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1. Kleine braunschweigische Landeskunde - S. 19

1899 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
— 19 — es die „Altstadt". — Im Jahre 861 soll sich Herzog Bruno von Sachsen auf dem rechten Okerufer einen Ackerhof erbaut haben, neben welchem im Laufe der Zeit das Dorf „Brnnswiel" lkrunonis vieus = Brunos Dorf) entstand, das später die Altewiek genannt wurde, während sein Bruder Dank- ward die Burg Daukwarderode gegründet haben soll. Als nun später zwischen der Altstadt und der Altenwiek noch die Neustadt, der Hagen und der Sack entstanden, nannte man diese 5 Orte gemeinsam die Stadt Bruns- Wiek oder seit der Resormatiouszeit aus hochdeutsch Braunschweig. Als die braunschweigische Fürstensamilie sich seit 1267 in mehrere Linien teilte, die in Wolfenbüttel, Lüneburg, Göttingen2c. wohnten, gehörte die Stadt Braun- schweig den verschiedenen Zweigen des Welsenhanses gemeinsam. Sie wollte deshalb den Herzögen von Wolfenbüttel allein nicht gehorchen, sondern sie strebte darnach, eine sreie Reichsstadt zu werden. Dies ist ihr jedoch nicht ganz gelungen, obgleich sie schon 1247 dem Hansabunde beigetreten war. Vielmehr wurde sie 1671 vou dem Herzoge Rudolf August vou Wolfen- büttel, der sich mit seinen welsischen Vettern von Hannover und Celle ver- bündet hatte, erobert und dem Fürstentum Wolfenbüttel einverleibt, nachdem die verwandten Fürsten für ihre Anrechte anderweitig entschädigt waren. 2. Die Altstadt bildet den fw. Teil der Stadt Brannschweig. Dieselbe hat 4 Thore, nämlich das Bruchthor i. S., das Wilhelmitor «Michaelisthor) i. Sw., das Hohethor i. W. und das Petrithor i. Nw Den Mittelpunkt der Altstadt bildet der Altstadtmarkt. In der Mitte desselben steht ein Brunnen mit 4 übereinanderliegenden Becken, welcher 1408 errichtet wurde. Am Altstadtmarkt steht das Altstadtrathaus, dessen 2 Flügel im rechten Wiukel zusammenstoßen. An den Pfeilern zwischen den gotischen Spitzbogen (Lauben) stehen die Standbilder von 4 deutschen Königen aus dem Hause der Ludolfiuger, nämlich von Heinrich I., Otto I., Otto Ii. und Otto Iii. mit ihren Gemahlinnen,*) sowie diejenigen von 4 Wetschen Fürsten, nämlich von Herzog Heinrich dem Löwen, Kaiser Otto Iv., Herzog Wilhelm dem Dicken und Herzog Otto dem Kinde mit ihren Gemahlinnen. In dem Winkel, wo die beiden Flügel zusammenstoßen, steht das Standbild des Kaisers Lothar allein, da für seine Gemahlin kein Platz mehr war. Im Mittelalter, als Braunschweig noch „die Stadt der fünf Städte" war, hatte jedes Weichbild ein besonderes Rathans und einen besonderen Rat. Die gemeinsamen Angelegenheiten aller 5 Weichbilder wurden von dem „Küchenrate" verwaltet, dessen Mitglieder in der ehemaligen Küche des Neustadtrathauses, die zu einem Saale ausgebaut war, ihre Beratungen ab- hielten. Nach der Unterwerfung der Stadt i. I. 1671 wurde ein gemeinsamer Magistrat für alle 5 Weickbilder eingesetzt. Gegenüber dem Altstadtrathause an dem Eckhause der Breitenstraße sieht man das Standbild eines Bettelknaben, welcher den Hut vor sich hin- *j Otto Iii. war nicht vermählt. Als seine angebliche Gemahlin gilt Maria von Aragomen, 2«

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1. Bilder aus dem westlichen Mitteldeutschland - S. 283

1883 - Leipzig : Spamer
Aus der Geschichte der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit. 233 „König und Christ war er und der Heimat herrlichste Zierde, Den hier der Marmor bedeckt; dreifach beklagt ihn die Welt."^) Memleben liegt in der Mitte zwischen Wiehe und Nebra, am rechten Ufer der Unstrut in außerordentlich fruchtbarer Gegend; es ist ein großes Dorf, an dessen östlichem Ausgange wir die Domäne Memleben finden, ein Besitztum der Klosterschule „Schulpforta". Kloster Memleben. Hier fällt uns sofort die herrliche Ruine des ehemaligen Benediktinerklosters in die Augen, welches zu den ausgezeichnetsten Bauwerken des 10. Jahrhuu- derts gehörte. An den wohlerhaltenen Pfeilern finden sich, wenn auch schwer erkennbar, merkwürdige Bilder, und zwar drei männliche und vier weibliche, die als Darstellungen des Königs Heinrich I., der Kaiser Otto I. und Otto Ii. und der Gemahlinnen derselben angesehen werden können. Das Gebäude hatte die Gestalt eines Kreuzes und drei Türme, von denen zwei im Westen, der dritte im Osten erbaut war; die Länge beträgt über 67 m, die Breite etwa halb soviel. In einer Mauernische befindet sich ein sehr altes Marienbild in Nonnentracht, *) Tres luctus causae sunt hoc sub marmore clausae: Rex, decus ecclesiae, summus honor patriae.

2. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 45

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 45 — Not gewendet. Der glänzende Sieg über die Ungarn hat das von neuem bewiesen. „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." 3. In der Ungarnschlacht haben wir Otto I. kennen gelernt als einen tapferen Heerführer; denn mutig bot er dem wilden Heere der Ungarn die Stirn. Otto ist aber auch ein Förderer des Deutschtums und ein Verbreiter des Christentums gewesen. Er hat die Länder zwischen Elbe und Oder zu Deutschland gebracht und die christliche Lehre daselbst verbreiten lassen. Endlich müssen wir anerkennen Ottos versöhnliche, liebevolle Gesinnung. Er hatte seinen Bruder Heinrich, der sich wiederholt gegen ihn empört hatte, in seiner Gewalt. Da konnte er ihn töten taffen Großmütig vergab er aber dem Bußfertigen und lebte fortan mit ihm in brüderlicher Liebe und Freundschaft. „Siehe, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig bei einander wohnen." Iii. Assoeiation. Vergleich zwischen Otto I. und seinem Vater Heinrich I. 1. Beide haben Krieg mit den Ungarn geführt und einen entscheidenden Sieg über dieselben davongetragen, dieser auf dem Lechfelde, jener bei Merseburg. 2. Beide haben das Christentum unter den Slaven ausgebreitet, Otto I. in der Lausitz und Mark, Heinrich I. in den Ländern zwischen Saale und Elbe. Der schwere Kampf mit den Ungarn erinnert an die Zeit des großen deutfch-franzöfifchen Krieges. 1. Auch da galt der Krieg einem Feinde, der Jahrhunderte hindurch unsre Grenzen beunruhigt hatte. 2. Auch damals kämpften wir für eine gerechte Sache, für unsre deutsche Freiheit und Selbständigkeit. 3. Auch damals errang die deutsche Eintracht herrliche Siege. Sedan. Iv. System. Vier deutsche Volksstämme: Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben. Augsburg an der Mündung der Wertach in den Lech. 955 Schlacht auf dem Lechfelde. Vier neue Bistümer: Meißen und Magdeburg an der Elbe, Merseburg an der Saale, Brandenburg in der Mark. Quedlinburg, Stadt am Harze, ein Dom daselbst. Spruch: „Der Herr ist der rechte Kriegsmann." „Siehe wie fein und lieblich ist es ac.“ Sprüchwort: „Eintracht macht stark." Dichterwort: „Wir wollen fein ein einig Volk von Brüdern, In keiner Not uns trennen und Gefahr." v. Methode. 1. Otto I. wird in der Geschichte auch Otto der Große genannt. Warum wohl?

