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1. Die Geographie in der Volksschule - S. 127

1897 - Gera : Hofmann
B. Die pyrenäische Halbinsel. 127 an einer Seite dem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenähnlichen Zurückspringen nach oben gleichen sie riesigen Amphitheatern. Im Vergleich mit der Natur der Alpen fällt bei den Pyrenäeu besonders die Armut an Längsthälern, Gebirgsseen und, wegen der geringen Feuchtigkeit, auch der grasreichen Triften auf. Ihnen fehlt das schöne Sennerleben der Alpen, der Reichtum an nutzbaren Mineralien, die Größe und Fruchtbarkeit der Alpenthäler. Sie find deshalb auch weniger dicht bevölkert. Die Pflanzenwelt richtet sich in ihrem Charakter nach der Höhe der Gebirgsabhänge. An Wild ist kein Mangel. Das bedeutendste Raubtier ist der Bär. In einem der wildesten Hochthäler der Ostpyrenäen liegt die kleine Republik Andorra. Zusammenfassung: 1. Beschreibe die Pyrenäen und schildere die Natur derselben! 2. Vergleiche sie mit den Alpen! b) Zwischen den Pyrenäen und dem Ebrobecken liegt eine Reihe bergiger Stufenländer, die von dem eigentlichen Abhang der Pyrenäen deutlich getrennt sind und auch einen andern Charakter tragen. Diese Stufenländer und das Ebrobecken nehmen die Landschaften Navarra, Aragonien und Katalonien ein. Die Terrassenlandschaften von Navarra und Hocharagonien bilden ein wechselreiches, wasser- und waldreiches Bergland, dem es auch nicht an Mineralien fehlt. Es ist zum Anbau wohl geeignet und begünstigt Ackerbau, Gartenbau und Viehzucht. In den sonnigen Thälern gedeihen bereits Süd- früchte, und der Reichtum an Wild in den höheren Regionen lockt die Berg- bewohner zur Jagd. Im Osten wird das Stufenland von dem katatonischen Kü st enge- birge vom Meer abgeschlossen. Dieses schließt sich an die Ost-Pyrenäen, begleitet die Küste und wird in seinem höchsten Teile von dem Ebro in einem steilen Felsenthal durchbrochen. Dieses Küstengebirge ist sehr reich an Mineralien, besonders an Steinkohlen und Salz. Durch Ausnutzung dieser Schätze ist Katalonien zum ersten Jndustriebezirk Spaniens geworden, und seine Hauptstadt Barcelona ist Spaniens erste Industriestadt und wegen des treff- lichen Hafens auch der Seehandelsplatz der Monarchie. Den Hauptzweig der Fabrikation bilden Baumwollenwaren. Durch unermüdlichen Fleiß der Katalonier ist der Boden des Landes sehr ertragfähig geworden, so daß in jeder Beziehung Katalonien zu den wohlhabendsten Provinzen Spaniens gehört. Zusammenfassung: Sprich über die Stufenlandschaften zwischen den Pyrenäen und dem Ebrotiesland!

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1. Lehrbuch der Geographie - S. 124

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
124 Südeuropa. Die spanische Halbinsel. §. 310. Ganz abweichend find die beiden Flügel der Pyrenäen in W. und O. gebildet. Der erste besteht aus einem schmaleren Nucken, der nach dem Meere zu allmählich bis 3000 F. herabsinkt und hier mit den kantabrischen Bcrgzügen in Verbin- dung steht, auch bequemere Passagen darbietet als weiter in O., nur wenige Berge steigen hier über 6000, der Pie d'aniö bis 8000 F. auf. In O. dagegen breiten sich die Pyrenäen von der Segrcquelle an aus und bilden das Bergland von Roussillon, das aus mehreren, parallel nach No. ziehenden Ketten besteht, Zwischen denen Längenthäler liegen (das des Tech, des Teta). Ueber die südlichste Kette führt der Hauptpaß von Bell eg arde, in der folgenden erhebt sich plötzlich der Canigou bis 8600 F., die dritte heißt les Corbleres und sinkt zur Ebene von Car- cassonne herab. (Anm. Die Hauptstraßen von Frankreich nach Spanien). §. 311. Am nördlichen Fuße der Pyrenäen beginnt ein Gürtel von Verbergen, der sich von 12 bis 1500 F. bis 4 bis 500 F. Höhe herab senkt und dann in die Ebene der Gaseogne übergeht, er fehlt jedoch den westlichen Pyrenäen, die unmittelbar von der Ebene begränzt werden. Dieser Gürtel bildet die Land- schaften Böarn, Obergascogne, Foir. Es ist ein schönes, anmuthiges, gut bewässertes Land mit niedrigen Bergen und reichen Thälern, besonders sind die Thalspalten, in denen die reißenden Ströme des Gebirges (Gave genannt) oft in schönen Fällen aus den Bergen hervortreten (wie das Thal von Campan) gepriesen. §. 312. Die südlichen Stufen des Hochgebirges sind bedeu- tender und bilden die Gebirgsländer von Katalonien, Ober- aragonicn und Navarra. Sie bestehen hier aus allmählich sich senkenden, von den zahlreichen Zuflüssen des Ebro durchschnit- tenen Bergzügen, die in Navarra (die Thäler des Arg a und unteren Aragon) bis zum Ebro selbst reichen, in Oberara- gonien (die Thäler des Aragon, Gallego und Cinca) in das Tiefland sich herabsenken. In Katalonien, wo diese Bergzüge die Thäler des Segre, Llobregat und Ter um- schließen, dehnen sie sich weiter nach S. aus und fallen zugleich nach O. zum Meere ab, an dem sich einzelne, von Bergen um- schlossene, schöne, reiche Küstenebenen (das Ampurdan, die C a m p o s von Barcelona und T a rr a g o n a) ausbreiten. Nir- gends sind diese Bcrgzüge von bedeutender Höhe (der Monscny, der Mon serrate 3800 F.), allein gewöhnlich bewaldet und mit schön bebauten Abhangen, besonders ausgezeichnet aber sind die grö- ßeren Ebenen in diesem Stufenlande (die V cg cria von Vich, von Manresa, das Fontanat) durch Schönheit und Fruchtbarkeit. (Anm. Verhältniß von Navarra und Katalonien zu Frankreich. Die historisch ganz verschiedene Stellung Aragonien s).

