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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 167

1900 - Leipzig : Spamer
Neuseelands Entwickelung und Zukunft. 167 male der Bevölkerung der letztgedachten Abteilungen sind indessen so gering, daß wir uns hier einfach mit der Aufzählung der Namen begnügen können, es gelehrteren Abhandlungen und umfangreicheren Werken überlassend, diese beiden Abteilungen getrennt zu halten. Zu Polynesien gehören die Fidschi-, Tonga-, Samoa- und Hervey-Jnseln, fernerhin die Sozietäts- mit den Australinseln, der Panmotu-Archipel (die Jnselwolke), endlich die Markesas- und die Sandwichinseln oder Hawaii. Zu Mikronesien rechnet man die Gruppe der Ladronen oder Diebesinseln und die Archipele der Karolinen-, der Marshall- und Gilbertinseln. Die Polynesier sind den Malaien verwandt, welche die ostasiatischen Inseln bewohnen. An Gestalt und Farbe sind sie zwar mannigfaltig und verschieden, im allgemeinen jedoch mehr als mittelgroß und von gedrungenem, kräftigem Baue. Ihre Glieder sind fest und muskulös, der Körper wohl- gebildet, der Kopf häufig oval, das Auge nicht zu groß und schwarz, das Haar stark und schwarz, oft lockig. Vor den Melanesien, zeichnen sie sich vorteilhaft durch größere Bildungsfähigkeit aus, so daß, während auf den zu jener Abteilung gehörigen Inseln die Gesittung nur langsame Fort- schritte macht, die frühere Barbarei der Polynesier immer mehr abnimmt. Merkwürdig sind die alten Bauwerke, welche man hier nicht selten findet. Von Neuseeland wenden wir uns nordwestlich, gehen zwischen Neu- kaledonien und Australien durch, passieren hierauf die Dampierstraße zwischen Neuguinea und Neubritannien und erreichen endlich, nachdem wir den Äquator überschritten haben, unterm achten Grade nördlicher Breite die wenig bekannten, zum Karolinenarchipel gehörigen Pelew- oder Palaos-, auch Palau-Jnseln, alle klein und für die Schiffer sehr gefährlich. Ob- schon 1696 entdeckt, waren sie doch gänzlich in Vergessenheit geraten, als sie 1783 von dem britischen Seefahrer Wilson wieder gefunden wurden. Wilson litt in diesem Archipel Schiffbruch, rettete sich jedoch mit seinen Leuten auf die Insel Oruloug, fand sie von Wilden bewohnt, welche noch in völligem Naturzustande lebten, und wurde von ihnen äußerst menschen- freundlich aufgenommen. Dieselben hatten noch niemals Europäer gesehen, hielten die Kleidung derselben für mit dem Körper verbunden und warew ganz erstauut, als Wilson den Hut abnahm. Da der Häuptling mit einem andern der Nachbarinseln sich im Kriege befand, so unterstützten ihn die Engländer durch einige mit Feuergewehren versehene Matrosen. Sechs Flinten gewannen die ganze Schlacht, in welcher gegen 4000 Insulaner von den Kähnen aus gegeneinander kämpften, und erfüllten die Freunde mit hoher Verehrung, die Feinde aber mit dem furchtbarsten Schrecken. Man besah die Verwundeten, sie bluteten heftig, und dennoch keine Spur von Wurfspieß, womit man doch allein gekämpft hatte. Dazu der donner- ähnliche Knall, der Pulverblitz und Rauch. Alles floh heulend.nach den Inseln, die Sieger aber waren in Benutzung ihres Sieges sehr bescheiden; man raubte einige Kokosnüsse und fuhr mit den Verwundeten nach dem

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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 177

1882 - Hannover : Hahn
§. 44. Grenze, Größe und Lage. — §. 45. Gestalt und Küsten. 177 einsamen Osterinsel, die den südöstlichsten Vorposten der polynesi- schen Inseln in 109» westl. v. Gr. (91 westl. t>. Ferro) bildet, mehr als 1700 M. oder säst 13000 Kit., also um ein Drittheil des Erd- aequators entfernt. Ihrer Größe nach bedecken die Hunderte von Inseln indessen insgesammt nicht mehr als 3200 tüm. (175000 lhikil.), also nicht mehr als die eine Insel Celebes oder als die nicht preußischen Staaten des Deutschen Reiches zusammengenommen. — Im Folgenden bleiben wir noch bei der bisher üblichen Zurechnung Neuguineas und Neuseelands zur australischen Inselwelt stehen, welche sich insbesondere aus ethnographische Gründe stützt. Australien, Neuguinea, Neuseeland und der größte Theil der Inselwelt liegt aus der südlichen Halbkugel und mit den übrigen australischen Inseln, die sich im Norden des Aequators befinden, noch ganz auf der sog. südwest- lichen Wasserhalbkugel, deren Pol unweit der kleinen An ti p od en in sel <sö. v. Neuseeland) zu verlegen ist. Daher liegt also Australien unter allen Erdtheilen am fernsten von Europa; aber außerdem verlängert die weite Er- streckung Amerikas und Afrikas nach Süden den Weg nach Australien bedeu- tend. Der nächste Weg nach den meisten Inselgruppen würde um das Cap Hoorn führen; die Ostküste Australiens ist nach beiden Seiten etwa gleich weit von Europa entfernt. Man zieht indes den Weg um das Cap der guten Hoffnung seiner minderen Gefährlichkeit wegen vor. Ein Segelschiff gelangt auf diesem Wege in 3 bis 4 Monaten von Hamburg nach Sydney. Von großer Bedeutung ist sür Australien wegen der dadurch gewonnenen Abkürzung des Weges die Durchstechung des Isthmus von Sues geworden, wichtiger noch wird die Durchbohrung der Landenge von Panama werden. I Das Festland Australien. Gestalt und Küsten. Das Festland Australien hat die§.45. Gestalt eines Sechseckes, dessen nördliche Eckpunkte durch die Halbinsel Coburg und das in die Torresstraße hineinstarrende Cap Jork (10° 50' S. Br.) gebildet werden. Den östlichen Eckpunkt stellt das aus einer Küsteninsel unter 25° S. Br. gelegene Sandy Cap dar. Im So. reicht Australien mit Cap Wilson (in der Baßstraße) bis 39» 10', während die Westhälste sich südwärts nur bis 35« erstreckt; Tas- maniens Südcap liegt dagegen u. 432/3° S. 23r. Der Südwest- punkt ist Cap Leeuwin, die Nordwestecke endlich des Sechsecks das sog. Nordwestcap (früher Cap Vlaming, 21° 45' S. Br). Die größte Länge des Continents beträgt 550 M. (4100 Kil.), die größte Breite zwischen Cap Wilson und Cap Jork 430 M. (3200 Kil.), wogegen die kleinste Entfernung zwischen dem Carpentaria und Spencer Gols etwa 230 M. (1700 Kil.), vom Ostende des Cam- bridge Golfs (128» ö. v. Gr.) bis zur tiefsten Ausbuchtung des Australgolss 250 M. (1850 Kil.) beträgt. Der Küftenumfang des Landes ist sehr einförmig, denn außer dem tief ins Land schneidenden Carpentaria Golf, zwischen der Halbinsel Jork und dem Halbinsel- artig hervortretenden Arnh eins L an de, ferner dem flachen Austrat- gols im Süden hat keine andere Bucht merklichen Einfluß auf die Configuration des Landes. Die Glieder des Continents sind unbedeu- Guthe-Wagner, Geographie.

2. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Erdkunde für Gymnasien - S. 108

1856 - Recklinghausen : Mescher
108 eingebogenes, gegenm. ausgebogenes Viereck, welches im 5. mit dem Cap Wilson, im O. mit dem Cap Sand, im N. mit dem Cap Jork am weitesten vorspringt, und welchem im N. Neu-Guinea, im S. die Vandiemens- Jnsel vorliegt. 5. Benachbarte Meere: Im O. die Korallen-See (mit der großen Barriere) und die Botanybai; im S. die Baß- Str. und der Austral-Golf; im W. die Geo- graphen-- und Schark- oder Seehunds-Bai; im N. die Kings-Bai, der Golf von Carpentaria und die Tsrres- Straße. 6. Inseln und Halb-J.: Austr. hat nur eine Halb- insel, Carpentaria im N. — Die Inseln sind folgende: a. Die nördliche Reihe: 1. Die Marianen oder Diebs-J.,' 2. die Sandwich-J. d. Die äußere australische Reihe: 1. Die Carolinen, Radack und Tarawa, 2. die Freundschafts-, Cooks- und Gesellschafts-, 3. die Niedrigen'und Mendanas-Jnseln. c. Die innere R.: 1. Neu-Guinea, Nem'rland und die Salomons-Jnseln. 2. die neuen Hebriden und Neukaledonien. 6. Zerstreute I., 1. Neuseeland mit der Cooks-Str., 2. Vandiemens-J., 3. die Insel Känguru. 7. Flüsse find bis fetzt nur noch wenige und unbedeutende entdeckt; der größte von diesen ist der Darling, welcher von dem östl. Gebirge herkommt, den Murray aufnimmt u. der I. Känguru gegenüber in den Austral-Golf mündet. 8. Gebirge scheint Austr. nicht von Bedeutung zu haben, im S.o. laufen die blauen Berge längs der Küste von N. nach S. — Die Inseln sind theils vulkanischen Ur- sprungs und gebirgig, theils aus Korallenbänken ent- standen und flach. 9. Produkte: Australien liegt größtentheis in der Re- genzone, ist, wenn auch arm an Pflanzen- und Thier- Arten, doch meist sehr fruchtbar; eingeführte europäische Pflanzen (Getreide, Wein, Südfrüchte) gedeihen vortreff- lich, wie auch die Schafzucht blühet; auch reiche Gold- minen sind neuerdings entdeckt. 10. Bewohner: 2 Mill., von malaischer Ra§e, größten-

3. Geographische Repetitionen - S. 88

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
88 n. Länderkunde. ist der Boden größtenteils Wüste oder Steppe und daher für Vieh- zucht besser geeignet als für Ackerbau. Am besten benetzt und des- halb am fruchtbarsten ist der Südosten des Kontinents. — Das Klima der australischen und Südsee- Inseln ist durch die Seeluft gemähigt und feucht. Daher zeigt nur auf den Inseln die Pflanzenwelt tro- pifche Fülle. .13. Welche Tiere und Pflanzen sind a) dem australischen Festlande, d) den australischen Inseln eigen? a) Der Austral-Kontinent besitzt fast keine Säugetiere als Beutel- tiere, unter denen die Känguruhs die größten sind. Viel mannig- faltiger ist dagegen seine Vogelwelt, hauptsächlich vertreten durch Papageien, besonders Kakadus, und den Emu - Strauß. Unter den australischen Bäumen sind am häufigsten die schmalblättrigen Euka- lypten, auch Gummibäume genannt, und die Akazien, b) Auf den Inseln gedeihen vorzüglich Kokos - und Sagopalmen, Brotfrucht- bäume und Bananen. Wie auf dem Festlande, so ist auch auf den Inseln die Vogelwelt am zahlreichsten vertreten. 14. Welchen Rassen gehören die Bewohner Australiens an? ' Die-Emwohner zerfallen in Eingeborene und Eingewanderte. Die Ein- g e b o r'vtt e n sind die Australier oder Australschwarzen. Die Ein- gewanderten sind teils Europäer (Engländer, Deutsche), teils Asiaten (Chinesen) .Neuguinea und die weiter gen Südosten gelegenen Inseln sind von Papuas [papüas] bewohnt. Auf Neuseeland und in Poiynesiei^wohho>i?Wvtämme malaiischer Abkuyft; man nennt sie 15. Vergleme^Uustknien mit den ü?5gen Erdteilen bezüglich seiner Große und Bevölkerungsziffer! Australien ist nicht nur der kleinste, sondern auch der am schwächsten bevölkerte aller Erdteile. Das australische Festland ist 7,7 qkm groß und zählt 4 Mill. Bewohner. Australien (samt den Inseln und Polynesien) hat einen Flächenraum von 9 Mill. qkm mit einer Bevölkerung vln^/2 Mill. Auf 1 qkm* kommt noch nicht 1 Bewohner. § 36. Der Aust^Kkontinent nebst Tasmanien. 1. Suche a) den nördlichstes b) südlichsten, c) westlichsten, d) östlichsten Punkt Australiens! - a) Kap York [jorf], 10° südlicher Breit?; *-b) Kap Wilson [utlfn], 39° südlicher Breite; c) Kap Steep [sttp], 114° östlicher Länge; d) Kap Sandy [fccmbt], 153° östlicher Länge. 2. Miß die Entfernung a) zwischen dem nördlichsten und südlichsten, b) zwischen dem westlichsten und östlichsten Punkte! a) 2300 km, b) 4000 km. 3. Durch wie viel Breiten - und Längengrade erstreckt sich der Austral - Kontinent? Der Austral-Kontinent erstreckt sich durch 29 Breiten- und 39 Längen- grade. 4. Welcher wichtige Breitengrad geht ungefähr durch die Mitte des Landes?

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 6

1907 - Breslau : Hirt
6 Iii. Australien. Außereuropäische Erdteile. Iii. 3lu[trctltctt; d. i. Südland. § 7. Entdeckungsgeschichte. 1606. Holländer entdecken das Festland. 1788. Sydney gegründet. 1642. Abel Tasman findet Tasmanien 1862. Stuart [ftjüörrt] durchzieht das und Neuseeland. Festland von S. nach N. 1768—1779. 3 Reiseu vou James Cook 1884. Deutsche Schutzgebiete. [dfchems fucf], f 1779 auf Hawaii. Der Erdteil mit Polynesien, 9 Mill. c^km, fast 7 Mill. E-, besteht: a) Aus dem australischen Festlande mit der Insel Tasmanien, 7,7 Mill. qkm mit 4,4 Mill. E. Es liegt ganz ans der Südlichen Halbkugel und wird vom Südlichen Weudekreise durchschnitten. b) Aus der inneren Juselreihe, die sichelförmig um deu O. des Festlandes von Neuguinea über die Neuen Hebriden nach Neuseeland verläuft und in der Mitte eiueu Vorsprung nach W. — Nenkaledonien — und einen nach O. — die Fidschi-Inseln — hat. c) Aus Polynesien, das in Schwärmen von Inseln erst an der Nordostseite vou den Marianen um den inneren Gürtel bis zu deu Fidschi-Juselu herumzieht und sich dann in den ostwärts gelagerten Südsee-Inseln bis auf etwa 35 Läugeu- grade Südamerika nähert. Sämtliche Inseln, ungerechnet Neuseeland und Neu- guinea, sind zusammen nicht größer als die Hälfte des Königreichs Preußeu. $ 8. Die europäische Bevölkerung, 5 Mill., ist wenig zahlreicher als die- jenige Jnner-Londous. Die polynesische und neuseeländische Urbevölkerung besteht aus Ozeaniern. Die Ureinwohner Neuguineas, das auch Reste eines Snmpsvolkes hat, sind die Papua (s. § 6,,). — Das Festlaud be- wohnen auch die teils von deu Weißen in Dienst geuouiiueueu, teils in das Innere verdrängten Australier (f. § 6,2). Von Eiugewauderteu leben viele Chinesen auf den w. Inselgruppen, vou Europäern fast 1 Million auf Neuseeland. Fast ein Drittel der festländischen Bevölkerung wohut in den vier australischen Großstädten, die außerordentlich schnell wachsen. A. Das Festland von Australien mit Tasmanien. § 9. Britischer Besitz. Fast 1/3 des Britischen Reiches, 25 mal größer als Großbritannien und Irlaud. Äußerste Punkte: N. Kap Uork unter derselben Breite wie die Südgrenze vou Deutsch-Ostasrika, O. Kap Byron [beirn] 154° O (vgl. Kamtschatka), S.'Kap Wilson [uilß'n] (vgl. Valdivia in Chile), W. Steep Point [stip pemit] (vgl. Kanton in China). Größte Längenerstreckuug 4000 km, wie Lissabou-Hammerfest, größte Breitenausdehnung 3000 km, wie Lisfabon^Riga. Schmälste Stelle zwischen Carpeutaria- und Speucer-Golf, 1600 km, wie Liffabou^Geuua. Von Bremer- Häven nach Sydney [sndtte] durch deu Sueskaual 54 Tage. 8 10. Küstenumrisse. Im N. erstreckt sich die einzige größere Halbinsel des Festlandes bis nahe an Neuguinea, von dem sie durch die ihrer Koralleu-