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 100

1878 - Berlin : Nauck
100 X. Abschnitt. König Wilhelm I. Zeittafel. In den Jahren des Friedens, die nun folgten, war der Kaiser mit seiner Regierung uuablssig bemht, auch die innere Einheit Deutschlands durch gleichmige Verwaltung und Gesetzgebung herzustellen, und noch ist das groe Werk nicht abge-schlssen. Gro im Kriege wie im Frieden hat der hoch von Gott begnadete Kaiser in seinem Greisenalter vollbracht, was sein Vater ersehnt und sein Bruder erstrebt, und durch die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreiches zugleich eine politische Macht gegrndet, welche Deutschland eine bedeutsame, Achtuug gebietende Stellung unter den europischen Mchten sichert. Mge die gttliche Vorsehung, die ihn so sichtbar auf seinem Lebenswege geleitet und seine Werke mit ihrem Segen gekrnt, ihn noch lange zum Segen des geeinten Vaterlandes erhalten, damit wir noch lange unter seinem Scepter ein friedliches und ruhiges Leben führen mgen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Zeittafel. 3751134. Von der Vlkerwanderung bis auf Albrecht den Bren. 768814. Karl der Groe. Er unterwirft die heidnischen Wilzen und Sorben. 919936. Heinrich I., der Mnkler. Er erobert Branibor (Brandenburg) und macht die Heveller zinspflichtig (928), die Redarier (lj29) und die Ufrer (1)33). 936973. Otto 1., der Grosse, grndet das Erzbisthum Magdeburg, die Bis-thmer Brandenburg, Havelberg, Oldenburg, Merseburg, Zeiz und Meien. Markgraf Gero. Nach dessen Tode theilt Otto I. die von Gero verwaltete Mark in die drei Markgrasschaften Nordmark oder Nordsachsen, Ostmark oder Lausitz und Meien. 11341320. Askanische Markgrafen. 11341168. Albrecht der Br. Er erbt vom slavischen Fürsten Pribislaw das stliche Havelland und die Zauche und nennt sich Markgraf von Branden-brg" (1143) und Erzkmmerer des deutschen Reiches. Jaczo und das Schildhorn. 11681184. Otto I. Er erhlt die Lehnsherrschast der Pommern. 11841205. Otto Ii. Um vom Banne befreit zu werden, nimmt er seine Allodialgter vom Erzbischofe von Magdeburg zu Lehen. 12051220. Albrecht Ii. Kampf mit Dnemark wegen Pommern. 12201266. Johann I. und Otto Iii. (bis 1267). Sie erwerben Selms, Teltow, Barnim, Stargard, Uckermark und einen Theil der Neumark. 12671309. Otto Iv., mit dem Pfeile. Kampf mit dem Erzbischofe von Magdeburg. Er erwirbt die Mark Landsberg, die Pfalz Sachsen und die Niederlausitz.

4. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 55

1911 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. 00 doch seine Geistesgegenwart und seine Ruhe. Er erkannte sofort, daß nicht nur seine Stellung als König, sondern die Einheit des Reichs in Gefahr waren. Darum war er fest entschlossen, den Kampf mit den Empörern aufzunehmen. In demselben zeigte er seine Willensstärke, seine Klugheit, seinen Mut und seme Tapferkeit. Seiner königlichen Pflicht war er sich voll bewußt; darum ruhte er nicht eher, bis er den'landfrieden wiederhergestellt hatte.) Überschrift? Zusammenfassung: Ottos Kämpfe mit den Empörern. Iii. Verknüpfung.' Was Heinrich I. und Otto I. für die innere Einigung Deutschlands getan haben. Als Heinrich I. König geworden war, gab es kein einiges Deutsches Reich; die einzelnen Herzöge herrschten in ihren Ländern ganz selbständig. Doch durch Klugheit, Milde und Freundlichkeit gelang es Heinrich, sie zur Unterwerfung zu bringen. Er begnügte sich damit, daß die Reichsfürsten ihn als König, als obersten Richter und Heerführer anerkannten. Im übrigen ließ er sie in ihren Herzogtümern schalten und walten, wie sie wollten. So blieb der Frieden und die Eintracht im Lande bewahrt. Otto I. war nicht nur von den Franken und Sassen, sondern vom ganzen Volk zum Könige erwählt worden. Er wollte nicht bloß den königlichen Titel haben, sondern auch wirklicher König und Regierer des Reiches sein. Er sah seine Herzöge als seine obersten Beamten an, die ihm in allen Stücken zu gehorchen hätten und nichts ohne seine Einwilligung unternehmen durften. Als sie merkten, daß Otto ihnen ihre Macht nehmen und sich zum Alleinherrscher machen wollte, da vergaßen sie ihr Trengelöbnis und suchten den König zu stürzen. Aber ihr schlechtes Beginnen mißglückte; drei der Empörer gingen im Aufruhr unter. König Otto war nun alleiniger Herr und Gebieter und Deutschland erst jetzt ein wirklich einiges Reich. Iv. Zusammenfassung. Otto I. suchte die von Heinrich I. geschaffene Reichseinheit zu vollenden und den Bestand des Reiches zu sichern. Er siegte über die Selbständigkeitsbestrebungen der Stammesherzöge und behandelte diese wie seine Beamten. So war Deutschland jetzt ein wirkliches einiges Reich und der König d^r oberste Herr und Gebieter. „Jedermann sei untertan der Obrigkeit." V. Anwendung. „Freunde in der Not, Freunde im Tod, Freunde hinterm Rücken sind drei starke Brücken." Anzuwenden auf das Verhalten der Herzöge und Verwandten des Königs. Otto I. und Karl der Große. B. Der Kampf gegen die Ungarn und Slaven. 1. Ter Ungarnkrieg. Ziel: Wie König Otto gegen den alten Erbfeind im Osten kämpfen muß.

