Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Außereuropäische Erdteile - S. 352

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 352 — Zur Äonmtration. 1. Lesen und Besprechen einschlägiger Lesestücke. 2. Aufsatzbildung. Kamerun. Die deutsche Kolonie Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und erstreckt sich vom Atlantischen Ozean bis zum Ubangi und vom Kongo bis zum Tsadsee. Nicht weit von der Küste erhebt sich das Kamernngebirge. Sein bedeutsamster Gipfel erreicht eine Höhe von 4000 m. Weiter im Innern des Landes liegen fruchtbare Hochebenen, weite Grassteppen und waldreiche Berglandschaften. Aus diesen Bergländern rauschen die Ströme Kameruns hervor; der größte von ihnen führt den Namen Sanaga. Die Pflanzenwelt Kameruns ist überaus reich. Mächtige Ur- Wälder fülleu das Küstentiefland und einen Teil des Jnnenhoch- landes. Sie enthalten Kautschukbäume, Ölpalmen, Mahagoni- und Ebenholzbäume in ungeheuren Mengen, können aber infolge der schlechten Wegeverhältnisse nur zu einem kleinen Teile nutzbar ge- macht werden. Die Bewohner Kameruns sind Neger. Sie wohnen in ein- fachen, fensterlosen Hütten aus Bambusstäben. Ihre Kleidung besteht nur aus einem um die Hüfteu geschlungenen Zeugstreifen. Schmuck lieben sie sehr. Besonders die Weiber und Kinder tragen gern Perlenketten um den Hals, um Hand- und Fußgelenk. In Kamerun hat sich bereits eine Anzahl Deutsche niedergelassen. Sie haben entweder Faktoreien oder Plantagen angelegt. Jede Faktorei besteht aus einem Wohnhaus und mehreren Lagerräumen. Hierher bringen die Eingeborenen die Erzeugnisse ihres Landes, z. B. Elfenbein, Palmöl, Palmkerne und Kautschuk, und tauscheu dafür europäische Waren ein. Plantagen hat man besonders am Kamerungebirge angelegt. Man baut hier Kaffee, Kakao, Baum- wolle und Tabak. 3. Diktat. Die Sahara. (das und daß.) Die Sahara ist das größte Wüstengebiet der Erde. Man weiß es noch nicht lange, daß in ihr mit ebenen, fand- oder stein- bedeckten Gegenden lange Parallelzüge von Dünen und düstere, fast schwarz aussehende Felsengebirge wechseln. Das Klima ist heiß und trocken. In gewissen Teilen steigt das Thermometer an jedem Nachmittag im Schatten auf mehr als 50° C, und es gibt Gegenden, wo oft Jahre, ja Jahrzehnte vergehen, ohne daß

2. Bd. 2 - S. 243

1903 - Langensalza : Greßler
( 243 Vögel, Pelikan, Flamingos, graue und weiße Reiher, den Hammerkopf leine Art Rohrdommel), kolossale Krokodile und zahllose Krabben; letztere haben dem Lande, das ursprünglich Krabbenland genannt wurde, seinen Namen gegeben. — Menschlichen Niederlassungen be- gegnet man hier sehr selten. Soweit der Kamerun das Mündungsland durchströmt, gleicht er in seiner Breite einem Meerbusen. Oberhalb seiner Mündung verengert er sich, und hier stößt man auf Negerdörfer zwischen Ölpalmen. Es herrscht in denselben große Sauberkeit; die Häuser sind aus Blattstäben gezimmert, mit Palmblättern bedeckt, ent-- behren jedoch jedes Fensters, da die Neger sie nur als Schlafstelle benutzen. Die Häuserreihen sind mit Bisampalmen, die von Webervögeln belebt sind, besetzt. Hier trifft man auf einen Urwald. Die Ölpalmwaldung hemmt jeden Schritt; es entwickelt sich hier die echte Tropenwelt mit ihren Ölpalmen, die mehr Busch als Baum sind, Melonen, Apfelsinen, mächtige Farnen, Orchideen und schilfartigem Gras. Die Üppigkeit der Vegetation entspricht der der Tierwelt. Sie setzt sich aus färben- schillernden Schmetterlingen, glänzenden Käfern, Eisvögeln, Honigfaugern ideu Vertretern der Kolibriart), rotköpfigen Eidechsen, Nashornvögeln, Busch-Antilopen, Meerkatzen und dem Schimpanse zusammen. Auch der Elefant kommt vor. Im oberen Kamerun lebt der Hyppopotamos, und es wimmelt da von Krokodilen. Im Osten findet sich die Puff- otter; lästige Plagegeister sind die Moskitos, die Sandfliegen und die in großen Zügen marschierenden Wanderameisen. Es gibt in Kamerun eigentlich nur zwei Jahreszeiten, eine Regen- und eine Trockenzeit. In der ersten gießt es tagelang, und Wolkenbrüche stehen an der Tagesordnung. Sie vertritt den Frühling, in ihr entwickelt sich die Vegetation und verwandelt sich die Tierwelt. Ein vollständiges Austrocknen der Flußläufe findet auch zu der unserem Hochsommer entsprechenden Jahreszeit nicht statt. Der Passage auf dem Fluß werden die Krokodile sehr gefährlich. Die Kamerunbewohner find keine Eingeborenen, sondern ein- gewanderte Neger; sie haben einen schönen Körperbau, aber häßliche Gesichtszüge, eine kaffeebraune Hautfarbe, stehen in geistiger Hinsicht aus tiefer Stufe, sind feige, diebisch und hinterlistig. Ihre Kleidung bildet bei Mann und Frau ein schmales Baumwollenzeug. Die Kinder laufen ganz nackt. Die Stellung der Frau ist fast die eines Haustieres. Die Mädchen werden mehr geachtet als Knaben, da man sie verkauft. Die Nahrung der Bevölkerung ist, wenn man von der der Fische ab- sieht, eine wesentlich vegetabilische. Eine Priester käste kennt man in Kamerun nicht, nur den Kro- iodildoktor. Das Volk glaubt nämlich, daß, wenn ein Krokodil einen Neger erschnappt, ein Feind des letzteren daran Schuld trage. Diese Schuld untersucht der Krokodildokter, indem er dem Verdächtigen einen Trank eingibt; behält der Beklagte ihn nicht bei sich, so ist er unschuldig. Als höchste Gottheit kennt man den Jlo; als bösen Gott, 16*

