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1. Geschichte des Altertums - S. 152

1892 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 A. Aus der griechischen Litteratur. Nach ihrem Inhalte unterscheidet man auch Epithalamien (Hoch- zeitlieder), Hymnen (Lieder auf die Götter), Dithyramben (Lieder auf den Weingott Dionysos), Päane (Lieder an Apollon, dann Siegesgesänge [vgl. Hom. Ii. Xxii, 391]) u. a. Bedeutendste Me- liker: Alkaios aus Mytilene (Ende des 7. und erste Hälfte des 6. Jh.) nahm persönlichen Anteil an den Kämpfen des Adels von Lesbos gegen die Tyrannen. Nachahmungen seiner Lieder bei Horaz carm. I, 14. 18.1 372; Iii, 123. Seine Landsmännin (geb. in Eresos, dann in Mytilene wohnend) und Zeitgenossin war Sappho, die „lesbische Nachtigall“, über deren Schicksale allerlei Romanhaftes erzählt wurde. (Als Dichterinnen werden noch ge- nannt der Sappho Freundin Erinna, die Böotierin Myrtis, Korinna aus Tanagra). Anakreon aus Teos besang den heiteren Lebens- genufs. Unter den chorischen Dichtern ragen hervor Alk- man, Arion (Legende von seiner Seefahrt von Tarent nach Korinth), Ibykos aus Rhegion, der auf einer Reise bei Korinth ums Leben kam (Sage von den Kranichen \tßv'/.es], die seinen Tod rächten), Simonides von Keos, der zur Zeit der Perserkriege aufser cho- rischen und melischen Liedern auch Elegieen und Epigramme, namentlich solche zur Erinnerung an die großen Ruhmesthaten verfafste, und der Thebaner Pindaros (522 — 448), der gefeiertste Lyriker der Griechen, von dessen zahlreichen Gedichten sich 4 Bücher Siegeslieder auf Siege in den großen Festspielen, den olympischen, pythischen, nemeischen, isthmischen, erhalten haben. 3. Das Drama. Alle drei Arten des Dramas (öqccucc = Handlung) sind aus Aufführungen bei dem Feste des Dionysos hervorgegangen, die Tragödie (wohl rqaycov (ydy, weil die Sänger, welche das Gefolge des Gottes bildeten, als Böcke verkleidet waren) aus dem ernsten Dithyrambos, die Komödie (xw^og = lustiger Schwarm) aus dem ausgelassenen Mummenschanz bei dem Feste des Weingottes, desgl. das Satyrspiel, dessen Chor aus verkleideten Satyrn gebildet 1) Mrjdtv äklo qvrsvorjs kqotsqov $tv$Qtov ufxtialw. 2) Nov %Qt] faaöuod-rjv xkc tlvcc nqbg ßiuv 7iujvr)v, inaid'rj xut&uve Mvqgixog. 3) ,Efxe itildv, Ifie nuaüv xuxotutwv ntdt/oiauv.

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1. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 29

1878 - Leipzig : Teubner
2. Pheidon von Argos. 29 werth ungefähr 42 Thaler) ward in 100 Drachmen zerlegt, deren also 6000 auf das Talent gingen. Pheidon ließ nach diesem Systeme die ersten Goldmünzen in dem heiligen Bezirk des Tempels der argivischen Hera schlagen, die ersten Silbermünzen, wie es heißt, auf Aegiua, das zu. dem argivischen Städtebund gehörte; die kleinen Metallstäbchen (Obelisken, Stäbe), welche, nach einem bestimmten Gewichte abgemessen, bisher beim Austausch der Waaren als Geld gedient hatten, hängte er als Weihgeschenke in dem Tempel der Hera auf. Wie Gewicht und Münze bestimmte Pheidon auch das Längenmaß und die Maße der Flüssigkeiten. Pheidon fand mitten in seinen großen Entwürfen den Tod, ehe er seine höchsten Ziele erreicht und das, was er erreicht, für die Dauer befestigt hatte. An der Behauptung von Korinth, der volkreichen, wohlhabenden Handelsstadt mit ihrer mächtigen Burg Akrokoriuth, war ihm besonders viel gelegen. Um daher die Bürgerschaft zu schwächen und ihr die Kraft und den Mnth zu einer Empörung und Losreißnng zu benehmen, forderte er von dem korinthischen König ein Hülssheer von 1000 Mann, die kräftigsten und tapsersteu Jünglinge der Stadt, mit der geheimen Absicht, diese gesammte Mannschaft zu vernichten. Das Heer kam uuter Anführung des Dexandros; aber ein Argiver, Namens Abron, welchem Pheidon nebst mehreren anderen Vertrauten seinen Plan mitgetheilt hatte, verrieth die Sache dem Dexandros, der sein Gastfreund war, und so konnten die Korinthier noch rechtzeitig sich zurückziehen und hinter die Mauern ihrer Stadt retten. Abron folgte ihnen mit seinem ganzen Hanse und ließ sich in Korinth nieder. Pheidon suchte deu Streich, der ihm mißlungen war, wieder gut zu machen und begab sich nach Korinth; hier aber fand er durch den Verrath feiner Freunde oder der ihm feindseligen Partei durch Meuchelmord seinen Tod. Dies geschah um das Jahr 745 v. Chr. Was Pheidon aufgebaut hatte, stürzte bald nach seinem Tode wieder zusammen; denn seinen Nachfolgern fehlte die nöthige

2. Das Alterthum - S. 40

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 40 - wo das Stdtewesen durch einen hhern Aufschwung des Handels und der Gewerbe aufblhte, wie dies in den Colonieen der Fall war. Dort trat an Stelle des Adels die Herrschaft der Reichen (Timokratie), wh-rend die mehr ackerbautreibende Bevlkerung lnger an dem durch Tradition geschtzten Eupatrideuregiment festhielt. In dem Kampfe, den das Volk (Demos) da mit der Aristokratie begann, wo aus der Gewalt Weniger eine drckende Oligarchie entstanden war, bertrug der Demos nicht selten die hchste Gewalt auf eine bestimmte Zeit einem von Allen geachteten Manne, der durch schriftliche Gesetze he Parteikmpfe zwischen Adel und Volk beenden sollte (Ammnet^. Am ^ Hustasten fand aber das Volk einen Fhrer unter dem Adel selbst, wo-durch sich in den meisten griechischen Staaten im 7. und 6. Jahrhundert Alleinherrschaften (Tyrannieen) bildeten. Die Tyrannen brachten Knste und Wissenschaften zu einer glnzenden Entfaltung; sie hoben die mittleren und unteren Klassen durch Hebung der materiellen Wohl-/-^ fahrt benutzten aber oft niedere Mittel, um ihre Herrschaft zu behaupten. Ihre'sttzen fanden sie nach Auen hin durch Bndnisse untereinander und mit fremdlndischen Knigen. Da die Tyrannen im Volke keinen Halt hatten, so gelang es den Adelsgeschlechtern sie zu strzen, wbet Sparta Hlfe leistete. Dennoch vermochten die Aristokraten nicht ihr Regiment zu erneuern, weil das Volk stark genug war, nach der Tyran- nis die Demokratie durchzusetzen. 2. Unter den Tyrannen sind hervorzuheben: 1) Die Kypseliden in Korinth, welche aus dem herrschenden Geschlechte der Bacchiaden hervorgegangen sind. Am glnzendsten re-gierte Periander um 600, der ebenso auf die Pflege der Dichtkunst (Arion) wie auf die Hebung des Handels bedacht war. In dem thra-cifchen Potidaa schuf er einen Stapelplatz fr den korinthischen Seehandel, er legte Colonieen in der westlichen Griechenwelt an und hatte sogar lie Absicht den Isthmus zu durchstechen, um das stliche und westliche Meer direct zu verbinden. Auch nach dem schnellen und tragischen Falle der Kypseliden blieb Korinth, das unter die Herrschast der dorischen Unsto-traten kam, die erste Seemacht des Peloponnes. Neben der Handels-thtiakeit, die durch die gnstige Lage Korinths auf dem Isthmus nn durch die beiden Hafen Kenchre und Lechnm gehoben wurde, blhten auch die knstlerischen Gewerbe und Erfindungen in dieser Stadt. (Die Korinther stellten zuerst Triereu her.) So wurde Korinth ein Sammelplatz der Fremden. Der von diesen eingefhrte orientalische Aphrodtteu-cultus wirkte unsittlich.