2. Mit einem Stahlstich - S. 823

1839 - Stuttgart : Belser
Dke Julkrevolutkon. 823 ncm Feld gehalten. »Unter der Eiche von Guernkca,» sagte der Baske de los Heros, »ist das Wohl der Heimath gegründet und behauptet worden, und in Alava und Guipuzcoa liegt den Fueros ein förmlicher, auf den Feldern von Arrrate geschloßner Vertrag zu Grunde." Den Geist des Volks beleben, zumal bei ausserordentlichen Vor- kommnissen, Junten oder Regierungscollegien, hervor- gcrufen durch freie Wahl, bestimmt, Politik und Kriegs- wesen anzuordnen. Jede Provinz hat ihre Junta, und aus der Mitte aller bildet sich die Centraljunta, das Direktorium, welche das Ganze leitet und beseelt. So in den baskischen Provinzen, und ähnlicher, obwohl be- schränkterer Vorrechte erfreut sich auch Navarra. Wäh- rend daher Zea behutsam zwischen den Klippen durchzu- schiffen meinte, sprang, nachdem die Basken im Okt. 1833 das Signal gegeben, der Aufruhr für Don Carlos jäh- lings nach Aragon, nach Galicien und Leon, nach Neu- und Altkastilien über. In einem Punkt mußte Zea li- beral verfahren: zu Generalcapitäncn der Provinzen konnte er keine Andern wählen, als entschiedne Gegner der Car- listen. Je schrecklicher nun bisher Graf Espanna (ei- gentlich Franzose, und unehlicher Abkömmling der Bour- bonen) in Katalonien gewüthet hatte, desto stürmischer brauste dort unter dem liberalen Llauder die Begeiste- rung für Freiheit auf. Llauder sandte im Dez. 1833 den Obersten Saez nach Madrid, mit der dringenden Bitte um Einführung repräsentativer Formen in ganz Spanien, oder wenigstens in Katalonien; denn nur so 'sey in dieser Provinz Gehorsam zu erhalten. Ein sol- ches Wort zu solcher Zeit durfte nicht überhört werden: Zea dankte ab: .der gemäßigte Liberale Martine; della Rosa wurde Präsident. Aber es war, als wollte die Regentin jedesmal wieder den Dank des Volks verscher- zen: dem Rosa gab sie Burgos, einen Anhänger Zeas, als Finanzminister bei. Die neuen Minister bildeten durch Gesetz vom 16. Febr. 1834 die allgemein verlangte Na- tionalmiliz; aber nur, wer ein gewisses Vermögen habe,

3. Geschichte des Mittelalters - S. 201

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kampf des Christenthums und Islams auf der pprenäischen Halbinsel. 201 Neunzehntes Kapitel. Kampf des Chriftenthums und Islams auf der pyrenitischen Halbinsel vom 8. bis in das 18. Jahrhundert. Während das Chriftenthum im Osten seine mit unsäglicher Anstren- gung eroberte Wiege wieder verlor und sich die Türkenmacht von Asien her Europa drohend näherte, gewannen die Christen in Spanien dem Erbfeinde immer mehr Boden ab. Auch hier war der Kampf ein heißer, denn die pyrenäische Halbinsel ist durch ihre Gebirge und Hochebenen zum Vertheidigungskriege mehr geeignet, als irgend ein anderes Land in Europa, und zudem hatten die Araber und Mauren (die Afrikaner machten den Hauptstamm der eingewanderten Moslemin aus) viele große und kleine wohlbefestigte Städte und eine zahllose Menge Kastelle an- gelegt, welche die Pässe, Straßen und Flußübergänge deckten. Es war ein großes Glück für die Christen, daß das spanische Chalifat der Om- maijaden schon frühe zerfiel (der letzte Ommaijade starb 1037, nachdem er vorher abgedankt hatte) und sich in kleinere Reiche theilte, deren Emire oft mit einander im Kriege waren oder einander wenigstens viel- mal nicht gegen die Christen unterstützten, oder wohl gar mit den Chri- sten Bündnisse schloßen; doch machten es auch diese kaum besser, seitdem sie aus ihren Gebirgsasylen vordrangen, und es kam sogar vor, daß sich ein christlicher Fürst mit den Mauren gegen seine Glaubensbrüder verbündete. Ästurien (777). Rach der spanischen Sage stand an der Spitze der tapferen Gothen, welche sich in dem asturischen und gallicischen Gebirge gegen den ersten Sturm der Sieger von Xeres hielten, ein Held von königlichem Stamme, Pelayo (Pelagius), während ein anderer, Pedro, sich im Gebirge des Baskenlandes behauptete. Dessen tapferer Sohn, Alfons I. (ch 777), vereinigte beide Herrschaften und drang bis an den Duero vor und nannte sich König von Asturien; die Vereinigung der beiden Gebiete dauerte zwar nicht lange, was jedoch die Fortschritte der Spanier (der Name Gothen ist untergegangen; die den Mohammedanern unterworfenen Christen nannte man Mozaraber oder Mostaraber, d. h. die mit Arabern Gemischten) nur zeitenweise hemmte. Katalonien und Navarra (900). Der Krieg Karls des Großen (s. S. 69 ff.) schuf die sogenannte spanische Mark und die Grafschaft Barcelona, die bald unabhängig wurde und als Fürstenthum Katalonien sich auf Kosten der Araber ausdehnte.

4. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 129

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
44- Ergnzungen aus der Geschichte der auerdeutfchen Lnder. 129 2. Die christlichen Weiche Spaniens. Reste der Westgoten haben in den nrdlichsten Gebieten der Halbinsel die Ansnge zu neuen christlichen Knigreichen gebildet. So kamen neben den Mauren mit der Zeit die kleinen Flg. 13. Sie Abencerragenhalle in der Alhambra zu Granada (Maurischer Stil aus dem 13. und 14. Jahrhundert). Knigreiche von Aragonien und Katalonien, von Navarra und Leon, von Portugal und Kastilien auf, welche unter stetigen Kmpfen ihre Gebiete auf Kosten der maurischen Herrschaft sdwrts erweiterten (H^ldenthateu des Cid, f 1099). Im 14. Jahrhundert wurden die Mauren aus^az^Mtmih^ Winter, Lehrbuch der Deutsch, u. Bayer. Geschichte. I. Teil. 2. Aufl. 9

5. Unser Vaterland - S. 529

1900 - Berlin : Bruer
— 529 — hausten. Da erhob sich das bayrische Volk zu einem Kampf auf Leben und Tod. „Lieber bayrisch sterben, als kaiserlich verderben!" war die Losung, unter der wohl 20,000 Landleute unter der Führung eines Studenten, namens Meindel, zu den Waffen griffen. Aber die ungeübten Streiter unterlagen und flohen ins Ausland. Ihr Kurfürst und dessen Bruder, der Erzbischof von Köln, wurden als Strafe für den bayrischen Aufstand in die Reichsacht gethan. Von jetzt an wurde Spanien, dessen begehrter Besitz den Krieg hervorgerufen hatte, der Schauplatz desselben. Eine österreichische und eine französische Partei schürten im Lande selbst einen Kampf, dessen Ausgang sich noch gar nicht voraussehen ließ. Nach Unterwerfung von Katalonien und Navarra hatte der französische Philipp (V.) endlich seinen Einzug als König in Madrid gehalten (1706), aber den feindlichen Truppeu schon drei Monate später weichen müssen. Wohl er- oberten die Franzosen allmälig viele verlorene Plätze zurück; aber seit der furchtbaren Niederlage von Hochstädt schien das Kriegsglück von ihnen gewichen zu sein. Noch einmal sandte Ludwig seinen bewährten Feldherrn Villeroy an der Spitze eines großen Heeres nach den Niederlanden, den alten Kriegsruhm gegen Marlborough zu verfechten. Bei dein Dorfe Ramillier, nicht weit von Waterloo, das nach mehr als hundert Jahren den Franzosen nochmals verhängnisvoll wurde, erlitt das französische Heer eine vernichtende Niederlage. Die stolzen Garden. Ludwigs vermochten nicht einmal ihre Fahnen zu retten. So sielen Flandern und Brabant und mußten dem Erzherzog Karl als dem rechte mäßigen Karl Iii. huldigen. Fast zu gleicher Zeit unterlagen die Franzosen in Italien. Hier war Prinz Eugen der durch die Franzosen bedrängten Residenz des Herzogs von Savoyen, der Stadt Turin, mit einer säst ans Unglaubliche grenzenden Schnelligkeit zu Hülse geeilt. Unter unsäglichen Schwierigkeiten hatte er mit seinen Truppen über Berge und Ströme mehr als hundert Wegstunden in so kurzer Zeit zurückgelegt, daß ihn die Franzosen noch gur nicht erwarteten. Kaum war die Kunde von seinem Aufbruch zu ihnen gelangt. Mit dem Prinzen waren die Preußen unter Fürst Leopold von Dessau den Belagerern in den Rücken gefallen und gerade sie erstürmten die erste französische Schanze (7. Sept. 1706). Bald waren auch die übrigen Befestigungen genommen, und die Franzosen suchten ihr Heil in wilder Flucht. Frauk- Bornhak, Unser Vaterland. Oa

