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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 108

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
108 auf den Kopf gleich getötet, möglichst schnell nach der Versandstelle gebracht, hier in Eis verpackt und dann mit der Eisenbahn an die großen Fischhandlungen verschickt. An sämtlichen Fangstellen der Weser werden so Jahr für Jahr mehr als zehntausend Lachse gefangen, deren Wert ein ganz bedeutender ist. Meyer, Provinz Hannover. 77. Das braunschweigische Onyxgesätz. Es kommt wohl im Leben vor, daß Menschen allerlei wunderbare Schicksale erleben, aber auch an Dingen und Sachen haften oft seltsame Geschichten. Zu Braunschweig im Museum steht eine kleine Kanne, welche aus einem einzigen Onyx geschnitzt ist. Sie ist ein Werk römischer Künstler und besitzt einen ungeheuren Wert. Die Schicksale dieses seltenen Gefäßes lassen sich zurückverfolgen bis zum dreißig- jährigen Kriege. In jener drangsalvollen Zeit war auch das Herzogtum Mantua zum Zankapfel geworden. Die Residenz selbst wurde belagert und eingenommen. Der kommandierende General gab die reiche, pracht- volle Stadt seinen Soldaten drei Tage lang der Plünderung preis. An die Erhaltung der Kunstschätze, welche das kostbare Museum der Herzöge von Mantua enthielt, dachte niemand, und so geschah es, daß bei dieser schrecklichen Gelegenheit unersetzliche Kunstwerke mehr aus Mutwillen zertrümmert, als wirklich geraubt wurden. Inzwischen hatte doch ein Soldat, ohne gerade Wert darauf zu legen, eine kleine Kanne aufbewahrt und in das Lager zurückgebracht. Zum Trinkgeschirr war sie freilich zu kleine doch das Gold der Be- kleidung des Gefäßes hatte ihn gereizt. Eben war er damit beschäftigt, die Fassung loszubrechen, um sodann das ihm nutzlos scheinende Krüg- lein wegzuwerfen, als zufällig ein kaiserlicher Offizier vorüberging. Kaum erblickte er das kostbare Gefäß in den Händen des rohen Sol- daten, als er es dem erstaunten Krieger für 17 Dukaten abkaufte. Dann machte er es dem Herzoge Franz Albrecht von Sachsen-Lauen- burg zum Geschenk, jenem Obersten, aus dessen Faustrohr, wie man annahm, Gustav Adolf die Todeskugel empfing. Das mantuanische Gefäß, wie der Salbkrug nun genannt wurde, ist nur 15 cm hoch und ist aus einem nierenförmigen Sardonyx, der aus bläulichweißen, hellbraunen und dunklen Schichten besteht, ge-

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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 89

1898 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 89 — 45. Andreas Hofer. Bon Jul. Mosen. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz. mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken der Sandwirt Hofer ging, mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering, der Tod. den er so manchesmal vom Jselberg geschickt ins Thal, im heil'gen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Händ' er strecken sah, da rief er taut: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" Dem Tambour will der Wirbel nicht unter'm Schlägel vor. als nun der Sandwirt Hofer schritt durch das finstre Thor.

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 361

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
71. Andreas Hofer, 361 seine unbekannten Gegner auf, welche den Schrei erwidern und den Heraus- forderer aufsuchen. Bald stehen die kräftigen Männer einander gegenüber, den Stoßring von Eisen und Silber mit dem großen Knopfe um die Faust geschlungen; Zuschauer haben sich eingefunden, welche die Rolle der Kampfrichter spielen. Jetzt beginnt der Kampf; Schlag folgt auf Schlag, es dröhnt, Fechter wissen den Schlag zu schwächen, aufzufangen. Erst nach langer Anstrengung und vielem Blutverluste erklärt sich der eine für besiegt, worauf ihm der Sieger die Feder vom Hute nimmt. Wer 3 Federn am Hute trügt, erklärt damit, daß er es mit jedem Gegner aufnimmt. Eine anziehende Erscheinung ist, der tanzende Tiroler. Jauchzend, stampfend und klatschend dreht und kreiselt er sich mit künstlerischer Fertigkeit um seine Tänzerin. Seine dichterische Anlage offenbart er durch Goßlreime, Trutzliedle und Mürchenerfindung, seinen Kunstsinn durch Ausschmückung des Hauses mit zierlichem Schnitzwerk und buntem Anstrich. Seine Tracht ist nach den Orten verschieden, aber allenthalben malerisch. Der Jnnthaler trägt dunkle, kurze Lederhosen und Strümpfe, welche das Knie bloß lassen; ein breiter Gürtel umfaßt seine Taille, breite Hosenträger kreuzen sich über dem roten Brustlätze, und zur kurzen Jacke paßt der große, runde, mit breiten Bändern geschmückte Hut. Auch die Tracht der Frauen ist verschieden, aber ebenfalls schön. Die Unter-Jnnthalerin schmückt ihr frisches Gesicht mit einem hohen, spitzen Hute und legt über den kurzen Faltenrock einen stattlichen Latz. Die Ober-Jnnthalerin dagegen trägt einen grünen Filz- oder gelben Strohhut, ein grünes Leibchen, weiße Hemdärmel, und dem schwarzen Stutzen fügt sie ein zierlich geknüpftes schwarzes Halstuch bei, wozu rote oder blaue Strümpfe grell abstechen. — Solche Gestalten inmitten der Riesenhäupter der Alpen, präch- tiger Thäler, Wasserfälle und Schneefelder, lieblicher Dörfer und Städtchen, stattlicher Klöster und Burgen machen auf das Auge des Wanderers einen höchst wohlthuenden Eindruck. Kühner. 71. Andreas Hofer. 1. du Mantua in Banden 4. Dem Tambour will der Wirbel der treue Hofer war; nicht unterm Schlägel vor, in Mantua zum Tode als nun Andreas Hofer führt ihn der Feinde Schar. schritt durch das finstre Thor; Es blutete der Brüder Herz; Andreas, noch in Banden frei, ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, dort stand er fest auf der Bastei, mit ihm das Land Tirol! der Mann vom Land Tirol. 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Jselberg geschickt ins Thal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Händ' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrat'nen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 5. Dort sollt' er niederknieen, er sprach: „Das thu' ich nit, will sterben, wie ich stehe, und wie ich stand und stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet allhier zum letzten Mal; dann ruft er laut: „So trefft mich recht; gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" Mosen.

