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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 174

1898 - Schwabach : Schreyer
— 174 — e. Der Donnersberg. Der König unter den Bergen der Nordpfalz, die höchste Er- Hebung der gauzeu Rheinpfalz, ist der Donnersberg. Zeigen! — Von seinem Fuß, der einen gewaltigen Umfang besitzt, bis zum Gipfel ist er größtenteils mit herrlichen Waldungen bestanden. In ihrem Schatten steigen alljährlich viele hundert Fremde hinauf zur Höhe des Berges, die wie beim Hesselberge eine kleine Hochebene dar- stellt. Ein mächtiger steinerner Ringwall, in uralter Zeit von Menschen aufgeführt, schließt die Höhe des Berges ein. Da dieselbe stellenweise von mächtigen Eichen, Buchen und Fichten bewachsen ist, darf man sich die Mühe nicht verdrießen lassen, den Aussichtsturm des Berges oder den Königsstnhl zu besteigen. Der Königsstuhl ist ein hoher Fels, der über die Gipfelfläche des Donnersberges hoch emporragt. Frankenkönige sollen hier oben einst Gericht gehalten haben. Vom Königsstuhl und vom Ludwigsturm — so heißt der Aussichtsturm — genießt man eine bezaubernd schöne Aussicht auf das herrliche Pfälzer Land, die nicht zu beschreiben ist. Auf dem nordöstlichen Abhange des Berges befindet sich eine geräumige Villa (Erklären!), in der während der schönen Jahres- zeiten viele kränkliche Personen für längere Zeit Wohnung nehmen, um durch die frische, würzige Luft der Donnersbergwaldungen zu gefuudeu. Der Douuersberg gilt als ein vorzüglicher Luftkurort, wie Berneck im Fichtelgebirge u. a. — Am nördlichen Abhange des Berges dehnen sich stattliche Kastanienpflanzungen aus, wie man sie in Deutsch- land nicht wieder findet. Auf die edlen, eßbaren Kastanien hält der Pfälzer, besonders im Weinlande, gar viel. Wie bei den Westrichern die „Grumbereu", so werden bei den Borderpsälzern die Kastanien (Kästen) aus die verschiedenste Weise schmackhaft zubereitet; gedämpft und gekocht, geröstet und gebraten kommen sie aus den Tisch, und zum Wein sollen sie besonders gut munden. Am Fuße des Donnersberges gräbt man in großen Steinbrüchen sehr harte, schwarzgrüne Steine heraus. Auch nach Eisen- und Kupfer- erzen fucht der fleißige Bergmann mit Erfolg. Das Land rings um den hohen Donnersberg zeigt eine große Fruchtbarkeit. Sehr ergiebig ist der Getreidebau. Wie die Glanthaler treiben auch die Leute des Donnersberglandes bedeutende Viehzucht; Donnersberger Vieh wird gerne gekaust. Eine wohlhabende Bevölkerung wohnt in den vielen großen Dörfern des fruchtbaren Donnersberglandes. Zusammenfassung: Der Donnersberg. Die höchste Erhebung der Rheinpfalz ist der Donnersberg. Er ist stark bewaldet. Sein Rücken bildet eine Hochebene. Aus derselben ragt ein hoher Fels, der Königsstuhl, empor. Auf dem Donnersberg genießt man eine prächtige Aussicht. Am Fuße des Berges sind große Kastanienpflanzungen. Aus seinem Innern gräbt man Steine und Erze. Das Donnersbergland ist ein reiches Getreideland. Zeichnung. __

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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 94

1906 - Leipzig : Hirt
94 Frau, sondern fr den Mann selbst bestimmt mar, sollte diesen erinnern, da er gewillt sein msse, das Vaterland und den heimatlichen Herd gegen jeden Feind zu verteidigen. Ferner deutete die Waffenrstung" an, da die Frau nicht auerhalb der Gedankenwelt des Mannes, nicht auer-halb der Kriegsereignisse stehen drfe. Das geschirrte Ro, die dar-gebrachten Waffen belehrten die Frau an der Schwelle des Ehestandes, da sie als eine Genossin der Arbeiten und Gefahren des Mannes in die Ehe trete, um mit ihm im Kriege wie im Frieden gleiche Lasten und gleiches Schicksal zu tragen. Darum zogen die Frauen mit in den Krieg. Hinter der Schlachtreihe saen sie auf den Wagen und forderten die Ihrigen zur Tapferkeit auf; denn ihr und ihrer Kinder Los war die Knechtschaft, wenn der Sieg verloren ging. Man erzhlt Beispiele, da wankende, ja schon weichende Schlachtreihen von den Frauen zum Still-stand gebracht wurden und schlielich siegten. Im Frieden bestellten die Frauen Haus und Herd und Feld.*) (Fig. 63.) Aus der Gtterlehre der Germanen. Die Gtterlehre der alten Deutschen entspricht vllig dem Charakter eines rauhen, aber unverdor-benen, krftigen und gemtvollen Volkes. Ihren obersten Gott nannten sie Wodan. Wodan ist stammverwandt mit dem altdeutschen Zeitwort watan: schreiten. Wodan ist der Gott, der das Weltgebude durch-schreitet. Der Name bezeichnet die Allgegenwart und zugleich die hchste Regierungsgewalt seines Trgers. Wodan wei das Ver-gangene, sieht das Gegenwrtige und schaut das Zuknftige. Seine Wohnung ist Walhalla, die Halle des Kampfes. Er ist der Gott des Krieges. Kriegsgetmmel und Schlachtenlrm war die Festfreude der Männer, die ihn verehrten. Der Godesberg bei Bonn bewahrt seinen Namen, und in der englischen Benennung des Mittwochs, wednesday, ist er erhalten. Wodans Sohn ist Donar, der Gott des Donners. Der Donnerstag erinnert noch heute an ihn, desgleichen der Donnersberg in der bayrischen Rheinpfalz. Tyr oder Zio ist der eigentliche Schlachten-gott. Nach ihm ist der Dienstag genannt und wahrscheinlich der Ort Zndorf bei Cln. Heimdal ist der Gott der Weisheit, der Grnder der menschlichen Stnde. Er schuf die Knechte, die Bauern und die Edeln. Der beste der Götter ist Baldur oder Bald er. Herzensgte, Un-schuld und Gerechtigkeit sind ihm eigen. Ihn ttete sein blinder Bruder Hdur, verfhrt von Loki, dem bsen Gotte, dem Anstifter jeder finstern Tat. Balders Sterbetag wurde festlich begangen. Man hoffte auf seine Auferstehung, mit der eine glcklichere Zeit beginnen sollte. Ogir oder gir ist der Beherrscher des Meeres. Sein Lob hat Kaiser Wilhelm Ii. gesungen: *) Tacitus, Germania 7, 8, 18.

2. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 131

1915 - Leipzig : Hirt
Heimat, Land und Volk. 131 stnde der Ausstattung: Rinder, ein gezumtes Ro, Schild, Schwert und Speer. Die Frau brachte ebenfalls Waffenstcke dem Manne zu. Die Rinder deuteten an, da der Mann imstande sei, fr den Unterhalt der Familie zu sorgen: die Waffenrstung, die natrlich nicht fr die Frau, sondern fr den Mann selbst bestimmt war, sollte diesen erinnern, da er gewillt sein msse, das Vaterland und den heimatlichen Herd gegen jeden Feind zu verteidigen. Ferner deutete die Waffenrstung an, da die Frau nicht auerhalb der Gedankenwelt des Mannes, nicht auerhalb der Kriegs-ereiguisse stehen drfe. Das geschirrte Ro, die dargebrachten Waffen belehrten die Frau an der Schwelle des Ehestandes, da sie als eine Genossin der Arbeiten und Gefahren des Mannes in die Ehe trete, um mit ihm im Kriege wie im Frieden gleiche Lasten und gleiches Schicksal zu tragen. Darum zogen die Frauen mit in den Krieg. Hinter der Schlachtreihe saen sie auf den Wagen und forderten die Ihrigen zur Tapferkeit auf; denn ihr und ihrer Kinder Los war die Knechtschaft, wenn der Sieg verloren ging. Man erzhlt Beispiele, da wankende, ja schon weichende Schlachtreihen von den Frauen zum Stillstand gebracht wurden und schlielich siegten. Im Frieden bestellten die Fraueu Haus und Herd und Feld, bereiteten das Brot und webten die Gewnder*). (Bilder S. 130.) 6. Aus der Gtterlehre der Germanen. Die Gtterlehre der Germanen Die Götter, entspricht vllig dem Charakter eines rauhen, aber unverdorbenen, krftigen und gemtvollen Volkes. Ihre Gottheiten sind ursprnglich die gewaltigen Naturmchte, die ihr Leben im Wechsel von Tag und Nacht, von Sommer und Winter beherrschten. Ihren obersten Gott nannten sie Wodan. Er wei das Vergangene, sieht das Gegenwrtige und schaut das Zu-knftige. Seine Wohnung ist Walhalla, die Halle des Kampfes. Der Godesberg bei Bonn bewahrt seinen Namen, und in der englischen Benennung des Mittwochs, wednesday, ist er erhalten. Wodans Sohn ist Donar, der Gott des Donners. Der Donnerstag erinnert nod) heute an ihn, desgleichen der Donnersberg in der bayrischen Rheinpfalz. Tyr oder Zio ist der eigentliche Schlachtengott. Nach ihm ist der Diens-tag genannt. Wodans Gattin ist Frigga oder Freya. Sie ist die Mutter der Götter, die Beschtzerin des Ehebundes. Der Freitag ist nad) ihr benannt. Die Nomen oder Schicksalsschwestern bestimmen das Schicksal Nonnen, der sterblichen Menschen und verkndigen es durch den Mund der Seherinnen, die Alraunen genannt werden. Sie spinnen Fden fr die Neugebornen, hrene und feidne, etliche von Gold und einen, der un-zerreibar ist und Leid bedeutet. Leid begleitet den Mensd)en von der Wiege bis zum Grabe. Nie ist seine Zufriedenheit, nie sein Glck voll- *) Tacitns, Germania 7, 8, 18. 9a*

3. Bd. 1 - S. 411

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
124. Die Rheinpfalz. 411 Ebene sanft ansteigend zu den Vorhügeln der Haardt erhebt, da beginnt die eigentliche Herrschaft des Weinstockes, und Städte und stadtähnliche Dörfer, eng sich aneinander reihend in langem Straßenzuge, schließen die Westgrenze der Ebene (der Vorderpfalz) gegen das aufsteigende Gebirge ab. Das Bergland wird in feiner größten Masse durch die nördlichen Ausläufer der Vogesen, die Haardt, gebildet, dann im Norden durch den Donnersberg mit den umlagernden Höhengruppen. Der Ostrand der Haardt fällt steil gegen die Ebene ab, im Westen dagegen gehen die Berge allmäh- lich in sanftere Hügelformen über. Wenn auch hier der Ackerbau nicht mit jenem glänzenden Erfolge betrieben werden kann, wie aus den gesegneten Fluren der Rheinebene, so zieht dafür die Industrie immer mächtiger in die Thäler des Berglandes ein, und an der westlichen Pforte desselben liegt Kaiserslautern, die industrielle Hauptstadt der Pfalz. Auch das Berg- land entbehrt vieler landschaftlicher Reize nicht. Prächtige Wälder laden zur beschaulichen Ruhe ein; reich bewässerte, liebliche Wiesenthäler sind belebt von freundlichen Dörfern und bewohnt von einem rührigen, genügsamen Volksschlage; noch in den Trümmern stolze Burgen, auf hohen Felsen kühn aufgebaut, leuchten überall aus des Waldes Dunkel hervor und rufen aus dem tiefen Schatten vergangener Jahrhunderte die Erinnerungen bewegter, romantischer Zeiten wach, während ringsum die Bergköpfe und Thalgehänge, reich geschmückt mit wunderlich geformten Felsgruppen, welche zu unzähligen Dichtungen und Sagen reichen Stoff liefern, uns die Urgeschichte des Landes in seltsamer Runenschrift erzählen. Jenfeit der waldigen Haardt breitet sich im Südosten, eigentlich nur als ein Seitenzweig derselben, das Hügelland aus, ein felsiges Plateau mit zahlreichen tiefen Thaleinschnitten (der Blies und ihrer Zuflüsse). Während in der Rheinebene vorwiegend Ackerland ist, der Saum der Haardt Wein- land, das Innere der Haardt Waldland, wechseln in der Hügelzone Wälder und Felder, Ackerbau und Viehzucht, und auch die Industrie hat durch die Steinkohlenschätze hier eine reiche Stätte gefunden. An dieses Hügelland schließt sich noch im Nordwesten das sog. westricher Hinterland an, im Ganzen von der Natur minder reich ausgestattet. Doch gehört ihm die präch- tigeporphyrkuppe des Donnersbergs an, welche plötzlich die entzückendste Aussicht weithin über die Gaue des Rheins gewährt. Auch die Thäler der Nahe mit der stattlichen Ebernburg und dem vielgerühmten Rheingra- fenstein, jene der Glan, der Alsenz, der Lauter erfreuen vielfach das Auge durch wechselnde Bilder. Kunstdenkmale. Die Rheinpfalz ist ein classischer Boden, wie keine andere Region des Königreichs Baiern. Schon von den Römern wurden Straßen und Städte angelegt; aus römischen Soldaten bildete sich hier am Rhein eine Art von Militärgrenze. Zahlreiche Ruinen und Fragmente er- innern uns noch heut zu Tage an die vierhundertjährige Römerherrschaft,

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 171

1898 - Schwabach : Schreyer
— 171 — Ein Fischer erbeutete nämlich einen Riesenhecht, der nicht weniger als 350 Pfund schwer war. An seinem Halse trug er einen vergoldeten messingenen Ring aus kleinen Kettchen mit eingesetzten Buchstaben. Die Inschrift lautete also: „Ich bin der Fisch, so am allerersten in den See kommen durch des Kaisers Friedrich des Andern (Ii.) Hand' den 5. Wein- monat im Jahre ein tausend zwei hundert und dreißig." Ja, wie lange war denn der Fisch im Wog? 267 Jahre. —- Der Riesenhecht wurde uach Heidelberg (zeigen!) gebracht und an der Tafel des Kursüsten der- speist. Den Ring mit Inschrift aber hat man lange Zeit aus dem Schlosse zu Heidelberg aufbewahrt.*) Zusammenfassung: a. Was sagt uns der Name der Stadt „Kaiserslautern"? b. Erzähle die Geschichte vom Hecht im Kaiserwog! — 6. Die Wordpfalz. Welchen Teil der Rheinpfalz haben wir noch nicht näher besprochen? Den nördlichen. — Von der Nord Pfalz reden wir heute. a. Zeige die Nordpfalz! — Bestimme genau ihre Lage! — Zur Nordpfalz gehört das Land nördlich des Landstuhler Bruches, der Kaisers- lauter Senke und der Hardt. — Welche Flüsse bilden zum Teil die Nordgreuze? Der Glan und die Nahe. — Zeigen! Was sagt uns die Karte über die Bodengestalt der nördlichen Pfalz? Die Nordpfalz ist ein Bergland. — Ein Berg ist aus unserer Karte besonders auffallend gezeichnet? Der Donnersberg. — Zusammenfassung: Was uns die Karte über die Lage und Bodengestalt der Nordpsalz sagt. b. Die Nordpsalz ist von zahlreichen kleinen Bergzngen und Hügel- reihen durchzogen, die den Namen pfälzisches Bergland führen. Dieses Bergland, das nur wenige Kuppen von bedeutenderer Höhe auf- weist, ist vielfach von prächtigen Waldungen bedeckt, die meist aus Laub- bäumen bestehen. An den zahlreichen Bächen und Flüßchen des Berglandes findet man manche Sägemühle, in der die schönsten Stämme des Bergwaldes zu Brettern geschnitten werden. Wie im wald- reichen Westrich werden Tausende von jungen Eichenstämmchen abgeschnitten und entrindet oder geschält. Die junge Eichenrinde wan- dert in die großen Gerbereien der Pfälzer Städte. In welche? Pirmasens, Kaiserslautern u. s. w. — Aus dem Boden des pfälzischen Berglandes gräbt man mancherlei Schätze. Ungeheuer reiche Ausbeute gewähren die großen Steinbrüche, *) Nach dem pfälzischen Lesebuch,

