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1. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 189

1910 - Leutkirch : Bernklau
189 Zwischen dem Orinoko und dem Amazonenstrom liegt das Hochland von Guayana. Es trägt Urwald mit üppig strotzendem Pflanzenwuchs, große Gras- steppen und ertragreiche Pflanzungen. Franzosen, Niederländer und Engländer haben Guayana unter sich geteilt. Westlich vom Hochland von Guayana liegt das Tiefland des Orinokos. Dieses besteht größtenteils aus Grassteppen, den Llano s, die zur Regenzeit einem ungeheuern Grasmeere, zur Zeit der Dürre aber einer Sandwüste gleichen. Auf ihnen finden große Viehherden Nahrung. In den Llanos lebt der Viehzüchter, in den Küstenniederungen der Pflanzer. Angebaut werden Kaffee, Kakao mrd Tabak. Staatlich gehört das Tiefland des Orinoko zu Venezuela, dessen Hauptstadt Caracas ist. Australien. Nicht ganz so groß als Europa, mit nur 7 Millionen Einwohnern. Lage, Gliederung und Bodengestalt. Australien ist der kleinste Erdteil und der einzige, der ganz aus der südlichen Erdhälfte liegt. Es besteht aus dem Fest- land von A u st r a l i e n und der A u st r a l i s ch e n Inselwelt. Das Fest- land hat eine sehr geringe Gliederung. Nur im Norden und Süden schneiden Golfe tief ins Land ein. Auch die Bodengestalt ist recht einförmig. Fast das ganze Innere erfüllt ein hohes Tafelland, das im Westen Wüste, im Osten Steppe ist. Gebirge befinden sich nur an den Küsten. Die bedeutendsten sind im Südosten die A u st r a l a l p e n und die Blauen Berge. Bewässerung. Das Innere ist sehr wasserarm. Regen fällt selten, weil die Wolken ihre Feuchtigkeit schon in den Randgebirgen abgeben. Im Südosten da- gegen fallen Niederschläge zu allen Jahreszeiten, weshalb sich hier auch die wasser- reichsten Flüsse befinden. Der wichtigste ist der Murray, der stets Wasser führt. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist heiß und trocken. Die ausgedehnten Flächen im Innern sind von undurchdringlichem Buschwerk bedeckt. An den Küsten bilden Akazien, Gummibäume und baunmrtige Schachtelhalme ganze Wälder. In den Tallandschaften dehnen sich weite Grasflächen aus, auf denen große Schaf- herden weiden. In den Niederungen an der Ost- und Südküste sind die Erträgnisse des Getreide-, Obst- und Weinbaus ganz beträchtlich. Neuerdings werden auch Zuckerrohr, Baumwollenstaude und Indigo angepflanzt. Die Tierwelt des australischen Festlandes ist recht arm. Den lichten Buschwald und die steppenartigen Ebenen bewohnen das Riesenkänguruh und der Enmstrauß. Das Schnabeltier und der schwarze Schwan beleben Weiher und Seen. Dem Erdteil sind noch eigen ein gelber wilder Hund, buntfarbige Papageien und weiße Adler. Schafe, Rinder und andere Haustiere sowie verschiedene Kultur- pflanzen sind von den eingewanderten Europäern eingeführt worden. Australien ist aber reich an mineralischen Schätzen. Es ist das erste Gold- land der Welt und besitzt außer Gold noch große Steinkohlenlager. Bevölkerung. Die Ureinwohner sind die häßlichen und trägen Australneger, deren Zahl auf 30—60 000 geschätzt wird. Sie wohnen in Höhlen, in Büschen oder

2. Teil 3 - S. 67

1911 - Leipzig : Freytag
67 das hauptsächlich Zucker und Tabak ausführt, und Pernambuko (ú), der Mittel- punkt des Handels mit dem roten Färb- oder Brasilholz, das nach diesem Hafen auch den Namen Pernambukholz führt. An der Mündung des Amazonenstromes liegt keine größere Siedlung, da die Wasser Verhältnisse zu wenig geregelt sind. Brasilien ist äußerst reich an Gaben der Natur und kann sich bei geord- neter Regierung in dem Yerkehrsleben der Völker noch zu einer hervorragenden Rolle emporarbeiten. e) Guayana (gwajâna) ist ein verhältnismäßig niedriges Land, das nur von einzelnen Gebirgsketten durchzogen wird. Es hat ein heißes tropisches Klima und erzeugt deshalb auch die wichtigsten Tropenpflanzen (Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Ananas, Kakao, Pfeffer und Vanille), ist aber auch sehr un- gesund, und der östliche Teil Französisch-Guayana mit der Hauptstadt Cayenne (kajénn, „das Land, wo der Pfeffer wächst") dient deshalb den Franzosen als Ver- brecherkolonie. Das mittlere Stück Surinam (î) gehört den Niederländern und der W. mit dem Hafen Georgetown (sprich: dschôrdschtaun) den Engländern. /) Das untere Orinokogebiet umfaßt die Republik Venezuela (weneszuêla). Es besteht aus einem heißen Küstenstrich, trockenen Llanos, die nur zur Regenzeit mit Gras überzogen sind, und reicht mit seinem Hinterlande bis in das Gebiet des Urwaldes. Der Orinoko steht in Bifurkation (d. i. Flußgabelung) mit dem Amazonenstrome, denn einer seiner Seitenarme ist mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, verbunden. Das Land, dessen Handel früher zu einem sehr großen Teile in deutschen Händen lag und das vor 400 Jahren eine Kolonie deutscher Kaufleute (besonders der Wels er in Augs- burg) war, leidet jetzt sehr viel unter staatlichen Unruhen. Seine Haupterzeug- nisse sind Tabak, der besonders bei Varinas (î) heimisch ist, Kakao und Kaffee. Die Hauptstadt ist Caracas (carácas), ihr Hafen La Guayra (sprich: la gwáira). Wirtschaftliche Wichtigkeit Südamerikas. Südamerika wurde in früheren Zeiten vornehmlich auf seine Edelmetalle hin ausgenutzt. Es ist auf weite Strecken hin so fruchtbar und für Plantagenbau so geeignet, in den außer- tropischen Gebieten so reich an Weideflächen, auf denen Viehzucht getrieben werden kann, daß es, auch wenn sich keine Industrie entwickeln sollte, den- noch ein für die Erzeugung von Rohstoffen wichtiges Land ist. Außerdem birgt es in seinen großen unaufgeschlossenen Gebieten noch viel Platz für Anbau und Ansiedlung. Die meisten Länder werden sich günstig entwickeln, sobald staatlich ruhigere Zeiten eingetreten sein werden. Für die Europäer ist leider namentlich die pazifische Küste sehr entlegen. D. Australien. I. Das Festland. 1. Entdeckungsgeschichte. Australien, das bedeutet das unbekannte Süd- land, das man von jeher auf der südlichen Halbkugel vermutete, ist erst sehr spät entdeckt worden. Die Holländer entdeckten im Anfange des 17. Jahrhun- derts von ihren malaiischen Besitzungen her den W. des Festlandes und gaben ihm den Namen Neuholland. Etwas später fand Abel Tas man die Inseln Tas- manien und Neuseeland und zerstörte dadurch den Glauben an das Bestehen 5*

