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1. Nationale Erdkunde - S. 11

1911 - Straßburg i.E. : Bull
4. Deutscher Boden und deutsche Volksernährung. 11 Erzeugnissen der Landwirtschaft der Wein. Zwar können wir uns mit den eigentlichen Weinländern nicht messen. Immerhin liefern unsere Rebflächen (dem Ertrage nach geordnet: Elsaß-Lothringen, Rheinland, Baden, Bayern, Hessen, Württemberg) einen jährlichen Mostertrag im Werte von etwa 100 Millionen Mark. And doch führen wir auch hier noch große Mengen ein (aus Frankreich, Spanien, Italien, Österreich-Angarn). Genug an diesen Zahlen. Wir sehen: Für den Bedarf an Brotgetreide, an Fleisch, an anderen von der Land- Wirtschaft zu liefernden Nahrungsmitteln sind wir aufs Ausland angewiesen. Wir müssen Welthandel treiben. Nun verbrauchen wir noch eine Reihe anderer Nahrungs- und Genußmittel, die wir aus heimischem Boden garnicht erzeugen können. Wer möchte den Kaffee entbehren? In welcher Weise macht sein Verbrauch uns aber vom Auslande abhängig! 1907 führten wir nicht weniger als rund 190000 t ein im Werte von 162 Millionen Mark (vergl. Brasilien, Guatemala, Java). Daneben haben wir einen starken Kakao bedarf, den zweitstärksten unter den Ländern der Welt. Kakao wird bei uns eben immer mehr als das, was er wirklich ist, als Nahrungs-, nicht nur als Genußmittel betrachtet. Doch auch durch dieses Nahrungsmittel werden wir dem Auslande tributpflichtig. 1907 zahlten wir sür rund 35000 t Kakaobohnen 62 Millionen Mark ans Ausland. — Reis können wir in unserer Äeimat auch nicht bauen und können und wollen ihn doch nicht mehr entbehren, wenn wir auch annähernd 97,8 Millionen Mark dafür ausgeben müssen. (Vergl. Siam, China, Japan, Britisch-Äinterindien.) Wir sühren davon wieder aus für 29,3 Millionen Mark; es bleiben also rund 70 Millionen Mark zu zahlen. — Ein weiteres Genuß- mittel ist der Tee, für den ebenfalls Millionen aus unseren Taschen ins Ausland wandern. (China, Japan, Ceylon.) Endlich erwähnen wir noch Tabak, von dem wir 1907 etwa 70000 t im Werte von 132 Millionen Mark aus fremden Ländern bezogen. Es wäre noch manches anzuführen, was wir für unsere Nahrung oder unsern Genuß ausgeben müssen, z. B. sür Eier 150 Millionen Mark. Auch das Obst müssen wir hier nennen. Der Wert der ge- samten deutschen Obsternte stellt sich pro Jahr auf 250 Millionen Mark. Daneben haben wir aber noch eine Einfuhr von 50—60 Mil- lionen Mark. 25—30 Millionen Obstbäume müßten noch gepflanzt werden, um diese Einsuhr zu decken. Platz genug wäre vorhanden. Alle diese Genußmittel bedingen, wie wir sehen.

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1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 135

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 135 — drittes Haupterzeugnis gilt für China die Baumwolle, die in ganz China mit Ausnahme des äußersten W. gezogen wird. Maulbeer- bäume bedecken in China und Japan die Gehänge, und es wird Seide in noch ausgedehnterem Maße gewonnen als der Tee. Während das übrige China waldlos und kahl ist, bedecken die Wälder Japans fast die Hälfte des Bodens und enthalten neben dem Kampfer- bäum den für die japanische Industrie hochwichtigen Lackbaum und den Talgbaum. Weite Mohnfelder zur Gewinnung des Opiums bedecken die Landschaften zwischen Hoang-ho und Jang- tse-kiang. Wie in allen Monsunländern spielt die Viehzucht auch in China und Japan eine untergeordnete Rolle, da alle Niederungen für den Reisbau benutzt werden. Wichtig dagegen ist der Fischfang. Reis und die Ergebnisse des Fischfanges sind das Haupternährungs- mittel. Die gefahrvolle Arbeit im taifunreichen Meere hat die Japaner zu furchtlosen, todesverachtenden Seeleuten gemacht. Der Bergbau ist trotz der reichen Lager von Eisen und Steinkohlen in China, von Kohlen und Kupfer in Japan noch wenig ausgebildet und steht besonders in China in keinem Verhältnis zu dem tatsächlichen Reichtum des Landes. Dagegen leisteten Chinesen und Japaner in der Industrie Bedeutendes. Während aber Chinas Industrie nicht mehr auf der Höhe steht, ist die Japans, besonders in Gewerben, unter euro- päischem Einfluß zur Großindustrie geworden. Immer noch blüht heute in China die Papierbereitung, die Elfenbein-, Holz- und Steinschnitzereien, die Strohflechterei sowie die Erzeugung von Porzellanwaren, wozu das Kaolin weithin über China ver- breitet sich findet. Japan ist das Land der Lack- und Porzellan-, der Bronze- und Emaillewaren; außerdem liefert die Haus- induftrie Elfenbein-, Schildpatt- und Perlmutterschnitzereien. Hauptartikel der Großindustrie sind Seide und Seiden waren, die fast die Hälfte der gesamten Ausfuhr bilden. Nicht minder wichtig ist die in großem Umfang betriebene Herstellung von Baumwoll- garnen und Baumwollwaren, wozu außer der eigenen noch fremde Baumwolle verarbeitet wird. Papier- und Zigaretten- Fabrikation bilden ferner einen nicht unerheblichen Teil gewinn- bringender Beschäftigung. So ist denn der Handel beider Länder nicht unbedeutend. Sie führen hauptsächlich aus Rohseide und Seidenwaren, Tee, Papier und Erzeugnisse der Hausindustrie, Japan im besonderen noch Kohlen, Kupfer, Baumwollwaren und Kampfer. Während China eine An- zahl Produkte einführt, die im Lande gewonnen werden könnten, bedarf Japan außer den im eigenen Lande im reichen Maße er- zeugten Rohstoffen noch eine Zufuhr fremder für die hochentwickelte