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 5

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Die Religion der alten Deutschen. 5 Bonn, der noch im 13. Jahrhundert Wudinsberg, d. t; Wodansberg heißt, der Gndensberg bei Geismar (Wuodenesberg im 12. Jahrhun- dert). Sein heiliger Wochentag war der Mittwoch, niederländisch Woensdag, englisch Wednesday, altnordisch Odliinsdagr. Wuotan umarmte die Erde, da gebar sie den kraftvollsten und er- habensten seiner Söhne, den über Regen und Wolken gebietenden, sich durch Wetterstrahl und rollende Donner ankündigcnden, den Menschen aber freundlichen, väterlichen Gott Donar, den Thor des Nordens. Wie Wuotan vor Allem der Gott der Helden und der kriegerischen Be- geisterung, so ist Donar vorzugsweise der Gott des Landmannes und der friedlichen Pflege des Ackerbaues. Wie Wuotan der Gott der Aernte war, so galt Donar, besonders im westlichen Deutschland, vor- zugsweise als Gott der Saat und des dieselbe zum höhern Wachsthum treibenden Frühlings. Wie jener den belebenden Sonnenstrahl nieder- sandte, so schenkte Donar dem Landmanne den befruchtenden Regen, der beim Gewitter niederströmt, welches die Luft reinigt. Das Alterthum liebte es, auch dem Donar Berge zu weihen. Zu diesen gehört der Donnersberg in der Rheinpfalz, auf dessen Spitze eins seiner Heilig- thümer war, wie der noch vorhandene germanische Ringwall lehrt. Gleich dem Jupiter, war auch dem Donar die Eiche heilig, so u. a. die Donnereiche, welche der heilige Bonifacius bei Geismar fällte. Der ihm heilige Wochentag ist, wie schon aus dem Rainen hervorgeht, der Donnerstag. Zi o, der nordische Tyr, galt als Sohn Wuotan's. Er ist dessen ausführende Hand, wo und in so fern es sich um Schlacht und Krieg handelt; von Beiden geht der Ruhm des Sieges aus. Während Wuo- tan aus seiner Wolkenhöhe herab die Geschicke der Schlacht lenkt, stürzt er gleich Ares sich grausam und blutdürstig in dieselbe hinein; ihm ge- hört die schreckliche Seite des Krieges, deren Personification er ist, Wuotan die höhere edle. Darum ist auch Zio's passendstes Symbol das Kriegsschwert. Man pries ihn in Schlachtenliedern und stellte zu seinen Ehren die noch fortlebenden Schwerttänze an. Sein heiliger Tag war der Dinstag. Wie Wuotan und Donar väterlich gedacht wurden, so ftnden wir in den Göttinnen Mütter wieder, welche sich des Menschen treu und liebevoll annehmen, die ihn lehren, den Boden zur Saat zu bereiten, dieselbe ihm anzuvertraucn und reiche Aernte zu gewinnen; die ihm zeigen, wie er das Korn in schmackhaftes Brod verwandeln kann, wie er den Flachs zu schönen Fäden spinnen und diese künstlich weben soll. Belehrend und gütig ziehen sie dazu im Lande herum, liebevoll mit den Menschen verkehrend: sie gründen den geordneten Haushalt. Fast in allen Mythologieen ist die Erde weiblich aufgefaßt, im Ge- gensatz zu dem sie umfangenden väterlichen Himmel, als gebärende frucht- bringende Mutter. Ein Theil der Germanen verehrte sie unter dem Namen Nerthus. Tacitus berichtet über sie in seiner Germania, wie auf einer Insel des Oceans ein unentweihter Hain liege, darin stehe

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 67

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierter Zeitraum. Von 1273 —1517. I. Könige und Kaiser aus verschiedenen Häusern 1273 —1347. 1. König Rudolf I. von Habsburg 1273 — 1291. a) Nach dem Tode Richards von Cornwallis wählten im Jahre 1273 7 Kurfürsten (küren = wählen) den nicht zu mächtigen Grafen Rudolf von Habsburg zum König. Die Habsburger waren begütert im Elsafs und an der Aar und Reufs. Für Rudolfs Wahl war auch der Burggraf von Nürnberg, Friedrich Iii. von Hohenzollern, tätig. b) Gegen den neuen König erhob sich Ottokar von Böhmen. Er wurde 1278 auf dem Marchfelde besiegt und getötet. In Böhmen und Mähren folgte sein Sohn; doch die vom Yater geraubten Länder (§ 100) mufste er herausgeben. Unter der Zustimmung der Fürsten belehnte Rudolf 1282 seine Söhne mit Österreich, Steiermark und Krain. Das ist der Anfang der habsburgischen Hausmacht. c) Im Reiche suchte Rudolf den Landfrieden möglichst aufrecht zu erhalten und die Raubritter zu bestrafen. Er starb 1291. Er war ein praktischer, kluger Kopf, vor allem um die Gröfse seines Hauses bemüht. 2. König Adolf von Nassau 1292 —1298. Im Jahre 1292 wurde Graf Adolf von Nassau gewählt, ein Fürst von kleinem Besitz. Um sich eine Hausmacht zu schaffen, mischte er sich in Streitigkeiten, die in Thüringen herrschten. Darüber unzufrieden, setzten ihn die Kurfürsten ab. Er fiel in der Schlacht bei Göllheim (am Donnersberge in der Rheinpfalz). § 103.

7. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 64

1890 - Bamberg : Buchner
64 I. Einleitung. § "Klima und Naturerzeugnisse. Das Klima der Rheinpfalz hat im ganzen eine mildere Be- schaffenheit, da das Tiefland einen großen Teil dieses Gebietes aus- macht. In der Ebene zeigt denn auch der Juli eine Durchschnitts- wärme von +19£©rab, der Januar von Grad. Daher reifen hier nicht nur an den Hängen treffliche Weine, sondern auch süße Kastanien und im Flachland Pfirsiche und Aprikosen, auch Mandeln; die Kirsche erlaugt in nördlicheren Bezirken eine weitgesuchte Güte (Hauptort Freinsheim). Die ganze Reihe der Städtchen und Dörfer am Fuße der Hardt und des Donnersbergs, sowie etwas ö davon sieht ihre Flur- markungen erfüllt mit allen Obstsorten nnsererländerstriche. Noch näher dem Rheine hat man für Gemüfe, Sämereien und andere Gartengewächse reich ergiebige Gegenden, besonders s der Linie Neustadt a/Haardt — Speier, während in leichterem Boden der Tabak vorteilhaft und viel angebaut''wtrd. Die wertvolleren Weine aber wachsen nördlicher; so schon bei Neustadt selbst, an dessen Lagen sich dann die von Wachenheim, Forst, Deidesheim, Dürkheim n anschließen. Bedroht sind diese Weingelände allerdings häufig von Spätfrösten und vou zu langem Regen im Juni und Juli. Es regnet in diesem Gebiete jährlich (einschl. Schneefälle) 70—80 cm. Diese Summe wird verstärkter iu dem bergigen Gebiete des übrigen Pfälzer Landes. Hier zählt man eine Höhe der jährlichen Gefamtniederfchläge von 80—95 cm. Die Januarkälte sinkt auf —| und —1 Grad; die Juliwärme steigt zu -f-17—18 Grad. Dies sind aber für die ausgedehnte Forstwirtschaft dieses Gebietes und für deu Acker- bau auf allen einigermaßen günstig zusammengesetzten Böden ganz erwünschte klimatische Thatsacheu. Auch gibt es in einzelnen Thälern und Niederungen vorteilhafte Obsterträgnisse (Kirschen im oberen Queich- thal; Kastanien bei Landstuhl). Reicher an mineralischen Schätzen ist der von Höhenrücken be- deckte Westrich. Vor allem gibt es eine große Zahl Sandsteinbrüche; in den meisten Teilen dieses Gebietes könnte man solche anlegen. Sodann finden sich auch Thonerdelagen an mehreren Punkten der n Pfalz; s-ö des Donnersberg bei Eisenberg Eisenerz. Im W hat die Pfalz Anteil an dem großen Kohlenlager des Saargebietes, wodurch die Stadt St. Ingbert, sowie Bexbach an der Grenze wichtig wurden. Iii. Gesamt-Bayern. § Staat und Städte (Idege). a. Bevölkerung. Das Land ist von drei deutschen Volksstämmen bewohnt, von Bayern, Franken und Schwaben. Die ersteren besetzten das Gebiet ö des Lech, dann zieht sich ihre Nw-Grenze von dessen

