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1. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 227

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. s 74. Die Lyrik. 227 74. Die Lyrik. Als sich nach der Heraklidenwanderung die republikanischen Verfassungen in Griechenland entwickelten, erwachte die Jnglingskraft des hellenischen Volkes. _ Die Dichtung, die sich frher kindlich der Auenwelt Angegeben hatte senkte sich m die um Tiefe der Menschenbrust herab, aus ihr heraus schaffend. Ihre Sprache war von 700 ba an die Lyrik. Die ersten Lyriker dichteten legteert, dte wichtigsten sind: v.chr. 1 Tyrtos, s. 41; 3 seiner Gedichte sind erhalten. 2. Mimnermos ans Kolphon. .. 3 Solon in dessen Gedichten dieselben milden und liebenswrdigen Eigen- v.chr. schasten herrschen, wie in seiner Gesetzgebung. 4. Theognis aus Megara zur Zeit der dorischen Volksaufstande lebend 5 Simonldes aus Keos (Elegieen, Epigramme (Sinngedichte), Siegeslieder 556 und Klagelieder) stand im Rufe der Gewinnsucht; an den Hfen der Tyrannen war 468 er em |er^r5a^U@on ^aros fhrte das jambische Versma -) in die 730-Lyrik ein. Der Name dieses Versmaes rhrt von Jambe (Spott) her, weil Ar cht-- 660 lchos namentlich Spottgedichte machte. v.chr. 7. Terpander von Lesbos s. 71. 9 wpos^der Erfinder der nach ihm benannten sopischen Fabel, in um welcher er eine Sittenlehre vortrug, indem er die Eigenschaften und Naturtriebe der 560 Thierwelt mit den menschlichen Verhltnissen verglich. Er war em Sklave ans v.chr. Phrygien und lebte am Hofe des Krofos zu Sardes, wo er ebensowohl durch ferne Witze, als durch seine bucklige Gestalt Jedermann belustigte. .. In der Lyrik machten sich bald 2 verschiedene Arten geltend. 1. dte avlrsche und 2. die dorischem ^ , ... , . 1 Die olische Lyrik, fr den Vortrag emes Einzelnen bestimmt, druckt persnliche Gedanken und Empfindungen aus. Bedeutende Dichter: Alkos aus Mitylene. Von wilder Freiheitsliebe begeistert, reizte er die 600 Bewohner Kleinasiens zum Aufstande gegen die Tyrannen , . v.chr. Sappho von Lesbos, die jngere Zeitgenossin des Maos, dichtete tn erneut eigeften, dem sapphischen, Versme. Einige ihrer Oden sind erhalten. Erinna, die jugendliche Freundin der Sappho. Ibykos aus Rhealon, bekannt durch sein trauriges Ende Anakreon von Teos in Jrnen, ein Zeitgenosse des Polykrates berhmt t 474 durch die Heiterkeit seines genuvollen Alters, ein Snger des Wemes und der Liebe. v.chr. In allen Werken der lyrischen Poesie dieser Zeit herrscht die Lehre: der Mensch ist hinfllig und schwach, das Leben kurz, also geniee es vollstndig. 2. Die dorische Lyrik, vorzugsweise Chorgelang und zum Chortanze gesungen bei feierlichen, ffentlichen Gelegenheiten. Bedeutende Dichter: Alkman, als Knabe aus Sardes geraubt und nach Sparta gebracht, wo er durch sein Talent die Freiheit erlangte. Er war Chorlehrer und bildete besonders den Chorgesang aus. Arron von Lesbos, s. 43, _ _ miiri Korinna aus Botien, das schnste Weib ihrer Zeit. In erneut Wettstreite trug sie beu Sieg der Pindar davon. Pindros aus Theben, der gefeiertste lyrische Dichter. Alle Staaten und 522 Stmme gaben ihm Beweise der Anerkennung (an dem Hose Hierons I. von 440 Syrakus war er ein willkommener Gast). Seine Sprache ist reich und voll Bilder. v.chr. 75. Das Drama. Drama bedeutet wrtlich so viel als Handlung und zwar eine Handlung, die nicht als eine lngst vergangene erzhlt wird, wie in der epischen Poesie, sondern vor den Augen der Zuschauer oder wenigstens während des Hrens vor-zugehen scheint. Die dramatische Poesie entwickelte sich erst in der Blthe- 15*

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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 197

1884 - Leipzig : Weber
Lykurg und Solon. 197 welche 1301t ihrem ersten Wohlstand schnell zu üppigem Leben übergingen, und bei ihnen blühte deshalb auch vorzugsweise die Philosophie und Lyrik iu dieser doppelten Richtung auf. Vou den berühmtesten lyrischen Dichtern dieses Zeitraumes, welche uicht bereits vorher iu der Klasse der moralisch oder politisch lehrenden Dichter angeführt sind, ist Alkman aus Sardes iu Lydien der älteste. Er lebte ant Hofe seiner Vaterstadt und die wenigen Überreste seiner Gedichte zeigen, wenn man sie mit denen seines Zeitgenossen Tyrtäns vergleicht, recht auffallend den Gegensatz zwischen alt-spartanischer Zucht und Sitte und der Lebensweisheit und Lebenslust der üppigen Phrygier und Lydier: seine Lieder ermunterten eben so entschieden zu Genüssen jeder Art, wie die des spartanischen Dichters zu den männlichen Tugenden der Tapferkeit und Beharrlichkeit. Ungefähr zu derselben Zeit, wie Alkman, lebte der Lesbier Terpander. welcher Skolien oder Volks- und Tischlieder verfaßte und wegen einiger wichtigen Verbesserungen der Musik berühmt ist. Terpanders Landsmann Arion von Methymna auf der Insel Lesbos (gegen 600 v. Chr.) ist unter uns besonders wegen der altgriechischen Sage von seiner Errettung durch einen Delphin berühmt geworden. Zur Zeit Arions lebte auch die Dichterin Sappho aus Lesbos, von welcher außer einigen kleineren Bruchstücken sich nur zwei Oden erhalten haben, in denen, wie in den Werken der nachfolgenden Lyriker, eine gewisse Philosophie der Leidenschaft und des Genusses uicht zu verkennen ist. Ihre Lebensgeschichte ist durch die Sage sehr entstellt worden und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Erzählungen von ihren Ausschweifungen und ihrem aus verzweifelnder Liebe begangenen Selbstmord erdichtet sind. Eine jüngere Freundin derselben war Erinna, welche entweder ebenfalls auf Lesbos geboren war, oder doch wenigstens daselbst lebte und die, obgleich sie schon im zwanzigsten Jahre starb, von den Alten als eine der größten Dichterinnen gepriesen wurde. Zur Zeit der Sappho und Erinna lebte auch Mimuermos aus Kolophon, welchen man als denjenigen Dichter ansieht, der zuerst das elegische Versmaß zum Ausdruck der Klage und Wehmut anwandte. Das Wort Elegie nämlich, mit welchem bei uns jedes lyrische Gedicht von sanftgehaltenem, wehmütigem oder ans Wehmütige streifendem Wesen benannt wird, bezeichnet in der Litteraturgeschichte der Griechen eigentlich bloß eine besondere äußere Form der lyrischen Dichtkunst, oder jedes ans Distichen d. H. mit einem Hexameter und einem Pentameter wechselnde Gedicht, ohne Rücksicht ans den Inhalt desselben. Die Lieder des Mimnermos beklagten die Vergänglichkeit der Freuden, die Kürze des Lebens und die Menge menschlicher Leiden, aber sie fordern zugleich auch zum Genusse auf. Kurz nach ihm lebten Stesichoros aus Himera in Sicilien, welcher die Ode in die später von dem Thebaner

2. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 211

1884 - Leipzig : Weber
Die Perserkriege. 211 keine Fangjagd auf die Menschen, weil es nicht thnnlich war. Da machten die Perserseldherrn nicht zur Lüge die Drohungen, die sie den Ioniern angedroht hatten, als sie ihnen entgegen gelagert waren. Denn als sie die Städte in ihrer Gewalt hatten, brannten sie auch ihre Städte samt den Heiligtümern ab. So wurden zum drittenmal die Ionier verknechtet, zuerst von den Lydern und dann zweimal hintereinander von den Persern. Nun waren also die Städte erobert, und Aristagoras von Milet, sremch wie sich ergab kein Mann von hohem Mute, welcher Jouieu aufgewiegelt und das große Feuer angefacht hatte, sann jetzt auf Entweichung, da er das sah; dazu erkannte er es auch für unmöglich, den König Darins zu überwinden. Demgemäß berief er also seine Mitanführer zu einem Rat, indem er sagte, es möchte ihnen wohl frommen, wenn sie eine Zuflucht hätten für den Fall, daß sie aus Milet verjagt würden; und ob er demnach die Auswanderung von hinnen nach Sardo führen sollte oder nach Myrkinos im Edonenlande, welches Histiäos, da er es von Darins zum Gescheut bekam, befestigt hatte. Das fragte Aristagoras. Er gab nun Milet dem Pythagoras zur Verwaltung, einem ehrenhaften Burger der Stadt, nahm mit sich alle, welche wollten, und schiffte nach Thrakien, wo er_ die Landschaft, die sein Ziel war, in Besitz nahm. Auf einem Zuge vou hier aus fand Aristagoras selbst samt seinem Heere seinen Untergang durch Thrakien, da er eine Stadt belagerte, und die Thrakier vertragsmäßig abziehen wollten. Aristagoras also, der Aufwiegler von Jonien, endigte so. Histiäos aber, der Machthaber von Milet, kam, von Darius entlassen, nach Sardes. Nach seiner Ankunft daselbst von Susa her fragte ihn Artaphernes, der Statthalter von Sardes, wie er glaube, daß die Ionier zum Abfall gekommen seien; woraus er versicherte, er wisse es nicht, und sich über das Ereignis wunderte, da er selbstverständlich ganz unbekannt sei mit allen diesen Vorfällen. Artaphernes aber, der feine Künste sah, sprach in völliger Gewißheit über die Aufwiegelung: Hiermit, Histiäos, verhält es sich nun so, du hast den Schuh gemacht, und Aristagoras hat ihn angezogen! So sprach Artaphernes über die Aufwiegelung. Da kam Histiäos in Furcht vor Artaphernes, daß er alles wisse, und entwich in der nächsten Nacht an die Küste; er betrog also den König Darius. Von da zog Histiäos nach Thasos mit einer starken Zahl Ionier und Aolier. Da er aber Thasos umlagerte, kam ihm Botschaft zu, daß die Phönizier von Milet gegen das übrige Jonien heranführen. Aus diese Nachricht verließ er Thasos noch uuverwüstet und eilte mit dem ganzen Heer nach Lesbos. Von Lesbos ging er aber, da sein Heer Hunger litt, auss Festland hinüber, um in Atarne Frucht zu schneiden, die dortige sowohl als die vom Kaikosseld im Mysischen. In diesen Gegenden war gerade Harpagus als Feldherr eines nicht kleinen Heeres. _ Der stieß mit ihm, als er gelandet war, zusammen und nahm den Histiäos selbst lebendig gefangen, und fein Heer erschlug er größtenteils. Wäre er nun gleich, wie er gefangen war, zum König Darius abgeführt worden, so wäre ihm, denke ich, kein Leid geschehen, sondern er hätte ihm seine Schuld erlassen. Eben deswegen aber, und damit er nicht, wenn er durchkomme, beim König wieder groß würde, nahmen ihn Artaphernes, der Statthalter von Sardes, und Harpagus, der ihn gefangen, sobald sie ihn in Sardes hatten, und spießten seinen Leib auf den Pfahl; feinen Kopf aber salzten sie ein und brachten ihn so zum König Darius uach Susa. Als das vor Darius kam, schalt er sie, die solches gethan, daß sie denselben nicht lebendig vor sein Angesicht gebracht, und befahl, sie sollten den Kops des Histiäos waschen und wohl einmachen und bestatten, als eines Mannes von großem Verdienst um ihn und die Perser. So ging es mit Histiäos. Mit dem Frühjahr, nachdem der König alle übrigen Feldhauptleute abberufen hatte, kam herab an das Meer Mardomus, Gobryas' Sohn, und mit ihm ein gewaltig großes Heer zu Land und auch zu Wafser. Der war noch ein junger Mann und hatte eben erst eine Tochter des Königs Darius mit Namen Artagosta geheiratet. Und als Mardouins mit diesem Heer nach Cilicien gekommen, ging er selber zu Schiffe und fuhr mit den übrigen Schiffen; das Landheer aber führten andere Obersten 14*

3. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 210

1884 - Leipzig : Weber
210 Geschichte der Hellenen. fanden die Ionier nicht mehr in Sardes, gingen aber der Spur nach hinter ihnen her und trafen sie in Ephesus. Und die Ionier stellten sich ihnen entgegen und lieferten ein Treffen und wurden gänzlich geschlagen. Die Perser' aber erlegten eine große Menge von ihnen. Äls aber dem König Darius gemeldet ward, Sardes wäre genommen und verbrannt vou den Athenern, und der Anstifter dieses Bundes, der das alles angezettelt, wäre Aristagoras, da soll er zuerst, wie er es erfuhr, sich um die Ionier gar nicht bekümmert haben; denn er wußte wohl, daß denen ihre Empörung schlecht bekommen sollte; sondern er fragte, erzählt man, wer denn die Athener wären. Und darauf, als er es erfahren, forderte er seinen Bogen und nahm ihn und legte einen Pfeil darauf und schoß in den Himmel, und indem er in die Wolken schoß, sprach er: O Zeus, verleihe mir Rache an den Athenern! Und als er dieses gesagt, hätte er der Diener einem den Befehl gegeben, jedesmal, wenn er sich zutische setze, ihm dreimal zuzurufen: Herr, gedenke der Athener! Nachdem er diesen Befehl gegeben, ließ er den Histiäos von Milet, den Darius schon eine lange Zeit in Verwahrsam hielt, vor fein Angesicht rufen und sprach: Ich höre, Histiäos, daß dein Verweser, dem du Milet zur Verwesung anvertraut, unruhige Dinge wider mich vorgenommen hat. Denn er hat mir Leute aus dem andern Weltteil herübergebracht und mit ihnen die Ionier, die mir schon dafür büßen sollen, die hat er beredet, mit jenen zu gehen, und hat mir die Stadt Sardes vertilgt. Wie kommt dir das vor? Wie kann so etwas ohne deinen Rat geschehen sein? Nimm dich in acht, daß du nicht selber als schuldig befunden wirst! Darauf sprach Histiäos: Herr, wäre ich in Jonien gewesen, so hätte sich keine Stadt gerührt. Laß mich also jetzo so bald als möglich nach Jonien reisen, damit ich dort alles wieder in Ordnung bringe und den Verweser von Milet, den Menschen, der das alles angestiftet hat, in deine Hand überantworte. Wenn ich das nach deines Herzens Wunsch ausgerichtet, so schwöre ich bei den königlichen Göttern: Ich will nicht eher ausziehen das Kleid, damit ich nach Jonien hinunter reise, bis daß ich dir Sardo, die größeste der Inseln, zinsbar gemacht. Durch diese Worte brachte ihn Histiäos herum. Und Darius folgte ihm und entließ ihn mit dem Befehl, wenn er ausgerichtet alles, was er versprochen, so sollte er wieder nach Susa zu ihm kommen. Gegen Milet aber war ein großes Land- und Seeheer im Anzug. Denn die Feldherrn der Perser hatten sich zusammengezogen und rückten nun mit vereinter Macht auf Milet los, indem sie die anderen kleinen Städte vorerst minder beachteten. Beim Schiffsheer waren die Phönizier am eifrigsten; es zogen aber auch die Cyprier, die neuerlich bezwungen worden, und Cilicier und Ägypter mit. Diese zogen also gegen Milet und das übrige Jonien in Krieg. Auf die Nachricht hievon sandten die Ionier ihre Abgeordneten zum Rat nach Panioniunt. Da diese zusammenkamen an diesem Ort und Rat hielten, beschlossen sie, zu Land kein Heer gegen die Perser zusammenzuziehen, sondern die Milesier sich selbst in ihren Mauern verteidigen zu lassen; die Schiffe aber zu bemannen, daß auch kein einziges zuhause bleibe, und dann sie aufs schleunigste 'zu sammeln, um zur See Milet zu decken. Die Perser aber siegten über die Ionier zur See und belagerten Milet zu Land und zu Wasser, untergruben die Mauern und eroberten es mit Anwendung aller möglichen Belagernngswerke im sechsten Jahre nach dem Abfall des Aristagoras und verknechteten die Stadt. Die gefangenen Milesier wurden sofort nach Susa abgeführt, und König Darius verpflanzte sie, ohne ihnen weiter etwas zu leide zu thun, att das sogenannte erythraifche Meer in die Stadt Ampe, an welcher vorbei der Fluß Tigris sich ins Meer ergießt. Das Schiffsheer der Perser, das in 'Milet überwintert hatte, nahm, da es int zweiten Jahr ansfnhr, mit leichter Mühe die Inseln, die ant Festlande liegen: Chios, Lesbos und Tenedos. Auf jeder Insel nun, die es nahm, machten die Barbaren immer große Fangjagd auf die Menschen. Ihre Fangjagd ist aber von dieser Art: ein Mann hat den andern bei der Hand in einer Reihe von der Nordküste bis zur Südküste, und so durchziehen sie die ganze Insel und jagen die Menschen auf. Sie nahmen aber auch die jonischen Städte auf demselben Zug; nur machten sie

4. Das Altertum - S. 42

1900 - Paderborn : Schöningh
42 Flotte. Sie stellte sich, 353 Segel stark, bei der Insel Lade unweit Milet der zumeist aus phnizischen Schiffen bestehenden Flotte der Perser gegenber auf. Vergebens suchte der im Seekriege erfahrene Dionysius von Phoca die Matrosen an die Strenge des Dienstes zu gewhnen; er stiftete nur Uneinigkeit und Unzufriedenheit. In der Schlacht bei Lade verlieen mehrere samische und bald auch die lesbischen Schiffe die Reihen der Verbndeten, und der Tag endete mit einer vollstndigen Niederlage der Joner. Damit ward auch das Schicksal Milets entschieden. Die Stadt wurde eingenommen und zerstrt; die mnnlichen Einwohner wurden fast alle gettet, die brigen an der Mndung des Tigris angesiedelt, 494. Alle griechischen Städte in Klein-asien und die benachbarten Inseln muten sich wieder den Persern unter-werfen. Histius wurde in der Nhe von Lesbos gefangen genommen und auf Befehl des Artapherues zu Sardes gekreuzigt. A. Der Verteidigungskrieg der Griechen gegen die Perser, 492479. 1. Der Feldzug des Mardonius, 493, 22. Bereits seit seinem Zuge gegen die Skythen hatte Darius planmige Vorbereitungen getroffen, um seine Macht an der griechischen Kste des gischen Meeres auszudehnen. Jetzt sandte er seinen Schwieger-shn Mardonius mit einem Landheere und einer Flotte aus, um die Kste von Thracien und Macedonien zu erobern. Dieser setzte bei seinem Zuge durch Jrnen, der frheren persischen Politik entgegen, die Tyrannen in den griechischen Stdten ab und gewhrte allen ionischen Stdten demokratische Verfassungen. Dann fuhr er der den Hellespont nach Thracien, wo Megabazus der persischen Herrschaft schon den ganzen Kstenstrich (Byzanz, Sestus, Abdera) unterworfen hatte. Whrend die Flotte an der Kste her segelte, zog er mit dem Landheere der den Strymon. Aber bei der Fahrt um das strmische Vorgebirge Athos ging der grte Teil der Schiffe zu Grunde, und zugleich wurde das Landheer von einem wilden thracifchen Volksstamme angegriffen. Mar-donius, selbst im Kampfe verwundet, kehrte, nachdem er den eroberten Kstenstrich in Macedonien durch Festungen gesichert hatte, mit den Trmmern des Heeres und der Flotte der den Hellespont zurck, 492.