2. Lehrbuch der Geographie - S. 687

1867 - Münster : Theissing
Besondere Geographie von Asien. 687 7. Die Lieu-Khieu (Lju-Kju- spr. Lu-tschu-) Inseln liegen, 36 an der Zahl, östlich von China, sind bergig aber fruchtbar, und haben ein mildes Klima. Getreide, Reis, Thee, Baumwolle, Zucker, Pfeffer, Tabak, Indigo, Südfrüchte; Gänse, Ziegen, Rindvieh, Schweine; Eisen, Schwefel, Steinkohlen sind ihre Produkte. Die Bewohner, von guter Ge- müthsart, treiben Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Handel mit China und Japan; sie haben ihren eigenen König (Häuptling), der aber den Kaisern von China und Japan tributpflichtig ist. — Die größte der Inseln ist Lie u- Khitzu (Okinawasima), mit dem Hafen Napakiang. — Auch auf diesen Inseln leben Christen und der Titularbischof von Japan. Änmerk. Auch das Königreich Annam (Lochinchina) (s. später) ist dem Kaiser von China tributpflichtig. §. 116. Japan (Dai-Nipon d. i. großer Sonnenaufgang). (7000 lum. mit 30 Will. E.)(?) Grenze, Lage, physikalische Beschaffenheit, Produkte. Aufg. 73. Wo liegt das Jnselreich Japan? 74. Fahre um dasselbe herum und nenne alle einzelnen Meerestheile. 75. Wie heißen die zunächst gelegenen Länder? Welches Land ist gegen Osten das nächste?! 76. Unter welchen Längen- und Breitengraden liegen die Inseln? 77. Mit welchem europäischen Jnselreiche läßt sich Japan gut vergleichen? Vergleiche es damit nach Lage, Größe, Bevölkerung, Bedeutung. Die Gruppe der japanischen Inseln besteht aus vier großen-und vie- len kleinern Inseln; auch die vorhin genannten Lwu-Khieu-Jnseln gehören eigentlich dazu. Die Küsten sind reich an Buchten, aber die Schifffahrt ist durch viele Klippen, Untiefen und Strudel gefährlich. Das Innere des Landes ist noch weniger bekannt, als China, da die Lage der Inseln und die Gefahren des japanischen Meeres das System der Abschließung begünstigten. An den Kü- sten erscheinen die Inseln als Hügelland; im Innern erheben sich Gebirge mit zum Theile noch thätigen Vulkanen; Erdbeben sind häufig. Die Flüsse haben meistens einen kurzen, reißenden Lauf, nur wenige sind schiffbar. — Das Kliina ist sehr unbeständig, Kälte und Wärme wechseln rasch und auch außer den Regenmonaten Juni und Juli ist der Regen nicht selten. In den südlichen Gegenden wird die oft große Hitze durch Seewinde gemildert, die Winter sind kurz, aber nicht selten strenge; auf den nördlichen Inseln sind Regen, Nebel und Stürme häufig, die Winter länger und sehr strenge. Der Reichthum an Produkten, besonders des Mineralreichs, welches Gold, Silber, ausgezeichnetes Kupfer rc. aufweiset, hat Europäer verschiedener Nationen, Portugiesen und Spanier, Holländer und Engländer zu immer neuen, aber meist fruchtlosen Versuchen veranlaßt, in Japan festen Fuß zu fassen. Die Produkte des Pflanzen- und Thierreichs sind denen in China

3. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 276

1911 - Berlin : Winckelmann
— 276 — traf der Staat umfangreiche Veranstaltungen, damit die Gebäude gegenfeuers-gefahr versichert werden konnten. Im 19. Jahrhundert aber wurden mit Genehmigung des Staates große Gesellschaften gebildet, welche auch die Vorräte des Landmann^ und Kaufmanns und das Mobiliar gegen Feuersgefahr versicherten. Außerdem entstanden Hagel-, Lebens-, Vieh- und Rentenversicherungen. Durch solche Veranstaltungen ist ein großer Segen gestiftet worden; denn bei Unglücksfällen und sonstigen Umständen werden die Versicherten in einem gewissen Grade vor Verarmung und Not geschützt. Genossenschaften. Durch Entstehung der Fabriken und durch die Herrschaft des Kapitals hat sich die Lage des kleinen Gewerbetreibenden stetig verschlechtert. Oft mußte der Meister die Erfahrung machen, daß er mit den Leistungen des Großbetriebes nicht wetteifern konnte. Da war es s ch u l z e - D e l i tz s ch , der das Auskunstsmittel fand, daß man sich durch Bildung von Genossenschaften selbst helfen könne. So kam es denn, daß nicht nur die Handwerker, sondern auch die Landwirte und Arbeiter sich zur Eigenhilfe vereinigten. Es gibt verschiedene Genossenschaften. Die Vorschuß-, Kredit- und Darlehnsvereine suchen es zu vermitteln, daß ihre Mitglieder die notwendigen Barmittel bekommen. Die Rohstoff-Vereine sorgen dafür, daß die Rohstoffe, welche die Handwerker gebrauchen, im großen (also zu den billigsten Preisen) angekauft werden, und die Mitglieder nur den Einkaufspreis zu entrichten haben. Die K o n -jum vereine kaufen die Lebens- und Wirtschaftsbedürfnisse ebenfalls im großen ein, um den Mitgliedern die betreffenden Waren im Kleinverkauf möglichst billig überlassen zu können. Die Magazinvereine stellen die von den Mitgliedern verfertigten Gegenstände im Vereinsmagazin zum Verkauf aus. Durch solch ein genossenschaftliches Zusammengehen ist so mancher vor dem Ruin bewahrt geblieben. 164. 2lusterdeutscbe Ereignisse in jüngster Zeit. (Überblick.) Japan. Die Japaner lebten lange Zeit in abgeschlossenen Verhältnissen und traten erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit den europäischen Mächten in Verkehr. Nun drang in jenes Land eine ähnliche Kultur, wie wir sie haben, schnell ein, und im Laufe von 10—25 Jahren wurden dort Schulen verschiedener Art eingerichtet, Eisenbahnen und Maschinen hergestellt, eine Flotte und ein Landheer nach europäischer Art gebildet. Handel und Gewerbe nahmen unter den neuen Verhältnissen einen hohen Aufschwung. In den Kriegen mit China (1894 und 1900) erfocht Japan glänzende Siege und zeigte feine militärische Schlagfertigkeit. An neuem Landgebiet fiel ihm aber von China nur die Insel Formosa zu, weil die europäischen Staaten eine erhebliche Vergrößerung Japans verhinderten. — Im Laufe der Zeit hat auch das Christentum in diesem Reiche Eingang gefunden. Die Staatsreligion ist der S i n f y n , d. h. Götterglaube, er besteht in der Verehrung der Sonne und der Ahnen. Der Kaiser, Mikado, ist weltlicher und geistlicher Herrscher zugleich. Der Russisch-japanische Krieg 1904—1905. Nach Beendigung des Krieges, den die Großmächte (1900—1901) in China führten, besetzte Rußland