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 27

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
27 Q.-M. einnimmt, ist von keiner zusammenhängenden Bergkette gebildet, son- dern besteht aus einer Reihe einzelner Bergzüge, Plateaux und Ebenen. Wir wollen es in drei Gruppen zerlegen: a. Die südliche Gruppe, gewöhnlich Hochfrankreich genannt, ist ringsum von tiefliegenden Landschaften umgeben, aus denen sie wie eine Berginsel hervorragt. Den Kern dieser Gruppe bilden mehrere Vergebenen von 3000' Höhe, an welche sich die Sevennen anleh- nen. Diese Gruppe bietet zahlreiche vulkanische Spuren dar, nament- lich im Plateau von Auvergne, wo mehrere Berggruppen zu mer- ken sind: der Cantal 5700', der Mont d'or und Puy de Dome. d. Die mittlere Gruppe ist schmal und niedrig; kein Punkt derselben erreicht eine Höhe von 2000'. Sie umfaßt das Goldhügelgebirg (Cote d'or), das Plateau von Langres und das von Burgund, welche durch vortrefflichen Boden und ausgezeichneten Weinbau be- kannt sind. Diese günstige Bodenbeschaffenheit ist den Kunstbauten der Kanäle und Eisenbahnen sehr förderlich. e. die nördliche Gruppe umfaßt den Theil des französischen Mittelge- birgs, welcher im Osten von den Vogesen oder dem Wasgau be- grenzt wird. Diese erheben sich plötzlich aus dem Plateau von Langres, erreichen im Ballon von Sulz eine Höhe von 4414' und verflachen sich dann sanft im Westen zum Plateau von Lothringen. Das Hardtgebirg, sowie der Donnersberg in der bairischen und hessischen Rheinpfalz sind eine nördliche Fortsetzung der Vogesen. Der Argonnenwald endlich, westlich des Plateaus von Lotbringen, bildet dann den Uebergang zum Tiefland der Seine. 2. Die Hauptmasse des französischen Tieflands dehnt sich westlich des Mittelgebirgs aus, und umfaßt die Stromgebiete der Garonne, Loire und Seine in ihrem Unterlaufe. Die französische Tiefebene gleicht einem Hügelland, welches nur an den Küsten völlig eben wird. Sie ist nicht sehr stark bewässert; der vorherrschende Kalkstein- und Kreideboden ist mit einer dünnen, aber fruchtbaren Schicht angeschwemmter Erde bedeckt, welcher sich bei dem milden Klima zum Acker- und Weinbau vorzugsweise eignet. An der Küste von der Mündung der Gironde (Garonne) bis zu der des Adour stndet sich Haideland (leg laiulos), Sand- und Sumpfflächen (165 sables, les marais). Dies Tiefland steht im Süden noch mit der provenyalischen Tiefebene in Verbindung, welche das Mündungsland (Delta) der Rhone und den westlichen Küstenstrich umfaßt. Dies untere Rhonethal hat eine überaus glückliche Natur, welche sich aber in der Nähe des Meeres verändert; namentlich ist die Küste westlich der Rhonemündung ein flacher, sandiger und pflanzenarmer Strand. In dem fruchtbaren Theile dieses Tief- landes stndet man Oliven-, Orangen-, Citronen- und Maulbeerbäume und süßen Wein. 8 41. Das deutsche Tief- und Bergland. 1. Abgesehen von den Verzweigungen, welche die Alpen, das französische und ungarische Mittelgebirgßland nach Deutschland entsenden, finden wir daselbst

9. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 155

1910 - Leipzig : Warting
§ ^7. Die Oberrheinische Tiefebene mit ihren Randgebirgen. 155 von der Hardt getrennt, gehört eigentlich schon dem Rheinischen Schiefer- gebirge an, da seine Bergzüge von Sw. nach Nw. verlaufen. Es gipfelt in der Porphyrkuppe des Donnersbergs, 630 m. Im Gegensatz gegen die Vogesen wird die Hardt von zahlreichen Eisenbahn- linien gequert. Am Ostrande der Hardt Landau (früher Festung) und das sehr indnst- rielle Neustadt a. d. H. in weitem Bogen am Hange des Gebirges sich emporziehend. In dem fruchtbaren hügeligen Westrich westlich der Hardt die gewerbtätigen Orte Pirmasenz, Zweibrücken und Kaiserslautern (Rheinpfalz). Rechtsrheinische Gebirge. 4. Der Schwarzwald hat, im Gegensatz zu der deutlichen Kamm- bildung der Vogesen, fast durchweg plateauartigen Charakter. Er zerfällt in zwei Abschnitte, die durch das Quertal der Kinzig voneinander ge- trennt werden. Abb. 81. Der Weiße See in den Vogesen. Im Hintergrunde der südliche Hauptkamm des Gebirges, im Vordergrunde ein vom See senkrecht emporsteigender Granitfelsen. Das Kinzigtal ist eine der wichtigsten Verkehrslinien des Gebirges. Ihm folgt die Schwarzwaldbahn, die weiterhin das Plateau von Donaueschingen über- schreitet und dann zum Bodensee hinabführt. Eine von ihr abzweigende Bahn verfolgt die Kinzig weiter aufwärts und führt aus ihrem Quellgebiet zum Neckar. Der südliche Schwarzwald gipfelt in der zentral gelegenen breiten und flachgewölbten Kuppedesfeldberges, 1492m, dem zweithöchsten Berge der Deutschen Mittelgebirge. (Abb. 82.) Von ihm strahlen drei Kämme aus, nach Sw., S. und So., während nördlich von ihm eine tiefe Senke sich durch das Gebirge zieht. Auf dem südwestlichen Kamm der Badische Welchen. Südöstlich von ihm das breite, fruchtbare Wies e-Tal. Der nördliche Schwarz- wald wird durch das Läugstal der Murg, die bei Rastatt das Gebirge verläßt, in einen höheren, westlichen und einen niedrigeren, durchaus Plateau- artigen, östlichen Teil gegliedert. In ersterem die Hornisgrinde, 1060 m, ein tafelförmiger, nach W. und S. steil abfallender Saudsteiurücken. Nach

