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1. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 115

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 115 — 5) Hennegau: Bergen O (Möns) hat bedeutenden Stein- kohlenbergbau. Der Bezirk von Charleroi O ist der Hauptsitz der Glasfabrikation. 6) Namur: Namur O, mit Eisen- und Stahlindustrie, Glas- und Tabakfabrikation. Im Westnordwesten Ligny (1815). 7) Luxemburg, mit Bouillon, dem Stammschlosse Gottfrieds von Bouillon. 8) Lüttich: Seraiug O, große Maschinenfabriken. Lüttich tü, Waffenfabriken, Universität. Herstal, Stammsitz Pipins von Heristal. Spa hat besuchte' Mineralquellen. Verviers T verfertigt welt- berühmte Wollstoffe und besonders Tuche. 9) Limburg, durch Rohprodukte wichtig. Das Großherzogtum Luxemburg, 2 600 qkm groß mit 212000 Einwohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und wurde 1867 für einen neutralen Staat erklärt, verblieb jedoch im deutscheu Zollverein. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, die aber nur im Mannesstamme erblich ist: darum trennte sich Luxemburg 1890 von den Niederlanden, wo die königliche Würde auf die weib- liche Linie überging, und kam an den Herzog Adolf von Nassau. Die Bewohner sind sast ausschließlich katholischer Konfession und deutschen Stammes; es besteht jedoch eine große Hinneigung zu Frankreich, und ein Teil der Bewohner bedient sich auch, namentlich in der Hauptstadt, der französischen Sprache. Ackerbau und Vieh- zucht sind die Hauptbeschäftigungen; daneben ist wegen des Reich- tums an Kohle und Eisen die Eisenindustrie bedeutend. Die Haupt- und Residenzstadt ist Luxemburg O. Wo die Grenzen von Belgien, Preußen und den Niederlanden sich berühren, liegt das neutrale Gebiet von Moresnet, 33 qkm groß, mit 2800 deutschen Einwohnern, seit 1814 ungeteilt unter belgischer und preußischer Verwaltung, bekannt durch die Galmeiberg- werke von Altenberg im Süden des Gebiets. Veursckes Aeiclisgebiet. Das Grotzherzogtum Oldenburg: 6400 qkm, 370000 sast durchweg evangelische Einwohner, 59 auf 1 qkm. Die Bewohner sind im größern Teile von Oldenburg Niedersachsen, im westlichen Teile Friesen, in Birkenfeld Rheinfranken. Es besteht aus drei ge- trennten Stücken. Bestimme die Lage und Grenzen, besonders der beiden Exklaven! Welchen Flüssen gehört es an? Welches sind die Bodenarten? 1) Das Herzogtum Oldenburg in dem Norddeutschen Tief- lande. Die Haupterwerbszweige sind Viehzucht und Ackerbau; 8*

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1. Lehrbuch der Geographie - S. 162

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
162 Kursus H. Abschnitt Iii. §§ 117. 118. 7. Namur (ttamür) mit der gleichnamigen Hauptstadt an der Mündung der Sambre in die Maas; Festung, am Ausgangspunkte zweier wichtiger Straßen nach Frankreich. 8. Lüttich oder Liege (liesch) mit der gleichnamigen Hauptstadt (171000 Einwohner) an der Maas; Universität; Fabrikation von Eisen- und Stahlwaren, namentlich Waffen. Verviers (werwie), Tuchfabriken. — Spaa, berühmter Badeort (Eisenquellen). 9. Luxemburg bildet den Südosten des Königreichs, ein einsames Hochland (Ardennen), ohne größere Ortschaften. (§ 118.) Das Grotzherzogtum Luxemburg. 2600 qkm; 240000 Einwohner. Grenzen: § 44. Das Land war bis zum Jahre 1890 mit den Niederlanden durch Personal- union verbunden. Diese wurde durch den in jenem Jahre erfolgten Tod des Königs der Niederlande aufgelöst. Seitdem bildet Luxemburg einen selbständigen Staat unter eigenem Herrscher. Das Land ist gebirgig. — Die Einwohner sind fast durchweg deutsch, wenn auch in den höheren Kreisen französisch gesprochen wird und auch die Amtssprache französisch ist. — Luxemburg (eig. Lützelburg, d. h. kleine Burg), Hauptstadt.

2. Schulgeographie - S. 69

1865 - Weimar : Voigt
Niederlande. 69 Eisenhütte Belgiens, die in ihren Hütten- und Bergwerken 16— 1?,000 Menschen beschäftigt. Doornik oder Tournay, an der Schelde, befestigt und eine der gewerbsamsten Städte Belgiens, besonders in Teppichfabriken, hat 31,000 E. 7. Namur. Namur, sehr feste Hauptst. in einem Thale an der Maas, die^hier die Sambre aufnimmt, verfertigt viele Metallwaaren und hat 26,000 E. 8. Lüttich. Lüttich oder Liege, Hauptst. in einem Thale an der Maas, welche hier die Ourthe ausnimmt, zwischen zwei Bergen, finster und unregelmäßig gebaut, hat eine Universität, einen Dom, eine Kanonengießerei, vielerlei Fabriken, vorzüglich Metall- und Gewehrfabriken, in der Nabe 3 große Zinkhütten, starken Handel, besonders mit Steinkohlen und 100.000 E. Seraing, großes Dorf in der Nähe von Lüttich, merkwürdig wegen seiner großen Kohlenwerke und Fabrikanlagen in Eisen und Maschinen, die 4200 Personen beschäftigen. Dieses Fabrik-Etablisse- ment, dem auf dem Fesilande kein zweites gleichkommt, giebt einen jährlichen Brutto- Ertrag von 17 Mill. Frcs und bildet einen von mehr als 10,000 Menschen be- wohnten Fabrikort. In der Nähe liegt das Dorf, vormals Abtei, Val Saint Lam- bert mit einer der berühmtesten und großartigsten Krystall- und Glasfabriken Belgiens. Spaa, St. in einer wilden, rauhen Gegend, hat berühmte, stark be- suchte Mineralquellen. Verviers, St. an der Weze im hohen Dcen^nit den wichtigsten Tuchfabriken des ganzen Staates und 29.300 E. Herve, L>t., wo besonders gute Käse bereitet werden, die unter dem Namen Limburger bekannt sind. 9. Luxemburg oder Belgisch-Luxembu rg. Arlon, Hauptst. dieser Provinz. Das Königreich der Niederlande*). Dieses Königreich, durch den Verlust seiner südlichen Provinzen 1830 über die Hälfte des früheren Umfangs vermindert, grenzt an Deutschland, Belgien und die Nordsee; das davon getrennte Luxemburg wird von Preußen, Belgien und Frankreich eingeschlossen. Die Größe beträgt mit Luxemburg 641 Q. M. Die 3 vornehmsten Flüsse sind: 1) der Rhein, der aus Deutsch- land kommt, hier in viele Arme sich theilt, die 4 wichtigsten davon sind Waal, Pssel, Leck und Vecht, und zuletzt als ein kleines Gewässer sonst im Sande sich verlor, jetzt aber durch einen Kanal bei Katwyk *) Anmerkung. Die angeführten holländischen Eigennamen haben den Ton auf der ersten Silbe, die Ausnahme bezeichnet der Accent; die Buchstaben werden wie im Deutschen ausgesprochen, nur weicht ab und ist zu sprechen: aa — a, een — eüh, ie — i, ieu — iüh, oo — o, oe — u, u. als Silbe oder am Ende einer Silbe — üh. ui und uy — eu, v — ei, sch — s-ch (nicht sch), k - ff, t = f.

3. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 119

1819 - Nürnberg : Campe
Die Niederlande. 119 In der Grafschaft Flandern finden wir, westlich von Ant- werpen, die große Stadt Gent, an dem Zusammenfluß mehrerer Flüsse mit 60,000 Einwohnern, vielen Manufacturen, und einen ansehnlichen Handel. Brügge, nordwestlich von Gent, an der Schelde, eine Manufacturstadt mit 54,000 Einwohnern. Ostende, noch weiter westlich an der Nordsee, eine Stadt von 11,000 Einwohnern mit einem guten Seehafen und großem Seehandel. In der ehemaligen Grafschaft Hennegau finden wir hier M-ons, südwestlich von Brüssel, mit ig,ooo Einwohnern, Manufacturen und starkem Handel. Dornik, nordwestlich von Mons, mit 25,000 Ein- wohnern. In der Grafschaft Namur stiegt südöstlich von Brüssel, an der Maas und Sambre, die Stadt gleiches Namens mit 15,000 Einwohnern und vielen Mctallfabriken. Lüttich, nordöstlich von Namur an der Maas gehört nicht zur Grafschaft Namur, sondern war ehedem die Haupt- stadt des Bisthums Lüttich. Sie ist groß und wohlgebaut, hat 50,000 Einwohner und viele Stahl - und Messing-, be- sonders Gewehrfabriken und Ledermanufacturen. Tie Hauptstadt der Grafschaft Limburg, ist das Städt- chen Limburg östlich von Lüttich. 3. Luxemburg. Das ehemalige Herzogthum Luxemburg ist jetzt zu einem Großherzogthum erhoben worden, und gehört unter die teutschen Bundesstaaten..-'. Oer König der Niederlande aber

4. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 157

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Der Abfall der Niederlande. 157 Verachtung aller Bande der Kriegszucht, sich selbst bezahlt zu machen. Mastricht wurde von ihnen geplündert und mit Gräueln aller Art erfüllt; Antwerpen, die reichste Stadt der Christenheit, sah sich dem Muthwillen eines ungezügelten Soldatenhaufens Preis gegeben: 5000 Einwohner kamen durch Feuer und Schwert um, der Werth der ge- raubten Güter wird auf 4 Millionen, der verbrannten auf eine gleiche Summe geschätzt. Diese große Beute wurde gleich in den ersten Tagen vergeudet, einzelne Soldaten verspielten 10,000 Piaster. Inzwischen hatte der König seinen Halbbruder Don Juan d'austria, der 1571 bei Lepanto einen glänzenden Sieg über die Türken ge- wonnen und deren Seemacht für immer vernichtet hatte, zum Ober- Statthalter der Niederlande ernannt. Er kam eben in Luxemburg an, als die spanischen Truppen Antwerpen plünderten. Zu ihrer Vertrei- bung hatten sich die südlichen mit den abgefallenen Provinzen im Frieden von Gent vereinigt und jetzt schlossen, mit Ausnahme Luxemburgs, alle Niederlande die sogenannte Brüsseler Union zur Aufrechthaltung des Genter Friedens, der Vertreibung fremder Truppen und der Vertheidi- gung der katholischen Religion. Diese letzte Bedingung hielt die Hol- länder und Seeländer, welche sich, wie der Prinz von Oranien, der reformirten Kirche angeschlossen hatten, ab, der Union unbedingt beizu- treten. Nach langem Zögern entschloß sich Don Juan durch das sog. ewige Edict (im Februar 1577) die Brüsseler Union anzunehmen, weil sie nichts gegen den katholischen Glauben und gegen die Rechte des Königs enthalte, wogegen er von den zu dieser Union gehörigen Ständen als Statthalter anerkannt wurde. Die spanischen Truppen verließen das Land unter unbeschreiblichem Jubel des Volkes; nur die deutschen Söldner blieben. Jetzt trauten die Niederländer dem Statt- halter und er hielt einen prächtigen Einzug in Brüssel (1. Mai 1577). Doch die Freude des Volkes war von kurzer Dauer. Don Juan, von schlechten Rathgebern umringt, strebte nach absoluter Gewalt und, nachdem er sich zweier fester Punkte (Namur und Charlemont) bemächtigt hatte, verlangte er unbedingten Gehorsam. Diese Treulosigkeit brachte Alles unter die Waffen und man schloß sich von Neuem an Wilhelm von Oranien an, der, namentlich in Brabant, allgemein als Beschützer und Retter des Vaterlandes begrüßt wurde. Da der Krieg jetzt auf's Neue entschieden war, brachten die Staaten ein Heer von 20,000 Mann zusammen. Don Juan rief seine alten, schon wieder nach Genua zurückgekehrten, spanischen Banden, 6000 Mann stark, zurück, die mit Freuden auf ihren wohlbekannten Schlacht- feldern neuen Ruhm zu ernten suchten. Sie standen unter dem jungen Alexander Farnese, Prinzen von Parma, Sohne der vorigen Statt- halterin Margaretha und des Prinzen Ottavio Farnese. Er war von gleicher Tapferkeit, aber sanfterer Gemüthsart und einem weit höheren Grade von Staatsklugheit, Gewandtheit und Menschenkenntniß als sein

5. Bd. 8 - S. 92

1846 - Braunschweig : Westermann
92 Drittes Kap. Dritter Hauptkrieg gegen Predigers Walker aufs Heldenmüthigste wider ihn vertheidigte. Aber im folgenden Jahre erfocht Wilhelm am Fluß Boy ne (11. Juli 1690) den vollständigsten Sieg, worauf Jakob nach Frankreich zurückeilte, und das Hilfs- Heer nach wiederholten Unfällen zur Kapitulation genöthigt ward (1691). Als einigen Ersaz für die unermeßlichen Verluste dieses Zuges führte die französische Flotte an 20,000 katholische Irländer nach Frankreich. Auch gegen England bereitete Ludwig eine Landung vor, zu Gunsten Jakob's. Geheime Einverständnisse mit den Freunden des Hanfes Stuart ermunterten ihn dazu, auch hatte der vortresstiche Admiral Tourville bei Dicppe (10. Juli 1690) einen glänzenden Sieg über die vereinte hollän- dische und englische Flotte erstritten; die Herrschaft des Meeres war eine Zeitlang Frankreichs. Aber zwei Jahre später erlitt derselbe Admiral bei Barflcur und la Hogue durch den Lord Ruffel eine so vollständige Nie- derlage (29. Mai 1692), daß von nun an Englands Uebermacht zur See entschieden war. Durch dieses Unglück war die lezte Hoffnung Jakob's ver- eitelt. Er zog sich nach St. Germain zurück, von der Gnade Ludwig's und von geheimen Beisteuern lebend, welche er von seiner Tochter Maria, die ihn entthront hatte, zu empfangen nicht erröthete. Inzwischen dauerten die Verschwörungen gegen König Wihelm's Leben fort; aber die späteren, wie die früheren wurden alle entdeckt, und gaben blos dem Blutrichter Be- schäftigung. Wechselvoll und blutig wurde in den Niederlanden gestritten. Nach einigen Vortheilen, welche der Fürst von Waldeck, rer holländische Feldherr über den Marschall d 'Hunne res gewonnen, ward der weit vorzüglichere Marschall von Luxemburg ihm entgegengestellt, und erfocht bei Fleurus den ersten Sieg (16. Juli 1690). Aber König Wilhelm, der jezt selbst den Hcerbesehl übernahm, hemmte die Fortschritte des Siegers durch das ganze folgende Jahr. Erst 1692 errang Luxemburg die .entschiedene Oberhand, eroberte das starke Namur, schlug den König Wilhelm bei Stcinkcrken (3. Aug.) und noch entscheidender im nächsten Jahre bei Neer winden (29. Juni 1693). Einige Eroberungen waren die Frucht dieses Sieges. Doch war der folgende Feldzug unthätig, und vor dem Beginnen des folgen- den starb der kriegskundige Luxemburg (4. Jänner 1693), zum uncrsezbaren Schaden Frankreichs. König Wilhelm eroberte jezt Namur wieder, und blieb im Vortheile bis zum Ende des Krieges.

