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1. Deutschlands Kolonieen - S. 19

1889 - Gotha : Behrend
283] Allgemeine Übersicht. 19 Angra Pequena zu gehen, um das dem Herrn Lüderitz gehörige Territorium an der Westküste Afrikas unter den direkten Schutz Sr. Majestät zu stellen. Das Territorium des Herrn A. Lüderitz wird nach den amtlichen Mitteilungen als sich erstreckend von dem Nordufer des Oranjeflusses bis zum 20.° Süd- breite, 20 geogr. Meilen landeinwärts, angenommen, einschließlich der nach dem Völkerrecht dazu gehörigen Inseln. Indem ich diesen Allerhöchsten Auf- trag hiermit zur Ausführung bringe, hiffe ich hier als äußeres Zeichen die Kaiserlich deutsche Flagge, stelle somit das oben erwähnte Territorium unter den Schutz und die Oberhoheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I. und fordere die Anwesenden aus, mit mir einzustimmen in ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät. Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. lebe hoch!" Wenige Tage darauf wurde durch den Kommandanten des Kanonenboots „Wolf", v. Raven, auch das übrige Küstengebiet weiter nördlich bis zur Grenze der portugiesischen Besitzungen (Gr. Namaqualand und Damaraland) unter deutschen Schutz ge- stellt, die deutsche Flagge unter Trommelwirbel und Geschützsalut gehißt und folgende Proklamation verlesen: „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland, Wilhelm I., stelle ich die afrikanischen Küstengebiete zwischen 26° südlicher Breite und Kap Frio mit Ausschluß der (England gehörigen) Walftschbai unter den Schutz des Deutschen Reiches und erkläre, daß die nachweisbaren, wohl- erworbenen Rechte von Angehörigen anderer Nationen voll und ganz geachtet werden sollen. Möge der Schutz Deutschlands zum Wohlergehen beider Länder beitragen! Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser, lebe hoch!" Lüderitz war für die Erforschung des neuen Kolonialgebiets eifrig thätig und entsandte mehrere Expeditionen zu diesem Zwecke dorthin. Im Jahre 1885 trat er aber seine Rechte an die neu- gebildete „Deutsche Kolonialgesellschaft für Süd- afrika" ab, welche die Kolonialthätigkeit in jenem Gebiete bis heute fortsetzt. b. Togoland und Kamerun. Die zweite Erwerbung, ebenfalls vom Jahre 1884, bilden die Länder Togoland und Kamerun. Schon seit der Mitte dieses Jahrhunderts hatte der deutsche Handel in Oberguinea festen Fuß gefaßt. Von der Mündung des Gambia bis zur Nordgrenze der portugiesischen Besitzung Angola entstanden nach und nach 66 Fak- toreien, von denen allein 20 der Firma Wörmann in Ham- bürg gehörten. Der Handel wurde aber durch eingeborne Völker sowohl, als auch durch Engländer und Franzosen sehr geschädigt, weshalb die deutschen Kaufleute die deutsche Reichsregierung um Schutz baten. Dieser wurde ihnen auch gewährt. 2*

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1. Leitfaden der preußischen Geschichte - S. 162