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 329

1861 - Köln : DuMont-Schauberg
86. Ausgang des peloponnesischen Krieges. 32« Sturz des erstern entschieden. Der Verlust an und für sich war ganz unbedeutend, die Athener blieben zur See fortwährend überlegen; denn umsonst bot Alcibiades dein Lysander vor Ephesus eine Schlacht an; dieser hütete sich wohl, sich durch falsches Ehrgefühl Hinreißen zu lassen, er hielt sich still im sichern Hafen. Die Athener aber gaben den Auf- hetzungen der Feinde des Alcibiades nur zu leicht Gehör, sie setzten ihn ab und wählten an seine Stelle neue Feldherren. Hatte in dem Hermokopiden-Prozeß das Verfahren der Athener sich wenigstens einigermaßen entschuldigen lassen, so war es diesmal so ver- kehrt als ungerecht und ohne' alle Entschuldigung. Der Unfall war, wie gesagt, ganz unbedeutend und Alcibiades trug keine Schuld daran. Das Schwerste, was man ihm vorwerfen konnte, war, einem eiteln, un- bedeutenden Mann, wie Antiochus, den Oberbefehl während seiner Ab- wesenheit anvertraut zu haben, bei seinen bestimmt und klar ausgespro- chenen Instructionen mußte er das aber für gefahrlos halten. Jedenfalls war er fähig, den erlittenen Nachtheil bald wieder gut zu machen und allein dem furchtbaren Gegner Lysander gewachsen. Ruhig verließ Alcibiades die Flotte und zog sich nach seinem Schlosse auf dem thracischen Chersonese zurück. Ohne Rachegefühl gegen seine bethörten Mitbürger lebte er hier fern von dem politischen Treiben der Heimat. 86. Ausgang des peloponnesischen Krieges. (Nach F. C. Schlosser's Weltgeschichte für das deutsche Volk, bearbeitet von G. L. Kriegk.) An die Stelle des Alcibiades wurden zehn Strategen oder Anfüh- rer ernannt, unter welchen Ko non und Thrasyllus die fähigsten waren. Zum Glück für Athen war damals auch für Lysander die Zeit des Oberbefehls abgelaufen, und der Nachfolger desselben, Kallikratidas, sei- nem Vorgänger sehr unähnlich. Kallikratidas war ein Mann von rauhen spartanischen Sitten, der sich nicht dazu verstehen konnte, in den Vorzimmern persischer Satrapen zu erscheinen und durch unwürdige Schmeicheleien dasjenige dnrchznsetzen, was auf geradem Wege nicht zu erlangen war. Als er bald nach seiner Ankunft auf der Flotte sich an das Hoflager des Cyrus in Sardes begeben hatte und dort einige Tage hindurch die verlangte Audienz nicht erhalten konnte, reifte er, ohne den Prinzen gesehen zu haben, mit der Erklärung ab, daß es eine Schande für die Griechen sei, sich um des Geldes willen vor Barbaren zu demüthigen. Wegen dieses Benehmens wurde er von den Persern nur sehr lau unterstützt. Nichts desto weniger führte er den Krieg mit Glück. Er eroberte zuerst die Stadt Methymna auf Lesbos. Hierauf schnitt er Konon von der übrigen Flotte der Athener ab, nahm ihm 30 Schiffe weg und schloß ihn in dem Hafen von Mityleue ein

6. Theil 2 - S. 241

1810 - Berlin : Duncker & Humblot
£ 4l nach des Perikles Abfahrt, erregte, von dem Sa- trapen in Sardes unterstützt, eine Umwälzung der Dinge. Man befreiete jene Geißeln, die nach Lemnos in Verwahrung gebracht waren, setzte ln Samos die neue Regierung ab, und lieferte die atheniensifche Besatzung in die Hände des persischen Satrapen. Zm Vertrauen auf dieses letztem Hülfe, der eine persisch-phönieische Flotte das rechte Gewicht geben sollte, und vielleicht in Hoffnung, daß noch mehrere Städte abfallen würden (wie denn Byzantium es wirklich that), rüsteten sie sich nun zu einem förmli, chen Widerstande. Sie hatten auch dazu eine Flotte von 70 Schiffen, mit welcher sie den 60 Schiffen des Perikles, von denen er aber 16 auf Kundschaft gegen die phönicische Flotte absen- dete, entgegen gingen. Allein die atheniensische Geübtheit *) und Geschicklichkeit trug doch in dem erfolgten Kampfe den Sieg davon. Nachdem darauf Perlkles durch neue Schiffe aus Athen, Lesbos und Chios verstärkt war, landete er auf der Insel und schritt zur Belagerung der Stadt, die er von der See- und Landseite sperrte. Weil aber nun um so *) Diese recht zu bilden, schickte Perikles alle Jahr 60 Schiffe aus, und ließ sie 8 Monate auf der Fahrt. Die Schiffsmannschaft erhielt, nach der neuen Einrich- tung, einen bestimmten Sold. Ii. r 16 3

7. Alte Geschichte - S. 34

1886 - Berlin : Hofmann
34 Erster Teil. Das Altertum. empfohlen wird, enthalten die Gedichte des Theognis, eines viel heimgesuchten, erfahrungsreichen Mannes aus Megara. Zur guo-mischen Gattung kann man auch die Epigramme zählen, in denen sich besonders Simonides von Keos auszeichnete (sein be-berühmtes Epigramm auf die bei Thermopylä Gefallenen übersetzte Schiller im „Spaziergang": Wanderer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn wie das Gesetz es gebeut). Als dritte Gattung der Elegie gilt die erotische Elegie, in der sich besonders der den Schmerz und die Lust der Liebe singende Mimnermos auszeichnete. 2. Die iamb ische Poesie. Der Erfinder des lebhaften aus einer Kürze und einer Länge bestehenden Jambus (~ -) ist Archi-lochos von Paros. Er verwendete das Versmaß vor allem zu Spottgedichten, durch deren beißenden Ton er sich gefürchtet, aber auch gehaßt machte (Schicksal der Familie des Lykambes). Es sei ferner erwähnt Simonides von Amorgos, von dem wir noch ein Bruchstück eines interessanten Gedichtes „über die Frauen" besitzen. — Auch die Tierfabeln, deren Erfindung dem phrygischen Sklaven Äsopus zugeschrieben wird, gehören zur iam-bischeu Dichtung (ihrem Inhalte nach zur didaktischen). 3. Die m e l i s ch e Poesie. Sie hat ihren Namen von der engen Verbindung, in der sie mit der Musik stand; ihr Rhythmus ist je nach dem Inhalt bald ernst, feierlich, bald belebt und rasch; ihre Versmaße sind bunter, und sie liebt den kunstvollen Aufbau der Strophen. — Die Hauptvertreter sind: Alkman aus Sardes (Kleinasien), berühmt nicht minder durch seine Parthenien (Mädchenchöre) als durch seine leichten Wein- und Liebeslieder; Alkäos aus Mytilene (auf Lesbos), und Sappho, die Dichterin edler Liebe, aus derselben Stadt. Die beiden letztgenannten haben zwei Strophenformen erfunden, welche nach ihnen den Namen tragen (alkäische und sapphische) und welche später besonders beliebt wurden (nachgeahmt von Horaz). Ferner nennen wir Anakreon, dessen Name sprichwörtlich geworden ist für die von thut vertretene Gattung leichter, heiteren Lebensgenuß predigender Lieder, den oben schon erwähnten Simonides von Keos und Arion von Lesbos, den Freund des kunstliebenden, edlen Tyrannen Periander von Korinth. Der berühmteste aller Meliker aber ist Pindar aus Böotieu, der mit seinen Siegesliedern (Epinikien), welche zur Verherrlichung des Siegers bei den großen Festspielen gesungen wurdeu,