3. Deutsches Realienbuch - S. 260

1909 - Stuttgart : Franckh
260 sie bieten aber den auf den Malfisch- und Robbenfang ziehenden Schiffen Wasser. Die wenigen Bewohner sind die häßlichen Feuerländer, ein rohes Fischervolk. Das öde Patagonien wird von einem ihm gleichnamigen Iägervolk, den patagoniern, bewohnt. Die Magelhaensstraße ist schwer passierbar. Ringsum starren Berge empor mit tiefen Felsspalten, Gletschern und eisigen Wasserfällen. Die Straße ist wie die vielen anderen Wassergassen zwischen den Inseln nichts an- deres als ein unter Wasser gesetztes Tal der Rnden. Turmhohe Felswände bilden ein Gewirr von Schluchten. In ihnen windet sich die dunkle Flut. Tin Schiff mag wochenlang hier herumirren, ohne den Rusweg zu finden. Die Dampfschiffe werden durch Lotsen geleitet. Gefährlicher noch ist die Fahrt um das Kap Horn, einem nackten, schwarzen Felszacken mit mächtiger Brandung und heftigen Stürmen. Die Segelschiffe sind gezwungen, diesen weg zu nehmen, solange der Panamakanal nicht fertig ist. 3. Va§ Tiefland des Gnnoco und die Republik Venezuela. I. Die Landschaft. Dieses Tiefland ist teils Urwald, teils eine weite, baumlose Grasebene (die Llanos) mit duftenden Kräutern und herr- lichen Gräsern, Hirsche, verwilderte Pferde und Rinder weiden hier rudel- und herdenweise. Der Jaguar erschleicht seine Beute. Rn den Usern der Sümpfe hebt sich da und dort der Boden. Rlles flieht. Tin Kro- kodil oder eine riesige Schlange steht aus ihrem Schlammbett auf. Tagereisen weit liegen die Hütten der Indianer auseinander, welche Rinder und Pferde nach Bedarf einfangen. Rm Ufer und auf den Flußinseln suchen sie auch Schildkröteneier in ihren Sandlöchern, um Gl und Fett zu gewinnen. Zur Zeit der Gewitterregen im Rpril sind die Llanos eine weite Wasser- fläche. Die Flüsse sind aus ihrem Bett getreten, und nur höhere Stellen der Tbene ragen wie Inseln aus dem Wasser hervor, hier drängen sich Pferde, Maultiere, Rinder und Hirsche, zusammen. Um weide zu suchen, schwimmen sie von Insel zu Insel, oft stundenlang. Manche Füllen und Kälber werden von den Krokodilen erhascht, die Riten entrinnen nur mit Mühe und meist blutig gebissen. Ii. Die Bewohner. Die rothäutigen Bewohner des Deltas errichten der Überschwemmungen wegen ihre Hütten vielfach auf Bäumen. Daher gab der weiße Entdecker dem Lande den Namen Venezuela, d. h. Kleinvenedig. (Erinnere dich an die Stadtanlage von Venedig!) Die Republik Venezuela besitzt neben dem Drinokogebiet auch die Nord- küste Südamerikas, hier werden Kaffee, Baumwolle, Tabak und Kakao ge- wonnen. Die Hauptstadt ist Caracas. 6. Guayana, das Land, wo der „Pfeffer wächst". I. Landschaft. Vas Bergland ist dicht bewaldet. In den Flußtälern und an der Küste gedeihen im feuchtheißen Klima Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Pfeffer und Baumwolle, viel Regen, Überschwemmungen und drückende Hitze machen aber die

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 71

1911 - München : Oldenbourg
Südamerika. 71 Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette und nahezu das ganze Orinokogebiet. Zwischen dem Küstengebirge von Venezuela und dem Bergland von Guayana (gwajäna) breiten sich die Llanos (ljanos, d. i. Ebenen) des Orinoko aus, baumarme Savannen. Sie gleichen zur Regenzeit einem ungeheuren Grasmeere, zur Zeit der Dürre einer Sandwüste. Ihre Be- Wässerung erhalten sie vom Orinoko. Dieser entspringt auf dem Hochlande von Guayana, umfließt dasselbe und wendet sich schließlich gegen O. Seine Mündung ist deltaförmig. Im oberen Laufe sendet er nach S. einen Arm, den Cassiquiare (fasfifiare), der mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, in Verbindung tritt. Dadurch entsteht die großartigste bekannte Flußgabelung (Bifurkation). In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und in den tropischen Küstenniederungen hauptfächlich Kaffee und Kakao gebaut. Venezuela ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks (Variuas, am Fuße der Anden). Die Landeshauptstadt ist Caracas (karäkas) mit dem Hafen La Guayra (ghjaira). Guayana ist ein niedriges Plateau mit einzelnen Gebirgsketten und die einzige europäische Besitzung in Südamerika. Französisch-Guayana mit seinem ungesunden Klima dient als Strafkolonie; Hauptstadt: Cayenne (kajenn). Der mittlere Teil, auch Surinam genannt, gehört den Niederländern, der westliche den Engländern. Der heiße Küstenstrich er- zeugt viel Zucker. Brasilien. Es umfaßt nahezu die ganze Ebene des Amazonas und das Brasilianische Bergland. An Größe (8ljs Mill. qkm) steht es der Union nur wenig nach, wohl aber an Zahl der Einwohner; denn diese beträgt nur 20 Mill., 21j2 Einw. auf 1 qkm, im Küstengebiet hauptfächlich Neger und Mulatten. 1. Die Amazonasniederung. Der Amazonenstrom entspringt in den Peruanischen Anden, fließt anfangs zwischen den Hochgebirgen nach Nw., wendet sich dann, in einer Reihe von Felsentoren (Pongos) das Gebirge durchbrechend, nach O. und strömt nun dnrch ungeheure, mit dichten Urwäldern (Selvas) be- deckte Ebenen dem Meere zu. Größte Nebenflüsse des Amazonenstromes: links: rechts: Rio Negro Madeira (madera), Tapajos (tapaschös), Xingu (schingü). Der Amazonenstrom wird zwar an Länge vom Nil und Missouri-Mississippi übertroffen, hat aber den größten Wasserreichtum und das größte Flußgebiet. Infolge der hohen Temperatur und der fast täglichen Tropenregen besteht in den Selvas eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses wie fast nirgends mehr auf der Erde. Längs des ganzen Amazonas und seiner Nebenflüsse ziehen sich die großartigsten Tropenwälder hin, palmenreich und durch Schlinggewächse (Lianen) verstrickt. Sie liefern Kautschuk, Brasil- und Mahagoniholz. Mit der Fülle des Pflanzenlebens wetteifert das Tierleben. Es gibt hier einen großen Reichtum an Infekten, Fischen, Reptilien (Kaimans, Riesen- und Klapper- schlangen) und Vögeln (Kolibris und Papageien). Auch die Säugetierwelt zeigt

5. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 59

1909 - Berlin : Oldenbourg
Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette und nahezu das ganze Orinokogebiet. Zwischen dem Küstengebirge von Venezuela und dem Bergland von Guayana sgwajäna) breiten sich die Llanos (ljanos, d. i. Ebenen) des Orinoko aus, baumarme Savannen. Sie gleichen zur Regenzeit einem ungeheuren Grasmeere, zur Zeit der Dürre einer Sandwüste. Ihre Be- Wässerung erhalten sie vom Drinoko. Dieser entspringt auf dem Hochlande von Guayana, umfließt dasselbe und wendet sich schließlich gegen O. Seine Mündung ist deltaförmig. Im oberen Laufe sendet er nach S. einen Arm, den Cassiquiare (kassikiäre), der mit dem Rio Negro, einem Nebenflusse des Amazonenstromes, in Verbindung tritt. Dadurch entsteht die großartigste bekannte Flußgabelung (Bisurkation). In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und in den tropischen Küstenniederungen hauptsächlich Kaffee und Kakao gebaut. Es ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks Marinas, am Fuße der Anden). Die Landeshauptstadt von Venezuela ist Caracas (karäkas) mit dem Hafen La Guayra (gwaira). Guayana ist ein niedriges Plateau mit einzelnen Gebirgsketten und die einzige europäische Besitzung in Südamerika. Französisch-Guayana mit seinem ungesunden Klima dient als Straf- kolonie; Hauptstadt: Cayenne (kajenn). Der mittlere Teil, auch Surinam genannt, gehört den Niederländern, der westliche den Engländern. Der heiße Küsten- strich erzeugt viel Zucker. Brasilien. Es umfaßt nahezu die ganze Ebene des Amazonas und das Brasilianische Bergland. An Größe (81/3 Mill. qkm) steht es der Union nur wenig nach, wohl aber an Zahl der Einwohner; denn diese betrügt nur 17 Mill., 2 Einw. auf 1 qkm, im Küstengebiet hauptsächlich Neger und Mulatten. 1. Die Amazonasniederung. Der Amazonenstrom entspringt in den Peruanischen Anden, fließt anfangs zwischen den Hochgebirgen nach Nw., wendet sich dann, in einer Reihe von Felsentoren (Pongos) das Gebirge durch- brechend, nach O. und strömt nun durch ungeheure, mit dichten Urwäldern (Selvas) bedeckte Ebenen dem Meere zu. Größte Nebenflüsse des Amazonen st romes: links: rechts: Rio Negro Madeira (madera), Tapajos (tapaschös), Xingu (schingü). Der Amazonenstrom wird zwar an Länge vom Nil und Missouri-Mississippi übertrafen, hat aber den größten Wasserreichtum und das größte Flußgebiet. Infolge der hohen Temperatur und der fast täglichen Tropenregen besteht in den Selvas eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses, wie fast nirgends mehr auf der Erde. Längs des ganzen Amazonas und seiner Nebenflüsse ziehen sich die großartigsten Tropenwälder hin, palmenreich und durch Schlinggewächse (Lianen) verstrickt. Sie liefern Kautschuk, Brasil- und Mahagoniholz. Mit der Fülle des Pflanzenlebens wetteifert das Tier leben. So gibt es hier einen