6. Theil 9 - S. 153

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
153 Abgaben betragen haben würden. Barcelona nuud i'dn seinem Statthalter gegen die al-iirte Flotte eine Zeitlang vertheidigt, ergab sich aber endlich auch, und die Bürger erklärten sich, wie fast in allen übrigen Städten von Katalonien, Valencia, Aragonien und Navarra, für Karin von Qeftreich. Basset benutzte die allgemeine Un, enrschlossenhett und Verwirrung mit bewundernö, würdiger Klugheit. Mit einem kleinen Hauser» setzte er sich sogar in den Besitz der Hauptstadt von Valencia, wo er einen der angesehensten Gro- ßen Spaniens, den Grafen von Car don ne, zum Vicekönig einsetzte, und seine eigene Mutter, eine bisher unbekannte Frau, zur Marquise von Callera erhob, und ihr die Güter dieses Na, mens schenkte. Karl konnte nicht weniger für ihn thun, als ihn loben, und alle seine Untex, nehmungen billigen. Jetzt brausete der Orkan des Aufruhrs allmä» ltg durch das ganze Land. Parteien kämpften gegen Parteien, und jeder überließ sich seinen Privatleidenschaften, der Raubgier und Rachsucht, so lange die öffentliche Gerechtigkeit gehemmt war, und niemand wußte, welcher von den bei- den Königen die Oberhand behalten würde. Daß man die Engländer, Holländer und Deutschen als Ketzer verabscheute, verstärkte noch das Gift des Factionenhasseö. Auch die uralte Nationalfeind- schaft der Castilier und Aragonier kam wieder /

7. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1882 - Freiburg : Herder
Konradin. Die letzten Kreuzzüge. Ludwig Ix. 79 teils Kaukasier waren, aus welchen die ägyptischen Sultane ihre Leib- wache gebildet hatten, die aber bald wie die römischen Prätorianer ver- fahren und aus ihrer Mitte Sultane erhoben (von 1254 bis 1516). Sie bedrohten den gefangenen König Ludwig öfters mit dem Tode, doch erfüllte sie dessen mutige und ruhige Sündhaftigkeit mit Hochachtung und sie gaben ihn endlich mit den andern Gefangenen für ein großes Lösegeld frei. Ludwig Ix. 1- vor Hunis. (1270.) § 80. Der französische König ergriff noch einmal gegen die Mo- hammedaner die Waffen, ließ sich jedoch durch seinen Bruder Karl von Anjon zu einer Unternehmung gegen Tunis bereden, von welcher Stadt Sicilien und Unteritalien bedroht wurde. In dem Lager vor Tunis raffte eine Seuche den König, sowie den größten Teil des Heeres weg und beendigte auf diese traurige Weise den letzten Kreuzzug. Z»tolemais verloren. (1291.) Am 18. Mai 1291 eroberten die Mamelucken in einem wütenden Kampfe, der 70 000 Mann gekostet haben soll, die zertrümmerten Mauern von Ptolemais, worauf fye Christen Sidon, Tyrus, Beirut und Tor- tosa ohne Kampf den Mamelucken überließen. Die Christen waren da- mit aus dem Heiligen Lande, nach beinahe 200jährigem Kampfe, gänzlich vertrieben. Spanien vom achten bis in das neunte Jahrhundert. Leon, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien, Portugal. § 81. Glücklicher als im Morgenlande waren die Christen in Spanien gegen die Mohammedaner, obwohl diese aus dem nahen Afrika mächtige Unterstützung erhielten. Nach dem Untergange des westgotischen Königreichs durch die Schlacht bei Ter es de la Froutera (711) behauptete eine Gotenschar ihre Freiheit im galicisch-asturischeu Gebirge unter dem Helden Pelayo, eine andere unter Pedro im baskischen Gebirge. Wir kennen ferner die spanische Mark Karls des Großen, welche bald nachher von dem Frankenreiche unabhängig wurde und sich als Fürstentum Katalonien auf Kosten der Mohammedaner ausdehnte. Das freie Baskenland erweiterte sich zu dem Königreiche Navarra, Asturien zum König- reiche Leon; im Gebirge, dem der Ebro und Duero entquellen, wurde von Leon aus die Grafschaft Kastilien gegründet, die bald als un- abhängiges Königreich dasteht. Alles dies geschah bis zum Jahre 1001. Um 1035 verlieh König Sancho Iii. von Navarra seinem Sohne Ra-

8. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 93

1889 - Leipzig : Fues
Spanien. 93 1880—81 Erhebung der Boers. 1882 Mai Lord Cavendish in Dublin ermordet. Juli Bombardement v. Alexandria. 1884—85 Krieg in Ägypten n. im Sudan g. den Mahdi. Gordon f in Chartum. 1886 Sturz Gladstones, Ministerium Salisbury. 19. Spanien. 1. Miltelaller. 406 Vandalen, Alanen und Suven lassen sich in dem bis dahin römischen Spanien nieder. 414 Die Westgoten erscheinen unter Athauls. 419—711 Westgotenreich in Spanien und Südgallien. Vgl. 32f. 711 Schl. b. Xeres de la Frontera. Die Araber entreißen Spanien d. Westgoten. 732 s. S. 33. 755—1031 Kalifat b. Cordova. 900 Beginn d. Kämpfe g. d. Mauren v. Leon aus (bis c. 1500). Nach u. nach werden frei Castilien, Navarra, Katalonien u. Aragon. 1037 Ferdinand d. Große vereinigt Castilien mit Leon. 1085 Alfons Vi erobert Toledo. Unter ihm Don Rodrigo v. Vivar (der Cid), f 1099. 1137 Katalonien u. Aragon vereinigt. Dazu kommen die Balearen, Valencia 1238, Sicilien 1282 (vereinigt erst 1409), Sardinien c. 1300. 7*