8. Orientalische und griechische Geschichte - S. 91

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
mehr die Entfaltung dessen, was die Hellenen erst zu Hellenen macht, der vollkommenste Ausdruck der (inneren, wahrhaften) Einheit der griechischen Welt. Sagenhafte Anfänge sind die „thrakischen" Sänger Orpheus, Musaios, Eumolpos, Linos, Thamyris. A) Poesie, so alt wie das Volk, doch im Aufschwung seit den Wanderungen. 1. epische: Homer. Zeitangaben schwanken zwischen 1200 und 700?) Desgl. Geburtsort: sntd nöxsig /ndqravto^oocprjv did (d'cav2) cof.irjqov -/livqvu, Xlog, Koxoffwv, I&äxrj, Tlvxog, vaqyoq, ^Adrjvui. Homer keine Person (sondern ein Sammelname [Mleftium], Ilias wie Odyssee aus mehreren Epen oder Liedern zusammengefügt, in der Zeit nach der Wanderung — gesammelt unter Peisi-stratos [f. «.]). Hörnenden: homerische Genossenschaften dichteten die Ilias weiter aus. Die jüngere Odyssee ebenfalls. —-Homerische Hymnen später, doch zum Teil im Zeitalter der Hörnenden. — Hesiodos von Kyme, zugleich didaktische Poesie. Zeit? nach Herodot ii. a. Zeitgenosse des Homer. "E^ya xal faeqai. Gsoyovia. An Homer und Hesiod schließen sich die kyklischen Dichter (xvxxixot noirjtai)f ca. 800, an, Dichter und Bearbeiter der griechischen Heldensage; fast nur dem Namen nach bekannt Caqxtivoq von Milet: vixiov neooiq). Kunstepos. 2. Lyrische Poesie und Musik sind vereint im /.isxog. Elegiker: Kallinos von Ephesos, Archilochos von Paros (beißende Jamben), Simonides von Samos (Jambograph, Elegiker). Tyrtaios von Athen (2. Messenischer Krieg). Terpandrvs von Lesbos: Dichter und Komponist. Siebensaitige Kithara statt der viersaitigen. Alkman von Sardes, zu Sparta ansässiger Dichter und Komponist (rjys^wv rwv iganxwv pexiov). Mimnermos vonkolophon: 630, Elegiker (sentimental), Liebeslied (Naww Geliebte). Arion von Methymna: 610. Schüler des Alkman, führte Rundtänze (Reigen) ein und dichtete und komponierte Gesänge für dieselben (Dithyrambi. Hymnos auf Poseidon erhalten). Alkaios von Mitylene, Gegner der Tyrannen seiner Vaterstadt. Sapho und Erinna von Lesbos: feuriges Liebeslied. Stesichoros von Himera (Gegner des Tyrannen Phalaris von Akragas?) fügte im Chorgesang zur Strophe und Antistrophe die Epode. „Mythen sammelnd, Mythen bildend." Seit 600 treten zu der Hauptgattung — welche weiter gepflegt wird, durch Auakreou von Teos (Liebes-, Trink-, Schmählieder, !) Her. Ii, 53: ‘Hacodov yaq xal ^Ojur/Qov Tjlixir/V Tsr^axoacoiai hem r)0x810 juev nqeaßvre^ovi yersafrai xal ov Ttxf'oai (840). Aristoteles: Zeit bl'c Gründung der ionischen Dodekapolis 1044. Apollodor: 950—900. 2) oder: Siegiilovai neqi ocuav u. f. w.

9. Bd. 1 - S. 147

1883 - Leipzig : Engelmann
H. 83. Die griechische Welt. 147 4) Im siebenten Jahrhundert herrschten auf der wein- und liederreichen Insel Lesbos die edlen Geschlechter, bis Pittakos zum Feldherrn und Staatsordner (Aesymnetes) gewählt Jfjgk wurde und seinem zerrütteten Vaterland Ordnung und Festigkeit zurückgab. Die Aristo- u« traten, die den weisen Mann in seinem vaterländischen Werk zu hemmen suchten, wieder Dichter Alkäo s (§. 85), mußten das Land meiden. Nachdem Pittakos sein Friedenswerk vollendet und die Vertriebenen durch eine allgemeine Amnestie zurückgerufen, entsagte er ßso. freiwillig der Regierung, und die hohe Blüthe von Lesbos zeugte von seinem segensreichen Wirken. — 5) In den ionischen Städten und Inseln Kleinasiens nahm das Staatsleben einen ähnlichen Gang. In Milet herrschten die allen Adelsgeschlechter, bis in der zweiten xggg* Hälfte des siebenten Jahrhunderts Thrasybulos die Herrschaft erlangte und seine Stadt i°». mit Erfolg gegen die Könige von Sardes beschützte. Nach seinem Tode brachen furchtbare Stürme und Kämpfe zwischen Adel und Demos über die unglückliche Stadt herein, bis durch einen Schiedsspruch der Parier das zerrüttete Gemeinwesen zur Ruhe kam.— 6) Auf der Insel Samos hatten sich die herrschenden Edelleute durch Seefahrten und Handels- ©am*#. Unternehmungen Macht und Reichthum erworben, wovon der herrliche Heratempel und die großen Wasserbauten Zeugniß ablegten. Gegen die Edelleute bildete die Schiffsmannschaft eine Verschwörung, in Folge deren die Volksherrfchaft ins Leben trat. Daraus entstanden entsetzliche Bewegungen und Stürme, die das Eiland so entkräfteten, daß es hülslos der Zwingherrfchaft des Polykrates erlag, der sich durch Söldnertruppen und Bündnisse J5s mit Amasis von Aegypten und Lygdamis von Naxos gegen feine Feinde sicher stellte. Frei- 535—52 gebig und habgierig, thatkräftig und wollüstig und stets nur den eigenen Vortheil im Auge, war Polykrates das ächte Bild eines griechischen Tyrannen; an feinern glänzenden Hose vereinigte er orientalische Pracht mit griechischer Kunst. Berühmt ist die Sage vorn ,,Ring des Polykrates". Dem reichen und mächtigen Beherrscher von Samos schlug Alles, was er unternahm, zum Glück ans. Wohin er zog in den Streit, sagt Herodot, da gelang es ihm wohl. Er hielt sich hundert Fünfzigruder und taufend Bogenschützen; damit überwand er alle feine Feinde, bezwang die Lesbier in einer Seeschlacht und unterwarf sich viele Städte und Inseln. Amasis von Aegypten, sein Gastfreund, gerieth darüber in Sorge; er warnte ihn in einem Sbnef vor der Unbeständigkeit des Glücks und dem Neid der Götter und rieth ihm, das Theuerste. was er besitze, von sich zu thun, um sich selbst einen Schmerz zu bereiten und die himmlischen Mächte zu versöhnen. Da warf Polykrates einen kunstreichen, werthvollen Siegelring von Smaragdsteinen, _ in Gold gefaßt, ein Werk des Theodoros von Samos, das ihm sehr theuer war, in die Tiefe des Meeres. Allein die Götter verschmähten fein Opfer. Wenige Tage darauf brachte ein Fischer einen großen Fisch, den er gefangen, dem Herrscher zum Geschenk, und als man ihn öffnete, fand man in feinem Innern den Ring. Als Amasis dieses vernahm, fürchtete er, daß Polykrates ein schlimmes Schicksal haben werde, und sagte ihm die Gastfreundschaft auf, damit er nicht hernach den Freund beklagen müsse. Und das Unglück brach bald genug über Polykrates herein. Habsucht ward der Fallstrick, in dem der kluge Tyrann feinen Untergang fand. Der persische Statthalter Orötes lockte ihn nach Magnesia durch trügerische Vorspiegelungen und ließ ihn ans Kreuz schlagen. Die Perser übergaben darauf die Insel verödet und verarmt Polykrates' jüngstem Bruder Sylof on. §. 83. Peisistratos und seine Söhne. Peisistratos, ein reicher Edelmann, der von dem Ahnherrn des Hauses, dem reisigen Nestor, den ritterlichen Muth, den leutseligen Sinn und die einschmeichelnde Beredsamkeit als Erbtheil in sich trug, hatte sich schon bei Solons Lebzeiten an die Spitze der Volkspartei gestellt und gewann bald, mit Hülfe der treuen Diakrier, der abgehärteten Bauern der Berglandschast, wo Peisistratos reich begütert war, die Oberhand über seine Feinde, den Alkmäoniden Megakles, den Führer der Paralier, der Handelsherren und Seeleute, und über Miltiades und Lykurgos, die Häupter der Pediäer, der adligen Grundbesitzer. Nachdem er trotz der Warnung Solons durch List (indem er sich selbst verwundete und dann vorgab, man trachte ihm nach dem Leben) 10*

10. Die vorchristliche Zeit - S. 238

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
238 Die Griechen im peloponnesischen Kriege. Lpsander war ihm ein durch Tapferkeit, Einsicht und Verschlagenheit gewaltiger Gegner gegeben. Zugleich ereignete sich in Asien eine Ver- änderung, welche den Spartanern eine nachdrücklichere Hülfe der Perser verschaffte. Als des Königs Sohn Cyrus ein über ganz Vorderasien ausgedehntes Befehlshaberamt erhalten hatte, suchte er den von ihm gehegten Plänen gemäß sich in den Spartanern Bundesgenossen für einen Versuch auf den persischen Thron zu erwerben und gewährte ihnen reichliche Geldunterstützung, während es den Athenern bei der Erschöpfung ihres Schatzes und nach dem Verluste fast aller Bundesgenossen an Geldmitteln, die bei der nunmehrigen Kriegsweise so entscheidend waren, fast gänzlich fehlte. Lpsander lag mit der Flotte bei Ephesus, wo er Sardes, dem Wohnsitze des Cprus, am nächsten war und Alcibiades be- obachtete ihn von Notium aus, entfernte sich aber für einige Zeit von der Flotte zu dem Versuche, Geldmittel herbeizuschaffen. Da lockte An- tiochuö, welchem Alcibiades die athenische Flotte anvertraut hatte, gegen dessen Befehl den Feind zum Kampfe und erlitt eine Niederlage. Hier- durch ward es Alcibiades' Gegnern, zu denen Thraspbulus gehörte, möglich, den Unwillen des Volkes gegen ihn zu reizen und, seines Be- fehls entsetzt, zog er sich nach dem Chersones zurück, wo er Besitzungen hatte. Nach seiner Entfernung gewann Athen im I. 406 noch einmal einen Sieg über die spartanische Flotte. Da der Führer der Flotte bei den Spartanern nur ein Jahr im Amte bleiben durfte, hatte Lpsander in Kallikratidas einen Nachfolger erhalten. Dieser suchte Lesbos, auf dem die Athener im Lause des Krieges wieder festen Fuß gefaßt hatten, zu erobern und als die Einnahme von Methpmna schon gelungen war und er Mptilene belagerte, sandte Athen zum Entsatz des dort einge- schlossenen Konon eine große Flotte, welche den Spartanern bei den zwischen Lesbos und dem Festlande liegenden arginusischen Inseln eine entscheidende Niederlage beibrachte. Die Urheber dieses letzten Sieges verfolgte alsbald eine Anklage wegen Unterlassung der Todtenbestattung. Zehn Feldherrn hatten die Flotte geführt, von ihnen wurden Thera- menes und Thraspbulus freigesprochen, acht aber traf das Todesurtheil, und sechs von diesen tranken, da zwei nicht nach Athen zurückgekehrt waren, den Schierlingsbecher. Das folgende Jahr brachte die Entschei- dung des Kampfes. Da die Spartaner nicht zweimal denselben Führer an die Spitze der Flotte stellen durften und doch nur den Lpsander für den geeigneten hielten, gesellten sie ihn einem Führer zu, der dem Na- men nach der Erste war und die Leitung in Wirklichkeit seinem Ge- nossen überließ. Der Krieg wird im Hellespont beendigt, wo die spar- tanische Flotte unweit Sestus bei Aegospotami die athenische vernichtet. Nur Konon, einer von den zehn Befehlshabern der Athener, entkommt mit neun Schiffen. Die Mannschaft, die grvßtentheils auf dem Lande

11. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 73

1911 - München : Oldenbourg
Der Peloponnesische Krieg. 73 Unterhandlungen mit den Persern an, um Geldmitte! fr den Seekrieg zu gewinnen. In der Not verwendeten nun die Athener jene 1000 Talente, die Penkles fr den Fall eines Angriffes von der Seeseite her zurckgelegt hatte, auf den Bau einer neuen Flotte. Diese eroberte, gesttzt auf das treugebliebene Samos, das abgefallene Lesbos zurck. Unterdessen hatte sich A l c i b i a d e s mit den Spartanern entzweit und ging nun eben-falls nach K l e i n a f i e n, um sich durch Vermittlung der vor Samos liegenden Flotte die Rckkehr nach Athen zu ermglichen. Er wute den Sattapen Tissaphernes (in Sardes) zu berzeugen, da es fr die Perser besser sei, wenn die Spartaner nicht allzu mchtig wrden, sondern Athen und Sparta sich ungefhr das Gleichgewicht hielten. Da-durch gewann Alcibiades die persische Untersttzung sr sich bzw. Athen und nun rief ihn die Flotte vor Samos an ihre Spitze. Hierauf verlegten die Spartaner den Kriegsschauplatz nach dem Hellespont, um den Athenern die Getreidezufuhr aus dem Schwarzen Meere abzuschneiden. Alcibiades folgte und schlug die peloponnesische Flotte in mehreren Kmpfen, so bei Chzikus. Erfreut riefen die Athener den Alcibiades nach Hause, 41 setzten ihn in alle Rechte wieder ein und ernannten ihn zum unumschrnkten Oberseldherrrt. Doch das Glck der Athener hielt nicht lange an. Der verhngnisvolle Partei-Hader in Athen ging weiter und verdarb alles Gewonnene. Neuerdings suchte man Alcibiades zu entfernen. Eine Wendung der kleinasiatischen Verhltnisse gab dazu die Handhabe. In Sardes trat an die Stelle des Tissaphernes der persische Prinz C y r u s (der Jngere). Dieser trug sich mit dem geheimen Plane, an Stelle seines lteren Bruders Artaxerxes den Thron zu erringen. Dazu brauchte er ein starkes Landheer und dys glaubte er mit spartanischer Hilfe leichter schaffen zu knnen als mit athenischer. Deshalb kam er den Annherungs-versuchen des ebenso gewandten als listigen und ehrgeizigen Spartaners Lysander entgegen und stellte ihm groe Geldsummen zur Verfgung. Alcibiades suchte nun diesen fr Athen hchst gefhrlichen Bund zu sprengen und fuhr mit der Flotte wieder nach K l e i n a f i e n. Als er sich hier ins Innere begab, lie sich sein Unterfeldherr trotz strengsten Verbotes in eine Schlacht ein und wurde von Lysander geschlagen. Dafr machten die gehssigen Demagogen den Alcibiades verantwortlich und das verblendete Volk war tricht genug, seinen fhigsten Feldherrn abermals abzusetzen. Alcibiades begab sich auf seine thracischen Be-sitzungen, dann nach dem endgltigen Siege der Spartaner zu den Persern nach Kleinasien; hier rumte man ihn bald darauf aus dem Wege (404). Nochmals errangen die Athener einen groen Erfolg. Die spartanische Flotte wurde von den zehn attischen Strategen bei den Arginusen, einer 406 Inselgruppe zwischen Lesbos und dem kleinasiatischen Festlande, gnz-lich geschlagen. Whrend aber nun Lysander mit persischem Gelde eine neue peloponnesische Flotte rstete, verurteilte der attische Pbel sechs von den siegreichen Strategen zum Tode, weil sie bei dem nach

12. Bd. 1 - S. 153

1883 - Leipzig : Engelmann
2 85, Die griechische Welt. 153 Vater und Todter selbst bcn Tod gegeben. Archilochos führte ein bewegtes Leben, theils in Grie-d entanb und auf bcn Inseln (Ehafos), theils in Statten, bis er nach Paros zurückgekehrt im tapfern Kampfe gegen die Naxier fiel. Sein Leben, unruhig und von Noth icmffen, war getheilt -wischen den Mühseligkeiten bes kriegerischen Berufs („In der Lanze tft wem Brot mnr geknetet, auf den Speer gestützt trinke ich benffiein") und bcm meisterhaften Dienste der Poesie. „In diesem vielbeqabten Manne flössen die verschiedensten Stimmungen zusammen und erregten einen eigenthümlichen Wechsel der Leidenschaften." Wie von Archilochos wirb auch von feinem Nachfolger Hippönax aus Ephesos, dem Erfinder des lahmen Jambos (Choliambos, einer verzerrten imtri- 0. mo. scheu Form durch Verwandlung des letzten Fußes in einen Spondeus), berichtet, daß er zwei Bild-bauer vonehios, Bupalos und Athenis, die seine häßliche Gesichtsbildung und seinen ungestalteten Körper an einer Bildsäule des Dichters mit schadenfrohem Hohn übertrieben dargestellt, mit seinen Spottgedichten zum Selbstmorde gebracht habe. Noth und Verfolgung machten ihn mürnfch und bitter. Simonldes aussamos, auch wegen feiner Auswanderung nach Amorgos der Amor- fc g oiner genannt, verfaßte unter andern ein Gedicht über die Frauen, von dem wir noch ein c Bruchstück besitzen. „Seine Gesinnungen und Ansichten, wiewohl auf ernste Sittlichkeit gegründet, verrathen einen herben, fast mürrischen Beobachter des menschlichen Treibens, dessen Schattenseiten ihn tiefer als die heitern Neigungen des ionischen Sinnes müssen berührt haben." Bei Simomdes acht die iambische Schärfe in die gemäßigte Satire über, welche nicht die Gebrechen und Fehler Einzelner, sondern die Schwächen und Laster ganzer Klassen, der ganzen Gesellschaft geißelt. - Zu dieser Gattung gehört auch die in Iamben geschriebene Thierfabel, die nach ihrem angeblichen ^ Erfinder, dem phrygischen Sklaven Atsop, die L s o p i s ch c F a b e l genannt wird. Aesops Lebens- 6. ^ oeschicke sind unbekannt und gehören größtentheils selbst dem Fabelgebiet an. Er soll von kleiner, verwachsener Gestalt gewesen sein, bei verschiedenen Herren, namentlich bei Jadmon von Santo«, öl« Sklave gedient haben und endlich von den Delphiern, die er durch seine Spottfabeln beleidigt, angeblich weil er eine goldene Schale aus dem Tempel entwendet, von einem Felsen herabgestürzt worden sein. Die unter feinem Namen bekannten Fabeln in Eholiamben rühren von Babnos <2. Jahrh. v. Ehr.) her, der sie zur Zeit des achäischen Bundes, oder, wie Andere meinen, unter Augustus nach ältern Sammlungen geordnet und bearbeitet hat. Dem Inhalt nach muß die aus dem Morgenlande stammende Fabel der didaktischen Poesie beigeordnet werden, da die Lehre der Hauptzweck der kurzen, an das Naturleben besonders der thierischen Welt geknüpften Erzählung ist. 3) Die mclische Poesie oder Lyrik im engern Sinn war aufs Innigste mit Musik und Tan; verbunden. Mannichfaltigkeit des Versmaßes, strophische Abtheilungen und ein zu Gesang und Ehorreigen geeigneter Rhythmus find wesentliche Eigenschaften dieser Gattung. Die von den Doriern im Peloponnes und aufsicilien ausgebildete dorische Lyrik stand hauptsächlich mit dem Cultus des dorischen Apollon in Verbindung, zu dessen Festen Lobgesänge (Piiane) in Verbindung mit Ehortänzen und Hymnen angestimmt wurden. Unter den dorischen Dichtern steht Mkman aus Sardes, aber in Sparta zuerst als Sklave, dann als Freigelassener wohnhaft, oben c. 6i2. <m; in seinen Hymnen, Päanen und Jungfrauenchören (Parthenien), worin sich das bürgerliche und sittliche Leben des Spartaners abspiegelt, lag der Hauptvorzug in der malerischen Anschaulichkeit -seiner Schilderungen. Wenn auch einige seiner Chorlieder religiösen Inhalts waren oder die spartanische Tugend priesen, so besang er doch vorzugsweise Liebe und Wein und eine reich besetzte Tafel, und beklagte das Alter, das diese Genüsse nicht zulasse. Seine Virtuosität war die Flöten-musik. Einige Zeit nach ihm blühte Stesichöros aus Himcra insicilien, ein fruchtbarer, vielge- tc8 feiert« Dichter, der epische Stoffe (Heroensagen) in lyrische Form geschickt zu kleiden verstand. — <=• Am vollendetsten erscheint die melische Poesie bei den Aeoliern in Kleinasien, wo sie weniger an den öffentlichen Cultus als an das gesellige Leben geknüpft war. Die äolischen Lyriker „kehrten die Innerlichkeit des Gemüths heraus und machten das Melos zum Tummelplatz ihrer Gefühle und Erfahrungen; sie schufen zuerst einen Ausdruck für die geheimsten Regungen des Herzens, verwebten die Objecte der melifchen Dichtung in ein feelenvolles Gemälde bewegter Persönlichkeit; dort offenbarten sich Lust und Schmerz, besonders aber die Leidenschaft der Liebe und die Kämpfe des bürgerlichen Gemeinwesens in glänzendemfarbenspiel". Unter ihnen zeichneten sich aus: Alkiios c. 610. aus Mytiune, der als Vorkämpfer der edlen Geschlechter seiner Vaterstadt gegen die Demokratie und Tyrannis mit Leier und Schwert zu Felde zog. Als Gegner von Pittakos, dem patriotischen und edlen Beherrscher von Lesbos, mußte er eine Zeitlang die Heimath meiden, bis er, mit diesem versöhnt, wieder zurückkehren durste. Sinnliche Leidenschaft bildet den Mittelpunkt seiner Gedichte,

13. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 51

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Sappho von Lesbos. Sie verfaßte Oden, in denen sie mit rührender Anmut die Empfindungen des Herzens zum Ausdruck brachte. Das Versmaß, tu welchem diese Öden gedichtet waren, nennt man heute noch das sapphrsche. Ein Zeitgenosse Solons mar der Fabeldichter Äsopov. ^ie ^»abel, halb Lehrgedicht, halb Erzählung, sollte in dem Thun und Treiben der Tiere (oder Pflanzen) die Gesinnungen und Handlungen der Menschen widerspiegeln. Äsopoz war ein Sklave aus Phrygien. Trotzdem daß er bucklig von Gestalt war, so wußte er sich doch durch Witz und beißenden Spott Respekt zu verschaffen. So erlangte er endlich die Freiheit und begab sich zum Köuig Krösos nach Sardes. Hier lebte er, gern gesehen, lange Zeit. Als ihn aber Krösos einmal nach Delphi sandte, wurde er der Gotteslästerung angeklagt und von einem Felsen gestürzt. Doch bereuten die Delphier bald diese Strenge und gewährten ihm ein anständiges Begräbnis. In Theben lebte der Odendichter Pindar. Er feierte besonders gern die Sieger in den nationalen Spielen und gab diesen Lobgedichten dadurch eine allgemeinere Bedeutung, daß er die Vaterstadt des Gefeierten zugleich verherrlichte. Seme Sprache ist würdevoll und bilderreich. Iv. Die Verserkriege. § 1. Das persische Und). Das größte Reich in Asien war das persische. Es ging aus dem medischen Reiche hervor, und Cyrus war der Begründer desselben. Die Geschichte der Gründung ist sagenhaft, wir finden sie bei Herodöt, dem ersten griechischen Geschichtschreiber. Dieser Erzählung nach regierte um das Jahr 600 v. Chr. in Medien König Astyages. Ihm träumte einst, seine Tochter Mandäne gösse Wasser aus einem Kruge und dieses breitete sich so sehr aus, daß es ganz Asien überschwemmte. Astyages befragte seine Priester, die Magier; von ihnen erhielt er die Antwort, daß der Sohn seiner Tochter ihn vom Throne stoßen und sich zum Könige von Medien machen werde. Er vermählte daher die Tochter mit einem Manne, der nicht königlicher Abkunft war, mit einem Perser Namens Kambyses. Als ihm darnach ein Enkel geboren wurde, träumte er wieder, daß Maudaue einen Weinstock zöge, der ganz Asien überschattete. Da erteilte er einem Vertrauten, Harpagos, den Befehl, den Knaben umzubringen. Har-pagos konnte sich nicht entschließen, das Kind zu töten, doch gab er es einem Hirten, damit dieser es aussetze. Der Hirt aber zog den Knaben aus wie sein eignes Kind und nannte ihn Cyrus (Kyros). Während Cyrus kräftig heranwuchs, fpielte er einst mit mehreren anderen Knaben und wurde von diesen zum Könige gewählt. Als solcher ließ er einen seiner kleinen Unterthanen, den Sohn eines vornehmen Meders, züchtigen. Dieser klagte es seinem Vater, und endlich erfuhr es auch Astyages. Er forderte den kühnen Knaben vor sich, wunderte sich nicht wenig über dessen sichere Haltung, fragte den Hirten aus und erfuhr alles. Wieder ließ er die Magier kommen, sie sollten ihm sagen, was nun zu thun sei. Die Weisen meinten, er könne sich beruhigen, denn 4*

14. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 100

1915 - Paderborn : Schöningh
Der peloponnesische Krieg. Vollmacht (arpattjycx; autoxpcmop) wieder auf den Kriegsschauplatz entsandt. Vor seiner Ausfahrt geleitete er den Herbstfestzug nach Eleusis. der wegen der Besetzung Deceleas durch die Spar-taner in den letzten Jahren zu Wasser stattgefunden hatte, mit bewaffneter Mannschaft auf der heiligen Strae (408). d) Zweiter Sturz des Alcibiades (407). Die Kriegslage wurde damals fr die Athener bedrohlicher. Der Perserknig ernannte seinen zweiten Sohn Chrus den Jngern zum Satrapen in Sardes und zum Oberfeldherrn im westlichen Kleinasien. Dieser war ein entschiedener Feind der Athener und untersttzte daher ihre Gegner mit aller Kraft. Zu gleicher Zeit trat der Spartaner Lh fand er an die Spitze der neugebildeten und mit persischem Gelde rasch vergrerten Flotte. Mit allen Mitteln der Gewalt und der List suchte dieser die Herrschaft Spartas und der Oligarchie zur Geltung zu bringen. Mit ihm lie sich in der Abwesenheit des Alcibiades sein Unterbefehlshaber Antlochus trotz des Verbotes des Feld-Herrn in eine Seeschlacht ein, in der er (bei Notium) vllig ge-schlagen wurde. Die Folge der Niederlage war, da Alcibiades von der athenischen Volksversammlung abgesetzt wurde und wie-der 10 Feldherren das Kommando erhielten. Alcibiades ging auf seine Besitzungen nach dem Chersones (407). e) Der Untergang der athenischen Macht. Die Spartaner ernannten, als das Amtsjahr Lhsanders abgelaufen war, Kalli-fttidas zum Nauarchen, einen Mann von echt hellenischer Gesinnung, erhaben der kleinlichen Stammesha und von dem Wunsche erfllt, eine Ausshnung der streitenden Parteien herbei-Zufhren und die entwrdigende Abhngigkeit Spartas von Per-sien zu lsen. Er besiegte bei Lesbos den athenischen Admiral Konon und ntigte ihn, sich mit dem Reste der Schiffe in den Hasen von Mytilene zu flchten. Dann schlo er die Stadt zu Lande und zu Wasser ein. Auf die Kunde von der Bedrngnis ihrer Flotte rsteten die Athener mit bewundernswerter Anstrengung, unter Aufbietung ihrer letzten Krfte an Geld und Mannschaften, in kurzer Frist eine neue Flotte (110 Trieren, zu denen noch 40 Schiffe der Bundesgenossen stieen). Kallikratidas lie den kleineren Teil feiner Flotte vor Mytilene und wandte sich (mit 120 Schiffen) gegen die athe-

15. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 278

1866 - Leipzig : Teubner
278 Viertes Buch. mit Hülfe des Persers Pissuthnes, Statthalters in Sardes, ihre Geißeln, überwältigten bei Nacht die auf der Insel zurückge- lassene attische Besatzung und fielen offen von Athen ab, unter- stützt von Pissuthnes und den Byzantiern. Durch diesen Aufstand der Samier wurde Athen aus seiner Sicherheit aufgestört; es war der Beginn eines Bundesgenossen- krieges, der, wenn er größere Ausdehnung erhielt und Athens Feinde, Perser und Spartaner, ihn unterstützten, die attische Seemacht gefährden konnte. Daher trat auch Perikles unver- weilt mit der größten Entschlossenheit der Empörung entgegen. Im Jahre 440 segelte er mit 60 Schiffen gegen Samos *), und nachdem er 16 Schiffe davon theils nach Karten hin auf Kund- schaft gegen die von den Samiern erwarteten phönikischen Schiffe, theils nach Lesbos und Chios, um Hülfe zu holen, ausgesendet hatte, lieferte er mit dem Rest den 70 Schissen der Samier ein Treffen und besiegte sie. Als er dann noch einen Zuzug von 60 Schiffen erhalten hatte, schlug er die Samier auf dem Lande und schloß ihre Stadt von der Land- und Seeseite ein. Unterdessen kam die Nachricht von der Annäherung einer phö- nikischen Flotte; während Perikles mit 60 Schiffen dieser nach der karischen Küste entgegensteuerte, überfielen die Samier das bei der Stadt zurückgebliebene Geschwader der Athener, das zur Gegenwehr nicht gefaßt war, zerstörten die Wachtschiffe, siegten in einem Seetreffen und waren 14 Tage lang Herren des Meeres, so daß sie sich mit Waffen und Lebensmitteln reichlich versehen konnten. Da kehrt Perikles zurück, schlägt die Samier und schließt sie wieder in ihre Stadt ein. Bald kam auch noch eine bedeutende Verstärkung der athenischen Flotte an; die Samier versuchten zwar noch einmal ein kleines Seetrefsen, da sie sich aber nicht behaupten konnten, so waren sie nach neunmonatlichem *) Einer der Mitfeldherrn des Perikles war der Dichter Sophokles, den die Athener wegen seiner im vorigen Jahre aufgefnhrten Tragödie „Antigone" 'durch diese Ehre auszeichnen wollten.