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 672

1895 - München : Oldenbourg
672 159. Hofers Tod. 159. Kofers Aod. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war; In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken, Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering, Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Hand' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott fei nut euch, Mit dem verrat'nen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" Dem Tambour will der Wirbel Nicht unterm Schlegel vor, Als nun Andreas Hofer Schritt durch das finstre Thor. Andreas, noch in Banden frei, Dort stand er fest auf der Bastei, Der Mann vom Land Tirol. Dort soll er niederknieen: Er sprach: „Das thu' ich nit; Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' auf dieser Schanz'. Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm fein Land Tirol!"

4. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 216

1900 - Stuttgart : Daser
206. Andreas Hofer. (Jul. Mosen.) (. Au Mantua in Banden der treue Hofer war; in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar. Es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmer mit ihm das Land Tirol. 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Iselberg geschickt ins Tal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Uerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Händ' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen Deutschen Reich und mit dem Land Tirol I" Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Tor. — Andreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das tu' ich nit! Will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz! Es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!"

5. Für Oberklassen - S. 311

1893 - Altenburg : Bonde
311 um mich abzuholen," sagte Ludwig gefaßt, „ich bitte nur um einen Augen- blick." Er übergab sein Testament einem städtischen Beamten, forderte dann seinen Hut und sagte mit fester Stimme: „Gehen wir!" Auf der Treppe sah er den Geistlichen auf sich warten. Er wollte von ihm Abschied nehmen. „Nein," erwiderte dieser edle und standhafte Tröster, „mein Beruf ist noch nicht zu Ende," und er folgte ihm in einem zweiten Wagen, da ihm die Herzlosigkeit nicht verstattete, an Ludwigs Seite Platz zu nehmen. Langsam ging der Zug durch eine Doppelreihe von Soldaten — über 40 000 Mann standen unter den Waffen — dem Revolutionsplatze zu, wo die Guillotine aufgerichtet stand. Es dauerte über eine Stunde, ehe man ankam. Es war die letzte Prüfung für den armen König, gewiß eine der härtesten. Als Ludwig auf dem Richtplatze angekommen war und den Wagen verlassen hatte, trat ihm sogleich der Geistliche zur Seite. Mit festem Schritte stieg der Verurteilte die Stufen des Blutgerüstes hinan und empfing dort den Segen des Priesters. Er ließ sich, obwohl mit Widerstreben, die Hände binden, trat dann aber lebhaft, wenngleich schon entkleidet, gegen die linke Seite des Schafotts hervor und begann mit vernehmlicher Stimme: „Franzosen, ich sterbe unschuldig, und du, unglückliches Volk--------", da übertönte das Wirbeln der Trommeln, wozu seine Henker schnell das Zeichen gegeben hatten, seine Stimme. Er trat zurück, die rohe Gewalt der Scharfrichter nicht abwartend; der Priester rief ihm zu: „Sohn des heiligen Ludwig, steige zum Himmel empor!" und das einst gekrönte Haupt des milden Königs fiel. Kaum war die Hinrichtung geschehen, so drängten sich tausende herbei, und viele davon tauchten, die Gefahr und die Wut der Schreckens- männer nicht achtend, ihre Taschentücher in das Blut des Königs. Die Henker Ludwigs fühlten das Gefahrvolle des Drängens der Menge auf dem Schafotte; man eilte deshalb so viel als möglich, den Leichnam ihren Blicken zu entziehen, und um auch nicht den kleinsten körperlichen Rest übrig zu lassen, welcher der treuen Liebe zur tröstenden Erinnerung, zur heiligen Reliquie werden, aber auch gerechte Rache herausfordern könnte, versenkte man den Körper in ungelöschten Kalk, als wenn man das An- denken des Vaters aus dem Gedächtnisse guter Kinder, eine schändliche That aus den Tafeln der Geschichte weglöschen könnte. 249. Sandwirt Hofer. 1. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! 3. Doch als aus Kerkergittern ‘'-'crrr f oìì-oyi Der Tod, den er so manches Mal Vom Jselberg geschickt in's Thal Im heil'gen Land Tirol. Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott seimiteuöst 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering, v V U.u./V ♦ Uu |t-l 441 Mit dem verratnen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!"