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 26

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 26 — der St. Gotthardt 6650', das Stilfser Joch 8610', der Bernhardin 6580',^er Brenner 4300', 3) in den Ostalpen: der Radstädter Tauern 4900', der Loibl 4242', der Rottenmanner „ 5400', der Adelsberg 1800', der Semmering 3120'. 8 40. Das französische Hoch- und Tiefland. 1. Das Hochland von Frank.reich, welches ohne die Verästun- gen des Alpenlandes, des Jnra und der Pyrenäen einen Flächeninhalt von 3500 Q.-M. einnimmt, ist von keiner zusammenhängenden Bergkette gebil- det, sondern besteht aus einer Reihe einzelner Bergzüge, Plateaux und Ebenen. Wir wollen es in drei Gruppenzzerlegen: a. Die südliche Gruppe, gewöhnlich Hochfrankreich genannt, ist ringsum von tiefliegenden Landschaften umgeben, aus denen sie wie eine Berginsel hervorragt. Den Kern dieser Grnppe bilden mehrere Bergebenen von 3000' Höhe, an welche sich die Sevennen anlehnen. Diese Gruppe bietet zahlreiche vulkanische Spuren dar, namentlich im Plateau von Auvergne, wo mehrere Berggruppen zu merken sind: die Gruppe des Cantal, 5975, des Mont Dor, 6258', und des Puy de Dome, 4547'. b. Die mittlere Gruppe ist schmal und niedrig; kein Punkt der- selben erreicht eine Höhe von 2000'. Sie umfaßt die Cote d'or, das Plateau von Langres und das von Burgund, welche durch vortrefflichen Boden und ausgezeichneten Weinbau bekannt sind. Diese günstige Bodenbeschaffenheit ist den Kunstbauten der Kanäle und Eisenbahnen sehr förderlich. c. Die nördliche Gruppe umfaßt den Theil des französischen Mit- telgebirgs, welcher im Osten von den Vogesen oder dem Wasgau begrenzt wird. Diese erheben sich plötzlich aus dem Plateau von Langres, erreichen im Ballon von Sulz eine Höhe von 4414' und verflachen sich dann sanft im Westen zum Plateau von Lothringen. Das Hardtgebirge in der baierischen Rhein- Pfalz und der Donnersberg in der hessischen Rheinpfalz sind eine nördliche Fortsetzung der Vogesen. Der Argonnenwald endlich/ westlich des Plateaus von Lothringen, bildet dann den Uebergang zum Tiefland der Seine. 2. Die Hauptmasse des französischen Tieflandes dehnt sich westlich des Mittelgebirges aus und umfaßt die Stromgebiete der Ga- rönne, Loire und Seine in ihrem Unterlaufe. Die französische Tiefebene gleicht einem Hügellande, welches nur an den Küsten völlig eben wird. Sie ist nicht sehr stark bewässert; der vorherrschende Kalkstein- und Kreideboden ist mit einer dünnen, aber fruchtbaren Schicht angeschwemmter Erde be- deckt, welche sich bei dem milden Klima zum Acker- und Weinbau Vorzugs- weise eignet. An der Küste von der Mündung der Gironde (Garonne) bis zu der des Adour finden sich Haideland (les Landes), Sand- und Sumpfflächen (les sables, les marais). Dies Tiefland steht im Süden noch mit der proven^alischen Tiefebene in Verbindung, welche das Mün- dnngsland (Delta) der Rhone und den westlichen Küstenstrich umfaßt. Dies

11. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 69

1891 - München : Pohl
69 Streitsucht und Rachbegierde, ohne die Verstrkungen der Reichsstdte abzuwarten. Mit nur 14000 Mann lieferte er ihm bei Gllheim in der Rheinpfalz, sdstlich vom Donnersberg (2. Juli 1298), eine Schlacht. Albrecht stellte sein .Heer auf die vorteilhaftesten Punkte und besetzte die ueren Flgel mit ungarischen Bogenschtzen und Reiterei. Das Fuvolk hatte er mit spitzigen Schwertern bewaffnet, womit es die Pferde der schwer gepanzerten Ritter niederstach. Die Bayern, Rhein-Pflzer und Franken rckten nach einer feierlichen Feldmesse unter gewaltigem Posaunenschall gegen die Krntener vor und warfen .sie zurck; diese verstrkten sich durch die Schwaben und schlugen die Bayern und ihre Waffengefhrten zurck. Den bayerischen Herzgen Rudolf und Otto wurden die Pferde niedergestochen, und sie muten zu Fu fechten. Albrecht entwickelte sein an Zahl berlegenes Heer und griff die Flanken seines Gegners an; dadurch lste sich die ganze Schlacht in zahlreiche, erbitterte Zweikmpfe auf, und das Gefecht wogte mit turnierartiger Kunst hin und her. Die Ritter fhrten ihre wuchtigen Schwerter und Streitxte mit beiden Hnden und hieben gegenseitig mit donnerhnlichen Schlgen auf Helme und Panzer. Die Sonne warf brennende Strahlen auf die drhnende Walstatt und ttete manchen Ritter. Die Bannertrger der beiden Heere erstickten unter der Last ihrer Rstung, und die fhrerlosen Pferde rasten mit den festgesattelten Toten, die noch die Sturmfahne in der Eisenfaust hielten, die Reihen auf und ab. König Adolf strzte vom Pferd und mute den Helm lften. Unbedeckten Hauptes sprengte er mit einigen tapferen Rittern lwenmutig mitten in das Kampfgewhl, wurde aber von einem Haufen sterreichischer und schwbischer Ritter unter Fhrung Albrechts um-ringt und gettet. Nach seinem Tode hielten Rudolf und Otto, welcher schwer verwundet war, die Fortsetzung der Schlacht fr nutzlos und fhrten ihr Kriegsvolk der Worms nach Heidelberg zurck. Die andern Abteilungen des kniglichen Heeres wurden von den ungarischen leichten Reitern und Bogenschtzen umzingelt und teils niedergehauen, teils gefangen; nur wenige entkamen. Nach dem Siege bei Gllheim wurde Albrecht I. allgemein als König anerkannt. Nach Schreiber. 33. Die Schlacht bei Gammelsdorf. Herzog Ludwig Iv. von Oberbayern hatte nach dem Tode seines Vetters, des niederbayerischen Herzogs Stephan I. (1810), die Vor-

12. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 63

1890 - Bamberg : Buchner
Rheinpfalz. 63 der hier ziemlich gleichartige stumpfe Bergformen zeigt. Hierauf wird großenteils das Moselzuflußgebiet der Blies einbezogen, welche in die Saar mündet, vom N her aus der südlichsten Stufe des Hunsrück (Rheinprovinz) gekommen. — Die ^-Grenze zieht fast nur nach No und zwar auf dem s Hange des Hunsrück, dann hin und her im Thale des Glan, eines Nebenflusses der Nahe, die dicht bei der Quelle der Blies entspringt. Ihr schmales Thal ist von der Glanmündung an gleichfalls für eine kurze Strecke der Boden für die Grenze. — Bald aber beginnt die N- oder vielmehr die No-Grenze, welche über den Fuß der Donnersbergmasse zum Rhein zieht, den sie 10 km n der Neckarmündung erreicht. § ^0. Bodengestalt. Innerhalb dieser Grenzen ergeben sich für das Ländchen hin- Rheinebene, sichtlich der Bodengestalt 3 verschieden große Gebiete. 1. Im 0 ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene, meist 100—115 m über dem Meeresspiegel. Sie ist hier in beträchtlichen Strichen sandig, besonders im 8, und daher .zum teil erst durch den Fleiß der Bewohner in ein sehr ergiebiges Ackerland verwandelt. 2. Längs dieses Flachlandes zieht von 8 nach N als veränderte Fortsetzung des Wasgenwaldes die Haardt von der Lauter an, wo sie mit einem anmutigen Wechsel von Kegelbergen, von stumpfen Kuppen mit Steil- hängen und von schmalen Rücken beginnt (Lützelstein, Drachenfels). Diese Eigenart behält sie in etwas vermindertem Maße auch jenseits der ersten starken Querlinie, des Qneichthales, an welchem n. a. der Trifels mit seiner Ruine (aus der Hohenstaufenzeit) emporragt. Während die durchschnittliche Höhe von da an etwa 500—350 m betrügt, erheben sich Berge wie der Kalmit, weit beträchtlicher (680 in), auch der Drachenfels n des Speierbaches. Das Ganze wird bis zu seiner n Abdachuug vor dem Donnersberg (685 m) durch die ö gehen- den Bäche und Flüßchen nicht selten durchrissen oder doch nach der Ebene hin geöffnet. Die flach ansteigende Kuppe des Donnersberges aber entsendet Gewässer nach allen Seiten. Dieses gesamte Gebirgs- gebiet, von Wein, Kastanienwäldchen, Obstbäumen in Menge oder doch von schönen gemischten Waldbeständen bedeckt, unterscheidet sich vorteilhaft von 3. dem größeren Teile, der noch westlich des Hochrückens liegt. Wem. Es ist ein wechselvoller Verlauf von Plateaux, welligen Zügen, becken- ®et,irßc- artigen Einsenkuugen; letztere bei Kaiserslautern (235 m) an der Lauter, Nebenfluß des Glan, dann w davon bei Landstuhl und an der mittleren Blies w von Zweibrücken); auch Bergkegel treten auf, wie der Potzberg (850 m), n der Landstuhler Mulde. Diese Landschaften haben den Namen Westrich, sind zur Hälfte mit Wald bestanden und teilweise rauh und wenig fruchtbar.

13. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 6

1905 - Breslau : Hirt
lteste Geschichte bis zur Bildung des Frnkischen Reiches. 3. 3. Aus der ttcrtcljrc der Germanen. . 1- Die Götter und Gttinnen. Die Gtterlehre der alten Deutschen entspricht vllig dem Charakter eines rauhen, aber unverdorbenen, krftigen mid gemtvollen Volkes. Ihren obersten Gott nannten sie Wodan Wodan ist stammverwandt mit dem altdeutschen Zeitwort watan: schrei* ten. Wodan ist der Gott, der das Weltgebude durchschreitet Der Name bezeichnet die Allgegenwart und zugleich die hchste Regie-ruugsgewalt seines Trgers. Wodan wei das Vergangene, sieht das Gegenwrtige und schaut das Zuknftige. Seine Wohnung ist Walhalla die Halle des Kampfes. Er ist der Gott des Krieges. Kriegsgetmmel mtd Schlachtenlrm war die Festfreude der Männer, die ihn verehrten. Der Godesberg bei Bonn bewahrt seinen Namen, und in der englischen Benennung des Mittwochs, wednesday, ist er erhalteu. Wodans Sohn tft Donar, der Gott des Donners. Der Donnerstag erinnert noch heute an ihn, desgleichen der Donnersberg in der bayrischen Rheinpfalz. Tyr oder Zio ist der eigentliche Schlachtengott. Nach ihm ist der Dienstag genannt. Heimdal ist der Gott der Weisheit, der Grnder der menschlichen Stande. Er schuf die Knechte, die Bauern und die Edlen. Der beste der Götter ist Baldur oder Balder. Herzensgte, Un-schuld und Gerechtigkeit sind ihm eigen. Ihn ttete sein blinder Bruder Hodur, verfhrt vou Loki, dem bsen Gotte, dem Anstifter jeder finstern Tat. Balders Sterbetag wnrde festlich begangen. Man hoffte auf seine Auferstehung, mit der eine glcklichere Zeit beginnen sollte. Ogir oder gir ist der Beherrscher des Meeres. Sein Lob hat Kaiser Wilhelm It. gesungen: D gir, Herr der Fluten, Will uns der Neck bedruen, Deni Nix und Neck sich beugt, Versagt uns unser Schild, In Morgensonnenglnten So wehr' dein flammend Auge Die Heldenschar sich neigt, Dem Ansturm, noch so wild! vitt grimmer Fehd' wir fahren Wie Frithjof auf Ellida Hin an den fernen Strand, Getrost durchfuhr dein Meer, Durch Sturm, durch Fels und Klippe So schirm auf diesem Drachen Fhr uns in Feindes Land! Uns, deiner Shne Heer! Wenn in dem wilden Horste Sich Brnn' auf Brnne drngt, Den Feind, vom Stahl getroffen, Die Schildesmaid umfngt, Dann tne hin zum Meere Mit Schwert- und Schildesklang Dir, hoher Gott, zur Ehre Wie Sturmwind unser Saug! Wodans Gattin ist Frigga oder Freya. Sie ist die Mutter der Götter, die Beschtzerin des Ehebundes. Der Freitag ist nach ihr benannt.

14. Vaterländische Erdkunde - S. 87

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 87 — lichen Teil am Fuß des Gebirges gelegen, am bekanntesten. — Baden-Baden ist einer der berühmtesten und besuchtesten Badeörter Europas. Die Zahl der Badegäste steigt oft bis auf 50 000, während die Einwohnerzahl kaum 20 000 beträgt. Man zählt 26 warme Quellen, deren Wasser ca. 500 C. mißt. Das- selbe enthält Kalk. Gips, Kochsalz, Kohlensäure und andere Beimischungen und erweist sich namentlich bei Gicht und deren Folgen sehr wirksam. — Schon die Römer legten hier umfangreiche Badeeiurichtuugeu an.*) Zusammenstellung und Eintragung der betreffenden Namen. Iii. Die Fortsetzungen des Schwarzwalds und Wasgenwalds. (1. llbcrmtrh.) Einen gebirgsähnlichen Charakter nehmen die Ränder erst loieder im nördlichen Teil an. Hier liegt im Westrand und zwar in der Rheinpfalz die Hart2) und die Donnersberg-Gruppe (Pfälzer Berg- land)% im Ostrand der Odenwald. Zwischen ihnen und dem Schwarz- und Wasgenwald befinden sich beiderseits in dem Wall Senkungen, von denen diejenige der Ostseite besonders auffällig wird. Es ist das meist cds Neckar- Bergland (besser Kraichgau) bezeichnete Gebiet, ein gut angebautes Hügel- land. Die leichte Senkung zwischen Wasgenwald und Hart nennt man wohl das Wasgau-Bergland. Dasselbe verläuft auf der Grenze zwischen Elsafs und Lothringen und ist ein anmutiges, burgengeschmücktes Bergland. An seinem Rande liegen die bekannten Schlachtörter Weifsenburg und Wörth. — Da der Wasgenwald nicht so weit nördlich hinaufreicht als der Schwarz- wald, so tritt eine Verschiebung in dem Parallelismus der Ränder ein: das Wasg au-Bergland liegt nicht dem Neckarbergland, sondern noch dem Unter- Schwarzwald gegenüber etc. (2* Hart. Dorderpfnlz.) Die Hart, eine breite, vou tiefen Thälern zerrissene (Bnnt-)Sandsteinsläche, und die Donnersberg-Grnppe (Pfälzer Berg- land) erstrecken sich durch die Mitte der Rheinpfalz. Sie teilen diese in zwei vollständig verschiedene Teile. Der östliche senkt sich steil zur Rheinebene herab und bildet die vielgeprieseue Vorderpfalz. Sie ist eins der vier Haupt-Wein- gebiete Deutschlands (s. die Weinbaukarte) und gleichermaßen durch Fruchtbarkeit (Löß), wie durch Schönheit ausgezeichnet. Auf sie paßt iu vollstem Maße, was i) Die Bewohner des Schwarzwaldes sind weiten Kreisen durch Auerbachs Dorf- geschichten uahegerückt worden. ") „Hart" ist althochdeutsch und bedeutet Wald. Diese Bezeichnung für ein Wald- gebirge findet sich in Deutschland häufiger, z. B. Spessart (Spechts-Hart), Haar- (Hart-)strang. ') Hin und wieder dehnt man die Benennung „Hart" auch mit anf die Donners- berg-Gruppe aus und bezeichnet dauu den Donnersberg als den höchsten Berg der Hart. Ein Blick auf die geologische Karte verbietet uns das. Die Donnersberg-Grnppe gehört bereits einer anderen — der nächstälteren — Formation (Dyas, genauer Rotliegendes) an und hat auch einen ganz anderen Oberflächen-Charakter, indem das Rotliegende von zahlreichen altvulkauischeu (Porphyr-)Masseu durchbrochen ist. Nicht ohne Berechtigung wird von manchen Geographen die Donnersberg-Grnppe schon zun: Rheinischen Schiefer- gebirge gerechnet. Sie ist mit dem Saarbrückener Steinkohlenlager diesem südlich vor- gelagert wie das Ruhrkohlen- und das Aachener Kohlengebiet nördlich.