4. H. 2 - S. 25

1913 - Leipzig : Wachsmuth
— 25 — gibt es viel, aber keine Gänse. Einen ganz hervorragenden Platz nimmt die Seidenzucht ein ; und obschon sie auf die Insel Hondo be- schränkt ist, liefern ihre Produkte allein die Hälfte des Ausfuhrwertes. Die Heimat der japanischen Industrie ist China;, aber die Japaner haben ihre Lehrer überflügelt und leisten auf allen Gebieten des Ge- werbes Hervorragendes. Die Verarbeitung einheimischer und impor- tierter Rohprodukte steigert sich von Jahr zu Jahr und macht es der europäischen Einfuhr immer schwerer, mit der einheimischen Industrie erfolgreich zu konkurrieren. Ganz besonders sind es Lackierkunst, Porzellanfabrikation, Bronzeindustrie und Waffenschmiedekunst, in denen sich japanische Kunstfertigkeit und japanischer Kunstsinn zu erkennen geben; aber auch in der Textilindustrie, der Papier- und Lederwarenfabrikation, kurz auf allen Gebieten der Manufaktur haben die Japaner derartige Fortschritte gemacht, daß ihre Industrie vielfach bereits die europäische beeinflußt. Das Verkehrswesen ist in Japan ähnlich wie in China. Gute, zumteil gepflasterte Straßen führen seit langem in allen Teilen des Reiches geradlinig fort, und zu ihnen sind in neuerer Zeit, nament- lich in den mit Bergschätzen gesegneten Provinzen des Landes, Eisen- bahnen gekommen. Das Verkehrstreiben hat einen durchaus anderen Charakter als bei uns. In Japan fällt dem Beobachter vor allem der Mangel an Reitern auf, dagegen gewahrt man mehr Fußläufer und vielmehr Last- als Zugpferde. Größere Lasten trägt man wie in China an Bambusstäben, die auf den Schultern zweier hinter- einander herschreitender Träger ruhen. Zahlreich sind die von Menschen gezogenen Karren, besonders aber die kleinen, hohen, zweirädrigen Wagen, die noch gar nicht solange in Aufnahme ge- kommen sind, aber schnelle Verbreitung, teilweise auch bei uns, gefunden haben. Sie heißen Kuruma, haben eine Gabeldeichsel mit Querholz, einen sesselförmigen Kasten und ein Schutzdach aus Öl- papier. Ihre Ausstattung ist meist sehr elegant, und die japanische Industrie leistet in der Fabrikation dieser Fuhrwerke ganz Hervor- ragendes. Die Kuruma vertreten gleichsam unsere Droschken, und die Regierung hat eine eigene Taxe für dieselben mit Berück- sichtigung der Lasten und Entfernungen festgesetzt. Auf ebenem Boden befördert ein guter Läufer den Wagen mit seinen Insassen täglich 65 km weit; und auch Europäer benutzen diese Beförderungs- mittel, da ihnen andere nicht zur Verfügung stehen. Die Religion der Japaner ist keine einheitliche. Die ursprüng-

5. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 21

1911 - Leipzig : Hirt
21 33. Tee-Pflanzung in China. Der Tee wird als niedriger Strauch gezogen und beschnitten, damit die Zweige buschig werden. Er verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden bis fünfmal jährlich geerntet, an der Sonne getrocknet, auf Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heitz zwischen den Händen gerollt, dann sortiert und verpackt. 34. Nagasaki aus der Insel Kiuschiu in Japan. Der China am nächsten gelegene, wichtige Hafen Japans liegt nahe der Einfahrt in einen tiefen Golf, der sich weit landeinwärts dehnt und an Naturschönheiten überreich ist. Zahlreiche malerische Nebenbuchten mit ver- streuten kleinen Eilanden strecken sich seitwärts zwischen den bewaldeten Bergzügen in das dicht bevölkerte Land.

6. Für Oberklassen - S. 340

1870 - Altenburg : Bonde
340 Baum 8 Monate hindurch blüht und stets Blumen und Früchte zugleich trägt. Diese bilden eiförmige, \ Zoll lange, fleischige, innen mit einer pergamentartigen Haut ausgekleidete zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachrvthen Farbe unsern Kirschen gleichen In jedem Fache liegt ein Samenkorn, die flache, mit einer Mittelfurche versehene Seite ist nach innen, die gewölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen auf besonders eingerichteten Mühlen von dem rothen Fleische. Der Thee ist kein solcher Weltbürger geworden, wie der Kaffee, der sich in jede Küche und auf jede Ofenbank drängt, sondern ein gar vornehmer Vetter desselben, der nur gewählte Gesellschaften besucht. Der Theestrauch gedeiht nur recht in seinem Vaterlande China und in Japan, wohin ihn chinesische Mönche verpflanzt haben. Anderswo wurde er auch angebaut, allein die feinen Zungen finden ihn grob und ohne Duft. Was für ein vornehmes Gewächs er ist, zeigt sich darin, daß man erst im dritten Jahre seine Blätter benutzen kann, und daß man schon im siebenten die Sträucher wieder umhauen und neue setzen muß. In der Zwischenzeit will er mit Ölkuchen und trocknen Sardellen gedüngt und mit dem Safte des Senfsamens begossen werden. — In China und Japan ist der Thee seit mehr als 1000 Jahren Nationalgetränk. Es genießt ihn der Kaiser und der Bettler; er wird jedem Gaste angeboten und auf allen Straßen und Wegen in besonderen Schenken verkauft. Auch gibt es dort Leute, die in der 319. Der Theestrauch. Kunst, den Thee zuzubereiten und ihn mit Anstand zu serviren, für Geld Unterricht ertheilen, und es soll Kenner geben, die mehrere hun- dert verschiedene Sorten zu unter- scheiden wissen, wozu allerdings eine Zunge und eine Nase gehört fast so fein, wie ein Ohr, das Gras wachsen hören will. Der Theestrauch erreicht, sich selbst überlassen, eine Höhe von 10 — 12 Fuß; unter der Kultur hält man ihn niedriger, oft nur 2—3 Fuß hoch, weil er dann desto mehr Zweige treibt. Er ist ganz mit glänzenden, dunkelgrünen Blät- tern bedeckt, denen unserer Sauer- kirschen ähnlich. Die großen, schön weißen, schwach duftenden Blumen kommen einzeln aus den Blatt- winkeln und gleichen einigermaßen