6. Teil 4 - S. 130

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
130 berg in französische Hände, wir sind vom Feinde gedrängt, und wenn die Gefahr nur etwas näher rückt, so bin ich in die Notwendigkeit versetzt, mit meinen Kindern Memel zu verlassen. Der König wird sich wieder mit dem Kaiser vereinigen. Ich gehe, sobald dringende Gefahr eintritt, nach Niga. Gott wird mir helfen, den Kugenblick zu bestehen, wo ich über die Grenzen des Neiches muß. Da wird es Kraft erfordern, aber ich richte meinen Blick gen Himmel, von wo alles Gute und Döse kommt, und mein fester Glaube ist: Er schickt nicht mehr, als wir tragen können. Roch einmal, bester Vater: wir gehen unter mit Ehren, geachtet von Kationen, und wir werden ewig Freunde haben, weil wir sie verdienen, wie beruhigend dieser Gedanke ist, läßt sich nicht sagen. Ich ertrage alles mit einer solchen Kühe und Gelassenheit, die nur Kühe des Ge- wissens und reine Zuversicht geben kann. Deswegen seien Sie überzeugt, bester Vater, daß wir nie ganz unglücklich sein können, und daß mancher, mit Kronen und Glück bedrückt, nicht so froh ist, als wir es sind. Gott schenke jedem Guten den Frieden in seiner Brust, und er wird noch immer Ursache zur Freude haben. Koch eins zu Ihrem Troste, — daß nie etwas von unserer Seite geschehen wird, das nicht mit der strengsten Ehre verträglich ist und was mit dem Ganzen gehet. Denken Sie nicht an einzelne Erbärmlichkeiten. Kuch Sie wird das trösten, das weiß ich, sowie alle, die mir angehören. Ich bin aus ewig Ihre treue, gehorsame, Sie innig liebende Tochter und — gottlob, daß ich es sagen kann, da Ihre Gnade mich dazu berechtigt — Ihre Freundin Luise. 61. Andreas Hofer. 1. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt' ihn der Feinde Schar- es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, in Schmach und Mit ihm das Land Tirol. jschmerz! 2. Die Hände auf dem Kücken Kndreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manchesmal vom Iselberg geschickt ins Tal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die händ' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen Deutschen Keich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Kndreas Hofer schritt durch das finstre Tor,- Kndreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol.

7. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 475

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
475 Ich schreibe Ihnen dies, geliebter Vater, damit Sie mit Beruhigung an uns denken. Ihrem freundlichen Andenken empfehle ich meinen Mann, auch unsere Kinder alle, die dem ehrwürdigen Großvater die Hände küssen, und ich bin, und ich bleibe, bester Vater, Ihre dankbare Tochter Luise. 266. An die Königin von Preußen. ■ Zur Feier ihres Geburtstages, den 10. März 1810. 1. Erwäg' ich, wie in jenen Schreckenstagen still deine Brust verschlossen, was sie litt, wie du das Unglück mit der Grazie Tritt aus jungen Schultern herrlich hast getragen; 2. wie von des Kriegs zerrißnem Schlachtenwagen selbst oft die Schar der Männer zu dir schritt, wie trotz der Wunde, die dein Herz durchschnitt, du stets der Hoffnung Fahn' uns vorgetragen: 3. O Herrscherin, die Zeit dann möcht' ich segnen! Wir sahn dich Anmut endlos niederregnen — Wie groß du warst, das ahneten wir nicht! 4. Dein Haupt scheint wie von Strahlen mir umschimmert, du bist der Stern, der voller Pracht erst flimmert, wenn er durch finstre Wetterwolken bricht! Heinrich v. Kleist. 267. Andreas Hofer. \. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war; in Mantua zum Tode führt' ihn der Feinde Zchar. Ts blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, in Schmach und schmerz, mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken, Andreas Hofer ging ntit ruhig festen schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Zfelberg geschickt ins Tal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Aerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er laut: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen Deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4- Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das ffnftre Tor. Andreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol.

8. Für Oberklassen - S. 311

1882 - Altenburg : Bonde
311 um mich abzuholen," sagte Ludwig gefaßt, „ich bitte nur um einen Augen- blick." Er übergab sein Testament einem städtischen Beamten, forderte dann seinen Hut und sagte mit fester Stimme: „Gehen wir!" Aus der Treppe sah er den Geistlichen auf sich warten. Er wollte von ihm Abschied nehmen. „Nein," erwiderte dieser edle und standhafte Tröster, „mein Berus ist noch nicht zu Ende," und er folgte ihm in einem zweiten Wagen, da ihm die Herzlosigkeit nicht verstattete, an Ludwigs Seite Platz zu nehmen. Langsam ging der Zug durch eine Doppelreihe von Soldaten — über 40 000 Mann standen unter den Waffen — dem Revolutionsplatze zu, wo die Guillotine aufgerichtet stand. Es dauerte über eine Stunde, ehe man ankam. Es war die letzte Prüfung für den armen König, gewiß eine der härtesten. Als Ludwig aus dem Richtplatze angekommen war und den Wagen verlassen hatte, trat ihm sogleich der Geistliche zur Seite. Mit festem Schritte stieg der Verurteilte die Stufen des Blutgerüstes hinan und empfing dort den Segen des Priesters. Er ließ sich, obwohl mit Widerstreben, die Hände binden, trat dann aber lebhaft, wenngleich schon entkleidet, gegen die linke Seite des Schafotts hervor und begann mit vernehmlicher Stimme: „Franzosen, ich sterbe unschuldig, und du, unglückliches Volk--------", da übertönte das Wirbeln der Trommeln, wozu seine Henker schnell das Zeichen gegeben hatten, seine Stimme. Er trat zurück, die rohe Gewalt der Scharfrichter nicht abwartend; der Priester rief ihm zu: „Sohn des heiligen Ludwig, steige zum Himmel empor!" und das einst gekrönte Haupt des milden Königs fiel. Kaum war die Hinrichtung geschehen, so drängten sich tausende herbei, und viele davon tauchten, die Gefahr und die Wut der Schreckens- männer nicht achtend, ihre Taschentücher in das Blut des Königs. Die Henker Ludwigs fühlten das Gefahrvolle des Drängens der Menge auf dem Schafotte; man eilte deshalb so viel als möglich, den Leichnam ihren Blicken zu entziehen, und um auch nicht den kleinsten körperlichen Rest übrig zu lassen, welcher der treuen Liebe zur tröstenden Erinnerung, zur heiligen Reliquie werden, aber auch gerechte Rache herausfordern könnte, versenkte man den Körper in ungelöschten Kalk, als wenn man das An- denken des Vaters aus dem Gedächtnisse guter Kinder, eine schändliche That aus den Tafeln der Geschichte weglöschen könnte. 249. Sandwirt Hofer. 1. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Gauz Deutschland, ach, in Schmach 3. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott sei miteuch, Mit dem verratnen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" Der Tod, den er so manches Mal Vom Jselberg geschickt in's Thal Im heil'gen Land Tirol. und Schmerz! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering,

