unter Kleist auszeichneten, einzuschlieen und zur Waffenstreckung zu ntigen (29. und 30. August). Obwohl die letzten Augusttage Napoleon etwa den sechsten Teil seiner Armee gekostet 'hatten, gab er einen Versuch auf Berlin nicht auf. Als Marschall Ney ihn im September wiederholte, wurde er bei Bennewitz von Blow und Tauentzien vollstndig geschlagen. Die Entscheidung. Im Oktober fhrte die Schlesische Armee die entscheidende Wendung herbei. Sie verdiente sich die Bezeichnung, die Gneisenau ihr gab, der sthlernen Spitze" an dem eisernen Keil der verbndeten Armeen. Am 3. Oktober erzwang das Jorks che Korps, dem Dorfe Wartenburg gegenber, den bergang der die Elbe. Darauf berschritt auch Bernadotte, etwas stromabwrts von der Mndung der Mulde, den Strom, und Napoleon mute sich von Dresden auf Leipzig zurckziehen. Hier vereinigten sich nach zweimonatigem Feldzug die ver-bndeten Armeen zum gemeinsamen Angriff auf einem Schlachtfelde. Am 8. Oktober schlo Bayern mit sterreich den Vertrag von Ried, in dem es auf die Seite der Verbndeten trat. Napoleon stand in einem Halbkreis stlich von Leipzig, die Stadt, das Pleie- und Elstertal in seinem Rcken. Die Verbndeten rckten in zwei noch voneinander getrennten Heeren heran: die Blchersche Armee, der die Nordarmee folgte, von Nordwesten her. aus der Richtung von Halle, die Bhmische Armee aus Sden. Die groe Vlkerschlacht zerfllt in die Kmpfe am 16. und die am 18. und 19. Oktober; Sonntag, der 17., war ein Ruhetag. Die Schlachten am 16. Oktober. Die Schlachtfelder vom 16. Oktober liegen der eine deutsche Meile voneinander entfernt. Seine Hauptmacht fhrte Napoleon persnlich gegen die Bhmische Armee und schlug ihren Angriff bei Wachau zurck; auch der Versuch der Verbndeten, ihm bei Lindenau die Rckzugsstrae zu verlegen, milang. Der Marschall Marmont aber wurde bei Mckern, nrdlich von Leipzig, aus sehr fester Stellung nach furchtbarem Ringen von Jork, der dabei den vierten Teil seines Korps einbte, verdrngt. Die Nord-armee kam an diesem Tage nicht zum Schlagen. Am 17. zogen beide Teile ihre Truppen enger zusammen. Die Schlacht am 18. Oktober. Napoleons Armee stand in einem flachen Bogen, der sich vom Pleietal bei Dlitz und Probstheida bis