5. Das Mittelalter - S. 36

1892 - Berlin : Nicolai
36 E. Aus der Reichsgeschichte. E. Aus der Ueichsgeschichte. 161. Welche Bedeutung haben die Regenten des sächsischen Hauses? Heinrich I. begründet das deutsche Reich, Otto I. erhebt es zur Weltstellung, welche von Otto Ii. mit Mühe aufrechterhalten wird, unter Otto Iii. verloren geht; Heinrich Ii. erhebt, besonders auf geistlicher Grundlage, das Reich wieder zur ersten Macht Europas. — Mit Heinrich I. beginnt die Kolonisation des Ostens, mit Otto I. die Richtung der Kaiserpolitik auf Italien. 162. Worin liegt die Bedeutung Heinrichs I.? In der Wahrung der Reichseinheit und Sicherung der Grenzen, den sog. Städtegründungen (Gewöhnung der Deutschen an Wohnen in ummauerten Plätzen) und der Herstellung nationaler Wehrhaftigkeit. Der neugeschaffene Reiterdienst förderte die Entwickelung des Rittertums. 163. Welche Bedeutung hat die Ungarnschlacht bei Riade? Dieselbe bewährte die von Heinrich I. begründete Wehrhaftigkeit der Deutschen gegen den furchtbarsten Feind der Zeit, erweckte das nationale Bewußtsein und befestigte die Stellung des sächsischen Geschlechtes unter den deutschen Stämmen (wie der Sieg bei Portiers die Stellung der Pipiniden). 164. Welchen Vergleich findet die Empörung Heinrichs gegen seinen Bruder Otto d. Gr. im Altertum? Die Erhebung Cyrns' d. Jüngeren gegen seinen Bruder, den König Artaxerxes: beide erheben, von der Mutter begünstigt, Ansprüche auf den Thron und erhalten Unterstützung im Jnlande (Satrapen — Herzöge) und vom Auslande (die Zehntausend — Frankreich): dort jedoch Untergang, hier Versöhnung.

6. Deutschland - S. 123

1827 - Breslau Breslau : Graß
123 genannt der Finkler oder Städte - Erbauer, zum König vorschlug. Heinrich I. (919 — 936), ist der Stammherr der Deutschen Könige aus Sächsischem Hause; einer der herr- lichsten Fürsten Deutschlands. Er brachte das Reich zur Ruhe im Innern, schloß mit den Ungern einen neunjährigen Waffenstillstand, übte die Deutschen in Rei^ergefechten, baute feste Oerter, ließ den neunten Mann vom Lande in dieselben ziehen, und begründete dadurch den Bürgerstand. Den Böhmischen Fürsten belagerte er in Prag, besiegte die Sla- ven, errichtete die Markgrafschaften Nordsachsen, Meißen und Schleswig, und schlug die Ungern bei Sondershauscn und bei Merseburg 933. Die Errichtung der Markgraf- schaft Nordsachsen ist als die Grundlegung zum jetzigenpreu- ßischen Staat zu betrachten. Die Slavischen Völker an der Havel, die Heveller und Milzen, hatten schon Städte, als Brennibor und Havelberg. Karl der Große unterwarf sie, nach ihm machten sie sich wieder frei, bis Heinrich ihnen den Markgrafen von Nordsachsen zum Wächter setzte. Heinrichs Sohn, Otto I. (936 — 973) legte in Hayelberg und Brandendenburg Bisthümer an; aber erst im I2ten Jahr- hundert wurden die Wenden völlig zur Ordnung gebracht. Otto I. ward feierlich in Aachen gekrönt, glich wohl seinem Vater an Kraft, aber nicht an Milde; er besiegte seinen em- pörten Bruder, schlug die Dänen und brachte ihren König zum Christenthum; zog 961 über die Alpen, ward König von Italien, schlug 966 die Ungern auf dem Lechfelde, und verband 962, zum Unglück für Deutschland, die Römische Kaiserkrone mit der des Deutschen Königs. Heinrich I. und Otto I. haben große Verdienste um Deutschland. Otto s Sohn und Nachfolger Otto Ii., (973 — 983) hatte nicht die Kraft seines Vaters, kämpfte zur Behauptung von Lothringen und zur Gewinnung von Unter-Italien, und starb schon im 23sten Jahre. Sein Sohn, Otto Iii. (983

7. Unser Vaterland - S. 115

1900 - Berlin : Bruer
— 115 — Gemahlin, der gelehrten griechischen Prinzessin Theophano, schon jetzt durch den Papst gekrönt wurde. Nach seiner Rückkehr in die Heimat besuchte Otto I. zuerst die Gräber seiner Eltern, um dann in Quedlinburg alle Großen seines Reiches zu glänzenden Festen um sich zu versammeln. Gesandtschaften kamen aus aller Herren Länder, selbst die Sarazenen aus Afrika brachten ihm huldigende Geschenke. Aber mitten durch die Festfreude hallte ein trüber Klang, des Kaisers treuer Jugendfreund und Waffengefährte, der Sachsenherzog Hermann Billung, war gestorben. Das mahnte den Kaiser an den eignen Tod. Er reiste nach Memleben, wo auch sein Vater Heinrich I. gestorben mar, und entschlief am Tage nach seiner Ankunft im 62. Lebensjahre, im 38. Jahre seiner ruhmvollen Regierung (7. Mai 973). Seine Leiche wurde einbalsamiert und im Dome zu Magdeburg beigesetzt, wo noch heute ein Marmorsarkophag mit des großen Kaisers Bild in Stein seine letzte Ruhestätte bezeichnet. Eine lateinische Inschrift lautet in der Uebersetzung: „König und Christ war er und der Heimat herrlichste Zierde, Ten hier der Marmor bedeckt; dreifach beklagt ihn die Welt." 3. Otto Ii (973 bis 983.) Das viel gebrauchte Wort, daß die Geschichte der Könige die Geschichte des Vaterlands ist, sollte in den nächsten Nachfolgern Ottos des Großen eine traurige Bestätigung finden. Das deutsche Kaisertum, unter den ersten sächsischen Herrschern zu höchstem Glanze entfaltet, war eine Ehrfurcht gebietende Macht für ihre Mitwelt geworden. In Kaiser Otto I. war der großmütige Schirmherr des Rechts, der eifrige Förderer des Christentums und der weise Lenker eines großen, blühenden Reiches geschieden, dessen Zepter einer starken Hand bedurfte, und die Deutschen mochten mit Recht fragen, ob ihr junger König auch' ein mächtiger Kaiser wäre. Mit seilt zu kühner Hand ergriff der kaum achtzehnjährige Otto Ii. das Steuerruder eines Staatsschiffes, das in den wilden Bewegungen damaligen Völkerlebens einer weisen und besonnenen Leitung bedurft hätte. In dem Bewußtsein, die meisten seiner Zeitgenossen ein ge- 8*