6. Europa (mit Ausschluß des Deutschen Reiches) - S. 326

1887 - Breslau : Hirt
326 G. In den Niederlanden, Belgien und Dänemark. mit Bäumen besetzt ist, ziehen sich kreuz und quer durch das Land und schließen die Polder ein. Je näher dem Meere, desto spärlicher werden Häuser und Bäume — ein Zeichen, daß der Polder noch jung ist. Der „Waterstaat" oder das Wasseramt, eine Behörde, in welcher die tüchtigsten Wasserbaumeister vereinigt sind, ist mit der Sorge um die holländischen Deiche (Dämme) betraut, und von der ersprießlichen Thätigkeit desselben hängt das Glück und Leben des Landes ab. Aufmerksam beobachtet das Wasseramt die Stellen der Küste, an denen die Wogen Land anschwemmen. Ist ein solcher Platz ermittelt und gehörig untersucht, so wird er zum Poldern ausgeschrieben. Es werden nun Dämme aufgeführt, welche den Platz auf allen Seiten vom Meere abschließen. Darauf beginnen die Pumpen und Schöpfräder ihre Arbeit, um das mit dem Schlammboden zugleich eingefangene Wasser zu entfernen. Ist der Polder ausgetrocknet, so wird er vermessen, zerteilt, verkauft und mit Ölsaat, später mit Weizen besät. Die Ernten von dem fruchtbaren Boden, der für die ersten Jahre keines Düngers bedarf, sind zum Erstaunen. Wo im Polder noch für längere Zeit sich das Wasser in Teichen und Kanälen gesammelt findet, da ist das Paradies der Enten und Wildgänse, der Reiher und Störche. Wie viel Boden den Bewohnern dieses doppellebigen Landes durch die Fluten verloren gegangen ist, dafür kaun der zu Südholland gehörige „Biesbosch" (d. i. Binsenbusch) als Beispiel dienen. Dieses sast unübersehbare Jnselland, über 200 qkm groß, entstand in einer Novembernacht des Jahres 1421 infolge eiues Dammbruches, welcher den Untergang von 72 wohlhabenden Dörfern nebst 100000 Menschen herbeiführte. Nach t>. Löher <,,Bom Fels zum Meer"). l>?. Durch Belgien. Tritt man von Südosten her in Belgien ein, so schneidet man ans dein Wege von Luxemburg nach Namur oder Lüttich die Ardennen. Dieses Ge- birge, welches von Schiefermassen ausgebaut ist, würde eine Hochebene von höchster Einförmigkeit darstellen, wenn nicht die von den Flüssen eingerissenen Thäler einige Abwechselung bewirkten. Das Thal der Ourthe, in welches die nach Lüttich führende Eifenbahn jenfeit der Ardennen eintritt, ist fogar von großer landschaftlicher Schönheit und hinterläßt mit seinen Wäldern und Felsen, Ruinen und Burgen, stattlichen Dörfern und grünen Matten, die in raschem Wechsel an dem Beschauer vorüberziehen, bei diesem den freundlichsten Eindruck. Die in Belgien und den Niederlanden fo häufigen „ Klokkeuspelen" (Glockenspiele) sind es vor allen Dingen, welche sich dem Fremden bei seinem Eintritte ins Land zuerst bemerklich machen. Wer diese großen „Turmspiel-

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 60

1906 - Berlin : Weidmann
60 Europa, und Waffen. Zu der seit alters hier heimischen Leinen- und Woll- weberei ist in neuer Zeit die Verarbeitung der Baumwolle ge- treten, und die günstige Lage Belgiens läßt den Handel seiner Hinter- länder seinen Weg teilweise durch dies Land nehmen, woraus z. T. die Bedeutung Antwerpens beruht. Da aber die Scheldemündung nieder- ländisch geblieben, und die belgische Küste ohne natürliche Häfen ist, tritt die Schiffahrt zurück, und den Seeverkehr vermitteln meist Schiffe fremder Völker. Doch hat Belgien in neuester Zeit Kolonialbesitz er- worben, insofern der Kongostaat unter Hoheit des Königs der Belgier steht. In der Mitte des Landes liegt am Schnittpunkte der wichtigsten Straßen das glänzende, durch Spitzenfabrikation berühmte -j-Brüssel. In der s. davon gelegenen Ebene sind oft entscheidende Schlachten ge- schlagen worden, z. B. bei la Belle Alliance 1815. "Antwerpen (= an der Werft) an der Schelde, die größte Handels- und Hafenstadt Belgiens, treibt ausgedehnten Handel mit Getreide, Kaffee und Kolonial- waren und ist zugleich eine starke Festung. Die durch altertümliche Bauwerke an den Glanz früherer Zeiten erinnernden Städte *Gent an der oberen Schelde und «Brügge sind zwar durch Kanäle mit dem Meere verbunden, aber nur für kleinere Schiffe erreichbar. In beiden Städten herrscht reger Gewerdfleiß, in Gent auch viel Kunst- und Handelsgärtnerei. Osten de, der einzige Hafen Belgiens ander offenen See, ist Seebad und Überfahrtsort nach England. Das durch Herstellung von Waffen berühmte *Lüttich an der Maas und Namur am Zusammenfluß von Sambre und Maas sind die Mittelpunkte des Bergbaus und der Eisenindustrie. Von Namur zieht sich über Möns oder Bergen bis nach der französischen Grenze ein überaus dicht be- völkerter Landstrich, in dem sich Steinkohlengruben und Eisenwerke eng aneinander reihen. Die Landschaft Limburg, n. von Lüttich, ist durch Rinderzucht und Küsebereitung ausgezeichnet. Rechts der Sambre und Maas hört die Fabriktätigkeit mehr und mehr auf, und damit nimmt auch die Dichtigkeit der Bevölkerung ab. 3. Das Großherzogtum Luxemburg, so groß wie das Herzog- tum Sachsen-Meiningen, hat 240 T. deutsche E., aber die Amts- spräche ist die französische. Das jetzt wieder selbständige Land ist wie Belgien für neutral erklärt. Neben Landwirtschaft, Wein- und Obst- bau wird im S. Eisenbergbau betrieben. Hauptstadt ist das früher stark befestigte Luxemburg. Die Niederlande besitzen viele natürliche und künstliche Wasser- straßen, auf denen sich fast der ganze Frachtverkehr bewegt; auch das n.w.

8. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 52

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
52 Europa, § 94. Sied- lungen. Be- wohner Ge- schichte. 8 95. so dichten Netze von Eisenbahnen überspannt, wie wir es kaum irgendwo auf der Erde wieder antreffen. Der wichtigste Handelsplatz ist Antwerpen an der dort noch für Seeschiffe fahrbaren Schelde. Seit kurzem hat auch Brügge, das früher durch seinen Handel blühte, einen Seehafen. Die Hauptstadt des Reiches ist Brüssel, bedeutend durch Handel und Gewerbe wie durch Kunst und Wissenschaft. Die reichlich fließenden Erwerbsquellen führten zu einer starken Ansammlung der Bevölkerung; das rund Sooooqkm große Land zählt mehr als 7 Millionen Einwohner. Im Süden leben hauptsächlich,die romanischen Wallonen, im Norden die germanischen Vlamen oder Fläminger. Die Staatssprache ist französisch und flämisch. Das vorwiegend katholische Belgien trennte sich 1839 von den reformierten Niederlanden und wurde ein selbständiges Königreich, das von den Mächten gleich der Schweiz für neutral erklärt worden ist. Der jetzige König Leopold Ii. ist zugleich Souverän des afrikanischen Kongostaates. Im Südosten Belgiens, noch im Gebiete des Rheinischen Schiefer- Luxem- gebirges, liegt das ebenfalls neutrale Großherzogtum Luxemburg mit fnirfl' gleichnamiger Hauptstadt. Die Bewohner sind Deutsche römisch-katho- lischen Bekenntnisses. Flächen- inhaltin qkm Einwohuer Hauptstadt Einwohner in Tausenden Königreich Belgien . . . Großherzogtum Luxemburg 30 000 2 600 7*/4 Millionen 246 000 Brüssel 600 Luxemburg 21 Wichtige Orte Einw. in Tausenden Brügge 54 Ostende 42 Gent 160 Brüssel 600 Löwen 42 Antwerpen 300 Namur 32 Lüttich 170 in der Provinz: Westflandern Ostflandern Südbrabant Antwerpen Namur Lüttich Kolonien: ^ongostaat In Personalunion mit Belgien Flächeninhalt 2 380 000 Einwohner 19 Mill, 8 96. Die Niederlande. Die Niederlande gehören ganz dem Tieslande an. Sie werden durchströmt von Schelde, Maas und Rhein. Diese Flüsse bilden durch mehrfache Verzweigungen ein ausgedehntes Stromnetz, ein mächtiges Marsch Deltalaud. Längs der breiten Ströme und der Nordseeküste breiten sich weite Marschen aus, die vielfach tiefer als der Spiegel der See liegen und vor der Überflutung durch künstliche Deiche geschützt werden. Im

9. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1371

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1371 Europa. Das Königreich Belgien. jedoch nahe der französischen Grenze bedeutende Strecken öden, unbebauten Haidelandes liegen; die Provinz Lüttich besitzt aus der linken Seite des malerischen, wahrhaft schönen Maasthals einen außerordentlichen reichen und fruchtbaren Boden, besonders in dem dadurch berühmten Bezirk von Hesbaye, auf der rechten Maasseite dagegen ist das Land keineswegs so fruchtbar, liegen noch große Strecken unkultivirten und sterilen Bodens; die Provinz Limburg hat vorherrschend trocknen, sandigen Boden, der nur mit einer sehr dünnen Humusflache bedeckt ist; von der Provinz Luxemburg besitzt der eine Theil einen sehr guten, zum Weizenanbau vortrefflich geeigneten Boden, der andere in den Ardennen gelegene ist fast noch völlig ohne Anbau, obgleich er zum größten Theil desselben fähig ist. Die Ardennen bestehen vorwaltend aus Schiefergebirge, das sich bis Sedan, Mons, Namur, Lüttich, Mastricht verbreitet, Dachschiefer besonders an der Glan und Ambleve, zum Theil von bedeutender Mächtigkeit, 20 — 55', bei Fumai an der Maas bis 100' mächtig, hin und wieder von Wetz- und Alaunschiefer begleitet; Lager von Uebergangskalk sind überall verbreitet, der Kalkstein meist blau, selten gelb, dicht und fest, häufig mit Versteinerungen, Crinoiden, Terebrateln, Produkten, Spiriferen, hin und wieder Kalkbreccien; Sandsteine, nicht selten in glimmerreichen Thon übergehend, häufig, hin und wieder Alaunstein; erzfüh- rende Ablagerungen mitten im Kalksteingebict; mächtige Steinkohlenlager be- sonders im Becken von Lüttich, um Mons, Marimont, Lüttich, Charleroi, Tournay^ doch auch um Namur. Belgien ist reich an Steinkohlen, Eisen, Marmor, Dach-, Wetz- und Al aun schiefer; treffliche Bausteine, guter Kalk, besonders in den südöstlichen Pro- vinzen. — Die jährliche Steinkohlen ausbeute beläuft sich auf 4 — 5 Mill. Tonnen, 38—45 Mill. Frks. an Werth, wovon Hennegau allein durch mehr als 33,000 Arbeiter 3/+ liefert, mehr als ganz Frankreich zusammengenommen. Die Eisenbergwerke befinden sich in den Provinzen Hcnnegau, Lüttich, Luxemburg, Namur, Brabant; nicht unwichtig sind die Zink- und Bleigruben in Namur, Lüttich, Luxemburg; die wichtigsten Zinkgruben liegen im Thale der Vesdre zu Cheneux in der Gegend von Lüttich; Kupfer wird in Lüttich und Hcnnegau, Braunstein in Lüttich, Schwefel und Alaun ebendaselbst gefördert. Zahlreiche Marmor- brüche im Hennegau, Namur, Lüttich, Luxemburg, besonders um Beaumont, Chimai, Bouvigne, Rochesort, Marche, Dinant, St, Medard u. a. O., sehr geschätzt ist der schwarze Marmor von Dinant; Dachschicserbrüche in Namur und Luxem- burg, der Schieferbruch bei Herbeimont liefert alljährlich 8 Mill. Steine, vorzügliche feine und gröbere Schleifsteine, besonders zu Alt-Salm bei Luxemburg, jährlich gegen 80,000 Stück. Gute Mühlsteine, im Kreidekalk trefflicher Feuerstein zu Flintensteinen; gute Thon lag er in der Provinz Namur; berühmte Mineral- quellen zu Spaa, Ehaudfontaine, Tongres, Marimont. §. 7. Die Flora bildet den Uebergang von der holländischen zur nordfranzösi- schen und rheinischen, vielfach in den reichbebauten Bezirken verdrängt und verändert, mehr Wald als in Holland, 545,363 Hektaren oder c. 3/13 der Oberfläche (1 Acre — 3,92 preuß. Morgen), vorherrschend Laubwald, die ausgebreitetsten Waldungen in den Provinzen Luxemburg und Namur, bei Brüssel der ausgedehnte Wald von Soigne, die waldärmste Provinz ist Antwerpen, weite Striche, besonders in der letztern Provinz und in den Ardennen, sind, wie schon gesagt, mit Haide bedeckt. Ausgezeichnet ist Belgiens Obstbaumzucht, besonders vorzüglich sind die belgischen Birn- und Aepselsorten; der Weinbau vernachlässigt, selbst in den noch zum Weinbau