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 156

1903 - Trier : Lintz
156 Asien. die von Büffeln gezogen werden, benutzt. Alles anbaufähige Land ist in Kultur genommen. In dem Lößgebiet des nordwestlichen China ist der chinesische Bauer der Verbreitung des Lößes bis zu einer Höhe von 2000 m gefolgt. Nach dem ältesten chinesischen Geschichtswerke, das der Philo- soph Confucius im 6. Jahrb. v. Chr. verfaßte, erfand ein chinesischer Herrscher etwa ums Jahr 2700 v. Chr. den Pflug. Noch heute muß alljährlich der Kaiser von China durch vorgeschriehene Zeremonien die hohe Bedeutung des Ackerbaues für das Land ausdrücken und dem Erfinder des Pfluges, der unter die Götter versetzt wurde, Opfer bringen. Der Bauernstand ist sowohl in China als auch in Japan und Korea ein Ehrenstand, der eine höhere Rang- ordnung als der Handwerker- und Kaufmannsstand hat. Viehzucht. Die Viehzucht spielt in den Monsunländern Ostasienseine ebenso geringe Rolle wie in den südasiatischen Monsungebieten. Alle für den Wiesenbau geeigneten Täler und Niederungen werden zum Reisbau benutzt. So bleiben keine genügenden Flächen zur Erzeugung von Viehfutter. Auch auf religiöse Vorstellungen, be- sonders auf den Glauben an die Seelen Wanderung, ist die unter- geordnete Stellung der Viehzucht zurückzuführen. Das wichtigste Haustier, das die gewöhnliche Fleischnahrung liefert, ist das Schwein Große Bedeutung haben für die Volksernährung auch Fifdchzuchtld'^^sc^1^ai1^' und^ Fischzucht. Millionen Menschen in China und Japan ernähren sich vorwiegend von Fischen. Der Fischreich- tum in den chinesischen und japanischen Meeresgebieten soll noch größer sein als in den berühmten Fischereigründen an der Bank von Neu-Fundland und ist wie dort auf das Zusammentreffen von zwei Meeresströmungen, einer warmen, des Kuro-Siwo, der von S kommt, und einer kalten nördlichen zurückzuführen. Für die Erzeugung von Handelswerten, als Quelle des Reichtums, seidenraupen-hat in Ostasien die Seidenraupenzucht eine größere Bedeutung zücht ajs jn irgend einem andern Lande auf Erden. Der Maulbeerbaum, auf dem sich die Zucht des Seidenspinners gründet, wird in China etwa so weit nach N, als der Reisbau reicht, in Japan auf der ganzen Länge der Hauptinsel angepflanzt. Nach dem ältesten chinesischen Geschichtswerke (s. oben) hat eine chine- sische Kaiserin etwa um das Jahr 2600 v. Chr. die Seidenzucht in der Provinz Scban- tung eingeführt. Die jeweilige Kaiserin von China gilt darum als Beschützerin dieser wichtigen Nährquelle, wie der Kaiser der Beschützer des Ackerbaues ist. China erzeugte in den 90 er Jahren jährlich 11 Mill. kg Rohseide, Japan 6, ganz Europa 4—5. Mineralische Der große Reichtum der ostasiatischen Länder, besonders Schatze. Qhinas an mineralischen Schätzen spielt auf dem Weltmarkt nur eine ganz unbedeutende Rolle. Reich an Erzen ist namentlich die südchiuesische Provinz Jiinan, wo ein sehr alter Bergbau statt- findet. Die großen Kohlenvorräte Chinas werden noch fast gar nicht ausgebeutet, weil die Lager meist sehr weit von der Küste entfernt sind. In jüngster Zeit hat eine deutsche Gesell- schaft den Kohlenbergbau im westlichen Schantung begonnen (siehe Kiautschou). Japan liefert schon ziemlich viel Kohlen und an Erzen besonders Kupfer. Sowohl China als auch Japan sind ferner

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 375

1855 - Mainz : Kunze
Ankn — Korea, Japan. 373 8. Königreich Korea — 4000 Q. M. mit 5mill. Bewohner. Kultus buddhistisch, Schriftsprache chinesisch. Europäern wird kein Eintritt ins Reich ge- stattet. Der König residirt zu Kingkitao und ist zinspflichtig nach Japan wie nach China, wogegen beide Kaiser ihm Geschenke machen. Der jedesmalige Thronfolger soll in Japan erzogen werden. In ähnlichem Verhältniß steht der König der von China und Japan aus kolonisirten Lutschn oder Liukiu Inseln. Das Kaiserthum Japan besteht ans den bergichten doch reichbegabten Inseln Nipon oder Niphon, Sikok, Kinsiu oder skimo, und mehren kleineren; aucb die kältere im Innern unbewohnte Insel Jesso gehört dazu. Die höchsten Berge sind die beiden Vul- kane Fusinojama und Sirajania mo Nipon. Unter den vielen Produkten rühmt man das besonders treffliche Kupfer und die höchst feine Porcellanerde. — Be- völkerung: 25 bis 30 Will, aus 7400 Q. M. Lange vor Christi Geburt wurden die Inseln von China aus kolonisirt; eben daher erhielten sie den Buddhaknltns und Kenntniß von Konfutse's Lehren. Während die Japaner nun in Landwirthschaft, Gewerben, Binnenhandel, geistiger Bildung, Lebensart und ceremonieller Umständlichkeit mit den Bewohnern Chinas wetteiferten und etwa auf gleicher Stufe mit ihnen sich hielten, wußten sie doch der Erobernngölust chinesischer Kaiser zu widerstehen und haben ihre politische Unabhängigkeit bewahrt. Das Bnddhathum hatte sich bei ihnen wie in Tibet gestaltet; der oberste Bonze oder Lama, Dairi Soma war zugleich Herrscher des unter viele Lehn- fürsten vertheilten Reichs geworden, und blieb es Jahrhunderte hindurch, bis er in neuerer Zeit (seit 1585) den weltlichen Feudatscepter an ein weltliches Oberhaupt abtreten und sich blos mit geistlicher Hoheit begnügen mußte. Daß sich Japan noch mehr als China gegen das Ausland verschließt, daß alles Reisen nach andern Ländern aufs strengste verboten ist, darf man der Religion nicht allein zuschreiben, denn das Bnddhathum ist nicht grade verfolgung- süchtig; vielmehr ist es die weltliche Politik, die jeden fremden Einfluß abzuhalten sucht, besonders in neuerer Zeit. Vor dem 17. Jahrhundert war es nicht so; man hatte die Portugiesen gastfrei aufgenommen. doch das unbesonnene Be- nehmen dieser Europäer, vor allen der Uebermuth, womit die Jesuiter, nachdem sie höchst geschickt sich in Japan fest gesetzt und viele Proseliten gemacht, sich in die innern politischen Händel mischten, brachte die neu entstandene weltliche Oberregierung des Kubo Soma gegen sie in Harnisch. Im I. 1687 wurden Portugiesen und Jesuiter vertrieben, das römische Kirchenthum. wo es irgend Wurzel gefaßt, mit Gewalt wieder ausgerottet, und nur (neben Chinesen und Koreanern) den seit 1611 am Handel theilnehmenden Holländern, deren Glaube friedlicher schien als der jesuitische, Zutritt au der Küste gestattet; jedoch auch den Holländern nur in dem einzigen Hafen Nan gasaki auf Kinsiu, und zwar unter

9. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 180

1908 - Trier : Stephanus
— 180 — obernd nach China vor und unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahl- reicher Empörungen haben sie sich immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Die Hauptstadt ist Mukden. 2. Die Mongolei ist ein wildes Steppen- und Gebirgsland, in dessen Mitte die Gobi (vgl. S. 153) liegt. In derselben ist der Handels- platz Maimatschin zu merken. 3. Tibet ist das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlun. Seine gewerbreiche Hauptstadt ist Lasa. 4. Ostturkestan (mit den Handelsstädten Kaschgar und Jarkand) und die Dsnngari bilden zwei wichtige Völkertore für die Heeres- und Karawanenzüge zwischen West- und Ostasien, durch welche wiederholt innerasiatische Völker (Hunnen, Mongolen, Türken) nach Westasien und Europa vorgedrungen sind. ä) Die Halbinsel Korea (218200 qkm, 92/3 Mill. Einw.) ist ein Kaiserreich unter der Oberhoheit Japans (Hauptstadt Söul). Iii. Warum ist China für uns von besonderm Interesse? (Boxerauf- stand, Kolonie Kiantschon.) Wie kommt man von hier nach China? Was wurde euch von Soldaten, die in China waren, von diesem Lande und der Reise dorthin erzählt? Wo liegt es? Gib seine Grenzen an! Wo ist China am fruchtbarsten? Warum? Seine Bodengestalt. Merkwürdige Flüsse. Inwiefern ist China ein Riesen- reich? (Große Ausdehnung, große Bevölkerungszahl, hohes Alter, große Flüsse, Städte, Bauwerke, großer Reichtum an Erzeuguissen aller Art/) Wie sieht ein Chinese aus? Welche Eigenschaften und Charakterzüge an dem Chinesen gefallen uns? Welche nicht? Wie erklärt sich ihr Fremdenhaß? Von welchen Nachteilen war es, daß sich China so lange gegen die Fremde und alles Fremde abgeschlossen hat? Wichtige Städte in China. Welche Erzeugnisse aus China kommen zu uns? Wann wurde China in der Geschichte genannt? 13. Japan (das Jnselreich Asiens). Das Kaiserreich Japan ist ein Inselstaat, der aus vier großen (Jeso, Nippon [oder Hondoj, Sikok und Kiuschiu) und vielen kleinern Inseln besteht. Nippon ist die größte; die Eingeborenen bezeichnen mit diesem Namen auch das ganze Reich. Der Ausdruck Japan, der gleich Nippon Land des Sonnenaufganges bedeutet, wird im Lande selbst nicht gebraucht; er rührt von den Portugiesen her. Japan ist (417 412 qkm groß) also um l/5 größer wie Preußen und wird von 51,7 Mill. Menschen be- wohnt. Auf 1 qkm kommen im Durchschnitt 124 Einw. (in Preußen bloß 107). Die Inseln sind alle gebirgig und vulkanisch. Die höchste Erhebung ist der jetzt erloschene Vulkan Fudschijama auf Nippon, 3800 m hoch. Er hat die Form eines abgestumpften Kegels und ist während des Jahres zehn Monate mit Schnee bedeckt. Von seiner Spitze aus hat man eine großartige Aussicht. Um dieselbe zu ge- nießen, besteigen ihn im Juli und August viele. (Dann ist er von Schnee frei.) Die Gebirge treten an vielen Stellen bis an das Meer heran, sonst lassen sie schmale Küstenebenen frei. Daher besitzt das Land auch keinen großen Strom, wenngleich es sonst sehr wasserreich ist. Japan hat Seeklima, also kühle Sommer und milde Winter. Der Boden ist fruchtbar und wird durch den Fleiß der Bewohner so er- tragssähig, daß Japan zu den reichsten Ländern der Welt gehört. Die Erzeugnisse sind dieselben wie in China. Besonders gedeihen Reis, Tee und Baumwolle, welche auch in großen Massen ausgeführt werden.

10. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 313

1916 - Stuttgart : Bonz
313 Kauf erworben (1867). Schon 1823 wurde von dem Prsidenten Monroe der Grundsatz aufgestellt, da die neue Welt kein Gegenstand fr Kolonisierung mehr sei und da die europischen Staaten sich in die Angelegenheiten der unabhngigen amerikanischen Staaten nicht einmischen drfen. Die bestehenden europischen Kolonien versprach man dabei zu achten. Die Union nahm einen gewaltigen Aus-schwung. Auch der Sezessionskrieg mit seinen Opfern (S. 273) wurde rasch berwunden. b. Weltpolitik. In den letzten Jahrzehnten lenkte auch die Union in die Netze einer Kolonien grndenden Weltpolitik ein. Sie erwarb die Hawaii-Inseln. Unter nichtigem Vorwand berfiel sie 1898 das schwache Spanien und zwang es zur Abtretung von Euba, Porto Rico und den Philippinen. Der Insel Euba wurde dabei ein Schein von Unabhngigkeit gelassen. Dann nahm sie die Ausfhrung des Panama-Kanals, um den sich feit Jahren der Erbauer des Sues-Kanals, der Franzofe Ferdinand von Lesseps bemht hatte, in die eigene Hand und brachte das groe Unter-nehmen 1915 zur Vollendung. Bis jetzt ist der Kolonialbesitz nicht sehr groß (Alaska und Euba gehren nicht dazu); er umsat 307 000 qkm mit gegen 10 Mill. Einwohner. 9. China und Japan, a. Frhere Geschichte. Die beiden ostasiatischen Reiche haben sich zu der abendlndischen Kultur ver-schieden gestellt. 1) China hat eine uralte Geschichte. Schon zur Zeit der Phramidenerbauer stand es unter Kaisern. Frh erwarb es eine nicht geringe Kultur. Ursprnglich verehrten die Chinesen die Ahnen. Dann trat (um 500 v. Chr.) Konfuzius unter ihnen auf, weniger ein Religionsstifter als der Lehrer einer nchternen Moral, der aber spter gttliche Ehre erhielt. Auch der Buddhismus (S. 233) fand namentlich unter dem niederen Volk viel. Anhnger. Das friedliche Volk unterlag leicht fremden Herrschern. Seit 1644 stand es unter der Herrschaft der Mandschu. Von ihnen rhrte die.abschlieung des Landes nach auen her. Es war ein schmhlicher Anla, der Handel mit dem indischen Opium, was die Englnder zuerst dazu brachte, auf ffnung des Landes zu dringen. Durch mehrere Kriege wurde China gentigt sich dem fremden Handel zu ffnen. Auch dann sahen die Chinesen lang mit Verachtung aus die Fremden herab und lernten A:r zgernd und widerwillig von ihnen. 2) Japan war schon lange vor Christi Geburt ein Kaiserreich. Die altjapanische Religion gebot vor allem den Kaiser zu ehren. Spter hatte auch hier der Buddhismus sich verbreitet. Das Land war nicht immer abgeschlossen. Im 16. Jahrhundert sand das katholische Christentum Eingang und zahlreiche Bekenner. Dann aber wurde es um 1600 durch blutige Verfgungen ausgerottet und das Land vllig nach auen abgeschlossen. b. Japans Aufwachen. Krieg mit China (1894 1895). 1) Im Jahr 1853 erschien ein amerikanischer Admiral und forderte die ffnung einiger Hfen fr notleidende Schiffe; im nchsten Jahr wurde mit der Union der erste Vertrag geschlossen, dem bald andere folgten. Japan erschlo sich. Dann ergriff der Kaiser (Mikado), der seit Jahrhunderten durch den Reichsseldherrn, den Schogun,

11. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 305

1832 - Kempten : Dannheimer
Das chinesische Reich» 305 §. 2- Physische Beschaffenheit. Der Boden dieses Landes, das den Europäern fest ver- schlossen ist, ist gebirgig, das Clima im N. kalt, im S. warm und fruchtbar. Hier sollen noch Baumwolle und die Gewächse des Südens gedeihen. Sonst beschäftigen sich die Einwohner mit Ackerbau, Vieh- zucht und Fischfang; ihr Handel aber beschränkt sich blos auf China und Japan. Die Seefahrer wollen sehr guten Anbau, selbst bis auf die Gipfel der Berge bemerkt haben. H. 5. Eiutheiluug und N e g i c r u n g. Korea hat die Würde eines Königreiches, und ist in 8 Provinzen getheilt. An der Spitze des Staates stehet ein Erbkönig, der dem Kaiser von China zinsbar ist, und auch dem Kaiser von Japan Tribut bezahlt. §.4. Ortsbeschreibung. Kingkitao, in Mitte der Halbinsel, Haupt- und Resi- denzstadt, angeblich mit einer merkwürdigen Bibliothek, G. Der Likeio-Archipel. H. I. Lage, Bestandtheile und Größe. Dieser Archipel liegt südlich von Japan und östlich von dem eigentlichen China, und bestehet aus 56 Eilanden, die zusammen gegen 500 d. □ M. mit 500.000 E. umfassen. §. 2. Physische Beschaffenheit. Alle diese Inseln sind sehr gebirgig, und zum Theil vul- kanisch, haben aber ein gemäßigtes Clima und großen Reich- thum an Getreide, Obst, edeln Früchten, Thee, Pfeffer, Baum- wolle, Tabak und Zuckerrohr. Handel wird nur mit Japan und China getrieben» §. 3. Regierung und H a n p t i n s e l. Die Inseln sollen einen eigenen König haben, der ein Va- sall des Kaisers von China ist. Das größte der Eilande heißt Likeio, ist gut angebaut, und mit Städten und Dörfern angefüllt» --------*------------------ 6) Das Kaiserthum Japan: (Charte Nro. 24.) §. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser Staat, aus lauter Inseln bestehend, liegt ostwärts von Korea und der Mandschurei im großen Welrmeer, und wird von jenen Ländern durch das japanische Meer und den großen tatarischen Meerbusen getrennt. Der Flächeninhalt soll über 12.500 d. n M. und die Ein- wohnerzahl nach einigen io bis 15, nach andern 25 bis 50, und wieder nach andern 40 -bis 50 Millionen Seelen betragen» Cammcrers Lehrb. d. Erdkunde r>te einst. 20

12. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 200

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
200 H. Außereuropäische Crdteile. Jang-tse. Dieser Bezirk ist für den Teehandel wichtig; im n. China kommt der Teestrauch wegen der Winterkälte nicht fort. Am Ende des in die S.-Küste einschneidenden Spitzgolfs wird *Kanton von den Europäern nach der Provinz Kuangtung angtucungjz^ so genannt, deren Hauptstadt es ist. Auf dem großen Kanton-Strom drängen sich hier die kiellosen Dschunken, und ganze Straßen bestehen aus schwimmenden Häusern oder bewohnten Schiffen; mit gegen 1 Mill. E. ist Kanton die größte Stadt Südchinas. Ö. vom Eingang in den Kanton-Busen ist auf dem eng- (Hong- tischen Lelfen-Eiland Hongkong die Stadt "Viktoria zum wichtigsten kong) gjn, Ausfuhrhafen S.-Chinas erblüht, neben. London und New Jork dem verkehrreichsten Hafen der Erde. Die Sw.-Provinz Jün-nan, reich aiv Kupfer und Zink, ist das Ziel eines Überlandwegs, den die Engländer vom Bengalischen Meerbusen dahin eröffnen wollen. Die gebirgige Pro- vinz Fokien [fo-fien] an der So.-Küste liefert die meisten chinesischen Auswanderer. Mand- Im No. ist die Mandschurei ö. vom Chingan ein fruchtbares, weide- schüret. reichez Land. Seit die von hier gebürtige Mandschu-Dynastie China be- herrschte, wurde das Land durch Chinesen so vollständig kolonisiert, daß dort bis auf den an Rußland abgetretenen Teil längs der Küste auf dem l. Amur-Ufer bloß noch chinesisch gesprochen wird. Der S. mit der großen Stadt *Mukden [mufben], der Begräbnisstätte der Mandschu - Kaiser Chinas, wird bereits zum eigentlichen China gerechnet. Trotzdem machten sich jüngst (1904) die Nachbarreiche Rußland und Japan in einem Krieg die Vorherrschaft in der chinesischen Mandschurei streitig. Port Arthur, ein Kriegshafen an der Spitze der s. von Mukden vorspringenden Halb- insel, war von China an Rußland bereits abgetreten und von diesem stark befestigt, wurde aber von den Japanern erobert und ebenso wie der Handels- Hafen Dal ny.behalten. Jetzt ist Japan wirtschaftlich Vormacht in der Mandschurei. Korea. Dagegen ist Korea [forfo], bis zum Ausbruch des Krieges von 1904 ein selbständiges Kaiserreich gewesen, gleich Japan bewohnt von einem mongolischen Volk mit einer Sprache aus vielstlbigen Wörtern. Dem Verkehr mit dem Ausland war es noch wenig erschlossen; der Friede von 1905 stellte es unter Japans Oberhoheit. Seit 1907 ist das Land japanische Kolonie. Hst. ist *Seul [fchaul], 2 Ht. E. Ix. Ix. Japan ist ein schöner, gebirgiger Archipel, der auf seiner Japan. gr5jjten Insel Hondo [hoiidol1 in dem jetzt nicht mehr tätigen Vulkan 1 Hondo (jap. „Hauptteil") heißt ivohl auch Honto (Hauptinsel) und Honschu (Hauptland).

13. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 189

1907 - Langensalza : Beyer
Viii. Japan und China. 189 Reis, die Hauptnahrung der Bewohner. Dazu kommen in Nord- china Weizen, Hafer, Gerste und Mais, in Japan namentlich Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Rettiche und Rüben. Der Tee- strauch erfreut sich bei beiden Völkern einer sorgsamen Kultur, ebenso die Baumwollstaude, während der Anbau von Tabak, Hanf, Flachs und Jute noch großer Steigerung bedarf. China liefert außerdem Zuckerrohr, Mohn, Zimt und Chinagras, Japan den Kampfer, der aus dem Holze eines Baumes bereitet wird. b) Die Viehzucht ist noch allgemein der Entwicklung fähig. Namentlich steht die Pferde- und Rindviehzucht auf niedriger Stufe. In China ist das Schwein, in Japan der Ochse (Zugtier) zum Haustier geworden, während in der Geflügel- (Hühner, Enten) und Seidenraupenzucht hüben wie drüben viel geleistet wird. Der japanische Fischfang ist bemerkenswert. c) Ungeheuer sind in beiden Gebieten die Vorräte von Stein- kohlen (Schantung), die aber noch zu wenig ausgebeutet werden. Aber auch andere Mineralien sind reichlich vertreten; so Gold und Silber, Kupfer und Zinn in China, Kupfer, Eisen, Schwefel, Petroleum und das für die Herstellung des Porzellans so wichtige Kaolin in Japan. 4. Erwerbsverhältnisse. Die Zeiten, wo das chinesische Kaiserreich sich abschloß und jedem europäischen Einfluß gegenüber sich unzugängig erwies, sind endgültig vorbei. So wird denn auch das bisherige Hausgewerbe, welches bisher hier wie in Japan blühte, immer mehr der Fabriktätigkeit Platz machen, die in beiden Staaten schon gesunde Ansätze zu verzeichnen hat. Als Großindustrien kommen in Betracht in China: 1. Die Gewebeindustie, deren Mittelpunkte Kanton (Seide), Schanghai (Spinnereien), Nanking (Baum- wollwaren) sind. 2. Die allgemein verbreitete Möbel- und Papiér- fabrikation. 3. Die Porzellanfabriken (Schantung), in Japan: 1. Die Gewebeindustrie von Kioto (Seide), Tokio und Osaka (Baumwoll- und Seidenwaren). 2. Reisstrohflechtereien in und um Osaka. 3. Bronze- und Emailwaren. 4. Porzellan-, Steingut- und Papierwaren. 5. Die emporblühende Metallindustrie, die in dem Kriegshafen Kure und in Osaka trefflichen Stahl herstellt und in Nagasaki leistungsfähige Schiffe baut. Haup tseehandels plätze : Honkong, Schang-hai, Tien-tsin, Port Arthur und Niu-tschwang, Jokohama, Kobe und Nagasaki.