9. Teil 3 - S. 16

1896 - Berlin : Oehmigke
16 6. Er setzt' ihn an, er trank ihn aus: „0 Trank voll süßer Labe! O wohl dem hochbeglückten Haus, Wo das ist kleine Gabe! Ergeht's euch wohl, so denkt an mich. Und danket Gott so warm, als ich Für diesen Trunk euch danke!" 21. Andreas Hofer. Mosen. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war. In Mantua zum Tode Führt' ihn der Feinde Schar. Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz, Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken, Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering, — Der Tod, den er so manches Mal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah. Da rief er aus: „Gott sei mit euch. Mit dem verratenen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" Dem Tambour will der Wirbel Nicht unterm Schlegel vor, Als nun Andreas Hofer Schritt durch das finst're Thor, — Andreas, noch in Banden frei. Dort stand er fest auf der Bastei, Der Mann vom Land Tirol. Dort soll er niederknieen; Er sprach: „Das thu' ich nit! Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt. So wie ich steh' auf dieser Schanz'; Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm sein Land Tirol!" Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet Allhier zum letztenmal. Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" 22. Der alte Zieten. Fontane. 1. Joachim Hans von Zieten, Husaren-General, — Dem Feind die Stirne bieten, Er that es hundertmal; Sie haben's all' erfahren. Wie er die Pelze wusch Mit seinen Leibhusaren, Der Zieten aus dem Busch.

10. Ein deutscher Bürger des sechzehnten Jahrhunderts - S. 110

1912 - Leipzig : Voigtländer
oersität, aber die ganze Stadt habe ein altfränkisches Kussehen,- wir sotten nach Mantua mitziehen, der Vaterstadt des virgilius, das wäre eine schöne und lustige feste Stadt mit einem schönen Schloß. Es liege zwar etwas außerhalb des Wegs, aber wir führen den Po hinauf bis an die Stadt Mantua,- mittlerweile ruhten wir uns etwas aus; er wolle über den Po nach Zerrara fahren, den Schiffer bestellen, der uns nach Mantua ziehen sollte. Zerrara wäre in Italien darum berühmt, daß man um diese Zahreszeit feiste Gänse gut und heiß am Spieß gebraten bekommen könne; er wolle uns eine kaufen, auch Brot und wein und bald wieder zu uns in den Nachen kommen------- wir willigten in den Vorschlag. Er blieb nicht lange aus und brachte, was er versprochen hatte. Dem Schiffer, der im Hemde ging, gaben wir fast ein viertel des starken Weins; den trank er aus mit einem Zuge, dann nahm er das Seil über die Achsel und zog uns hinauf bis nach Mantua, das von Zerrara 50 welsche Meilen entfernt ist; zur Nacht blieben wir im Städtlein Gstia (Gstiglia), 20 Meilen von Mantua. Den 15. Juli zu guter Zeit des Morgens kamen wir nach Mantua und fanden, daß es eine große, schöne, feste und seiner Umgebung nach eine lustige, wohlgelegene Stadt war. wir gingen vor dem Lssen umher. Unser Gefährte führte uns ans Schloß und dahin, wo die schönsten Häuser standen, ging mit uns in die Herberge, war unser Wirt und fragte, ob wir auch Geld hätten, das allenthalben gangbar wäre. „Die Wirte, sagte er, sind ehrlose Buben; das kleine Geld, das ihr in die Herberge bringt, wollen sie nicht haben; läßt man bei ihnen eine Krone wechseln, so will man das dafür erhaltene Geld in der nächsten Herberge nicht für voll nehmen. Gebt mir eine Krone, so will ich euch dafür kleines Geld verschaffen, das überall bis Trient gangbar ist." wir gaben ihm eine Krone, er brachte uns dafür gutes Silbergeld und desselben Geldes noch eine Krone mehr, die wollte er uns verehren, da er uns für gute Gesellen ansehe. Dann ging er mit uns aus der Stadt, unterrichtete uns über den weg, daß wir nicht irren konnten, wenn wir ihm folgten, wünschte uns die heiligen (Engel zu Führern, schlug den Segen über uns und sagte: sein Segen würde uns vor unserm Herrgott zuträglicher und gegen den 110

11. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 368

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
368 72. Andreas H>ofer, forberer aufsuchen. Bald stehen die kräftigen Männer einander gegenüber, den Stoßring von Eisen und Silber mit dem großen Knopfe um die Faust geschlungen; Zuschauer haben sich eingefunden, welche die Rolle der Kampf- richter spielen. Jetzt beginnt der Kampf; Schlag folgt auf Schlag, es dröhnt, Fechter wissen den Schlag zu schwächen, aufzufangen. Erst nach langer Anstrengung und vielem Blutverluste erklärt sich der eine für besiegt, worauf ihm der Sieger die Feder vom Hute nimmt. Wer 3 Federn am Hute trägt, erklärt damit, daß er es mit jedem Gegner aufnimmt. Eine anziehende Erscheinung ist der tanzende Tiroler. Jauchzend, stampfend und klatschend dreht und kreiselt er sich mit künstlerischer Fertig- keit um seine Tänzerin. Seine dichterische Anlage offenbart er durch Goßl- reime, Trutzliedle und Märchenerfindungen, seinen Kunstsinn durch Aus- schmückung des Hauses mit zierlichem Schnitzwerk und buntem Anstrich. Seine Tracht ist nach den Orten verschieden, aber allenthalben malerisch. Der Jnntaler trägt dunkle, kurze Lederhosen und Strümpfe, welche das Knie bloß lassen; ein breiter Gürtel umfaßt seine Taille, breite Hosenträger kreuzen sich über dem roten Brustlätze, und zur kurzen Jacke paßt der große, runde, mit breiten Bändern geschmückte Hut. Auch die Tracht der Frauen ist verschieden, aber ebenfalls schön. Die Unter-Jnntalerin schmückt ihr frisches Gesicht mit einem hohen, spitzen Hut und legt über den kurzen Faltenrock einen stattlichen Latz. Die Ober-Jnntalerin dagegen trägt einen grünen Filz- oder gelben Slrohhut, ein grünes Leibchen, weiße Hemdärmel, und dem schwarzen Stutzen fügt sie ein zierlich geknüpftes schwarzes Hals- tuch bei, wozu rote oder blaue Strümpfe grell abstechen. — Solche Gestalten inmitten der Riesenhäupter der Alpen, prächtiger Täler, Wasserfälle und Schneefelder, lieblicher Dörfer und Städtchen, stattlicher Klöster und Burgen machen auf das Auge des Wanderers einen höchst wohltuenden Eindruck. Kutzner. 72. Andreas Hofer. 1. öit Mantua in Banden der treue Hafer war: in Mantua zuni Tode führt ihn der Feinde Schar. Es blutete der Brüder Herz; ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz, mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Jselberg geschickt ins Tal im heiligen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrat'nen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Tor; Andreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort sollt' er niederlnieen; er sprach: „Das ln' ich nit, will sterben, wie ich stehe, und wie ich stand und stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er laut: „So trefft mich recht; gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" Mosen.

12. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 333

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
333 Kampf; Schlag folgt auf Schlag, cs dröhnt, Fechter wissen den Schlag zu schwächen, aufzufangen. Erst nach langer Anstrengung und vielem Blutverluste erklärt sich der eine für besiegt, worauf ihm der Sieger die Feder vom Hute nimmt. Wer 3 Federn am Hute trägt, erklärt damit, daß er es mit jedem Gegner aufnimmt. Eine anziehende Erscheinung ist der tanzende Tiroler. Jauchzend, stampfend und klatschend dreht und kreiselt er sich mit künstlerischer Fertigkeit um seine Tänzerin. Seine dichterische Anlage offenbart er durch Goßlreime, Trutzliedle und Märchenerfindung, seinen Kunstsinn durch Ausschmückung des Hauses mit zierlichem Schnitzwerk und buntem Anstrich. Seine Tracht ist nach den Orten verschieden, aber allenthalben malerisch. Der Jnnthaler trägt dunkle, kurze Leder- hosen und Strümpfe, welche das Knie bloß lassen; ein breiter Gürtel umfaßt seine Taille, breite Hosenträger kreuzen sich über dem rothen Brustlätze, und zur kurzen Jacke paßt der große, runde, mit breiten Bändern geschmückte Hut. Auch die Tracht der Frauen ist verschieden, aber ebenfalls schön. Die Unter-Jnn- halerin schmückt ihr frisches Gesicht mit einem hohen, spitzen Hute und legt über den kurzen Faltenrock einen stattlichen Latz. Die Ober-Jnnthalerin dagegen trägt einen grünen Filz- oder gelben Strohhut, ein grünes Leibchen, weiße Hemd- ärmel, und dem schwarzen Stutzen fügt sie ein zierlich geknüpftes schwarzes Hals- tuch bei, wozu rothe oder blaue Strümpfe grell abstechen. — Solche Gestalten inmitten der Riesenhäupter der Alpen, prächtiger Thäler, Wasserfälle und Schnee- felder, lieblicher Dörfer und Städtchen, stattlicher Klöster und Burgen machen auf das Auge des Wanderers einen höchst wohlthuenden Eindruck. 70> Andreas Hofer. 1. Zn Mantua in 'Banden der treue Hofer war; in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schaar. Es blutete der Brüder Herz; ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Jsclberg geschickt ins Thal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit ench, mit dem verrath'nen Deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dein Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor; — Andreas, Noch in Banden frei, dort stand er fest aus der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort sollt' er niederknieen; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, und wie ich stand und stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet allhier zum letzten Mal; dann ruft er laut: „So trefft mich recht; gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!"