16. Die vorchristliche Zeit - S. 199

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Griechen vor dem Kampfe mit den Persern. 199 I. 676 bei einem musischen Wettstreite am Feste des Apollo in Sparta als Sieger bekränzt wurde. Die mit der Musik verbundene Poesie ent- wickelte sich in zwei Hanptrichlnngen, die als die äolische und die dori- sche bezeichnet werden. Die Werke der äolischen wurden von Einzelnen vorgetragen und die der dorischen wurden gedichtet, um bei öffentlichen Festen von Cbören vorgetragen zu werden. Dem verschiedenen Ge- brauche entsprach natürlich auch verschiedener Inhalt, indem die eine sich mit persönlichen, die andere mit allgemeinen Angelegenheiten be- schäftigte. In der äolischen Dichtungswelse ragen hervor der Dichter Alcäus und die Dichterin Sappho, beide aus Mytilene und Zeitge- nossen des Pittakus, und, obgleich er jonischer Herkunft war, Anakreon aus Teos, der theils bei Polpkrates, theils bei H pparch in Atben lebte. Von ihnen hat A'cäus außer dem eigenen inneren Leben auch die Ver- hältnisse seiner Vaterstadt in seinen Liedern behandelt, da er, der Partei der Aristokraten angehörig, auf ihrer Seite kämpfte und mit ihr das Loos der Verbannung theilte, bis er unter Pittakus milder Negierung znrückkehrte und sich mit ihr versöhnte. Zu den Meistern der dorischen Dichtungsweise gehören Alkman ans Sardes, der als Sklave in Sparta ausgewachsen war, sein Schüler Arion aus Metbpmna aus Lesbos, der Freund Perianders, der ihm gleichzeitige Stesichorus aus Himera, Geg- ner des agrigentinischen Tyrannen Phalaris, und Ibykus aus Nhegium, Zeitgenosse des Polpkrates, bei dem er sich eine Zeit lang anfhielt. Auch die ersten Versuche der Griechen, auf dem Wege des Denkens Zusammenhang in die Erscheinungen zu bringen und eine Regel des Handelns zu gewinnen, sind in griechischen Colomeen gemacht worden. Die drei Hauptrichtnngen der beginnenden griechischen Philosophie führen den Namen der jonischen, der pythagoreischen, der eleatischen. Die Männer, welche die einzelnen Richtungen eingeschlagen haben, sind der Milesier Thales, der Samier Pythagoras, der Kolophonier Tenophanes, von denen der zweite, ein Zeitgenosse des Polpkrates, zu Kröten, der dritte in etwas späterer Zeit zu Elea lehrte. Von ihnen hat nur der letzte Aufzeichnungen über seine Lehre hinterlassen und diese haben noch die dichterische Form, welche in der ganzen bis dahin von den Griechen durchlebten Zeit die einzige für eine planmäßige und geordnete schrift- liche Darstellung war.

17. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 282

1869 - Leipzig : Teubner
282 Alexander der Große. des Tanrus. Wärend Pamenion die Hauptstadt der nördlichen Satrapie Dastyleion besetzte, nahm Alerandros ohne Schwertstreich Sardes. Überall wurden die bestehenden Einrichtungen, ja selbst die Befehlshaber gelaßen und nur die Behauptung des Landes gesichert. Um nicht im Rücken bedroht zu wer- den, da eine persische Flotte von 400 Segeln im ägäischen Meer erschienen war, wandte sich Alerandros, mit Parmenion wieder vereinigt, von Sardes rückwärts nach der Küste. Vor den andern Städten ergab sich ihm Ephesos und da er Demokratie einrichtete, fanden alle in ihm den Befreier von den verhaßten Oligarchen, den Helfershelfern der persischen Herschaft. Nur Miletos wider- setzte sich mit der pers. Besatzung vereint. Wärend die makedonische Flotte unter Nikanor den Hafen der (bei Mykale stehenden) persischen Seemacht sperrte, er- stürmte der König die Stadt, behandelte sie jedoch mild. Nachdem die feind- lichen Schiffe sich nach Samos zurückgezogen hatten, löste Alerandros seine Flotte auf. Er glaubte die beträchtlichen Kosten sparen und seine Sache auf einem Gebiet, wo der Ausgang durch unberechenbare Zufälle bestimmt wird, nicht einer Niederlage aussetzen zu müßeu und war gewis, daß durch vollständige Be- setzung der Küsten und des Festlands die feindliche Seemacht unschädlich werden werde r). In Verfolgung des letztern Planes wandte er sich nach Karien. Die verdrängte Dynastin Ada^) nahm ihn zum Sohn und Erben an und freudig ergab sich ihm das Land. Nur Halikaruassos, wohin sich Memnon und Orontobates zurückgezogen, muste durch längre Belagerung genommen werden. Daß der Hafen in den Händen der Feinde blieb, kümmerte Alexandras nicht. Er entließ, da der Winter vor der Thür war, die neu vermälteu unter seinen Kriegern nach der Heimat auf Urlaub mit der Weisung im nächsten Frühjahr mit möglichst ausgebildeten Ersatzmannschaften zurückzukehren, einen Teil des übrigen Heeres entsandte er unter Parmenion nach Sardes, um dort zu überwintern und beim Beginn der günstigen Jahreszeit nach Gordium in Phrygien zu rücken, mit dem andern zog er von Karien nach Lykien, dessen Städte ihm rasch die Thore öffneten, um so freudiger, als er die benachbarten Ranbnester zerstörte. Schwierig war der Marsch längs der Meeresküste nach Pamphylien, aber keine Hindernisse hielten den königlichen Helden auf, auch nicht der Pisiden Bergfesten und besetzte Päße: er gelangte über Kelänä glücklich nach Gordium, dein Punkt, von wo die neuen Operationen beginnen sollten. Allerdings war er im Rücken von einiger Gefahr bedroht. Memnon, der geeignetste Mann, vom Großkönig zum Befehslhaber der Flotte ernannt, nahm Ehios und ganz Lesbos mit Ausnahme von Mytilene, das er belagerte: er knüpfte Unterhandlungen mit Verrätern im makedonischen Heere und mit Griechenlands Staaten an, aber die erstern wnrden entdeckt^), die letzten: durch Antipatros niedergehalten und sein unerwarteter Tod befreite Alexandras von schwerer Sorge4). Denn wenn auch die Satrapen Antophradates und Pharnabazos Mytilene, Tenedos und andre Inseln eroberten, es fehlte doch die Seele des Unternehmens, das seine weitern Fortschritte hätte lähmen können. Es gelang im folgenden Jahre dem Admiral H e g e l o ch o s die besetzten Inseln den Persern wieder zu entreißen 5). 1) Arr. I 20, 1. — 2) Auf Mansoios (§ 93, 2; über die unsichre Zeitrechnung Schäfer Dem. Ii 439) war seine Gemalin Artemisia gefolgt, die Erbauerin des berühmten Mansoleiou, dauu der Br. J dr ieu s. Dessen'gemalin und Nachfolgerin Ada ward durch Pixodaros verdrängt, so daß ihr nur noch die Feste Alinde blieb. Vergeblich suchte Pirodaros eine Verbindung mit dem makedonischen Königshaus, er hinter- ließ 335 feine Herschaft seinem Schwiegersohn, dem Perser Orontobates (Droys. 128). - 3) Alerandros der Lynkestier, s. Droys. 138—140. — 4) Arr. Ii 1, 3. — 5) Arr. Iii 2, 3—7.

18. Das Altertum - S. 70

1893 - Leipzig : Dürr
— 70 — Trieren (Dreirudrer). Nachdem die Verstärkung eingetroffen war, setzte sich das ionische Heer gegen Sardes in Bewegung. Diese Hauptstadt des alten Lydiens und jetzige Hauptstadt Kleinasiens zu erobern, schien Aristagoras das Wichtigste. Doch blieb er selbst in Milet zurück. Die Stadt konnte dem plötzlichen Ansturme nicht widerstehen, sie ergab sich den Ioniern, nur Artaphernes behauptete sich mit der Besatzung in der festen Burg. Da zündete ein ionischer Soldat ein Haus an, und in kurzem brannte die ganze, aus leichten Rohrbauten bestehende Stadt nieder. Da Sardes als heilige Stadt galt, so entflammte dieser Brand den Haß der Lydier und Perser auf das höchste; von allen Seiten sahen sich die Ionier angegriffen. Sie zogen sich erst in die Berge zurück, und dann traten sie den Rückweg an. Aber bei Ephesos wurden sie von einem großen Perserheere erreicht, das aus dem Innern Asiens herangekommen und ihnen nachgeeilt war. Sie wurden vollständig geschlagen. Die Folge war, daß sich das ionische Heer auflöste, die meisten kehrten in ihre Städte zurück, und auch die Athener segelten heimwärts; dagegen hielten die Eretrier bei den Ioniern aus. Diese setzten ihre Hoffnung nun auf die Flotte, und in der That gelang es ihnen, mit Hilfe derselben die Städte an der thrakischen Küste und die vom eigentlichen Jonien südlich gelegenen karischen Städte den Persern abtrünnig zu machen. Allein auch die Perser waren nicht müßig. Ihre Landheere eroberten mehrere Städte am Hellespont zurück und bedrohten schon die ionischen Städte. Da wurde Aristagoras so kleinmütig, daß er Milet verließ. Mit einer Schar Auswanderungslustiger zog er nach Thrakien, um sich dort anzusiedeln, allein er wurde im Kampfe mit den wilden thrakischen Völkerschaften erschlagen. Dies geschah im Jahre 498. Unterdessen hatte Histiäos den König immer von neuem bestürmt, ihn nach Jonien zu schicken, damit er an der Niederwerfung des Aufstandes teilnehmen könne, und endlich hatte er es durchgesetzt. Als er aber nach Sardes kam, beschuldigte ihn Artaphernes geradezu verräterischer Umtriebe. „Die Sandale ward von dir genäht, die sich Aristagoras untergebunden," soll er zu ihm gesagt haben. Histiäos suhlte sich nicht sicher und versuchte in Milet, das von den Persern belagert wurde, einzudringen, allein die Milesier trauten ihm nicht und ließen ihn nicht ein. Darauf ging er nach Mitylene auf Lesbos, wußte sich einige Schiffe zu verschaffen und führte nun Krieg auf eigene Hand, wobei er freilich hauptsächlich aus Seeraub angewiesen war. Das war alles, was er für die Ionier that. Als diese sich von den persischen Heeren auf das höchste bedrängt sahen, so daß sie sich auf die Verteidigung innerhalb ihrer Stadtmauern beschränken mußten, beschlossen

