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1. Lernbuch der Erdkunde - S. 126

1902 - Gotha : Perthes
126 Ort nahebei? Hafenstadt? — früher Joppe. Bahn nach Jerusalem? Ort nordöstlich von Jerusalem? 4. Peräa (Gilead), östlich vom Jordan. Fruchtbar, aber verödet. 8 141. 5. Arabien. (K. 32/33.) Lage? — Grenzen? — Meeresstraßen? Gliederung: Halbinsel im Nordwesten? — Zwei Meerbusen? Bodenbeschaffenheit? — Einzeln liegende Hochfläche, in Stufen zum Meer abfallend, wo steiler? Gebirge auf der Halbinsel im Nord- Westen? (Granit). Bewässerung: Ohne dauernde Flüsse, die austrocknenden Täler- heißen Wadis (z. B. Wadi el Araba = Fortsetzuug des Jordantals). Klima und Pflanzenwuchs: Heiß und trocken, daher Wüste im Innern, an den Stufenländern mehr Regen, hier der Kaffeebaum, in Oasen und bei künstlicher Bewässerung (Zisternen) die Dattelpalme. Bewohner: Arabische Nomaden (Beduinen) und Fellahs (Vieh- zucht, besonders Pferde, Ackerbau). Heimat des Islam (Muhammed, starb 632); derselbe brachte eine mehrere Jahrhunderte anhaltende Einiguug der arabischen Stämme und ungeheure Ausdehnung des arabischen Volkstums und seiner Kultur und Herrschaft, bis es dem Ansturm der Türken erlag. Zahlreiche Stämme unter einem Schech, mehrere vereinigt unter einem Emir. — Nur die Küstengebiete zum Teil unter türkischer Herrschaft. Drei türkische Provinzen am Roten Meer? Hauptstadt in der Mitte? — (Geburtsort Muhammeds, mit der Kaaba, dem muhammedanischen Heiligtum, in dem ein schwarzer Meteorstein eingemauert ist; hierhin Pilgerfahrten = Hadsch.) Der Hafen von Mekka? Stadt nordöstlich davon? — (Muhammeds Grab.) In Jemen (wo?) besonders viel Kaffee (Mokka), Weihrauch. Nb. Unabhängig von der Türkei sind: a) Die Stämme im Innern, z. B. in der Mitte? — Hauptstadt? — kriegerische, Muhammed nicht vergötternde Araber, d) Die Südostküste, Name? — Hafen? — Perlenfischerei, c) Englischer Hasen im Südwesten? (spr. edn) — wichtig als Kohlenstation.

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1. Aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Reformationszeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 117

1903 - Leipzig : Dürr
Der Islam und seine weltgeschichtliche Bedeutung 117 gegeben, ist Jesus der sündenreine, vorbildliche Mensch in höchster Vollkommenheit aller menschlichen Tugenden. Er ist den gläubigen Christen der Sohn Gottes, ausgerüstet mit göttlicher Macht und mit der Kraft, Wunder zu verrichten. Muhammed ist zwar der höchste und letzte Prophet Allahs, aber er besitzt nicht Wundermacht; er ersetzt diesen Mangel durch Hinweis auf das große Wunder, die Welt selbst, als Allahs Werk, auf den Himmel mit seiner Schönheit, den Wolken und Winden, auf den wunderbaren Bau und Organismus der Geschöpfe, insbesondere des Menschen. Nach seiner Meinung beeinträchtigen Zeichen und Wunder die Verdienstlichkeit des Glaubens. (Übrigens sind Muhammed nach seinem Tode von seinen Bekennern Wunder angedichtet worden.) Ein weiterer Gegensatz zwischen Muhammed und Jesus zeigt das Verhältnis zu ihrem Volk und dessen Religion. Jesus bricht vollständig mit den Juden; seine Auffassung von den göttlichen Geboten und der Art der Gottesverehrung ist so völlig verschieden von der seiner Volksgenossen, daß eine Einigung oder ein Ausgleich nicht möglich ist. Bittere Feindschaft und tödlichen Haß zieht er sich zu, als er das Natioual-heiligtum zu Jerusalem angreift. Für sein Gottesreich auf Erden, das in den Herzen der Menschen gegründet ist, hat der Tempel zu Jerusalem keine Bedeutung. Muhammed kommt dem religiösen Bedürfnis seines Volkes entgegen. Er stürzt zwar die Götzenbilder in der Kaaba; aber er tastet das Zentralheiligtum selbst nicht an, er läßt es bestehen; ja, er erhöht die Heiligkeit desselben noch, indem er die Pilgerfahrt dorthin den Gläubigen zur Pflicht macht, so seinen Volksgenossen eine liebe Gewohnheit erhaltend. Das Verhältnis der Religion zum Staat und zur weltlichen Macht wird von Muhammed und Jesus sehr verschieden gefaßt. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt", sagt Jesus; er verzichtet ausdrücklich auf eine äußere Herrschaft, und öfter erzählen die Evangelien, wie er dem Volke, das ihn zum König machen wollte, ausgewicheu ist. Nichts lag ihm ferner als eine gewaltsame Ausbreitung feiner Lehre; denn „wer das Schwert nimmt, der soll durch das Schwert umkommen". Durch diese Unabhängigkeit des Christentums von weltlichen Einrichtungen, nationalen Eigentümlichkeiten, staatlichen Institutionen konnte es die Welt beherrschen: „Nicht Jude noch Grieche, nicht Knecht noch Freier, nicht Mann noch Weib" n. s. w. (Gal. 3,28). Dagegen beansprucht Muhammed die Herrschaft über die Länder und Völker, um so die Herrschaft über die Geister zu erlangen; eins scheint ihm ohne das andere nicht möglich. Zur Unterwerfung der Welt führt aber nur die Gewalt; Feuer und Schwert sind die Mittel, die Welt zu besiegen. Einen kosmopolitischen Zug finden wir in beiden Religionen, aber verschieden fassen beide den Kampf gegen

2. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 223

1840 - Münster : Theissing
D i e Araber. 223 Gläubigen nur auf Wunder glaubten, so hatte ihr Glaube kein Verdienst. Zu den Wundermahrchen über ihn gehört auch noch seine Reise in den Himmel auf dem Grauschimmel Borak, der Menschenverstand hatte, sprechen konnte, und dem der Prophet Auferstehung und Un- sterblichkeit versprach. Im Himmel hatte Muhammed. eine lange Un- terredung mit Gott, welche festsetzte, daß sein Name mit dem Namen Gottes immer zugleich genannt werden,^ und seine Gläubigen täglich 5 Mal beten sollten. Selbst seine Anhänger bezweifelten anfangs die Himmelsreise, nur Abu Beckr blieb dabei, es müsse alles wahr seyn, was der Mann Gottes sage. Den größten Anhang fand Muhammed in Medina: hier schwu- ren ihm die Bürger volle Ergebenheit bis zum Sterben, daher die neue Glaubenszunft den Namen Moslemin (von Salema, Hingebung) erhielt, was die Deutschen in Muselmänner verdrehet haben. Aus ihnen wählte sich Muhammed 12 Apostel und Wessire, die er aus- sandte, seinen Glauben zu predigen. Nun beschlossen seine Feinde, ihn zu ermorden, und er mußte aus Mecca fliehen. Von dieser Flucht (15. Juli 622), arabisch Hegira (spr. Hedschra), zählen die Muhammedaner ihre Jahre. Muhammed nahm nun die Würde eines Priesters und Fürsten an, und beschloß, seine Lehre mit dem Schwerte zu verbreiten, und alle Ungläubigen vom Erdboden zu vertilgen, was Gott erlaube, da sie seinen Propheten lästerten, und die Moslemin drückten. Denen, die im Treffen fallen würden, versprach er ein Paradies sinnlicher Freuden. Nun stießen Tausende zu chm, Arabien wurde von einem Ende zum andern durchzogen und bezwungen, die reiche Beute und die von Muhammed erlaubte Vielweiberei erwarben der neuen Reli- gion zahllose Anhänger unter den raubsüchtigen und wollüstigen Ara- bern. Einmal wurden 700 Juden von den Schwärmern lebendig be- graben. Mecca hielt sich länger, und wurde endlich erstürmt. Der Sieger ritt auf seinem Kameel, betend, 7 Mal um die Caaba, und ließ dann alle Götzenbilder derselben zertrümmern. Die Koreischiten nah- men den Glauben an, und wurden begnadigt. Muhammed forderte nun alle benachbarten Fürsten auf, seine Lehre anzunehmen, aber nur der König von Aethiopien verstand sich dazu; Chosroes von Persien zerriß den Brief, und nannte den Mu- hammed seinen rebellischen Knecht; der griechische Kaiser Heraklius schickte ihm ein Geschenk. Schon im 7ten Jahre der Hegira fiel Mu- hammed in Syrien ein, und eroberte Jerusalem. Er hatte 15 Wei- der und noch viel mehr Kebsweiber. Eine derselben setzte ihm einen vergifteten Hammelbraten vor, um seine göttliche Sendung zu prüfen, und so starb er 63 Jahr alt, und wurde zu Medina begraben. Er hinterließ nur eine Tochter, Fatima, die mit dem Ali vermählt war. Muhammed konnte nicht schreiben, seine Sprüche wurden erst nach seinem Tode gesammelt, man sagt, durch Abu Beckr, und das Buch ward Al Koran (die Lesung) genannt. Es besteht aus zwei Theilen, Im an und Din (Glaubens- und Sittenlehre), und ist, wie