10. Theil 1 - S. 432

1864 - Langensalza : Greßler
432 Blumen- und Gemüsezucht. Etwas Weinbau findet sich nur im Osten des Landes, in Limburg und Luxemburg. Die Viehzucht ist stark und ausgezeichnet in Rindvieh, Pferden, Schafen und Schweinen; dazu kommt in einigen Gegenden bedeutende Geflügel- zucht. Die Fischerei ist im westlichen Theile des Landes und be- sonders an der Küste ansehnlich; auch Härings- und Stockfischfang wird getrieben. — Bergbau wird in dem südöstlichen Hügellande besonders auf Steinkohlen getrieben, ferner auf Eisen, Zink, Blei, Kupfer und Salz. Die gewerbliche Industrie steht auf überaus hoher Stufe. Belgien ist überhaupt der erste Manufakturstaat auf dem europäischen Festlande. Die wichtigsten Zweige der Industrie sind Wollen-, Leinen-, Baumwollen-, Leder- und Metallfabrikation in Gold, Silber, Eisen, Stahl, Kupfer und Messing. Die belgischen Maschinen- und Gewehrfabriken haben einen eben so hohen Ruf wie seine Spitzenmanufaktur. — Der Handel ist in Belgien blühend; er wird durch vortreffliche Straßen, mehrere Kanäle und das dich- teste Eisenbahnnetz, welches irgend ein Land besitzt, begünstigt, und vertreibt großenteils eigene Waaren zu Lande und zur See. Die belgische Handelsmarine zählt im Ganzen 145 Schiffe, darunter 57 Dreimaster, 81 kleinere Fahrzeuge und 7 Dampfschiffe. —- Betrachten wir jetzt die Bewohner des Landes. Der Belgier ist ein Gemisch von Franzoseil, Holländern und Deutschen. Dieses gewandte, thätige, genußfrohe und doch zu tiefein Ernst sich hinneigende Volk unterscheidet sich sowwhl durch seine Ge- stalt, als seine Art zu sein und zu leben auf das Auffallendste von seinen Grenznachbarn, den Franzosen sowohl, als den Holländern, obgleich die Sprache von ersteren fast von allen verstanden und auch gesprochen wird, und die Landessprache eigentlich nur ein Ge- misch von Holländisch und Französisch ist. Allein der Charakter, des Belgiers ist doch mit vorherrschendem Uebergewicht französisch. Er ist feurig, beredt, lebenslustig, glanzliebend, eitel, eben so leicht- sinnig, fröhlich, wenngleich nicht so gutmüthig wie der Franzose. Am auffallendsten zeigt sich das französische Geblüt in Lüttich, Namur und Hennegau, während die Limburger, Antwerpens und Flanderer mehr dem Holländer gleichen. — Was die Gesichts- und Körperbildung anbelangt, so hat der Bewohner von Flandern meist ein schönes Auge, volles rundes Gesicht, eine große gebogene Nase. Die Züge der flandrischen Mädchen sind oft sehr reizend; ihr Wuchs ist schlank, ihre. Bewegung frei, doch zugleich fest. Sehr niedlich ist ihr Anzug: ein enger und kurzer Rock, ein artiges Mieder mit Brusttuch und einem Kopfputze, der einem Hel,ne vergleichbar ist und an den Ohren herab um den Hals eine Art von Spitzkragen bildet, worüber sie einen schwarzen Schleier schlagen. In Namur, Lüttich und Mons begegnet man häufig hohen zusammengedrückten Stirnen, schwarzen Augen, etwas aufgeworfenen Nasen, dicken Lippen

11. Bd. 2 - S. 139

1844 - Leipzig : Kollmann
ihre Waffen abzugeben; wozu diese sich jedoch nur erst auf aus- drücklichen Befehl ihres Monarchen anschickten, dessen Kaltblütig- keit ihn auch in diesem schrecklichen Augenblicke nicht verließ; und nun erklärte der Herzog wieder, der ritterlichen Ehre zu schonen, es fey genug, daß sie ihr Wort gäben, ihre Schwerter nicht gebrauchen zu wollen, bis ihr Herr sich von dem Verdachte, daß jene Meutereien auf sein Anstiften geschehen seyen, gereinigt habe, warf dann noch einen Blick tödtlicher Feindschaft auf den König und stürmte aus dem Gemache, Befehle zu ertheilen, wie er cs mit seinem Gefangenen wolle gehalten wissen. Schon einen Augenblick nachher hörte man in den Straßen, die herzoglichen Truppen in allen Richtungen zusammenrufend, Trommeln wir- beln und Hörner blasen. Vierzig Bewaffnete, wechselweise bloße Schwerter und F-ak- keln tragend, dienten dem Könige, als er, um sich nach der Citadelle zu begeben, das Schloß verließ, zur Escorte, oder viel- mehr zur Wache, und sein peinliches Gefühl bei diesem Gange noch zu verstärken, erblickte er, da er über den Schloßhof ging, zwei Leichname, auf welche in der Eile ein Mantel geworfen war. Ludwig erkannte sie sehr bald für die Körper erschlagener Bogenschützen seiner schottischen Garde, die, wie der Graf von Crevccocur ihm sagte, dem ihnen ertheilten Befehle, den Posten an des Königes Gemächern zu verlassen, nicht hatten Folge lei- sten wollen; es war hierdurch ein Streit zwischen ihnen und des Herzoges wallonischer Leibwache*) entstanden, in welchem, ehe er konnte von den Befehlshabern beigelcgt werden, Mehrere von beiden Seiten das Leben verloren hatten. Wahrend der König auf die als Opfer der ihm bewiesenen Treue Gefallenen hin- starrte, öffnete der in aller Eile herbeigcrufcne Seneschall das widerstrebende Thor des ungeheueren gothischen Thurmes (es war derselbe, den Ludwig am Abende vorher mit so widriger Ahnung betrachtet hatte). Als sie eingetreten, gingen ihnen sechs Männer *) Den Namen Wallonen führten, zum Unterschiede von den cigcnts lieben Niederländern, die Einwohner derjenigen Provinzen, welche zunächst an Frankreich grenzten, als Artois, Namur, Luxemburg rc, sowie ingleichen die vom Lütticher Lande, wo man ein mit vielen französischen, kauderwelsch ausgesprochenen, Wörtern durchspicktcs Nie- derdeutsch redet, obgleich das reine Französisch die Sprache des gebil- deten Mannes und des öffentlichen Kanzelvortrages ist.

12. Theil 9 - S. 114

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
Königs Nichte - durste Ludwig nicht verachten, wenn er nicht dem Kaiser einen Bundsgenossen mehr zuführen wollte. Er erkannte ihm daher in einem, schon am 7. Nov. zu Madrid geschiss- senen geheimen Vertrage, den Besitz dieser Nie, verlande für sich und seine Nachkommen zu, und dafür war dann der Kurfürst der erste von al- len auswärtigen Fürsten, der seinem Vetter Philipp gratulirte, und in allen erforderlichen Fällen seine Dienste anbot. Sein Bruder Zo, seph Klemens, Kurfürst von Köln, den man gleichfalls mit glänzenden Verheißungen körnte, ermangelte nicht, der neuen Freundschaft beizu, treten. Beide Vundesbrüder waren gut zu gebrau- chen. Da Wilhelm Iii. noch immer zauderte, Philipp V. als König anzuerkennen, so ließ Lud- wig in aller Stille französische Truppen in die spanischen Niederlande etnrücken, und diesen wuß, te der Kurfürst von Baicrn so geschickt und so heimlich in einer Nacht die sogenannten Barrie- replätze der Holländer zu eröffnen *), daß die darin liegenden holländischeu Besatzungen gefan- gen waren, ehe sie von einem Feinde gehört hat- •) Festungen an der Gran;e, in denen die Holländer zu ih- rer Sicherheit das Besatzungsrecht batten. Es waren die damals spanischen Städte Ostende, Antweipen, Mons Prügge, ?lth, Namur, Ondenarde, Charlervi, Nieuw- port und Luxemburg.

13. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 228

1902 - Breslau : Hirt
228 Mitteleuropa. das Bourtanger Moor. — Leenwarden [letoarbert], altertümliche, echt friesische Stadt, von Kanälen durchschnitten. — Groningen, durch Kanäle mit dem Meere verbunden wie Leeuwarden; Universität (65). Die ehemalige Festlandküste wird durch die Reihe der westfriesischen Juseln von Texel [teffel] bis zur Vogelkolonie Rottum bezeichnet, die wie ihre deutsche Fortsetzung nach O. durch die Reste der zerrissenen Dünenkette geschützt werden. 12. Großherzogtum Luxemburg, eigentlich Lützelburg, d. i. Kleine Burg. Gradkreuzung 50-f-6. [2600 qkm, 235000 kath. E., 91 auf 1 qkm.] Ein Dreieck zwischen der Mosel und Belgien, gebirgig durch die Wald- und erzreichen Ardennen und die lothringische Stufen- landschaft. Die Bevölkerung ist ganz deutschen Stammes. Haupt- erwerbszweige: Landwirtschaft und Gewinnung von Eisen. — 1867 für neutral erklärt. Großherzog Adolf (von Nassau). Die ehemals wichtigen Festungswerke der Hst. Luxemburg (20) sind 1867 geschleift. Amsterdam Antwerpen Arnheim . Brügge . Brüssel . Städte Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs. Luxemburg Mechelu . Rotterdam 500 Gent . , . 165 285 Groningen . 65 55 Haag. . . 200 50 Haarlem . . 65 560 Leiden . . 55 Lüttich . . . 170 Utrecht . Verviers. 20 55 320 100 50 13. Schweiz. [41 000 qkm, 3,3 Mill. E., 80 auf 1 qkm.] Lage. Das Kernland Europas, Quellgebiet für 4 große Ströme oder ihre Nebenflüsse, berührt mit seiner seltsam ausgezackten Grenzlinie 4 Großmächte und ist sprachlich noch mehr gemischt als Belgien. Es gliedert sich in die Hochebene, das Alpen- und das Jura- Gebirgsland. (S. über alle drei die betreffenden Abschnitte der phy- sischen Geographie.) Die Gewässer, von denen die Hochebene durch- schnitten wird, gehören größtenteils zum Gebiete des Rheins, der auf ihr zum Strome anwächst, nur im S.w. zum Rhone; die Gewässer der Alpen speisen Rhein, Donau (Inn), Po(Tessin und Adda), Etsch und Rhone, die des Jura den Rhein und den Rhone (Doubs). Das Klima ist wegen der Höhenlage kälter als in anderen Gegenden unter demselben Breitengrade, so auf der Hochfläche im ganzen um 4° kälter als das von Mitteldeutschland und von starken Winden, z. B. dem .schneefressenden" Föhn, vielfach heimgesucht; ewiger Winter herrscht auf den Hochalpen, dagegen hat der S. des Kantons Tefsin völlig italienische Wärme. ^ Im ganzen ist das Klima durch die Reinheit der scharfen Luft recht gesund, infolgedessen auch der Mensch stark von Leib und gesund. Nahrungsquellen. Landwirtschaft mit Viehzucht und Käserei wird aufs sorgsamste gepflegt. Die Gewerbe blühen trotz Fehlens der Rohstoffe und Kohlen

14. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 137

1896 - Leipzig : Freytag
Die Niederlande. 137 ist das Gelingen dieses großen Werkes kann: zweifelhaft. Über solche praktische Aufgaben ist anch die Pflege der Wissenschaft nicht vernach- läsfigt worden, wie das die berühmten Universitäten in Lehden und Utrecht beweisen. Die friesischen Provinzen wie überhaupt die östlichen Gebiete des Reiches sind vom Seeverkehr fern und entbehren zugleich des fruchtbaren Ackerlandes. Weite Moore bedecken hier den Boden, die zugleich eine natürliche Grenze gegen Deutschland bilden und eiust die Loslösung der Niederlande vom alten deutschen Reich erleichterten. Die wichtigsten Städte sind hier die Universität Groningen im Norden und Arnheim am Rhein. In den katholischen Südprovinzen besteht wie in Belgien vielfach Textil- indudustrie. Im äußersten Südzipfel des Königreichs ist Maastricht am Eintritt der Maas in das Tiefland eine starke Festung. Auch nach der See haben die Niederländer sich durch Festungen geschützt; sie errichteten die beiden Kriegshäfen Held er am Eiugaug zur Zuider-See und Vlifsingen auf einer der Scheldeinseln. Vlifsingen ist zugleich der Hanptansgangspnnkt für den Personenverkehr nach London. Tabelle. Flächeninhalt qkm Einwohner Hauptstadt Einw. in Taus. auf 1 qkm. 1. Königreich Belgien . . 2. Großherzogtum Luxemburg 3. Königreich der Niederlande 30 000 2 500 33 000 6 7s Mill. 200 000 5 Mill. 210 80 145 Brüssel 500 Luxemburg 13 Amsterdam 450 Provinzen: Vlämische: 1. Westflandern 2. Ostflandern . . 3. Südbrabaut. . 4. Antwerpen . . 5. Limburg . . . Wallonische: 6. Hennegan . . 7. Namur . . . 8. Lüttich . . . 9. Luxemburg . , Königreich Belgien. Wichtige Orte: Einw. in Taus. Brügge 50, Ostende 27 Gent 160 Brüssel 500, Löwen 40 Antwerpen 257 Möns 25 Namur 32 Lüttich 156, Ver- viers 50 Seraing 36 Kongostaat In Personal- union mit Belgien. Kolonieen: Flächeninhalt 2 250 000 Einwohner 14 Mill.

15. Wiben Peter - S. 137

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 137 — Uhr morgens gelang es ihnen endlich, dieselben zu ersteigen, das Thor zu sprengen und in die Stadt hineinzudringen. Gegen vierhundert der Verteidiger hatten hier ihr Leben geopfert; aber auch der Verlust der Angreifer betrug nicht viel weniger. Unterdessen donnerten vom Osten, vom Galgenberge her, die Kanonen und schleuderten Tod und Verderben in die Stadt, und gegen elf Uhr drangen auch von dieser Seite die Eroberer herein. Nun sahen die letzten von der Besatzung übriggebliebenen Mannschaften, daß alles verloren war, und sie waren auf ihre Rettung bedacht. Der einzige Weg, der ihnen blieb, war das südliche Thor; denn nach Westen zu lag das Meer und der Hafen, der damals noch bis unmittelbar an die Stadt reichte. So suchten sie denn nach dieser Seite hin zu entweichen, und es gelang ihnen auch, aus dem Thore hinauszukommen. Aber der Scylla entronnen fielen sie in die Charhbdis; sie liefen geradeswegs dem Grafen von Oldenburg, der sich unterwegs aus irgend einem Grunde verspätet hatte, in die Arme, und über zweihundert der dem Verderben in der Stadt Entronnenen fanden hier noch ihren Untergang. Das ganze Geschütz ging verloren, und die wenigen Ueberlebenden suchten ihr Heil in wilder Flucht. So vollendete der Graf von Oldenburg an diesem Tage den Sieg und die Eroberung von Meldorf. Die Stadt wurde der Plünderung preisgegeben; nicht einmal die Kirche wurde verschont, und im Getümmel fanden noch viele von den Einwohnern ihren Tod. In der ersten Wut hatten die Eroberer beschlossen, die eroberte Stadt dem Erdboden gleich zu machen, als warnendes Beispiel für die anderen Orte des Landes, und bald loderten an mehreren Stellen die Flammen empor. Barthold Peter ritt an der Seite des Königs Friedrich und des Grafen Adolf in seine Vaterstadt ein; als er aber das Elend in den Straßen sah, da war mit einem Male sein Zorn verraucht und ein tiefes Mitleid zog in seine Seele ein. Sein Rachedurst war befriedigt; das Unrecht, was die Bewohner von Meldorf einst an

16. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 307

1836 - Leipzig : Schumann
Iv. Politische Geographie. Europa. 307 trat) am Lys, 19,000 E., Hauptsl'tz der flämischen Leinwandfabrikatl'on. — Poperinghe, 10,000 E., Wollf., Hopsenbau. — 2. Ostflandern mit 750,000 E., eine der bevölkertsten Gegenden in Europa; es kommen mehr als 14,000 Seelen auf die Quadratmeile. — Gent an Lys und Schelde, aus Inseln, die durch Brücken mit einander ver- bunden sind, mit 84,000 E.; im Mittelalter eine mächtige blühende Stadt; viele alte Gebäude, wissenschaftliche Anstalten; Kanalverbindung mit andern Städten, Handel und große Fabrikthätigkeit, z. B. in Wolle, Baumwolle, Tabak, Ledern. — Oudcnarde, 0000 E., von der Schelde umflossen; Schlacht 1708. — Alost, 15,000 E., Getreide- und Hopfenbau. — Den- dermonde, 0000 E., Spitzen und Kattun. — Lokeren, 14,000 E., Zwil- lich und Baumwolle. — 3. Antwerpen, mit mehr als 350,000 E.— Antwerpen, feste Stadt am rechten Ufer der Schelde, die hier über 2000 Fuß breit ist, mit 70.000 E., ist von Kanälen durchschnitten, und war bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts eine der bedeutendsten Städte auf Erden. Dom, Börse, han- seatisches Haus, Fabriken in Seide, Gold, Spitzen, Tuch, Tapeten ic. Han- del, wissenschaftliche Anstalten. — Tournhout, 12,000 E., liegt in der Campine; Leinwand und Spitzen. — Mecheln, mit 23,000 E-, an der Dyle und einem Kanäle; Rathhaus, Dom, wissenschaftliche Anstalten, Hut- und Spitzenf.; Bierbrauerei; diese letztere besonders auch in Li er, an der Nethe, 13.000 E. — Gheel, Flecken, 8000 E., berühmte Irrenanstalt. — 4. Süd-Brabant, mit 560,000 E. — Brüssel an der Senne und einem Kanäle zur Rüpel, eine der angenehmsten Städte in Europa, Hauptstadt des Königreichs Belgiens, vormals der österreichischen Niederlande, mit etwa 100,000 E.; viele Prachtgebäude und wissenschaftliche Anstalten; große Spitzen-, Tressen-, Gold- und Silber-, Woll-, Leders. Handel. Dorf und Schloß Lacken.— Löwen am Dyle und einem Kanäle zur Schelde, 27,000 E., im Mittelalter, wo es die bedeutendsten Tuchsabr. in Europa hatte, 100,000; Dom; Tuchs., Färbereien, berühmtes Bier. Starker Handel mit Sämereien. — Tirlemont, 8000 E., Wolls. — Waterloo. — 5. Limburg. Der belgische Antheil 46 lümeilen mit nahe an 200,000 E. — Hasselt, 6500 E., Tabak- und Cichorienf. — St. Truyen, 8000 E., Gewehrs. — 6. Lüttich mit 270,000 E. — Lüttich oder Luyk an der Ourthe und Maas mit 60,000 E., hat eine starke Citadelle, wissenschaftliche Anstalten, Dom; große Gewerbtbätigkeit, Gewehr-, Tuch-, Leder-, Eisenwaarenf., Stein- kohlengruben. — Herstall an der Maas, 5000 E. — Verviers an der Beze, 10,000 E., berühmte Tuchs. — Spaa, 3500 E., Bäder. — S t a- blo, vormals deutsche Reichsabtei; Leders. — 7. Namur mit etwa 220,000 E. — Namur mit 20,000 E., Festung an Sambre und Maas; bedeutende Metallfabr., Lederbereitung, Handel.— Din ant, 3j60,0f^ (§., an der Maas; Gerberei, Kupfer und Eisens. — 8. Hennegau mit 600,000 E. — Bergen oder Mons, Festung an der Trouille, welche in dieshaine fließt, und 2 Kanälen, mit 23,000 E., Baumwoll-, Seife-, Eisens.; Handel. In der Nähe Sreinkohlengruben. — Jemappes. — Doornick oder Tournay mit 38,000 E., Festung an der Schelde; Dom; Tapeten, Leinwand, Wollenwaarenf. Handel. — Ath cm der Dender, 9000 E; starke Festung. — Ch arleroi an der Sambre, 4000 E., Wollzeugf. - . 9. Belgisch-Lux emburg. Das Großhcrzogthum Luxemburg bildet einen Bestandtheil des deutschen Bundes, und hat 126 iü Meilen mit etwa 313,000 E. Bei der Trennung Belgiens von Nordniederland schloß sich Luxemburg dem erstern an, das bis auf die Hauptstadt und einen zu derselben gehörigen Rayon bis jetzt faktisch im Besitze des Ganzen ist. Nach den Be- stimmungen der londoner Conferenz soll es jedoch nur das sogenannte wallo- nische Luxemburg, 79 M. mit 160,000 Seelen, behalren; das deut- sche Luxemburg mit 47 düm. und 154,000 Seelen soll dem Könige der Niederlande verbleiben. Im erstern liegen: Arlon, 3500 E., Leder- und Tabaksf. — Bouillon, 2600 E., Stammsitz der alten Herzöge von Bouillon. — 20*

17. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 327

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
bis auf unsere Tage. 327 Einstimmung gehandelt, wie man sie unter Verbündeten nur selten findet. Jeder Fürst sollte wieder erhalten sein Verlornes, das Glück der Unterthanen sollte gesichert werden durch väterliche Anordnungen der Regenten. Solche und andere Grnndsäze von ähnlichem Edelmuthe stellte der Wiener Kongreß während der ersten Be- geisterung auf; und wirklich traten Hessen-Kassel, Braun schweig, Oldenburg rc. sogleich wieder in den Besiz ihrer ehemaligen Länder; Hannover erwuchs mit erweitertem Besize zum Königreiche; Oranien sah seinen alten Wunsch, Souverän der Vereinigten Nieder- lande zu heißen, nicht nur erfüllt, sondern auf englischem Betriebe wurden die ehemals österreichischen Niederlande dem neuen Königreiche der Niederlande beyge- fügt, um seiner innern Kraft mehrere Gediegenheit auf der Landseite gegen Frankreich zu geben; für den Ver- lust deutscher Erbländer folgte mit reicher Entschädigung noch überdies das Herzogthum Luxemburg als Stamm- besiz des Hauses. Aber allmählig entwickelten sich zugleich näher die Erwartungen der Mächte wegen der geleisteten ersprieß- lichen Dienste. Preußen hatte sich für seine großen An- strengungen die Wiederherstellung der ehemaligen Größe mit einem kleinen Zuwachse bedungen. Die billige For- derung konnte leicht befriedigt werden, wenn zu dem wieder erlangten Besize der Länder in den Gegenden der Elbe die Staaten des Herzogthums Warschau wären ge- fügt worden. Der Staat gewann durch Abrundung, durch Vereinigung seiner innern Kraft, und alle Ausgleichun- gen 1 1814 Nov.

