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1. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

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1. Außereuropäische Erdteile - S. 144

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 144 — klein. In Wirklichkeit aber ist es größer und auch stärker bevölkert als Preußen (380 000 qkm) — 40 Mill. Einwohner.) C. Nun prüfen wir, was die Karte über die Bodenbeschaffen- heit des Inselstaates lehrt, und setzen fest: Das Innere der Inseln ist gebirgig. Die Gebirge treten an manchen Stellen bis an das Meer heran, an anderen lassen sie Platz für Küstenebenen. Die höchste Erhebung Japans ist der ans Nippon gelegene Fnsijama, der sich bis zu einer Höhe von 3800 in erhebr. — Er steigt, fügt der Lehrer hinzu, von einer gewaltigen, breiten Unter- läge jäh empor und bildet einen Kegel, der oben etwas abgestumpft ist. Zehn Monate des Jahres erscheint sein Gipfel mit Schnee bedeckt, wie ein riesiger Zuckerhut, der ein Wahr- und Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk ist, weit und breit. Alljährlich im schneefreien Juli und August besteigen ihn gegen 20 000 Pilger in weißen Kleidern, um vou ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern. *) Auf dem Gipfel öffnet sich ein mächtiger Krater von 120 in Tiefe, denn der Fnfijama ist eiu Vulkan. Allerdings ist seit fast 200 Jahren kein Aus- bruch mehr erfolgt. Andere Vulkane Japans sind aber noch in Thätigkeit. D. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung ablesen? Japan besitzt keinen einzigen großen Strom. Da die Inseln eine gerings Breite besitzen und außerdem die Gebirge nahe an die Küsten herantreten, können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln. — Trotzdem, fügt der Lehrer hinzu, ist Japan gnt bewässert, denn die Gebirge sind waldreich und erheben sich teilweise in die Region des ewigen Schnees. Wir finden zahlreiche klare, tiefe Gebirgsseen und viele in tiefer Schlucht dahinranfchende wasserreiche Gebirgsbäche. E. Können wir aus der Lage Japans nicht einen Schluß auf sein Klima machen? ivt- Da Japan ein Jnselteich ist, wird es z..,B, wie England See- . ^'.'^klima besitzen, also kühle Sommer und milde Winter aufzuweisen haben. * '' r * — Besonders mild, ergänzt der Lehrer, ist das Klima der Südostküsten, 59 - da sie von einer warmen Meeresströmung (Knro Siwo) im Winter i J. . " . gleichsam geheizt werden. Die Insel Jeso, deren Küsten diese Strömung nicht mehr berührt, hat schon bedeutend kältere und längere Winter als Nippon, Sikok und Kinsiu. Ii. Inwiefern kann man Japan das asiatische Eng- land nennen? Gemeinsam wird festgesetzt; Großbritannien und Japan sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. Solche Ähnlichkeiten zeigen 1. Die Lage und Begrenzung. Japan ist wie Großbritannien ein Jnselreich, wird wie Groß- *) Hirts Geogr. Bildertafeln Iii, 2 Nr. 104 f.

2. Außereuropäische Erdteile - S. 145

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 145 — britannien vom freien Ozean und einem Binnenmeer (Japanisches Meer — Nordsee) bespult und wie Großbritannien nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande geschieden. 2. Die Gliederung. Japan setzt sich wie Großbritannien aus mehreren Hauptinseln und mehreren Inselgruppen zusammen und. besitzt wie Großbritannien zahlreiche tief einschneidende Buchten und weit hervorspringende Halb- inseln. 3. Die Größe. Japan hat ungefähr so viel Flächeninhalt wie Großbritannien und zählt auch ungefähr so viel Einwohner wie dieses Reich. 4. Die Bodenform. Japan hat wie Großbritannien Gebirge und Küstenebenen. Vom Fusijama aus überblickt man einen großen Theil Japans, ähnlich wie vom Snowdon aus einen beträchtlichen Teil Großbritanniens. 5. Die Bewässerung. Japan ist gut bewässert, hat aber wie Großbritannien nur Flüsse von geringer Länge. 6. Das Klima. Japan hat wie Großbritannien Seeklima. Sein Sommer wird wie der britische durch Seewind gekühlt, sein Winter wie der britische durch eiue warme Meeresströmung gemildert. (Kuro-Siwo — Golfstrom.) 7. Die Erwerbsquellen. a. Japan treibt wie Großbritannien vorzugsweise Ackerbau. Es ist eines der fruchtbarsten und wohlangebautesten Länder der Welt. Jedes nutzbare Fleckchen Erde wird angebaut. Niedrige Berge sind bis zu ihrer Spitze, Felfen wenigstens auf dem Scheitel urbar gemacht. Die wichtigsten Erzeugnisse sind Reis, Thee, Baumwolle und Tabak. Außer- dem zieht man Maulbeerbäume zum Zwecke der Seidenraupenzucht und der Bastgewinnung. b. Japan hat einen ausblühenden Bergbau. Sind doch seine Gebirge reich an Steinkohlen, Eisen, Kupfer und Porzellanerde. c. Japan hat wie Großbritannien eine vielgestaltige Industrie. Zu den wichtigsten Zweigen gehören die Baumwollen- und Seiden- Weberei. Tie hergestellten Seidenzeuge sind von solcher Feinheit, daß eine Frau wohl an 20 solcher Gewänder übereinander ziehen kann, ohne sich zu entstellen — Weit entwickelt ist auch die Kunst, die Metalle zu verarbeiten. Alles was aus den Händen eines japanischen Gold- oder Silberarbeiters, eines Eisen- oder Kupferschmiedes kommt, ist sauber und hübsch. Tie japanischen Waffen z. B. find ausgezeichnet. — Bedeutsam ist auch die Verarbeitung des Papiers, das aus dem Baste des Maul- be erbaumes hergestellt wird. Aus diesem wasserdichten Papier verfertigt man nämlich Regenschirme, Taschentücher, Überzieher und dergl. — Die Japaner verfertigen auch sehr schöne Bilder und Vasen von Bronze und Tis chendorf, Fremde Erdteile. iq