3. Theil 2, Abth. 2 - S. 126

1822 - München : Lentner
Nahmen Gottes ausmachten, habe zerfressen lassen, und sie solches wahr befanden, hörte das Bündniß wieder auf. Unterdessen vertheidigte Abu Taleb selbst die väterliche Religion wider Muhammed. Ein Versuch, den dieser machte, seine Lehre in der Stadt Al Tajef auszubreiten, schlug ihm gänzlich fehl. Er litt außerdem manche Ver- folgungen; man stellte ihm nach dem Leben, und es wurde ihm vor Gericht auferlegt, seine göttliche Sendung durch Wunder zu beweisen. Hier war es jedoch, wo er voll- kommen siegte. Der Engel Gabriel erschien ihm, und stärkte ihn; Muhammed ließ nunmehr vor den Augen von ganz Mecca eine dicke Finsterniß entstehen, sodann den Mond zum Vorschein kommen, der sich vor chm neigte, ihn mit vernehmlicher Stimme den Gesandten Gottes nannte, darauf mehrmals durch seine Kleider schlüpfte, und sich endlich in zwey Theile spaltete, die am Himmel vereinigt wurden. Die heftigsten seiner Gegner erklärten zwar dieses Alles für Zauberey; aber der oberste Richter und gegen fünfhundert Meccaner erkannten ihn jetzt für einen gött- lichen Lehrer. .Auch zwölf Einwohner von Jatsreb nah- men seine Religion an, und bald kamen noch mehrere aus dieser Stadt hinzu. Um diese Zeit stärkte Muhammed den Glauben seiner Anhänger noch durch die Nachricht von der Reise, welche er in Einer Nacht von Mecca nach Jerusalem, und aus dieser Stadt in den Himmel wollte gethan haben. Die Muhammcdauischen Lehrer stritten zwar darüber, ob er dieselbe körperlich vorgenommen habe, oder ob es nur ein nächtlicher Traum gewesen sey? Allein, obgleich selbst seine zweyte Ehefrau das Letztere behauptete, so waren doch die Meisten für das Erstere. Folgendes ist die Geschichte dieser Reise. . Der Engel Gabriel, in einem von Perlen und Goldfäden durchflochtenen Kleide, einen Schild auf seiner Stirne tragend, an welchem die Worte

4. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 132

1834 - Halle : Schwetschke
132 B. Asien. Fehde zwisck>en den Anhängern Muhammeds und den ihm ab- geneigten Stammen, vorzüglich den Koreischiten, und erst nach 8 Jahren eines blutigen, nicht immer glücklichen Kampfes gelang es ihm, siegreich in Mekka einzuziehen und die Koreischiten zu be- kehren. Viele andre Stamme, namentlich die jüdischen, wurden ebenfalls besiegt, theils ausgerottet, theils bekehrt; selbst Syrien ward schon jetzt, jedoch ohne bedeutenden Erfolg, angegriffen. Im Ilten Jahre der Hedschra, 632, starb Muhammed und ward zu Medina begraben. Seine Lehren hatte er theils mündlich, theils durch einzelne, in dichterischer Sprache abgefaßte kleine Ab- handlungen, Suren genannt, verbreitet, worin er, wie irgend eine äußere Veranlassung ihn aufforderte, Vorschriften gab über Reinigungen, Gebete, Fasten, über die Ehe; Entscheidungen über einzelne gesetzliche Fragen ertheilte, oder die Andersglauben- den bekämpfte. Diese zu verschiedenen Zeiten und bei ganz ver- schiedenen Veranlassungen erschienenen Gedichte oder Vorschriften wurden damals nur auf Palmblatter, Leder, Schultcrknechen von Thieren u. dgl. geschrieben, (ob Muhammed selbst habe schreiben können, ist ungewiß), aber erst nach seinem Tode gesammelt, und bilden nun das Gesetzbuch der Muhammedaner, oder den Ko- ran. Spater wurden noch viele Sentenzen, Belehrungen, Ent- scheidungen Muhammeds, Züge aus seinem Leben u. s. w. gesam- melt, und diese bilden dir muhammedanische Tradition, oder Sunna, deren Inhalt von den Sunniten dem Koran beinahe gleich geachtet, von europäischen Gelehrten aber jenem Buche an geistigem Inhalt selbst vorgezogen wird. Muhammed hinterließ von seinen zahlreichen Weibern nur eine Tochter am Leben, Fati- ma, die Gemahlin Ali's; doch nicht dieser, sondern Abubekr, der Vater Ajeschchs, der Witwe Muhammeds, ward zum Kalifen oder Chalifen, Nachfolger oder Stellvertreter des Propheten, erwählt. Er herrschte nur I Jahr, doch ward unter ihm schon die Eroberung Syriens'angefangen. Sein Nachfolger war Omar, ein andrer Schwiegervater des Propheten, welcher bis 640 nicht allein ganz Syrien mit Jerusalem, sondern auch noch Aegypten eroberte; er nahm den Titel Emir al Mumenim, d. h. Fürst der Gläubigen, an, und ward 643 von einem Sklaven ermordet. Unter seinem Nachfolger Osman, einem Schwiegersöhne des Pro- pheten, ward Persien und die ganze nordafrikanische Küste bis Ceuta erobert; Osman aber kam 654 in einem Aufstande um. Nun endlich ward der geliebtere Schwiegersohn Muhammeds, Ali, zum Kalifen erwählt, aber schon war die Eintracht unter den Arabern verschwunden, und Ali hatte während seiner kurzen Re- gierung mit vielen empörten Statthaltern zu kämpfen, bis er 660 ermordet ward. Er ist es, den die Schiiten für den ersten und einzig rechtmäßigen Kalifen erkennen. Sein Nachfolger ward der bisherige Statthalter von Damask, Moawijahb, aus dem Ge-