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 153

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
153 „Hulks". Das sind abgetakelte und festgeankerte Schiffe, die als Warenniederlagen dienten. Hier wurden gegen Perlen, Messer, Bänder, Pfeifen u. s. w. die Erzeug- nisse des Landes, Elfenbein und Palmöl, eingetauscht. Seit 1884 aber ist von dieser Kamerunbucht aus die große deutsche Kolonie Kamerun begründet und bis an den Tsadsee ausgedehnt worden. Sie übertrifft an Größe das Königreich Preußen. Im Tieflande ist es ungemein heiß und feucht. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt an der Küste 25° C, und nur zur Regenzeit ist die Luft etwas kühler. Hitze und Feuchtigkeit erzeugen eine ungesunde Fieberluft, die den Deutschen leicht dahinrafft. Kamerun. Die Kamerunneger oder Dualla haben eine schwarzbrauue Haut und krauses, wolliges Haar. Sie leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie von ihren Sklaven und Frauen verrichten. — Die Frau wird in Kamerun nur wenig geachtet. Sie wird gekauft und kann auch wieder verkauft werden. Die Dualla verehren viele Götter. Der höchste von ihnen heißt Nyambi. Er zieht mit Geheul durch die Wälder. In mondhellen Nächten feiert man ihm Feste, wobei mit Trommeln, Schießen, Singen ein wahrer Höllenlärm gemacht wird. Den Frauen, Kindern und Sklaven ist es bei Todesstrafe verboten, solchen Festen zuzusehen. Nach dem Glauben der Dualla hat jeder Mensch 2 Seelen. Wenn er stirbt, so geht die eine zu den Göttern, die andre treibt sich als Gespenst auf der Erde umher, ängstigt die Anverwandten und übt allerlei Unfug aus. In Kamerun stehen bereits ein Missionshaus und 2 Schulhäuser. 35. Mittelafrika. 1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreis nennt man Mittelafrika. Es ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Raudgebirgen umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie großartige Wasser- fälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südguinea. 2. Der Kongostaat. In neuster Zeit ist am Kongo der von allen europäischen Mächten anerkannte Kongostaat gegründet worden. Er ist im Besitze des Königs

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 153

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
153 „Hulks". Das sind abgetakelte und festgeankerte Schiffe, die als Warenniederlagen dienten. Hier wurden gegen Perlen. Messer, Bänder, Pfeifen u. s. w. die Erzeug- nisse des Landes, Elfenbein und Palmöl, eingetauscht. Seit 1884 aber ist von dieser Kamerunbucht aus die große deutsche Kolonie Kamerun begründet und bis an den Tsadsee ausgedehnt worden. Sie übertrifft an Größe das Königreich Preußen. Im Tieflande ist es ungemein heiß und feucht. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt an der Küste -j- 25° C, und nur zur Regenzeit ist die Luft etwas kühler. Hitze und Feuchtigkeit erzeugen eine ungesunde Aeberluft, die den Deutschen leicht dahinrafft. Kamerun. Die Kamerunneger oder Dualla haben eine schwarzbraune Haut und krauses, wolliges Haar. Sie leben nur vom Handel. Die wenigen Haus- und Feldarbeiten lassen sie von ihren Sklaven und Frauen verrichten. — Die Frau wird in Kamerun nur wenig geachtet. Sie wird gekauft und kann auch wieder verkauft werden. Die Dualla verehren viele Götter. Der höchste von ihnen heißt Nyambi. Er zieht mit Geheul durch die Wälder. In mondhellen Nächten feiert man ihm Feste, wobei mit Trommeln, Schießen, Singen ein wahrer Höllenlärm gemacht wird. Den Frauen, Kindern und Sklaven ist es bei Todesstrafe verboten, solchen Festen zuzusehen. Nach dem Glauben der Dualla hat jeder Mensch 2 Seelen. Wenn er stirbt, so geht die eine zu den Göttern, die andre treibt sich als Gespenst auf der Erde umher, ängstigt die Anverwandten und übt allerlei Unfug aus. In Kamerun stehen bereits ein Missionshaus und 2 Schulhäuser. 35. Mittelasrika. 1. Das Stück südlich vom Äquator bis zum Wendekreis nennt man Mittelafrika. Es ist ein Hochland, das im Westen und Osten von hohen Randgebirgen umgeben ist. Da, wo die Flüsse von der Hochebene herabstürzen, bilden sie großartige Wasser- fälle, so der Kongo im Westen und der Sambesi im Osten. Die Westküste Mittelafrikas führt den Namen Nieder- oder Südguinea. 2. Der Kongostaat. In neuster Zeit ist am Kongo der von allen europäischen Mächten anerkannte Kongostaat gegründet worden. Er ist im Besitze des Königs

5. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 384

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 384 — 3. Warum eignet sich das Küstenland weder zum Ackerbau noch zur Viehzucht? Weite Strecken nur mit Sand und Steingeröll bedeckt, selten ein Baum, ein Strauch usw. 4. Wie ist es zu erklären, daß der größte Teil der Eingeborenen sich sehr schlecht zu Arbeit undacierbau eignet? Nomaden, als solche führen sie ein freieres und bequemeres Leben — die Natur bietet ihnen ohne jegliche Arbeit manche Nahrungsmittel usw. 5. Woher kommt es, daß die deutschen Ansiedler sich im Innern des Landes angebaut haben? Fruchtbare Gegend, gut bewässert, gesundes Klima usw. 6. Wie ist es zu erklären, daß die Eingeborenen den deutschen Heeren so lange Widerstand bieten konnten? Wenig Soldaten, unbekannte Gebiete, wasserarme Gebiete, weite Entfernungen, das Hochland mit seinen Gebirgs- zügen, gute Schlupfwinkel usw. 2. Kamerun. Vorbereitung und Zielanyabe.h In welcher Farbe ist Deutsch- Südwest-Afrika auf der Karte dargestellt? — Sieh, ob auf der Westküste Afrikas die rote Farbe noch mehr vertreten ist! (Noch zweimal.) Zu welchem Reiche gehören auch diese Gebiete? — Zeige das größere Gebiet! Dieses Gebiet ist die Kolonie Kamerun. (Namen anschreiben!) Die Kolonie Kamerun wollen wir heute näher betrachten. Lage und Grenzen. Bestimme die Lage von Kamerun! Wie die. Karte zeigt, bildet der Atlantische Ozean hier eine große Bucht, welche den Namen „Meerbusen von Guinea" führtx). Bestimme die Westgrenze von Kamerun! — Zeige und bestimme die Nordgrenze! (Englisches Gebiet.) Woran erkennst du, daß es englisches Gebiet ist? (Farbe der Karte. — Nachweis!) Zeige die Südgrenze! Im Süden grenzt Kamerun an französisches Gebiet. In welcher Farbe ist dieses auf der Karte dargestellt? — Im Osten grenzt Kamerun an ein unabhängiges Land (d. i.?) der Eingeborenen (keine Farbe). Wie die Karte zeigt, erweitert sich Kamerun nach Osten strahlenförmig und reicht bis an den großen Tsad-See und dessen Zufluß, den Schari. (Namen stets anschreiben!) — Gib die Grenzen von Kamerun ini Zusammenhange an! Größe und Einwohnerzahl. Vergleiche Kamerun hinsichtlich der Größe mit Deutschland! Beinahe ebenso groß, 495 000 qkm) In diesem großen Gebiete wohnen ungefähr 3 Va Millionen Einwohner. Vergleiche Kamerun und Südwest-Afrika a) hinsichtlich der Größe — b) der Einwohnerzahl! — Wiedergabe. Bodenbeschaffcnheit. Was lehrt die Karte von der Bodenbeschaffen- heit Kameruns? Das Küstengebiet ist zum größten Teile eben — das Hinterland bergig. A. Die Kllstenebene. Die Küstenebene ist zum größten Teile (mit Ausnahme des Kamerun-Gebirges) eben und wird von zahlreichen Flüssen durchzogen. Schließe aus der Bodengestalt auf den Lauf der Flüsse! Sie laufen sehr träge, setzen viel Schlamm ab und bilden oft große Sumpf- strecken. Deshalb steigen fortwährend schädliche Dünste aus denselben auf. Die Luft ist feucht und ungesund. Infolge des warmen Klimas ist der *) Ein Teil des Meerbusens von Guinea ist die Biäfra-Bai, an der eigentlich Kamerun liegt.

6. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 147

1908 - Langensalza : Beyer
6. Die deutschen Kolomen in Afrika. 147 sammelt werden. Das undurchdringliche Gewirr der Stämme erstickt im Kampfe ums Dasein das Unterholz, und die Bäume werden ihrerseits wieder von fadendünnen oder armdicken Gummilianen und anderen Schling- pflanzen umklammert und getötet. Orchideen und andere Gewächse über- wuchern die modernden Reste umgestürzter Waldriesen, auf den Ästen der lebenden machen sich Schmarotzerpflanzen breit, und so fest sind Zweige, Blätter, Kronen und Ranken verschlungen, daß man sich nur mit Axt und Messer einen Weg durch die lebende Mauer bahnen kann." Auf der Höhe des inneren Berglandes löst sich der Urwald allmählich und geht in eine Parklandschaft über. Gras- und Busch st reifen wechseln hier miteinander ab; letztere ziehen sich zumeist an den Flußläufen entlang und entwickeln sich in tiefeingeschnittenen Tälern zu schönen Galeriewäldern. An die Parklandschaft schließt sich die Savanne an, eine unübersehbare Graslandschaft, die mit übermannshohem, hartem Grase bestanden ist. Hin und wieder wird das unendliche Grasmeer unterbrochen durch den kleinen afrikanischen Krüppelbaum, der unserem verkrüppelten Pflaumenbaume ähn- lich ist; zuweilen ragt aus der Ebene auch die Fächerpalme heraus und bringt durch ihren schlanken Wuchs, ihre großen dachförmigen Kronen und gelben Früchte eine angenehme Abwechselung in die einförmige Landschaft. Nach dem Tsadsee geht die Savanne in Weideland über, das stellenweise von kleinen Waldbeständen unterbrochen wird, die von Akazien, Tamarinden, Affenbrotbäumen, Butterbäumen und Mimosen gebildet werden. Im all- gemeinen ist hier die O b st garten steppe vorherrschend. Zusammenfassung: Die Pflanzenwelt Kameruns. 3. Wie kommts, daß Kamerun eine so üppige Pflanzenwelt aufzuweisen hat? Die Üppigkeit der Pflanzenwelt ist zunächst hervorgerufen worden durch die große Fruchtbarkeit des Bodens. Der Boden des Hoch- lands von Kamerun baut sich vorwiegend aus Urgestein auf, besouders aus Gneis, Granit und kristallinischen Schiefern. Hier und da ist das Urgestein von altem Sandstein oder Tonschiefer überlagert oder von vulkanischen Gesteinen, besonders Basalt, durchbrochen. Infolgedessen bedeckt den Boden fast überall eine nährstoffreiche und tiefgründige Ackerkrume. Durch besonders guten Boden zeichnet sich die Gegend am Kamerungebirge und zwischen Benue und Tsadsee aus. Im Küstentiefland besteht der Boden aus Latent, der schichtweise aufgesetzt und mit einer fruchtbaren Humus- schicht überdeckt ist. Die Üppigkeit der Pflanzenwelt Kameruns ist aber zum andern be- gründet in dem feuchtwarmen Klima des Landes. Die Kolonie liegt in der heißen Zone; die mittlere Jahrestemperatur beträgt infolgedessen etwa 26 0 C. Es herrscht also jahraus jahrein in Kamerun eine Treibhaus- wärme, wodurch der Pflanzenwuchs stark gefördert wird. Die Hitze wird tagsüber durch die aus Westen und Südwesten wehende Seebrise herab- gemildert und während der Nacht durch die von Osten her wehende Land- brise etwas erträglicher gemacht. Der heißeste Monat ist im nördlichen 10*