15. Das Mittelalter - S. 6

1918 - Leipzig : Voigtländer
__Die Vorgeschichte der Deutschen. Hammer, der, weithin geschleudert, stets wieder in seine hanb zurckkehrt. Ris Gott des befruchtenden Gewitters ist Donar auch der Beschtzer des Feldbaues und Bauernstandes. (Er ist berhaupt ein Gott der Hilfe und des Segens; er kmpft fr Götter und Menschen gegen die feindlichen Riesen und bringt dem Hausstand Gesundheit und Gedeihen. Ihm waren die Eiche und rotfarbige Tiere, wie das (Eichhrnchen, der Fuchs und das Rotkehlchen, heilig. Der Donnerstag und viele rtlichkeiten, so der Donnersberg, sind nach Donar benannt. 5iu 3. 3 i u, ursprnglich der hchste Gott, der Gott des lichten Himmels und des Weltalls (vgl. 3eusi, dann nur der Schwert- und Kriegsgott. Sein Harne lebt in dem Wochentage Ziwestag", d. h. Dienstag (englisch Tuesdayi, fort. (Er wird auch 3rmin oder (Er genannt; vgl. den griechischen Kriegsgott Rres. Bai&ur 4. Balur, der lichte, unschuldige Frichlingsgott. Ruf Rnstiften des tckischen oki wird er von seinem blinden Bruder Hdur mit einem Mistelzweig gettet. Sein Tod fhrt auch den seiner treuen Gemahlin Hanna herbei. coki 5. oki, der Gott des Feuers, schn, aber tckisch, der Dater alles Derberblichen; von ihm stammen der Fenristvolf, die Mibgarb* schlnge und hei, die Gttin der Unterwelt, ab. Hach Balburs Tod wirb Loki an einen Felsen gefesselt, und Schlangengift trufelt auf ihn herab, das aber sein treues Weib Sigun mit einer Schale aufzufangen sucht- 4. Die wichtigsten Gttincn waren: Srija 1. Frija (Frigg), Idobans Gemahlin, die Gttin der (Erbe, die Beschtzerin des anbbaues und aller Rufgaben der Frauen. Sie wurde auch Herthus, holda und Berchta genannt. 3hr war der Freitag heilig. Don Herthus i irrtmlich hertha genannt) erzhlt Tacitus, da ihr ein Hain auf einer Meeresinsel geweiht war, von dem aus sie nach dem Glauben der Deutschen alljhrlich burchs anb fuhr. Y-i 2. hei, die Tochter Lokis, die bleiche Gttin der Unterwelt, des Rufenthaltsortes der Toten. 5. Untergeordnete gttliche Wesen: nomen l. Die Hrnen sinb Schicksalsgttinnen. Sie wohnen an einem Quell am Fue der Weltesche und knben das Schicksal der Götter und Menschen. (Eine der Hrnen ist netbisch und sucht das Glck zu vereiteln, das ihre Schwestern versprechen. Walkren 2. Die Walkren, strahlenb schne Jungfrauen, lenken in Uoaffenriiftung den Gang der Schlachten, tragen die im Kampf gefallenen helben nach Walhall und erwecken sie bort zu einem schneren

16. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 6

1905 - Leipzig : Voigtländer
6 Die Vorgeschichte der Deutschen. am Himmel dahin und fhrt als Waffe und Segenszeichen einen Stein-Hammer, der, weithin geschleudert, stets wieder in seine Hand zurckkehrt. His Gott des befruchtenden Gewitters ist Donar auch der Beschtzer des Feldbaues und Bauernstandes. Er ist berhaupt ein Gott der Hilfe und des Segens; er kmpft fr Götter und Menschen gegen die feindlichen Riefen und bringt dem Hausstand Gesundheit und Gedeihen. Ihm waren die (Eiche und rotfarbige Eiere, wie das (Eichhrnchen, der Fuchs und das Rotkehlchen, heilig. Der Donnerstag und viele (rtlich-keiten, so der Donnersberg, sind nach Donar benannt. 3iu 3. 3iu, der Schwert- und Krieg sgott. Sein Name lebt in dem Wochentage Siroestag", d. h. Dienstag (englisch Tuesday), fort. Zw wird auch (Er genannt; vgl. den griechischen Kriegsgott Hres. Baibur 4. Balur, der lichte, unschuldige Frhlingsgott. Huf Hnstiften des tckischen Loki wird er von seinem blinden Bruder hdur mit einem Mistelzweig gettet. Sein Tod fhrt auch den seiner treuen Gemahlin Hanna herbei. o6i 5. Loki, der Gott des Feuers, schn, aber tckisch, der Vater alles verderblichen; von ihm stammen der Fenriswolf, die Midgardschlnge und hei, die Gttin der Unterwelt, ab. Nach Balburs Tod wird Loki an einen Felsen gefesselt, und Schlangengift trufelt auf ihn herab, das aber sein treues teib Sigun mit einer Schale aufzufangen sucht. 4. Die wichtigsten Gttinnen waren: Sn\a 1. $xx\a (Frigg), tdobans Gemahlin, die Gttin der (Ehe. Sie spendet huslichen Segen und berwacht die Hrbeit der Frauen. His Xdolftcngttin schickt sie Regen und Schnee. Sie ist auch unter dem Namen holda bekannt und kommt im Mrchen als Frau Holle" vor. Ihr ist der Freitag heilig. Nereus 2. Nerthus (irrtmlich hertha genannt), die Gttin der fruchttragenden Erde. Ihr war nach Tacitus ein Hain auf einer Meeresinsel geweiht. W 3. Hel, die Tochter tofcis, die bleiche Gttin der Unterwelt, des Hufenthaltsortes der Toten. 5. Untergeordnete gttliche Wesen: Nornen 1. Die N o r n e n sinb Schicksalsgttinnen. Sie wohnen an einem (Quell am Fue der Weltesche und knben das Schicksal der Götter und Menschen. Eine der Nornen ist neibisch und sucht das Glck zu vereiteln, das ihre Schwestern versprechen. Walkren 2. Die t a I k r e n, strahlend schne Jungfrauen, lenken in Waffen-rftung den Gang der Schlachten; tragen die im Kampf gefallenen Helden

17. Die deutsche Urzeit - S. 190

1905 - Gotha : Thienemann
— 190 — Erde. Der Blitz entzündet, das Feuer verzehrt, und daraus mag die Vorstellung entstanden sein, daß Donar ein gewaltiger Esser und Trinker sei. Von den dem Donar heiligen Pflanzen nennen wir die Eiche und die Erbse. In die Eiche fährt der Blitz, die Erbsen gleichen den Hagelkörnern, die das Gewitter ja oft mit sich bringt. V o lksk und e: Ob an den Gewittergott Donar noch die Flüche Donnerkeil, Donnerwetter, Donnerwechsel erinnern? Sprache: Es donnert, es blitzt heißt ursprünglich: Donar donnert, Donar blitzt. Das „es" hat also den Charakter des Unbestimmten erst erhalten, als die mythologische Grundlage der Aussage dunkel geworden war. So kann in der Wandlung des Satzes „Donar donnert" zu dem „Es donnert" der Sieg des Christentums über das deutsche Heidentum erblickt werden. Wie man die Wohnung des griechischen Gewittergottes Zeus auf dem Olymp dachte, so auch die Donars aus Bergen und Höhen. An sie erinnern die Bergnamen Allvater in den Sudeten, Donnersberg, und da durch das Christentum für Donar Petrus eingesetzt ward, Peters b era (Eisenach, Erfurt, Halle, Salzburg). Vergleiche: Zeus und Donar: Ägis — Bock; Olymp — Altvater, Donnersberg, Petersberg. b. Kriegsgott. Auch das Gewitter ist ein Kampf, und so kam es, daß Donar auch als Kriegsgott verehrt, in alten Liedern als der erste aller tapfern Mannen besungen ward. Von ihm lernten sie den Schlachtgesang, den Barditus (S. 20), so genannt, weil der Gott ihn mit Donnerstimme in seinen Bart sang (Barditus = Bartgesang Donars). „Durch den Barditus, erzählt Tacitus Germania 3, entflammen sie ihren Mut und ahnen aus dem Schalle des Gesanges schon den Ausgang der bevorstehenden Schlacht; denn sie erregen oder hegen Furcht, je nachdem es in der Heeressäule schallt. Vorzüglich wird Rauheit des Tones erstrebt und stoßweißes Dröhnen, indem sie die Schilde vor den Mund halten, damit die Stimme durch den Widerhall desto voller und tiefer an-, schwelle." (Übersetzung von Herrmann.) Den Gott sich günstig zu stimmen, versammelte Arminius seine Völker gegen Germanikus vor der Schlacht auf Jdisiaviso (S. 74) in einem dem Donar geweihten heiligen Haine. Und als Peter von Amiens und Walter von Habenichts den ersten Kreuzzugshaufen gen Osten führten, da schritten an der Spitze des Zuges zwei Böcke, die heiligen Tiere des alten Kriegsgottes Donar. c. Gott des Ackerbaus und derflureu. Das Gewitter bringt den Saaten Verderben und Segen; der Hagel zerschlägt die Halme, der Regen tränkt die durstige Erde und gibt ihr neue Fruchtbarkeit. Diese Wirkungen sah der altdeutsche Bauer, und er erlebte sie in Mangel oder Fülle, in Not oder Wohlstand. Der Zustand seiner Felder und seines Hauses erschien ihm als ein Werk Donars; daher verehrte er Donar als den Gott der Fluren und des Ackerbaus. Ob ihm Donar günstig oder un-