3. Asia - S. 719

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
*? I Japan. pel aussallcn. Diese und andre ähnliche National- sitten und Gebrauche haben, wie schon gejagt, ei- nen starken Bewegungsgrund in den unwandelba- ren Gesetzen ihrer Religion, und so, wie wir uns der Beschreibung von ihr mit mehrern nähern, wer- den wir auch noch oft Gelegenheit haben, auf an- dere Gebrauche zu kommen, die diese Wahrheit be- stätigen. Ehe wir uns auf die dreyfachen Religionen in 6) Religion» Japan naher einlasten, wollen wir nur einen Blick auf ihren ehemaligen Zustand richten. Die Frey- heit des Gewissens, in jo fern sie weder dem bürger- lichen Regiment, noch auch dem Frieden und der Ruhe des Staats entgegen ist, hat in Japan, wis in den meisten Gegenden von ganz Asten, einet? sichern Schutzort gefunden. Hieraus laßt sich es auch erklären, wie die auswärtigen Religionen eu neu so leichten Eingang gefunden, und stch oft zum Nachtheil der alten einheimischen Religion ausge- breitet haben. Wiewohl von alten Zeiten her die heidnische Religion die herrschende in Japan gewe- sen ist, so steng stch jedoch um die Mitte des sechs- zehnten Jahrhunderts, die christliche Religion an auszubreiten, und zwar, der bekannte und berühm- te Jesuit, Franz Taver, wurde 15 j 9 von dem Pabst nach Japan geschickt, in der Absicht, die Heiden zu bekehren. Dieser Anschlag entsprach im Anfang seiner Absicht vollkommen, zumal da die Missionarien, ihren Lehren durch einen exem. plarischen Wandel, desto mehr Eingang verschafs- ken; allein Taver erlebte die Fl üchte seiner Bemü- hung nicht, sondern starb 1552 aus der Insel For- mosa. Indessen war der glückliche Fortgang eines so gut gewählten Anfanges bald nach seinem Tods sichtbar» Viele kaufend ließen sich taufen, uird tviirbm

4. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 431

1819 - Nürnberg : Campe
Japan. 451 Japan. 3?” i. ' I •' ' , , ■ ' -- 5«. r festlich von Korea liegt in einem stürmischen, klippen- und gefahrvollen Meere das Kaiserthum Japan, bestehend in drei großen und einer Menge kleinen Inseln. Die drei großen heißen: Niphon, die größte, Limo oder Kiusan, südlich vön jener Licoco, östlich von Limo. Die Hauptinseln sind gebirgig und wenig, fruchtbar aber gut angebaut. Sie liegen zwischen dem Zo. und 40, Grad nördlicher Breite, also doch um viel südlicher als unser Teutschland, das zwischen dem 46» und 56. Grad liegt, es wachsen daher auch noch in Japan edle Früchte, Kokosnüsse, Baumwolle, Thee, Reis, Kampfer, aber auch unsere Ge- treide - und Obstarten, Taback, Flachs, Hanf. Nächstdem ist Japan reich an Seide, Silber, Gold und dem beste» Kupfer, dem keines in der Welt an Feinheit und Geschmei- digkeit gleicht kommt, und das daher begierig aufgekauft wird. Ferner hat düs Land Diamanten; die Gewässer lie- fern Perlen und das Land eine große Menge Fische, sogar Wallfische. Alle unsere europäischen Zugthiere werden auch in Japan angetroffen. Die Sommer sollen da ungemein beiß, die Winter, was man doch nicht denken sollte, sehr strenge seyn. Dabei wüthen im Frühjahr und Herbst schreck- liche Sturmwinde und der Regen stürzt stromweise nieder; "uch sind Wasserhosen keine seltene Erscheinung. Es ziehen f>ch nämlich dicke Gewölke, in Gestalt eines Trichters bi- zur See herab, und füllen sich brausend mit Wasser; sie werden denn fortgewälzt von dem Winde, und plötzlich der- sten sie. Alles Wasser das sie eingesaugr haben, stürzt dann

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 221

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Das Kaiserthum Japan. 221 straßen sind vortrefflich und leicht zu unterhalten, da man in Japan fast kein Fuhrwerk sieht. Man reist zu Pferde, wobei das Pferd eine Art von Strohschuh an hat und stets von einem Diener geführt wird, oder man läßt sich in Sänften tragen oder geht zu Fuß. Die älteste Landesreligion war bloße Verehrung der Kami, d. h. eigentlich Ahnen; doch scheint es, daß auch weltschaffende Gottheiten und namentlich die Sonne niit zu den Kamis gerechnet werden. Diese Religion wird gewöhnlich Sinto, d. h. alter Gottesdienst, genannt und ist noch im ganzen Lande bei allen Ständen verbreitet. Erst 552 n. Chr. drang der Buddhaismus von Korea aus nach Japan. Buddha wird hier unter dem Namen Schikia-Muni oder Sjaka verehrt, und das erste nach Japan gekommene Bild dieses Götzen wird noch in einem Tempel zu Mijako hoch in Ehren gehalten. Der Buddhaismus ist jetzt als die herrschende Religion im Lande zu betrachten, doch so, daß theils viele Vorstellungen der Sinto-Religion darin aufgenommen, theils die Gelehrten und höhe- ren Stände mehr den Lehren Konfutse's zugethan sind. Der Sinto- dienst ist höchst einfach; er hat zwar Gebäude, worin die einzelnen Kamis verehrt werden, aber man sieht darin keine Abbildungen derselben, sondern nur das sogenannte Go hei, ein aus weißen, auch wohl mehrfarbigen » ^ w w v r # w ww Papierstreifen bestehendes Geräth, welches oft mit einem Spiegel verbunden ist, als Symbol der Reinheit und des Gewissens; vor diesem verrichtet der Japaner seine Gebete. Der Buddhaismus dagegen ist hier wie fast überall in die gröbste Abgötterei ausgeartet und wird daher von den besser Unter- richteten als Pöbelglaube verachtet, obgleich er äußerlich betrachtet die Staatsreligion ist. Das Christenthum hatte im 16. Jahrhundert schon sehr bedeutende Fortschritte gemacht, wurde aber im 17. gänzlich ausge- rottet. Nachdem nämlich der erste Porttlgiese, Fernando Mendez Pinto, 1543 durch Sturm verschlagen, Japan entdeckt, sandten die Portugiesen 1549 ein Schiff dahin mit der doppelten Absicht, eine Niederlassung zu begründen und den christlichen Glauben zu verbreiten; auch der später als eiliger verehrte Jesuit Franz Xaverius (f 1552) befand sich auf diesem chiffe. Beide Absichten gelangen über Erwarten. Den Portugiesen wur- den Niederlassungen auf Kiusiu und freier Handel durch das ganze Reich gestattet, was ihnen unermeßliche Vortheile erwarb; auch die Missionare fanden eine willige Aufnahme, und bald hatten sich sogar mehrere der da- maligen Landesfürsten zum Christenthume bekehrt. Allein der Geiz tind die Anmaßung der portugiesischen Missionare empörte bald wider sie die Geist- lichkeit und die Großen; schon 1597 brach die erste Verfolgung der Christen aus und ward unter blutigen Kriegen mit unerhörter Grausamkeit bis 1622 und 1640 fortgesetzt, wo die letzten Christen in Japan ausgerottet wurden. Die Holländer, welche aus Handelsneid den heidnischen Japanern gegen die dortigen Christen kräftige Hülfe geleistet, blieben nun die einzigen Europäer, denen einiger Handel, aber unter den erniedrigendsten Bedingungen, gestattet wurde; die Portugiesen wurden gänzlich verbannt, aber die Japa- ner selbst verabscheuten das Betragen der Holländer und gaben ihnen die stärksten Beweife ihrer Verachtung. Die Aengstlichkeit der Regierung nahm vor dem Jahre 1853 eher zu als ab; einsichtige Japanesen sahen den Zeitpunkt heranrücken, von dem ab sie ihre Abgeschlossenheit nicht mehr