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 59

1915 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 59 Die östlichen Länder von Südamerika. Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette und nahezu das ganze Orinokogebiet. Zwischen dem Küstengebirge von Venezuela und dem Bergland von Guayana (gwajäna) breiten sich die Llanos (ljanos, d. i. Ebenen) des Orinoko aus, baumarme Savannen. Sie gleichen zur Regenzeit einem ungeheuren Grasmeere, zur Zeit der Dürre eiuer Sandwüste. Ihre Be- Wässerung erhalten sie vom Orinoko. Der Orinoko entspringt auf dem Hochlande von Guayana, umfließt dasselbe und wendet sich schließlich gegen O. Seine Mündung ist deltaförmig. Im oberen Laufe sendet er nach S. einen Arm, den Cassiquiare (kassikiäre), der mit dem Rio Negro, ein ein Nebenflusse des Amazonenstromes, in Verbindung tritt. Dadurch entsteht die großartigste bekannte Flußgabelung (Bifurkation). In den Llanos wird Viehzucht getriebeu, an den Gebirgsabhängen und in ^en tropischen Küstenniederungen hauptsächlich Kaffee und Kakao gebaut. Es ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks (Varinas, am Fuße der Andeu). Die Landeshauptstadt von Venezuela ist Caracas (karakas) mit dem Hafen La Gnayra (gwaira).^ Guayana ist ein niedriges Plateau mit einzelnen Gebirgsketten und die einzige europäische Besitzung in Südamerika. Französisch-Guayana mit seinem ungesunden Klima dient als Straf- kolonie; Hauptstadt: Cayenne (kajenn). Der mittlere Teil, auch Surinam genannt, gehört den Niederländern, der westliche den Engländern. Der heiße Küsten- strich erzeugt viel Zucker. Brasilien umfaßt nahezu die ganze Ebene des Amazonas und das Brafi- lianifche Bergland. An Größe (8 ^3 Mill. qkm) steht es der Union nur wenig nach, wohl aber an Zahl der Einwohner; denn diese beträgt nur 21 Mill., 21/2 Einw. auf 1 qkm, im Küstengebiet hauptsächlich Neger und Mulatten. 1. Die Amazonasniederung. Der Amazonenstrom entspringt in den Peruanischen Anden, fließt anfangs zwischen den Hochgebirgen nach Nw., wendet sich dann, in einer Reihe von Felsentoren (Pongos) das Gebirge durch- brechend, nach O. und strömt nun durch ungeheure, mit dichten Urwälderu (Selvas) bedeckte Ebenen dem Meere zu. Größte Nebenflüsse des Amazonen ström es: links: rechts: Rio Negro Madeira (madera), Tapajos (tapaschös), Xingu (schingü). Der Amazonenstrom wird zwar an Länge vom Nil und Misiouri-Mississippi übertroffen, hat aber den größten Wasserreichtum und das größte Flußgebiet. Infolge der hohen Temperatur und der fast täglichen Tropenregen besteht in den Selvas eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses, wie fast nirgends mehr auf der Erde. Längs des ganzen Amazonas und seiner Nebenflüsse ziehen sich die großartigsten Tropenwälder hin, palmenreich und durch Schlinggewächse (Lianen) verstrickt. Sie liefern Kautschuk, Brasil- und Mahagoniholz. Mit der Fülle des Pflanzenlebens wetteifert das Tier leben. Es besteht hier ein

7. Schul-Lesebuch - S. 488

1873 - Berlin : Stubenrauch
488 wegener Reiter, der auf ihm festsitzt, mag das Pferd bäumen und schla- Aeu, wie es will. Es zittert vor Wuth; blutiger Schaum dringt aus leinen Nüstern: endlich entflieht es im stärksten Galopp in die weite Ebene. Aber oer Reiter bleibt kaltblütig auf ihm sitzen. Bis es auf dem Punkte ist zusammenzubrechen, setzt es seinen Lauf fort. Dann aber erkennt es die Macht des Stärkeren an und kehrt langsam zurück, jeder Bewegung des Zügels gehorchend. 78. Das Erdbeben von Caracas. Caracas ist die Hauptstadt der Provinz Caracas oder Venezuela, die ehemals zu dem spanischen Südamerika gehörte, nunmehr aber eine Republik bildet. Caracas war eine schöne, lebhafte Stadt, die 40 bis 45,000 Einwohner hatte, bis sie im -Jahre 1812 durch ein Erdbeben in weniger als einer halben Minute in einen Schutthaufen verwandelt wurde. Dieses schreckliche Naturereigniß begrub einen großen Theil ihrer Einwohner; auch fanden über 20,000 Menschen in der Provinz Venezuela beinahe in demselben Augenblicke den Tod. Bereits im Dezember 1811 ward Caracas zuerst aus seiner Sicher- heit durch einen Erdstoß von beträchtlicher Heftigkeit aufgeschreckt. Man beruhigte sich jedoch wieder, da beinahe drei volle Monate vergingen, ohne daß die geringste Erschütterung erfolgt wäre. Endlich ging die Sonne am 26. März 1812 über Caracas auf; es sollte aber den Untergang derselben nicht mehr sehen. Der Tag kündigte sich sehr heiß an; die Luft war ruhig und der Himmel wolkenlos. Es war der grüne Donnerstag, und das Volk strömte haufenweis zu den Gottes- häusern. Plötzlich ertönten um 4 Uhr Nachmittags die Glocken. Es war nicht Menschen-, sondern Gotteshand, die sie zum Grabgeläute zwang. Eine zehn bis zwölf Sekunden lange Erschütterung schreckte das Volk; die Erde schien flüssig und kochend. Man glaubte, die Gefahr sei vor- über, als sich plötzlich der heftigste unterirdische Donner hören ließ, stärker und anhaltender als das Rollen der Gewitter in dieser Jahres- zeit. Unmittelbar darauf erfolgte eine senkrechte, bret bis vier Sekun- den anhaltende Bewegung, welche zu gleicher Zeit von einer horizontalen, wellenförmigen begleitet war. Diese Stöße erfolgten in zwei sich kreu- zenden Richtungen: von Norden gegen Süden und von Osten nach Westen. Solchen gleichzeitigen Bewegungen von unten nach oben und sich kreuzend konnte nichts widerstehen. In einer Viertelminute war Caracas ein Schutthaufen, der 9 bis 10,000 der Einwohner begraben hatte. Die Erschütterung war an der Nordseite der Stadt am heftig- sten gewesen. Hier waren zwei große Kirchen in einen Trümmerhau- fen verwandelt, der nicht höher als fünf bis sechs Fuß war.^ Die Zermalmung des Schuttes war so beträchtlich , daß von den Pfeilern und Säulen keine Spur kenntlich blieb. Eine Kaserne war beinahe verschwunden. In derselben stand ein Regiment Soldaten, das sich eben zur Prozession beheben sollte. Von diesem retteten sich nur wenige einzelne; die übrigen lagen unter dem Schutte vergraben, in den sich das große Gebauoe so plötzlich verwandelt batte. Neun Zehn- theile oer frönen Stadt Caracas waren gänzlich zerstört. Die Häuser,

8. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 325

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Tie Botokuden. — Das Erdbeben von Caracas. gehört, ist alles ihr Geschäft. Sie müssen die Hütten bauen, Früchte aller Art zur Nahrung aufsuchen, und auf Reisen sind sie beladen wie Lastthiere. Die mannigfaltigen und mühsamen Arbeiten erlauben ihnen nicht, sich viel um ihre Kinder zu bekümmern. Sind diese noch klein, so trägt man sie beständig auf dem Rücken mit sich umher, sind sie schon etwas größer, so bleiben sie sich selbst überlassen, wo sie schnell ihre Kräfte gebrauchen lernen. Der fünde Botokude kriecht im Sande umher, bis er den kleinen Bogen spannen kann; alsdann fängt er an sich zu üben, und nun bedarf er zu seiner Ausbildung nichts weiter, als die Lehren der Mutter Natur. Die Liebe zu einem freien, rohen und ungebundenen Leben drückt sich ihm von Jugend an tief ein und dauert sein ganzes Leben hindurch. Alle jene Wilden, welche man aus ihren Urwäldern entfernt und tu die Gesellschaft der Europäer gezogen hat, hielten wohl eine Zeit lang diesen Zwang aus, sehnten sich indessen immer nach ihrem Geburtsorte zurück und entflohen oft, wenn man ihren Wünschen nicht Gehör gab. Prinz Max v. Wied. 181. Das Erdbeben von Caracas. Caracas ist die Hauptstadt vonz>er Provinz Caracas oder Venezuela, die eine Republick^ bildet. Was die Stadt Caracas betrifft, so war sie eine lebhafte, schöne Stadt, die 10- bis 45,000 Einwohner hatte, bis sie tut Jahre 1812 durch ein Erdbeben in weniger als einer halben Minute in einen Schutthaufen verwandelt wurde. ^ Bereits im Dezember 1611 ward Caracas zuerst aus seiner Sicherheit durch einen Erdstoß von einer beträchtlichen Heftigkeit aufgeschreckt. Alan beruhigte sich jedoch wieder, da beinahe drei volle Monate vergingen, ohne daß die geringste Erschütterung erfolgt wäre. Endlich ging die 'Lonne am 26. März 1812 über Caracas auf; es sollte aber ihren Untergang nicht mehr sehen. Der Tag kündete sich sehr heiß an, die Luft war ruhig und der Hunmel wolkenlos. Es war der grüne Donnerstag; das Volk strömte haufenweise zu den Gotteshäusern. Es war vier Uhr nachmittags. Plötzlich tönten die Glocken; es war Gottes- nicht Menschenhand, die sie zum Grab- geläute zwang. Eine zehn bis zwölf Sekunden lange Erschütterung schreckte das Volk; die Erde schien flüssig und kochend. Man glaubte, die Gefahr sei vorüber, als sich plötzlich der heftigste unterirdische Donner hören ließ, aber stärker und anhaltender als das Rollen der Gewitter in dieser Jahres- zeit. Unmittelbar auf dieses Donnern folgte eine senkrechte, drei bis vier Sekunden anhaltende Bewegung, welche zu gleicher Zeit von einer horizontalen, wellenförmigen begleitet war. Diese Stöße erfolgten in zwei sich durchkreuzenden Richtungen von Norden gegen Süden und von Osten nach Westen. Diesen gleichzeitigen Bewegungen von unten nach oben und sich durchkreuzend konnte nichts mehr widerstehen; in einer Viertelminute war Caracas ein Schutthaufen, der 9- bis 10,000 seiner Einwohner be- graben hatte. Noch hatte die Prozession den Umgang nicht eröffnet; aber das Hinzuströmen zur Kirche war so groß, daß'gegen 3- bis 4000 Ein- wohner unter dem Einsturz ihrer Gewölbe begraben wurden. Die Ex- plosion war in der Nordseite der Stadt am heftigsten gewesen. Die Kirche der Dreifaltigkeit und der Alta Gratia, die 50 Meter Höhe hatten, und deren Schiff durch 3 bis 4 Meter dicke Pfeiler getragen ward, lagen in emen Trümmerhaufen verwandelt, der nicht höher als 2 Meter war, und die Zermalmung des Schuttes war so beträchtlich, daß von den Pfeilern und Säulen auch keine Spur mehr kenntlich geblieben ist. Die Kaserne San Carlos war beinahe verschwunden. Es stand darin ein Regiment Linientruppen unter den Waffen, das sich eben zur Prozession begeben