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 341

1822 - München : Fleischmann
Australien 341 3. Auf der Südküste: Das Nuyts-Land; das Napoleons-Land, wo auch die Insel Kings-Island; Kap Wilson. 4. Auf der Ostküste, oder Neu-Südwallis: Die Grafschaft Cumberland, worin Sidney, Hauptstadt der Grafschaft und aller brittischen Niederlassungen in Australien, mit 2 Schanzen, Hafen, 7600 E., Gonverneurs-Sitze, Sternwarte, Ho- spitale, Magazine; Paramatta, mit i5oo E.; Towngàbbeu; Brickfield, Dorf, mit Töpfergeschirr- und Fayencefabriken; die Distrikterhunters.hill, Castle-Hill, Prospekt-Hill, Mul- grave. Auf dieser Küste haben die Engländer eine Verbrecher-Ko- lonie angelegt. Auf der Insel Van-D i em es-Land sind die brittischen Nieder- lassungen, mit 3224 Menschen, und die Städte: Howard-Town und Elisabet-Town. Bei der fruchtbaren Insel Norfolk, welche zwischen Neu-Kale- donien und Neuseeland liegt, erheben sich die Philipps- und Ne- pean-Inseln; letztere ist der Verbannungsort für die schlimmsten Verbrecher, welche hier Salz bereiten müssen. Ii. Neu-Guinea. §. I. Lage. Größe. Äkese Insel liegt zwischen 148 und 170° östl. Länge, und zwischen o° und io° südl. Breite; nördlich von Neuholland. Die Größe beträgt 13,000 Q. M. * §. 2. Produkte. Einwohner. Die Produkte bestehen in Schweinen, Hunden, Paradkes- und Promeropsvögeln, Tauben, Papageien, Meergänsen, Fi- schen; in Gewürznelken, Ingwer, Muskatnüssen, Kokos, Be- et, Sago, Brodfrucht, Bananen, Pisang, Platanen, Bam- bus; Gold. Die Einwohner bestehen aus 3 besondern Stäm-

6. Lehrbuch der Geographie - S. 277

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 182. 183. 277 schollen und völlig in Vergessenheit geraten. Dänemark legte seit dem 17. Jahrhundert Kolonien auf der ^V.-Küste an (Hans Egede, Missionar der Eskimos). — Grönland ist ein arktisches Hochland, welches im Innern, unter einer ungeheuren, zusammen- hängenden Schnee- und Eisdecke begraben ist. Die Küsten sind reich an Fjorden (schmalen, tiefen Einschnitten), durch welche die Gletscher bis ius Meer reichen; von diesen Gletschern lösen sich oft gewaltige Eismassen los und bilden nun die so- genannten Eisberge (Fig. 113), welche von den kalten Meeresströmungen oft bis weit nach 8. hin getragen werden. Nur der südliche Teil von Grönland ist im Sommer an der Küste eisfrei (etwa 88000 qkm). Dieser Teil gehört zu Dänemark. — Obgleich die Südspitze (Kap Farewell ^ser-nelll), unter 600 n. Br.) bis in die gemäßigte Zone reicht, ist hier das Klima strenger als in Island und Norwegen, da die kalte Polarströmung im 0. Eisberge an die Küste treibt. Günstiger ist die West- küste gestellt, welche ein vom 8. kommender, wärmerer Meeresstrom begleitet und erwärmt. Die (10000) Eskimos nähren sich von Seehuuds- und Walfischfang, Fischerei und Jagd auf Renntiere. Der Seehuud befriedigt alle Bedürfnisse des Grönländers in Bezug auf Kleidung und Nahrung. Aus der Westküste sind mehrere Missions- und Handelsplätze. Der nördlichste (fast unter 73° n. Br.) ist Upcrmvlk. 4. Australien. (§ 183.) Noch nicht 9000000 qkni mit 6v2 Million Einwohner. — Äußerste Punkte des Festlandes: Kap York (11» s. Br.) im X., Kap Wilson (uilsn, 39« s. Br.) im 8., Kap Steep (stip, 132» ö. L.) im W. und Kap Byron (beirn, 171° ö. L.) im 0. a) Lage und Grenzen: §§ 17 und 63. d) Horizontale Gliederung: § 17. Australien besteht: 1. aus dem Fest- lande nebst Tasmania, 2. aus der innern Jnselreihe, welche von Neuseeland bis Neuguinea (ginea) reicht, und 3. aus der äußeru Jnselreihe oder den Süd- seeinseln (Polynesien). Durch diese zahlreichen Inseln erhält Australien eine sehr bedeutende Ausdehnung (über 120 Längen- und 80 Breitegrade). — Das Festland ist wenig gegliedert. Die -Küste ist zum Teil flach; die 0.-Küste hat zwar eiue Menge kleinere Buchten, doch eignen sich diese nur im 80. zu Häfen, da der Zugang zur No.-Küste durch vorliegende Korallenriffe (Großes Barriereriff) erschwert wird. An der >V.- und eiuem Teile der 8.-Küste fehleu Inseln und Einschnitte fast gänzlich. c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: § 18. Das Innere des Festlandes ist im W. ein wüstes Plateau und im So. eine weite, öde, von einzelnen Bergzügen durchsetzte Tiefebene; nur an der 80.-Küste erheben sich Gebirge. Hier im 8. die Australischen Alpen, in denen der Mouut Towuseud (mauut tannsend, 2250 m) den höchsten Gipfel des Festlandes bildet. Nördlich schließen sich die Blauen Berge und die Gebirge von Neueugland an. Da das Innere überaus regeuarm ist, so fehlen hier größere Ströme. Der einzige, welcher das ganze Jahr hindurch Wasser führt, ist der Murray (mörreh), dessen Quelle in den Australischen Alpen liegt. Sein größer Zufluß, der Darling ist zwar in der Regenzeit ein mächtiger Strom, bildet aber in der trocknen Jahreszeit keinen zusammen-

7. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 262

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
262 Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 182. 183. (§ 182.) Viinisch-Rordamtnka oder Grönland. Grönland, d. h. Grünland, wurde schon im 10. Jahrhundert von den Nor- mannen (Norwegern) entdeckt; ihre Kolonieen vernichteten im 14. Jahrhundert die eindringenden Eskimos. Dänemark legte im vorigen Jahrhundert eine Kolonie auf der ^V.-Küste au. (Hans Egede, Missionar der Eskimos.) Grönland ist ein arktisches Hochland, welches im Innern von Schnee- und Eismassen bedeckt wird. Die Ostküste steigt steil empor; die Westküste ist reich an Fjorden (gassenartigen Einschnitten), durch welche die Gletscher bis ans Meer reichen; nur ihr südlicher Teil ist im Sommer eisfrei. — Obgleich die Südfpitze (Kap Farewell, Fsihr-nell), unter dem 60.° n. Br.) bis in die gemäßigte Zone reicht, ist hier das Klima strenger als iu Island und Norwegen, da die kalte Polarströmung ans 0. Eis- berge an die Küste treibt. Die (10 000) Eskimos nähren sich von Seehunds- und Walsischfang, Fischerei und Jagd auf Renntiere. Der Hund dient zum Schlittenziehen. Der Seehund befriedigt alle Bedürfnisse des Grönländers in bezng auf Kleidung und Nahrung. Missions- und Handelsplätze auf der Westküste sind: Friedrichsthal im N. vom Kap Farewell, Lichtenau, Godthaab (64.° n. Br.), Jakobshavn und llperuivik (72.° n. Br.). (§ 183.) 4. Australien» 160000 lumeilen (8950000 >11 Kilometer) und 4^2 Millionen Einwohner. — Äußerste Punkte: Kap Jork (10° s. Br.) im N., Kap Wilson (Uilsn, 39° s. Br.) im 8., Kap Steep (Stip, 133° ö. L.) im W. und Kap Byron (Beirn, 174° ö. L.) im 0. a) Lage und Grenzen: §§ 17 und 62. b) Horizontale Gliederung: § 17. Australien besteht: 1. aus dem Fest- lande nebst Tasmania (Tesmeniä), 2. aus der iuueru Jnselreihe, welche von Neuseeland bis Neuguinea (Giuea) reicht und 3. aus der äußern Jnselreihe oder den Südseeinseln (Polynesien). Durch diese zahlreichen Inseln erhält Australien eine sehr bedeutende Ausdehnung (über 120 Längen- und 80 Breitegrade). — Das Festland ist wenig gegliedert, jedoch haben N.= und 80.-Küste eine Menge kleinere Buchten, welche sich nur im 80. zu Häsen eignen, da der Zugang zur 510.-Küste durch vorliegende Korallenriffe (australisches Barriereriff) erschwert wird. An der W.-Küste fehlen Inseln und Einschnitte fast gänzlich. c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: § 18. Das Innere des Festlandes ist im W. ein wüstes Plateau und im 8. eine weite, öde von Bergzügen durchsetzte Tiefebene, welche sich nur an der 80.-Küste zu Gebirgen erhebt. Der Mouut Koseiusko (Mannt Koszinschko) ist der höchste Berg in den Anstralalpen (2200 in); nördlich schließen sich an diese die blauen Berge und die Gebirge von Neuengland an. Da das Innere überaus regenarm ist, so fehlen hier größere Ströme. Die Küstenflüsse haben kein festes Bett und keine gleichbleibenden Wassermassen, so daß sie in der heißen Jahreszeit anstrock- nen, während sie zur Regenzeit durch Überschwemmungen große Verwüstungen anrichten. Die Flüsse (Creeks, Kriks) des W. versiegen, ehe sie das Meer erreichen.