19. Geschichte des Altertums - S. 78

1898 - Leipzig : Teubner
78 Griechische Geschichte. scheu Vororte sich gegenseitig aufreiben zu lassen. An die Schiffsfhrer Die athenische der Flotte, die zu Samos lag, lie er aber, in der Hoffnung, man werde S@amoget ihn dann zurckrufen, die Botschaft berbringen, da es ihm nicht schwer fallen wrde, die Statthalter fr Athen zu gewinnen, falls dort eine gemigte Regierung eingerichtet werde. Daraufhin wurde in Athen Berfassungs. die Verfassung umgendert; aber die Minderheit, die sich bald der Ge-i/Sriii. Walt bemchtigte, rief Alcibiades nicht zurck. Die samische Flotte er-Alcibiades aus der kannte die neuen Verhltnisse nicht an. berzeugt, da nur Alcibiades attischen Flotte. |n groen Not zu helfen vermge, nahmen ihn die Strategen Cyzikus 410. Thrafyllus und Thrasybnlns an Bord. Bei Cyzikus besiegten sie zusammen eine peloponnesische Flotte, der Bosporus und die Dardanellen-strae, damit die Zufuhr des pontischeu Getreides, waren wieder gesichert. Als nun in Athen die Verwaltung der Minderheit zusammenbrach, wurde Alcibiades Alcibiades zurckgerufen. Mit Jubel empfangen, zog er ein; die Brger-Oberfettcherr. fw* whlte ihn zum unumschrnkten Oberfeldherrn. Als aber sein Unterfeldherr trotz des Verbotes eine Schlacht wagte und von dem Spar-taner Lysander bei Notium (unfern Ephesus) geschlagen wurde, whlte man Alcibiades nicht wieder, worauf er sich auf seine Gter auf der fdthracischeu Halbinsel zurckzogt) Mit dem Aufgebot der letzten Kraft rstete Athen eine neue groe Flotte aus. Wider sie lag Kallikrati-das, ein hellenisch gesinnter junger Feldherr, der es sr entwrdigend hielt, in den Vorzimmern persischer Groen um Soldgelder zu betteln, Arginusenschlacht zur See. In einer letzten Schlacht siegten die Athener bei den Argi-406- uuseu (bei Lesbos). Aber man befleckte den Sieg mit einer schlimmen That. Aufgewiegelt von adlichen Parteifhrern, die es als ein Verbrechen bezeichneten, da die Feldherrn nicht sofort nach der Schlacht die Ver-wnndeten und Toten geborgen hoher Seegang hatte dies verhindert zog man 6 derselben in verfassungswidriger Weise vor die Volksversammlung und verurteilte sie, aufgestachelt von Rnkeschmieden der Adelspartei, die mit Frohlocken sah, wie sich das Volk seiner besten Fhrer beraubte, zum Tode. Sokrates, der an dem entscheidenden Tage den Vorsitz hatte, wider-sprach allein der tobenden Menge. Unterdes hatte Lysander, tapfer und verschlagen, eine Lwe und Fuchs zugleich, der Sohn eines Spartiaten Lysander (kniglicher Abstammung?) und einer Helotin, den spartanischen Oberbefehl toiebfe5rr@ce wieder erhalten. Sofort begab er sich nach Sardes, wo des Knigs Bruder Cyrus als Statthalter Hof hielt. Der Bndnisvertrag wurde erneuert, die tgliche Lhnung der Ruderer, um die attischen Leute herberzuziehen, um einen Obolus erhht. Im folgenden Jahre lagen die Flotten im Hellespont einander gegenber. Infolge beispielloser Fahrlssigkeit der attischen Befehlshaber gelingt es Lysander, die Athener an der Mndung 1) Nach der Einnahme Athens begab er sich zu Pharnabaz, der ihn aber auf Verlangen Lysanders tten lie.

20. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 171

1869 - Leipzig : Teubner
Litteratur und Kunst. 171 finber der Gattung gilt Kallinos^) aus Ephesos um 700 (vergl. 8 28, 8 Anm.) und ihr sind angehörig, wenn schon sie sich auch andrer Versinaße be- dienten, Tyrtäos (§57), Mimnermos aus Kolophon um 630, dem heitern Lebensgenuß zugewandt und deshalb seine Kürze und Vergänglichkeit rührend beklagend ^). Nächst Solon, von dessen Gedichten die Fragmente eben so hohe Begeistrnng, wie tiefe Einsicht beweisen, sind dann ausgezeichnet der Megarer Theognis (um 540), der, nach dem Sturz des Tyrannen Theagenes als Aristokrat durch den Sieg der Demokratie aus der Heimat vertrieben, lange umherirrte und in seinen kurze Gnomen (Aussprüche) enthaltenden Gedichten seinen Unwillen ausspricht, aber auch eruste sittliche Gesinnung bethätigt. Ungleich milder und freundlicher ist sein Zeitgenoße Ph okylides aus Miletos. 5. Eine zweite Gattung entstand, als Ar ch i loch os von Paros um 7003) den iambischen Trimeter, den trochäischen Tetrameter und andre zusammen- gefetzte Versmaße erfunden hatte. Die bewegtere Wimmung des Herzens fand in dieseu Versmaßen eine ihr mehr entsprechende Form, wie denn auch dem Archilochos Verdienste um den Vortrag und die Melodie zugeschrieben werden. Zu eug ist der Name Jambographen für die Dichter dieser Gattung, in der auch die meisten der vorhergenannten gedichtet haben. Um 540 ward Hip- ponar der Erfinder des besonders zu Spottgedichten geeigneten Skazonten (Choliamben). 6. Einen wesentlichen Teil des Götterdiensts bildeten die von Chören ge- snngnen Lieder, dergleichen dann auch bei andern Gelegenheiten, wie z. B. zur Feier eines Siegs, angewandt wurden. Hier vereinte sich die Poesie mit der Musik und der Orchestik, d. h. dem Ausdruck durch edle und angemeßne Bewegung des Körpers. Aus die Ausbildung in der Musik haben bei den Griechen die kleiuasiatischeu Völker einen sichtbaren Einfluß ausgeübt, doch ist auch hier selbständige Verarbeitung und Gestaltung bei fremder Anregung nicht unterblieben. Die Verschiedenheit der Stämme prägte sich iu dieser Kunst aus, indem die Dorier sich eine eigne Tonart schufen, Wärend die lydische und phrygische bei den übrigen Platz fanden^). Die Verbindung mit der Musik aber verlangte einen manigfaltigern Wechsel der Rhythmen in den Versen und deren Ordnung in Strophen und bei der Teilung der Chöre in Systeme. So entstand die Gattung der lyrischen Poesie, welche man die melische nennt, so daß man unter dem Namen auch die Gedichte in kunstreichen Strophen, welche nicht zu den öffentlichen Festfeiern bestimmt waren, mit begreift. Derjenige, welcher durch die Ausbildung der Musik (siebensaitige Kithara), Aufstellung rhythmischer und metrischer Gesetze und Ordnung des innern Baus der Gesänge der Gründer dieser Gattung genannt zu werden verdient, war Terpandros, aus Antissa auf Lesbos gebürtig, der 676 iu Sparta einen Preis gewann^). Ähnliche Verdienste erwarb sich der Kreter Th aletas (um 620) 6). 7. Wenn man auch die Dichter dieser Gattung nach ihrer Heimat und gewissen hervorstechenden Charakterzügen in dorische und äolische scheiden kann, so haben doch die meisten sich nicht einseitig beschränkt, sondern die von Andern ersnndnen und ausgebildeten Weisen und Formen nachgeahmt und be- nützt. Vorzugsweise dorischen Wesens sind die Lieder Alkmans, der aus Sardes gebürtig zwischen 671 und 657 in Sparta sich aufhielt. Arion, des 1) Die Fragmente der im folgenden angeführten Dichter finden sich in Bergks poetae lyrici. — 2) Strabo 897. Andrer Gattung scheint sein Gedicht Nawco ge- wesen zu sein. Strabo 834 n. 885. — 3) Herod. I 12. — 4) O. Müller Litt. I 369 ff. — 5) Westphal in den Verhandlungen der Philologenversammlung zu Breslau 1857. — 6) Strabo 676.