5. Für die dritte Bildungsstufe - S. 417

1855 - Hamburg : Kittler
417 reit, überwand und bekehrte zuerst die in Arabien wohnenden Juden und eroberte fieben Jahre nach seiner Flucht auch Mekka, wo er nun als Prophet und zugleich als weltlicher Herrscher anerkannt wurde. Von hieraus begann er dann die umwoh- nenden Völker auf gleiche Weise zu bekehren, und nach seinem Tode setzten seine Nachfolger diese Eroberungen fort, so daß sie oft der Schrecken selbst entfernter Völker wurden. Die Flucht Muhammeds fiel auf den 16. Juli 622, und von diesem Tage an beginnen die Muhammedaner ihre Zeitrechnung, H edschra (Hegira, d. i. Flucht) genannt. — Seine Lehre, ein Gemisch von mosaischen, christlichen und heidnischen Vorstellungen und Lehren, besteht der Hauptsache nach aus Folgendem: Es ist ein einiger Gott, und Muhammed sein Prophet, der göttliche Offenbarungen durch den Engel Gabriel erhalten und das Gesetz Mosis und Jesu vollendet hat. Tägliche Gebete, das Gesicht nach Mekka und nicht, wie bisher, nach Jerusalem gerichtet, ein dreißigtägiges Fasten im Monat Ramadan, Verwendung von wenigstens einem Zehntheil des Vermögens auf Almosen, so wie bestimmte Reinigungen, sind heilige Pflicht der Gläubigen. Am Ende der Welt ist eine Auferstehung und ein letztes Gericht. Dem Frommen öffnet sich das Paradies. Haine, Flüsse, Quellen, Dia- manten, Perlen und Marmorpaläste erfreuen Auge und Herz; kostbare Speisen in goldenen Schüsseln und Wein in herrücken Pokalen vergnügen den Gaumen; herr- liche Wohlgerüche duften überall entgegen; zweiundflebenzig schwarzäugige Jung- frauen von glänzender Gestalt in ewiger Jugend beglücken ihn mit unendlicher Wonne, und 70000 Sklaven sind seines Winkes gewärtig; die Heiligen und Märtyrer dage- gen finden ihre größte Seligkeit im Anschauen Gottes. Den Missethäter und Abtrün- nigen quält die Hölle mit unsäglichen Leiden, welche beim Weltgerichte nach dem Grade seiner Sündhaftigkeit oder seines Unglaubens abgemessen werden; doch kann der Glaube an den Propheten und seine Fürbitte auch den größten Sünder von ewiger Verdammniß retten. Kurz vor seinem Tode sprach Muhammed zum versammelten Volke: Hat Jemand zu klagen über Mißhandlung und Härte von meiner Seite, — hier bin ich, vergeltet an mir ohne Furcht, was ich an Euch ge- than. Ist Einer, dessen Ehre ich gekränkt, er lasse mir ein Glei- ches widerfahren. Als hierauf Einer aus dem Volke laut erklärte, daß er ihm drei Silberdrachmen schuldig sei, zahlte er sie ihm augenblicklich aus und dankte ihm, daß er ihn lieber vor der Welt, als vor dem Richterstuhle Gottes angeklagt habe. Seine letzten Worte waren: Herr! laß mir Barmherzigkeit wider- fahrenundführemichzudenen,welchedu erhöhethastin Gnaden dort oben. Die Arab er (d. h. Abendländer, so genannt, weil sie von Asien auö nach Abend, oder Sarazenen, d. h. Morgenländer, weil sie von Europa und Afrika aus nach Morgen wohnen, oder Mauren, von der alten Provinz Mauritanien im westlichen Afrika, von wo aus sie späterhin Spanien eroberten) leiten ihren Ur- sprung von Jsmael und, durch diesen, von Abraham ab. Ihr Nationaltempel, die Kaaba, war und ist noch jetzt Gegenstand der größten Verehrung, und jeder Gläubige soll wenigstens Einmal in seinem Leben dahin wallfahrten. Muhammeds Lehre heißt Islam, d. h. Hingebung an Gott; das Religionsbuch, in welchem sie enthalten ist, der Koran, der nach und nach in einzelnen Blättern dem Propheten vom Himmel herab mitgetheilt sein soll. Die Bekenner des Islam heißen Mosle- mim (Muselmänner), die Priester Imam's, die Mönche Derwische. Bald trennten sich die Moslemim in zwei Hauptparteien: die Sunniten, welche die Sunna, eine Tradition, außer und neben dem Koran als Religionsbuch anerkennen, und Schiiten, welche sie verwerfen. Kröger. Iii. 27

6. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 31

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 31 — Muhammed wurde der politische und religiöse Vereinign- des Landes. Die Religion des Volkes war ursprünglich im wesentlichen ein an die Verehrung der Gestirne geknüpfter Naturdienst gewesen (Sabäismus), aber allmählich in Vielgötterei und Götzendienst ausgeartet. Muhammed, „der Gepriesene", geboren 571 zu Mekka, stellte sich die Ausgabe, sein Volk zum patriarchalischen Glauben Abrahams zurückzuführen. Er stammte aus der Familie der Priester und Hüter der Kaaba. Auf seinen Geschäftsreisen hatte er das Judentum und das Christentum kennen gelernt. Durch seine Verheiratung mit der reichen Witwe Khadidscha wurde Muhammed von der Notwendigkeit des Erwerbes unabhängig und entschloß sich nun, als Prophet gegen die Vielgötterei auszutreten. Der von ihm gestiftete Islam, den noch heute 170 Millionen Moslemin bekennen, ist, was er heißt: gläubige Ergebung in den Willen eines höchsten Wesens (Allah). „Gott ist groß. Es giebt keinen Gott außer Allah, und Muhammed ist sein Prophet." Die neue Lehre ward über die ganze Welt ausgebreitet und hat nicht nur das erschlaffte Morgenland vollständig umgestaltet, sondern auch auf das Abendland einen sehr bedeutenden Einfluß ausgeübt. Der Glaube an eine unabänderliche Vorbestimmung, welcher von Allahs Entscheidung den Zustand jedes einzelnen im Leben und nach dem Tode abhängig macht und den Tapfern die höchsten sinnlichen Freuden im jenseitigen Leben in Aussicht stellt, hat die schnelle und gewaltige Ausdehnung des neuen Reiches herbeigeführt. „Der Untergang der alten Welt wurde vollständig gemacht durch das Auftreten der Araber. Zuerst zogen sie wie ein Sturm durch die benachbarten Länder, die zum Teil noch blühend waren, und richteten furchtbare Zerstörungen an. Dann aber haben sie die Kultur durch wertvolle Beiträge vermehrt: durch den Kompaß, die sogenannten arabischen Zahlen, die Anfänge der Chemie und Pharmacie, der Kaufmanns- und Hafen-praxis, die Einführung mancher neuen-Bodengewächse u. dergl. Diese Vermehrung des Kulturkapitals ist dann im Abendlande weiter entwickelt worden" (Hehn). Von seinen Verwandten verfolgt, mußte Muhammed den 16. Juli 622 von Mekka nach Medina flüchten. (Die Hidschra, Zeitrechnung der Muhammedaner.) In den Kämpfen um den Besitz der Halbinsel bewährte sich der Prophet, welcher die höchste geistliche und weltliche Gewalt in seiner Person vereinigte, als ausgezeichneter^Feldherr. Als er 632 starb, war ihm ganz Arabien unterworfen. Seine Nachfolger wurden Kalifen genannt. Abu Bekr 632—34 begann die Ausbreitung des Islams über Arabien hinaus und sammelte den Koran, das heilige Buch der Muhammedaner, welches die göttlichen Offenbarungen des Propheten enthält. Omar (—644) eroberte Syrier: und Palästina (Jerusalem wurde 637 eingenommen), ließ durch Amru Ägypten unterwerfen, machte den Anfang zur Eroberung von

7. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 56

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 56 — Taleb durch den Tod zu verlieren, und nun schien er rettungslos dem Untergange geweiht. In dieser trüben Zeit stärkte ihn — wie Muhammed selbst erzählt —eine außerordentliche Erscheinung. Ein Engel setzte ihn auf ein geflügeltes Roß, führte ihn mit Windesschnelle zuerst nach Jerusalem und dann vor den Thron Gottes, wo er von den früheren Propheten und den Engeln als der geliebteste Prophet begrüßt und von Gott selbst für den edelsten aller Erschaffenen erklärt wurde. Bald nachher gelang es ihm, einige Bürger aus Medina zu bekehren und diese Breiteten nun seine Lehre in ihrer Heimat aus. Als seine Feinde in Mekka sahen, daß er doch Anhänger gewinne, kannte ihre Wuth keine Grenzen, und er konnte sich nur mit Mühe aus der Stadt schleichen, um der Ermordung zu entgehen. Seine Flucht nach Medina (622, 15. Juli, Anfang der muhammedanischen Zeitrechnung'; Flucht — Hedschra) wurde später mit vielen Märchen ausgeschmückt. Als er unterwegs mit seinem Begleiter Abu Bekr eine Nacht in einer Höhle zubrachte, erschienen seine Verfolger, die ihn Bereits überall gesucht hatten. Schon wollten sie auch in die Höhle eindringen, und dann wäre Muhammed verloren gewesen; da sahen sie aber, daß eine Spinne den Eingang mit ihrem Netze überzogen hatte und daß eine Taube dort ruhig auf ihren Eiern faß. „Nein," riefen sie aus, „hier Brauchen wir nicht zu suchen; benn wenn der Betrüger hinein gegangen wäre, würde er ja das Netz zerrissen und die Taube verscheucht haben!" Sie gingen weiter, und die beiden Flüchtlinge waren gerettet. „Siehe" sagte Muhammed zu Abu Bekr, der in großer Angst gewesen war, „du glaubtest, daß wir hilflos und verlassen seien, aber es war ein mächtiger Freund Bei uns, Gott, der uns gegen die Feinde schützt!" Alle seine Anhänger hielten aber von der Zeit an Spinnen und Tanben für heilige Thiere, weil sie die Flucht des Propheten geschützt hatten. In Medina kam Muhammed gerade an einem Freitage an — deshalb ist der Freitag der wöchentliche Festtag seiner Bekenner geworren — und wurde mit offenen Armen empfangen- Bald war die Zahl seiner Anhänger so Bedeutend gestiegen, daß ex es wagen konnte, verschiedene jüdische Stämme, die in der Nachbarschaft wohnten und sich nicht Bekehren wollten, zri verjagen und selbst Raubanfälle auf die Handelskarawanen feiner Feinde zu machen. Da er fast immer glücklich war, reiche Beute heimbrachte und jedem, der im Kampfe fallen würde, das Paradies mit seinen Freuden verhieß, so strömten ihm von allen Seiten Abenteurer zu, und er konnte bald schon ein Heer von 3000 Mann ins Feld stellen. Aber seine Feinde in Mekka hatten jetzt Beschlossen, ihn gänzlich zu vernichten und rückten mit 10,000 Mann ihm entgegen. Da er nicht wagen durfte, sich mit ihnen auf offenem Felde zu messen, zog er sich nach Medina zurück, ließ rasch einen breiten Graben um die Stadt werfen und vertheidigte sich Himer diesem drei Wochen lang. Als die Feinde sahen, daß sie nicht so leicht