18. Bd. 1 - S. 301

1819 - Leipzig : Hinrichs
Niederlande. 301 / Kriegsstaat sind angestellt: ein Gcncralfeldmarschall, ein 66li6rsl en chef, i General der Infanterie, I Großmeister der Artillerie, 21 Generallieutenants. 27 Generalmajors, außerdem 2 Titular/Generallieutenants und 16 Titular/Gene, ralmajors, 21 Generalabjutanten des Königs und der Heiden Prinzen. — Das Königreich ist in 6 Gencralcommandos ein, getheilt: 1) Nord/ und Südholland, Utrecht; Hauptquartier Amsterdam. 2) Geldern, Oberyssel, Friesland, Gröningen, Drcnthe; Hauptq. Deventer. 3) Seeland, Ost/ und West, flandern; Hq. Gent. 4) Nord / und Südbrabant, Antwerpen; Hq. Antwerpen. 5) Lüttich, Limbura; Hq. Mastricht. 6) Luxemburg, Namur, Hennegau; Hq. Namur. Nach der zwi, scheu der Negierung von England und den Niederlanden im Okt. i8r5 gcschloßnen Convention wird die Militairgränze der Niederlande von Luxemburg nach der Nordsee in einen ange, meßnen Verthcidigungsstand während der Zeit gesetzt, wo die verbündeten Truppen die französischen Gränzfestungen besetzt halten. In den Ardennen und im Luxemburgischen sollen Arlon, Rochcfort und Dinant die nöthigen Festungswerke er, halten. Die Maas und Sambrc sollen durch Hup, Lüttich, Mastricht', Namur und Charleroi vertheidigt werden, die man in Festungen des ersten Ranges verwandeln wird, so wie durch die von Frankreich abgetretenen Philippeville und Marienburg. Beaumont, Chimay, Mons, Ath, Dornick, Cortryk, Menin, Ppern, Furnes und Ostende, die in feste Plätze verwandelt werden, sollen diese Vertheidigungslinic vervollständigen. Die beträchtlichen Ausgaben dieser Anlagen sollen besonders von der französischen Kriegscontribution (60 Millionen Franken) bestritten werden. Die G e n s d ' a r m e r ie hat 1817. 5254 Personen festgenommen. "Ueber den Zustand der Seemacht ist nichts gewisses bekannt. Im Mai i8i4 hatte der Staat 16 Linienschiffe, 3o Fregatten, Corvetten rc. Bei der Escadre im mittelländi, schen Meere im I. 1816 waren 4 Fregatten und 1 Corvette. Die Marine theilt sich in 3 Departements: der Zuidersec zu Amsterdam, Medcnblick und Nieuwediep; der Maas zu Rot, tcrdam und Helvoetsluys; der Schelde zu Vlicßingen. Qua, ram ta ine platze sind auf den Inseln Wieringen und Tien Gemeten errichtet. Der Marincstaar zählte im Febr. 1817 einen Lieurcnantadmiral, 8 Viceadmirale, 8 Contreadmirale, 4 Commodore, 38 Schiffscapitaine, 4<r Capitainlieutenante, 96 Lieutenante der ersten und io5 der zweiten Klasse; dann i Bataillon Marincsoldatcn mit 1 Major und 5 Capitamcn. ê

19. Lehrbuch der Erdkunde - S. 265

1903 - Trier : Lintz
Das Bergland des südlichen Belgien oder Hochbelgien. 265 Iv. Das Mündungsgebiet des Rheines, der Maas und Schelde. Allgemeine Einleitung. An das Französische Tiefland setzt sich nach N eine Land- § 138. Schaft an, die als das Mündungsland von drei bedeutenden Gliederung. Strömen, des Rheins, der Maas und der Schelde, manche eigenartige Züge besitzt. In ihren Rahmen liegen die drei Staaten Holland oder die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Es können folgende Natur- und Wirtschaftsgebiete unter- schieden werden: 1) Das Bergland des südlichen Belgien oder Hochbelgien, 2) Das Belgische Hügel- undflach- land, 3) Das Geestland, 4) Die Mar sch gebiete und die Küste. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft, 1. Das Bergland des südlichen Belgien oder Hochhelgien. a) Das Laudschaftsbild. Die Maas durchbricht auf der Strecke von Sedan bis Lüttich § 139. in zuerst nördlicher, dann nordöstlicher Richtung das einförmige Ardennen. Plateau der Adennen. Die höchsten, über 500 m gelegenen Gebiete bestehen fast nur aus Heiden oder Torfmooren, die tiefer gelegenen, die ein etwa günstigeres Klima haben, sind mit großen, zum Teil noch urwaldartigen Wäldern bedeckt. Das Durchbruchstal der Maas und die ebenfalls tief eingeschnittenen Schönheit der Täler ihrer Nebenflüßchen sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Täler, insbes. Die Zerklüftung der Talwände wirkt besonders dort, wo an Stelle von Grau- es Iaasta es wacke und Schiefer die vom Wasser leichter zerstörbaren Kalk- und Sandsteine auftreten, malerisch. Dazu treten als hervorragende Sehenswürdigkeiten zahl- reiche Höhlen von oft wunderlichem Bau. Auf der nordöstlich gerichteten Strecke von Namur (namür) bis Lüttich (vläm. Luik, franz. Liege, spr. g wie in logieren), wo das Maastal etwas breiter ist, entfaltet dasselbe fast noch mehr Schönheiten. Zu wilden Formen steigen die Felswände empor, üppige Fluren, Kornfelder, Wiesen und Hopfenpflanzen schmücken den fruchtbaren Talboden, und die freundlichen Dörfer bilden eine fast ununterbrochene Kette. b) Das Kulturbild. Auf den Hochflächen der Ardennen konnte sich der § 140. Ackerbau neben der Forstwirtschaft meist nur wenig entwickeln, ' Anbau, oder er mußte vor Heide und Moor ganz zurück weichen. Nur in

20. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 138

1864 - Regensburg : Manz
138 Ii. Lehrstufe. Europa. 4) Ost-Flandern, am stärksten bevölkert, (14,000 Einwohner auf 1 ^Meile), wo die Stadt Gent, mit 118,000 Einwohnern, Fabriken, Universität. Geburtsort Karls V. 5) West-Flandern mit der Hauptstadt Brügge, 50.000 Einwohner. Für Leinwand, Damast, Spitzen rc. eine der ersten Städte. Handel. — Ostende, an der Nordsee. Stadt und starke Festung, 14,000 Einw. Bedeutende Fabri- ken und wichtiger Handel. Berühmte Seebäder. 6) Hennegau mit der Stadt Mons oder Bergen, berühmte Festung, 26,000 Einwohner. 7) Namur mit der gleichnamigen Stadt und Festung. 8) Lüttich mit der Stadt und Universität Lüttich, 96.000 Einwohner, berühmte Fabriken (Kanonen, Waffen, Patrontaschen, Spiegel). — Heristal an der Maas, 5000 Einwohner. Pipin von Heristall. 9) Belgisch-Luxemburg, mit dem Städtchen Ar- lon, Lederfabriken. — Bouillon, Städtchen und Schloß. Gottfried von Bouillon. §. 24. Königreich der Niederlande. 1. Der Boden liegt zum Theile tiefer, als der Meeresspiegel, daher künstliche Dämme. An der Nord- West-Küste sind Dünen, im Innern Sumpf- und Heide- strecken, außerdem äußerst fruchtbares Land. — Das Klima neblig und feucht. Products. Mehr Viehzucht als Ackerbau; Blumen, Gartenfrüchte, Flachs. Wenig Holz, dagegen viel Torf. Die Fischerei ein wichtiger Erwerbszweig, namentlich der Häringsfang. — Die Gew erbthätigkeit blühend, besonders in Leinwand, Papier, Tüchern, Tabak, Zuckerraffination rc. Die Hauptbeschäftigung bildet der Handel, der außerordentlich lebhaft und umfangreich ist. 2. Die Niederlande (oder Holland) bilden eine con- stitutionelle Monarchie und haben auf 670 ^Meilen über 3'/2 Million Einwohner, von denen fast 2 Millionen