13. Theil 2 = (6. Schulj.) - S. 56

1876 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
56 Leben ein Ende. Die Grenadiere aber begruben ihn wie einen Helden, bedeckten ihm das Haupt mit seinem Hute und trugen ihn auf einer schwarz ausgeschlagenen Bahre in die Kirche zu St. Michael. Hier wurde die Leiche ausgestellt, und Grenadiere hielten die Ehrenwache dabei. Darauf wurde sie zur Erde bestattet. Der Ort seines Todes aber ist seinen Landsleuten heilig, und in jeglicher Hütte durch das ganze Land hängt sein Bildniß; denn er ist der Tell der Tiroler. Burkhardt. 32. Andreas Hoser's Tod. (20. Febr. 1810.) 1. Zu Mantua iu Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, iu Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering; der Tod, den er so manchesmal vom Jselberg geschickt in's Thal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als ans Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrathnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor. Der Sandwirth, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Corporal, Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" v. Mosen. 33. Freiherr von Stein. Im wunderlieblichen Lahnthale am Taunus springt beim Städtchen Nassau ein Felskegel vor in's Thal, der trägt die Ruinen der Burgen Nassau und Stein. Dicht an der Stadt aber erhebt sich das geräumige Schloß der Freiherren vom und zum Stein, in welchem Heinrich Friedrich Karl am 25. Okt. 1757 geboren wurde. Der heranwachsende Knabe zeichnete sich durch Lernbegier, leichte Fassungsgabe und edlen Charakter aus, studirte als Jüngling zu Göttingen die Rechtswissenschaft, ward dann Beamter an einem Bergamte und rückte schnell aufwärts, weil seine schöpferische Thätigkeit bald bemerkt und anerkannt wurde. Besonders nahm er sich der hart bedrückten Bauern an, denen er vielfache Erleich- terungen verschaffte. Als ihn der König Friedrich Wilhelm Iii- im Jahre 1804 zum Minister erhob, schaffte er vieles ab, was den Handel und

14. Diesterwegs Realienbuch - S. 133

1913 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
133 9. V Schill, o Schill, du tapferer Held, was sind öir für bübische Netze gestellt! viel ziehen zu Sande, es schleichet vom Meer der Däne, die tückische Schlange, daher. 10. G Schill, o Schill, du tapferer Held, was sprengest du nicht mit den Reitern ins Feld? Was schließest in Mauern du Tapferkeit ein? Lei Stralsund, da sollst du begraben sein. 11. O Stralsund, du trauriges Stralesund, in dir geht das tapferste herz zugrund! Eine Rugel durchbohrt das redlichste herz, und Buben, sie treiben mit Helden Scherz. 12. va schreit ein frecher Franzosenmund: „Man soll ihn begraben wie einen Hund, wie einen Schelm, der an Galgen und Rad schon fütterte Rrähen und Naben satt!" 13. So trugen sie ihn ohne Sang und Nlang, ohne Pfeifenspiel und Trommelklang, ohne Ranonenmusik und Flintengrutz, womit man Soldaten begraben mutz. 14. Sie schnitten den Napf vom Rumpf ihm ab und legten den Leib in ein schlechtes Grab. Da schläft er nun bis an den jüngsten Tag, wo Gott ihn zu Freuden erwecken mag. 15. Da schläft nun der fromme, der tapfere Held, ihm ward kein Stein zum Gedächtnis gestellt. Doch hat er gleich keinen Ehrenstein, sein Name wird nimmer vergessen sein! 16. Venn zäumet ein Reiter sein schnelles Pferd, und schwinget ein Reiter sein blankes Schwert, so rufet er immer: „Herr Schill, Herr Schill, ich an den Franzosen euch rächen will!" E. M. grndt. Kndreas Hofer. 1. Zu Mantua in Randen der treue Hofer war, zu Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar. Es blutete der Brüder herz, ganz Deutschland ach! in Schmach und Mit ihm das Land Tirol! (Schmerz! 2. Die Hände auf dem Rücken Rndreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Zselberg geschickt ins Tal m heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Rerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die händ' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlegel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Tor. Andreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol.

15. Sieben Bücher deutscher Dichtungen - S. 476

1882 - Halle : Hendel
. 476 Dichtungen der Gegenwart. Doch die schöne Braut erschrickst. Wie sie in den Becher sieht, D'rinnen Heinrichs Ring erblicket, Der in Gold und Steinen glüht, Hat ihn bald herausgenommen Heimlich betend, herzbeklommen. Ach! sie schluchzet und sie weinet, Und sie stürzet nach dem Thor, Wo der Pilger setzt erscheinet, Mit dem Löwen tritt hervor; Und schon hält er voll Erbarmen Seine Gattin in den Armen. Heinrich ruft im Zorn, im Grimme Den erschrocknen Grafen an: ,,Kennst du noch des Löwen Stimme, Der du schlimm an mir gethan? Graf! inmitten seiner Sünden Muß dich so der Welfe finden?" Und ein Fräulein rang die Hände, Das zu seinem Füßen lag, Und der Herzog gar behende Zu der frommen Jungfrau sprach: „Dir stell' heim ich seine Sache Nimm nur nicht zu schwer die Rache!" Rings ein Danken, Jauchzen, Schreien Und des Volkes Freudendrang, Geigen tönen und Schallmeien, Jubelnd die Trompete klang. Und des Löwen dumpfes Brüllen Wollte Stadt und Land erfüllen. 4. Ter Löwe. Im Dom zu Braunschweig ruhet Der alte Welfe aus, Heinrich der Löwe ruhet Rach manchem harten Straus. Es liegt auf Heinrichs Grabe Gleich wie auf einem Schild Ein treuer Totenwächter — Des Löwen ehrnes Bild. Der Löwe konnt' nicht weichen Von seines Herzogs Seit', Von ihm, der aus den Krallen Des Lindwurms ihn befreit. Die zogen mit einander Durch Syriens öden Sand, Sie zogen mit einander Nach Braunschweig in das Land. Wo auch der Welfe wandelt, Der Löwe ziehet mit, Zieht mit ihm wie sein Schatten, Auf jedem Schritt und Tritt. Doch als des Herzogs Auge In Todesnöten brach, Der Löwe still und traurig Bei seinem Freunde lag. Vergebens sing den Löwen Man in den Käfig ein, Er brach die Eisenstäbe, Beim Herren mußt' er sein! Beim Herzog ruht der Löwe, Hält jeden andern fern, Doch nach drei Tagen fand man Tot ihn beim toten Herrn, D'rum mit des Herzogs Namen Geht stolz Jahrhundert' lang Der Löwe wie im Leben Noch immer seinen Gang. I. Mosen. Andreas Hofer. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war, In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schaar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland ach! in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering : Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im Heilgen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott sei mit euch, Mit dem verratnen deutschen Reich, Und mit dem Land Tirol!"