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 58

1869 - Braunschweig : Schwetschke
58 B. Asien. Reinheit ihres Blutes und daß sie nie unterjocht worden; ja sie haben nicht emmal zu den Eroberungen der Araber im 7. und den folgenden Jahr- hunderten beigetragen, und die Lehren des Islam haben wenig in ihren Sitten verändert. Alle sind sehr laue Bekenner dieses Glaubens und die- jenigen, welche das Innere der Wüste bewohnen, kennen kaum den Namen Muhammeds. Sie sind in viele Stämme getheilt, die jeder von einem Emir geführt werden, die Gewohnheiten und Sitten, Jahrtausenden, so sind sie Familien haben einen Scheikh an ihrer Spitze nicht noch sind ihre Richtschnur. Wie räuberisch und die Blutrache unerbittlich verfolgend, freiheitliebend griffe mäßig. Meistens sind sie von kleiner Statur und sehr gastfrei, großmüthig Folge die sie genießen. Ihre :ele, ihrl ihr Vieh Pferde von der edelsten Race, und ihr köstlichstes machen ihren ganzen Reichthum aus; Milch, Kaffee, Datteln und ein Paar Reichsten Durrha gewöhnliche Fleisch genießen Mit den Türken leben sie in ewiger Feind schaft und erkennen ihre Herrschaft nicht au welche als Fellas oder Bauern angesiedelt duinen durchstreifen den ihre Zahl läßt sich unmöglich bestimmen, und unterjocht si südlichen und östlichen Theil Die Be- jedoch mehrere Hundert tausende betragen. Soristan wird von den Türken in 5 Paschaliks, das von Haleb, das von Tarablus, das von Akka, das von Damast und das von Jerusalem getheilt. Wir betrachten es, ohne auf diese Ein- theilung, in 3 Abschnitten nördlichen Grenze und der Im nördlichen Theile oder zwischen der Antakieh, das alte Antioohia, am südlichen Ufer des Orontes oder Asi und am Fuß eines steilen Berges. Die Stadt ward von Seleu- kus Nikator angelegt und nach seinem der syrischen Könige und auch noch unter den Römern die prächtigste Stadt des Morgenlandes, berühmt durch ihre reizende Lage in einer höchst frucht- baren Ebene, ihre gesunde Luft, die entzückenden Haine und Quellen in ihrer Nähe, wo bei der Vorstadt Daphne ein Tempel des Apollo stand, sowie durch die große Zahl ihrer Bewohner und ihre Liebe zu den Wissenschaften. oströmischen Unter Justin ward durch Patriarchen zerstört, prächtiger wieder aufgeballt, aber in den folgenden Jahrhunderten mehrere Male von den Perser Von 1097 bis 1268 war sie Kreuzfahrer gegründeten Reiches, welches die Sultane von Aegypten zerstörten, noch die alten. Ziemlich wohl erhal ehemaligen scheuen heutige Stadt aber nimmt kaum den sechsten Theil Raumes ein, das Uebrige sind Trümmer und Gärten; Alterthümer sucht man hier vergebens. Die Stadt ist für eine türkische noch freundlich genug und treibt Saffiangerberei und bedeutenden Handel mit Seide. . Der Ein- wohner mögen etwa 15,000 sein. In der Stadt befinden sich Quellen. — Nördlich von Antakieh, an dem gleichnamigen Meerbusen, liegt der ehemals berühmte, jetzt ganz elende und wegen seiner verpesteten Luft 7 heiße

9. Theil 2, Abth. 4 - S. 5

1825 - München : Lentner
5 Je tiefer aber unter Haruns Nachfolgern die Macht und das Ansehen des Chalifats zu Bagdad sank, und je kühner die Statthalter der Provinzen desselben nach Un- abhängigkeit strebten, oder die Stifter Muhammedanischer Secten, wie einst Muhammed selbst, ihre Lehren mit dem Schwerte verbreiteten: desto mehr verschlimmerte sich der Zustand der Christen im Orient, und desto gefährlicher wurden die Pilgerfahrten nach den heiligen Stätten Palästinas. Dieß war hauptsächlich der Fall, als der Alide oder Fatimide*) Moez von Kairwan aus Aegypten und Syrien eroberte, seinen Sitz zu Kairo nahm, und die Abbassiden zu Bagdad als unrechtmäßige Chalifen verfluchte. Die neuen Chalifen achteten die Verträge nicht, welche Omar mit den Christen zu Jeru- salem aufgerichtet hatte. Besonders handelte der Chalife Hakem (seit 1010) gegen die Christen gewalthätig; sie lit- ten persönliche Kränkungen und Verfolgungen, und meh- rere ihrer Kirchen wurden zerstört. Wohl gereute ihn gegen das Ende seines Lebens diese Verfolgung der Christen; er erlaubte denen, welche, um der Schmach zu entgehen, den Islam scheinbar angenommen hatten, sich wieder zu ihrem alten Glauben zu bekennen, und er- theilte allen die Freyheit, ihre zerstörten Kirchen wieder aufzubauen. Dagegen wurde von den christlichen Pilgern ein beträchtlicher Preis für den Eingang in Jerusalem verlangt. Deßungeachtet vermehrten sich die Wanderun- rungen nach dem gelobten Lande, wozu wohl auch dieses beytrug, daß jetzt dem Pilger ein neuer Weg geöffnet wurde, der ihn der Gefahren und Kosten einer weiten Seereise überhob. Die Pilgerreisen geschahen nämlich *) Abkömmling des Ali und der Tochter Muhammed's Fatime. Oer Urgroßvater des Moez, Abu Muhammed Obaidalla, hatte im Anfange des loten Jahrhunderts die Herrschaft der Aliden oder Fatimiden im nordwestlichen Afrika be- gründet.