9. Für Oberklassen - S. 370

1870 - Altenburg : Bonde
---- 370 --------- neuen Tag mit eben so wenig Bedürfnissen, als man den alten be- schlossen hat. Kommt eins von den wilden Thieren der brasilianischen Einöden nur auf hundert Schritte dem Botokuden zu nahe, so ist es seine sichere Beute. Im Nu ist der Doppelbogen gespannt und der mit Blitzes- schnelle fortgeschleuderte Stein trifft sein Ziel stark und sicher. So sehr aber der Botokude die anderen Wilden noch an Klugheit und Ge- schicklichkeit übertrifft, so steht er doch an innerer Gesittung selbst hinter den rohesten und barbarischsten noch zurück. Selbst die Gefühle der Freundschaft und der Familienliebe sind dem Botokuden ganz fremd. Brüderliche Anhänglichkeit, mütterliche Zärtlichkeit, Kindesliebe sind ihm unbekannte Dinge. Man wird geboren und man lebt. Man spannt dem Kinde die Ohren lang, durchschneidet ihm die Unterlippe, um das dicke Stück Holz hineinzuklammern, man gibt ihm später einen Bogen mit Pfeilen oder Steinen, zeigt ihm die Ebene und sagt zu ihm: „Da suche Dir Deine Nahrung und bekämpfe jedes lebende Wesen, das Dir Widerstand leisten will." Wenn man stirbt, so fließt keine Thräne, ertönt keine Todtenklage. 341. Das Erdbeben von Caracas. Caracas ist die Hauptstadt von der Provinz Caracas oder Vene- zuela, die ehemals zu dem spanischen Südamerika gehörte, nunmehr aber eine Republik bildet. Was die Stadt Caracas betrifft, so war sie eine lebhafte, schöne Stadt, die 40- bis 45,000 Einwohner hatte, bis sie im Jahre 1812 durch ein Erdbeben in weniger als einer hal- den Minute in einen Schutthaufen verwandelt wurde. Dieses schreck- liche Naturereigniß begrub einen großen Theil ihrer Einwohner; auch fanden über 20,000 Menschen in der Provinz Venezuela beinahe in demselben Augenblicke den Tod, viele wurden verstümmelt und verwun- det, und die Übergebliebenen waren dem Schmerz und der Trauer um die Ihrigen preisgegeben. Bereits im December 1811 ward Caracas zuerst aus seiner Sicher- heit durch einen Erdstoß von beträchtlicher Heftigkeit aufgeschreckt. Man beruhigte sich jedoch wieder, da beinahe drei volle Monate vergingen, ohne daß die geringste Erschütterung erfolgt wäre. Endlich ging die Sonne am 26. März 1812 über Caracas auf; es sollte aber den Un- tergang nicht mehr sehen. Der Tag kündigte sich sehr heiß an, die Luft war ruhig und der Himmel wolkenlos. Es war der grüne Don- nerstag, das Volk strömte haufenweis zu den Gotteshäusern. Nichts schien den Betern ihr nahes Ende zu verkünden. Es war vier Uhr Nachmittags. Plötzlich tönten die Glocken; es war Gottes-, nicht Men- schenhand, die sie zum Grabgeläute zwang. Eine zehn bis zwölf Se- kunden lange Erschütterung schreckte das Volk; die Erde schien flüssig und kochend. Man glaubte, die Gefahr sei vorüber, als sich plötzlich der heftigste unterirdische Donner hören ließ, aber stärker und anhalten- der, als das Rollen der Gewitter in dieser Jahreszeit. Unmittelbar auf dieses Gewitter folgte eine senkrechte, drei bis vier Sekunden an-

10. Handbuch der Geographie - S. 558

1914 - Breslau : Hirt
558 Hochländer des Ostens von Südamerika. Venezuela — Estados Unidos de Venezuela. [942 000 qkm, 2 744 000 E., 2,9 auf 1 qkm.] Lage. Zu diesem Staate gehören außerdem noch der östlichste Zweig der Kordilleren und das Einbruchsgebiet um den 20 000 qkm großen Strand see von Maracaibo, der die Ost-Kordilleren von der Sierra Nevada de Santa Maria trennt. Von mehreren an der Ostseite dieser Lagune auf Pfählen erbauten Jndianerorten hat der Staat seinen Namen „Klein-Venedig". Erzeugnisse. Von den drei Teilen des Landes, Ackerbau-, Viehzucht- und Urwaldgebiet, ist der erste der ertragreichste durch seine Kaffeepflanzungen. Alle Jnduftriewaren müssen eingeführt werden, sogar die Säcke zum Verpacken der Ausfuhr. Bedeutend und vielseitig ist der Reichtum des Bodens an Mineralien, wie Edelmetallen und Kupfer, auch Kohlen sind vorhanden, aber kaum benutzt; die Rinder-, Ziegen-, Pferde- und Maultierherden sind nach starker Verwüstung wieder gewachsen. Ausfuhr: Kaffee, Kakao, Kautschuk und Balata (Gummi), Häute, Gold, Rindvieh, Federn, Asphalt. Die Deutschen halten den 3. Platz im Außenhandel und haben u. a. die Bahn von Valencia, an der Südseitewes Küstengebirges, nach Caracas gebaut und im Betriebe. Bis auf die Fremden und 1% Kreolen sind die Bewohner eine Mischlingsrasse, unter der Mulatten und Zambos vorherrschen; von den Indianern gehört der größte Teil zu den Stämmen der Karaiben und Aruäken. Der Bund besteht aus 20 Staaten, 1 Bundesbezirk und 2 Territorien. Handels- flagge: Gelb, Blau, Rot. Caracas, die schöne Hst. (73), liegt 920 m hoch auf der Küstenkette, durch eine Bahn verbunden mit dem Hasen La Guayra [guä-ira], dem zweitwichtigsten Eingangstore des Landes. Puerto Cabello [kabelljo]x, weiter w., ist besonders Kaffeehafen. Maracäibo (50), am seichten Eingänge der nach ihm bekannten, durch eine Barre fast gesperrten Süßwasser-Lagune, ist der bedeutendste Ausfuhrplatz. Barinas, unter 290° v. Gr., berühmt durch seinen Tabak, der hier seine eigentliche Heimat hat, sammelt den Handel des w. Innern; das gleiche tut für den Osten Ciudad Bolivar [ßiudäd boliwar] (oder Angostüra^), am unteren Orinoko. Nahe vor der Nordküste die niederländische Curaçao [kürassaos-Gruppe (1130 qkm, 56125 E.); hier werden Orangen und Pomeranzen ausgeführt. Diese dienen zur Herstellung des bekannten Likörs, der aber erst in Holland zubereitet wird; bedeutend ist hingegen das Flechten von Panamahüten. <2. Die ungefalteten Hochländer des Ostens, l. Guayana. Oberguayana erscheint, auf der einen Seite durch die Küstenebene und aus den anderen durch die Tiefländer des Orinoko, des Rio Negro und des Amazonenstromes begrenzt, als eine un- geheure Hochlandsinsel, Skandinavien an Flächeninhalt weit übertrefsend. Seine steilwandigen, oben platten Gipfel sind den Bildungen der Sächsischen Schweiz vergleichbar. Der merkwürdigste dieser Tafelberge ist der aus rotem Sandstein ausgebaute, 2600 m hohe Roroima, ein „Dreiherrenstein" an der Grenze von Brasilien, Venezuela und Britisch-Guayäna; er entsendet seine Gewässer zum Essequibo [essekibol, zum Orinoko und zum Amazonenstrom. Es ist „der rote Felsen, gehüllt in Wolken, die ewig fruchtbare Mutter der Ströme", wie die Indianer sagen. Ein Nebenfluß des Esse- quibo stürzt vom Hochlandsrande in einem Wasserfall herab, der dem Niagara an Höhe gleichkommt. Die glatte Oberfläche der Berge zeigt die alte Höhe der Sedimentgesteine an, die hier wie im Hochlande von Brasilien auf einem gefalteten Gebirge aus Urgestein lagern; sie selbst sind gar nicht gefaltet und stellen eine uralte Scholle der Erdrinde dar. 1 2 1 Von dem „haardünnen" Tau soabsllo), das imstande sein soll, auf der ruhigen Reede die Schiffe festzuhalten. 2 Der nach der Stadt benannte Bitter wird mit der bitteren Rinde eines Baumes versetzt.

11. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1074

1874 - Mainz : Kunze
1074 Süd am erika — Staaten Columbias. Venezuela, Vereinigte Staaten von Columbia, Ecuador. Diese 3 Staaten, bis 1811 unter spanischer Herrschaft das Vicekönigreich Neu--- Granada und das Generalkapitanat Caracas bildend, liegen in dem großen Nordwest- lichen Landstriche von der Bai Guayaqnil und der Nähe des obern Marannon bis oft- wärts der Orinoco-Mündung? sie enthalten also theils Hochland der Andes, theils aus- gedehnte Tiefebenen (die oben erwähnten 15000 Q.-M. großen Llanos) nebst einein. Theil der Sierren zwischen dem Orinoco und Essequibo. Diese Sierreu und die Tiefebenen, von zerstreuten Indianern bewohnt, sind der unkultivirtere Theil, ob-- wohl man einige Stellen an den Flüssen bebaut; so liegt am Orinoco der Ort An- gostnra, wo man in heißester Jahreszeit auf den Plattdächern schläft, und glücklicher-- weise der sonst im tropischen Klima gesürchtete Nachtthan nicht einmal den Augen schadet. Die Indianer stehen noch auf tiefer Stufe der Entivickelnn g, besonders die in Guayana, Von den trägen Otomaken (am mittleren Orinoco) und Iarnren erzählt man daß sie fette Thonerde essen, und nicht etwa aus Maugel anderer Nahrungsondern als Nachtisch zu starken Mahlzeiten. Thätiger und tapferer als diese siud die lieber» bleibsel der kannibalen Caraiben, die vor Ankunft der Europäer an der ganzen be- nachbarten Küste, wie auf den südlichen Antillen ausgebreitet waren, jetzt aber nur rechts des untern Orinoco zu finden sind. Es ist merkwürdig, daß man nicht weit vom Cassiquiare, wo uur Affen und Tapire wohnen, an den Felswänden große Fign- ren erblickt, von Menschenhand eingehauen, Mond und Sonne, Krokodile und Tiger vorstellend. Vielleicht stammen solche Bildwerke von den ehmals herrschenden M oyska's. In den Llanos dagegen erinnert nichts an frühere Bewohner. Sie sind ein wilder Schauplatz des freien Thier- und Pflanzenlebens. Daß es dennoch hie und da In- dianervölkchen gibt, ist der Fächerpalme zuzuschreiben, die znr Regenzeit einen Ansent- halt gewährt, und deren Mark, Saft und Früchte nahrhaft sind. Erst seit Ankunft der Europäer entstanden an den Steppenflüssen einige Orte, freilich nur Hütten ans Schilf und Riemen geflochten, mit Rindsfellen bedeckt, und Tagereisen weit von ein- ander entfernt; aber zahllos siud bereits die Schaaren verwildeter Rinder, Pferde und« Esel, die die Steppe dnrchschwärmen, sich in der dürren Zeit nasse, in der Regenzeit erhöhtere Plätze suchen, häufig auch die Bente von Jaguars, Kaimans und blutsangen- dem Geschmeiß werden. Zu den Produkten der Orinoco-Gegenden gehört anch das- Oel vou Schildkröten. Diese Thiere sind im Orinoco so zahlreich und legen z. B. auf den Jnselchen Uruana und Pararnna so viel Eier, daß man jährlich 125000 Flaschen Oel daraus pressen kann. — Gehen wir vom Flußlande an der meist von Negern und Indianern bewohnten Küste hin, so findet sich ununterbrochen heiß-* feuchtes Klima und oft außerordentliche Triebkraft des Bodens. Aber die Europäer verweilen nicht gern in den Häfen Enmanä, Porto Eabello, Coro (Venezuela), Maracaibo, Cartagena und Portobello, und ebenso ungern an deu Austral- baien von Panama, Choco (wo zuerst Platiua gefunden wurde) und Guay a quil^ Nur die einzige Seestadt Caracas hat gesunde Lust und fast ewigen Frühling (Mit- teltemperatnr -f~ 16° R.); sie liegt aber vom Gestade aufwärts 887 ra. hoch, und der Hafen La Gnayra wird nur in Geschäften besucht. Reist man auf der Hoch platte v on Caracas weiter, so befindet man sich stets unter europäisch lebenden Menschen

12. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 381

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
83. Das Erdbeben von Caracas. 381 83. Das Erdbeben von Caracas. Pom Anfange des Jahres 1811 bis zum Jahre 1813 war ein großer Flächen- raum, der die Provinz Venezuela, Westindien und einen Teil von Nord- amerika begreift, fortwährend den Erschütterungen unterirdischer Kräfte aus- gesetzt. Am Mississippi befand sich der Erdboden Tag und Nacht in dem Zustande eines steten Hin- und Herschwankens; die Stadt Caracas verspürte den ersten Stoß im Dezember 1811. Die Provinz Venezuela litt vor der Erschütterung, welche ihre Hauptstadt zerstörte, an großer Trockenheit; zu Cara- cas und in einem Umkreise von 311 englischen Meilen um diesen Ort war in den fünf Monaten, welche diesem Unglücke vorausgingen, kein Tropfen Regen gefallen. Am 26. März herrschte eine außerordentliche Hitze, die Luft war ruhig und der Himmel wolkenfrei. Es war gerade der erste Ostertag, und ein großer Teil der Einwohner befand sich in den Kirchen. Kein gefahrdrohendes Zeichen ging dem furchtbaren Ereignisse voraus. Sieben Minuten nach 4 Uhr abends wurde die erste Erschütterung gespürt. Sie war so stark, daß die Glocken in den Kirchen ertönten, und dauerte 5 bis 6 Sekunden. Unmittelbar aus diesen ersten Stoß folgte ein zweiter, welcher 10 bis 12 Sekunden anhielt. Während desselben war der Boden in einem beständigen Schwanken begrasten und wogte gleich einer kochenden Flüssigkeit. Man glaubte schon, die Gefahr sei vorüber, als sich ein furchtbares unterirdisches Getöse vernehmen ließ, wel- ches dem Rollen des Donners glich. Auf dieses Getöse folgte eine Erschütterung in senkrechter Richtung, und auf diese eine wellenförmige, die etwas länger dauerte. Die Stöße befolgten entgegengesetzte Richtungen, von Norden nach Süden und von Osten nach Westen. Es war unmöglich, daß irgend etivas die Bewegung von unten nach oben und die einander kreuzenden Bewegungen aus- halten konnte. Die Stadt Caracas ward gänzlich zerstört, und 9 bis 10 000 ihrer Einwohner wurden unter den Trümmern der einstürzenden Kirchen und Häuser begraben. Eine Prozession, welche gehalten werden sollte, hatte noch nicht begonnen, allein das Gedränge in den Kirchen war so groß, daß gegen 3 bis 4000 Personen durch den Einsturz der gewölbten Dächer zerschmettert wurden. Im nördlichen Teile der Stadt war die Erschütterung am stärksten. Zwei Kirchen dieses Teils, welche etwa 45 Meter hoch waren und deren Schiffe auf Säulen von etwa 4 Meter im Durchmesser ruhten, wurden in eine Maste von Ruinen verwandelt, die nirgends über anderthalb Meter hoch war. Das Ein- sinken der Trümmer war so bedeutend, daß nach wenigen Jahren kaum noch eine Spur von den Pfeilern und Säulen gesehen wurde. Die Baracken, aus denen ein nördlich von diesen Kirchen gelegenes Quartier bestand, verschwanden fast gänzlich. Ein Regiment Linientruppen, welches sich in einem großen Gebäude dieses Stadtteils versammelt hatte, um sich dem feierlichen Zuge der Prozession anzuschließen, wurde, mit Ausnahme weniger, unter diesem Haufe begraben. Neun Zehntel der schönen Stadt Caracas stürzten völlig in Trümmer zusam- men. Die Häuser, welche nicht einfielen, waren dergestalt gesprungen, daß es niemand wagen durfte, sie zu bewohnen. Die Hauptkirche, welche durch große Strebepfeiler gestützt ist, blieb stehen. Unter die 9 bis 10 000 Menschen, welche oben als die Zahl der durch das Erdbeben Getöteten angegeben wurden, sind nicht die Unglücklichen mit ein-

13. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 388

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
388 84. Das Erdbeben von Caracas. 84. Das Erdbeben von Caracas. Pom Anfange des Jahres 1811 bis zum Jahre 1813 mar ein großer Flächen- raum, der die Provinz Venezuela, Westindien und einen Teil von Nord- amerika begreift, fortwährend den Erschütterungen unterirdischer Kräfte aus- gesetzt. Am Mississippi befand sich der Erdboden Tag und Nacht in dem Zustande eines steten Hin- und Herschwankens; die Stadt Caracas verspürte den ersten Stoß im Dezember 1811. Die Provinz Venezuela litt vor der Erschütterung, welche ihre Hauptstadt zerstörte, an großer Trockenheit; zu Cara- cas und in einem Umkreise von 311 englischen Meilen um diesen Ort war in den fünf Monaten, welche diesem Unglück vorausgingen, kein Tropfen Regen gefallen. Am 26. März herrschte eine außerordentliche Hitze, die Luft war ruhig und der Himmel wolkenfrei. Es war gerade der erste Ostertag, und ein großer Teil der Einwohner befand sich in den Kirchen. Kein gefahrdrohendes Zeichen ging dem furchtbaren Ereignisse voraus. Sieben Minuten nach 4 Uhr abends wurde die erste Erschütterung gespürt. Sie war so stark, daß die Glocken in den Kirchen ertönten, und dauerte 5 bis 6 Sekunden. Unmittelbar auf diesen ersten Stoß folgte ein zweiter, welcher 10 bis 12 Sekunden anhielt. Während desselben war der Boden in einem beständigen Schwanken begriffen und wogte gleich einer kochenden Flüssigkeit. Man glaubte schon, die Gefahr sei vorüber, als sich ein furchtbares unterirdisches Getöse vernehmen ließ, welches dem Rollen des Donners glich. Auf dieses Getöse folgte eine Erschütterung in senkrechter Richtung, und auf diese eine wellenförmige, die etwas länger dauerte. Die Stöße befolgten entgegengesetzte Richtungen, von Norden nach Süden und von Osten nach Westen. Es war unmöglich, daß irgend etwas die Bewegung von unten nach oben und die einander kreuzenden Bewegungen aushalten konnte. Die Stadt Caracas ward gänzlich zerstört, und 9 bis 10000 ihrer Einwohner wurden unter den Trümmern der einstürzenden Kirchen und Häuser begraben. Eine Prozession, welche gehalten werden sollte, hatte noch nicht begonnen, allein das Gedränge in den Kirchen war so groß, daß gegen 3 bis 4000 Personen durch den Einsturz der gewölbten Dächer zerschmettert wurden. Im nördlichen Teile der Stadt war die Erschütterung am stärksten. Zwei Kirchen dieses Teils, welche etwa 45 Meter hoch waren und deren Schiffe auf Säulen von etwa 4 Meter im Durchmesser ruhten, wurden in eine Masse von Ruinen verwandelt, die nirgends über anderthalb Meter hoch war. Das Ein- sinken der Trümmer war so bedeutend, daß nach wenigen Jahren kaum noch eine Spur von den Pfeilern und Säulen gesehen wurde. Die Baracken, aus denen ein nördlich von diesen Kirchen gelegenes Quartier bestand, verschwanden fast gänzlich. Ein Regiment Linientruppen, welches sich in einem großen Gebäude dieses Stadtteils versammelt hatte, um sich dem feierlichen Zuge der Prozession anzuschließen, wurde, mit Ausnahme weniger, unter diesem Hause begraben. Neun Zehntel der schönen Stadt Caracas stürzten völlig in Trümmern zusam- men. Die Häuser, welche nicht einfielen, waren dergestalt gesprungen, daß es niemand wagen durste, sie zu bewohnen. Die Hauptkirche, welche durch große Strebepfeiler gestützt ist, blieb stehen. Unter die 9 bis 10 000 Menschen, welche oben als die Zahl der durch das Erdbeben Getöteten angegeben wurden, sind nicht die Unglücklichen mit ein-

14. Die außereuropäischen Erdteile - S. 42

1909 - Breslau : Hirt
42 Amerika. und Batate den Indianern eine mehlreiche Nahrung liefern. Aus der ein- heimischen Tierwelt gewähren den Eingeborenen großen Nutzen: das Lama als Lasttier, das Alpaka und das Vicuna durch Fleisch und Wolle (Alpäkawolle, Vigogne). Das Vorhandensein ergiebiger Silberlager rief die Entstehung von Städten hervor, darunter La Paz [paß]. Übertroffen wird sie von Lima, der größten Stadt des Hochlandes, die in einer künstlich bewässerten, frucht- baren Ebene gegründet wurde. Ihr Hafen, Callao [Jaxjdo], führt nach dem Deutschen Reiche hauptsächlich Guano *, Kakao, Chinarinde und Koka aus. Mehrere Eisenbahnen, darunter eine in Montblanc-Höhe, führen von der Küste nach dem innern Hochlande. Nördlich und südlich vom Äquator breitet sich das durch sein mildes, dabei regnerisches Klima berühmte Hochland von Quito Wo^j aus, auf desseu grüne Hügel elf Schneeberge herabblicken; unter ihnen der erloschene Ehim- borasso [tschhuborässo], d. i. Schueeberg, und der immerfort rauchende Eotopäxi, dessen Feuer häufig durch die Nacht leuchtet. Die Hochfläche dient vorherrschend der Viehzucht. Der fruchtbaren, aber ungesunden Küste bringen die Tropenregen regelmäßige und reichliche Be- Wässerung, so daß auf ausgedehnten Plantagen Kakao, der hier auch wild wächst, Kaffee und Zucker gewonnen werden, Erzeugnisse, die über Gnayaquil [gtvajaftl] zur Ausfuhr gelangen. Die nördlichen Anden teilen sich in drei Ketten. Zwischen der mittleren und der östlichen Kette fließt der schiffbare Magdalenenstrom (Mündung?). In seinem Talbecken wird Kaffee und Kakao gebaut. Die von den Ostkordilleren umschlossene Hochebene von Bogota trägt Weizen- und Kartoffelfelder. Hier entstand aus einer Jndianeransiedluug Bogota, eiue der gesundesten Städte Südamerikas. In ihrer Nähe findet noch heute, wie zur Zeit der spanischen Eroberer, Bergbau auf Edelmetalle statt. Die östliche Kette setzt sich als Kordillere vou Venezuela auf der Insel Trinidad fort. An ihrem Südfuße, namentlich bei Varinas, wird viel Tabak gebaut, der wie die Kaffee- und Kakaoernten des Nordabhanges über La Guayra [gwdira], Hafenstadt von Caracas, zur Ausfuhr gelangt. b) Das Bergland von Guayana [gttmjana]. Es steigt wie eine ungeheure, bewaldete Berginsel, viel größer als Skandi- navien, aus der sumpfigen Küstenebene und den Tiefländern des Orinoko und des Amazonenstromes auf. Durch starke Verwitterung ist das sehr alte Gebirge seiner hohen Gipfel beraubt und ein von parallelen Falten durch- zogenes Tafelland geworden. Der 0 des Berglandes und der davor liegende Küstensaum bilden den einzigen europäischen Besitz des südamerikanischen Festlandes. Die westliche Hälfte gehört den Briten, die Mitte den 1 Der Vogeldünger Guano, ein wichtiges Dungmittel, hat sich infolge der Regenarmut der Küste dort zu hohen Schichten angehäuft.

15. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 96

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
96 Amerika. Sumpfe erheben sich die Bäume mit ihren Wurzelu wie auf Stelzen (Man- grove). Die menschenarme Wildnis längs des Stromes ist die Heimat von Puma, Jaguar, Klammeraffen, Ameisenfresser, Faultier, Kolibri und Klapper- schlänge. Nördlich breiten sich weite Ebenen, die Llanos ^) (ljanos) aus. Im W sind sie tischgleiche, endlose Grasflächen. Während der Trockenzeit (Nov.—April) ausgedörrt, staubig, mit klaffendem Boden, bedecken sie sich zu Anfang der Regen- zeit mit Kräutern und Gräsern. Pferde und Rinder tummeln sich; der Jaguar lauert im Grase; Krokodile (Kaimane), Wasserschlangen und Zitteraale beleben die jetzt angeschwollenen Flüsse und Tümpel. Schließlich entsteht eine ungeheure Überschwemmungsfläche mit Scharen fischender Wasservögel. Manche Teile der Llanos tragen aber auch gruppenweise verteilte Bäume. So entstehen Baum- steppen oder Savannen (Palmen, Kaktusbäume). Oder der Wald begleitet in schmalen Streifen die Flußufer (Galeriewälder). In den Llanos find keine größeren Orte; die Hauptstadt von Venezuela, Caracas, liegt bereits im Randgebirge. Ihr Hafen ist La Guaira. Das östliche Vorland des Berglandes von Guayana ist ein niedriges Pla- tean mit einzelnen Gebirgsketten. Hier liegen die einzigen europäischen Besitzungen Südamerikas: 1. Französisch-Guayana, mit ungesundem Klima, eine Strafkolonie. Die Hauptstadt ist Cayenne. 2. Surinam, gehört den Niederländern. 3. Britisch-Gnayana. Der heiße Küstenstrich erzeugt viel Zucker. Z. Tas Amazonastiesland. Der Amazonas kommt zwar an Lauflänge dem Misfiffippi nicht gleich (5570 km gegen 6700 km), umfaßt aber das größte Stromgebiet der Erde (7 Mill. qkm). Auf dieser Fläche würden Rußland, Deutschland, Österreich-Ungarn und die Balkan- staaten Platz finden. Auf das eigentliche Tiefland kommen 4v2 Mill. qkm, also immer noch eine Fläche wie fast halb Europa. Als Maranon (maranjon) fließt der Riesenstrom zunächst 700 km auf der Andenhochfläche, stürzt sich dann durch eine Reihe wilder Felsentore hinab und strömt nun durch weite, steinlose Ebenen mitten in dichten Urwäldern dem Meere zu. In seiner Laufmitte ist er bereits 5 km breit; weiter abwärts gleicht er an Breite dem Bodensee. Sein Mündungstrichter dehnt sich 100 km weit (Leipzig—dresden), und eine Insel (Marajo) von der Größe Württembergs trennt ihn von der Mündung des Tocantins (tokangtings). Die mittlere Stromtiefe würde genügen, um einen Kirchturm (70m) darin zu ver- senken. Vom Ozean her wälzt sich bei Flut eine ungeheure Wasserwelle mauer- gleich flußaufwärts, fodaß kleine Schiffe zertrümmert werden. Mehr als 200 Nebenflüsse sind dem Riesenstrome dienstbar, darunter 18 größere als der Rhein. Von N her kommt der Rio Negro mit tinten- schwarzem Wasser, im Unterlaufe bis 25 km breit. Im L sind wichtig der weithin schiffbare Ucayali und der Madeira (madera)2) mit gewaltigen Mengen von x) Vgl. lat. planus, franz. piain — eben. 2) = Holzfluß.

16. Bd. 2 - S. 355

1886 - Langensalza : Greßler
355 gebliebenen waren teils dem Schmerz und der Trauer um die Ihrigen preisgegeben. Bereits im Dezember 1811 ward Caracas zuerst ans seiner Sicher- heit durch einen Erdstoß von beträchtlicher Heftigkeit aufgeschreckt. Man beruhigte sich jedoch wieder, da beinahe drei volle Monate vergingen, ohne daß die geringste Erschütterung erfolgt wäre. Endlich ging die Sonne am 26. März 1812 über Caracas auf; es sollte aber den Unter- gang nicht mehr sehen. Der Tag kündigte sich sehr heiß an, die Lust war ruhig und der Himmel wolkenlos. Es war der grüne Donners- tag, das Volk strömte hausenweis zu den Gotteshäusern. Nichts schien den Betern ihr nahes Ende zu verkünden. Es war vier Uhr nach- mittags. Plötzlich tönten die Glocken; es war Gottes-, nicht Menschen- hand, die znm Grabgeläute zwang. Eine zehn bis zwölf Sekunden lange Erschütterung schreckte das Volk; die Erde schien flüssig und kochend. Man glaubte, die Gefahr sei vorüber, als sich plötzlich der heftige unterirdische Donner hören ließ, aber stärker und anhaltender als das Rollen der Gewitter in dieser Jahreszeit. Unmittelbar auf dieses Gewitter folgte eine senkrechte, drei bis vier Sekunden anhaltende Bewegung, welche zu gleicher Zeit von einer wagerechten, wellenförmigen begleitet war. Diese Stöße folgten in zwei sich durchkreuzenden Rich- tungen von Norden gegen Süden und von Osten nach Westen. Diesen gleichzeitigen Bewegungen von unten nach oben und sich durchkreuzend konnte nichts mehr widerstehen, in einer Viertelminute war Caracas ein Schutthaufen, der 9 bis 10 000 seiner Bewohner begraben hatte. Noch hatte die Prozession (mehrere in feierlicher Ordnung gehende Personen) den Umgang nicht eröffnet; aber das Hinzuströmen zur Kirche war so groß, daß gegen 3 bis 4000 Einwohner unter dem Einsturze ihrer Gewölbe begraben wurden. Die Erderschütterung war in der Nordseite der Stadt am heftigsten gewesen. Die Kirche der Dreifaltigkeit und der Alta Gratia, die mehr als 45 Meter Höhe harten, und deren Schiss durch 4—5 Meter dicke Pfeiler getragen ward, lagen in einen Trümmerhaufen verwandelt, der nicht höher als 1,5 bis 2 Meter war, und die Zermalmung des Schuttes war so beträchtlich, daß von den Pfeilern und Säulen auch keine Spur mehr kenntlich geblieben war. Die Kaserne San Carlos war beinahe verschwunden. Es stand darin ein Regiment Linientruppen unter den Waffen, das sich eben zur Pro- zession begeben sollte, von diesem retteten sich nur wenige einzelne, die andern lagen unter dem Schutte vergraben, in den sich das große Ge- bäude so plötzlich verwandelt hatte. Neun Zehnteile der schönen Stadt Caracas waren gänzlich zerstört. Die Häuser, welche nicht einstürzten, waren so zerrissen, daß sie nicht mehr bewohnt werden konnten.. Etwas weniger verheerend zeigten sich die Wirkungen des Erdbebens im süd- lichen und westlichen Teile der Stadt zwischen dem großen Platze und dem Hohlwege von Carognata. Hier blieb die Kathedralkirche aufrecht stehen. Wenn man nun zählt, daß 9 bis 10 000 Menschen durch die 23*

17. Für Präparandenanstalten - S. 211

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. weites Wald- und Wiesenland. Die Mitte ist ein Grasland, aber auch Korn- kammer und Viehzuchtgebiet. Der vorherrschende Südwestwind kommt über Land und ist deshalb trocken, so daß kein Wald aufkommt. Der 8 (die Pampas — Offene Felder) hat gemäßigtes Klima und ist ein wertvolles Ackergebiet. Die riesigen Herden von Schafen, Pferden und Rindern werden von berittenen Hirten gehütet. 4. Politische Übersicht. § 327. Venezuela [roenefjueta] (= Klein-Venedig, da die Indianer ihre Küstenwohnungen auf Pfählen erbauten) ist nur zum kleineren Teil bebaut und besteht meist aus Grasland; im 8 greift es in das Waldgebiet des Amazonenstroms hinüber. Im W liegt der See von Maracäibo, eine Meeresbucht. Die Ausfuhr besteht vor allem aus Kaffee, Kakao und Kautschuk. Die auf der Hochebene gelegene Hauptstadt Caracas steht durch eine Bahn in Verbindung mit ihrem Hafen La Guayra Igwä-ira^. Aufgabe. Welche anderen Städtepaare dieser Art sind in Südamerika zu nennen? Eine größere europäische Kolonie ist Guayana, geteilt zwischen Frank- reich, England und Holland. Der englische Teil ist am größten und liefert Zucker; das französische Gebiet wird als Verbrecherkolonie benutzt. Es ist das Land „wo der Pfeffer wächst"; wegen des mörderischen Klimas nennt man es „die trockene Guillotine Frankreichs". § 328. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, fast 16mal so groß wie das Deutsche Reich, mit nur 21 Mill. Einwohnern, umfassen außer dem Hochlande von Guayana und den Ebenen des Amazonenstroms noch einen Teil des Paranagebiets. Die Bewohner sind meist Mestizen und Weiße mit portugiesischer Sprache, dazu Neger und Mulatten. Die In- dianer sind in die Wälder zurückgedrängt und stehen auf niedrigster Stufe der Gesittung. Wirtschaftliche Bedeutung. Die üppigen Erträge der tropischen Pflanzen- welt machen Brasilien zu einem wichtigen Produktionsland. Es ist das Hauptgebiet der Erde für Kaffee und Kautschuk, dazu liefert es Baum- wolle, Rohrzucker, Tabak und Farbhölzer, außerdem Gold und Diamanten. Die deutsche Schiffahrt ist durch ihre größten Gesellschaften an Ein- und Ausfuhr stark beteiligt. Städte. Weil das Innere durch Straßen und Bahnen wenig er- schlössen ist, liegen die Städte an der Küste. Rio de Janeiro [liu de bschanerul, d. i. Januarsfluß (844), hat seinen Namen davon, daß es am 1. Januar (1501) entdeckt wurde. Die Hafenbucht ist eine der schönsten der . Welt. Rio de Janeiro ist der bedeutendste Kasfeemarkt und die wichtigste Hafenstadt Brasiliens. Bahia [bata], d. i. Bai, und Pernambüco, d. i. Haff (Endpunkt des deutschen Kabels), sind Häfen für Zucker, Farbholz, Baumwolle und Tabak; Para ist Ausfuhrplatz für das Riesengebiet des Amazonenstroms, namentlich für Kautschuk. Bis Mauaos am Amazonen- ström gehen die Ozeandampfer. 14-!-