14. Die außereuropäischen Erdteile - S. 24

1909 - Breslau : Hirt
24 Asien: China. — Japan. 35. Die Chines ische Mauer im Norden von Peking. (Nach Weale, Reshaping.) Die gegen die Einfälle räuberischer Mongolen erbaute „Große Mauer" reicht vom Golf von Tschili bis Sutschöu. Das im 17. Jahrhundert noch wohlerhaltene, 18 m hohe und 7 m breite Vollwerk ist heute großen- teils verfallen. Das Bild zeigt die Vereinigung der „Großen" und der „Inneren Mauer". 36. Nagasaki auf der Insel Kinschiu in Japan. Der China am nächsten gelegene, wichtige Hafen Japans liegt nahe der Einfahrt in einen tiefen Golf, der sich weit landeinwärts dehnt und an Naturschönheiten überreich ist. Zahlreiche malerische Nebenbuchten mit ver- streuten kleinen Eilanden strecken sich seitwärts zwischen den bewaldeten Bergzügen in das dicht bevölkerte Land.

15. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 24

1907 - Breslau : Hirt
24 Asien: China. — Japan. (Nach Weale, Reshaping.) 35. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. Die gegen die Einfälle räuberischer Mongolen erbaute „Große Mauer" reicht vom Golf von Tschili bis Sutschöu. Das im 17. Jahrhundert noch wohlerhaltene, 18 m hohe und 7 m breite Bollwerk ist heute großen- teils verfallen. Das Bild zeigt die Vereinigung der „Großen" und der „Inneren Mauer". 36. Nagasaki auf der Insel Kiuschiu in Japan. Der China am nächsten gelegene, wichtige Hafen Japans liegt nahe der Einfahrt in einen tiefen Golf, der sich weit landeinwärts dehnt und an Naturschönheiten überreich ist. Zahlreiche malerische Nebenbuchten mit ver- streuten kleinen Eilanden strecken sich seitwärts zwischen den bewaldeten Bergzügen in das dicht bevölkerte Land.

16. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 24

1907 - Breslau : Hirt
24 Asien: China. — Japan. (Nach Weale, Reshaping.) 35. Die Chinesische Mauer im Norden von Peking. Die gegen die Einfälle räuberischer Mongolen erbaute „Große Mauer" reicht vom Golf von Tschili bis Sutschou. Das im 17. Jahrhundert noch wohlerhaltene, 18 m hohe und 7 m breite Bollwerk ist heute großen- teils verfallen. Das Bild zeigt die Vereinigung der „Großen" und der „Inneren Mauer". 36. Nagasaki auf der Insel Kiuschiu in Japan. Der China am nächsten gelegene, wichtige Hafen Japans liegt nahe der Einfahrt in einen tiefen Golf, der sich weit landeinwärts dehnt und an Naturschönheiten überreich ist. Zahlreiche malerische Nebenbuchten niit ver- streuten kleinen Eilanden strecken sich seitwärts zwischen den bewaldeten Bergzügen in das dicht bevölkerte Land.

17. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 415

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
415 Der beste Kaffee kommt jetzt immer noch aus dem südlichen Arabien, beson- ders aus der Umgegend von M o k k a. Im Jahre 1690 brachten die Holländer den 2 bis 3 Meter hohen Baum nach ihren ostin- dischen Kolonien. Einige Jahre später wußte sich ein Franzose ein Bäumchen zu verschaf- fen, das er während einer langen Seereise mit größter Vorsicht Pflegte und auf der Insel Martinique anpflanzte. Jetzt sind auch auf allen anderen westindischen Inseln Kaf- feepflauzungen angelegt. Da stehen die Bäume nach der Schnur in regelmäßigen Vierecken. Die Blätter sind immergrün, länglich-rund, glänzend, lederartig; die aus den Blattwinkeln biischelweis ent- springenden, wohlriechenden Blüten, den Hollunderblütcn ähnlich, haben eine etwa zolllange, trichterförmige Krone und gewäh- ren einen sehr freundlichen Anblick, beson- ders da der Baum 8 Monate hindurch blicht und stets Blumen und Früchte zu- gleich trägt. Diese bilden eiförmige, icentim. lange, fleischige, innen mit einer pergament- artigen Haut ausgekleidete, zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachrothen Farbe unsern Kirschen gleichen. In jedem Fache liegt ein Samenkorn, die flache, mit einer Mittelfurche versehene Seite ist nach innen, die gewölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen auf besonders eingerichteten Mühlen von dem rothen Fleische. 125. Per Theestrauch. Der Thee ist kein solcher Weltbürger geworden, wie der Kaffee, der sich in jede Küche und auf jede Ofenbank drängt, sondern ein gar vornehmer Vet- ter desselben, der nur gewählte Gesellschaften besucht. Der Theestrauch gedeiht nur recht in seinem Vaterlande China und in Japan, wohin ihn chinesische Mönche verpflanzt haben. Anderswo wurde er auch angebaut, allein die feinen Zungen finden ihn grob und ohne Duft. Was für ein vornehmes Gewächs er ist, zeigt sich darin, daß man erst im dritten Jahre seine Blätter benutzen kann, und daß man schon im siebenten seine Sträu- cher wieder umhauen und neue setzen muß. In der Zwischenzeit will er mit Oelkuchen und trocknen Sardelle:: gedüngt und mit dem Safte des Senfsamens begossen werden. — In China und Japan ist der Thee seit mehr als 1000 Jahren Nationalgetränk. Es genießt ihn der Kaiser und der Bettler; er wird jedem Gaste angeboten und auf allen Straßen und Wegen in besonderen Schen- ken verkauft. Auch giebt cs dort Leute, die in der Kunst, den Thee zuzu- bereiten und ihn mit Anstand zu serviren, für Geld Unterricht ertheilen, und es soll Kenner geben, die mehrere hundert verschiedene Sorten zu unter-