8. Kursus 2 = Mittlere Stufe - S. 277

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 182. 183. 277 schollen und völlig in Vergessenheit geraten. Dänemark legte seit dem 17. Jahrhundert Kolonien auf der ^V.-Küste an (Hans Egede, Missionar der Eskimos). — Grönland ist ein arktisches Hochland, welches im Innern unter einer ungeheuren, zusammen- hängenden Schnee- und Eisdecke begraben ist. Die Küsten sind reich an Fjorden (schmalen, tiefen Einschnitten), durch welche die Gletscher bis ins Meer reichen; von diesen Gletschern lösen sich oft gewaltige Eismassen los und bilden nun die so- genannten Eisberge (Fig. 113), welche von den kalten Meeresströmungen oft bis weit nach 3. hin getragen werden. Nur der südliche Teil von Grönland ist im Sommer an der Küste eisfrei (etwa 88000 qkm). Dieser Teil gehört zu Dänemark. — Obgleich die Südspitze (Kap Farewell ^ser-uell^), unter 60° n. Br.) bis in die gemäßigte Zone reicht, ist hier das Klima strenger als in Island und Norwegen, da die kalte Polarströmnng im 0. Eisberge an die Küste treibt. Günstiger ist die West- küste gestellt, welche ein vom 3. kommender, wärmerer Meeresstrom begleitet und erwärmt. Die (10000) Eskimos nähren sich von Seehunds- und Walfischfang, Fischerei und Jagd auf Renntiere. Der Seehund befriedigt alle Bedürfnisse des Grönländers in Bezug auf Kleidung und Nahrung. Aus der Westküste sind mehrere Missions- und Handelsplätze. Der nördlichste (fast unter 73° n. Br.) ist Upermvik. 4. Australien. (§ 183.) Noch nicht 9000000 qkm mit 6v2 Million Einwohner. — Äußerste Punkte des Festlandes: Kap York (11" s. Br.) im X., Kap Wilson (nilsn, 39« s. Br.) im 3., Kap Steep (stip, 132° ö. L.) im W. und Kap Byron (beim, 171° ö. L.) im O. a) Lage und Grenzen: §§ 17 und 63. b) Horizontale Gliederung: § 17. Australien besteht: 1. aus dem Fest- lande nebst Tasmania, 2. aus der iuuern Jnselreihe, welche von Neuseeland bis Neuguinea (giriea) reicht, und 3. aus der äußern Jnselreihe oder den Süd- seeiuselu (Polynesien). Durch diese zahlreichen Inseln erhält Australien eine sehr bedeutende Ausdehnung (über 120 Längen- und 80 Breitegrade). — Das Festland ist wenig gegliedert. Die N.-Küste ist zum Teil flach; die 0.-Küste hat zwar eine Menge kleinere Buchten, doch eignen sich diese nur im 80. zu Häfen, da der Zugang zur No.-Küste durch vorliegende Korallenriffe (Großes Barriereriff) erschwert wird. An der W.= und einem Teile der 8.-Küste fehlen Inseln und Einschnitte fast gänzlich. c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: § 18. Das Innere des Festlandes ist im W. ein wüstes Plateau und im 80. eine weite, öde, von einzelnen Bergzügen durchsetzte Tiefebene; nur an der 80.-Küste erheben sich Gebirge. Hier im 8. die Australischen Alpen, in denen der Monnt Townsend (maunt tauusend, 2250 m) den höchsten Gipfel des Festlandes bildet. Nördlich schließen sich die Blauen Berge und die Gebirge von Neuengland an. Da das Innere überaus regenarm ist, so fehlen hier größere Ströme. Der einzige, welcher das ganzejahr hindurch Wasser führt, ist der Murray (morreh), dessen Quelle in den Australischen Alpen liegt. Sein größer Zufluß, der Darling ist zwar in der Regenzeit ein mächtiger Strom, bildet aber in der trocknen Jahreszeit keinen zusammen-

9. Oberstufe - S. 34

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 § 17. Australien und Polynesien. Überblick und Lage. Australien und Polynesien. 8 17. Überblick und Lage. Der Erdteil Australien besteht aus dem Festland, das im Verhältnis zu den übrigen Erdteilen fast nur wie eine große Insel erscheint, mit der dazu gehörigen, im S. gelegenen Insel Tasmanien, und der Reihe ge- birgiger und langgestreckter Inseln von Neuguinea im N. bis Neuseeland im So. Der Äquator bildet die N.-Grenze, der s. Wendekreis durch- schneidet dies Gebiet. Ö. von Australien und ziemlich willkürlich diesem Erdteil zugerechnet, liegt eine Inselwelt für sich, Polynesien genannt, unzählige kleine Eilande, welche durch den großen Ozean, auch „Südsee" bezeichnet, zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut sind und bis auf weuige Grade nach S.- Amerika herüberreichen. 8 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. N. Kap Jork 142/10. — S. Kap Wilson 146/10. — 0. Kap Sandy 154/25. — W. Kap Steep 113/26. 1. Wagerechte Gliederung. Australien ist ein massiges, in sich geschlossenes, wenig gegliedertes Land und gleicht darin dem n. Teil von Afrika. Seine Grenzen sind im O. der Große Ozean, im W., N. und S. der Indische. Letzterer schneidet im N. tiefer mit dem Carpentaria- Golf ein, der die Halbinsel Dort bildet, während im S. der flache Austral- Busen und der kleine Spencer-Golf die einzigen Einschnitte sind. Die Gliederung beträgt nur y37 des Stammes. 2. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Fast ganz Australien ist eine mäßige Hochebene, hier und da von kurzen, wenig hohen Gebirgszügen durchsetzt. Wegen der geringen Niederschläge, die nur zuweilen Seen und Süiupfe bilden, ist das ganze Innere des Erdteils eine unfruchtbare Steppe, meist bedeckt mit ödem, einförmigem Busch- werk, „Scrub" genannt, und dem Stachelschweingras, welches das Fort- kommen sehr behindert. Fast alle Flüsse trocknen in der dürren Jahreszeit aus und bilden Creeks, die nur zur Regenzeit anschwellen, sich in der trockenen Zeit aber in eine Reihe von Bächen auflösen. Ein Stromgebiet hat sich nur im So. entwickelt; es ist der Murray mit seinem be- deutendsten r. Nebenstuß Darling. Er erhält seine Wasser von dem

10. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 156

1873 - Berlin : Duncker
156 Australien. Vertikale Gestaltung. Goldlager eine starke Einwanderung in diese Länder stattgefunden und der bisherigen Abschließung dieser Gegenden von dem Verkehr mit den übrigen Erdtheilen und von der Kultur und Civilisation derselben ein Ende gemacht. 2. Australien, der kleinste der Erdtheile, hat einen Flächeninhalt von 161105 Oml., von denen 138529 auf das Festland kommen, der Ziest aber auf die Inseln (22576 büml.). Das Festland, eine fast vier- eckige Landmasse mit äußerst geringer Küstenentwickelung, hat vom Kap Sandy im O. bis zum Kap Steep-Point im W. eine Länge von 550 Ml. und vom Kap L)ork im N. bis zum Kap Wilson im S. eine Breite von 429 Ml. Seine Nordspitze ist durch die 15 Ml. breite Torres- Straße von Neuguinea, seine Südspitze durch die etwas breitere Baß- Straße von der Insel Tasmania (oder Ban-Diemensland) getrennt. In die Nordküste, die einen nach außen geschweiften Bogen bildet, macht der Meerbusen von Karpentaria einen tiefen Einschnitt, einen flacheren der Austral-Golf in die Südküste. Reich an guten Häfen und deshalb von der Schifffahrt am meisten berührt ist die Südostküste zu beiden Seiten der Baß-Straße. Der Zugang zur ebenfalls hafenreichen Nord oft lüfte ist durch vorgelagerte Korallenriffe (das australische Bar- riere-Riff) äußerst erschwert. Das Korallen-Meer trennt diese Küste von dem nächstgelegenen Insel-Archipel. 3. Die Inseln, welche sich theils nur wenige Fuß über die Meeres- fläche erheben, theils zu bedeutender Höhe steil emporragen, meist vulkani- scher Natur und Korallenbauten sind, bilden einen inneren Jnselgür- tel, der mit Neuguinea beginnt, um die N.- und Ost-Küste sich krümmt und mit Neuseeland endigt, und einen äußeren Gürtel, der östlich von den Philippinen mit den Marianen beginnt, anfangs um die Inseln des inneren Gürtels sich krümmt, zuletzt aber sich entschieden nach O. wendet. §. 125. Vertikale Gestaltung. 1. Die außerordentliche Einförmigkeit, welche die horizontale Gestal- tung Australiens zeigt, wiederholt sich in der vertikalen Gliederung. Die N.w.-Küste (De Witts-Land), die W.-Küste (Eendrachts-Land) und ein Theil von Nuits-Land an der S.w.-Küste ist flach. Das Innere des Festlandes scheint eine sehr einförmige, steppenartige, nur hin und wieder von isolirten Felshöhen unterbrochene Hochebene (von 487™ Höhe) mit großen Salzseen, vielen Sümpfen und unfertigen Flußsystemen zu sein, die zum Theil von Küstengebirgen umgeben ist. Unter diesen ist am meisten bekannt das Bergland von Neusüdwales an der Südost- küste vom Kap Sandy bis zum Kap Wilson. Es fällt zur Küste hin steil, nach dem Inneren hin allmählich ab und wird durch den Oberlauf des Morumbidgie-Flusses in einen nordöstlichen Theil, die blauen Berge (650—1234™ hoch), und einen südöstlichen, die Austral-Alpen (War- ragong-Gebirge oder weiße Berge mit Gipfeln von mehr als 1234™ Höhe) getheilt. Die Gebirge der Nvrdostküste sind noch unerforscht. Die Ge- birge im W. des Karpentaria-Busens und an der N.w.-Küste, sowie die

11. Teil 2 - S. 50

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
50 Sechzehnter Abschnitt. Die Deutschfeindschaft in neutralen Ländern. ruhigen. Den ganzen Sommer 1915 über find die Verhandlungen gegangen. Mitunter ist Wilson so scharf geworden, daß man dachte, es müsse gleich zum Kriege kommen. Aber die Deutsch-Amerikaner und ein guter Teil der anderen auch, die auf keinen Fall Krieg haben wollten, bloß um England zu helfen, haben sich heftig gegen den Präsidenten Wilson gewehrt. Sein Minister des Äußeren ist abgegangen, weil er Wilsons heftiges Vorgehen gegen Deutschland Unrecht fand. Schließlich, wie der Winter kam, und der Seekrieg damit von alleine aufhörte, hörten auch die Verhandlungen zwischen Deutschland und Amerika wegen der Lusitania auf. Ja, schließlich fing Präsident Wilson ernstlich an, die Engländer heranzukriegen, sie sollten die Lebensmittel nach Deutschland durchlassen. Man glaubte schon, er würde, um das durchzusetzen, tatsächlich den Amerikanern verbieten, Waffen und Schießzeug an England zu verkaufen. Aber auf einmal ging es wieder ganz umgekehrt. Der Präsident Wilson fing wegen der nun schon ein Jahr alten Lusitania-Frage wieder von frischem an, gegen Deutschland vorzugehen. Um des lieben Friedens willen hat sich nun die deutsche Regierung bereit erklärt, allen Schaden zu ersetzen, den Amerikaner bei dem Untergang der Lusitania erlitten haben. Aber gleichzeitig hat die deutsche Regierung erklärt, daß sie Schiffe, auf denen Kanonen stehen, künftig nicht mehr als Handelsschiffe ansehen werde, sondern als Kriegsschiffe. Kriegsschiffe aber darf ein Unterseeboot versenken, ohne sich vorher bemerkbar zu machen. Und über diese Erklärung geriet nun der Präsident Wilson wieder ganz außer sich. Und der ganze Streit fing von neuem an, und wie er endigen wird, weiß heute noch kein Mensch. Merkworte: In außerdeutschen Ländern Königtum ohne Rechte darum Deutschland als unfrei verschrieen Neutrale oft für England Italien von früherher Österreich feindlich mit fremder Äiife gegen Österreich geeinigt trotzdem Dreibund geschloffen Österreich versöhnlich, Italiens unverschämte Forderungen. Italiens Verrat. Viermal vergeblicher Angriff (Isonzo) Vereinigte Staaten von Nordamerika mit 2 Parteien

12. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 57

1886 - Danzig : Gruihn
— 57 — mat der Chinarinde. — Zu den eigentümlichen Tieren gehört das Lama. Es wird viel Guano (Dünger von Seevögeln) versandt, welcher sich auf den benachbarten Küsten-inselchen findet. — Lima, Hauptstadt. 7. Volivia (Ober-Peru) ist eins der höchsten Länder der Erde. Am Titicacasee liegt der Berg Sorata. Sucre oder Chuquisaca (tschukißäka) ist die Hauptstadt. 8. Chile (tschile) ist ein schmales Küstenland in der südlich gemäßigten Zone und heißt auch wohl der „Garten der neuen Welt". In diesem fruchtbaren Lande trägt der Weizen 50—100fältig. Santilgo, Hauptstadt. Valparaiso (d. h. Thal des Paradieses), Hafenstadt. 9. La Plata oder Argentina nebst Patagonien und Fenerland. Der Hauptfluß ist der La Plata. In Argentina werden in den Pampas die Pferde, Rinder und Schafe von berittenen Hirten gehütet. Buenos-Aires, d. h. gute Lüfte, am La Plata. Die hochgewachsenen Indianer Patagoniens jagen zu Roß den Straußen nach. Die Feuerlandsirrseln werden durch die Magelhaensstraße vom Festlande geschieden. Durch diese Wasserstraße nehmen die Schiffe gern ihren Weg, um nicht am stürmischen Kap Hoorn vorbeizukommen. 10. Uruguay (urugwäi liegt südlich von Brasilien am atlantischen Ocean, besteht meist aus Pampas und liefert Liebigs Fleischextrakt. Montevideo, am La Plata. 11. Paraguay (paragroä'i), der einzige Binnenstaat Südamerikas, liegt zu beiden Seiten des Wendekreises und hat ein sehr mildes Klima. Das Land ist immer grün und fruchtbar. Es gedeihen hier Palmen, Zuckerrohr, Baumwolle und Reis. Der Mattee vertritt daselbst den chinesischen Theestrauch. Asuncion (asunßiön), Hauptstadt. Australien. 9 Mill. qkm; ist kleiner als Europa; 4v2 Mill. Einw. 47. Übersicht von Australien. Lage: Australien liegt südlich vom Äquator auf der östlichen Erdhälfte und wird vom indischen und großen Ocean (Südsee) eingeschlossen. Das Festland breitet sich zu beiden Seiten des südlichen Wendekreises aus und ist wenig gegliedert. Festland, Inseln: 1) Das australische Festland (Neuholland). 2) Die Insel Vandiemensland oder Tasmania, durch die Baßstraße von Neuholland getrennt. 3) Neuseeland, durch die Cooks-stratze (kuks-) in zwei Teile getrennt. 4) Neu-Guinea, durch die Torres-straße von Neuholland getrennt. Gebirge aus dem Festlande. Die blauen Berge und die Australalpen. Vorgebirge: Kap Jork im N., Kap Byron im O., Kap Wilson im S., Kap Steep (stip) im W. Flüsse aus dem Festlande: Der Murray (mörreh) mit dem Darling. Viele andere Flüsse verenden im Sande. Klima und Erzeugnisse: Neuholland hat ein heißes und trockne» Klima, das der australischen und Südsee-Jnseln ist feucht und durch die Seeluft gemäßigt. Zu den einheimischen Tieren gehören: das Känguruh und der Kasuar. Es giebt hier große Wälder von Myrtenbäumen und Akazien. Die Blätter dieser Bäume stehen jedoch lotrecht und werfen keinen kühlenden Schatten. Die Kasuarinen sind sogar blattlose Bäume mit schachtelhalmartigen Zweigen, so daß es scheint, als hätten die Bäume die Wurzeln nach oben gekehrt. Außerdem gedeihen hier der Brotbaum, die Sagopalme, das Zuckerrohr und der Gummibaum. Die Bewohner des Festlandes sind teils Eingeborene, teils Australneger. 48. Das Festland Australien und die Inseln. 1. Tas Festland Australien (Nenholland) ist in seinem Innern zum größten Teil eine Wüste und mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignet. Die Schafzucht wird großartig betrieben, und große Mengen von Wolle und Fett kommen von dort in