18. Europa und Amerika - S. 145

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
145 Amerika. 237 4. Ecuador, d. h. Äquator. 3/s Deutschland. Hst. Quito (Eito) 2800 m hoch (vgl. Zugspitze!) auf einer milden Hochebene mit „ewigem Frühling". — 3/4 der Ausfuhr siud Kakao. — Wo die vulkanischen Galapagos-Jnfeln? 5. Kolumbien, nach Kolumbus benannt. 2^2 mal so groß wie Deutschland. Anteil an den Llanos. Hauptausfuhr: Kaffee, Kakao, Metalle. Hst. Bogota O. 6. Venezuela, der Orinocostaat (Llanos). L^mal so groß wie Deutsch- land. Reich an ungenützten Bodenschätzen. Hst. Caracas tz; Hafen Maracaibo Q Hauptausfuhr: Kaffee, Kakao. 11. Das Koiomauartö Guayana. Feuchtheiß und üppig fruchtbar. Britisch-, Niederländisch- und Fran- zösisch-Gnayana. Letzteres „das Land, wo der Pfeffer wächst", mit der nn- gesunden Strafkolonie Cayenne (kajenn). Cayenne-Pfeffer. — (Hauptort von Britisch- und von Niederländifch-Guayana?) Einpräge- und Wiederholungsaufgaben zu Süd-Amerika. 1. Benenne die Ein- § tragungen in Skizze § 237. 2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu saqen über: >Aconcagua, 7000 m Mmazonenstrom >Anden Areqnipa □ largentinien Asuncion ^ Atacamawüste Ibahia G Blumenau ^ Ibogota H I Bolivien jbrasilisches Bergland Ibuenos Aires D Callao ^ Icaracas ^ Cayenne Ichile Ichimborazo, 6250 m Cordoba W Cotopaxi, 5960 m lecuador jfalkland-Jnseln Ifeuerland Ifray-Bentos Georgetown H Galäpagos-Jnseln Abb. § 237. Stumme Skizze von Südamerika.

19. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 146

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 146 — Ecuador. Hauptstadt Quito (fito), 80000 Eiuw., gerade unter dem Äquator. Colombia hat seinen Namen nach dem Entdecker des Erdteils. Hauptstadt Bogota, 110000 Einw. Venezuela. Hauptstadt Caracas, 57000 Einw., mit dem Hafen La Guayra (gweira). § 151. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Die Selvas'). Während sich an der Westküste Südamerikas wegen des jähen Abfalls der Anden zum Meere größere Flusse uicht entwickeln können, fließen nach Osten große Wassermassen dem gewaltigen System des Amazonenstromes oder Maranon (maraujou) zu. Er ist der drittlängste, aber wasserreichste Strom der Erde. Viele seiuer Neben- flüsse sind doppelt so lang als der Rhein; an der Müuduug kommt seine Breite der Entfernung von Hamburg bis Berlin gleich. Die wasserreichen Flüsse haben von den Gebirgen viel Schutt und Gerolle abgetragen. Durch die Ablagerung dieser Gesteinsmassen ist die Tief- ebene entstanden, die sich zwischen den Anden und den Hochländern von Guayana und Brasilieu ausbreitet. Auf dem Schwemmlaud hat sich unter dem tropischen Klima und bei dem Wasserreichtum eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickelt. Die ungeheuren Urwälder im Ge- biete des Amazonenstromes heißen Selvas. In feierlicher Ruhe liegt der Urwald da. Hochragende Palmen, gewaltige Farnbäume, riesengroße Kakteen streben zum Lichte empor und bilden ein grünes Blätterdach. Wie Efell rankt sich der Pfeffer an ihnen empor. Meterlange Flechten hängen in Strähnen zur Erde nieder. Hier hat eine Liane den Lorbeer- bäum umschlungen und droht ihn zu ersticken. Dort ist dies einer anderen Schling- pflanze schon gelungen. Der Stamm ist in sich zusammengestürzt, und wie eine riesige, gewundene Schlange steht nun die Schlingpflanze im Dnnkel der Waldung. Mit den Blüteu wetteifern buntschillernde Schmetterlinge und glänzende Käser an Pracht. Vielfarbige Kolibris und bunte Papageien durchschwirren die Luft Eidechsen von ungeheurer Größe und düster gefärbte Schlangen winden sich im Grase, Krokodile und Schildkröten sonnen sich im heißen Sand. Nachts weiden das schlanke Reh itnd der plumpe Tapir auf saftiger Wiese. Jaguar und Puma gehen jetzt ans Raub aus, winselnd und kreischend flüchten langgeschwänzte Affen von Ast zu Ast. Milliarden phosphoreszierender Insekten bilden eine feenhafte Illumination, und gespensterartig flattern blutsaugende Fledermäuse durch das tiefe Duukel der Nacht. 2. Die Llanos ^) (lj^nos) werden von dem Orinsko durchflössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt. Da eine Wasserscheide zwischen ihm und dem Ämazonenstrom fehlt, so steht er mit diesem (durch den Casiquiare) in natürlicher Verbindung sgabelnng- Bifnrcation). Die bewaldeten Flußufer habeu fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Zuckerrohr, Tabak, Kakao und Kaffee. An seinem linken Ufer dehnen sich weite Grassteppen, die Llanos, aus. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) klafft ihr Boden i) Selvas — Wälder, 2) Llanos — Ebenen.

20. Geographischer Leitfaden - S. 323

1903 - Regensburg : Manz
Südamerika. 323 C. Südamerika. 18 Mill. qkm. Etwa 38 Mill. E."(2 Bewohner auf 1 qkm). Südamerika besteht aus den neun Republiken des früheren spanischen Südamerika', ans den portugiesisch redenden Vereinigten Staaten von Brasilien und aus dem Kolonialgebiete Guayana. Bewohner sind Weiße (Kreolen), Indianer und Mestizen, in Brasilien und Guayana auch Neger und Mulatten. 1. Venezuela (weneßuela)^, im Gebiete des Orinoco. Der größte Teil des Bodens (namentlich rechts des Orinoco) ist Steppe (die Llanos) und Urwald. In den Llanos wird Viehzucht gärte* bett, in den tropischen Küstenniederungen und an den Gebirgs-abhängen baut man Kaffee und Kakao, auch Zucker und Baumwolle. Von den Indianern gehören die meisten zum Stamme der Kariben und Ottomaken. Caracas, Hauptstadt, mit dem Hafen La Gnayra. Varinas, bekannt durch seinen Tabak, der hier seine eigentliche Heimat hat. 2. Colombia, in günstiger Lage an zwei Meeren, mit fruchtbarem Boden. Das Land ist nur im Gebiete des Magdalenen-stromes dichter bewohnt. Der Ackerbau erzeugt namentlich Tabak, Kaffee und Baumwolle. Viehzucht in den Llanos. Bogota, 110000 E., Hauptstadt (2600 m hoch). Von Panama führt nach Colon an der Ostküste eine 75 km lange, wichtige Eisenbahn^. 3. Ecuador, nach feiner Lage unter dem Äquator so ge- 1 Bald uach der im Jahre 1808 erfolgten Absetzung der spanischen Dynastie unter Napoleon erklärten sich (seit 1811) die Kolonien, eine nach der andern, für frei und behaupteten sich in langwierigem Kampfe gegen Spanien, wurden aber seitdem oft von inneren Unruhen heimgesucht. 2 Der Name Venezuela (— Kleinvenedig) stammt von zahlreichen, ein der Ostfeite des Golfes von Maracaibo auf Pfählen erbauten Indianer-orten her. 3 Ebenda ist eine Kanalverbindung in Angriff genommen, welche von den Bereinigten Staaten von Nordamerika durchgeführt werden soll. 21*