7. Bd. 2 - S. 211

1886 - Langensalza : Greßler
211 Der Boden in Kamerun ist fruchtbar und würde bei geeigneter Kultur, außer den heimischen, zu welcher der Kaffeebaum gehörst auch europäische Gewächse hervorbringen, denn durch die Verschiedenheit des Bodens in Hinsicht der Lage sind auf verhältnismäßig engem Raume mehrere Klimate hier vereinigt: unten ist es heiß, in mittlerer Berges- höhe gemäßigt, weiter oben kalt mit häufigem Schnee und Eis. Die Flußläufe hinauf trifft man, namentlich am Kamerun, viele Ortschaften, von denen die meisten nur aus wenigen Hütten bestehen. Die Häupt- linge werden von ihren Stammesangehörigen ernannt und führen ein ziemlich patriarchalisches Regiment. Die Neger dieser Gegend gehören zum Stamme der Bukwiri; die Männer find, soweit sie überhaupt etwas zu thun geneigt sind, Handelsleute, die Frauen besorgen die Wirtschaft und sind die Lasttiere ihrer Männer, für die sie jede Art Arbeit verrichten. Der Handel mit den Negern ist ausschließlich Tauschhandel an der ganzen westafrikanischen Küste, er ist es auch iu den sogenannten Ölflüssen. Der Kaufmann liefert dem schwarzen Menschenbruder alles, was zum Tauschhandel mit dem Innern nötig ist: ein Boot, die Waren, Gewehre und Munition, die Mannschaft und Nahrung. Aber nicht jedes Rohprodukt gegen beliebige Ware, z. B. gegen sogenannten Schund, überläßt der Neger dem weißen Kaufmann. Die Küsten- stämme sind schon kultiviert genug, um das, was sie wirklich brauchen können, sehr gut zu unterscheiden. In vielen Fällen ist der schwarze Menschenbruder aber von Anfang an fest entschlossen, entweder niemals, oder erst nach sehr langer Zell wieder etwas von sich hören zu lassen. Ehrlich sein, sagt Dr. Hübbe-Schleiden auf Grund mehrjähriger Erfahrungen, ist im allgemeinen nur ein Schimpf unter den gewöhn- lichen Negern, es bedeutet den höchsten Grad von Dummheit. Der Handel in Kamerun ist, trotzdem die meisten dortigen Häuser englischen Ursprungs sind, doch vorwiegend in deutschen Händen. — Für die Auswanderung aus Deutschland wird diese Kolonie, in der nächsten Zeit wenigstens, durchaus nicht in Betracht kommen, sondern nur für den Handel und dessen weitere Ausdehnung. Schließlich möge hier noch ein Bericht des Dr. Reichenow über das Kamerungebiet Platz finden. „Die Niederung an der Mündung des Kamerun wird von drei Flüssen durchzogen, welche ein Delta bilden, bedeckt mit sumpfiger Waldung und ungeheuren Schlammmassen. Den Baumbestand dieses Schwemmlandes bildet die Mongrowe. Die Landschaft hat ein ein- förmiges Gepräge, die Tierwelt ist nur dürftig vertreten durch Sumpf- vögel, Pelikane, Flamingos, graue und weiße Reiher, den Hammerkopf (eine Art Rohrdommel), kolossale Krokodile und zahllose Krabben; letztere haben dem Lande, das ursprünglich Krabbenland genannt wurde, seinen Namen gegeben. — Menschlichen Niederlassungen be- gegnet man hier sehr selten. Soweit der Kamerun das Mündungsland 14*

8. Aus allen Zonen - S. 321

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
93. Kamerun. 321 Iv. Das Urwaldgebiet. <)3. Kamerun. Kurt Hassert. Aus „Deutschlands Kolonien". Ii. Auflage. S. 241 ff. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. 190«. Die auf ihrem nord-südlichen Verlauf einen sanften Bogen beschreibende Küste der Kolonie Kamerun wird durch tief einschneidende Buchten und zahl- lose, weitverzweigte Mündungsarme oder Creeks der hier ausmündenden Flüsse mannigfach gegliedert, so daß namentlich das nördliche Küstenland Abbildung 120. Maugroven-Dickicht. Kameruns mit seinem tausendfach verästelnden Netz natürlicher Kanäle, zwischen denen sich ausgedehnte Mangrovesümpfe ausbreiten, das vergrößerte Abbild unseres Spreewaldes darstellt. Einige dieser Flußmündungen sind sogenannte Ästuarien oder Mündungstrichter, d. h. meerbusenartige, tief landeinwärts vordringende Wasserflächen, die sich nach dem Ozean zu ver- breitern und Seeschiffen weit stromaufwärts deu Zugang gestatten. Die ausgedehntesten und am weitesten landeinwärts vordringenden Mündungs- buchten sind der Rio del Ney im Norden und das vielzackige Kamerunbecken im Süden des Kamerungebirges. Das Ästuar des Rio 'del Ney eröffnet sich seewärts mit vier größeren, langgestreckten Armen, die miteinander in Ver- bindung stehen. Das Kameruu-Ästuar dagegen, das öfters auch als Haff be- zeichnet wird, ist ein seeartiges Wasserbecken, das die Umrisse eines Ahorn- Ambrosius u. Hinkel, Aus allen Zonen. 21

9. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 31

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Deutsche Kolonien: Kamerun. 31 41. Mangrovesumpf an der Allste von Kamerun. 42. Kamerun. Laaune mit Ittangrooebäumen. veutsch'fflitaf n ta 'm 1t alm &'e i^mpfigen Rüstenniederungen von Kamerun, Togo und <ii>- w Iii tt einem dichten Rranze von Mangrovebaumen umsäumt, deren hohe Stel^enwur^eln ^ur Ebbe au- dem Wasser emporragen v.e Mangrovedickichte sind die Schlupfwinkel 'der B,n ssmp? und ss vogel und zahlreicher Insektenschwarme, daher auch Fieberherde.

10. Deutschlands Kolonien - S. 124

1902 - Berlin : Heymann
124 Kamerun. regelrechten Schlächtereien die Rede. Wer von einem der Eingeborenen ein Stück Schlachtvieh erstanden, dem liegt es zunächst ob, sich dasselbe unter Führung des Besitzers selbst im Busch aufzusuchen und zu er- legen. Die von den Eingeborenen eifrig betriebene Fischerei liefert ziemlich reichlichen Ertrag; die Gebirgsbäche und das Meer enthalten zahlreiche eßbare und auch für den Europäer schmackhafte Arten; in den dem Tief- land angehörigen Unterläufen der Flüsse find solche selten. Der Boden am Kamerungebirge, ff Wer diesen nährstoffreichen, mürben, milden und tiefgründigen Boden und die Vegetation, welche er trägt, gesehen hat, wird gestehen müssen, daß man in der ganzen Welt suchen muß, um eine ähnliche Güte der Natur wiederzufinden. Und derartiger Boden ist am Kamerun- gebirge nicht vereinzelt anzntreffen, sondern in weiter Ausdehnung. Ja selbst die schlechtesten Böden der Bimbia-Plantage besitzen noch einen derartigen Reichtum an Pflanzennährstosfen, daß sie, abgesehen vom Kalkgehalt, unsere heimischen Böden und insbesondere auch die meisten ostafrikanischen Böden bei weitem überflügeln. Wenn es noch nötig wäre, die Güte des Bodens und Klimas am Kamernngelürge näher zu belegen, so braucht man nur den Urwald und die Pflanzungen der Eingeborenen daselbst zu betrachten — wie auch aus meinen photo- graphischen Ausnahmen zu ersehen ist — um in Staunen über die Frucht- barkeit des Landes auszubrechen. Ich würde dies nicht so stark betonen, wenn man nicht bei der allgemeinen Unkenntnis, welche in Deutschland über unsere Kolonien selbst in den gebildeten Kreisen noch herrscht, noch häufig ans die Ansicht stieße, daß Kamerun gleich Südwestafrika eine öde verlassene Sandwüste sei. Man muß sich in der That wundern, wie es möglich ist, daß der hohe Wert Kameruns als Plantagenland so lange verschleiert blieb, und das um so mehr, als doch diese herrlichen Ländereien unmittelbar am Meere gelegen sind, so daß die Verschiffung der Produkte aus das leichteste und billigste bewerkstelligt werden kann. Das Dampfschiff ankert un- mittelbar zu Füßen der Plantagen, kaum V2 bis 1 km von denselben entfernt. Wir haben am Kamerungebirge genau dieselbe Gunst der Ver- hältnisse, wie sie auf der nicht weit entfernten portugiesischen Insel St. Thome vorliegt, die als eine der blühendsten Plantagenkolonien der Welt zu bezeichnen ist. Die Bimbia-Pflanzung.ff In dieser ersten Pflanzung ist der Beweis geliefert, welche groß- artige Zukunft der Plantagenbau am Kamerungebirge haben wird. Die ff Prof. vr. Wohltmann: „Der Plantagenbau in Kamerun", S. 18 ff. ff Prof. Dr. Wohltmann: „Der Plantagenbau in Kamerun", S. 20 ff.