13. Kleines Lehrbuch - S. 69

1911 - Breslau : Hirt
Australien. 69 Die Bevölkerung Australiens, nicht größer als die von London, besteht in Polynesien und auf Neuseeland aus Polynesiern, Verwandten der Malaien. — Die Ureinwohner des Inneren Juselgürtels sind die Papua. — Das Australische Festland bewohnen die teils von den weißen Ansiedlern m Dienst genommenen, teils in das Innere verdrängten sogen. Anstralier.^hre stets sinkende Zahl beträgt außer den Mischlingen nur wenig über 41000; der tas- manische Zweig ist schon lange ausgestorben/ Von Eingewanderten leben viele Chinesen auf deu westlichen Inselgruppen, vou Europäern gegeu 5 Millionen auf dem ganzen Erdteile, davon über 4 Millionen auf dem Festlaude mit Tasmanien. ✓ A. Das Festland von Australien (früher Neuholland) mit Tasmanien. Britischer Besitz. Äußerste Punkte. Im N. Kap L)ork (Tt)f-0-St7 im O. Kap Byron [fcatrn] (Im0-©}, im S. Kap Wilson [utlfj'n — ui einsilbig^ (39° S), im W. Steep Point ^stkp peunt], d. i. Steile Spitze (113" 0). il)as Südende reicht^etwa so weit nach S., wie Valencia in Spanien und Smyrna in Kleinasien nach N; Küstenumrisse. Imn. erstreckt sich die Halbinsel Jork, die einzige größere des Festlandes, bis nahe an Neuguinea, von dem sie durch die gefährliche Torres-Straße getreuut wird? im S. ist der frühere Zusammenhang mit Tasmanien durch die seichte Baß-Straße aufgehoben. Im Nordosten das Korallenmeer bis nach der Inneren Jnselreihe, mit dem Großen Barrier-Riff, für die Schiffahrt gefährlich. Das sechseckig gestaltete Festland entbehrt fast jeglicher Gliederung der Küste, ihre Einförmigkeit wird nur im N. durch den seichten Carpentaria- Golf1 unterbrochen, während im S. die Große Australische Bucht in sehr flachem Bogen verläuft. Die größte Ausdehnung von O. nach W. beträgt 4200 km, von N. nach S. 320ök^ Höhengliederung. Nur in dem durch die Natur bevorzugten S.o. entwickeln sich zusammenhängende, langgedehnte meridionale Ketten, darunter die Blauen Berge, eine wilde, von Schluchten zerrissene Sandsteinwelt (Bild 2); s.w. da- von, der Küste parallel, die Anstral-Alpen, im Mouut Townsend smannt tanns'nd^ mit 2200 m gipfelnd, ausgedehnte Hochländer mit welliger Oberfläche und steileu Abhäugeu am Rande. Beide Gebirge werden von Eisenbahnen über- stiegen. Ihr Westfuß feukt sich zu der großen Ebeue des Murray [ntärre] und seiner Nebenflüsse. W. von seiner Mündung erhebt sich uoch eine meridionale Kette, die Flinders Ranges Finders rendjes^ im übrigen bildet die größere Westhälfte eine weite, gleich der Sahara hier und da mit Treibsand bedeckte Hochfläche, eine der größten Wüsten der Erde, furchtbar durch den Mangel an Wasser, durch das unendliche Gewirr des trostlos aussehenden „Busches", engt Scrub [sfrdb]J und die ebenso trostlosen Flächen mit dem scharfkantigen ^tachelschweingrase. An verschiedenen Stellen des Küstenrandes sind der Hochfläche niedrige Bergkuppen aufgesetzt, und im Innern, das in jüngster Zeit wiederholt durchforscht ist, finden sich mehrere Parallelketten,Gl a. die Mac- donnell [mäcfdön't]* und die Musgrave ^mäsgrew> Ketten (fast 1600^1 l Benannt nach dem holländischen Kapitän Carpenter. — 2 Name einer enalischen Adels- sannlie. — 3 Das j französisch zu sprechen.

14. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 71

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. -71 diese Nachgiebigkeit vergeblich war. Denn Prsident Wilson forderte, wir sollten den Ii-Bootkrieg berhaupt aufgeben, da er unmenschlich sei. Der Reichskanzler erwiderte, ebenso un-menschlich sei das vlkerrechtswidrige Verhalten Englands, das die Meere nicht frei gebe und uns dadurch auszuhungern suche. Amerika solle also zunchst England zwingen, sein Verhalten gegen uns zu ndern, dann werde auch Deutschland den Ii-Bootkrieg abstellen. Da aber Wilson den Englndern keines-Wegs in den Arm fiel und sogar zulie, da sich auch die Handels-dampfer bewaffneten, sich also in Kriegsschiffe verwandelten, er-klrte Deutschland, es werde vom 1. Februar 1917 an in den Sperrgebieten um England, Frankreich und Italien herum und im stlichen Mittelmeer jedem Seeverkehr ohne weiteres (also ohne besondere Warnung) mit allen Waffen entgegentreten. Amerika solle jedoch sichere.hin- und Herfahrt nach Europa er-halten, wenn seine Schiffe keine Bannware mit sich fhrten. Trotzdem erklrte Wilson im April 1917 den Krieg. Denn er befrchtete, da Amerika die vielen, dem Vierverbande ge-liehenen Milliarden verlieren knnte, wenn w i r schlielich den Sieg erringen wrden. Inzwischen hatte schon der verschrfte Ii-Bootkrieg begonnen, der in jedem Monat viele Hundert-tausende Tonnen Schiffsraum vernichtete und nunmehr auch England in immer grere Not wegen Heranschaffung seiner Lebensmittel versetzte. X r

15. Der Weltkrieg - S. 47

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 47 — Wilson und feine Regierung trieben es noch weiter. Als alle Proteste vergeblich waren, griffen wir im Bewußtsein, durch Verständigung nichts aus- zurichten, zu rücksichtsloser Selbsthilfe. Wir waren entschlossen, die Zufuhr von Kriegsmaterial an England mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln .zu unterdrücken. Jene Ansage des Handelskrieges vom 4. Februar 1915 (I. S. 57) hatte mit den Zweck, den Handel mit Kriegsgut zu treffen. Sofort aber erschien die amerikanische Regierung auf dem Plan. In der Note, mit der sie diese deutsche Erklärung beantwortete, hieß es drohend, sie werde die deutsche Regierung für alle Handlungen, durch die Amerikaner zu Schaden gekommen seien, streng verantwortlich machen und alle Schritte tun, die zur Sicherung des vollen Genusses der anerkannten Rechte auf hoher See erforderlich feien. Nicht minder drohend schloß die Note, die sie in Anschluß an den Untergang der „Lusitauia" (I. S. 58) nach Berlin richtete. „Die kaiserliche deutsche Regierung," hieß es da, „wird nicht erwarten, daß die Vereinigten Staaten irgend ein Wort ungesprochen oder irgend eine Tat ungeschehen lassen werden, die notwendig sein sollten, um ihrer heiligen Pflicht zu genügen, die Rechte ihrer Bürger zu wahren." Sie verlangte also in der schroffsten Form, daß jedem amerikanischen Bürger das Recht zustehe, ungehindert und frei nach den Ländern unserer Feinde reisen und mitten durch die Schlachtfelder der See mit England und Frankreich Handel treiben zu können, selbst solchen mit Bannware, den wir mit teurem, deutschem Blute bezahlen mußten und den zu unterbinden die klaren Bestimmungen des Völkerrechtes sehr wohl erlaubten. Andererseits war der Handelskrieg unserer Feinde, wie sie ihn lange vordem 4. Februar 1915 führten, kaum auf den Handel mit Kriegsgut eingestellt. Der konnte leicht und nach Kriegsrecht unterbunden werden. Er traf bald nur noch die Zufuhr von Rohstoffen, Nahrungsmitteln und ähnlichen Gütern, die lediglich für die bürgerliche Bevölkerung bestimmt waren (I. S. 56) und darum nicht schlechthin als Bannware galten. Diesen Verkehr abzuschneiden, widersprach allen Bestimmungen des geltenden Völkerrechts. Gegenüber diesem Vorgehen Englands aber, das unter Umgehung der herkömmlichen Rechtsgewohnheit auch den amerikanischen Handel schwer schädigte, begnügte sich Wilson mit matten und darum wirkungslosen Einsprüchen. Ja, er verbot sogar die Versendung von Kräftigungsmitteln für Kinder und Kranke als Verstoß gegen die Gepflogenheiten unbedingter Neutralität. Während Wilson also gegen die völkerrechtlich zulässige Unterbindung des Handels mit Bannware, wie sie von Deutschland ausgeübt wurde, in drohendster und schroffster Form vorging, fügte er sich willig in die durch England gegen alles Recht vollzogene Unterdrückung des Handels mit Nichtbannware. Das nannte man in Amerika Neutralität. Und diese Haltung war um so widerlicher, als es in den Kundgebungen und Botschaften des Präsidenten von Ausdrücken, wie Gerechtigkeit, wahrer Neutralität, Freiheit der Völker, Menschlichkeit usw. triefte und er sich für die geeignete Persönlichkeit hielt, in einer Note vom 21. Dezember 1916 zwischen den feindlichen Mächtegruppen als Unparteiischer den Frieden zu vermitteln. 3. Spannung und Brudi. Daß bei einer solchen Stellungnahme Amerikas die Beziehungen immer gespannter wurden, ist sehr wohl verständlich; diese Spannung konnte sogar leicht zur Kriegsgefahr auswachfeu, als wir

16. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. uncounted

1886 - Breslau : Hirt
Russische Verstimmung über das Vorgehen Wilsons. ^ Angebliche deutsche Friedensledingungen. (Drahrbericht unseres 8.-Sonderberichterstatters.) 8. Stockholm, 17. Jan. (zb.) Die vom russischen Ministerium des Äußern informierten Blätter schlagen neuer- dings einen ungewöhnlich höhnischen und aufge- lrach t c n T o n gegen die Vereinigten Staaten an, besonders gegen den Präsidenten Wilson. So bemerkt ..Nowoie Wrenrja" zu der von Amerika ausgehenden Friedensbe- wegung: Die amerikanischen Pazifisten, welche unter An- führung ihres Präsidenten Wilson intervenieren, „pour les beaux yeux du roi de Prasse", sollten erst die deutschen Frie- densbedingungen kennen lernen. Diese sehen nach einer von russischer offiziöser Seite verbreiteten Darstellung zufolge folgendermaßen aus: Deutschland erhält von Frankreich den Streifen längs der Vogesen nebst B elfort. Belgien stellt seine äußere Politik sowie die strategisch wichtigen Eisenbahnen unter d e n t s ch e Kontrolle. England garantiert volle Freiheit des Meeres und Kohlen - st a t i o n e n an allen großen Meereshäfen. Rußland wird weit nach Osten zurückgeworfen. Der polnische Staat ist Deutschland anzuschließen, ebenso Litauen. Auch Osterreich- Ur.garn und Bulgarien erhalten reichen Gebietszuwachs. Die besetzten Gebiete zu Beginn des neuen Jahres. ßr Berlin, 17. Jan. leig. Drcchtbrricht. zb.) Zu Anfang des Jahres 1917 waren vvn uns besetzt: In Belgien 29 f)00 Quadratkilometer, in Frankreich 22 310 Quadratkilometer, während Vvn deutschem Boden 900 Quadratkilometer in den Händen der Fran- zosen waren. In R n st l a n d waren von- uns benetzt 230 450 Quadratkilometer, in Rumänien 100 000 Quadratkilometer, während 28 231 Quadratkilometer österreichisch-ungarischen Bvdens in den Händen der Russen waren. In Serbien loaren, es 85 867 - Quadratkilometer, in Montenegro 14180 Quadrat kilomcter, in Albanien 2004 Quadratkilometer, die von unseren Truppen besetzt waren.

17. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 5

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Hi Der deutsche und österreichische Frühjahrsangriff 1916. 5 plötzlich ein schlechtes Gewissen über das Kriegführen bekamen, und so waren denn wirklich zuerst eine Menge Drückeberger in England. Aber allmählich, wie nun einmal die Dienstpflicht festgesetzt war, haben die Minister sie doch einen nach dem anderen herangeholt, und schließlich mußten die Engländer allesamt genau so gut im Leere dienen, wie es so lange bloß Deutsche oder Franzosen oder Russen getan hatten. Auf diese Weise gab es natürlich gleich noch ein mächtiges neues Leer für unsere Feinde. Und mit diesem Leere sollte nun im Frühjahr 1916 aber auch ganz gewiß endlich der große Angriff unternommen und der große Sieg über die Deutschen errungen werden. Das war nicht alles. Zunächst wurde in England massenweise Schießzeug hergestellt und eben so viel wieder aus Amerika heran-gefahren. Die Deutschen schickten nun freilich ihre Unterseeboote auf die Jagd, und die haben eine Menge Schiffe zerschossen. Aber da meldeten sich denn die Vereinigten Staaten von Amerika, die ja in ihrem innersten Lerzen es schon immer mit den Engländern hielten. Der Präsident Wilson tat furchtbar entrüstet, daß die Unterseeboote Schiffe versenkten, ohne sie vorher anzurufen und ohne den Leuten Zeit zu lassen, sich zu retten. Darüber war ja nun schon früher Streit gewesen. Wir würden ja gerne den Leuten Zeit gelassen haben, wenn nicht die Engländer auf ihren Schiffen Kanonen gehabt hätten, so daß unsere Unterseeboote einfach zerschossen wurden, wenn sie auftauchten um zu warnen. Es gab noch einmal eine ganz lange Verhandlung mit Amerika. Aber die wollten nichts einsehen und hatten nur im Kopf, recht viel Schießzeug für teueres Geld loszuwerden und den Engländern zu helfen. Wir mochten aber nicht uns noch einen neuen Feind auf den Äals Hetzen und uns unsere in Amerika stilliegenden Landelsschiffe wegnehmen lassen; damit hätten ja dann die Engländer erst recht viel Schießzeug zugefahren bekommen. And so haben wir denn dem Präsidenten Wilson zu liebe wirklich keine Landelsschiffe mehr ohne Warnung versenkt, und freilich haben auf die Weise die Engländer noch viel mehr Schießzeug heranbe-lommen können. Die Lauptsache endlich für die großen Angriffsabsichten unserer Feinde war, daß sie sich untereinander ganz fest über den Kriegsplan einigten. Damit hatte es so lange recht sehr gehapert. Als die Russen im Frühjahr 1915 von uns so heftig angegriffen wurden,