3. Theil 1 - S. 39

1827 - Breslau : Max
39 den Tod aller vierzehn Kinder der Niobe. Apollo tödtete mit sei- nen Geschossen die Söhne, und Diana die Töchter. Ein treff- licher römischer Dichter, Ovid, der zu der Zeit von Christi Ge- burt lebte, hat uns in rührenden Versen die schöne Mythe er- zählt, und schildert mit treffenden Zügen die Angst der unglück- lichen Mutter, wie sie ein Kind nach dem andern hinsr'nken sieht, und vergeblich uw die Erhaltung wenigstens der letzten sieht. Zugleich verlor die Arme auch ihren Mann Amphion durch Apollo's Pfeile. Gatten- und kinderlos begab sie sich zu ihrem Vater nach Lydien in Klein-Asien, und zerfloß Tag und Nacht in unversiegbaren Thranen. Da erbarmte sich ihrer Jupiter, und verwandelte sie in einen kalten Marmor, aus dem aber auch noch eine Quelle rann. Nach Amphion regierte in Theben Lajos, auf dessen Ge- schlecht ein rechter Fluch ruhte. Er nahm sich ein thebanischcs Mädchen, Jo käste, zur Frau. Da verkündigte ein Orakcl- spruch die schrecklichen Worte: ,,das Kind, welches Jokaste be- kommen wird, wird seinen eignen Vater tödten, und seine Mut- ter her'rathen." Lajos schauderte. „Nein," rief er, „das soll es gewiß nicht;" — und kaum war das Kind geboren, so be- fahl er auch schon, es in eine Wildniß zu tragen, und dort zu tödten. Der dazu bestimmte Sclave aber wollte nicht selbst Hand an das unschuldige Kind legen, und hing es mit dem einen Beine an einen Baum. Das arme Würmchen schrie aus allen Kräften, bis ein Hirt des Königs von Korinth, Poly- bos, es hörte, hinzueilte, und es losband. Er trug es zu sei- nem Herrn nach Korinth; die Königin Periböa nahm es als Pflegekind an, und nannte cs, weil es einen ganz geschwolle- nen Fuß hatte, Oedipus (—vv) oder Dickfuß. Der Knabe wuchs heran, wurde schön und brav, mußte sich aber oft von seinen Gespielen vorwerfen lassen, er sey ja doch nur ein Fin- delkind. Er fragte darüber endlich einmal seine vermeintliche Mutter, die ihm auch keine rechte Auskunft geben konnte, und ihm rieth, das Orakel in Delphi zu befragen. Das gab ihm zur Antwort: „fliehe dein Vaterland, damit du nicht deinen Vater erschlägst und deine Mutter heirathest." — „Bewahre der Himmel!" rief Oedipus, „das will ich nicht; keinen Fuß will ich wieder nach Korinth setzen." — Er beschloß, nach

4. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 326

1866 - Leipzig : Teubner
326 Viertes Buch. Gesichtskreis der ängstlich selbstsüchtigen Politik Sparta's weit hinausging. Die erste Waffenthat, die von ihm berichtet wird, war ein Beispiel kühner Entschlossenheit. Als im Jahre 431 die Athener die lakedämonische Stadt Methone belagerten, brach Brasidas, der in der Nähe mit einer Besatzung stand, mit 100 Hopliten durch das feindliche Lager hindurch und warf sich in die Stadt, die nur von einer geringen Mannschaft vertheidigt war., Dadurch rettete er die Stadt und gewann sich die Ehre, daß er der erste in diesem Kriege war, welcher in Sparta öffentlich belobt ward. Seit dieser Zeit genießt er das Vertrauen seiner Vater- stadt in seltenem Maße. Die Obrigkeit gab ihn öfter solchen Feldherren, die weniger Geschick und Muth zeigten, als Ver- trauensmann an die Seite. So wurde er im Jahre 429 dem Knemos als Beirath zugegeben, welcher mit seiner Flotte den Auftrag hatte, in Verbindung mit einer Flotte von Korinth und anderen Bundesgenossen im korinthischen Meerbusen gegen den Athener Phormion zu operiren. Phormion hatte vor An- kunft der Spartaner schon mit seinen 20 Schiffen die 47 Schiffe der Peloponnesier im Eingänge des korinthischen Meer- busens völlig geschlagen, daß der Rest sich nach Kyllene, dem Hafen von Elis, zurückziehen mußte. Hier stießen die sparta- nischen Schiffe zu ihnen, so daß setzt die Gesammtflotte aus 77 Segeln bestand. Diese griffen die schwache Macht des Phor- mion an und richteten ihn übel zu; aber auf der Flucht schlug doch Phormion mit den ihm gebliebenen 11 Schiffen noch die 20 peloponnesischen Schiffe, die ihn verfolgten. Ehe die pelo- ponnesische Flotte, die sich nach Korinth hin gezogen hatte, aus- einander ging, unternahmen Brasidas und Knemos noch mit dem Beginne des Winters einen kühnen Anschlag gegen den Pei- raieus, den Hafen der Athener. Sie setzten die Besatzung von 40 Schiffen bei Korinth ans Land, ließen jeden Matrosen sein Ruder, sein Bankkissen und seinen Ruderriemen mit sich neh-

5. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 30

1866 - Leipzig : Teubner
30 Erstes Sud). ehe er seine höchsten Ziele erreicht und das, was er erreicht, für die Dauer befestigt hatte. An der Behauptung von Korinth, der volkreichen, wohlhabenden Handelsstadt mit ihrer mächtigen Burg Akrokorinth, war ihm besonders viel gelegen. Um daher die Bürgerschaft zu schwächen und ihr die Kraft und den Muth zu einer Empörung und Losreißung zu benehmen, forderte er von dem korinthischen König ein Hülfsheer von 1000 Mann, die kräftigsten und tapfersten Jünglinge der Stadt, mit der geheimen Absicht, diese gesammte Mannschaft zu vernichten. Das Heer kam unter Anführung des Derandros; aber ein Argiver, Namens Abron, welchem Pheidon nebst mehreren anderen Vertrauten feinen Plan mitgetheilt hatte, verrieth die Sache dem Deran- dros, der sein Gastsreund war, und so konnten die Korinthier noch rechtzeitig sich zurückziehen und hinter die Mauern ihrer Stadt retten. Abron folgte ihnen mit feinem ganzen Hause und ließ sich in Korinth nieder. Pheidon suchte den Streich, der ihm mißlungen war, wieder gut zu machen und begab sich nach Korinth; hier aber fand er durch den Verrath seiner Freunde oder der ihm feindseligen Partei durch Meuchelmord feinen Tod. Dies geschah um das Jahr 745 v. Ehr. Was Pheidon aufgebaut hatte, stürzte bald nach seinem Tode wieder zusammen; denn feinen Nachfolgern fehlte die nöthige Kraft, um das begonnene Werk fortzusetzen. Schon im Jahre 744 feierten die Eleer und Spartaner wieder das Opfer in Olympia nach der früheren Weise. 3. Iristodemos. (Der erste meffenischc Krieg.) Nachdem die lykurgische Gesetzgebung in dem Staate der Spartaner Ordnung und Eintracht geschaffen, war derselbe bald soweit erstarkt, daß er feine Kraft nach außen richten und die

6. Die Landschaften Europas - S. 375

1900 - Trier : Lintz
Der Peloponnes oder die Halbinsel Morea. 375 Der Kanal von Korinth und sein landschaftliches Bild. Wie die Zeiten und die Einrichtungen der Völker sich ändern! Einst war über den Isthmus von Korinth eine Mauer gezogen, die den Einbruch feindlicher Scharen in die Halbinsel wehren sollte. Noch sind Reste dieser Mauer erhalten. Eine solche Schranke hielt man später für unnötig, ja man dachte daran, zwischen den beiden Meeresbecken einen verbindenden Kanal zu bauen. Schon der römische Kaiser Nero fasste diesen Plan, und er liess Bohrlöcher bis zu 35 m tief in das harte Gestein hinabtreiben. Aber die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, erschienen zu gross ; denn 80 m hoch erhebt sich die Gebirgsmauer, die zu durchbrechen war. Erst die neuere Zeit, die über reichere Hilfsmittel verfügt, vermochte den Plan auszuführen, nachdem die Landschaften an den Gestaden des Korinthischen Meerbusens den Zusammenschluss zu einem Staate, dem Königreich Griechenland, gefunden hatten. Beim Bau des Kanals waren Tausende von Arbeitern jahrelang thätig. Wo damals geschäftiges Leben herrschte und dröhnend die Sprengschüsse er- tönten, herrscht jetzt tiefe Stille, die nur unterbrochen wird, wenn Dampfer den Kanal durchfurchen oder ein Zug polternd über die Brücke fährt. Tief ist der 25 m breite Kanal zwischen den Felswänden eingesenkt. Fast senkrecht steigen diese empor. An Tauen hingen die Arbeiter, als sie dieses Werk schufen, und auf eingebrochenen Steinstufen kletterten sie hinab in die Tiefe. Der Schiffer, der an den freien Blick über das weite Meer gewöhnt ist, fährt beklommenen Herzens vorüber. Er schaut hinauf nach dem schmalen Streifen des Himmels, der sich sonst so herrlich über ihm wölbt. Bäume und Gestrüpp neigen sich dort oben über den Rand, Wald und Heide, die sich seitswärts aus- deh; en, ankündend. Schon nach einer halben Stunde schwimmt der Dampfer auf der blauen Flut des Korinthischen Meerbusens. Am Ausgange des Kanals ist die geplante Stadt Poseidonia im Entstehen. Etwas weiter westlich liegt in ge- ringer Entfernung Neu-Korinth. Gewaltig ragt hinter ihm ein riesiger Felsklotz empor, dessen Gipfel noch die Überreste der einst für unbezwinglich gehaltenen Akrokorinth krönen. Zu den fernen, dunkeln Felsgestaden, die den Meerbusen im N und S trotzig umspannen, schweift unser Blick, während auf seiner Wasserfläche viele Schifflein, von geschwellten Segeln getrieben, schwimmen. Der Meerbusen von Korinth wird durch eine M e e r - enget, die an der schmälsten Stelle nur 2 km breit ist, abge- gliedert. Seine Südküste verläuft fast geradlinig, und in steilen Hängen, die an die Fjorde Norwegens erinnern, fallen auf dieser Seite die Uferwände hinab ins Meer. Die gegenüber- liegende nördliche Küste steigt nicht so plötzlich und so schroff empor und ist auch durch Buchten und Vorsprünge mehr ge- gliedert. Den Eingang zum Meerbusen von Korinth bildet der Meerbusen von Patras. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Ge- birgsmassen erfüllt. Nach der schmalen Unterbrechung des Korinthischen Meerbusens taucht das Pindusgebirge von neuem auf. Es bildet das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten um- schlossene Hochland von Arkadien und strahlt nach So in vier gebirgigen Halbinseln aus. Indem das Meer, das tiefer ge- legene Land überflutend, den Raum zwischen diesen ausfüllte, er- hielt der Peloponnes die Gestalt einer Handfläche mit vier Fingern.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 138

1904 - Trier : Lintz
138 Die Balkan-Halbinsel, durch seine Schönheit hervor. Die Kalkgebirge, die den Raum zwischen der Westküste und dem Pindns ausfüllen, erinnern durch ihren Pflanzen- wuchs, der trotz einer ziemlich großen Regenmenge dürftig ist, und durch ihre verschwindenden Flüsse an die Dinarischen Alpen und den Karst. 4. Jer peloponnes und die Insel Areta. § 158. Die Hauptkette des Pindns bricht am Meerbusen von Korinth, der von W nach 0 tief in das Land einschneidet, plötzlich ab. An die Balkan-Halbinsel hängt sich aber mittels der jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die fast rings vom Meer bespülte Halbinsel Peloponnes (= Pelops- Jnsel), auch Morea (slavisch — Meerland) genannt, an. Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehäuge erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Eingang zu dem im W nur 2 km breiten Meerbusen von Korinth bildet der Busen von Patras. Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Gebirgsmassen erfüllt. Diese bildet das 700 m hoch gehobene, von höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach 80 in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so einer Handfläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer ziehende Bergketten wird dasselbe in einzelne Ring- becken eingeteilt. Nach W und N senkt sich der Rand des Hochlands Arkadien stufenförmig zum Meere, so daß sich im W zuletzt ein Nie- derungssaum vorlagert. Auch zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und der großartige Gebirgskessel von Sparta. Die große Insel Kreta (Lage) wird von einem westöstlich gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbesteigt im W bis zu 2500 rn an und ist gleich dem Othrys-Gebirge als eine Abzweigung des im 8 ins Meer versunkenen . Piudus zu betrachten. Eine größere Niederung befindet sich nur im 8. B. Die Lanöschaft als Ganzes. § 159. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Grenzen der Landschaft und ihre Lage im Gradnetz an! Wieviel beträgt ihre west- östliche Ausdehnung im N, wieviel im S? Wie viel beträgt die längste Erstrecknng von N nach Sv Welche Gestalt hat die Halbinsel? Gib Richtung und Gliederung der einzelnen Küstenstrecken an! Nenne die wichtigsten Busen, Halbinseln, Inseln und Inselgruppen! Wie gelangt