11. Bd. 2 - S. 242

1903 - Langensalza : Greßler
242 Albert und Mount Viktoria nannte. Dieser ganze höchste Berg-- gipfel enthält drei Krater; er befindet sich 13129 englische Fuß über dem Meere, also fast 4200 Meter. Der Berg ist mit Lavaströmen und Schlacken bedeckt, zwischen welchen üppige Vegetation, prächtige Wiesen und eine reiche Flora gedeihen. Der Boden in Kamerun ist fruchtbar und würde bei geeigneter Kultur, außer den heimischen, zu welchen der Kaffeebaum gehört, auch europäische Gewächse hervorbringen, denn durch die Verschieden- heit des Bodens in Hinsicht der Lage sind aus verhältnismäßig engem Räume mehrere Klimata hier vereinigt: unten ist es heiß, in mittlerer Bergeshöhe gemäßigt, weiter oben kalt mit häufigem Schnee und Eis. Die Flußläufe hinauf trifft man, namentlich am Kamerun, viele Ort- schasten, von denen die meisten nur aus wenigen Hütten bestehen. Die Häuptlinge werden von ihren Stammesangehörigen ernannt und führen ein ziemlich patriarchalisches Regiment. Die Neger dieser Gegend gehören zum Stamme der Bukwi ri; die Männer sind, soweit sie über- Haupt etwas zu tun geneigt sind, Handelsleute, die Frauen besorgen die Wirtschast und sind die Lasttiere ihrer Männer, für die sie jede Art Arbeit verrichten. Der Handel mit den Negern war bis Ende 1886 ausschließlich Tauschhandel an der ganzen westafrikanischen Küste, er war es auch in den sogenannten Ölflüffen. Der Kaufmann lieferte dem schwarzen Menschenbruder alles, was zum Tauschhandel mit dem Innern nötig war: ein Boot, die Waren, Gewehre und Munition, die Mannschaft und Nahrung. Aber nicht jedes Rohprodukt gegen beliebige Ware, z. B. gegen sogenannten Schund, überließ der Neger dem weißen Kaufmann. Die Küstenstämme sind schon kultiviert genug, um das, was sie wirk- lich gebrauchen können, sehr gut zu unterscheiden. In vielen Fällen war der schwarze Menschenbruder aber von Anfang an fest entschlossen, entweder niemals, oder erst nach sehr langer Zeit wieder etwas von sich hören zu lassen. Ehrlich sein, sagt Dr. Hübbe-Schleiden auf Grund mehrjähriger Erfahrungen, ist im allgemeinen nur ein Schimpf unter den gewöhnlichen Negern, es bedeutet den höchsten Grad von Dummheit. Der Handel in Kamerun ist, trotzdem die meisten dortigen Häuser englischen Ursprungs sind, doch vorwiegend in deutschen Händen. — Für die Auswanderung aus Deutschland wird diese Kolonie, in der nächsten Zeit wenigstens, durchaus nicht in Betracht kommen, sondern nur für den Handel und dessen weitere Ausdehnung. Schließlich möge hier noch ein Bericht des Dr. Reichenow über das Kamerungebiet Platz finden. „Die Niederung an der Mündung des Kamerun wird von drei Flüssen dnrchzozen, welche ein Delta bilden, bedeckt mit sumpfiger Waldung und ungeheuren Schlammmassen. Den Baumbestand dieses Schwemmlandes bildet die Mougrowe. Die Landschaft hat ein ein- förmiges Gepräge, die Tierwelt ist nur dürftig vertreten durch Sumpf-

12. Geographische Repetitionen - S. 60

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
60 Ii. Länderkunde. 2. Bestimme die Lage von Kamerun! Kamerun liegt östlich der Nigermündung, am Busen von Biafra, dem innersten Einschnitt des Guinea - Busens. 3. Welche Flußmündungen bilden den nördlichsten und südlichsten Grenz- punkt der Küste? Im Norden bildet der Rio del Ney [re] die Grenze gegen das eng- lische Niger - Benue - Gebiet, im Süden der Campo-Fluß die Grenze gegen die französische Kongo - Kolonie. 4. Wie lang ist die Kameruner Küste? 350 km (Berlin — Breslau). 5. Einen wie großen Flächenraum nimmt das Kameruner Gebiet ein? Der Flächeninhalt von Kamerun beträgt 493 600 qkm, kommt also fast dem des Deutschen Reiches gleich. 6. Wie viel Menschen leben in Kamerun; welchen Volksstämmen und Religionsbekenntnissen gehören dieselben zumeist an? Die 3v- Mill. Bewohner sind teils heidnische B a n t u - und D u a l a - neger, teils mohammedanische Sudanneger und F u l b e oder Fellata [fettata], letztere von gelblicher Farbe. 7. Wie sind Hochland und Tiefland in Kamerun verteilt? Die Nordwestecke und der Küstensaum sind Tiefland. Alles übrige bildet den nordwestlichen Vorsprung des südafrikanischen Hochlandes, das sich gegen Norden bis zu den Bergen von Adamaua ausdehnt. 8. Welches Gebirge erhebt sich aus der nordwestlichen Tiefebene hart am Meeresstrande? Das Kamerun-Gebirge mit dem 4000 m hohen Götter« berge. 9. Welche Flüsse münden in das Kamerun - Becken? 1. Der Mungo, 2. der Wuri, der eigentliche Kamerun - Fluß, 3. der Mb am oder Sanaga. 10. Was hat Kamerun sür ein Klima? Das Klima ist in der Niederung heiß und sehr feucht, besonders in der Sumpfumgebung des Kamerun - Beckens, deshalb gesundheitsgefähr- lich (Malariafieber); auf dem inneren Hochlande weht gesündere, kühle Luft. 11. Welche Pflanzen gedeihen ausgezeichnet in dem beständig heiß- feuchten Klima der Küstenniederung? Kakaobaum und Tabak. 12. Welches sind die wertvollsten Produkte, die zur Ausfuhr ge- langen? Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Elfenbein. 13. Welche Tiere sind in Kamerun heimisch? In den Waldungen lebt der graue Papagei und der Schimpanse, in den Baumsavannen der Büffel und Antilopen, im äußersten Südwesten der Gorilla, in den Flüssen Krokodile und Flußpferde. Elefanten gibt es noch in ganzen Herden, namentlich im Waldland.

13. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 315

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 315 Europäern leben, sich selbst in höchster Gefahr treu und anhänglich erweisen. An dem Zaune einer deutschen Faktorei, die über und über mit Pulver gefüllt war, wurde Feuer angelegt, welches der aufwachende Hauptmann der Krnlente erst bemerkte, als es zu spät war, um an die Möglichkeit des Löschens denken zu können. Er eilte in das Zimmer seines schlafenden Herrn, der sich, aufspringend und beinahe nackt, durch die Flammen hindurch in den nahegelegenen Wald rettete. Der Neger eilte zurück, um auch noch die Kasse zu retten. Aber es war zu spät, das Gebäude flog in die Luft und mit ihm der treue Schwarze. Der Haushalt einer jeden Faktorei ist die vollendetste Jung- gesellenwirtschast, die man sich nur denken kann. Als Köche erfreuen sich die Leute von Akkra, namentlich die in den Schulen der Baseler Mission unterrichteten, des besten Rufes. Da aber diese nur schwer zu haben sind, begnügt man sich mit einheimischen Köchen, die not- dürftig Brot backen, Suppe kochen und Hühner braten können. Eigenes Nachdenken darf von diesen Schwarzen nicht erwartet werden. Zur Bedienung hat jeder Weiße einen „Boy" (Knaben) von 10—15 Jahren. Hugo Zöller. Kilder ans der Kolonie am Kamerun. I. Umfang und Wichtigkeit Kameruns. — Ed. Robert Flegel. Seine Vorberei- tungen zu Forschungsreisen. — Die Frage der Gesundheitsstationen (Sanatorien). — Schilderung der großartigen Natur Kameruns. — Kamerun und das Benue- gebiet, nach Flegel und Brix Förster. Die von Dr. Nachtigal am 21. Juli 1884 unter den Schutz des Deutschen Kaisers gestellte Kolonie am Kamerun ist gegenwärtig, nach dem Übereinkommen zwischen England und Deutschland (7. Mai bis 2. August 1886) von dem Niger-Benuegebiet der britischen Machtsphäre durch eine Demarkationslinie getrennt, welche vom linken Ufer des mittleren Alt-Kalabar- oder Croßflusses in diagonaler Rich- tung bis Aola am oberen Benue geht; sie umfaßt mehr als 300 000- Quadrat-Kilometer, ist also größer als das Deutsche Reich. X.

14. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 336

1904 - Trier : Lintz
336 Die deutschen Kolonien. wurde bisher der Anbau von Kakao und Tabak versucht. Beide Kulturen gedeihen vorzüglich, besonders der Kakao, der auf dem fruchtbaren vulkanischen Boden und in dem feuchtheißen Klima ein sehr üppiges Wachstum zeigt. Das Gebirgsland. Das Aufsteigen des Gebirgslandes voll- zieht sich in zwei Stufen. Die untere Erhebungsstufe wird durch die Wasserfälle, welche alle Flüsse Kameruns, die nördlichen in größerer, die südlichen in geringerer Entfernung von der Küste bilden, kenntlich gemacht. Die zweite ist bedeutend steilerund wird von den Flüssen in jähem Sturze überwunden. Als der auf- gewulstete Rand des innerafrikanischen Hochlands steigt das West- afrikanische Schiefergebirge empor. Auch im N steigt das Land aus der ostwestlich gerichteten Furche des Benne (vgl. S. 39) zu formenreichen Gebirgen an. Die Hochflächen des Innern. Nach 0 geht das Rand- gebirge allmählich in ein flachwelliges Hochland über, das ent- weder eine baumreiche Savanne oder echte Grassavanne bildet. Da das Klima aber regenreicher als das der Hochflächen Togos ist, kann neben der bedeutenden Viehzucht mehr als dort auch auf den Betrieb des Ackerbaues Gewicht gelegt werden. Das regenreicher Klima gibt sich auch in der Größe und dem Wasserreichtum der Gewässer Kameruns zu ei kennen. Am be- deutendsten ist der San naga (ßannaga). Leider sind alle Flüsse wegen der Wasserfälle nur eine kurze Strecke weit schiffbar, so daß sie als Verkehrswege nach dem Innern wenig Wert haben. Den bequemsten Zugang nach den nördlichen Gebieten Kameruns, nach der wichtigen, volkreichen Landschaft Ada ma ua, bildet der zwar auf deutschem Gebiet entspringende, aber fast ganz auf eng- lischem Gebiet fließende Benuë. Zur Besiedelung mit Europäern eignet sich Kamerun wegen des feuchtern und heißern Klimas noch weniger als Togo. Für den Plantagenbau hat es aber noch höheren Wert, desgleichen für den Handel. Der Sitz der Regierung wurde aus der ungesunden Ortschaft Kamerun, wo Nachtigal 1884 die deutsche Flagge hißte, nach Buëa (buêa) im Kamerun-Gebirge verlegt. Im Jahre 1902 fährte Kamerun für 13v3 Mill. M. Waren ein und für 61/* Mill. M. aus. Die Kolonie bietet also für den deutschen Handel schon ein großes Feld der Tätigkeit. Unter den Ausfuhrgegenständen stehen wie in Togo die Erzeugnisse der Ölpalme an erster Stelle. Es werden jähr' ch für Iv2 Mill. M. Palmkerne und für 1 Mill. M Palmöl ausgeführt. Die Ausfuhr von Kautschuk ist viel größer als die von Togo und hatte 1900 einen Wert von über 2 Mill. M. Für 700000 M. wurde in diesem Jahre auch Elfenbein ausgeführt, und von den Erzeugnissen des Plantagenbaues lieferte Kakao schon für x/3 Mill, und Tabak für 130 000 M. In den nächsten Jahren wird aber die Kakaoausfuhr noch bedeutend steigen. Die Be wohner Kameruns gehören teils dem großen Stamme der Bantuneger, teils dem der Sudanneger an. Jene bewohnen vorwiegend das Küstentiefland, diese die Hochflächen des Innern. Der Oberlauf des Sannaga bildet zwischen ihnen die