16. Die weite Welt - S. 113

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
113 Seine Landsleute verfolgten ihn mit glühendstem Haß, als den Ver- derber ihres Andreas Hofer. Er floh in die Fremde und soll fein Leben lang friedlos in der Welt herumgeirrt sein. Wie der Haß der Tiroler gegen diesen Unseligen noch in der Gegenwart fortlebt, das beweist die Sage, daß Rafll hinter einem Kirchhofe des Passeiertales begraben sei, daß aber auf feinem Grabe weder Blatt noch Halm wachse bis auf den heutigen Tag. Peter Rosegger. 55. Andreas Hofer. 1. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! mit ihm das Land Tirol. 2. Die Hände auf den Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Jselberg geschickt ins Tal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittcrn im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen Deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Tor; — der Sandwirtz, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das tu ich nit! Will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh auf dieser Schanz'; es leb mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal; Andreas Hofer betet, allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun so trefft mich recht! Gebt Feuer! Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" Julius Mosen. 56. Wie mein Großvater eine alte Schuld einkassiert hat. Unser lieber Großvater, der in Paris Gesandtschaftsprediger war, hat nicht allein jenem undankbaren Grafen von Narbonne das Leben in der Schreckenszeit gerettet, sondern auch noch manche andere, die unschuldigerweise vor den Konvent geführt wurden, und denen der Kopf heruntergemacht werden sollte. So war ein junger Mann aus der deutschen Gemeinde, die der Großvater mit zu versorgen hatte, x) Ursprünglische Lesart: Andreas. Weite Welt. 8

17. Sammlung vaterländischer Dichtungen - S. 143

1899 - Paderborn : Schöningh
Vaterländische Dichtungen. Da knattern die Gewehre, es stürzt der Braven Reih', Zehn treue Preußen liegen zerrissen von dem Blei. Nur einer, Albert Wedell, trotzt jenem Blutgericht, Verwundet nur am Arme steht er und wanket nicht. Da treten neue Schergen, auch ihn zu morden, vor. Und: „Gebet Achtung! fertig!" schallt's schrecklich ihm ins Ohr. „0 zielet," ruft er, „bester, hier sitzt das deutsche Herz! Die Brüder überleben ist mir der größte Schmerz!" Kaum hat er ausgesprochen, die Mörder schlagen an, Durchbohrt von ihren Kugeln liegt auch der letzte Mann. So sterben tapfre Preußen, durch Schande nie befleckt. Die nun zu ew'gern Ruhme ein Stein zu Wesel deckt. Martin Schmidt. 104. Andreas Kofers Hot». (20. Februar 1810.) Zu Mantua in Banden Der treue Hoser war, In Mantua zum Tode Führt' ihn der Feinde Schar: Es Mutete der Bruder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm sein Land Tirol! Die Hände aus dem Rücken, Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering; Der Tod, den er so manches Mal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im heil'gen Land Tirol! Doch als ans Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott fei mit euch, Mit dem verratnen deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!"

18. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 181

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
181 Es zuckt der Tod auf dem Augesicht, doch die wackern Herzen erzittern nicht, das Vaterland ist ja gerettet! Und wenn ihr die schwarzen Gefall- nen fragt, das war Lützow's wilde, verwegene Jagd. Die wilde Jagd und die deutsche Jagd, auf Henkers Blut und Tyrannen! Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt; das Land ist ja frei und der Morgen tagt, wenn wir's auch nur sterbend gewannen! Und von Enkeln zu Enkeln sei's nach- gesagt: Das war Lützow's wilde, verwegene Jagd! 16. Andreas Hofer. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war; in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar. Es blutete der Brüder Herz; ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz, mit ihm das Land Tirol! Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten; ihm schien der Tod gering, der Tod, den er so manches Mal vom Jselberg geschickt ins Thal im heil'gen Land Tirol. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrath'nen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor; — Andreas, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. Dort sollt' er niederknien; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, und wie ich stand und stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; cs leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" Und von der Hand die Binde nimmt ihm ein Grenadier; Andreas Hofer betet zum letzten Mal allhier; dann ruft er laut: „So trefft mich recht; gebt Feuer! ■— Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" 17. Dcr gute Kamerad. Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern sind'st du nit. Die Trommel schlug zum Streite, er ging an meiner Seite in gleichem Schritt und Tritt. Eine Kugel kam geflogen, gilt's mir, oder gilt es dir? Ihn hat es weggerissen, er liegt mir vor den Füßen, als wär's ein Stück von mir. Will mir die Hand noch reichen, derweil ich eben lad'. Kann dir die Hand nicht geben, bleib' du im ew'gen Leben mein guter Kamerad! 18. Und noch ein guter Kamerad. Es geht bei gedämpfter Trommel Klang, wie weit noch die Stätte, der Weg wie so lang! O, wär er zur Ruh und alles vorbei, ich glaub', es bricht mir das Herz entzwei. Ich hab' in der Welt nur ihn geliebt, nur ihn, dem jetzt man den Tod doch giebt! Bei klingendem Spiele wird paradiert, dazu bin auch ich, auch ich kommandiert. Nun schaut er auf zum letzten Mal in Gottes Sonne freudigen Strahl, jetzt binden sie ihm die Augen zu! dir schenke Gott die ewige Ruh! Es haben die Neun wohl angelegt, acht Kugeln haben vorbei gefegt, sie zitterten alle vor Jammer und Schmerz, ich aber, ich traf ihn mitten in's Herz. 19. Das Mantcllicd. Schier dreißig Jahre bist du alt, hast manchen Sturm erlebt, hast mich wie ein Bruder beschützet, und wenn die Kanonen geblitzet, wir beide haben niemals gebebt.

19. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 175

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. für meine Söhne. 1. Hehle nimmer mit der Wahrheit! Bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue; Doch weil Wahrheit eine Perle, Wirf sie auch nicht vor die Säue! 2. Blüte edelsten Gemütes Ist die Rücksicht; doch zuzeiten Sind erfrischend wie Gewitter Goldne Rücksichtslosigkeiten. 3. Wackrer heimatlicher Grobheit Setze deine Stirn entgegen; Artigen Leutseligkeiten Gehe schweigend aus den Wegen! 4. Was du immer kannst, zu werden, Arbeit scheue nicht und Wachen; Aber hüte deine Seele Vor dem Karrieremachen! 5. Wenn der Pöbel aller Sorte Tanzet um die goldnen Kälber, Halte fest: Du hast vom Leben Doch am Ende nur dich selber! 5. Spruch. Der eine fragt: Was kommt danach? Der andre fragt nur: Ist es recht? lind also unterscheidet sich Der Freie von dem Knecht. Julius Mosen. 1803—1867. Ausgewählte Werke. 1. Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war. In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schar; Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol. 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten; Ihm schien der Tod gering. Der Tod, den er so manches Mal Vom Jselberg geschickt ins Tal Im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Händ' er strecken sah, Da ries er aus: „Gott sei mit euch, Mit dem verratnen Deutschen Reich Und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel Richt unterm Schlegel vor. Als nun Andreas Hofer Schritt durch das finstre Tor. Andreas, noch in Banden frei, Dort stand er fest aus der Bastei, Der Mann vom Land Tirol. Anäreas looker. Herausg. von Max Zschommler. 2. Band. Leipzig 1899.

20. Napoleon I. - S. 19

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 19 — das nicht nur den Krieg durch den Krieg, sondern den französischen Staat durch den Krieg ernährte. Aber indem er den Direktoren schickte, wessen sie benötigten, machte er sie von sich und seinen Sendungen abhängig, gewann Macht und die Überlegenheit, die der Bestecher über den Bestochenen hat, mit einem gut Teil Verachtung gemischt. Tie Italiener rief er mit Revolntions-i Phrasen zur Erhebung gegen ihre vielen Herren, zur Freiheit auf. Aber wenn er das Volk durch seine Proklamationen begeistert hatte für die großen Worte Freiheit und Nation, dann verachtet er doch tief sie alle. Mit realen Dingen rechnet er, das andere war ihm kiuds-dumme Ideologie. Noch währte die Belagerung Mantuas, aber sie ging ihrem Ende zu. Da kam von Norden her das österreichische Entsatzheer unter Graf Wurmser. Napoleon geriet in Gefahr, zwischen zwei Heeresmassen erdrückt zu werden, teilte Kühnheit rettete ihn. Er gab die Belagerung von Mantua auf, ließ die schweren Geschütze vernageln, Gepäck und Belagerungsgeräte in die Sümpfe werfen, um sich mit ungeteilter Kraft Wurmser entgegenstellen zu können. Der österreichische General wurde nach Tirol zurückgeworfen, machte noch einen zweiten Vorstoß, aber am Ende mehrerer Gefechte blieb ihm nur eins übrig, wenn er sich selbst retten wollte. Er mußte sich mit den Trümmern seiner Armee in das Mantua hineinwerfen, das er hatte retten wollen. Napoleon begann die zweite Belagerung dieser Minciofestung. Aber die Österreicher waren hartnäckig genug, ein zweites Entsatzheer unter dem Feld-; zeugmeister Alvintzy zu senden, das von Osten, von Friaul, heranrückte und Napoleon in eine sehr mißliche Lage brachte. Alvintzy zurückzuschlagen, mißlang; so versuchte Napoleon eine Flankenumgehung. Aber dieser Vormarsch auf schmalen Dammwegen in sumpfiger Niederung kam ant 15. November bei Arkole, wo die Österreicher hinter dem Alpone, einem kleinen Nebenfluß der Etsch, standen, Zum Stocken. Augereaus Angriffe gegen die Brücke scheitern. Da führt Napoleon selbst die Sturmkolonnen heran, den Degen in der Faust, eine Fahne hebt die Linke. Sein 2*