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

7. Charakterbilder aus Asien - S. 90

1892 - Leipzig : Hinrichs
90 Japan, nördlich schließen Jeso und Krafto den Umkreis. Von der vnl- konischen Beschaffenheit des Landes zeugen thätige und erloschene Krater, Solsataren, heiße Quellen und häufige Erdbeben, Die drei großen Inseln Nippon, Kiusiu und Sikok bilden das eigent- liche Japan, Nippon ist die größte; die Eingeborenen bezeichnen mit diesem Namen auch das ganze Reich, Der Ausdruck Japan ist im Lande selbst unbekannt; die Portugiesen haben ihn aus der chinesischen Benennung Tsipang korrumpiert. Die drei großen Juselu umschließen, durch schmale Meeresarme getrennt, einen Binnensee. Die Küsten sind bergig und steil; unzählige Klippen, Felsen und Riffe, reißende Strömungen und Fluten, ungestüme, wechselnde Winde machen die Schiffahrt gefährlich. Die Schönheit des Binnenmeeres schildern die Reisenden in glühenden Farben; die Ufer tragen bald schroffe Felsen, von denen rauschende Gießbäche herabstürze», bald angebaute sanfte Bergeshänge. Aus immergrünen Hainen ragen fürstliche Schlösser, und hohe Tempel krönen die Vorgebirge; landeinwärts aber gewahrt man mächtige Gebirgsmassen mit zackig zerrissenen Gipfeln und schneegefüllten Schluchten. Das Innere der japa- nesifchen Inseln ist durchaus gebirgig, an weiten Ebenen fehlt es ganz. Von welcher Seite man sich dem Lande nähern mag, gewahrt man hohe Küsten. Bewaldete Höhen wechseln mit fruchtbaren Thälern, angebautes Hügelland mit unwirtlichem Felsgebirge. Fast überall ist das Land wasserreich, leidet aber Mangel an schiffbaren Flüssen. — b) Das Klima ist eines der glücklichsten der Erde und weit gemäßigter, als unter gleichen Breiten in anderen Weltteilen, die Sommerhitze ist niemals uu- erträglich, der Winter kurz und mild. Am kältesten ist es im Januar; dann sinkt die Temperatur im mittleren Teile des Reiches zuweilen unter den Gefrierpunkt. Niemals aber dauert die Kälte lange, und auch anhaltende Dürre ist unbekannt. Die Luft ist weich und mild und infolge beständiger Strömungen immer rein und frisch, die Witterungswechsel treten zum großen Vorteil des Ackerbaues in allen Jahreszeiten sehr regelmäßig ein. — c) Besonders günstig sind die Lust und Bodenverhält- nisse der Entwicklung des Pflanzenreichs. Wenige Länder können sich mit Japan im Reichtum der Formen messen, wenn auch im Reichtrm der Arten tropische Gegenden voranstehen. Neben den einheimischen Gewächsen haben sich auch viele fremdländische eingebürgert, so unter anderen der Theestrauch, die Orange, der

8. Asia - S. 699

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
Japan. 699 geschaht, alö der Sinefer. Mein auch hiervon find Ausnahmen zu machen, als z. V. die Manu- fakturen zu Nangafki sind lange nicht so gut, als in andern Gegenden des Reiches, und demohnge. achtet sind sie daselbst sehr theuer, wie wohl von Gold- und Süberwacrren hier nicht die Rede ist, welche hier mehr nach dem Geschmack der Auslän- der , als der Einheimischen verfertiget, und sehr schön zubereitet werden. Hierher gehört ihre künst- liche Bereitung des Papieres. Es wird von der Schaale junger Sprößlinge, die aus dem Stamme eines Baumes, Kanschey genannt, herausgewach- sen sind, ein Brey gemocht, und aus diesem eine Materie zubereitet, woraus so gutes Papier, als das europäische verfertiget werden kann. Demohngeachtet ist ihr Handel geringe, und das aus Ursachen, weil es die dahin handelnden Nationen anfänglich selbst versehen haben, und jetzt eine unversöhnliche Abneigung gegen alles, was Christen heißt, diesen Argwohn begünstiget, und von der Regierung streng verboten wird. Um nur vorläufige Kenntnisse der Geschichte und des Han- dels nach Japan zu erhalten, führen wir folgende Thatfachen an. Die Europäer lernten Japan erst in dermltte des sechszehnten Jahrhunderts kennen, da einige Portugiesen durch Sturm auf ihrer Reise von Siam nach Sina, an die japanischen Küsten ge- worfen, unddaselbstvon den Einwohnern sehr freund- lich ausgenommen wurden. Ohne viele Mühe er- hielten sie die Erlaubniß, Handel nach Japan zu treiben, und brachten Jesuiten als Glaubenspredi- ger hin, welche sich, wie in andern kandern des Orients,durch ihre mathematische und besonders astro- nomische Kennknisie, viel Achtung erwarben, und in ihrem Bekehtungsgeschafte ganz glücklich wa- ren^

9. Asia - S. 747

1786 - Leipzig : Weidmann und Reich
Japan. -47 fünf Halbgöttern. Von dem ersten derselben, wel- cher zweyhnndert und funfzigtausend Jahr regiert haben soll, leiten alle Einwohner von Zapan ihre Abkunft her. Von dein letzten dieser Halbgötter, bis auf den ersten Kaiser Ssin-bü, hat die Geschichte Japans xine Lücke, ob es gleich gewiß ist, daß schon vorsstn- hü Zeiten, zum Theil sehr wichtige, historische Ver» Änderungen in Japan vorgegangen seyn müssen. Mit Ssin-bü, welcher etwa« sechshundert und sechs- zig Jahr vor der christlichen Zeitrechnung lebte, ha» den wir zuerst gewisse und bestimmte Nachrichten, wiewohl ln den folgenden Zeiten noch manche zwei- felhafte Begebenheiten Vorkommen. Ssin-bü kann in aller Betrachtung als wahrer Stifter des japani- schen Reiches angesehen werden, und was ein auf der ganzen übrigen Erde unbekannter Fall ist : seine Nachkommen sind bis auf den heutigen Tag bey dem kaiserlichen Titel und Ansehen , und bey der un- umschränkten Gewalt in geistlichen Dingen geblie- hen, wenn sie übrigens gleich durch die Sseo.gün pdcr sogenanntenkybo, gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts um die weltliche Herrschaft gebracht worden sind. Pie Geschichte aller dieser Dairi aber ist änsserst trocken, theils weil Japan selbst zu wenig Verbindungen mit auswärtigen Staaten unterhak- ten hat, theils weil die japanischen Geschchtsbücher nichts als ein chronologisches Verzeichniß der Re- genten enthalten, oder wenn es hoch kömmt, sich da- mit begnügen, daß sie eine seltene Naturerscheinung^ hie Erbauung eines Tempels, den Tod einer merk- würdigen Person und hergleichen anführen. Bis zum Jahre 1182 der christlichen Zeitrech- nung blieben die Pairi sowohl im Besitze der geist- lichen als weltlichen Macht. In diesem Jahre abex bahnten

10. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 362

1834 - Münster : Deiter
362 Japan. und dieser bittet zuwuken um dessen Segen, und läßt sich von ihm Titel und Würden ertheilen. Die Regierung des Kubo ist höchst despotisch. Es gibt keine andere Strafen, als an Leib und Leben, und der Kubo betrachtet sich als den einzigen Herrn über den Willen urzd^das Vermögen aller Japaner. Um alle Unter- thanen beständig in Furcht zu halten, ist jeder für das Thun seiner Angehörigen haftbar, der Vater für die er- wachsenen Kinder und Enkel, das Kind für die Eltern, der Nachbar für den Nachbar. Wird auf einer Straße ein Verbrechen begangen, und der Thäter wird nicht er- mittelt, so muß jeder Bewohner der Straße dafür ein- ssehen. Daher ist in Japan jeder ein Polizeibeamter über die Seinigen. Die Japaner haben eine braungelbe Hautfarbe, schwar- zes Haar, eine mittlere Größe, einen unregelmäßigen Wuchs, einen dicken Kopf, kleine mongolische Augen, platte Nasen und Wangen, krumme Beine; der Bart wird ausgerauft. Sie haben Schrift und Buchdruckereien nach Art der Chinesen, verfertigen seidene und baum- wollene Zeuge, feines Porzellan und hübsche lackirte Waa- ren. Sie sind höchst höflich, ehrlich, muthig, fleißig, nüchtern und äusserlich sehr reinlich, sonst aber höchst rach- gierig und unzüchtig.^ Eltern überlassen oft früh ihren Kindern all ihr Vermögen, aber Nie hört man auch, daß ein Kind seine alten Eltern hart hielte, das würde in Japan ein Gräuel seyn. Die Kleidung der Japaner besteht aus einigen langen und weiten Röcken mit einem Gürtel um den Leib. Oft sind diese Röcke im Sommer nur von einem starken Pa- pier, so daß es in Japan nicht selten wörtlich wahr ist, was man bei uns nur spöttisch und figürlich sagt, einer trage einen papiernen Rock. Hemden kennt man nicht, und Beinkleider tragen nur Reiche und Reisende. Die Weiber kleiden sich im Ganzen, wie die Männer. Die Vornehmen tragen eine Art Strümpfe und Strohschuhe zierlich geflochten, mit hohen Absätzen hinten und vorn. Im Gürtel trägt der Japaner einen Beutel von Perlen mit Tabak und Pfeife, mit Arznei und wohlriechenden Krautern, und an der linken Seite hängt der Säbel. Die japanischen Häuser sind zwar meist nur von Holz, und haben gewöhnlich zwei Stockwerke, aber sie werden

11. Nationale Erdkunde - S. 235

1911 - Straßburg i.E. : Bull
4. Japan. 235 großen Welthandelsländer nur gering entwickelt. Die Kohlenlager, die ihre Mittelpunkte auf den Inseln Kiuschiu und Iesso haben, liefern nur etwa 1/8 der Menge, die bei uns allein im rheinisch- westfälischen Gebiete gewonnen wird. Dazu hat die japanische Kohle auf dem ostasiatischen Markte den Wettbewerb der Schantung- kohle auszuhalten. (Vergl. Kiautschou.) Die japanische Erzgewinnung gar ist unbedeutend und mit der in unserm Vaterland einfach nicht zu vergleichen. Die Armut an Eisenerz ist so groß, daß ein Kenner des Landes erklärt: „Japan kann ebensowenig Industrieland werden wie Italien." (Vergl. dort.) Seinen Äauptbedars deckt Japan mit den Bezügen aus den Erz- gruben am Iangtsekiang. Auch die Textilindustrie, obwohl vorerst die stärkste Seite der japanischen Industrie, berechtigt nicht zu der Hoffnung, daß Japan die Rolle des ostasiatischen Manchesters zu übernehmen vermöchte. Endlich steht der Charakter der Japaner einer besonders kühnen Entwickelung des Landes als Industriemacht entgegen. Reisende bezeichnen das japanische Volk als das verschwenderischste der Erde. In die gleichmäßig angespannte Arbeit an der Maschine finden sich die Leute nur schwer hinein. Der Japaner kennt auch nicht die zähe Sparsamkeit der Nordländer. Man spart in Japan, um bei passenden Gelegenheiten viel verjubeln zu können. Japan baut „Dreadnoughts" (größte Kriegsschiffe), aber keine Lokomotiven. Es will sremde Märkte erobern, hat aber noch keine gelernten Arbeiter. Niemand weiß, daß das lateinische Wort Industrie die Bedeutung Fleiß hat. Der Gewerbefleiß ist die Seele des Gewerbes, und diese Seele fehlt dem japanischen Volke bis jetzt, Dazu kommt der oben genannte Geldmangel. Es fehlt auch die geschäftliche Ehrlichkeit: Unterschlagung und Bestechung sind weit verbreitete Seuchen. Endlich geht dem Japaner noch eines ab, das Erfindertalent. Er ist an sich ganz klug, sogar schlau; aber es gibt wenig Menschen im Lande, die andere durch besondere Geistesgaben überragen. Wir brauchen also vor „der Werkstätte Ostasiens" uns noch nicht zu fürchten. Japan auf dem chinesischen Markte. Ist Japan der Pionier Europas auf dem chinesischen Markte, so ist es das auch sür Deutschland. Bis jetzt erzeugt seine Industrie hauptsächlich billige Waren. Man wird da unwillkürlich an vergangene Zeiten unserer eigenen Industie- entwickelung erinnert. Lieferte doch am Anfang der siebziger Jahre

12. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 85

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
85 wohner mit den Kolonien 68 Millionen. Das eigentliche Japan ist etwa so groß wie Preußen und wird von 50 Millionen Menschen bewohnt. Bodengestalt, Klima. Alle japanischen Inseln sind gebirgig und besitzen seuerspeiende Berge. Der höchste Berg ist der F u j i y a m a (fuschijama, 3800 m) auf der Hauptinsel Hondo. Erdbeben treten sehr häufig auf; jährlich zählt man etwa 1000 größere oder kleinere Erd- schwankungen. Die Häuser in Japan sind durchweg leicht aus Holz gefügt und einstöckig, da solche Gebäude den Schwankungendes Bodens leichter widerstehen als schwere hohe Stein- bauten. Es ist be- greiflich, daß die Städte bei dieser Bauweise eine sehr große Fläche be- decken.— Das Kli- ma Japans ist für den Ackerbau sehr günstig. Der Sommermonsun bringt Wärme und Regen, und die Kälte des Wintermonsuns wird durch einen warmen Meeres- strom, der an der westjapanischen Küste nach Norden flutet, stark gemildert. Auch die höchsten Berge Japans sind nur im Winter mit Schnee bedeckt. Von den Abhängen der Berge, die in ihren oberen Teilen bewaldet sind, stürzen zahlreiche Gewässer nach kurzem Lauf ins Meer. Wegen ihres starken Gefälles sind sie nicht schiffbar. Erzeugnisse. In den Tälern und an den flachen Abhängen wird der reichbe- wässerte Boden sorgfältig bestellt. Ackerbau ist seit alten Zeiten die Hauptbeschäf- tigung der Japaner. In der Südhülfte des Reiches bis etwa zur Mitte H o n d o s gedeihen noch Palmen und Bambus. Auf Formosa ist der Kampferbaum heimisch. Die Pflanzenwelt wesst hier eine wunderbare Fülle von blütenreichen, immergrünen Gewächsen auf, von denen manche als Ziergewächse (z. B. Astern, Camelien) nach Europa gebracht wurden. Auf den Hügellandschaften der Haupt- inseln erblicken wir sorgfältig gepflegte Teegärten, Tabakfelder und Haine von weißen Maulbeerbäumen. Nächst China erzeugt Japan die feinste Rohseide und die kostbarsten Seidenstosfe. In den Talniederungen baut man hauptsächlich Reis. Der nördliche Teil Japans hat feuchtkühles Klima und ist sehr waldreich. In den Wäldern herrschen Eichen, Buchen und Nadelhölzer vor. Wichtig ist der Lackbaum, aus dessen Saft der wegen seiner Dauerhaftigkeit unübertroffene japanische Lack gewonnen wird. Wegen der gartenähnlichen Ausnützung des Bodens ist die Viehzucht in Japan unbedeutend. Den Bedarf an Fleischnahrung liefern die angrenzenden Meere, welche außerordentlich fischreich sind. Die Hauptnahrung der Japaner besteht aus Reis, Fischen und Gemüsen. Beim Essen bedienen sie sich statt der Gabel und des Messers zweier Holzstäbchen.

13. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 273

1834 - Halle : Schwetschke
27 8 Ix. Das- Kaijerthum Japan. 17ten gänzlich ausgerottet. Nachdem nemllch der erste Portugiese Fernando Mendez Pinto 1542 durch Sturm verschlagen Japan entdeckt, sendeten die Portugiesen 1549 ein Schiff dahin mit der doppelten Absicht, eine Niederlassung zu begründen und den christ- lichen Glauben zu verbreiten; auch der später als Heiliger verehrte Franz Xaverius (f 1552) befand sich auf diesem Schiffe. Beide Absichten gelangen über Erwarten. Den Portugiesen wurden Nie- derlassungen auf Kiusiu und freier Handel durch das ganze Reich gestattet, welches ihnen unermeßliche Vortheile erwarb; auch die Missionare fanden eine willige Aufnahme, und bald hatten sich so- gar mehrere der damaligen Landesfürsten zum Christenthum be- kehrt. Allein der Geiz und die Anmaßungen der portugiesischen Missionare empörte bald wider sie die Geistlichkeit und die Gro- ßen; schon 1597 brach die erste Verfolgung der Christen aus und , ward unter blutigen Kriegen mit unerhörter Grausamkeit bis 1622 und 1638 fortgesetzt, wo die letzten Christen in Japan ausgerottet wurden. Die Holländer, welche aus Handelsneid den heidnischen Japanern gegen die dortigen Christen kräftige Hülfe geleistet, blie- den nun die einzigen Europäer, denen einiger Handel, aber un- ter den erniedrigendsten Bedingungen, gestattet wurde; die Por- tugiesen wurden gänzlich verbannt, aber die Japaner selbst verab- scheuten das Betragen der Holländer und gaben ihnen die stärksten Beweise ihrer Verachtung. Sie dürfen nur jährlich 3 Schiffe nach Japan senden, deren Ladung nicht den Werth von 309,600 Tha- lern übersteigen darf; außer ihnen wird Japan nur noch von Chi- nesen besucht, welche wo möglich noch empörender behandelt wer- den als die Holländer. Alle Versuche der Russen in der neuesten Zeit, eine Handelsverbindung mit Japan anzuknüpfen, sind gänz- lich gescheitert. Die Regierung in Japan ist eine reine Despotie, welche sich ganz giebt für das was sie ist, und wenigstens »icht die erlogenen Formen der chinesischen heuchelt. Die Gesetze sind mit Blut ge- schrieben, fast jedes Vergehen wird mit dem Tode gebüßt, und nicht selten muß die Familie des Schuldigen, ja seine Nachbarn, sein Schicksal theilen, wodurch jeder zum strengen Beobachter sei- ner Angehörigen wird. Jetzt ist die Macht gänzlich in den Hän- den des Kaisers oder Kubo, auch Kubo-Sama, welcher Zu^ satz das Höchste andeutet. Bis 1142 war der Da'iri das Ober- haupt des ganzen Landes, aber neben ihm gab es viele Erbfürsten, welche große Provinzen besaßen. Um diese Zeit ward die Würde eines Kubosama oder Kron-Grotzfeldherrn eingeführt, welche schon die Macht des Da'iri sehr beschränkte, bis endlich 1585 ein Mensch aus dem niedrigsten Stande sich durch Tapferkeit und Ta- lente zu dieser Würde emporschwang, den Namen Taikosama (höchster Herr) annahm und die Macht sowohl der Erbfürsten als des Da'iri fast gänzlich vernichtete. Seme Nachfolger sind die- Blanr Handb. Ul. 2. Aufl. 18