15. Deutschlands Kolonien - S. X

1902 - Berlin : Heymann
X Inhaltsverzeichnis. Das Klima . •............................................ Tie Regenzeit............................................ Die Pflanzendecke der Küstenregion des Hererolandes . Vegetation und Tierwelt der Hochsteppe................... Schlangen in Südwestafrika............................... Die Termite.............................................. Ter physische Typus der Herero .......................... Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Ovambo . . . . Charakter der Hottentotten. F............................ Zwei Fabeln der Hottentotten............................. Wirtschaftliche Bethätigung der Herero................... Ein Ochsenwagen ......................................... Leite 71 73 74 7 6 7? 78 79 80 81 82 X 83 Iii. Kamerun. a) Die allgemeinen Verhältnisse des Landes.................... b) Ans den Berichten der Reisenden und Forscher: Die Flaggenhissung durch Dr. Nachtigal.................. Das Küstentiefland...................................... Die Flüsse Kameruns..................................... Das innere Hochland der Kaniernnkolonie................. Das Klima Kameruns in seiner Beziehung zum Plantagenbau Der Tornado und die Regenzeit........................... Das Malariafieber...................................... Der Urwald in Kamerun............................ • • • Die Vegetation der Savanne ............................. Eine Elefantenjagd..................................... Tie Bewohner Kameruns................................... Die Bali................................................ Hausbau der Sudanneger ................................. Eine Fabel der Duala................................... Ein Gottesgericht....................................... Nahrungs- und Genußmittel der Eingeborenen . . . . Der Boden am Kamerungebirge............................. Die Bimbiapflanzung..................................... Die Kultur des Kakao................................... Ein Zwischenhändler............................... Eine Hängebrücke über den Mongo........................ Tie Anfänge der Basler Mission in Kamerun.............. 87 95 98 100 101 102 104 107 107 108 109 112 115 116 118 121 123 124 124 126 128 128 129 Iv. Togo. a) Allgemeine Beschreibung des Landes . - • ■ b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher: Durch das Agomegebirge.................... Von Tongbe nach Käme...................... Hüttenbau der Ewheneger................... Gottesurteile........................... Tie Sklaverei bei deu Bassari............. 137 143 143 144 146 147

16. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 27

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 27 10 15 Z(L /rühere Grenze von Kamerun. -------Jete/ye » » >/ gelegenen und daher auch gesünderen Regierungssitze Buea durch eine Schmal- spurbahn verbunden; Duäla (früher Kamerun) an der Kamerun bucht; (g r t b i und Groß-Batanga an der Südküste) ^2. Der weitaus größte Teil der^ Kolonie gehört dem südafrikanischen Savannenplateau an. Es steigt stufenförmig nach N. zum Hochland von Adamaua (1200—3000 in), senkt sich aber allmählich zum Tsadsee (240 m). Der Boden besteht vorwiegend aus Granit, Gneis und dem tropischen Zersetzungs- Produkte dieser beiden Gesteine, dem Laterit^). Savannen und Grasland mit *) Der durchlässige Lateritboden macht die Landschaft vielfach zur Steppe (Abb. S. 20).

17. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 331

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 331 den Grund aufzubrechen gehabt wie Mr. Saker. Nachdem es ihm gelungen war, sich einigermaßen die Freundschaft des Königs Aqua (eines Großvaters des Häuptlings, der jetzt diesen Namen trägt) zu sichern, wurde es ihm nach langen Palavern (Ratsversammlungen) gewährt, sich mit Frau und Kind in nächster Nähe der Königsstadt niederzulassen. Damals wohnte noch kein einziger Europäer am Kamerun. Die Anfänge waren sehr bescheiden. Die Missionsfamilie mußte sich zuerst mit einer landesüblichen Hütte als Wohnung be- gnügen. Der unumgängliche Bau eines besseren Hauses, ohne welchen die Gesundheit leichtsinnig aufs Spiel gesetzt worden wäre, führte zu den einfachsten Kulturarbeiten. Mit großer Geduld unter- wies Saker einige junge Leute im Gebrauch der Axt, der Säge und des Hobels. Bis dahin waren die Werkzeuge dort ganz unbekannt gewesen. Die Neuheit der Sache hatte etwas Anziehendes, und bei einem Teile der Dualla wurden Zimmermannsarbeiten zu einer Art Sport, besonders da man mit denselben allerlei viel begehrte Artikel europäischer Industrie als Zahlung erlangen konnte. Damals waren solche Sachen noch wenig im Volke verbreitet und meist auf die Häuser der Häuptlinge beschränkt. Der Missionar sorgte selbst mit persönlichen Opfern dafür, die Einführung guter Werkzeuge zu sör- dern. Er ließ ein paar Blocksägen kommen und arbeitete mit seinen schwarzen Lehrlingen unermüdlich, bis sie selbständig brauchbare Bretter herzustellen gelernt hatten. Auch die Unterweisung in der Böttcherei hatte eine weittragende Bedeutung, da srüher alle zur zur Verpackung des Öls nötigen Fässer hatten importiert werden müssen; nun aber wurden sie an Ort und Stelle verfertigt. Es bedurfte natürlich langer, unermüdlicher Anleitung zur erfolgreichen Einführung dieser Handwerke. Das zuerst erbaute Häuschen, sowie die später daneben errichtete kleine Kapelle ließen noch viel zu wünschen übrig. Doch genügten sie zunächst dem Be- dürsnis. Saker aber betrieb die Sache nicht bloß mit Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse, sondern zur Hebung des Kulturstandes der Eingeborenen. So führte er denn weiter die Ziegelbrennerei ein — zu der der dortige Boden vorzügliches Material liefert, und bildete Maurer aus. Ihm ist es zu danken, daß jetzt am Kamerun fchon manches rote Backsteingebäude zwischen den Bananen hervorschimmert, das nicht bloß haltbarer ist, als die vom Wetter und den weißen Ameisen bald zerstörten Holz- und Bambushäuser, sondern auch der Gesundheit zuträglicher und überhaupt einen Kulturfortschritt bezeichnet.

18. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 322

1887 - Berlin : Dümmler
322 Deutsch-Äquatorial-Afrika. Ii Die Ersteigung des Götterberges (Dezember 1884). Hugo Zöller hat in seiner eigentümlich fesselnden, durch scharfe Objektivität sich auszeichnenden Darstellungsweise eine Beschreibung seines Ersteigens des Kamerun gegeben,*) aus welcher wir das Juter- essanteste im Auszuge folgen lassen: Nachdem Zöller mit seinen beiden europäischen Begleitern und den Krunegern den gewaltigen, den drei Hauptkuppen („Schwestern") des Kamerun vorliegenden, mit zahllosen Lavaströmen bedeckten Bergwall bis über 2900 m Höhe erstiegen hatte, begann die Tem- peratur von 18v2° C. im Schatten rasch zu sinken, sodaß die dar- unter arg leidenden Schwarzen sich mühsam fortschleppen konnten. „Als ein dichter Nebel", erzählte er, „über uns hinwegzog, wurde die Kälte so groß, daß unsere Kruleute zu heulen begannen und dicke Thränen aus ihren Augen hervorquollen. Wir wickelten sie, so gut es eben ging, in Decken ein. Wir befanden uns auf dem Kamm einer ersten Kette, aber dahinter türmten sich viele Berge und Krater und auch eine noch höhere Bergkette auf. Hinter jener zweiten Bergkette glaubte unser Führer durch den Nebel hindurch in nordöstlicher Richtung abermals den Gipfel des großen Kamerun- berges zu entdecken. Geradeaus vor uns, aber ein wenig nach links, lag dicht in der Nähe der mit Lavablöcken, wie der Pudding mit Mandeln, gespickte Calvo-Krater. Auch hier wäre noch, wenn wir das vorher gewußt hätten, von verdorrten Ginsterbüschen herrühren- des Brennholz in einer für unsere Bedürfnisse ausreichenden Menge zu finden gewesen. Zukünftigen Besuchern des Kamerungebirges werden vielleicht meine Mitteilungen das Knacken der sehr harten Nuß ein wenig erleichtern. Um 10 Uhr stellte sich die Temperatur im Winde auf 10° C. Wir kamen an zwei kleinen Kratern vorüber, von denen der eine von einem Gewirr tieffchwarzer und noch gar nicht verwitterter Lavablöcke umgeben war. Der Boden, über den wir hinwegfchritten, bestand weiterhin aus grauem, vulkanischem Sand, aus dem bloß stellenweise die schwarze Lava hervorragte. Und immer noch und unaufhörlich ging es bergauf, bald über zackige Felsrücken, bald durch Thäler und ausgedehnte Bergkessel. Um 11 Uhr wurde vor *) Forschungsreisen in der deutschen Kolonie Kamerun. Berlin und Stutt- gart. Spemann, 1885.

19. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 327

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 327 rutschten als stiegen, und von jetzt ab dienten uns die bekannten Bergformen als Richtschnur. Mit großer Freude sahen wir von der Stelle aus, wo wir uns von dem Führer getrennt hatten, Rauch aufsteigen. Unsere Schwarzen, obwohl vor Kälte zitternd, begrüßten uns, als wir Vu Stunde nach dem Aufbruch vom Gipfel bei ihnen eintrafen, mit aufrichtiger Freude. Iii. Kamerun und die Küste bis Kap St. John. Bodenbeschaffenheit. — Handelshäuser. — Bewohner. — Die Küste südlich von Kamerun. Die Ufer des Kamerunflusses bestehen bis kurz unterhalb King Bells Town aus Mangrovensumpf. Hier steigt das Terrain schnell an, so daß sich hinter einem schmalen Sandufer eine Terraffe findet, auf welcher sich die Ortschaften der Eingeborenen in fast ununter- brochener Reihenfolge hinziehen. Der Boden besteht aus gelbem, weiter oberhalb rötlichem Lehm. Das Land ist mit üppiger Vege- tation bedeckt, zwischen welcher die gelben Wege und Plätze vor den Häusern aus der Entfernung einen sehr freundlichen Eindruck machen. Man ist daher bei der Annäherung von See aus geneigt, hier ein wohl kultiviertes Land mit parkähnlichen Anlagen zu vermuten, während in Wirklichkeit es an gangbaren Wegen, namentlich in der Regenzeit, gänzlich mangelt. Von europäischen Handelshäusern finden sich zwei deutsche und sieben englische, meist kleine Firmen, vertreten. Die Deutschen haben angeblich mehr als die Hälfte des Landes in der Hand. Die Euro- päer leben zum größeren Teil auf den im Fluß verankerten Hulks, so daß nur drei deutsche und zwei englische Faktoreien und zwei Missionsstationen am Lande den Ort bilden, welchen man Kamerun nennen könnte, der in Wirklichkeit aber noch durch die Eifersucht der beiden Oberhäupter King Bell und King Aqua so scharf in zwei Teile geteilt ist, daß das Haus Woermann für jeden derselben eine Faktorei und die Baptist-Mission je eine Station haben errichten müssen. Die Bewohner des Landes, dem Stamme der Dnalla angehörig, leben ausschließlich von dem lebhaften Tauschverkehr, welchen sie zwi- schen den Europäern und den Bewohnern des Innern vermitteln.

20. Aus allen Zonen - S. 326

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
326 Afrika. Iv. Urwaldgebiet. fällen und langen Reihen von Stromschnellen überwinden müssen. Da- durch werden sie trotz ihrer Wasserfülle, durch die sie sich dank den reich- lichen Niederschlägen und der dichten Waldbedeckung vorteilhaft vor den Wasseradern unserer anderen afrikanischen Besitzungen auszeichnen, schon unweit der Küste für die Schiffahrt gesperrt und stellen keine brauchbaren Wasserwege ius Innere dar, um so mehr jene Gefällsbrüche sich flußauf- wärts, entsprechend dem stufenförmigen Abfall des Hochlandes, in kurzen Zwischenräumen wiederholen. Das Fehlen branchbarer Wasserstraßen, das durch den Mangel an guten Landwegen und an Lasttieren noch wesentlich Abbildung 123. Steppenlandschaft im Norden Kameruns. Im Vordergründe noch ein Stück Gra-landschaft mit Riesenflras. weiterhin die trockne, leicht wellige Steppe mit kurzer Grasnarbe, belebt von einzelnen Bnschgrnppen, verschärft wird, erklärt in: Verein mit der dichten Waldbedeckung, dein unge- funden Klima und der Feindseligkeit der Eingeborenen die Tatsache, daß die deutsche Herrschaft sich nur langsam im Hinterlande auszubreiten vermochte. Selbst Kameruns längster Strom, der an Größe der Oder vergleichbare ^a- naga, ein majestätisches Gewässer, im Mittellaufe 200—400 m, im Unter- laufe bis 2000 in breit und bei gewöhnlichem Wasserstande 6—Ig in, zur Regenzeit 10—20 m tief, spielt trotz seines Wasserreichtums für den Binnen- verkehr nur eine bescheidene Rolle, obwohl man ihn das Haupteingangstor Kameruns genannt hat. Beim Dnrchbrnch durch das Gebirge wird der Fluß zweimal, an den Herbert- und Edeafällen, in seinem Gefäll gestört, während die Nachtigalsälle oberhalb Kaiser-Wilhelmsburg bloß Stromschnellen sind und bereits der Hochebene angehören, ans der sie sich mit Unterbrechungen