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 10

1835 - Stendal : Franzen und Große
10 Volkes. Ec thcilte ganz England nach alter germanischer Weise in Grafschaften, diese in Hunderte, die Hunderte in Zchnde oder Gemeinen von zehn Hausvätern, aus welcher Einrichtung die Geschworncngcrichte entstanden sind. Er- starb 901, im Zosten Jahre seiner Regierung, noch nicht 52 Jahr alt. 10. Otto der Große, König der Deut- schen und römischer Kaiser 950 (962). Deutschland war bereits ein von Frankreich gesondertes Reich, und hatte unter Otto's großem Vater, Heinrich I., (dem Vogelsteller) mehrere befestigte Orter gegen Ungern und Slaven, besonders in Sachsen bekommen. Auch waren die Ungern zuerst von diesem besiegt bei Merseburg (933). Aber Otto brachte ihnen, als sie nochnials einen verheerenden Einfall thaten, bei Augsburg (955) eine noch größere Nie- derlage bei. Eben so bezwang er die schon von seinem Va- ter bekriegten Slaven (Wenden) und Danen, und suchte sie durch das Christcnthum zu bändigen, weshalb er mehrere Bisthümer in ihrem Lande stiftete. Dabei hatte er oft har- ten Kampf gegen rebellische Vasallen und selbst gegen Brü- der und Söhne. Durch Tapferkeit und Glück nöthigtc er alle zum Gehorsam, befreite die Königinn Adelheid von ihrem Bedränger Berengar und brachte dadurch das König- reich Italien an die Könige von Deutschland (951), ließ sich auch (962) zu Rom voni Pabstc zum Kaiser krönen. Als der mächtigste Herrscher seiner Zeit überall gefürchtet und geachtet beschloß Otto I. sein thatiges Leben 973, und wurde zu Magdeburg beigesctzt. Jl. Gregoriuö der Siebente, Pabst 1077. Schon unter mehreren seiner Vorgänger war Hilde- vra nd, ein Ztaliäncr von ungewisser Herkunft, sehr ein- flußreich auf die Angelegenheiten des röniischcn Stuhles. Noch mehr suchte er als Pabst (1073) die Kirche von aller weltlichen Macht unabhängig zu machen, ja die Kirche über den Staat zu erheben (Hierarchie). Den Aberglauben einer

9. Deutsche Sagen und Geschichtsbilder aus dem Mittelalter - S. 73

1892 - Leipzig : Freytag
— 73 — 5.. Jrifhidjs itäd)fte itadjfolgcr. griebridjg ©ofyn, fjcinrid) Vi., regierte nur oon 1190 big 1197. @r fämpfte, nicf)t o^ne §ärte und ©raujamfeit, um bag @rbe jeiner ©ematjlin in Unteritalien und f)offte, die $aifermürbe, gleicf) den 9?eid)gfef)en, erblidj ju machen, Neapel und (Sizilien dem $)eutfd)en Sfaidje einguoerleiben und bag 931) j a n t i n i j cf) e 9? e i d) gu erobern. ®a ftarb er, 32 ^afjre alt, in Üdieffina eineg jäfjen £obeg und mürbe gu Palermo bei= geje^t. 2)a fein ©öfyndjen griebrid) erjt gmei $af)re alt mar, entbrannte ein gefjn 8af)re langer, blutiger und mifber $ampf gmifdjen Söeffen und ©taufern; benn jene fatten (Dito Iv. öon 93raunfd)meig, jmigften ©ofyn t<peinric£)§ beg Sömen, gemäht, bieje den 23ruber §einricf)g Vi., jßljtlij)}) turn Bdjiuflbcn, mäfjrenb gerabe der römifcfje ©tufjf öon dem mächtigen Sßapfte, ^nnocen^ Iii., beje^t mar. $iefer entfd)ieb fic^ für Otto Iv., der fid) „®önig oon ©otteg und beg ^ßapfteg ©naben" nannte, und frönte ifjn, alg $f)ilipp burd} Otto oon Söittefgbad) auf der Shtenburg bei 33amberg ermorbet morben mar. ®a er aber Ancona, ©pofcto und die Erbgüter der äftatfyifbe oon Xugcien (f. § 17, 6) tro£ eiblidjer gufage wid^t augfieferte, fo bannte ifjn der Sßapft und fanbte 1212 feinen äftünbel, den fjerrlidj erblüfjten ©of)n §einricf)g Vi., Jvtrörid) Ii., nacfj Sdeutfcfjianb. tiefer mürbe begeistert aufgenommen, und der ®önig oon ^ranfreicf) befiegte afg fein Sßerbünbeter den ©egenfaifer Otto, melier barauf oon allen oertaffen mnrbe und menige $afjre fpäter (1218) auf der §arj* bürg ftarb. § 22. ^rtcörid) Ii. uon fcutfxljlnni». (1215—1250.) 1. ifrir&rtdjs M. J)fr|mtlid)kett un5 Anfänge. griebric^ mürbe 1215 gu 5fad)en gefrönt und allgemein anerfannt. @r mar fdf)ön gemacfyfen und ein 23ub ooll £raft und Sd^ännlicfifeit; babei mar er Ijocfjbegabt und fein gebilbet; er rebete fecfjg ©praßen. Slber alg Italiener oon ©eburt und (Srgiefjung f>ing er mefjr an Italien alg an Sdeutfdfjfanb. ©egen die $irdje oerfjielt er ficf) fremb, ja feinbfelig; bagegen mar er der Sunft, der $>id)tung und den Sßiffenfdjaften eifrig ergeben. Sda er faft nur um feine (£rblanbe, Neapel und ©igilien, beforgt mar, fam er in feiner langen Sfagierung nur breimal nad) £)eutfd)fanb, bag er feinem jugenbficfjen ©ofjne § ein rief) afg S^eidfjoermefer überließ, ©ein glan^enber, üppiger $of mar ein förmlidjer Söahfafjrtgort der ©änger, ®id)ter, ©elefjrten und Zünftler, mäfyrenb in ®eutjcf)tanb die Sefjngfürften immer trotziger und mächtiger mürben. 9?un fjatte er bei der Krönung dem Zapfte einen $reu«$ug gelobt und gur Stugfüfjrung begfefben meljrmalg Stuffcfyub erfjalten. $m ^aljre 1227 fegelte er enblidf) oon ©übitalien ab, feierte aber am britten Sage megen ^ranffjeit mieber fjeim. £)er ^ßapft fyielt die $ranff)eit für einen bfofjen Ssormanb und fprad) den 58ann über if)n aug. f^riebrid^ 50g * aber, obmofff gebannt, im Safjre