18. Für Oberklassen - S. 444

1893 - Altenburg : Bonde
444 die Holländer den 2,3 bis 3,4 in hohen Baum nach ihren ostindischen Kolonien. Einige Jahre später wußte sich ein Franzose ein Bäumchen zu verschaffen, das er während einer langen Seereise mit größter Vor- sicht Pflegte und aus der Insel Martinique anpflanzte. Jetzt sind auch aus allen anderen westindischen Inseln Kaffeepflanzungen angelegt. Da stehen die Bäume nach der Schnur in regelmäßigen Vierecken. Die Blätter sind immergrün, länglichrund, glänzend, lederartig; die aus den Blatt- winkeln büschelweis entspringenden, wohlriechenden Blüten, den Hollunder- bliiten ähnlich, haben eine etwa 2,5 ona lange, trichterförmige Krone und getvähren einen sehr freundlichen Anblick, besonders da der Baum 8 Mo- nate hindurch blüht und stets Blumen und Früchte zugleich trägt. Diese bilden eiförmige, 1,3 ein lange, fleischige, innen mit einer pergamentartigen Haut ausgekleidete zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachroten Farbe unsern Kirschen gleichen. In jedem Fache liegt ein Samenkorn, die flache, mit einer Mittelfurche versehene Seite ist nach innen, die ge- wölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen auf besonders eingerichteten Mühlen von dem roten Fleische. 322. Der Theestrauch. Der Thee ist kein solcher Weltbürger geworden, wie der Kaffee, der sich in jede Küche und auf jede Ofenbank drängt, sondern ein gar vornehmer Vetter des- selben, der nur gewählte Gesell- schaften besucht. Der Theestrauch gedeiht nur recht in seinem Vaterlande China und in Japan, wohin ihn chi- nesische Mönche verpflanzt haben. Anderswo wurde er auch ange- baut, allein die feinen Zungen finden ihn grob und ohne Duft. Was für ein vornehmes Gewächs er ist, zeigt sich darin, daß man erst im dritten Jahre seine Blätter benutzen kann, und daß man schon im siebenten die Sträucher wieder umhauen und neue setzen muß. In der Zwischenzeit will er mit Öl- kuchen und trocknen Sardellen ge- düngt und mit dem Safte des Senfsamens begossen sein. — In China und Japan ist der Thee seit mehr als 1000 Jahren Na- tionalgetränk. Es genießt ihn der Kaiser und der Bettler; er wird Der Theestrauch.

19. Für Oberklassen - S. 444

1882 - Altenburg : Bonde
444 die Holländer den 2,3 bis 3,4 m hohen Baum nach ihren ostindischen Kolonien. _ Einige Jahre später wußte sich ein Franzose ein Bäumchen zu verschaffen, das er während einer langen Seereise mit größter Vor- sicht Pflegte und auf der Insel Martinique anpflanzte. Jetzt sind auch auf allen anderen westindischen Inseln Kaffeepflanzungen angelegt. Da stehen die Bäume nach der Schnur in regelmäßigen Vierecken. Die Blätter find immergrün, länglichrund, glänzend, lederartig; die aus den Blatt- winkeln büschelweis entspringenden, wohlriechenden Blüten, den Hollunder- blüten ähnlich, haben eine etwa 2,5 cm lange, trichterförmige Krone und gewähren einen sehr freundlichen Anblick, besonders da der Baum 8 Mo- nate hindurch blüht und stets Blumen und Früchte zugleich trägt. Diese bilden eiförmige, 1,3 ern lange, sieischige, innen mit einer pergamentartigen Haut ausgekleidete zweifächerige Beeren, die in ihrer dunkel scharlachroten Farbe unsern Kirschen gleichen. In jedem Fache liegt ein Samenkorn, die flache, mit einer Mittelfnrche versehene Seite ist nach innen, die ge- wölbte nach außen gekehrt. Die reifen Beeren werden abgepflückt und an der Sonne getrocknet; dann scheidet man die Körner oder Bohnen auf besonders eingerichteten Mühlen von dem roten Fleische. 323. Der Theestrauch. Der Thee ist kein solcher Weltbürger geworden, wie der Kaffee, der sich in jede Küche und aus jede Ofenbank drängt, sondern ein gar vornehmer Vetter des- selben, der nur gewählte Gesell- fchaften besucht. Der Theestrauch gedeiht nur recht in seinem Vaterlande China und in Japan, wohin ihn chi- nesische Mönche verpflanzt haben. Anderswo wurde er auch ange- baut, allein die feinen Zungen finden ihn grob und ohne Duft. Was für ein vornehmes Gewächs er ist, zeigt sich darin, daß man erst ine dritten Jahre seine Blätter benutzen kann, und daß man schon im siebenten die Sträucher wieder umhauen und neue setzen muß. In der Zwischenzeit will er mit Öl- kuchen und trocknen Sardellen ge- düngt und mit dem Safte des Senfsamens begossen sein. — In China und Japan ist der Thee seit mehr als 1000 Jahren Na- tionalgetrünk. Es genießt ihn der Kaiser und der Bettler; er wird Der Theestrauch.

20. Charakterbilder aus Asien - S. 94

1892 - Leipzig : Hinrichs
94 Nagasaki. aus den unteren und mittleren Ständen — denn die vornehme Tame zeigt sich selten oder nie. — von Kindern, von Blinden in entsetzlich großer Anzahl, zweirädrigen Fuhrwerken mit lackier- ten Kasten und einem Dache von Segeltuch, nicht von Zug- tieren, sondern von einem Kuli gezogen, der in kurzem Trabe drei bis vier Meilen die Stunde zurücklegt. Solche Fuhrwerke folgen oft in ununterbrochener Reihe aufeinander. Reiten darf nur der Samurai (der Zweischwertmann); jedem Pferde läuft, es niag auch noch so schnell gehen, wenigstens ein Stallknecht voraus, welcher mit lautem Jauchzen die Menge zum Aus- weichen auffordert. Höhere Beamte lassen ihre Pferde am Zügel führen und haben gewöhnlich noch mehrere Begleiter bei sich, die ihnen Piken und Hellebarden, die Jnsignien ihrer Würde, vorauftragen. Die höchsten Staatsbeamten und die Daimios erscheinen nur bei Feuersbrünsten zu Pserde auf der Straße, sonst werden sie in Sänften getragen. Form, Farbe und Größe der Sänften, besonders auch die Wölbung des Tragbalkens und die Zahl der Träger und Begleiter (oft mehrere Tausend), zeigen den Rang des Besitzers an. 12. Nagasaki. a) Bedeutung, b) Straßen und Häuser. a) Nagasaki ist eine der ansehnlichsten Städte Japans, die gleich mehreren europäischen ihren Ursprung von einem unbe- deutenden Fischerdorfe ableitet. Als die Politik des Koebo (Ja- panischen Oberfeldherrn) die Ausschließung aller fremden Na- tionen aus Japan beschloß, bezeichnete er Nagasaki als den einzigen Ort, zu welchem fremde Kaufleute, und zwar nur Holländer und Chinesen, den Zugang haben sollten. So sehr die Japaner sich rühmen mögen, im Schöße ihres Landes alles das zu besitzen, was zur Existenz notwendig ist, so scheinen sie sich doch geru zu den beiden Nationen hinzuneigen. Zu den Chinesen ohue Zweifel deshalb, weil die erste Kultur aus China über Korea, zu ihnen gekommen ist, — zu den Niederländern, um von diesen Kenntnis der Fortschritte des europäischen Geistes zu erhalten und so die andern Völker des Ostens, z. B. China, das im geistigen Stillstande verharrende, zu überflügeln. Für Künste und Wissenschaften zeigen die Japaner eine entschiedene Vorliebe, sind überhaupt ein geistig regsames und sehr bildungs-