8. Die Geschichte der Griechen - S. 9

1808 - Frankfurt am Main : Andreä
9 Die Arkader nehmen keinen Antheil an der Kultur der übrigen Griechen; ihr Land War durch die Natur gegen Einfälle gesichert. — »2 Meilen lang, und 9 Meilen breit. Berge: Kyllene (Merkur)- Erymanth (der Eber von Herkules erschlagen). Flüsse: A lp l) eu s, Er 1) mantl) us, Stix und K r a t i s. Städte: Pallantium, Orestthasium, Phigalia, Man, tinea (Epaminondas Tod). Tegea, Psophis, Stym- phalis (aves Styruphalides), und spater Megalopolis (Philopömen und Polybius). §. 24. ä) S i z y 0 n. Sizyon, eine kleine Landschaft nordöstlich von Arkadien zwischen dem korinthischen Busen, Korinth, Arkadien und Achaja, 4 Meilen lang, und 2 Meilen breit. — Der Boden war fruchtbar, die Einwohner weichlich. — Fluß Asopus. Städte: Sizyon, die Titanenburg. Phlius. §. 25. e) K 0 r i n t h. Korinth, östlich von Sizyon zwischen dem korinthischen und sarronischen Busen, Argolis und Sizyon, sehr klein. 4 Meilen lang, kaum 2 Meilen breit: durch die Lage zwischen zwei Meeren ein glückliches Handelsland, daher die Einwohner reich, aber ohne vorzügliche Kultur. Berg: Akrokorinth; Fluß: Nemea. Städte: Korinth (Ephyra) mit zwei Häfen— Zenchrea und Lechäum. Auf dem Isthmus wurden die isthmischen Spiele gehalten. - : §. 26. k) A r g 0 l i s. Arg0lis, eine Halbinsel südwestlich von Arkadien, Sizyon und Korinth zwischen dem sorronischen und argolischen Busen; 16 Meilen lang, und 2 — 7 Meilen breit. — Pferdezucht. Flüsse: Inachus, Kephissus. Das Vorgebirg Skylleum.

9. Hellas - S. 152

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
152 Das Heroenzeitalter. grsslichen Mahle die Knochen der Kinder entgegen. Helios wandte an je-nein Tage seinen Wagen am Himmel rckwrts vor Schauder ob der Gruelthat. Spter erschlug ein anderer Sohn des Thyestes, 'gist h o s, den Atreus. Agamemnon, des Atreus Sohn, bestieg den Thron von Mykene, shnte sich aber mit dem Better aus. In dem Kriege mit Troja wurde Agamemnon Fhrer der Griechen s. 33, 34 und 35. Agamemnon und Menelos wurden nach ihrem Vater Atreus die A tri den genannt. 2. Die Sagen von Korinth. Stammtafel der Helden von Korinth. 'los Sisyphos verm. mit Merp e, Tochter des i Atlas. Glaukos Bellerphon __J__ L odmeia Hipplochos verm mit Zeus | | Glauko s Sarp edn. Sisyphos. Sisyphos, ein Sohn des los (s. 28), grndete Korinth und war ein weiser Herrscher in seinem Staate. Er war aber auch sehr ge-wiuuschtig und schlau. So sagte man, dass er von einem Felsen auf dem Jsthmos auf die Vorberziehenden Steine herab gewlzt und die Getdteten beraubt habe. Als die Leiche des Melikertes, mit dem sich Juo vom Jfth-mos aus in das Meer gestrzt hatte (s. 23, A. 1), an das Ufer antrieb, begrub er dieselbe und stiftete dem Knaben zu Ehren die isthmischen Spiele, welche spter dem Poseidon geweiht wurden. Die Ungnade der Götter zog sich Sisyphos zuerst zu, als er dem Flussgotte Asps ver-rieth, Zeus habe ihm seine schne Tochter 'gina entfhrt, s. unten die akiden. Asops hatte dem Sisyphos zum Danke dafr auf der Burg zu Korinth die Quelle Peirene entspringen lassen. Zeus aber sandte ihm den Thantos. Diesen fesselte Sisyphos. Als nun keine Seele mehr ia den Hades kam, beklagte sich Plutou und der mchtige Kriegsgott Ares kam, befreite den Thanatos und fhrte den Sisyphos in die Unterwelt. Wie es dem Sisyphos in der Unterwelt erging, s. 8, 6. M glaukos, des Sisyphos Sohn, wurde bei den Leichenstnelen des Pelias in Thessalien (f. 28), von seinen scheugewordenen Rossen zerrissen und wurde seitdem ein Schreckgespenst fr alle Hippodrome, indem man ihn fr einen bsen Dmon hielt, der die Pferde scheu mache. Bellerphon. Des Glaukos Sohn Bellerphon mnsste wegen eines unvorstzli-chen Mordes von Korinth entfliehen. Er begab sich zu Pr to s, dem da-maligen Könige von Tirynth, der ihn zwar entshnte, dessen Gemahlin S theneb a den Jngling aber so sehr verleumdete, dass Prtos, der den Gast rennd nicht selbst tdten wellte, ihn zu seinem Schwiegervater, dem