10. Geschichte des Mittelalters - S. 61

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Deutsche Gesittung unter den Ottonen. Iv 2 s—s. 61 die in der Kanzlei die Urkunden prächtig ausführten, waren Kleriker wie in England (clerks). Die deutsche Kirche erreichte damals ihre höchste Blüte. Unbeschadet ihrer Zugehörigkeit zur römischen Mutterkirche galt der Kaiser als ihr Oberhaupt. Das Reich zählte sechs Erzbistümer: Mainz, Köln und Trier, Bremen, Magdeburg und Salzburg. Das Erzstift Mainz, dessen Erzbischof die höchste Stellung im Reich einnahm, er-D streckte sich mit seinen dreizehn Stiftern über das halbe Deutschland.^ Aus den Klöstern und ihren Schulen ging ein gebildeter, eifriger Priesterstand hervor, während die weltliche Bildung vernachlässigt wurde: Heinrich I. konnte gar nicht lesen und schreiben, Otto I. lernte es erst in spätern Jahren. * * Neben der Seelsorge, der sie mit Eifer oblagen, hielten die Kirchenfürsten Gericht wie der König und führten ihm ihren gepanzerten Heerbann zu wie die weltlichen Großen: in der Zeit der Nordmänner- und Ungarnnot sind binnen dreier Jahrzehnte zwei Erzbischöfe und acht Bischöfe im Kampfe gefallen! 8. Um die Wenden dauernd zu bekehren, gründete Otto das Erzbistum Magdeburg mit den Bistümern Haoelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg und Zeitz (Naumburg). Unter dem Einfluß des Herrschers und seines Bruders, des Erzbischofs Brun von Köln, der auch das Herzogtum Lothringen verwaltete, wich der Überrest alter Roheit milderer Gesittung und tiefer Frömmigkeit. Das Zeitalter der Ottonen hat das Christentum mit voller Inbrunst erfaßt. In alle Verhältnisse des Lebens griff die Religion ein. Mit Fasten und Beten, Almosengeben und Krankenpflege, Schenkungen an Kirchen und Klöster, Tragen von Bußgürteln und härenen Gewändern bemühte sich jeder um einen Platz im Himmelssaal. Mit Fasten und Beten bereitete man sich auch auf die Schlacht vor: das Heer hörte eine Messe; dann erst stürzte es sich mit dem frommen Ruf: Kyrie eleison grimmig auf den Feind. Lange bevor mit dem Ablauf des vermeinten tausendjährigen Reiches der Weltuntergang hereinzubrechen schien, ergaben sich die Deutschen einer strengen Askese: viele enthielten sich ganz des Fleisches, auch der Fische, ja soviel wie möglich aller Speise; beim Gottesdienst, namentlich beim Genusse des Abendmahls, brachen oft Geistliche und Laien in Tränen und zerknirschte Wehklagen aus.

11. Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 68

1909 - Leipzig : Grunow
— 68 — Der fruchtbare Boden der Umgegend eignet sich besonders für den Anbau von Zuckerrüben, die in mehreren Zuckerfabriken verarbeitet werden. Die wichtigste Industrie ist jedoch die Ziegelfabrikation. In neuerer Zeit hat sich Nauen besonders durch den Vorortverkehr gehoben. Ketzin (4200 Einw.), ein echt märkisches Städtchen, nach alter Wendenart in Wasser und Luch förmlich verschanzt, wird 1197 als ein Geschenk des Mark- grasen Otto. Ii. an das Domkapitel in Brandenburg erwähnt und 1320 als Marktflecken bezeichnet. Heute ist Ketzin ein Schifferstädtchen; zahllose, die Spree, Havel und Elbe be- fahrende Lastkähne tragen den Namen Ketzin als Heimatort am Heck, und iin Winter sammeln sich ganze Flottillen großer Flußkähne an den Liegeplätzen der Stadt, und mit den heim- kehrenden Schiffern zieht Leben in die stillen Straßen des Städtchens. In der Umgegend herrscht starker Ziegeleibe- trieb. Rathenow (23 T.) hat sich aus einem kleinen Acker- städtchen zu einem bedeutenden Judnstrieort entwickelt. Unter den zahlreichen Industriezweigen nimmt die optische Industrie, die 1800 durch den Pfarrer August Duncker begründet wurde, den ersten Rang ein. Gegenwärtig besitzt die Stadt über hundert optische Firmen. Über 1500 Dutzend Brillen und Fassungen gehen täglich in alle Welt. Außerdem liefern mehrere Firmen geschliffene Beleuchtungsringe, Fresnelfche Linfensysteme für Schiffslaterueu, Scheinwerfer und Feld- stecher. Fast in allen größeren optischen Fabriken werden auch Lupen, Fernrohre, Mikroskope, Stereoskope usw. äuge- fertigt. Außerdem gewähren die zahlreichen Ziegeleien, Kalk- öfen, Holzschneidereien, Schisfbanereien, Möbel- und Ofen- fabriken, Eisengießereien usw. lohnende Beschäftigung. Brandenburg (51 T.), das unserer Mark den Namen gab, ist die älteste Stadt der Mark. Im Winter 928 eroberte Kaiser Heinrich I. den Ort und besetzte ihn mit deutschen Kolonisten. Otto I. ersah Brandenburg zum Stützpunkt der deutschen Kolonisation und Mission und errichtete auf der Burginsel ein Bistum. Im Wendenanfftande 983 wurde die Stadt den Deutschen wieder entrissen und ist in der Folge abwechselnd in deutschem und wendischem Besitze gewesen, bis

12. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 244

1816 - Potsdam : Horvath
244 Neue Geschichte. c) Römisch - deutsche Kaiser (und Könige) aus dem Sächsischen Hause. i ' 101. Heinrich I*, der Vogelsteller, ver- schaffte dem Reiche Ruhe durch seine Siege über die fremden einfallenden Völker, hesonders die Normänner und Hunnen; letztere schlug er 9z4 unweit Merseburgs gänzlich. Er führte die Tur- niere ein, brachte das Kriegswesen in bessern Stand, dauere neue Städte, und befestigte sie mit Mauern, weswegen er auch der Städteerbauer genannt wird. Auch brachte er die Bewohner Norddeutschlands, welche damals Slavische Völker, besonders Wenden waren, die sich ös- ters freimachen wollten, wieder zum Gehorsam, und setzte bei ihnen Markgrafen ein. Ferner be- siegte er die Dänen, und zwang sie zum Christen- thum. Schon vor seinem Tode 936 hatte man seinen Sohn zum Nachfolger bestimmt. 102. Otto I., der Große, hat viel mit un, ruhigen Vasallen (Fürsten, die Provinzen von ihm zu Lehen hatten), besonders aus seiner eignen Familie zu kämpfen, besiegte auch die Slaven, Dänen und Ungarn, stiftete viele Schulen und Bisthümer, eroberte Italien, nöthigte den Papst, ihm als Kaiser zu huldigen, und setzte fest, daß der jedesmalige deutsche Köllig auch römischer Kaiser und König von Italien sein, und jede Papstwahl vom Kaiser bestätigt werden sollte. roz. Sein Sohn Otto Ii., den er schon 966 zum römischen Kaiser hatte krönen laffen/wo- rauf er selbst erst 973 starb, mußte sein Ansehen in Italien durch die Waffen behaupten, und die Iran-