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 73

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ii. Arabien. 73 Lehren hatte er theils mündlich, theils durch einzelne, in halb dichterischer Sprache abgefaßte kleine Abhandlungen, Suren genannt, verbreitet, worin er, wie irgend eine äußere Veranlassung ihn aufforderte, Vorschriften gab über Reinigungen, Gebete, Fasten, über die Ehe, Entscheidungen über ein- zelne gesetzliche Fragen ertheilte oder die Andersglaubenden bekämpfte. Diese zu verschiedenen Zeiten und bei ganz verschiedenen Veranlassungen er- schienenen Aufsätze und Vorschriften wurden damals nur auf Palmblätter, Leder, Schulterknochen von Thieren u. dgl. geschrieben (ob Muhammed selbst hat schreiben können, ist ungewiß), aber erst nach seinem Tode ge- sammelt, und bilden nun das Gesetzbuch der Muhammedaner oder den Koran. Später wurden noch viele Sentenzen, Belehrungen, Entscheidungen Muham- meds, Züge ans seinem Leben u. s. w. gesammelt, und diese bilden die muhammedanische Tradition oder Sunna, deren Inhalt von den Sunniten dem Koran beinahe gleich geachtet, von europäischen Gelehrten aber jenem Buche an geistigem Inhalt selbst vorgezogen wird. Muhammed hinterließ von seinen zahlreichen Weibern nur eine Tochter am Leben, Fatima, die Gemahlin Alis; doch nicht dieser, sondern Abubekr, der Vater Ajeschas, der Wittwe Muhammeds, ward zum Chalisen, Nachfolger oder Stellver- treter des Propheten, erwählt. Er herrschte nur ein Jahr, doch ward unter ihm schon die Eroberung Syriens angefangen. Sein Nachfolger war Omar, ein anderer Schwiegervater des Propheten, welcher bis 640 nicht allein ganz Syrien mit Jerusalem, sondern auch noch Aegypten eroberte; er nahm den Titel Emir al Mnmenin, d. h. Fürst der Gläubigen, an, und ward 643 von einem Sclaven ermordet. Unter seinem Nachfolger Osman, einem Schwiegersöhne des Propheten, ward Persien und die ganze nordafrikanische Küste bis Ceuta erobert; Osman aber kam 654 in einem Aufstande um. Nun endlich ward der geliebtere Schwiegersohn Muham- meds, Ali, zum Chalifen erwählt; aber schon war die Eintracht unter den Arabern verschwunden, und Ali hatte während seiner kurzen Regierung mit vielen empörten Statthaltern zu kämpfen, bis er 660 ermordet ward. Er ist es, den die Schiiten für den ersten und einzig rechtmäßigen Chalifen er- kennen. Sein Nachfolger ward der bisherige Statthalter von Damask, Moawijah I., aus dem Geschlechte der Omajjaden; er verlegte den Sitz des Reichs, wofür bisher Medina gegolten, nach Damask und versuchte schon 660, Constantinopel, wiewohl 'vergeblich, durch eine Flotte anzugreifen. Nach seinem Tode entstanden blutige Unruhen und Spaltungen über die ahl eines Chalifen; Alis Sohn, Husein, ward zwar von einer Partei erwählt, aber bald verrätherisch ermordet; andererseits kamen auch alle Omajjaden, mit Ausnahme zweier, in diesen Kriegen um. Der eine, Ab- durrahnckn, floh nach Spanien und gründete dort das lange blühende Cha- lifat der Omajjaden zu Cordova; der andere zog sich nach Arabien zurück, wo sein Geschlecht sich bis ins 16. Jahrhundert erhalten haben soll. Schon eines Jahrhunderts darauf reicht Arabien mit einer Hand nach Granada, mit der anderen nach Delhi. Strahlend in Tapferkeit, Herrlichkeit und hellleuchtendem Genius glänzt Arabien lange Jahrhunderte über einen großen Theil der Welt. Glaube ist groß, beseligend. Der große Mensch ist immer wie ein Blitz vom Himmel; die übrigen Menschen warten auf ibn gleich Brennstoff, und dann flammen sie auf."

11. Die mittlere und neue Welt - S. 44

1873 - München : Lindauer
44 (He'dschra, Hrdschra — Auswanderung, Anfang der mnhammedanischen Zeitrechnung). Von hier breitete er seine Lehre mit Waffengewalt ans (630 Eroberung von Mekka) und hatte, als er 632 starb, fast ganz Arabien sich unterworfen. Seine Religion ober der Islam (b. i. Ergebung in den Willen Gottes) war monotheistisches Heibentum. Die Glaubenslehre (Jman, bavon Mn'menin — Gläubige), ein Gemisch heidnischer, jüdischer und christlicher Lehren, jtellt Gott (Alla'h) als ein Wesen dar, welches, nachdem es alles voraus bestimmt hat, unthätig geworden ist. Abraham, Christus und Moses sind als Gottgesandte anerkannt, aber Muhammed selbst als der letzte und größte Prophet bezeichnet. Die Sitteulehre (Diu) fordert viele Tugendübuugen, entweiht aber das Familienleben durch Gestattung der Vielweiberei nur Bezeichnet den Kampf gegen die Ungläubigen, ja selbst die meuchlerische (Srmorbung derselben als das höchste Verdienst. Der Vortrag der Lehre geschah in gereimter Prosa und zwar in 114 Suren ober Kapiteln. Die rasche Verbreitung dieser Religion erklärt sich 1) ans der fatalistischen Ansicht der absoluten Vorherbestirnmnng des Menschen, wodurch alles mühsame ^Streben nach Tugend aufgehoben und für jede Sünde eine Entschuldigung geboten wird, 2) daraus, daß dem kampflustigen und kräftigen Arabervolk ein geistiger Anlaß zum Kampf geboten und für den glaubensmutigen Tod ein mit allen Reizen ausgestatteter Himmel in Aussicht gestellt würde, 3) ans dem Umstande, daß in den nächsten christlichen Ländern das Christentum vielfach verkümmert war. § 14. Die Wachfokger des Muhammed von 635—809. Die vier Chalifen aus dem Stamme Lureisch, 632—661. 916iv Bekr (632—634), ein Schwiegervater des Muhammed, ward mit Übergehung Ali's, des Gemahls von Muhammeds Tochter Fa'time, als Ehalis, d. H. Stellvertreter (des Propheten)' gewählt. Sein tapferer Feldherr Chaled unterwarf die empörten Araber aufs ueue und machte in (dem von Ostrom beherrschten) Syrien und im persischen Reich Eroberungen, während er selbst die geschriebenen Lieder Muhammeds in einem Buch,'dem Kora^u, sammeln ließ und so dem Glauben einen neuen Halt verlieh. Unter seinem Nachfolger ^ Omar (634—644) erreichte das Chalifat seinen Glanzpunkt. Im ^ahre „ 637 ergab-" sich Jerusalem, 639 ward Syrien, 638—641 Ägypten den Oströmern entrissen (Zerstörung der iu Alexandrien vorgefundenen Bibliothek, Entstehung von Wiro), 642 ward der Krieg mit dem neupersischeu Reich beendigt, nachdem dessen (letzter) König Jezdegerd Iii 636 bei Kade'sta und 642 zweimal bei Ne'haw end geschlagen worden war. Omar legte sich mit dem Titel Emi'r al Mummen in die höchste geistliche und politische Gewalt bei und zeichnete sich durch einfache Nüchternheit aus, ward aber vou einem gemeinen Perser, der das Unglück seiner Nation an dem Chalifen rächen wollte, in der Moschee zu Medi'n a erdolcht. Ihm folgte Muhammeds ehemaliger Geheimschreiber Othman (644-656). Sein Feldherr Moa'wijah, der dem Othmän verwandten Familie Omai'jah entsprossen, eroberte einen Teil Kleinasiens und Cypern, Abda'uah, ein anderer Feldherr

12. Das Mittelalter - S. 86

1893 - Leipzig : Hirt
86 Erste Abteilung. Zweiter Abschnitt. Geschichte des Mittelalters. zerrissen, in sinnlichem Lustleben erschlafft, an Despotie gewhnt, aeaen eme Kopfsteuer sich gern Ruhe erkauften, nachdem 80000 Christen vom ^Schwerte Gottes" im Kampfe vernichtet worden waren. Den tapfersten Widechand leistete vier Wochen lang Jerusalem, es mute aber, durch Krankheit und Hungersnot gezwungen, die Kapitulation annehmen, die Omar anbot und gewissenhaft hielt. Nach den Bedingungen derselben sollten die Einwohner an Leben und Eigentum, sowie an freier Religions-^schdigt werden, nur sollten die christlichen Kirchen Kreuz und Glocken verlieren und jedem Mnhammedaner sich ffnen; die Christen durften keinen Turban und keine Waffen tragen, keinen Wein verkaufen iind muten die arabische Sprache als die herrschende anerkennen An der Stelle des Salomonischen Tempels erhub sich Omars Moschee mit 640. dem Halbmond, noch jetzt eines der grten Heiligtmer der orientalischen Welt. Kurze Zeit spter als Syrien fiel auch gypten in Omars Gewalt. Die von den herrschenden Rmern und Griechen schwer be-druckten und als Hretiker verfolgten alten Landeseinwohner, die Kopten begrten das arabisch? Heer als ihren Befreier und schlssen durch ihren Patriarchen einen Unterwerfungsvertrag unter hnlichen Bedingungen wie die Christen zu Jerusalem. Auch das vom griechischen Heere lange verteidigte Alexandrien fiel endlich und diente fortan den Arabern als Kornkammer und zum Sttzpunkte ihrer Weiteren Eroberungen in Nordafrika Von der groen alexandrinifchen Bibliothek der Ptolemer, die hierbei der Sage nach verbrannt wurde und zur Heizung der zahlreichen Bader der volkreichen Stadt Alexandrien sechs Monate lang ausgereicht haben soll, kann nur wenig noch vorhanden gewesen sein, da sie teils schon unter Csar, teils bei der Zerstrung des Serapistempels durch fanatisterte Christen unter Theodofius d. Gr. in Flammen aufgegangen war. Doch bezeichnet das dem Khalifen zugeschriebene berchtigte Wort, das sie zum Feuer verdammt haben soll: entweder stimmen die Bcher mit dem Koran berein oder nicht; im ersten Falle sind sie unntz, im zweiten schdlich, folglich in jedem Falle zu vertilgen den kulturfeindlichen Fanatismus Omars richtig. Ein siegreicher Feldzug gen Persien fhrte zur Unterwerfung dieses Reiches und zum Untergange seines Herrscherstammes, der Sassaniden. Unermeliche Schtze erbeuteten die muhammedanischen Sieger in der Hauptstadt (dem alten Ktesiphon), so da jeder on den 60000 Kriegern 600 Gulden erhalten haben soll. Omar aber fiel auf einem Gange zur Moschee durch den Dolch eines gemeinen Persers, der sich zum Rcher seines Volkes berufen glaubte, in ihm der eigen t liche Grnder des muhammedanischen Weltreiches, auch der erste, der in Arabien eine geordnete Verwaltung einrichtete. Abermals wurde Ali, das Haupt der Schiiten, die neben dem Koran keine mndliche Tradition und kein anderes Nachfolgerecht als die Verwandtschaft mit dem Propheten gelten lieen, bergangen, und es wurde durch die Sunniten, welche die Gltigkeit der Tradition und das Recht der freien Nachfolge behaupteten, der ehemalige Geheimschreiber Muhammeds, Osman, gewhlt, der jedoch infolge seiner Willkrherrschast bald gestrzt und ermordet wurde. Der