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 621

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
160. Die letzten Kriege mit Macedonicn und Griechenland. 021 fangenschaft. Kritolaus wurde nach der Schlacht nicht mehr gesehen, er fand seinen Tod in den Wogen des Meeres oder nahm Gift. Doch dieser Unfall erschütterte die Achäer nicht. Diaeus wart) zum Bundcs- hauptmann ernannt und eine allgemeine Bewaffnung geboten. Selbst die Knechte wurden freigegcben, um das Heer zu verstärken. Dennoch betrug es nur 14,000 Mann Fußvolk und 600 Reiter. Gegen diese Macht zog der Consul Mummius heran, dem die Führung des Krieges vom Senat übertragen war. Sein Heer war dem feindlichen weit über- legen an Zahl (25,000 Mann zu Fuß und 3500 Reiter) und innerer Kraft. Aber die Achäer, ermuthigt durch einen Vortheil, den sie über die römische Vorhut errungen, verließen die unbezwingliche Feste Korinth und rückten aus der Landenge in Schlachtordnung gegen den Feind. Kaum gewann Mummius Zeit, die Seinen zu ordnen, und der Kampf begann. Die achäischen Reiter verließen feige die Reihen beim ersten Angriff des Feindes, aber das Fußvolk stritt mit Heldenmuth und wür- dig der großen Vorzeit ihres Volkes; zum Sieg oder zum Tod ent- schlossen, kämpften sie über den Leichen ihrer Brüder, biö sie von allen Seiten umringt wurden. Da sank dem Diaeus der Muth; ohne Hoff- nung gab er Korinth auf und entwich nach seiner Vaterstadt Mcgalo- polis. Dort tödtete er sein Weib mit eigener Hand, daß sie nicht in der Feinde Gewalt käme, und trank den Giftbecher. Die Koriuthier hatten nicht den Muth, für ihren Heerd zu kämpfen; sie verließen ihre Heimat und suchten anderswo ein schützendes Obdach. Mummius war verwundert, als er vor der Stadt ankam und die Thore offen sah; er traute nicht dem Schein und fürchtete einen Hinterhalt. Erst am dritten Tage nach der Schlacht hielt er seinen Einzug, welcher durch ein Blutbad gefeiert wurde. Er ließ Korinth plündern und dann gemäß einer Verordnung des Senates den Flammen preisgeben. Bei dieser Gelegenheit ging eine Menge der herrlichsten Kunstwerke theils durch die Rohheit der Soldaten, theils durch den Brand unter. Nach der Zerstörung von Korinth unternahm Mummius einen Zug nach dem Innern des Peloponnes, wo er nirgends Widerstand fand. Allenthal- den ließ er das Volk entwaffnen, die Mauern niederreißen, die Orte selbst theils plündern, theils sogar zerstören. Mehrere von den Pelo- ponnesiern, welche als Anstifter des Krieges angegeben wurden, erlitten die Todesstrafe; auch eine große Anzahl führte er in die Sclavcrei. Aus allen Gegenden Griechenlands schleppte er die schönsten Denkmäler der griechischen Kunst, Statuen und Gemälde, zur Zierde des Trium- phes fort. Weil die Anzahl der geraubten Schütze so groß war, daß man sie kaum alle nach Rom schaffen konnte, wurden mehrere verstei- gert. Wie wenig er von der Sache verstand, gab er dadurch zu er- kennen, daß er die Schiffer, welche den Transport der Kunstwerke be- sorgten, verpflichtete, ihm neue machen zu lassen, wenn sie die ihnen anvertrauten verderben würden. Um das künftige Schicksal der Städte und Einwohner, welche Feuer und Schwert verschont hatten, zu bestimmen und die Angelegenheiten

11. Geschichte des Altertums - S. 19

1912 - Habelschwerdt : Franke
19 Eingänge des Schwarzen Meeres kamen sie glücklich zwischen zwei Felsen hindurch, die beständig unter furchtbarem Krachen aneinander schlugen. Seit dieser Zeit stehen die Felsen still. 3. Die Heldentaten Jasons. Als Jason in Kolchis angelangt war, forderte er vom Könige das goldene Vlies. Der König versprach, es ihm zu geben; doch sollte Jason vorher durch Heldentaten beweisen, daß er den Schatz verdiene. Zuerst mußte er mit zwei feuerschnaubenden Stieren einen Acker umpflügen, dann Drachenzähne in die Furchen säen und die daraus hervorwachsenden geharnischten Männer besiegen. Alle diese Taten gelangen Jason mit Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea, deren Herz er gewonnen hatte. Nachdem sie auch den Drachen eingeschläfert hatte, raubte Jason das Vlies und floh mit der Königstochter. Das Schiff kam glücklich in Korinth an, und Jason bestieg den Thron. Zu den Sagen vom Argonautenzuge haben wahrscheinlich die Seefahrten der Theffalier und Böotier nach dem Osten die Veranlassung gegeben. Die Gdipirssage. 1. Ödipus. Dem König Läius von Theben war vom Orakel geweissagt worden, daß ihn sein eigener Sohn töten werde. Als ihm nun von seiner Gemahlin Jo käste ein Sohn geboren wurde, befahl der Vater, den Neugeborenen auszusetzen. Der damit beauftragte Sklave übergab das Kind, dessen Füße durchstochen und fest zusammengeschnürt worden waren, aus Mitleid einem Hirten, der es zu seinem Herrn, dem kinderlosen König von Korinth, trug. Dieser nahm den Knaben an Kindesstatt an und nannte ihn wegen seiner geschwollenen Füße Ödipus, d. h. Schwellfuß. Als er zum Jüngling herangewachsen war, erfuhr er, daß er nicht der Sohn des Königs von Korinth sei. Er befragte das delphische Orakel um seine Eltern, und dieses warnte ihn vor der Rückkehr in die Heimat, weil er sonst seinen Vater töten und sich mit seiner Mutter vermählen würde. Ödipus wagte deshalb nicht, nach Korinth zurückzukehren, sondern schlug einen anderen Weg ein. In einer Schlucht traf er mit Lains zusammen, der nur von einem Diener begleitet wurde. Da der Jüngling sich nicht zur Seite drängen lassen wollte, kam es zum Streit. Ödipus erschlug den Diener und den Herrn und zog weiter, ohne zu ahnen, daß er seinen eigenen Vater getötet hatte. Nach einiger Zeit kam er nach Theben. Die Bewohner dieser Stadt waren in großer Not. Sie hatten ihren König verloren und wurden von einem Ungeheuer, Sphinx genannt, geplagt. Es war dies ein Löwe mit einem Frauengesicht, der auf einem Felsen bei der Stadt lagerte und jedem vorüberziehenden Wanderer ein Rätsel aufgab. Wer es nicht lösen konnte, wurde von ihm in die Tiefe 2*

12. Altertum - S. 116

1895 - Stuttgart : Neff
— 116 — den Seeverkehr zwischen Italien und Sicilien eine Defensivallianz (emjuaxla) mit Korkyra (433). In einer grossen Seeschlacht bei den Sijböta-Inseln wurde den Korinthiern der Sieg durch schliessliches Eingreifen athenischer, zum Schutz Korkyras ab-gesandter Trieren entwunden (Mai 432). Deshalb eines Krieges mit Korinth gewärtig, forderten die Athener von der zu ihrem Bund gehörigen Stadt Potidäa, die mit ihrer Mutterstadt Korinth in stetem politischem Zusammenhang stand, sie solle ihre Mauern auf der Seeseite schleifen und von Korinth keinen Oberbeamten („emdrjjuiovqyog“) mehr annehmen. Das hierauf (Juli 432) abfallendepotidäa erhielt, ehe die athenische Streitmacht erschien, Hilfe auch von Korinth, so dass die Athener die Stadt mit starker Macht belagern mussten. Zur Zeit des Abfalls von Potidäa wurde durch den von Perikies veranlassten „megarischen Volksbeschluss“ den zum peloponnesischen Bund gehörigen Megarern, die Korinth gegen Korkyra unterstützt hatten, wegen nachbarlicher Uebergriffe der Aufenthalt auf attischem Boden und jeder Verkehr mit den Häfen des ganzen athenischen Reiches untersagt. Dies war kein formeller Bruch des Vertrags von 445, aber eine schneidende Feindseligkeit gegen einen Bundesgenossen der Spartaner, die hinzunehmen als eine schädliche Schwäche erscheinen musste. Ausserdem klagten insgeheim die Aegineten über vertragswidrige Bedrückung durch den athenischen Vorort. Gegen den Rat des alten Königs Archidamos, der den Krieg auf günstigere Zeiten verschieben wollte, erklärte die spartanische Volksversammlung, dass die Athener den Vertrag gebrochen hätten. Hierauf stimmte die Mehrzahl der Bundesgenossen, vor allem auf Betreiben der Korinthier, für den Krieg (Herbst 432). Die Forderungen, welche Sparta dann noch durch drei Gesandtschaften nacheinander stellte, lehnten die Athener ab. Die erste ging auf Sühnung des Kyionischen Frevels (d. h. vor allem Entfernung des Perikies), die zweite insbesondere auf Zurücknahme des megarischen Volksbe-sch-lusses, die vielleicht genügt hätte, um Sparta zur Wahrung des Friedens zu bestimmen, die dritte auf Freigebung aller Hellenen. Mit ihrer Ablehnung war der Krieg da. Perikies kam der Krieg um diese Zeit im ganzen jedenfalls nicht unerwünscht. (Nach der Ansicht mancher Forscher hätte er aus Gründen der inneren Politik den Ausbruch des Krieges damals sogar angestrebt.) Eine Vereinigung politisch und religiös altgesinnter Leute und leidenschaftlicher Jungdemokraten (besonders Kleon), denen Perikies zu mächtig und zu vornehm und gemessen war, suchte um diese Zeit seine Stellung zu erschüttern, zunächst durch Prozesse gegen Phidias und Anaxagoras (s. § 34