13. Friedr. Bosses kleine braunschweigische Landeskunde für Schule und Haus - S. 37

1914 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
Die Stadt Braunschweig. 37 reiche Schuhmacher, gleichwie im Hutfiltern die Hutmacher und in der Becken- werkerstraße die Kupferschmiede nahe beisammen wohnten (vgl. noch Öl- schlägern, Kannengießerstr.). 3. Die Altstadt bildet den sw. Teil der Innenstadt: sie hatte früher vier Tore: s. das Bruchtor, sw. das Wilhelmitor, w. das Hohe Tor, nw. das Petritor. Auf dem Kohlmarkte wurden vorinals Holzkohlen verkauft, die man aus dem Harze bezog. An der Stelle des jetzigen „Leuenturms" (vor 1430 „Ulrichstor") hielt der Rat bis ins 15. Jahrhundert zur Er- innerung an das Wappen der Stadt einen lebendigen Löwen. Die Häuser „Sonne", „Rose", „Mond", „Stern" tragen ihren Namen nach den Haus- zeichen, die man ehedem statt der Hausnummern gebrauchte. Wo jetzt der Brunnen zu sehen ist, stand bis 1544 die Ulrichskirche. — Am Bank- platze fällt außer dem Gebäude der Braunschw.-Hann. Hypothekenbank das stattliche Haus der Wittekopschen Schokoladenfabrik in die Augen; das Bild am Portal zeigt, wie der Heil. Martin seinen Mantel mit einem Armen teilt; andere Figuren sollen Frömmigkeit, Wahrheit und Tugenden versinn- bildlichen. Seit 1595 befand sich in diesem Gebäude das Gymnasium Martineum. Der Giebel der nahen Michaeliskirche ist mit dem Steinbilde des Erzengels Michael, des Drachentöters (Offenb. Joh. 12,3 —17), geschmückt. Das in jener Gegend befindliche Michaelistor wurde in späterer Zeit dem Herzog August Wilhelm (f 1731) zu Ehren Wilhelmitor genannt. An der Alten Knochenhauerstraße steht gegenüber dem mit Figuren verzierten Eck- hause die jüdische Synagoge; in dem schönen Fachwerkhanse Steinstr. 3 wohnte und starb der berühmte Abt Jerusalem (1709—89). Die quer durch die Altstadt ziehende Sonnenstraße (nach einem Bürger des 14. Jahrhunderts Cort Sunne benannt) führt ö. nach dem Altstadt- markt, der in der Mitte des Weichbildes lag. Ihm gereicht zunächst ein 7 na hoher gotischer Brunnen zur Zierde: aus dessen niedrigem Granitbecken erheben sich vier übereinanderliegende Bleibecken, gekrönt von einem durch- brochenen Türmchen mit Wetterfahne; bei festlichen Gelegenheiten erstrahlt der Brunnen in künstlichem Lichte. Unwillkürlich aber wendet sich unser Blick dem in der Nordwestecke des Platzes stehenden herrlichen Altstadt - rat hause zu. (Abb. 16.) Der altehrwürdige Bau zeigt zwei rechtwinklig zusammenstoßende, ganz überein aussehende Flügel; jeder besteht aus zwei Geschossen mit vier Bogengängen, von denen die oberen das Auge durch ihre reichverzierten hohen Lauben erfreuen. Bon den Strebepfeilern zwischen den Wimpergen (gotischen Laubengiebeln) grüßen aus Nischen neun etwa 1v2 m hohe steinerne Standbilder herab: Darstellungen von vier deutschen Königen aus dem Sachsenhause (von Heinrich I. bis auf Otto Iii.) nebst ihren Gemahlinnen, sowie von vier Welfenfürsten (Heinrich d. L., Kaiser- Otto Iv., Wilhelm d. Dicken, Otto d. Kinde) mit ihren Frauen, in der Mitte von Kaiser Lothar. Der große Saal, in dem jetzt zuweilen öffentliche Vorträge gehalten werden, hat eine reiche Deckenbemalung und an den Wän-

14. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 84

1913 - Cöthen : Schulze
— 84 — kräftig dem bayrischen Gesetze gemäß an den Altar der H. Maria zu Augsburg. . . . G-erhardi Vit. S. Oudalrici cap. 28. Ss. Iv. p. 417. 239b- (1209. Otto Iv.) Er hielt zu Augsburg eine Sprache und ächtete den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach mit Urteilen gemäß dem bayrischen Gesetze wegen der Ermordung des Königs Philipp.. . . Otton. Frising. Contin. Sanblasian cap. 50. 240. (938. Thankmar war in der Kirche der Eresburg im Ausstände gegen seinen Bruder Otto I. erschlagen.) Den Thiadrich und 3 Söhne von dessen Tante ließ er (Otto I.) nach dem Gesetze der Franken verurteilen und durch den Strang hinrichten. widuk. n, li. 241. (1024.) Aus dem Lande der Ripuarier umkehrend, kam der König nach Sachsen und bestätigte dort das höchst grausame Gesetz der Sachsen nach ihrem Wunsche zu beständiger Geltung. Wiponis Vit. Chuonrad. imp. cap. 6. 242a- (Hohenstanfische Zeit.) Die Nordalbinger sind 3 Völker, Stormarner, Holsaten, Ditmarsen, die weder im Äußern, noch in der Sprache sich erheblich unterscheiden; sie haben das R e ch t d e r S a ch s e n und tragen den Christennamen, aber sind in Folge der Nachbarschaft von Barbaren daran gewöhnt, zu stehlen und zu rauben. Helmoldi Chron. Slav. I, 47. 242b- (13. Jahrh.) Der Gegenden sind genug binnen dem Herzogtums (Sachsen), die besonderes Recht haben wollen, wie die Holsaten, Stormarner und die Hadeler. Sachsensp. Iii, 64 § 3. 242c- (13. Jahrh.) Schwäbisches*) Recht ist vom sächsischen nur im Erbnehmen und Urteilschelten verschieden. Sachsensp. I, 19 § 2. 243. (1017. Auf dem Reichstage zu Leitzkau schenkte Heinrich Ii. dem Bischöfe Meinwerk ein Gut.) Dieses Gut hatte ein gewisser Rediald den Gesetzenund Kapitularien gemäß (legaliter et capitulariter) zu Händen des Kaisers vererbt. ... Vit. Meinwerci cap. 143. Ss. Xi p. 136. 244. (1187. Landfriedensbestimmungen namentlich gegen die Brandstifter.)... Damit diese so nützliche Verordnung alle Zeit in Gültigkeit bleibe und in derselben Fassung, in welcher sie erlassen *) Hier ist von den Nordschwaben zw. Wipper, Saale und Bode die Rede.

15. Geschichtszahlen für die Volksschule - S. 14

1914 - Leipzig : Wunderlich
Das Jo. Jahrhundert nach Christo. 928 gründete Heinrich I. als Zwingburg im Sorbenlande auf steilem Uferbügel an der Elbe die Burg Meißen. 935 schlug Heinrich I. die Ungarn bei Merseburg. 955 besiegte Otto I. die Ungarn auf dem Cechfelde. 962 ließ sich Otto I. vom papste die Kaiserkrone aufsetzen und gründete so das Heilige Römische Reich deutscher Nation.