14. Außereuropäische Erdteile - S. 187

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 187 — Natur zu bewundern. Auf dem Gipfel befindet sich ein mächtiger Krater von 120 m Tiefe. Der Fuschijama ist ein Vulkan. Allerdings ist seit 200 Jahren kein Ausbruch mehr erfolgt. Andere Vulkane Japans sind aber noch in Tätigkeit und rufen häufig verheerende Erd- beben hervor. — Der Name Fuschijama bedeutet „Ohnegleichen-Berg". Wie erklärst du den Namen? „Der Fuschijame ist das schönste, was Japan an Landschaft besitzt, und darum der Stolz der Japaner. Seit grauer Vorzeit von den Liedern der Dichter besungen, ist er auch von Künstlern jeder Art unzählige Male dargestellt worden. Auf was für Gegenständen ist-nicht der Kegel des Fuschijama zu finden! In Silber- und Goldfarbe auf den bekannten lackierten Kästen und den hübschen aus Silber oder Bronze gefertigten Dosen, auf Vasen und Schalen, Präsentier- brettern und Schüsseln, auf Wandschirmen und Fächern, ja auf allem — immer derselbe Berg mit dem abgeschnittenen Gipfel!" (Vgl. S. 190!) D. Und was können wir von der Karte über die Bewässerung ablesen? Japan besitzt keinen einzigen großen Strom. Da die Inseln eine geringe Breite besitzen und außerdem die Gebirge nahe an die Küsten herantreten, können sich nur kurze Küstenflüsse entwickeln. — Trotzdem, fügt der Lehrer hinzu, ist Japan gut bewässert/ denn die Gebirge sind waldreich und erheben sich teilweise in die Region des ewigen Schnees. Wir finden zahlreiche klare, tiefe Gebirgsseen und viele in tiefer Schlucht dahinraufchende, wasserreiche Gebirgsbäche. E. Können wir aus der Lage Japans nicht einen Schluß auf sein Klima machen? Da Japan ein Jnselreich ist, wird es, wie z. B. England, ein mildes Klima besitzen. Besonders mild, ergänzt der Lehrer, ist das Klima der Südostküsten, da sie von einer warmen Meeresströmung (Kuro-Siwo) im Winter gleichsam geheizt werden. Die Insel Jeso, deren Küste diese Strömung nicht mehr berührt, hat schon bedeutend kältere und längere Winter als Hondo, Schikokn und Kiuschiu. Ii. Inwiefern kann man Japan das „Asiatische England" nennen? Gemeinsam wird festgesetzt: Großbritannien und Japan sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. Solche Ähnlichkeit zeigen: 1. Die Lage und Begrenzung. Japan ist wie Großbritannien ein Jnselreich, wird wie Groß- britannien vom freien Ozean und einem Binnenmeer (Japanisches Meer — Nordsee) bespült und wie Großbritannien nur durch einen schmalen Meeresarm vom Festland geschieden. 2. Die Gliederung. Japan setzt sich wie Großbritannien aus mehreren Hauptinseln und mehreren Inselgruppen zusammen und besitzt wie Großbritannien zahl-

15. Deutsches Lesebuch für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 376

1905 - München [u.a.] : Oldenbourg
376 217. Von den Bewohnern Japans. 217. Won den Wewohnern Japans. Jahrhundertelang blieben die Japaner den Völkern Europas unbekannt, weil sie sich streng gegen jede ausländische Berührung abschlössen. Erst im letzten Jahrhundert ist Japan mit Gewalt gezwungen worden in den Welt- verkehr einzutreten; aber in der kurzen Spanne weniger Jahrzehnte hat es durchgreifende Umwandlungen erfahren. Die Bevölkerung eignete sich mit Lernbegier und Verständnis alle Vorteile an, welche die europäische Kultur voraushat; sie schickte ihre Söhne auf die deutschen Hochschulen und Kadetten- hänser, in deutsche und amerikanische Werkstätten, nach englischen Hafenplätzen; sie beschickte die großen Weltausstellungen mit ihren eigenartigen, kunstvollen Erzeugnissen und verbesserte die einheimischen Sitten und Zustände. Heer und Flotte sind nach europäischem Muster neu erstanden, ebenso das Münz- wesen. Japan hat ein geordnetes, reichgegliedertes Staatswesen mit einem Kaiser an der Spitze und schon seit Jahrhunderten segensreiche Einrichtungen, die wir Europäer aber erst in neuerer Zeit kennen lernten. Seit vielen Jahrhunderten sind Geburten, Heiraten und Sterbefälle in der Gemeinde verzeichnet worden. Pässe und Urkunden liefern die japanischen Behörden immer gebührenfrei. Auch gab es von jeher Wasserleitungen, Posten, Land- straßen, Volksschulen, Bücher, Karten und alljährliche Volkszählungen. Die Buchdruckerknnst ist seit Jahrhunderten bekannt, besaß aber keine beweglichen Lettern, sondern Holztafeln, auf denen die Zeichen eingeschnitten sind. Heute erscheinen in Japan Dutzende von Zeitungen in der neu eingeführten latei- nischen Schrift. Mit einheimischen Kräften baut Japan seine Dampfmaschinen und Schisse, Leuchttürme, Telegraphen, Fabriken, Kanäle und Eisenbahnen. Im Jahre 1896 besaß Japan schon 3685 km Eisenbahnen und 4000 Post- ämter, 1898 über 23000 km Telegraphenlinien mit einer Drahtlänge von über 75000 km. Die gute Organisation seines Heeres erlaubte Japan sogar, das 26 mal so große Ehina mit Erfolg anzugreifen, ebenso Rußland. Das Land der Japaner ist wie ein Garten bebaut. Reis, Tee, Tabak und Seide bilden die Haupterzeugnisse. Im Bronzeguß und in der Her- stellung des Papiers, das sie aus den Bastfasern eines Maulbeerbaumes bereiten und nicht nur zum Schreiben und Drucken sondern auch zu Fenster- scheiben, Taschentüchern, Kleidungsstücken, Lichtdochten, Bindfaden u. s. w. gebrauchen und als Leder benutzen, leisten die Japaner ganz Außerodent- liches. Weitere Ausfuhrartikel Japans sind Kohlen und Kupfer, Porzellan, Matten, Baumwollwaren und Zündhölzer. Mit manchen Erzeugnissen machen die Japaner schon heute den Europäern ernstliche Konkurrenz. Ganz besondere Bewunderung verdienen die kunstgewerblichen Erzeug- nisse Japans, die lackierten Papier- und Blechwaren, die Porzellansachen, die gravierten Bronzewaren und die Stickereien. Sie alle zeigen in ihrem Ornament eine eigenartige Formgebung und bei aller Freiheit, mit welcher Ge- bilde zu Schmuckformen umgestaltet werden, doch eine scharfe und bei alledem rührend kindliche Naturbeobachtuug. Zur Pflege dieser Seite der Industrie

16. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 179

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 179 — Von Faserpflanzen kommen Hanf und Baumwolle in Betracht, von andern Nutzgewächsen der Tabak, der Lack-, Talg- und Kampferbaum. Der Lack- bäum liefert einen Saft, der zu den berühmten Lackwaren verwendet wird, der Talgbaum enthält in seinen Früchten ein talgartiges Fett. Die Viehzucht ist unbedeutend. Den Schafen und Ziegen sagt das Klima und das hohe, rauhe japanische Gras nicht zu. Dagegen wird viel Geflügel gehalten, und von großer Bedeutung ist die Seidenraupenzucht, deren Erzengnisse den Weltmarkt beeinflussen. Zur Volksernährung liefert der eifrig betriebene Fischfang mit einem Jahreswerte von 120 Mill. Mk. einen wichtigen Beitrag. Von Bodenschätzen enthält Japan besonders Kohlen und Kupfer. Beide werden in ansehnlicher Menge ausgeführte Die Kohlenförderung stieg von 3 Mill, t im I. 1891 auf 151/2 Mill. im I. 1910 (D. 153 Mill.), die Kupfererzeugung im gleichen Zeitraum von 19000 auf 50000 t. Von andern Metallen findet man Gold, Silber und Blei, aber sie decken nicht den Bedarf des Landes. Eisen, das für die Gegenwart wichtigste Metall, findet sich in Japan nur in geringen Mengen (Erzeugung 1910: 65000 t, D. 15 Mill.). Sehr bedeutend sind die Lager vorzüglicher Tonerde, die die Grundlage der großen japanischen Steingut- und Porzellanindustrie bilden. In neurer Zeit hat man ergiebige Erdöllager aufgeschlossen. Hervorragendes haben die Japaner schon seit langem in der Industrie geleistet. Sie ist noch heute überwiegend Hausgewerbe. Altberühmt ist die Herstellung von Steingut, Majolika und Porzellan, die Verfertigung prachtvoller, überaus haltbarer Lackwaren und künstlerisch ausgeführter Metall- arbeiten, wie denn überhaupt das Kunstgewerbe eine hohe Stufe erreicht hat. Auch in feinen Webarbeiten aus Hanf, Baumwolle und Seide leisten die Japaner Vorzügliches, ebenso in Flechtarbeiten. Sehr bedeutend ist die Her- stelluug von Papier, das zu allen möglichen Dingen, Fensterscheiben, Tüchern, Schirmen, Kleidern, Kopfbedeckungen usw., verwendet wird. Zu diesen, schon dem alten Japan eigenen Gewerben ist nun in neurer Zeit auch noch die Groß- industrie nach europäischem Muster getreten: Spinnereien und Webereien, Hüttenwerke, Schwereisenindustrie, die Panzerplatten, Eisenbahnschienen,Lokomotiven, Maschinen usw. herstellt, Schiffsbauanstalten, Zündhölzchenfabriken, die jetzt ganz Ostasien versorgen, usw. Wie rasch sich die Entwicklung vollzogen hat, möge ein Beispiel zeigen. 1882 wurde die erste größere Baumwollspinnerei gegründet. 1886 waren bereits 65000, 1912 2177000 Spindeln in Betrieb. In einigen Industriezweigen ist Japan schon in Wettbewerb mit europäischen Erzeugnissen getreten. Auch Verkehr und Handel haben gewaltige Fortschritte gemacht. Im alten Japan gab es nur wenige größere Fahrstraßen. Fast alle Waren wurden auf Lasttieren, Personen in Sänften und Tragstühlen befördert. In welcher Weise 12*

17. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 241

1908 - Langensalza : Beyer
3. Das Kaiserreich Japan. 241 der Getreidebau den Bedarf des Landes nicht ganz, so daß Getreide von auswärts eingeführt werden muß. Im großen Umfange wird besonders die Kultur des Tees und des Maulbeerbaums betrieben. Ausgedehnte Teepslanzungen bedecken die Hügelländer und geben so reiche Erträge, daß 1904 die Aussuhr von Tee einen Wert von 25 Mill. Mark hatte. Die höher gelegenen Teile des Landes und die Täler des Binnenlandes sind besonders der Kultur der Maulbeerbäume dienstbar gemacht worden. Mit der Zucht der Maulbeer- bäume geht Hand in Hand die Seidenraupenzucht, die einen sehr großen Umfang angenommen hat, so daß der Wert der ausgeführten Kokons, Roh- feide und Seidenwaren sich auf ca. 100 Mill. Mark beläuft. Daneben wird auch Hanf-, Baumwoll- und Tabakbau betrieben, und außerdem werden Kampferbaum, Talgbaum und Lackbaum so häufig angepflanzt, daß sie der ganzen Landschaft ein eigenartiges Gepräge verleihen. Sachliche Vertiefung: Woher rührt der Reichtum an Bodenschätzen? (Gesteinsbau.) Wie ist der Reichtum an Kohlen, Petroleum, Porzellanerde usw. zu erklären? — Woher rührt die große Fruchtbarkeit des Landes? — Worin ist die Mannigfaltigkeit der Pflanzenwelt begründet? — Warum ist Japan so waldreich? — Inwiefern wird die Bodenfruchtbarkeit durch die klimatischen Verhältnisse günstig beeinflußt? Zusammenfassung: Die Grundlagen der Weltstellung Japans. 2. Japans Naturschätze. Seine Vormachtstellung verdankt Japan aber zum guten Teil auch seinen Bewohnern, die die Naturschätze ihres Landes in ausgiebiger Weise zu verwerten verstehen. Die Bewohner des Landes sind in der Mehrzahl Japaner, die der mongolischen Rasse angehören und sich zum Buddhismus bekennen. Die Volkszahl ist eine ziemlich hohe und beziffert sich gegen- wärtig auf ungefähr 51 Millionen, so daß das Land mit zu den bevölkertsten Staaten der Welt gehört. (Volksdichte 122 auf 1 qkm.) Die Japaner sind ein heiteres, sreuudliches Volk, das sich vor allen Völkern Ostasiens durch einen hohen Grad von Bilduugssähigkeit auszeichnet. Sie sind leicht empfänglich für alles Neue und Schöne, zeichnen sich durch Arbeitsamkeit und Fleiß aus und legen in allen Dingen große Geschicklich- keit an den Tag. Sie sind äußerst geschickte Ackerbauer und betreiben den Feldbau mit größter Sorgfalt, wie die großartig angelegten Terrassenkulturen, die künstlichen Bewässerungsanlagen und die ausgedehnten Pflanzungen be- weisen. Auch in der Kunstgärtnerei, namentlich in der Blumenzucht, leisten sie Hervorragendes. Ebenso groß ist ihre Kunstfertigkeit, und sie verstehen mit den einfachsten Werkzeugen die schönsten Gegenstände her- zustellen. Seit uralten Zeiten steht das Kunstgewerbe in Japan in hoher Blüte, und auch heute noch bringen die Japaner vorzügliche Arbeiten aus den Markt. Von besonderer Güte sind die Porzellan-, Glas- und Marmor- arbeiten; Großartiges leisten sie in der Holzindustrie, wie die mannig- faltigen Bambus- und Lackwaren beweisen. Auch feine Schnitzereien aus Holz, Elfenbein, Horn-, Schildpatt und Perlmutter verstehen sie anzufertigen. Fritzsche, Handbuch f. d. erdkundlichen Unterricht. Iii. 16

18. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 206

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 206 — Die Jap an er, die mit den Koreanern einen besonderen Zweig der großen mongolischen Rasse bilden, empfingen ihre Kultur und auch die Schriftzeichen von China, doch ist ihre Sprache mehrsilbig. Sie haben die am Alten streng festhaltenden Chinesen bereits weit überholt und sind für europäische Anschauungen, Sitten und Kulturleistungen sehr empfänglich, seitdem ihr Land den übrigen seefahrenden Nationen geöffnet wurde. Das Religionsbekenntnis ist in Japan Sache des Ein- zelnen; es gibt Anhänger des Konfutse, der Shintolehre, der Buddhareligion und des Christentums, doch macht letzteres unter den Japanern nur langsame Fortschritte. Aus Jeso leben noch die Ainos (1902: 17 374), ein stark behaartes Restvolk von noch nicht hinreichend aufgeklärter ethnischer Stellung. Jedenfalls sind viele von ihnen in den Japanern völlig aufgegangen. Geschichte und Handel. Bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts drangen zuerst die Portugiesen uach Japan und führten alsbald auch das Christentum ein, welches bald viele Bekenner zählte. Sie hatten aber auch Jesuiten mitgebracht, die sich unbesouueu in die iuuern Angelegenheiten des Staates ein- mischten. Infolgedessen brach unter Kubo Samo eine Christen- Verfolgung aus, die (1596) mit der Vertreibung der Portugiesen und der grausamen Ausrottung des Christentums endete. Nur den Holländern, welche, um den Portugiesen zu schaden, diese Be- wegung unterstützt hatten, ward der Zutritt zum Hafen Naga- saki und die Teilnahme am Handel, wiewohl unter sehr drücken- den Beschränkungen, gestattet. Mit der Eröffnung der chinesischen Häsen (1842) erreichte auch die strenge Abschließung Japans bald ihr Ende. Die Amerikaner, Engländer und Franzosen erzwangen nach und nach die Eröffnung der wichtigsten japanischen Häsen und erwirkten für ihre Angehörigen vertragsmäßig den Handels- betrieb in den Hafenorten. Mit Preußen, welches für den Zoll- verein eine Expedition nach den asiatischen Gewässern entsandte, steht Japan seit 1869 im Handelsvertrag. Damals ging in Japan eine gewaltige innere Umwälzung vor sich. Lange Zeit hatte ähnlich wie in den europäischen Feudalstaaten des früheren Mittel- alters nicht'der'k a i fer, Tenno oder Mikado (mikado bedeutete ursprünglich nur kaiserlicher Palast, ähulich wie hohe Pforte) son- dern de<S^ch o gun^sder Hausmaier — Major Domns) die tatsäch- liche Gewalt inne. Diese Schognnat-Herrschaft wie diejenige des hohen Adels (der Samurai) brach nun der noch heute regierende

19. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 586

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
586 Geschichte Japans. Halter, welche fié aber nach und nach unabhängig mach, ten. Ihre obersten Feldherren, oder Veziere, hießen Seog üg. Hi, Um das Jahr n8o nach Ch. G. schickte der Dairo Lobs Ii seinen Seozün Ioritomo ans, die wi, derfpännstizen Statthalter zu zahmen- Joritomo war glücklich; allein darauf erhob er sich selbst, schrankte dir weltliche Macht des Dairo ein und machte sich in der Fekdhsrrnwürde erblich. — Iv. Im Jahre 1584 entriß der Seogün Taikosa, ma dem Dairo Ajokimat» vollends alle weltliche Ge, Walt. Er machte sich zum Kubo, oder unumschränkten weltlichen Beherrscher Japans und ließ dem Dairo nur das Oberpriefterthum, V. Seit diesen Revolutionen giebt es zwei Herrscher in Japan, Der geistliche, Dairo genannt, refldirl zu Meako und wird fast göttlich verehrt; der weltliche Herr, scher, Kr?Ao> ober Kaiser, residirt zu Jedvo, und ist un, Umfchxaàr Herr über alle Japaner. ¡Vi. Im Jahre 15-42 wurde Japan durch dir Portu- giesen entdeckt, welche auch Handelsfreiheiten erhielten und da« Chrisienthum einzuführen suchten, Allein da die Je- suiten zu anmaßend verfuhren, wurden die Portugiesen (1657) wieder aus dem Reiche verbannt und das Christen, thum ausgerottet. Der Kubo Jemitzko verschloß Japan allen Europäern, nur den Holländern ist noch ein sehr eingeschränkter Handelsverkehr gestattet-

20. Erdkunde - S. 188

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 auf Nipon 4000 m). Das Klima ist gemäßigt, der Boden sehr fruchtbar und durch den Fleiß der Bewohner so ertragsfähig, daß Japan zu den reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Neis, welcher in unübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle anderen Getreidearten, sowie auch Thee und Zuckerrohr gebaut. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Sehr bedeutend sind die Mineralschätze Japans. Die Berg- werke liefern Gold, Silber, Blei, Eisen, besonders aber feines Kupfer. Die Industrie, welche schon seit alter Zeit in hoher Blüte steht, übertrifft die der anderen asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist japanisches Papier, wie auch die eigentümliche Bemalung von Seide, Holz, Por- zellan n. s. w. Der japanesische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Ausfuhrartikel sind: Seide, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Por- zellan, Lack- und Papierwaren. Die Bevölkerung Japans beträgt ans einem Flächenranme von 382000 qkm an 37 Millionen; demnach ist das Land durch- schnittlich dichter als das Deutsche Reich bevölkert. — Die Japanesen sind ein begabtes Volk, reinlich, heiter, tapfer und ehrgeizig, doch auch hinterlistig und betrügerisch. Im Gegensatze zu den stammver- wandten Chinesen sind sie lebhaft, wißbegierig, fassen schnell ans und zeigen sich dem europäischen Einflüsse sehr leicht zugänglich. In dem kurzen Zeitraume von 30 Jahren haben sich in Japan wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Einrichtungen eingebürgert. Seit 1872 werden Eisenbahnen gebaut und Telegraphen errichtet. Das Heer und die Verwaltung Japans sind nach europäischem Muster organisiert. Besondere Aufmerk- samkeit wird der Hebung des Schulwesens gewidmet. Auf Kosten der Regierung werden Hunderte von jungen Japanesen zur Aus- bildung nach Europa geschickt.