9. Handbuch der alten Geschichte - S. 619

1799 - Altona : Hammerich
der Römer. 619 ren zwar die beiden Krön - Prätendenten Con- ftantinus und Gerontius befiegt; allein fchon hob sich ein anderer, Jovinus. Da er der Go- then Vorfchläge nicht annehmen will, bekriegt Adolph ihn, und läfst ihn hinrichten. Doch war er deswegen nicht Freund des Honorius: er behielt die Schwefter deffelben als Geilsel, und Honorius fchickte kein Korn. Doch ward Ataulphus in Spanien von einem Gothen ge- tödtet. Ihm folgte Wallia, von der Nation zum 4*5 Könige ernannt. Da fein Verfuch, Afrika zu erobern, mifslang, fchlöfs er mit Honorius ei- nen Vergleich, den diefer endlich annahm, befonders gegen die in Spanien eingedrunge- nen Barbaren. Die Silinger werden gänzlich 41^ aufgerieben; die Alanen fo geschwächt, dafs sie lieh mit den Vandalen vereinigen; und au- 41^ fser Navarra und Katalonien erhält Vvgllia noch Aquitania fecunda, (Languedoc,) und ftiftet das weß-göthifche Reich in Gallien und 4*9 Spanien mit der Hauptftadt To ul du fe, das lieh bis zum Jahre 71 1 behauptete, in wel- chem es durch die Araber zerftört wurde. Der größte Theil von Spanien und Gallien war nun auf immer für die Römer verloren, und die Verfuche zu Wiedereroberungen waren ver- geblich. Honorius felbft war auch viel zu fchlaff, um in fo bedrängten Umftänden etwas durchführen zu können; doch ftarb er eines natürlichen Todes 4?-3. 4e3 Durch Unterftiitzuug des Theodofius aus den Morgenländern befiegte Valentinian der Dritte, Schwefterfohn des Honorius, den Ge- genkaifer Johannes: doch gegen auswärtige 425 Barbaren konnte er fein Reich nicht fehlt t- ^en. — Bonfacius, Statthalter von Afrika Ss 2 1

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 145

1877 - Altenburg : Pierer
Frankreich. Kriege mit England. 145 entfliehen. Von seinem Schwager Karl dem Khnen untersttzt, be-siegte er 1471 Marwick bei Barnet, Margarethe bei Tewkesbury, lie Heinrichs Sohn tobten, und sicherte den Thron durch viele Hinrichtungen. Eduard V., der (?483) seinem Vater folgte, wurde durch seinen Oheim Richard Iii. (14831485) ermordet. Dieser verlor Krone und Leben in der Schlacht bei Bosworth gegen Heinrich Vii. Tudvr, den Sohn der Margarethe von Lancaster. 3. Durch die Vermhlung mit Elisabeth, der Tochter Eduards Iv., vereinigte Heinrich die beiden Parteien. Das Haus Tudor, das mit ihm aus den Thron kam, regierte von 14851603 (. 98). Die Kriege der Weien und rothen Rose waren mit Wuth und Grausamkeit gefhrt worden (Schaffotte auf den Schlachtfeldern fr die Gefangenen), die Bildung war gesunken, die Sitten verwildert. Doch war in dieser Zeit die englische Verfassung schon vollstndig ausgebildet. Seit dem Anfang der franzsischen Kriege hatten die Könige oft die Barone, die Prlaten und die Abgeordneten der Ritter, seit 1300 auch die der Städte zusammen be-rufen mssen, um sich von ihnen Geld bewilligen zu lassen. Unter Eduard Iii. erhielt das Parlament dadurch eine festere Gestaltung, da sich die Lords mit der hohen Geistlichkeit zum Oberhause, die Abgeordneten der Ritter mit denen der Städte zum Unterhause, vereinigten. Als Verfassungs-grundstze galten, trotz mannichfacher Verletzungen, da jede Gelderhebung der Bewilligung des Unterhauses bedrfe, da zur Abnderung eines Gesetzes die Zustimmung beider Huser nothwendig sei, und da das Unterhaus der ffentliche Mibruche Untersuchungen anstellen und die Beamten anklagen knne. Noch hher stieg das Ansehen des Unterhauses unter den Knigen aus dem Hause Lancaster; dagegen sank in den Kriegen der beiden Rosen die Zahl und die Macht der Barone, indem damals der fnfte Theil aller Lndereien durch Confiscation in die Hnde des Knigs kam. So hob sich gleichzeitig das Knigthum und der Brgerstand. . 88. Spanien. Bei der Eroberung Spaniens durch die Araber 711 (. 57, 58) hatte sich nur in den Gebirgen Asturiens ein kleines gothisches Reich unabhngig erhalten, dessen Hauptstadt Oviedo, seit 900 Leon war. _ Von dieser Zeit bis zum Ende des snszehnten Jahrhunderts kmpften die Christen fast ununterbrochen mit den Arabern und ent-rissen ihnen eine Provinz nach der andern. Schon im zehnten Jahr-hundert bestand neben dem Knigreich Leon die Grafschaft Burgos, nach ihren vielen Kstelten auch Kastilien genannt; aus der spani-schert Mark Karls des Groen aber ging das Knigreich Navarra (dessen sdlichen Theil 1512 Ferdinand der Katholische eroberte, wh-rend der nrdliche 1589 mit Frankreich vereinigt wurde), die (nach Gothen und Alanen auch Katalonien genannte) Grasschaft Barce-lona und das Knigreich Aragonien hervor. Di elitz, Grundr. in

11. Die Neuzeit - S. 230

1915 - Kempten : Kösel
230 Die Organisation des Jesuitenordens. Alter stehende Personen von gewinnendem uern, gutem Verstnde, ruhigem, energischem Charakter erklrt Jgnaz von Loyolas in seinen Konstitutionen" fr unbedingt tauglich. Vornehme Herkunft und Reichtum sind nicht unbedingt erforderlich, aber immer eine Empfehlung. Nur bedingt tauglich sind Leute, die zu schwer besiegbaren Leidenschaften, zu Charakterschwche, zur Schwrmerei, zu bornierter Versteifung auf ihre Ansichten neigen, geringen Verstand, geringes Sprachtalent, schwaches Gedchtnis verraten, an auffallenden krperlichen Gebrechen oder an auffallender H-lichkeit leiden oder tief in Schulden stecken. Un-bedingt untauglich sind dagegen alle Leute, die einmal den katholischen Glauben ffentlich ver-leugnet haben oder wegen Irrlehre ffentlich zensuriert worden sind, weiter Mnche und Eremiten, Geistesschwache, endlich Personen, die Medaille mit dem Bildnis . , Y m , , , m n < Loyolas, aus irgend welchem Grunde bte Priesterweihe Umschrift: Ignatius) Societ(atis) Jesu klangen knnsn. Fundat(or). ^ Allein auch wenn der Neuling vllig tauglich erscheint, darf er nicht mit Sicherheit auf ein ungestrtes Verbleiben im Orden rechnen. Wer nicht gut tut oder auch nur sich fr die Arbeit desselben nicht geeignet erweist, wird *) Der Stifter des Ordens, Don Jnigo de Onaz y de Loyola, geboren 1491, entstammte einer altadeligen Familie des Baskenlandes, die mglicherweise west-gotischen Ursprungs war. Seine Jugendzeit verbrachte er als Page an dem Hofe Ferdinands des Katholischen von Aragonien und trat dann in das spanische Heer ein. Als der franzsische König Franz I. die kastilianischen Städte, die sich wider Karl V. emprt hatten, untersttzte (1521) und sich zunchst des Grenzlades Navarra Bemchtigte, leistete nur die Zitadelle der Stadt Pampluna den andringenden Feinden Widerstand. Die Werke der Festung waren aber in so schlechtem Zustande, da sich die Besatzung ergeben wollte. Da war es Don Jnigo, der, obwohl der jngste unter allen Offizieren, durch seine feurige Beredsamkeit seine Waffengefhrten zur Fortsetzung des Kampfes ermutigte. Als nun die Franzosen einen von Erfolg begleiteten Sturm auf die Festung unternahmen, wurde er durch eine Geschtzkugel an den Beinen schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft. Von den Siegern ehrenvoll behandelt, lie er sich auf seine vterliche Burg Loyola in Guipozcoa bringen um dort seine Genesung abzuwarten. Auf seinem Schmerzenslager las er in Ermanglung anderer Lektre erbauliche Schriften und Heiligenlegenden und nun vollzog sich in ihm, der bisher den Freuden der Welt durchaus nicht abhold gewesen war, ein vlliger Umschwung. Vor seinem schwrmerisch ritterlichen Geiste stand das glnzende Bild eines geistlichen Rittertums, das an Heldentum und Opfer, an Sieg und Ruhm nicht zurckstehen sollte hinter dem weltlichen. Nach seiner Herstellung pilgerte er nach dem berhmten Wallfahrtsorte Montserrat in Katalonien, weihte dem wunderttigen Bilde seiner reinen Herrin, der Gottesmutter, seine Waffen und erklrte sich zu deren Ritter. Dann wandte er sich nach dem benachbarten Orte Manresa, wo er ganz der

12. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 139

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 139 — als Erntearbeiter, Last- und Wasserträger, Hausknechte usw. ihr Brot zu verdienen. Die Hauptstadt Galiciens ist Santiago de Compoftella, in dessen Kathedrale sich das Grab des Apostels Jakobus befinden soll, welcher der Schutzpatron von Spanien ist. So wurde die Stadt ein berühmter Wallfahrtsort. Sie hat dazu eine Universität und ist Sitz eines Erzbischoss. Im Südwesten der Pyrenäen ist das Tiefland von Aragonien eingesenkt, das durch das Gebirge von Katalonien vom Mittelmeere geschieden wird. Nach der Hauptwasserader, dem Ebro, wird es auch das Ebrobecken genannt. Durch ihn tritt es wiederum mit dem Mittel- meere in Verbindung. Er entspringt auf dem Kantabrischen Gebirge. Sein Oberlauf ist ziemlich reißend und zu Stromschnellen geneigt. Seine wichtigsten Nebenflüsse empfängt er aus den Pyrenäen. Doch sind die Zuflüsse wasserarm. So ist auch der Ebro wegen seiner geringen Wasser- führung für die Schiffahrt wenig geeignet. Dazu tritt an manchen Stellen starke Versandung. Daher begleitet ihn auch auf einer langen Strecke seines Laufes der Kaiserkanal, welcher während der Regierungszeit Karls V. angelegt wurde, um Schiffahrts- und Bewässerungszwecken zugleich zu dienen. Stromartiges Aussehen erhält der Ebro erst, nachdem er das Küstengebirge von Katalonien durchbrochen hat, unweit seiner Mündung, die deltaartig erfolgt. Sie ist weit in das Mittelmeer hinausgeschoben. Mit Ausnahme einiger fruchtbarer Gegenden — so auch im Bereiche des Kaiserkanals — ist Aragonien, da die Niederschläge nicht ausreichen, ein dürres, wasserarmes Steppengebiet mit vielfach salzhaltigem Boden. Hier ist u. a. auch das Espartogras zu finden, das zu mannigfachen Flecht- arbeiten sowie zur Papierbereitung verwendet wird. Die Befiedelung ist natürlich wenig dicht. Die Hauptstadt des Tieflandes von Aragonien ist Zaragoza (ßaragößa) am rechten Ufer des Ebro in einer der best- angebauten Gegenden. In seiner Umgebung finden sich üppige Getreide- selder, Obst- und Olivenhaine, Weinberge, Gemüsegärten u. a. m. Die Straßen von Südostfrankreich und Katalonien überschreiten hier den Fluß. Seine ehedem blühende Industrie ist zurückgegangen. Der Handel ist lebhaft. Es ist Sitz eines Erzbifchofs. Katalonien war schon zur Römerzeit eine blühende Provinz. Die rastlos tätigen Bewohner haben mit unermüdlicher Ausdauer dem Boden, der von der Natur gar nicht so günstig ausgestattet und dazu wasserarm ist, durch wirksame Bearbeitung und künstliche Wasserzufuhr reiche Erträge abgewonnen. Das Küstengebirge von Katalonien ist reich an Erzen, Kohlen und Mineralquellen. Katalonien gehört zu den gewerbtätigsten Gebieten Spaniens. Die Landschaft ist dicht bevölkert. Den Mittelpunkt der Industrie bildet Barcelona, die erste spanische Industrie- und Handelsstadt, die zweitgrößte Stadt Spaniens (530 000 Einwohner) und zugleich ein bedeutender Hafenplatz. Ganz bedeutend ist ihre Baumwoll-, Woll- und Seidenindustrie, die Metallverarbeitung, die Papier- und

13. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 235

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
23. Die Parteikämpfe in Spanien. 235 rand's wurde hierauf in London die sogenannte Quadrupel-Allianz zwischen England, Frankreich, Spanien und Portugal geschlossen, deren ausgesprochener Zweck die Aufrechterhaltung des constitutionellen Thrones Jsabella's und Maria da Gloria's war, deren Politik aber im Allgemeinen ein Gegengewicht gegen das absolutistische Bündniß der nordischen Höfe bilden sollte, die den Don Carlos mit bedeutenden Geldsummen unterstützten und bereit waren ihn als König von Spanien anzuerkennen, sobald er die erste bedeutende Stadt in seine Gewalt gebracht hätte. Der Einmarsch spanischer Truppen in Portugal und die Vertreibung des Dom Miguel aus diesem Lande war die erste Frucht jenes Vertrages. Der spanische Prätendent begab sich nach England, von wo yus es ihm im Juli 1834 gelang, mit Täuschung der französischen Behörden über die spanische^ Grenze nach den baskischen Provinzen zu kommen, wo er als König Karl V. ausgerufen wurde. Seine Ankunft erhöhte den Muth seiner Anhänger, deren Zahl und Organisation durch Zumalacarreguy's außerordentliche Thätigkeit und erfolgreiche Kriegführung bedeutend gewachsen war. In den andern Provinzen, namentlich in Katalonien und Aragonien, nahmen gleichfalls die carlistischen Guerillas überhand. Die Madrider Regierung wurde indeß weiter und weiter auf der einmal betretenen Bahn liberaler Zugeständnisse getrieben. Am 23. Juli traten die Cortes zusammen, und sofort offenbarte sich die Spaltung in den Reihen der Liberalen, die zwar schon während der Revolution der zwanziger Jahre sich gezeigt hatte, die aber mit der Katastrophe von 1823 und den Leiden eines zehnjährigen Exils wiederum verschwunden war. Die Partei-Unterschiede der Moderados und Progressiven erweiterten sich bald bis zur äußersten Feindseligkeit; die Ausdehnung der constitutionellen Rechte, die Einziehung der geistlichen Güter zum Vortheile des Staates bildeten das Programm der progressistischen Opposition, deren Macht und Anhang in der öffentlichen Meinung mit jedem Tage sich steigerte. Der Fortgang des Bürgerkrieges und der Fortschritt der Revolution gingen Hand in Hand; eine Reihe von Generälen der Königin, selbst der berühmte, aus dem Exil zurückgekehrte Mina, erschöpften fruchtlos ihre Anstrengungen gegen Zumalacarreguy, der die Macht der Carlisten in Navarra und den baskischen Provinzen fest begründete. Auch nachdem Zumalacarreguy am 16. Juni 1835 bei der Belagerung von Bilbao gefallen war, dauerte der von ihm erweckte kriegerische Aufschwung der Basken fort; er hatte die Mittel zum Kriege geschaffen, und diese konnten jetzt auch von weniger ausgezeichneten Feldherren, wie Eraso, Moreno und Villareal,*mit Erfolg benutzt werden. Die christinischen Generäle, durch Niederlagen vom Eindringen in das empörte Gebirgsland abgeschreckt, begnügten sich zuletzt damit, dasselbe zu umstellen, um die Ausbreitung des Aufruhrs über die Ebenen von Navarra und über den

14. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 315

1872 - Hannover : Hahn
§. 91. Verticale Gliederung. 315 Weg durch welchen Alanen, Vandalen und Sueben, später die Westgothen in Spanien eindrangen, und hier erlitt Karl der Große, 778, die bekannte Niederlage, bei der Roland umkam. Noch im vorigen Jahrhundert stand neben dem Dorfe die von Karl zu Ehren der Gefallenen erbaute Capelle. Diese bequeme Verbindung hatte im Mittelalter das Ucbergreifen von Navarra, dessen Hauptstadt Pamplona ist, auf den französischen Abhang der Pyrenäen zur Folge. Bei der Enge der Pyrenäenthüler findet nur wenig Anbau statt. Höchstens wird etwas Mais und Weizen gebaut. Die Bewaldung (Eichen, Tannen und Bux) ist eine spärliche. Auch die Viehwirtschaft (besonders Schase) ist nicht sehr bedeutend. Das Sennerleben, welches die Alpen so sehr charakterisiert, fehlt. Keine Bergwerke. Daher ist das Gebirge wenig bewohnt und ohne Communicationen. Nur die Badeörter am Nordabhang desselben gewähren einige Belebung. Nach der spanischen Seite hin ist der Abfall des Gebirges steiler als nach Frankreich zu. Hier aber fallen die Pyrenäen zur Tiefebene der Garonue ab und erscheinen daher imposanter als dort, wo ihnen -ein Bergland vorgelagert ist. Es lausen nämlich aus der spanischen Seite niedrigere Bergketten der westlichen Halste der Pyrenäen parallel und bilden mit ihnen Längsthaler) deren bedeutendsten^ vom oberen Aragon von Iaea ab durchflossen wird. Im Osten aber zweigt sich von den Pyrenäen das Küstengebirge von Katalonien ab, welches die Küste bis zum Durchbruch des Ebro bei Tortosa begleitet, so jedoch, daß zwischen ihm und der Küste sür einige reich angebaute Fruchtebenen, z. B. bei Barcelona, Platz bleibt. Dies Gebirge ist reich an Metallen, Steinkohlen, Salz (Salzberg bei Card o na!) und Mineralquellen. Daher ist Katalonien das einzige, wahrhafte Industriegebiet Spaniens, und so erklärt es sich, daß Barcelona der Haupt-handelsplatz des Landes ist. Das thätige Volk der Catalonen hat -"gleich den an und für sich meistens unfruchtbaren Boden höchst sorgfältig bearbeitet, und daher ist die Provinz sehr dicht bevölkert. Der Montserrat mit seinen zackigen Gipfeln (3800') ist ein bielbesnchter Wallfahrtsplatz. Bon den oben genannten Gebirgen, sowie von dem Dflabhange der centralen Hochebene und dem hernach zu nennender Küstengebirge der Baskischen Provinzen eingeschlossen, breitet sich, vom Ebro (Iberus) durchflossen, die Aragonifche Ebene aus, in welcher sich zwei Stufen unterscheiden lassen, welche bei Tudela unmerklich in einander übergehen. Die Ebene erscheint als Der trocken gelegte Boden eines früheren Binnensees und ist daher an vielen Stellen mit einer wüsten Salz-steppe bedeckt. Daher ist die Bebölkerung gering, und auch der bessere Boden zum Theil sehr schlecht angebaut. Der ehedem bis Zaragoza (Caesar Augusta, seit Augustus römische Colonie, früher Salduba) uni' darüber hinaus schiffbare Ebro war befandet, und der unbol-icnictc Kaisercanal Karls V hatte dem Uebel nicht abgeholfen. Erst in der neueren Zeit ist Die Entsandung des Flusses wieder stärker in Angriff genommen.

15. Geschichte des Mittelalters - S. 85

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 85 der Bergfestung Alamut in Dilem bemächtigte und ein Fürstenthum gründete. Von hier verbreiteten sie sich nach Syrien, wo sie 1127 auf dem Antilibanon ein zweites Fürstenthum errichteten und den christlichen wie den mohammedanischen Großen durch Meuchelmord furchtbar wurden. Denn sie gehorchten ihrem Scheich blindlings, in- dem sie durch den Tod, den sie in seinem Dienste erlitten, den sicheren Eingang in das Paradies zu erringen glaubten. In Persien wurden sie 1276 durch Hulagu Chan vernichtet und etwa ein Jahrzehnt später eroberte der ägyptische Sultan Bibars ihre Felsenburgen im Libanon. Ludwig Ix. stirbt vor Tunis (1270). K 253. Der gleiche Sultan entriß 1270 den Christen Joppe und Antiochia, worauf der französische König noch einmal die Waffen ergriff, sich aber von seinem Bruder Karl von Anjou zu einer Un- ternehmung gegen Tunis bereden ließ. In dem Lager vor Tunis raffte eine Seuche den König sowie den größten Theil des Heeres weg und beendigte auf diese traurige Weise den letzten Kreuzzug. § 254. Am 18. Mai 1291 erstürmten die Mameluken in einem Ptolcmals wüthenden Kampfe, der 70,000 Mann gekostet haben soll, die christ- verloren, liche Hauptfeste Ptolemais, worauf Sidon, Tyrus, Beirut und Tort osa ohne Kampf aufgegeben wurden. Palästina war also verloren; dagegen behaupteten die Venetianer Kandia (Kreta; sie kauften es 1204 dem Bonifacius von Montserrat ab, dem es bei der Eroberung Konstantinopels durch die Lateiner zugefallen war), die Familien Lusignan, Kypern, das Richard Löwenherz einem byzantinischen Fürsten entrissen hatte; 1309 aber besetzten die Johanni- ter Rhoduö und bildeten so die östliche Vorwache gegen die Türken. Rhodiser. Kampf des Christenthums und Islams auf der pyrenäi- schen Halbinsel vom 8. bis in das 13. Jahrhundert. , Leon, Kastilien, Navarra, Katalonien, Äragonien, Portugal. § 255. Glücklicher als im Morgenlande waren die Christen in dem Kampfe mit dem mohammedanischen Erbfeinde in Spanien, ob- gleich derselbe aus dem nahen Afrika gewaltige Unterstützung empfing. Nach der spanischen Sage widerstanden dem Anstürmen der Sieger von Xeres de la Frontera zwei spanische Helden, nämlich in dem astu- risch-gallicischen Gebirge Pelayo, in dem baskischen Pedro. Des Held Pela« letztern Sohn Also ns I. (gestorben 777) vereinigte beide christliche 0luß‘ Herrschaften und drang bis an den Duero vor, doch trennten sich die kleinen Königreiche wieder. Karls des Großen Kriege schufen die spanische Mark sowie die Grafschaft Barcelona, die bald unab- hängig wurde und sich als Fürstenthum Katalonien auf Kosten der Katalonien. Mohammedaner ausdehnte. Aus dem freien Baskeulande bildete sich das Königreich Navarra (Sancho I., gestorben 926, schrieb sich Navarra, statt Graf von Pampelona König von Navarra). Asturien, von seiner Hauptstadt auch Oviedo genannt, hieß seit 918 von der neuen Residenz Königreich Leon und rückte unter kriegerischen Regenten an Leon, die Sierra Guadarama und den Mondego vor. Neben Leon bestand