18. Realienbuch - S. 186

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 186 Mai 1916 gründete dann der Bundesrat ein Kriegsernährungsamt, dessen Präsident Verfügungsrecht über alle Lebensmittel im Reiche hat. Die Engländer hofften noch immer, uns durch den Hunger zu besiegen. Es entstand auch mancherlei Not, besonders nach der schlechten Kartoffelernte im Jahre 1916. Aber das deutsche Volk war zum Dulden und Ausharren fest entschwssen, wußte es doch, welches traurige Los ihm zugedacht war, wenn die Feinde siegten. Es dachte an die Nöte der Länder, in denen der Krieg tobte, es dachte an Ostpreußen, und aus Dank für die rettenden Taten unserer Heere trug es die geringe Not ohne Murren und Klagen und fügte sich willig den Anordnungen der Behörden. Unterseebootkrieg. Die völkerrechtswidrigen Maßnahmen Englands beant- wortete die deutsche Regierung durch den Handelskrieg mit Unterseebooten. Sie erklärte die Gewässer rings um Großbritannien und Irland mit Einschluß des Kanals als Kriegsschauplatz und beschwß, vom 18. Februar 1915 an mit allen zu Gebote stehenden Kriegsmitteln der feindlichen Schiffahrt entgegenzutreten. Nun entwickelten unsere Unterseeboote, deren wir eine große Anzahl haben, eine un- heimliche Tätigkeit. Im Kanal, an der englischen Küste, in der Irischen See versenkten sie manches englische Schiff. Die englische Admiralität hatte schon früher den Handelsschiffen den Ge- brauch neutraler Flaggen empfohlen; nun riet sie auch, die Dampfer zu be- waffnen, und verhieß dem Kapitän eine hohe Belohnung, der ein Tauchboot rammte. Dadurch waren die Handelsschiffe zu Kriegsschiffen geworden und durften nach Kriegsrecht von unseren Seeleuten ohne jede Untersuchung vernichtet werden. Die Lusitania, einer der größten (31500 Tonnen) und schönsten eng- lischen Dampfer, fiel am 7. Mai an der Südküste von Irland einem Tauchboote zum Opfer. Der Dampfer war als Hilfskreuzer der englischen Marine gebaut, kam jetzt mit vielen Kisten Munition und allerlei Kriegsgerät an Bord von Amerika und war mit Geschützen bewaffnet. Er hatte 40 Millionen Mark gekostet und trug für 12 Millionen Mark Waren. Die Vernichtung des Schiffes war ein harter Schlag für England, das noch soeben mit seiner Herrschaft über die Meere geprahlt hatte. Mit der Lusitania gingen leider auch über 100 Amerikaner unter. Sie hatten das Schiff trotz dringender deutscher Warnung zur Überfahrt benutzt, weil die Engländer versicherten, es könnte chnen nichts geschehen. Die Engländer wollten also ihr Munitionsschiff durch amerikanische Staatsbürger schützen. Die Tauchboote dehnten ihre Jagdzüge immer weiter aus. Im Mittelmeer, im Nördlichen Eismeer, im Atlantischen Ozean störten sie die Schiffahrt. Das Hungergespenst, womit die Feinde uns schrecken wollten, tauchte jetzt bei ihnen auf. In Frankreich, mehr noch in Italien, war die Kohlennot so groß, daß nur noch auf den Hauptstrecken die Züge führe::. Viele Fabriken lagen füll. Nordamerika rettet England. Der erfolgreichste Helfer Englands war Nord- amerika unter seinem Präsidenten Wilson. Es lieferte für viele Milliarden Kriegsmaterialien aller Art an unsere Feinde und ermöglichte ihnen dadurch allein die Fortsetzung des Krieges. Einen noch größeren Dienst erwies Präsident Wilson den Engländern dadurch, daß er gegen unseren Unterseebootkrieg vorging. Er verlangte für Amerikaner das Recht, auf Handelsdampfern unserer Feinde, gleichviel ob sie bewaffnet waren oder nicht, im Kriegsgebiet ungehindett zu

19. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 487

1834 - Münster : Deiter
Australien. 487 hindurch geht, im Ganzen ein mildes, gesundes Klima. Der Sommer ist sehr heiß, die Trockenheit kann 10 Mo- nate anhalten, der Erdboden wird hart wie Stein, und Wälder gerathen bei der entsetzlichen Hitze zuweilen in Brand. Im Winter fallen gewaltige Regengüsse mit ent- setzlichen Gewittern und so großen Hagelstücken, daß sie 24 Stunden nach dem Falle wohl noch 8 Zoll lang sind. Stürme strecken zuweilen ganze Wälder nieder. Neuholland hat einen sandigen Küstenrand, der durch Gebirge von dem Binnenlande geschieden ist. An der Ost- küste ziehen sich die 7000 Fuß hohen blauen Berge hin, voll steiler Felsenwände und Abgründe; der südlichste Theil derselben heißt die Australalpen mit dem Eap Wilson. Das Innere Neuhollands hat noch kein Eu- ropäer gesehen. Beim Eap Wilson trennt die B a ß- straße Neuholland von der großen Insel van Die- mens Land, und gegenüber im Norden die Torres- straße Neuholland von Neuguinea. An der Nordküste Neuhollands dringt der große Meerbusen von Car- pentaria tief ins Land ein; die kleineren Busen oder Baien sind zahllos. Große Flüsse hat man nicht ge- funden. Da man das Innere des Landes nicht kennt, so kann hier nur eine Beschreibung der Küsten folgen, und selbst diese muß noch dürftig ausfallen. a) Die Ostküste ist den Europäern am bekanntesten. Hier haben die Engländer einen Landstrich in Besitz genommen, den sie Neusüdwales nennen, und eine Colonie angelegt, die alle Jahre blühender zu werden scheint. Hier findet man Städte und Dörfer, Acker - und Gartenbau und Viehzucht, Handwerke, Handel, Schulen, alles auf europäischem Fuß. Die Hauptstadt ist Sidneytown mit dem trefflichen Hafen Port Jakson, 1500 zum Theil steinernen Hausern, 14,000 Jnw., Schulen, Buchdruckereien, die sogar 3 Zeitungen liefern; ein Leuchtthurm fehlt eben so wenig, wie ein Komödienhaus. Die ganze Colo- nie hat setzt 40,000 Menschen, der 4te Theil sind aber englische Diebe und andere Spitzbuben, die man zur Strafe hkeher ver- setzt hat. Mit Verbrechern hat man 1788 die Colonie erst an der Botanibay angefangen. Auch auf van Diemens Land haben die Engländer eine Berbrecherkolonie mit 12,000 Menschen und den Städten Hobartstown und Laun- ceston. b) An der Südküste finden wir benannt Grantsland, Flindersland, Nuytsland, ohne europäische Ansiedler. c) An der Westküste ist Löwinn land, Edelslaud

20. Bd. 3 - S. 482

1838 - Eisleben : Reichardt
482 Australien. den genannt) und mehrere andere Inseln, und der Spanier Torres die nach ihm benannte Straße zwischen Neuguinea und Neuholland entdeckte. Ferner entdeckten theils im ersten Viertel, theils in der ersten Halste des 17. Jahrhunderts die Holländer Dirk Hartigs, Scheuten, Witt, van Cdels, Nuits und Tasman außer mehreren der sogenannten niedrigen, flachen Inseln, Neu-Ireland, Neuholland, van Diemens-Insel (jetzt nach seinem Entdecker auch Tasmania genannt) Neuseeland, die Fidschi- und die Freundschafts- Inseln. Die zweite Halste des 17. Jahrhunderts aber war arm an Entdeckungen; nur am Schlüsse desselben entdeckte der Britte Dam- pier Neubritannien und einige andere Inseln. Hierauf verflloß ein Zeitraum von mehr als 60 Jahren, ohne daß bedeutendes für die weitere Erforschung des großen Ozeans ge- schah, außer daß in den I. 1721 und 1722 der Holländer Rog- geween die Osterinsel und mehrere von den niedrigen, flachen In- seln entdeckte. Aber von dem I. 1765 an begann man aufs Neue eifrig sich mit der Untersuchung des großen Ozeans zu beschäftigen. Den Anfang machten die Britten Byron, Wallis und Carte- ret, durch welche viele der niedrigen, flachen Inseln, so wie auch Neu-Jreland und die Admiralitäts-Inseln entdeckt wurden, und der Franzose Bougainville, welcher die Louisiade und die Schifferin- seln entdeckte. Nun aber folgte ein Mann, der Britte Cook, der in der Entdeckungsgeschichte Australiens Epoche macht und auf seinen dreimaligen Weltumseglungen in den I. 1768 bis 1779 sowohl die Kunde von den bereits vorhandenen Inseln berichtigte und vermehrte, als auch früher entdeckte Inseln wieder auffand, den neuen Entde- ckungen jene von Neu-Kaledonien, dem Mandschia- oder Cook-Archi- pel und von den Sandwich-Inseln zufügte und zuerst die Meerenge zwischen Neuguinea und Neuholland durchschiffte — und so die Er- forschung der Umrisse Australiens gewissermaßen vollendete. Leider wurde dieser große und thätige Mann auf Owaihi, einer der Sand- wich-Inseln den 14. Februar 1779 in einem Streite mit den Ein- wohnern erschlagen. Von den übrigen Seefahrern, die nach Cook in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich um die weitere Er- forschung Australiens verdient machten, nennen wir vorzüglich die Britten: Wilson, welcher die in Vergessenheit gerathenen Pelew- Jnseln wiederauffand, Bligh, Marshall, Gilbert, Edwards, Vancouver, Hunter, Buttler, Baß rc.; die Franzosen: La Peyrouse, D'entrecafteaux und March and und der Nord- amerikaner Ingraham, durch welche theils neue Inseln entdeckt, theils schon früher entdeckte naher untersucht wurden. Im 19. Jahrhunderte eröffnen die Entdeckungsreisen im großen Ozean die Franzosen mit Baud in, welcher, so wie die Britten )