13. Lehrbuch der Erdkunde - S. 284

1910 - Trier : Lintz
284 Die Halbinseln Südeuropas. 4. Der Peloponnes und die Insel Kreta. a) Das Landschaftsbild. § 197. Die Hauptkette des Pindus bricht am Meerbusen von Landenge Korinth, der von W nach O tief in das Land einschneidet, von Korinth. p^g^lieh ab. An die Balkan-Halbinsel hängt sich aber mittels der jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die Halbinsel Peloponnes (— Pelops-Insel), auch Moréa (slavisch = Meerland) genannt, an. vmkohnth Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehänge erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Ein- gang zum Meerbusen von Korinth, der sich im W bis auf 2 km verschmälert, bildet der Meerbusen von Patras. Oepeïoponneses Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von Gebirgs- massen erfüllt. Diese bilden das 700 m hohe, noch von Berg- ketten umschlossene Hochland von Arkadien, das nach So in in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so einer Hand- fläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer ziehende Berg- ketten wird es in Ringbecken geteilt. Nach W und N senkt sich das Hochland stufenförmig zum Meere, so daß sich zuletzt ein Niederungssaum vorlagert, der besonders im W breit ist. Auch zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und der großartige Gebirgskessel von Sparta. Pflanzen0 Zwischen den Gebirgsgebieten und den kleinen Strand- wuchs. ebenen des Peloponnes besteht ein großer klimatischer Gegen- satz. In letzteren ist der Sommer nicht bloß heißer, sondern auch fast regenlos. Das nicht angebaute Land trägt daher ein steppenartiges Pflanzenkleid (Phrygana genannt), insei Kreta. j)ie große Insel Kreta (Lage?) wird von einem westöstlich gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbe steigt im W bis zu 2500 m und ist gleich dem Othrys-Gebirge als eine Abzweigung des im S ins Meer versunkenen Pindus zu betrachten. Eine größere Niederung befindet sich nur im S. b)fdas Kulturbild. § 198. In den Gebirgsgegenden werden Ackerbau und Viehzucht Gebirgs- betrieben. Hauptzweige der letzteren sind Ziegen- und Schaf- gegenden. zucj1^ weü nur auf der regenreichen Westseite der Kalkboden einen üppigen Grasw'uchs hervorbringt. Von großem Schaden war eine sinnlose Waldverwüstung, die seit dem Altertum stattge- funden hat. Die Wasserfluten trugen den Humus fort, und das Klima und der Zahn der Ziege erschweren die Neubeforstung. strandebenen. fn ¿gn jm gommer fast regenlosen Strandebenen konnten Bh um- und Gemüsegärten nur dort angelegt werden, wo eine

14. Volkswirtschaftliche Ergänzungen zum Lehrstoffe der Volksschule - S. 22

1888 - Berlin : Dümmler
22 A. Religion. Finanz- und Schutzzölle. Bedeutung des Zollvereins. Stadt? (Zwischen dem jonischen und ägäischen Meere.) Die euro- päischen Schiffer fürchteten sich, das stürmereiche Cap Matapan (Karte!) zu umfahren. Sie zogen es vor, ihre Schiffe bei Korinth landen zu lassen. Hier wurden die Waren verladen, über die 5 llm breite Landenge geschafft und auf der asiatischen Seite wieder auf Schiffe geladen. Die Stadt diente also zum Stapelplatze zweier Weltteile und gewann außerordentlich, teils durch den Überland- handel, teils durch die Finanzzölle, welche hier bei der Ein- und Ausfuhr aus dem Peloponnes entrichtet werden mußten. Die guten Korinther merkten gar bald, daß das Geldnehmen eine angenehme Sache ist. Sie blieben darum nicht bei den Finanzzöllen stehen, begnügten sich also nicht damit, die ausländischen Gewerbetreibenden, die ihre Waren in Korinth zu Markte brachten, mit einer mäßigen Abgabe zu belegen, nämlich so viel, als der korinthische Bürger selber zahlte. Bald hieß es: „Wir müssen unsere Industrie schützen gegen die Städte Griechenlands". Gewisse Sachen sollten womög- lich nur in Korinth angefertigt werden. Kamen derartige Sachen von auswärts auf den Korinther Weltmarkt, so wurden sie am Hafen mit einer Steuer belegt. Das ist der Schutzzoll. In dem reichen Korinth blühten alle Gewerbebetriebe, die das Altertum kannte, besonders die bildenden Künste, bei denen in Bronze, Thon und Stein gearbeitet wurde, die Purpnrfärberei und Malerei. So war in Jerusalem die Tempelthür, welche die „Schöne" genannt wurde, (Apostelgesch. 3) von Herodes dem Großen ganz aus korinthi- schem Erze (Bronze) hergestellt. Man schätzte das zu Christi Zeit dem Golde gleich. Doch auch für Korinth galt das Wort: „Hänge dein Herz nicht bloß an die Güter, welche das Leben vergänglich zieren". Der Reichtum war nur eine Treibhausblüte, erzeugte schreckliche Sittenlosigkeit (gehört auch in die Bibelkunde bei Be- sprechung der Korintherbriefe) und ungezügelten Luxus. f. Der politischen Einigung Deutschlands 1866 und 1870/71 ging unter dem Vater des Kaisers, Friedrich Wilhelm Iii, dem Ge- rechten, 1833 die handelspolitische vorauf. In diesem Jahre wurde nämlich der Zollverein gegründet. Die verbündeten deutschen Staaten bildeten von da ab ein Handelsgebiet. Vorher kamen da mitunter die drolligsten Dinge vor. In den thüringischen Kleinstaaten gehen die Grenzen mitunter mitten durch die Stuben von Wohnhäusern. Rettete ein Schmuggler seine Waren in die preußische Hälfte der Stube, so mußte der sächsische Polizist in der sächsischen Hälfte ruhig

15. Länderkunde Europas - S. 203

1913 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 5. Balkan-Halbinsel. 203 115. Kalabaka in Thessalien. Den Nordrand des Thessalischen Beckens bildet bei Kalabaka am oberen Peneios ein Berg- und Hügelland, das aus zusammengekitteten Trümmern älterer Gesteine besteht. Diese sind zu merkwürdigen Felskegeln verwittert, auf denen mehrere Klöster erbaut wurden. Am Futze eines dieser Felstürme steigt Kalabaka stufenartig empor, umgeben von Getreidefeldern, Weingärten, Olivenhainen, Obstbäumen und Zypressen. Nach den Klöstern führen Zickzackwege sowie in den Felsen gehauene Treppen und Leitern empor. 116. Korinth. 2m Schutze des Burgberges, des Kreidekalkklotzes Akrokorinth (575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karst- landschaft einst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Auf den Ruinen der Stadt erwuchs später nur ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, am Kanal von Korinth, entstand das Städtchen Neukorinth.

16. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 204

1873 - Münster : Coppenrath
204 jiabt und bte Wiedereinsetzung der Vertriebenen in ihre Gter. Und als bte Epibanmier beibes hartnckig verweigerten, wrbe ihre Stadt ringsum auf das engste eingeschlossen. Die Bela-gerten aber bekamen auf ihre Bitten nicht nur von Korinth neue Hlfe, fonbern auch bte Megarer, Thebaner und mehre anbere verbanben sich mit den Korinthern und schickten Untersttzung an Mannschaft und Schiffen. Der offene Kampf zwischen Korinth und Korcyra war jetzt unvermeiblich. Im Jahre 435 kam es beim Vorgevirge Aktium zu einer groen Seeschlacht, in welcher bte Korcyrer siegten und fnfzehn korinthische Schisse in den Grunb bohrten. Unmittelbar barauf mute sich Epibamnus, das nun feinen Entsatz mehr zu hoffen hatte, den Siegern ergeben. Der Krieg warb aber baburch nicht beenbigt. Beibe, Korinth und Korcyra, rsteten zu einem neuen Angriffe und sprachen zu gleicher Zeit die Hlfe bes mchtigen Athen an. Gesanbte beiber Theile suchten bmch feurige Reben bte Athener fr ihre Sache zu gewinnen. In Athen aber entschieb man sich fr Korcyra, weil die Lage biefer Insel und die Seemacht berselben bei et-unu Kriege mit den Peloponnesiern, den man fr unvermeiblich hielt, grere Vortheile versprach. Um inbessen den Frie-ben nicht offenbar zu brechen, schloffen bte Athener mit den Kor-cyrern blo ein Vertheibigungsbnbni, dem gem sie etnan-ber beistehen wollten, wenn Athen ober Korcyra angegriffen wrben Auch schickten sie ihnen balb nachher zehn Schiffe unter Anfhrung des Lacebmonius, eines Sohnes des Simon, gaben biefem aber bte Weisung, an feiner Schlacht Theil zu nehmen, fonbern es nur zu verhtnbern, wenn bte Kortnther auf Korcyra lanbett wollten. Kaum waren sie angefommen, so erschien auch die korinthische Flotte, hunbertfnfzig Segel ftarf, unter Anfhrung des Xenoklibes und legte sich unfern des thes-protischen Hafens Chtmerium vor Anker. Die Korcyrer stellten sich ihnen mit hunbert zehn Schiffen gegenber, und es kam hier nun zu einer groen Schlacht, an welcher jeboch die Athener feinen thtigen Antheil nahmen Als aber enblich beim Einbrche der Nacht bte Schlachtreihen der Korcyrer, auf das uerste bebrngt, zu weichen begannen, ba erst zogen bte Athener heran, um den Rckzug zu becken. Am anberen Morgen

17. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 310

1878 - Leipzig : Teubner
310 Viertes Buch. hinausging. Die erste Waffenthat, die von ihm berichtet wird, war ein Beispiel kühner Entschlossenheit. Als im Jahre 431 die Athener die lakedämonische Stadt Methone belagerten, brach Brasidas, der in der Nähe mit einer Besatzung stand, mit 100 Hopliten durch das feindliche Lager hindurch und warf sich in die Stadt, die nur von einer geringen Mannschaft vertheidigt war. Dadurch rettete er die Stadt und gewann sich die Ehre, daß er der erste in diesem Kriege war, welcher in Sparta öffentlich belobt ward. Seit dieser Zeit genießt er das Vertrauen seiner Vaterstadt in seltenem Maße. Die Obrigkeit gab ihn öfter solchen Feldherren, die weniger Geschick und Muth zeigten, als Vertrauensmann an die Seite. So wurde er im Jahre 429 dem Knemov als Beirath zugegeben, welcher mit seiner Flotte den Auftrag hatte, in Verbindung mit einer Flotte von Korinth und anderen Bundesgenossen im korinthischen Meerbusen gegen den Athener Phormion zu operiren. Phormion hatte vor Ankunft der Spartaner schon mit seinen 20 Schiffen die 47 Schiffe der Peloponnesier im Eingänge des korinthischen Meerbusens völlig geschlagen, daß der Rest sich nach Kyllene, dem Hasen von Elis, zurückziehen mußte. Hier stießen die spartanischen Schiffe zu ihnen, fo daß jetzt die Gesammtflotte aus 77 Segeln bestand. Diese griffen die schwache Macht des Phormion an und richteten ihn übel zu; aber auf der Flucht schlug doch Phormion mit den ihm gebliebenen 11 Schiffen noch die 20 pelo-ponnesischen Schiffe, die ihn verfolgten. Ehe die peloponnefische Flotte, die sich nach Korinth hin gezogen hatte, auseinander ging, unternahmen Brasidas und Knemos noch mit dem Beginne des Winters einen kühnen Anschlag gegen den Peiraieus, den Hafen der Athener. Sie setzten die Besatzung von 40 Schiffen bei Korinth ans Land, ließen jeden Matrosen sein Ruder, sein Bankkissen und seinen Rnderriemen mit sich nehmen und führten sie in aller Schnelle über den Jsthmos nach Nisaia, dem Hafenorte der Megareer; hier zogen sie in der

18. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 149

1869 - Langensalza : Beyer
149 Ihr i m tn e r z u mir kommt, wenn ich m e l n M ah l h a l t e." Sein Trinkgesäß war ein hölzerner Becher, den er in einem Ringe trug. Als er aber einmal einen Knaben aus der hohlen Hand trinken sah, warf er, in der Meinung, daß er ihn nicht noth- wendig habe, den Becher mit den Worten weg: „Von btefent Knaben kann ich Genügsamkeit lernen; denn ich habe immer- noch unuöthige Dinge bei mir." Von jetzt ab trank er, wie jener Knabe es that, aus der hohlen Hand. Einst — so wird erzählt — sei er am hellen Tage mit einer Laterne umhergegangen, und auf die Frage der Vorübergehenden: „Was suchst du denn, Dioge- nes?" soll er geantwortet haben: „Ich suche einen Menschen." In schon vorgerücktem Alter ward Diogenes auf einer Fahrt nach Aegina (Insel im saronischen Meerbusen) von Seeräubern ansgefangen und an einen reichen Bürger in Korinth (Xeniades geheißen) als Sclave verkauft. Hier erging es ihm nicht übel, denn der Käufer übertrug ihm die Erziehung seiner Kinder, die er so trefstich leitete, daß er sich seines Herrn volle Zufriedenheit erwarb. Obgleich die Athener ihn wieder loskaufen wollten, so blieb er doch freiwillig bei seinem Herrn, der ihm endlich die Freiheit schenkte. Auch in Korinth war er seinen frühern Grundsätzen, ent- haltsam zu fein und jede Bequemlichkeit aufzugeben, treu geblieben; denn hier war es, wo er nicht in einem Hause, sondern in einer Tonne seine Wohnung nahm. Der König von Macedonien, Alexander, welcher nach Korinth gezogen war, um sich hier zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die Perser ernennen zu lassen, mochte schon Viel von diesem sonderbaren Manne gehört haben. Er hielt es daher der Mühe werth, den Diogenes kennen zu lernen und ging zu ihm hin. Als Diogenes, vor seiner Tonne liegend, um sich zu sonnen, den König mit seinem prächtigen Gefolge auf sich zu kommen sah, richtete er sich nur ein wenig auf. Alexander hatte umsonst gehofft, daß er ihm, dem Könige, entgegen kommen werde; aber Diogenes blieb ruhig in seiner Lage; denn er hielt die Ankunft eines Königs für gar nichts Besonderes. Jetzt trat Alexander ihm nahe, unterhielt sich lange mit ihm, und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er ihn endlich ausforderte, sich eine Gnade von ihm zu erbitten. „Ich habe Nichts

19. Die Geschichte des Alterthums - S. 191

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Korinth unter den Bakchiaden. 191 den Barbaren, besonders in Bauten, Weihgeschenken und Kunstwerken. Auf diese Weise schwächten sie theils durch Steuern und Erpressungen das Volk, theils beschäftigten und nährten sie den müßigen Haufen. Ihre Prachtliebe, verbunden mit der erzwungenen Ruhe, war eine treffliche Pflegerin der Wissenschaft und Kunst; Dichter, Künstler, Gelehrte waren die Zierden ihres Hofstaates. Die Zeit der Tyrannen war für Griechenland in Bezug auf Geistesbildung, Landescultur und Verkehr eine Zeit des Fortschritts ; der starre Sinn und die alte Sitte wurde hier gebeugt, und eine freiere Weltansicht begann sich zu verbreiten. Dennoch dauerte die Herrschaft der von Tyrannen gegründeten Dynastieen außer in Sicyon und Korinth (f. Nr. 58) nicht lange. 58. Korinth unter bin Bakchiaden. (Nach Ernst Curtius, griechische Geschichte.) Im 9. Jahrhundert kam in Korinth das Königthum an einen Zweig der Herakliden, welcher sich von Bakchis herleitete; durch die außerordentliche Begabung dieses Regentenhanses ist die Größe der Stadt begründet worden. Die Bakchiaden öffneten die Stadt dem Zuzuge betriebsamer Ansiedler, welche hier an dem Kreuzpunkte aller griechischen Handelswege schneller als anderswo ihr Glück zu machen hofften. Sie hegten und förderten jede wichtige Erfindung; sie erkannten, je mehr die Bevölkerung anwuchs, daß Korinth nicht auf der Landseite, sondern auf dem Meere seine Gebietserweiterung zu suchen habe, daß es nicht, wie hundert andere Küstenplätze, zu einem lebhaften Fährorte bestimmt und zu einem gewinnreichen Transitgeschäfte berufen sei, sondern zur Seeherrschaft. Unter den Bakchiaden traten die Korinthier als selbständiges Handelsvolk auf. Sie nahmen den Verkehr in eigene Hand und richteten die Fahrbahn auf dem Isthmus ein, wo die Schiffe auf Roll-gestellen von einem Golfe zum andern geschafft wurden. Diese Einrichtungen führten zu technischen Erfindungen mancherlei Art; die Korinthier fingen an, für fremde Rechnung solche Schiffe zu bauen, welche für die Jsthmussahrt eingerichtet waren, und der Transport selbst sicherte dem Staatsschatze bedeutende Einnahmen, wodurch die Ausbildung einer städtischen Marine möglich wurde. Sie machten den Golf, welcher bis dahin von Krifa seinen Namen geführt hatte, allmählich zum korinthischen. Das war die Heldenzeit Korinth's, als seine Trieren jährlich mit dem Aufgange der Plejaden zu neuen Wagnissen und neuem Rühme die junge Mannschaft in die Westsee führten. Korinth hatte seine Bahn gefunden, und die Bakchiaden thaten Alles, die Stadt auf derselben vorwärts zu leiten. Sie förderten die einheimische Industrie, um den Seehandel immer mehr zum Hebel eines allgemeinen Wohlstandes zu machen. Die Töpferscheibe war eine

20. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 439

1866 - Leipzig : Teubner
29. Jphikrates, Chabrias und Timotheos von Athen. 439 Kaum waren einige Monate seit der Schlacht bei Lechaion verstrichen, so waren die Jphikratenser, wie man die Schaar des Jphikrates nannte, die gefürchtetste Truppe. Die Phliasier wur- den in ihre Stadt eingeschlosscn, und als sie sich cherauswag- ten, verloren sie 300 Mann. Sikyon verlor bei einem Angriffe 300 Mann. Bis ins Innere von Arkadien wurden Streifzüge gemacht, das Land geplündert, die Städte berannt, die Hopliten so eingeschüchtert, daß sie kein Gefecht mehr wagten. Nur die Spartaner noch sahen mit Verachtung auf die Jphikratenser, und verspotteten ihre Bundesgenossen wegen ihrer großen Furcht vor denselben. Da traf auch sie plötzlich (Sommer 392) ein schwe- rer Schlag. Eine Mora spartanischer Hopliten (etwa 600 Mann) mit einer Anzahl Reiter hatte die Amykläer in dem bei Korinth stehenden spartanischen Heere, welche nach Hause gingen, um die Hyakinthien mitzufeiern, bis in die Nähe von Sikyon be- gleitet. Auf ihrem Rückwege zog sie nahe an Korinth vorbei, unbekümmert um Jphikrates, der mit seiner Schaar in den Mauern dieser Stadt lag; denn sie dachten, die Peltasten wür- den spartanische Hopliten nicht anzugreifen wagen. Da brachen plötzlich die Schaar des Jphikrates und eine Abtheilung atheni- scher Hopliten unter Kallias aus Korinth hervor, und während die Hopliten sich vor Korinth aufstellten, sielen die Peltasten über die spartanische Mora her. Durch wiederholte Angriffe, geschick- tes Weichen und Vorgehen rieben sie die ganze Mora auf. Xenophon sagt zwar, es seien nur 250 Mann umgekommen; allein aus seiner Beschreibung des Gefechtes ergibt sich, daß nur Wenige entkommen sind. Diese Niederlage spartanischer Hopli- ten durch leichte Truppen machte ein großes Aufsehen in Griechen- land und war von nicht ungewöhnlicher Wirkung. Agesilaos wurde seiner Fortschritte, die er um diese Zeit auf dem Jsthmos erkämpft hatte, nicht froh und zog in aller Stille nach Sparta zurück, indem er, um dem Spott zu entgehen, auf seinem Wege durch Arkadien erst Abends spät in die Städte einzog und