13. Deutsche Geschichte - S. 12

1901 - Stuttgart : Selbstverl. des Verf.
verkündigt. Den Aufträgen dieses falschen Propheten, sowie den Forderungen des Koran, des heiligen Buches der Muhammedaner, nachkommend, stürmten die Anhänger Muhammeds hinaus, die Welt zu erobern und die neue Lehre den Völkern aufzudrängen. 8) Im Jahr 637 fiel Jerusalem den Arabern in die Hände, und als das siebente Jahrhundert zu Ende ging, waren schon Vorderasien und N o r d a f r i k a, bis dahin ganz christliche Länder, dein Islam unterworfen. Im Jahre 711 setzten die Araber sogar über die Straße von Gibraltar nach Spanien über und drangen 720 schon über d i e Pyrenäe n vor. 9) Es schien, als sollte vor dem gewaltigen Ansturm des Islam und der Araber das C h r i st e n t u m und die ch r i st l i ch e Kultur in den Ländern nördlich vom Mittel-meer ebenso erliegen, wie südlich und östlich von demselben. Doch Gott saß im Regiments. 10) Trotz der Unzufriedenheit der unterworfenen Stämme gelang es K a r l M a r t e l angesichts der ungeheuren Gefahr dennoch, im Jahre 732 zwischen Tours u n d P o i t i e r s ein großes, aus Franken, Alemannen, Bayern und Thüringern gebildetes Heer den heranrückenden Arabern entgegenzustellen. 11) Beide Heere glühten von religiöser Begeisterung. Für den Islam in der Schlacht sterben und die Feinde desselben töten, führt ja nach der Lehre Muhammeds zur höchsten Seligkeit. Den Scannen Karls dagegen galten die Feinde als das Heer des Satans, sie selber als die Streiter Christi. 12) Sieben Tage währte der Kampf, in welchem die Araber, besonders ihre Reitergeschwader, ihre Furchtbarkeit im stürmischen Angriff, die germanischen Völker ihre Stärke in unerschütterlichem Standhalten bewiesen. Am Morgen des achten Tages waren die Feinde unter Zurücklassung ihres Zeltlagers und reicher Beute abgezogen. Das Christentum war gerettet (4,io). 13) Den Lohn für seine in der Araberschlacht bewiesene Tapferkeit, Umsicht und Ausdauer erntete erst Karls Sohn,

14. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 60

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 60 — Jahre (632—634) regierte, gelang es ihm nicht allein, die Empörungen, welche gleich nach Muhammeds Tode in Arabien ausgebrochen waren, zu dämpfen, sondern auch in Persien und Syrien Eroberungen zu machen. Als er starb, folgte Omar, ein anderer Verwandter Muhammeds (634—644). Omar fetzte die Eroberungszüge feines Vorgängers fort und es gelang ihm, dem griechischen Kaiser die ganze Provinz Syrien zu entreißen. Nur Jerusalem leistete längere Zeit tapfern Widerstand und erlangte von Omar zuletzt noch günstige Bedingungen. Auf dem Berge Mo rija, wo einst der Tempel Salomonis gestanden hatte, ließ er eine prächtige Moschee errichten, die noch jetzt für eins der größten Heiligthümer der Moslemin gilt. Dann schickte er seinen Feldherrn Amru nach Aegypten, und dieser unterwarf auck dies wichtige Land in kurzer Zeit. Ein alter arabischer Geschichtschreiber erzählt: „Als Amru Alexandria eingenommen hatte, ließ er den Khalifen Omar fragen^, was er mit der kostbaren Bibliothek, die sich hier seit alter Zeit befand, anfangen solle. Der Khalif antwortete: „Stimmen diese Bücher mit dem Koran überein, dann sind sie überflüssig und brauchen nicht aufbewahrt zu werden; lehren sie aber etwas anderes, als was im Koran steht, so sind sie schädlich und müssen vernichtet werden. Ich befehle dir alfo, sie sammt und sonders verbrennen zu lassen." Da ließ Amru mit den kostbaren Büchern die öffentlichen Bäder der Stadt Heizen, und ihre Zahl war fo groß, daß man sechs Monate lang keines andern Brennmaterials bedurfte." Die ganze Erzählung ist aber ein Märchen; denn die Bibliothek war schon zu Cäsars Zeiten größtentheils ein Raub der Flammen geworden und der geringe Ueberrest lange vor Muhammed zu Grunde gegangen. Nicht weit von der alten Stadt Memphis — aber am rechten Ufer des Nils — schlug Amru sein Lager aus, und hier entstand balv eine bedeutende Stadt, die später den Namen Kairo, d. H. „Siegesstadt" erhielt. Nachdem noch ein Theil von Nordafrika bis nach Tripolis unterworfen war, schickte Omar seine begeisterten Krieger gegen Persien und dehnte in wenigen Jahren das arabische Reich bis an die Grenzen Indiens aus. Freilich überlebte er diese Eroberungen nicht lange; denn als er eines Tages in die Moschee ging, fiel er von der Hand eines Persers, der den Untergang seines Vaterlandes an ihm rächen wollte. Omar war mehr als ein bloßer Eroberer, da er in seinem Reiche auch eine ordentliche Verwaltung einführte. Er setzte den ausgedienten Kriegern und den Verwandten des Propheten große Gehalte aus und schenkte seinen Statthaltern und Feldherren bedeutende Schätze; er selbst aber blieb bis zu seinem Tode eben so einfach, wie er es früher als armer Hirt gewesen war. Als er schon der Beherrscher eines großen Reiches war und die reichsten Länder der Erde seinem Scepter unterworfen hatte, bestand feine Nahrung noch aus Gerstenbrot, Oliven und Wasser, und seine Kleidung war ein aus

15. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 312

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
zi2 Mittlere Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. aufgefunden werden. Sie sind ein sehr alter Volksstamm, der jenseits des Flusses Opus und des kaspischen Meeres gegen Nor- den und Osten in Turkestan wohnte. Früher als die Byzanti- ner kennen sie die Chinesen. Nach der Beyauptung der lehren legte der Chan Tu-muen, nachher Ii Chan, um 500, den Gruno zu einem großen tückischen Staate am Alrai, durch Ab- fall von den Scheu - Schang und Umstürzung des Reichs dersel- den. Von dem Chan Sche-tu fiel Apo-Chan ab, und stiftete ein Reich in Westen. Diese sind die Türken, welche die Grie- chen kannten. Die beiden Reiche zerstörten die Hoei-ke, um 744. Die Perser lernten um 500 einen Stamm dieser Tür- ken, die euthalitischen, kennen, die über den Oxus kamen und mit ihnen kriegten. Sie wurden von altaischen Türken über- wunden , die mit den Griechen gegen die Perser eine bleibende Allianz schlossen. Die Araber kriegten mit ihnen in Maurem nahar. Von den Neichen, welche die Türken in dem Chalifate errichteten, wurden einige von den Anführern der Sklavengar- den, andere von einwandernden Horden gestiftet. Folgende waren davon die vornehmsten: a. Die Thuluniden in Aegypten, der erste Sklavenstaat, von 866 bis 905. b. Diegaznaviden, in Mittel-Asien, gestiftet von dem Sklaven Mahmud 999, < zerstört von den Ghuriden 1183. c. Die Seldschuken. Ihr Stifter, Seldschuk, wanderte aus Turkestan ein. Sie eroberten unter Togrül Veg Chorasan von den Gaznaviden, 1037, und unterwarfen sich allmahlig alle Länder von der syri- schen Küste bis Kaschgar. Ihr Hauprreich begriff Bagdad, Iran und Mittel-Asien. Von Seitenlinien waren Sultanate gestiftet: zu Kerman, von 1072 bis 1187; Rum oder Iko-> nium, ein mächtiges Reich, von 1074 bis 1308, von Mongo- len zerstört; zu Alep, von 1078 bis 1117; und Damas, 1095 bis 1154. Das iransche Reich zerstörten die Chowarezmier, 1154. d. Die Chowarezmier, gest. von dem Sklaven Kott- bedden Muhammed, Statthalter von Chowarezm, noo. Dieses große Reich erstreckte sich bis an die Granzen von China, zerstört von den Mongolen, 1231. e. Die Turkomanen. Sie kamen aus Turkestan, und stifteten mehrere kleine Reiche, z. B. die Ortokiden,von 1086 bis iv96herren von Jerusalem, f. Die Statthalter der Seldschuken führten häufig den Titel: Atabek, Pflegevater des Fürsten. Verschiedene derselben machten sich in ihren Provinzen unabhängig. In Syrien geschah das von Emad - eddin Zanghi, 1127. Seine Nachkommen theil- itn sich in mehrere Linien. Nur - eddin Mahmud, Ata-

16. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 73

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 73 — und reiche Eh adidscha, eine Witwe, deren Handelsgeschäfte er besorgte, und die auch zuerst an seinen prophetischen Berus glaubte. Schon war er vierzig Jahre alt, als er zur Erkenntnis kam, daß er von Gott berufen sei, Offenbarungen von ihm zu erhalten. Er glaubte mit Engeln im Verkehr zu stehen und hatte Gesichte. Ansangs fand Muhammed nur wenig Anhang, ja er wurde nach etlichen Jahren durch die Nachstellungen seiner Feinde zur Flucht nach Medina genötigt: das ist die sogenannte Hedschra (622), 622. von der die Muhammedaner ihre Zeitrechnung anfangen. Nach langen, wechselvollen Kämpfen gelang es ihm, nach Mekka zurückzukehren. Als er im Jahr 632 starb, hatte seine Lehre schon säst Arabien erobert. 2. Seine Lehre. Der Hauptinhalt seiner Lehre, die später im Koran ausgezeichnet wurde und Islam, d. h. Ergebung genannt wird, ist folgender: a. Es ist nur ein Gott, der allmächtig die Geschicke der Menschheit lenkt, von dessen Heiligkeit und Liebe Muhammed aber eigentlich nichts weiß. b. Dieser eine Gott hat sich wiederholt geoffenbart, durch Mose und Jesus, am vollkommensten aber durch Muhammed, c. Da alles nach Gottes unveränderlichem Ratschluß geschieht, hat der Mensch sich diesem Schicksal willenlos zu unterwerfen (Islam-Ergebung), d. Von einer wirklichen Heiligung des Herzens weiß Muhammed nichts. Dagegen fordert er häufige Waschungen, fünfmaliges Beten am Tag, Almosen, Fasten, eine Wallfahrt nach Mekka, Enthaltung von Schweinefleisch und Wein. Besonders verdienstlich ist der Kamps gegen die Ungläubigen, e. Endlich lehrte er Auferstehung, Gericht und ewiges Leben, das als ein rein irdisches Freudenleben beschrieben wird. (Diese Religion bekennen heute etwa 170 Millionen.) 3. Ausbreitung des Islam. a. Nach seinem Tod führten seine Nachfolger, die Kalifen, sein Werk fort. Der Koran, die Bibel des Islam, der die Offenbarungen Gottes an Muhammed enthält, wurde unter dem ersten Kalifen zusammengestellt. Von Arabien drangen die Muslimen (von Islam, also — „die Ergebenen", die Gläubigen) oder Saracenen, (d.h. die „Männer des Ostens") nach allen Richtungen vor. Syrien und Palästina mit Damaskus, Jerusalem, Antiochia, wurde erobert, dann das Perserreich zerstört und die Länder bis zum Indus für den Islam gewonnen. Auch Ägypten, wo die neue Hauptstadt Kairo gegründet wurde, fiel in ihre Hand. b. Um 660 kam die Kalifenwürde an das Haus der Omejjaden. Unter ihnen wurde ganz Nordafrika erobert, Konstantinopel belagert und durch den Sieg bei Jerez (fpr. Eh eres) dela Frontera (711) das westgotische Reich in Spanien zerstört. Die Araber setzten sich auf Sizilien fest, landeten an der Küste von Italien und plünderten bis auf die Höhen der Alpen hinauf. Erst Karl Martels Sieg bei Poitiers (732) that ihnen Einhalt, c. Im

17. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 221

1840 - Münster : Theissing
D ie Araber. 22 t Constantinopel gegenüber. Jahre lang konnte Heraklius aus seinen Fenstern das Lager der Perser sehen, und mußte ihnen Tribut geben. Zwölf Jahre ertrug er die Schmach, dann erhob er sich mit der ganzen Kraft eines achten römischen Imperators; die Kirche lieferte ihre Kostbarkeiten; mit Hülfe der Türken — die hier das erste Mal in der Geschichte auftreten — und der Chazaren zog er gegen die Perser, und schlug sie 4 Jahre hindurch in kleinen Gefechten. Durch eine Hauptschlacht endlich nöthigte erden Chosroes, nach seiner Haupt- stadt Ctesiphon zu fliehen. Unterwegcs wurde Chosroes von der Ruhr ergriffen, und ließ in seiner Wuth viele Befehlshaber hinrichten. Da empörte sich sein ältester Sohn Siroes, der enterbet war, töd- tete vor des Vaters Augen seine 18 Brüder, dann ihn selbst, und wurde zum Könige ausgerufen. Augenblicklich machte er mit Heraklius Frieden, durch welchen das griechische Kaiserthum seine alten Granzen wieder erhielt, und gab auch das h. Kreuz unverletzt heraus. Der fromme Kaiser brachte dieses Siegeszeichen des Christenthums mit groß- ßem Gepränge nach Jerusalem zurück, und das Fest der Erhöhung des h. Kreuzes erneuert jährlich am 14. September das Andenken dieser frohen Begebenheit. Leider wurde Heraklius am Ende seiner Regierung von einem Feinde überwältigt, an den noch kein Mensch gedacht hatte — von den Saracenen mit Mu ha mm ed's neuer Religion. Diese Ge- schichte muß nun folgen. Ii. D i e A r a b e r. tz. 10. Muhammed. Die Araber, von Abrahams Sohne Jsmael abstammend, wa- ren nicht ohne Kenntniß des wahren Gottes; sie wußten noch viel von Abraham zu erzählen, und ihr größtes Heiligthum war die Caaba zu Mecca, ein unförmlicher viereckiger Tempel, den Abraham nach ih- rer Sage erbauet hat, und in der Caaba ein Stein, der vom Himmel in Abrahams Schoos siel, wie sie sagen, und anfangs weiß war, aber nachher vor Trauer über die Sünden der Menschen schwarz wurde. Später versanken die Araber in Götzendienst, und so entstanden um die Caaba 300 Götzenbilder von seltsamen Gestalten. c Unter den abgöttischen Arabern erhob sich nun ein Mann, den Götzendienst zu stürzen, und stiftete eine neue Religion, die sich durch mehr als einen Erdtheil verbreitet hat, und die er von Gott selbst er- halten zu haben vorgab, Muhammed, der Prophet der Gläubigen. Er wurde geboren zu Mecca, aus der Familie der Koreischiten, die den Dienst an der Caaba versahen. Sein Vater, arm, und seine Mutter, die eine abtrinnige Jüdinn gewesen seyn soll, starben früh, und sein ältester Oheim Abu Taleb erzog ihn, nahm ihn als Knaben

18. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 380

1832 - Leipzig : Brockhaus
380 dessen Hülfe er einen Luftritt auf dem Grauschimmel Alborak von Mekka nach Jerusalem gemacht haben, und da auf einer Leiter bis in den siebenten Himmel gestiegen sein wollte, wie- wol jeder Himmel 500 Jahrreisen vom andern entfernt sei. Und in diesen Himmeln war er von Adam, Abraham, Moses, Jesus rc. ehrerbietig bewillkommt, als Liebling Gottes und größter Prophet erkannt worden. Im siebenten Him- mel hörte er schon Gott mit einem Engel zu seinem Lob und von seiner Sendung reden. Einen Engel sah er, der 7000 Köpfe, jeder Kopf 7000 Gesichter, jedes Gesicht 7000 Mäu- ler, jedes Maul 7000 Zungen hatte, jede Zunge 7000 Spra- chen sprach *4) u. s. w. Dies aus Vielem zum hinläng- lichen Beweise, daß Muhammed ein Lügenprophet gewesen. — 622 mußte er aus Mekka nach Medina fliehen; von dem Jahre beginnt die muhammedanische Zeitrechnung der Hedschra. — 632 starb er im 63. Jahre. Man rechnet gegenwärtig an 110 Millionen Muham- medaner. Vom Stammlande Arabien verbreitet sich der Muhammedanismus weit in O. und No. zu den Persern und Tataren, in So. bis zu den Sundainseln und Philip- pinen. Die Türken brachten ihn nach Europa, er zieht sich rings um Afrika und selbst durch das Innere dieses unseligen Welttheils. Merkwürdig ist es, daß er auf der westlichen Halbkugel keine Statte hat; vom Meridian von Ferro west- lich bis zum Meridian der Philippinen (von 0° L. bis 220° in W.) dürften sich wenige Muhammedaner finden; selbst in dem nordamerikanischen Pantheon nicht. Muhammed nahm in seine Lehre heidnische, jüdische, christliche Elemente auf, um es als Eklektiker Allen recht zu machen. Die Lehren: Es ist Ein Gott und Muhammed ist sein Prophet, und zwar der letzte und vornehmste Pro- phet 34 3s), der Koran 36 37) ist Inbegriff der dem Muhammed durch Gabriel mitgetheilten göttlichen Offenbarungen — diese Lehren wurden, als Fundamente des Islam 3 7), von den Arabern geglaubt, somit auch die andern im Koran enthal- tenen Dogmen. Unter diesen war das Dogma: „daß Alles, was in dieser Welt geschehen ist, noch geschieht oder geschehen 34) Roos' Kirchengeschichte Ii. 9. 35) Der Koran von Sale. 1745. Einleitung S. 80. Mu- hammedaner behaupten: Muhammed sei der von Christo verheißene Paraklet (Tröster), lesen aber: korrektes, derberühmte. So ver- drehen sic wie ihr Meister das alte und neue Testament schmählich. 36) Koran: Das, was gelesen werden soll, le^enlla. Der Koran hat 114 Suren oder Capitel. 37) Islam: Ergebung in den Willen Gottes. Sale S. 89.

19. Die Weltgeschichte - S. 22

1881 - Gießen : Roth
22 Die Chalifen. Die Chalifen. 27. Die Nachfolger des Muhammed waren weltliche Fürsten und zugleich oberste Priester und halten den Titel Chalifen. Ihre .Haupt-stadt war anfangs Medina. Da Muhammed keinen Sohn hatte, so hatte das nchste Recht, sein Nachfolger zu werden, Ali, der Gemahl seiner geliebtesten Tochter Fatime. Allein Ali folgte ihm nicht, sondern der Vater von Muhammed's Frau bu-Bekr (632 634). Auf ihn folgte der tapfere und enthaltsame Oiuar (634644). Unter ihm wurde Palstina und das Land nrd-lich Dort Palstina, Syrien, worin die Stadt Damaskus liegt, erobert. Die Stadt Jerusalem wurde von den Muselmnnern ein-genommen, und an der Stelle, wo Salomo's prchtiger Tempel gestanden hatte, lie Omar ein muhammedanisches Bethaus (Mo-schee) erbauen. Die Christen durften zwar ihrem Glauben treu bleiben, doch muten sie einen jhrlichen Tribut bezahlen. Von hier aus wandten sich Omar's siegreiche Heere nach dem Erdtheile Afrika, eroberten die berhmte Handelsstadt Alexandria an der Mndung des Flusses Nil und bald darauf ganz Aegypten-Auch hier durften die Christen gegen Bezahlung einer Steuer ihrem Glauben treu bleiben. Bekannt ist, wie Omar, als sein Unter-feldherr nach der Eroberung von Alexandria ihn fragen lie, was er mit der dortigen groen Bchersammlung anfangen solle, die Antwort gab, man solle diese Bcher verbrennen; denn entweder ent-hielten sie Dasselbe, was der Koran enthalte, dann seien sie berflssig; oder sie enthielten etwas Anderes, dann seien sie schdlich. So wurden damals in Alexandria viele schtzbare Werke des Alter-thums verbrannt. Aber zwei Jahre spter (642 n. Ch. Geb.) gelang den Arabern eine noch weit grere Eroberung. Das Reich der Perser, das stlich des Flusses Euphrat am persischen Meer-busen lag, wurde von den Arabern nach mehreren blutigen Kmpfen erobert. Der letzte König der Perser fand seinen Tod auf der Flucht, und an der Stelle der Lehre des Zoroaster (I. 17) wurde nun die Religion Muhammed's in den Lndern am Euphrat und Tigris bis nach Indien hin bekannt. 28. So groß waren die Eroberungen der Araber, so lange Omar Chalif war. Auf ihn folgte Othman (644656), der den Koran sammeln und ordnen lie, aber wegen seines Stolzes gehat und von seinen Feinden in der Moschee zu Medina ermordet wurde.

20. Theil 2, Abth. 2 - S. 127

1822 - München : Lentner
— 127 — glänzten: „Es ist nur Ein Gott, und Muhammed ist sein Prophet l *? weckte ihn auf und ließ ihn einen Grau- schimmel (Alborak) besteigen, der, unter vielen andern wundervollen Eigenschaften, auch die Gabe zu reden be- saß, und auf dessen Bitte der Prophet ihm versprach, daß er durch seine Fürsprache an der Auferstehung Theil haben, auch mit ihm ins Paradies kommen sollte. Dieser trug ihn, »von dem Engel begleitet, mir der äußersten Schnel- ligkeit durch die Luft fort. Nur mußte er auf dem Berge Sinai, wegen Moses, und zu Bethlehem, wegen der Geburt Christi, sein Gebeth verrichten. Zu Jerusalem that er eben dieses in der Auferstehungskirche mit Abra- ham, Moses und Jesus. Hierauf führte ihn der Engel auf einer Leiter, deren Stufen von Gold , Silber, Perlen und andern Kostbarkeiten waren, in den ersten, zwepten, und nach und nach bis in den siebenten Himmel. Jeder war fünfhundert Jahrreisen von dem andern entfernt; er aber machte den Uebergang von dem einen zum. andern in einem Augenblicke. Außer einer Menge von Engeln und Herrlichkeiten traf er in diesen Himmeln Adam, Johannes, Jesus, Joseph, Henoch, Aaron, Moses und Abraham an. Im siebenten hörte er schon Gott selbst abwechselnd mit einem Engel, der unter seinem Throne stand, bald sein Lob, bald die Sendung seines Dieners Muhammed an die Menschen preisen. Weiter aber dürft,e ihn Gabriel selbst nicht begleiten. Gleichwohl kam §r über diesen höchsten Himmel hinaus; sah den Engel Äftafel, der Gottes Thron trägt, groß, wie der ganze Raum zwischen Morgen und Abend; sah den Thron selbst von Engeln umgeben, und vier Flüsse unter demselben hervorquillen, worunter auch der Nil war; wurde endlich, nachdem er sich seinem Throne bis kaum zwey Bogen weit genähert harte, von Gott selbst angeredet, und hielt mit demselben ein Gespräch, unter welchem die Engel zuweilen sangen, daß nur Ein Gott, und Muhammed sein Diener und