16. Abth. 2 - S. 244

1817 - Elberfeld : Büschler
-44 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 919 --»278. 60. Philipp von Schwaben, 1.197—1208, und Otto Iv., 1197—-1215. Bei dieser unglücklichen Spaltung ist Teutschland mehr als zehn Jahre hindurch der Schauplatz von Zerrüttung, Raub und Mord gewesen, und beide Fürsten, die mit guten Eigenschaften begabt waren, konnten Nichts für das Reich thun; im Gegentheil, in ihrem Streben/ ein jeder für sich den Papst zu gewinnen, vergaben sie dem klugen Innocenz Iii. viele von ihren Rechten. Dieser begünstigte Otto Iv., als einen Welfen, und als Philipp 1108 durch Otto von Wittelsbach zu Bamberg ermordet war, — aus Rache, weil er ihm seine Tochter, die er ihm ver- sprochen hatte, nicht gab, — wurde Ottolv. allge- mein anerkannt. Allein die Freundschaft mit dem Papste dauerte nicht lange, weil Otto nicht alle Rechte des Reiches dahin geben wollte, und der Papst setzte ihm daher den jungen Friedrich, Hein- richs Sohn, der unterdeß in Sicilien hcrangewachsen war, als König entgegen. Er gewann bald Anhang, ward i2i5 in Aachen gekrönt, und Otto lebte zuletzt verlassen und unthatig in seinen Erblanden, und starb »216. 61. Kaiser Friedrich Ii. 1215 — 1250. Dieser Enke! Friedrichs 1. war seines großen Ge- schlechts würdig durch Heldensinn, Festigkeit des Willens und Kühnheit des Geistes, Und durch solche Milde und Anmuth bei seiner Erhabenheit, daß der Eindruck seiner persönlichen Größe noch lang nach seinem Tode blieb. Dabei liebte er Aufklärung durch Kunst und Wissenschaft; er übte selbst die Dichtkunst und es war Empfindung, Leben und Wohlklang in seinen Werken. Sein kühner Blick traf besonders die Thorheiten feines Zeitalters, und er strafte sie

17. Wiederholungsfragen aus der Geschichte - S. 19

1897 - Bamberg : Buchner
^10 9. In welchen Vertrgen schied sich das romanische Element des Frankenreiches von dem germanischen? * Wann kommt die Bezeichnung deutsch " auf? 10. Ursprung des Namens Lothringen. * Verfolge die Geschicke Lothringens durch die verschiedenen Jahrhunderte: (843); 869 Lothar Ii. f. 870; 921. 953; 1477; 1552; 1648; 1766; 1871. 11. Mit welchen ueren Feinden hatten die letzten Karolinger zu kmpfen? 14. St. (Die schsischen Kaiser.) 1. Wie ist das Knigtum Konrads I. aufzufassen? * Welche anderen Zwischenknige " sind mit ihm zu vergleichen? 1125; 1198; 1292; 1742. 2. Wie kam die deutsche Krone an Sachsen? 3. Wodurch bereitete Heinrich I. seinem Sohn den Weg? 4. Wodurch wurde Otto I. veranlat, das rmische Kaisertum zu erneuern? Welche Folgen hatte dies a fr Deutschland, b. fr Italien, c. fr die brige katholische Christenheit? 5. Wie verhielt sich Otto I. gegenber der neuerstarkten Herzogs-gewalt? Worin erblickte er die Sttzen seiner Macht? 6. Wie verhielt sich Otto Ii. Frankreich gegenber? 7. Wodurch kam Otto Ii. mit Unteritalien in Berhrung? * Welcher sptere Kaiser hat erreicht, was Otto Ii. milang? 8. Wie fate Otto Iii. das Kaisertum auf?

18. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 93

1913 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. "o zun: offenen Aufstand, ja zuin Mord verführte. Heinrich war zwar noch jung und unerfahren; aber er lud durch sein Verhalten eine große Schuld auf sich; es fehlte ihm die Ehrfurcht vor dem Könige lmd die Bruderliebe. Freilich wenn wir bedenken, wie selbstherrlich die Herzöge sich aus Heinrichs Zeit her noch fühlten, so können wir leicht begreifen, daß sie sich benachteiligt glaubten. Der König zeigte ihnen: Ich allein bin Herr im Reiche, und auf eigene Faust darf keiner mehr handeln. Otto faßte sein Königtum anders auf als Heinrich I. Wie verhielt sich der König in der Gefahr und wie kam es, daß er schließlich Herr der Empörung wurde? (Obwohl von allen Seiten bedrängt, behielt er doch seine Geistesgegenwart und seine Ruhe Er erkannte sofort, daß nicht nur seine Stellung als König, sondern auch der Frieden im Reich in Gesahr waren. Darum war er fest entschlossen, den Kampf mit den Empörern aufzunehmen. In demselben zeigte er seine Willensstärke, seine Klugheit, seinen Mut und seine Tapferkeit. Seiner königlichen Pflicht war er sich voll bewußt; darum ruhte er nicht eher, bis er den Landfrieden wiederhergestellt hatte.) Überschrift? Zusammenfassung: Ottos Kümpfe mit den Empörern. Verknüpfung. Was Heinrich I. und Otto I. für d i e innere Einigung Deutschlands getan haben. Als Heinrich I. König geworben war, gab es kein einiges Deutschesreich; die einzelnen Herzöge herrschten in ihren Ländern ganz selbständig. Dnrch Klugheit, Milde und Freundlichkeit gelang es Heinrich, sie zur Anerkennung zu bringen. Er b e g n ü g t e s i ch damit, daß die Reichsfürsten ihn als König, als obersten Richter und Heerführer anerkannten. Im übrigen ließ er sie in ihren Herzogtümern schalten und walten, wie sie wollten. So blieben der Frieden und die Eintracht im Lande gewahrt. Otto I. war nicht nur von den Franken und Sachsen, sondern vom ganzen Volk zum Könige erwählt worden. Er wollte nicht bloß den königlichen Titel haben, sondern auch wirklich erkönigundregiererdesreiches sein. Er sah seine Herzöge als seine obersten Beamten an, die ihm in allen Stücken zu gehorchen hätten und nichts ohne seine Einwilligung unternehmen dürsten. Als sie merkten, daß er ihnen ihre Macht nehmen und sich zum Alleinherrscher machen wollte, ba vergaßen sie ihr Treuegelöbnis und suchten den König zu stürzen. Aber ihr schlechtes Beginnen mißglückte; brei der Empörer gingen im Aufruhr unter. König Otto wurde alleiniger Herr und Gebieter und Deutschland erst jetzt ein wirklich einiges Reich. Zusammenfassung. Otto I. suchte die von Heinrich I. angebahnte Reichseinheit zu vollenden und den Bestand des Reiches zu sichern Er siegte über die Selbständigkeitsbestrebungen der Stammesherzöge und behandelte diese wie seine Beamten. So war Deutschland jetzt ein wirkliches einiges Reich und der König der oberste Herr und Gebieter. „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter." (Detbotiifcbe Aufgaben. „Frennbe in der Not, Freunbe im Tod, Fteunbe hinterm Rücken sinb drei starke Brücken." Anzuwenden aus das Verhalten der Herzöge und Verwandten des Königs. Otto I. und Karl der Große.

19. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 45

1915 - Breslau : Hirt
Ii. Brandenburg unter den Assaniern. 45 3. Albrechts Nachfolger (die Assanier). Albrecht der Bär vererbte seinen Nachfolgern nicht nur ein wohlgeordnetes Staatsroefen, sondern auch seine Tatkraft ging auf sie über. Sie blieben den Zielen ihres großen vorfahren treu, Schützer des Deutschtums gegen Osten und Norden und Derbreiter deutscher Kultur und Sitte zu sein. Bereits unter Markgraf Otto I. wurde mit der Markgrafschaft Brandenburg die Würde eines Erz-kämmerers des deutschen Reiches verbunden. Bei der Kaiserwahl im Jahre 1257 waren viele Kurfürsten geneigt, den derzeitigen Markgrafen Otto Iii., der mit seinem Bruder Johann I. gemeinsam in Brandenburg regierte, an die Spitze des deutschen Reiches zu stellen, mit dem Tode dieses trefflichen Bruderpaares teilte sich das askanische Herrschergeschlecht in zwei Linien, die sich nach den beiden größten Orten der flltmarf als Stendalsche und Salzwedelsche benannten. Doch litt unter dieser Teilung nicht die Einheit des Staates, vielmehr hat er gerade in dieser Zeit an innerer Kraft und äußerer Macht noch wesentlich zugenommen. Neben dem Bruderpaare Johann I. undgtto Iii. (um 1250) hat die Geschichte besonders das Andenken Otto s Iv. bewahrt. Er war Sänger und Held zugleich. Fahrende Minnesänger fanden in ihm und seiner gebildeten Gemahlin verständnisvolle und freigebige Gönner. 3ch mit nah ir hulde ringen alle mine lebenden tage, sol mir niht an ir gelingen, seht so stirbe ich sendet klage, sie entroeste mich zestunt. ir durliuhtig roter munt hat mich uf den tot verwunt. (Letzte Strophe eines Liebesliedes, das ffitto Iv. an feine spätere Gemahlin Hedwig von Holstein richtete.) Nicht minder geschickt wie die Leier handhabte Otto Iv., „der Minnesänger", das Schwert. Das zeigte er besonders in einem langwierigen, lange erfolglosen Kampfe mit dem (Erzbistum Magdeburg, der entstanden war, weil sich die dortigen Domherren weigerten, seinen Bruder zum Erzbischöfe zu wählen. Otto Iv. geriet im Derlauf des Krieges sogar in längere Gefangenschaft, aus der er erst durch ein hohes Lösegeld, das seine Gemahlin mit Hilfe eines treuen Dieners beschaffte, befreit wurde. Bei der Belagerung der Magdeburgischen Stadt Staßfurt drang ihm ein Pfeil in den Schädel, dessen Spitze längere Zeit nicht beseitigt werden konnte (Otto „mit dem Pfeile"). 4. Husgattg der Assanier. Unter dem Markgrafen Waldemar wurden die brandenburgischen Lande wieder in einer Hand vereinigt. Dieser letzte große Sprößling aus dem Stamme Albrechts des Bären überragte seine Dorgänger an Ritterlichkeit und Umsicht. Seine neiderfüllten Nachbarn im Osten und Norden, wohl gegen ein Dutzend Fürsten, schlossen einen Kriegsbund mit dem Ziele, den jugendlichen Brandenburger von seiner höhe zu stürzen und ihn einer Reihe seiner Gebietsteile zu berauben. Aber der stets kriegsbereite helö kam seinen hinterlistigen Feinden zuvor. In der überaus blutigen Schlacht bei Gransee (an der heutigen Bahnlinie Berlin— Stralsund) rang er helöenmütig mit seinem gefährlichsten Gegner, dem Herzog von Mecklenburg. Siegte Waldemar auch nicht, so hatte er seinen Feinden doch einen solchen Begriff von seiner Macht und seinem trotzigen willen beigebracht, daß sie

20. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 68

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
68 Vierter Zeitraum. Das Deutsche Reich von Heinrich I. bis zum Ende der Staufer. f) Der dritte Zug nach Italien. Otto I. fllt in Unteritalien ein. Theophano vermhlt sich mit Otto Ii. Nachdem Otto einen Aufstand des rmischen Adels niedergeworfen hatte, rckte er in Unteritalien ein (966), knpfte aber bald Unterhandlungen mit dem byzantinischen Hofe an, um die Anerkennung seiner Kaiserwrde und die Hand einer griechischen Prinzessin fr seinen bereits zum König und Kaiser gekrnten Sohn Otto zu erlangen. Erst nach langjhrigen Bemhungen kam er zum Ziele; doch mute er ausdrcklich den griechischen Besitzstand in Unter-italien (Apulien und Kalabrien) anerkennen. Zur Osterzelt des Jahres 972 traf die Prinzessin Theophano, eine Nichte des griechischen Kaisers, in Rom ein und wurde hier mit dem jungen Otto vermhlt. D. Die Persnlichkeit Ottos des Groen und sein Ende. Otto I. erinnert sowohl durch seine Taten als auch besonders durch seine Persn-lichkeit an sein Vorbild Karl den Groen und ist wie dieser in Sagen und Liedern viel gefeiert worden. Mit einem krftigen Krper ausgestattet, war er sein Leben lang ein eifriger Schtze und gewandter Reiter. Mchtig wallte der Bart gegen die alte Sitte auf die breite Brust herab. Feurige Augen leuchteten in dem gebrunten Antlitz. Stets trug er die heimische Kleidung; ebenso pflegte er sich seiner schsischen Mundart zu bedienen1, doch war ihm auch das Romanische und Slawische gelufig. Noch in seinem spteren Alter lernte er lesen. Seine Beschftigung teilte er zwischen Arbeiten im Dienste des Staates und Werken der Frmmigkeit. Er war immer-fort ttig und gnnte sich nur wenig Nachtruhe. Von Natur freundlich, besa er doch eine eiserne Willenskraft, die vor keinem Hindernisse zurckschrak. Von seiner Wrde hatte er die hchste Vorstellung; er betrachtete sie als ein Geschenk der gttlichen Gnade und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Als Schirmherr der Kirche fhlte er sich verantwortlich fr ihr Gedeihen. Am meisten wirkte er durch das Beispiel der grten Sittenstrenge, namentlich in Italien, wo die allgemeine Verderbnis auch das Papsttum ergriffen hatte. Als Otto im Jahre 973 zu Quedlinburg das Osterfest feierte, erschienen Gesandte der Bhmen, Polen und Dnen, der Rmer und Griechen, der Russen, Bulgaren und Ungarn, um dem mchtigsten Herrscher des Abendlandes zu huldigen. Bald nachher starb der Kaiser auf derselben Pfalz wie fein Vater. Seme Gebeine ruhen jetzt im Dome zu Magdeburg. In dieser Stadt hatte Otto mit Vorliebe geweilt; sie verdankte ihm ihr erstes Aufblhen. 1 Eine allgemeine deutsche Sprache gab es damals weder im schriftlichen noch im mndlichen Verkehr.