18. Realienbuch - S. 208

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
208 150. Die oberrheinische Ebene und die Rheinpfalz. Hochland gebildet, welches der Rhein der Mitte nach ge- spalten und ausgespült hat. Beide steigen im Süden zu ihren ansehnlichsten Gipfeln auf; beide kehren ihren steilen Abfall dem Rheinthale zu und verflachen sich bei allmählicher Abdachung in das östliche und westliche Hinterland auf deutscher und französischer Seite. Die Höhe beider nimmt desto mehr ab, je weiter sie sich nach Norden erstrecken. In der oberrheinischen Ebene liegen die schönsten und berühmtesten Gaue Deutschlands: im Süden auf der rechten Seite des Rheins der Br ei s g au, auf der linken der Wasgau, im Norden die Vorderpfalz und der Rhein- gau. Nicht minder schön und merkwürdig sind die volk- reichen Städte dieses herrlichen Landstrichs: Fr ei bürg, Rastadt, Karlsruhe, Mannheim auf dem rechten, und Kolmar, Straßburg, Speier und Worms auf dem linken Ufer. Für uns ist jener Teil der oberrheinischen Tiefebene, welcher die Vorder- oder Rheinpfalz heißt, samt dem dazu gehörigen Hardtgebirge der merkenswerteste. Wie eine statt- liche Gebirgswand erscheint die Hardt, wenn man sie von der Rheinebene aus betrachtet. Sie durchzieht die Pfalz fast in der Mitte von Süden nach Norden und scheidet dieselbe in zwei sehr unähnliche Landschaften. Die westliche Hälfte, „das Westrich", ist hügeliges, wellenförmiges Gelände, die östliche Hälfte, „die Vorderpfalz", ist eine Ebene, die vom Rhein ans allmählich gegen das Gebirg ansteigt. Die größte Höhe erreicht das Hardtgebirge im Donnersberg mit 600 na. Hart am Rheine ist die Ebene den Überschwemmungen ausgesetzt. Außer Speier, Ludwigshafen und Ger- mersheim liegen daher nur wenige Ortschaften nahe am Flusse. Die ganze stark bevölkerte Ebene ist äußerst fruchtbar. Wo sie sich sanft ansteigend zu den Vorhügeln der Hardt erhebt, da beginnt die Herrschaft des Weinstocks. Hier trifft man die Städte Landau, Neustadt a. H., Dürkheim, Deidesheim u. a. und den Straßenzügen entlang stadt- ähnliche Dörfer. Im Berglande, an einem Knotenpunkte der Straßen, welche aus den wenigen Querthälern von der Vorderpfalz her den Gebirgswall durchbrechen, liegt Kaiserslautern,*“ die erste Fabrikstadt der Pfalz. Im Westrich ist Zwei- tz rücken, altberühmt. Pirmasens, eine hochgelegene

19. Deutschland - S. 44

1889 - Neustadt-Leipzig : Henze
— 44 — aus der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und gehört ausschließ- lich zum Flußsysteme der Douau. Das Laud nördlich der Donau bildet einen Teil des deutschen Mittelgebirgslandes und ist von Gebirgen eingefaßt und durchzogen (s. S. 6ff.); es gehört teils zum Flußsysteme der Donau, teils wird es durch deu Main und dessen Nebenflüsse bewässert. Die Rheinpfalz ist im O. gegen den Rhein hin Tiefebene, in der Mitte und im W. von Haardtgebirg und Donnersberg und deren Ansläuferu durchzogen. Bevölkerung. Die Bevölkerung teilt sich nach den Mundarten in die Volks stamme der (Alt-)Bayern, Schwa- den, Ostfranken und Rheinfranken (Pfälzer). Am dichtesten bevölkert ist die pfälzische Tiefebene. Der Religion nach sind über 2a Katholiken, fast y3 Protestanten. Die allgemeine Volksbildung steht auf einer hohen Stufe; auch gibt es viele höhere Lehranstalten, darunter die drei Universitäten Mün- chen, Erlangen und Würzburg und eine technische Hochschule in München. — Erwerbszweige sind Ackerbau (Getreide, Flachs, Hanf und vorzüglicher Hopfeu; im Mainthale und in der Rheinpfalz gute Weine) und Viehzucht, letztere am blühend- sten in den Alpen; Bergbau auf Eisen, Stein- und Braun- kohle und Salz. Die Gebirge liefern außerdem wertvolle Gesteine (Granit, Marmor, Graphit, Porzellanerde) und Holz. -— Industriezweige sind: Bierbrauerei, Spiuuerei und Weberei, Maschinenfabrikation, Glaserzeugung. Hauptindustrie- und Handelsplätze sind: Nürnberg, Augsburg, München, Lud- wigshafeu, Kaiserslautern n. a. — Der Verfassung nach ist Bayern ein konstitutionelles Königreich. Es bildet einen Teil des Deutschen Reiches, hat aber, wie Württemberg, eigene Post- und Telegraphenverwaltung; über das bayerische Heer hat der deutsche Kaiser im Frieden das Recht der Inspektion,» im Kriege aber ist er dessen oberster Kriegsherr. — (König Otto I.)

20. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 25

1876 - Straßburg : Heitz
25 Seine Gewässer sind: die Donau mit den Zuflüssen Jller, Lech, Isar und Inn, und der Oberlauf des Neckar mit seinen Zuflüssen. Die Rheinpfalz wird im O. vom Rheine begrenzt und vom Hardtgebirge durchzogen (Donnersberg 700 M.). Das Land wird eingetheilt in 8 Kreise. Städte. — München (170,000 E.), Haupt-, Residenz- und Universitätsstadt, am linken Ufer der Isar, Prachtbauten und zahlreiche Kunstsammlungen. — Regensburg (30,000 E.), alte Hauptstadt des Landes, an dem nördlichsten Donauknie, auf dem rechten Ufer des Stromes. — Augsburg (50,000 E.), eine der ältesten Städte Deutschlands, in geringer Entfernung vom Lech. — Passau (14,000 E.), am Zusammenfluß der Donau und der Inn. — Nürn- berg (83,000 E.), an der Pegnitz, altmodisch gebaute Stadt, berühmt durch die „Nürnberger Spielwaaren". Bamberg (26,000 E.), eine der schönsten Städte Bayerns, an der Regnitz. — Baireuth (19,000 E.), schöngebaute und gewerbsame Stadt am rothen Main. In der Rheinpfalz: Speier (15,000 E.), alte Stadt (schon von den Römern gekannt) am Rhein. — Landau (11,000 E.), Festung am Fuße des Hardt- Waldes. — Zweibrücken (9,000 E.), wohlgebaute Stadt. e) Das Königreich Preußen. Preußen, die Hauptmacht des deutschen Reiches, breitet sich im N. von Deutschland von der Ost- bis zur Westgrenze des Reiches aus. Der östliche Theil bildet, mit Ausnahme des Südeten- Zuges im S., eine ebene oder wellige Fläche. Der westliche Theil hingegen ist vorwiegend gebirgig und