16. Europa - S. 189

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
189 becken liefern den Bewohnern das so notwenige Salz, das auch hin und wieder in Solquellen zu Tage tritt. Die Bevölkerung ist natürlich sehr dünn (20 auf 1 qkm), und die Ansiedlungen sind fast ganz auf die Täler beschränkt. Die Hauptstadt des Beckens, das etwa die Größe der Rheinprovinz hat, ist Saragossa (100000 E.) am Ebro, inmitten einer reichen Fruchtlandschaft, wo die Straßen und Eisenbahnen von Katalonien und dem sö. Frankreich nach dem Kastilischen Hochlande den Fluß überschreiten. Die Stadt bestand schon zur Römerzeit als Caesarea Augusta und hat eine große geschichtliche Vergangenheit. Besondern Ruhm hat sie durch die heldenmütige Verteidigung gegen die Franzosen in den Jahren 1808 und 9 erlangt. Heute ist sie wichtig durch ihre Universität, durch ihre Baumwollen- industrie, als Festung und als Knotenpunkt der aragonischen Eisenbahnen. Lörida (20000 E.) am Segre gehört schon zu Katalonien. Katalonien. Vom Ostende der Pyrenäen zieht in gleicher Richtung mit der Küste nach S.-W. das Katalonische Gebirge, das s. vom Ebro mit dem Ostrande des Tafellandes verwächst. Eine große Einsenkung, die in der Längs- richtung des Gebirges verläuft und bei Tarragona endet, trennt den Hauptzug von den niedrigeren Küstenketten. Die höchste Erhebung erreicht 1700 m. Mehrere Flüsse, darunter der Llobregat (ljöbregat) und der Ebro, durchbrechen das Gebirge und gewähren so einen bequemen Eingang ins Innere. Das Gebirge ist reich an Eisen- und Kupfererzen, Salz, Steinkohlen und Mineralquellen. Daher hat sich hier eine bedeutende Gewerbetätigkeit entwickelt. Katalonien ist der erste Jndustriebezirk Spaniens. Die überaus tätigen Bewohner (S. 207) haben es außerdem verstanden, den ursprünglich wenig ergiebigen Boden durch Zerkleinerung des Gesteins und künstliche Bewässerung sehr ertragreich zu machen. Die Berge, die vom Mittelmeer genügend Regen empfangen, sind gut bewaldet und enthalten insbesondere große Bestände an Korkeichen (S. 210). An der Küste, die nur kleine Ebenen aufweist, wird lebhafte Schiffahrt und Fischfang getrieben. Katalonien ist eine blühende und dicht bevölkerte Landschaft (85 auf 1 qkm). Die Hauptansiedlungen verteilen sich auf zwei Gebiete, die Küste und das schon erwähnte Längstal. An jener liegt Barcelona (533000 E.), Spaniens erste Handels- und Industriestadt, mit großen Webereien, Maschinen- und Glasfabriken. Am n. Eingang des Längentals die schon früher erwähnte Festung Gero na (16000 E.), da, wo es sich zum Meere öffnet, Tarragona (23000 E.), mit bedeutendem Wein-, Öl- und Obstbau. b) Die nördlichen Küftenlandschasten. Das Landschaftsbild. Die Nordküste Spaniens wird ihrem größeren Teile nach vom Kantabrischen Gebirge begleitet (S. 185). Man kann einen ö. und w. Abschnitt unterscheiden, deren Grenze der wichtige, nur 850 irr hohe Paß von Reinosa bezeichnet, über den die Straße von Santander nach Madrid führt. Der erste Teil, der das Land der Basken durchzieht und darum als Baskisches Gebirge bezeichnet wird, ist ein reichgegliedertes und schönes

17. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 127

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 127 — an die Abassiden verloren (s. Seite 66). Die kulturfördernde Einwirkung bewährten die Araber auch in Spanien. Handel und Gewerbe blühten, die Städte hoben sich, Kanäle wurden angelegt, die Landwirtschaft sorgfältig gepflegt, und noch jetzt zeugen viele Spuren von dem segensreichen Walten der Omeijaden. Spanien war damals eins der blühendsten Länder von Europa und Kordova einer der besuchtesten Sitze der Gelehrsamkeit. Allein seit dem Ende des elften Jahrhunderts zerfiel auch das Kalifenreich in mehrere Staaten, und so wurde es den Christen, welche in siegreichem Vordringen nach Süden und Osten schon nach und nach die Reiche Leon, Castilien, Navarra, Katalonien. Aragonien und Portugal gebildet hatten, leichter, die Feinde zurückzudrängen. Schon im dreizehnten Jahrhundert wurde Kordova erobert, und nur in Granada blieb die maurische Herrschast bestehen. In der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts herrschte in Castilien, mit welchem auch das Königreich Leon vereinigt worden war, Jsabella. Sie vermählte sich mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien, und da es 1492 gelang, den Mauren Granada zu entreißen, da ferner Navarra bis zu den Pyrenäen erobert wurde, so war am Anfange des sechzehnten Jahrhunderts außer Portugal die ganze Halbinsel in einer Herrschaft vereinigt. Portugal hotte Heinrich von Burgund gegen das Ende des elften Jahrhunderts von Castilien für seine tapferen Dienste gegen die Mauren zu Lehen erhalten. Bald wurde das Land unabhängig und das Gebiet nach Süden und Osten erweitert. Indem die burgundischen Könige die Muselmänner bis nach Afrika verfolgten, kamen sie auf die ruhmvolle Bahn, welche ihnen in der Geschichte der Entdeckungen den Vorrang sichern sollte. Durch das unablässige Bemühen des Prinzen Heinrichs des Seefahrers wurde diese Bahn beharrlich weiter versolgt und im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts längs der afrikanischen Westküste jene Reihe von Entdeckungen gemacht, welche Bartolomäus Diaz 1486 das Kap der guten Hoffnung und 1498 Vaseo de Gama den Seeweg nach Ostindien bis in den Hafen von Kalikut finden ließ. Die skandinavischen Reiche. Im Norden Europas nahm während des Mittelalters Dänemark die bedeutendste Stelle ein, vergl. Seite 53 und 81. Nach den Zeiten Knuds d. Gr. hatte dieses Land eine besondere Blüte unter dem Zeitgenossen Friedrich Barbarossas, Waldemar I. und seinen Söhnen Knud Vi. und Waldemar Ii. Noch immer rangen in den slavischen Ostseegebieten (Pom-

18. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 6

1916 - Leipzig : Teubner
6 Das außerdeutsche Europa im Mittelalter. Wissenschaften, des Handels und der Gewerbe, und Kordoba wurde der blühende Mittelpunkt einer hohen Kultur, deren Einfluß sich weit über die Grenzen Spaniens hinaus erstreckte. ^egen. Dennoch fehlte es nicht an fortwährenden Kämpfen. Immer wieder rief der scharfe Gegensatz, der § mischen den Arabern und den afrikanischen Berbern bestand, Streitigkeiten und kriegerische Wirren hervor. Anderseits hörten die unterworfenen Christen, so duldsam sie auch, selbst in religiöser Hinsicht, behandelt wurden, nicht auf, dem Joch der Fremdherrschaft Widerstand entgegenzusetzen. Zunächst erstanden in den schicer zugänglichen Berglandschaften des nördlichen Küstensaums, in die sich die letzten versprengten Gotenscharen geflüchtet hatten und luo die niemals völlig unterworfenen einheimischen Gebirgsvölker (Basken) stets zum Kampfe bereit waren, Horte ^eifetaate'n ^ Freiheit. Die ersten dieser christlichen Staaten waren die Königreiche Asturien, Leon, Navarra und Aragonien (mit Katalonien). Als nach dem Aussterben der omaijadischen Dynastie im 10. Jahrhundert die Wirren im arabischen Spanien zunahmen, griffen die Fürsten des Nordens mehr und mehr in dessen Gebi'et über; von ihren nach Süden vorgeschobenen „Kastellen" erhielt das im Herzen der Halbinsel eroberte Reich Kastilien seinen Namen. Aus diesem neuen Reiche lastete vom 11. Jahrhundert an vor allem der Freiheitskampf, zu dem oft wie zu eiuem Krenz-znge Scharen ausländischer Ritter strömten und in dein bei aller Grausamkeit und Roheit jener Zeit auch bewundernswerte Heldentaten ausgeführt wurden. Freilich untergruben die wilden Kämpfe auch bei den Christen fast jedes Gefühl für Ehre und Treue; Thronstreitigkeiten und Habgier führten auch hier zu blutigen Kriegen. So verkörperte der von der Dichtung so verherrlichte erste „Nationalheld der (Spanier", Don Rodrigo Diaz, genannt Der Cid. der Eid (t 1099), die ganze Furchtbarkeit dieser Verhältnisse in sich: er vollführte feine glänzenden Taten bald für, bald gegen seinen König und scheute sich nicht, seine Dienste selbst maurischen Fürsten zu widmen. Blinder religiöser Fanatismus (Bigotterie) und Neigung zu heimtückischen, grausamen Kämpfen (Guerillakriegen) wurden unter solchen Umständen nationale Eigenschaften der Spanier. 58 maurert"«^01 Nachdem im 12. Jahrhundert aus der an der Westküste entstandenen Granada. Grasschaft Portugal ein unabhängiges Königreich geivorden mar, wurden die Angriffskriege der Christen für die maurische Herrschaft immer bedrohlicher, bis sie schließlich aus das im Süden der Halbinsel gelegene Königreich Granada (mit dem herrlichen Fürstensitz „Alhambra") beschränkt wurde. Die Schwäche der Mauren, die stets des Zuzugs aus Afrika bedurften, dadurch aber auch in eine drückende Abhängigkeit von den afrikanischen Araber-fürsten gerieten, erlaubte den christlichen Staaten die Befestigung ihrer Macht, mas allerdings nicht ohne fortmährende ans Haß und Mißgunst hervorgehende Kriege und innere Greuel geschah. Aus der Unzahl größerer und kleinerer Staatsgebilde gingen die vier Königreiche Navarra, Aragonicit, Kastilien und Portugal hervor. ^Kaniuen"und" Bon der größten Wichtigkeit für die meitere Entmicklung der politischen Aragonien" Verhältnisse auf der Pyrenäenhalbinsel murde die Vereinigung der beiden bedeutendsten Staaten, die durch die Vermählung Jsabellas von Kastilien

19. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

20. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 182

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
182 Das heilige römische Reich deutscher Nation. ferrat abkauften, dem es bei der lateinischen Eroberung des byzantini- schen Reichs zugefallen war; die Familie Lusignan Kypern, das Richard Löwenherz erobert hatte, und 1309 ließen sich die Johanniter auf Rho> dus nieder, das nun die östliche Vorwache gegen die Türken wurde. Neunzehntes Kapitel. Kampf des Christenthums und Islams auf der pyrenäifchen Halbinsel vom 8. bis in das 13. Jahrhundert. Leon, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien, Portugal. Während das Christenthum im Osten seine mit unsäglicher Anstren- gung eroberte Wiege wieder verlor und sich die Türkenmacht von Asien her Europa drohend näherte, gewannen die Christen in Spanien dem Erbfeinde immer mehr Boden ab. Auch hier war der Kampf ein heißer, denn die pyrenäische Halbinsel ist durch ihre Gebirge und Hochebenen zum Vertheidigungskriege mehr geeignet, als irgend ein anderes Land in Europa, und zudem hatten die Araber und Mauren (diese Afrikaner machten den Hauptstamm der eingewanderten Moslemin aus) viele große und kleine wohlbefestigte Städte und eine zahllose Menge Kastelle angelegt, welche die Pässe, Straßen und Flußübergänge deckten. Es war ein großes Glück für die Christen, daß das spanische Chalifat der Ommajjaden schon frühe zerfiel (der letzte Ommajjade starb 1037, nach- dem er vorher abgedankt hatte) und sich in kleinere Reiche theilte, deren Emire oft mit einander im Kriege waren oder einander wenigstens viel- mal nicht gegen die Christen unterstützten, oder wohl gar mit den Chri- sten Bündnisse schloßen; doch machten es diese kaum besser, seitdem sie aus ihren Gebirgsasylen vordrangen, und es kam sogar vor, daß sich ein christlicher Fürst mit den Mauren gegen seine Glaubenöbrüder verbündete. Nach der spanischen Sage stand an der Spitze der tapferen Gothen, welche sich in dem asturischen und gallicischen Gebirge gegen den ersten Sturm der Sieger von Xeres hielten, ein Held von königlichem Stamme, Pelayo (Pelagius), während ein anderer, Pedro, sich im Gebirge des Baskenlandes behauptete. Dessen tapferer Sohn, Alfons I. (gest. 777), vereinigte beide Herrschaften und drang bis an den Duero vor; die Vereinigung der beiden Gebiete oder Königreiche dauerte zwar nicht lange, was jedoch die Fortschritte der Spanier (der Name Gothen ist untergegangen; die den Mohammedanern unterworfenen Christen nannte man Mozaraber oder Mostaraber, d. h. die mit Arabern Gemischten)