1892 - Berlin : Simion
Wilhelm I. als Kaiser und König. § 107. Nach der deutschen Reichsverfassung waren viele wichtige Dinge — insbesondere das Heer, die Flotte, die auswärtigen Angelegenheiten, das Post-, Telegraphen-, Münz- und Zollwesen, das Straf- und Handelsrecht — von den Einzelstaaten auf das Reich übergegangen. Der Bundesrat, aus Vertretern der Einzelstaaten, und der Reichstag, aus den vom deutschen Volke gewählten Vertretern bestehend, übten gemeinsam die Gesetzgebung; der Kaiser hatte die ausführende Gewalt. Da derselbe zugleich König des fast zwei Drittel des ganzen Reiches ausmachenden Staates Preußen war, so leitete er thatsächlich alle der Verfassung gemäß gemeinsamen Angelegenheiten der deutschen Nation. Wilhelm I. hat während der langen Regierungszeit, die dem Hochbetagten noch beschieden war, rastlos thätig mit gleichem Pflichteifer für Deutschlands und für Preußens Wohl gesorgt. Mit Hilfe seines großen Kanzlers Bismarck, den er sich gewählt, und den er gegen alle Anfeindungen an seinem Posten erhielt, hatte er das neue Reich gegründet, und mit dessen Hilfe auch befestigte er es und baute es aus. Im Einvernehmen mit dem Bundesrat und dem Reichstag wurde das gesamte bürgerliche Recht und Rechtsverfahren zur Sache des Reiches gemacht (1873) und ein oberstes Reichsgericht eingesetzt (1878); es wurde gleiches Maß, Gewicht und Geld eingeführt; es wurde (seit 1879) dem deutschen Gewerbe, sowie dem Ackerbau durch Zölle gegen das Ausland mehr Schutz verliehen, und, um der Nation für die Zukunft neue Erwerbsfelder zu eröffnen, die Gründung überseeischer Kolonieen (Kamerun, Ostafrika, Neuguinea 1884—86) begonnen. Zugleich machte sich Wilhelm I. an die schwere Aufgabe, die Lebenslage der unteren Volksklassen, der besitzlosen Arbeiter zu verbessern. Hiesür müsse — erklärte er (1881) — von Reichs-wegen gesorgt werden. Es kamen denn auch (1883 und 84) Gesetze zustande, welche den Arbeiter gegen Not durch Erkrankung und durch Unfälle versicherten. Ein Gesetz, welches demselben auch eine Versorgung im Alter gewährleistete, wurde vorbereitet; die Ausführung erlebte der greise Monarch nicht mehr; er hinterließ den Entwurf als sein Vermächtnis den Nachfolgern.

2. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 285

1907 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Die Erwerbung der deutschen Kolonien. 285 lingen den ganzen Küstenstrich vom Oranjefluß bis zum 26. Breitengrad in einer Ausdehnung von 150 km nach dem Innern hin, und 1884 erklärte der deutsche Konsul in der Kapstadt, daß Lüderitz' Niederlassungen unter dem Schutze des Deutschen Reiches ständen. Da aber diese Unternehmungen inzwischen über Lüderitz' Kräfte hinausgewachsen waren, so trat er sein Gebiet an die „deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika" ab, welche die Hoheitsrechte dem Deutschen Reiche überließ, das nun für diese Kolonie, welche jetzt 830960 qkm Flächen- inhalt hat, einen Gouverneur bestellt hat. Auch an der Sklavenküste in der Nähe der Lagunen von Togo und Lome, hatten deutsche Handelshäuser schon in früheren Jahren Faktoreien angelegt, und nach nutzlosen Einsprüchen Englands wurde 1884 auch hier die deutsche Flagge gehißt*). Au die Handelshäuser Woermann und Jantzen hatten zwei Oberhäuptlinge in Kamerun ihre Hoheitsrechte abgetreten. Von den Engländern aufgestachelt, erklärten sich einige Unterhäuptliuge damit nicht einverstanden; die deutsche Flagge wurde frech beschimpft, Leben und Eigentum der Deutschen aufs äußerste bedroht. Da erschienen Ende 1884 zwei deutsche Kriegsschiffe, um die Aufrührer durch Be- schießen und Niederbrennen ihrer Dörfer zu züchtigen, und bald konnte der Neichs- kommissar, der berühmte Afrikaforscher Nachtigal (f 1885), sowohl au der Küste, als auch an den Abhängen des Kamerungebirges die deutsche Flagge aufpflanzen. Beide Kolonien, sowohl Togo wie Kamerun stehen jede unter einem Gouverneur. Ganz besonders hoffnungsvolle Aussichten eröffneten sich in Ostafrika. Hier schloß i. I. 1884 der bekannte Afrikareisende Dr. Karl Peters im Auf- träge der „Gesellschaft für deutsche Kolonisten" in Usagara Schutzverträge; im folgenden Jahre wurde der „deutsch-ostafrikanischen Gesellschaft" ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt, und nun legte sie an der Küste Stationen an, unter denen der an einem sehr günstigen Hafen gelegene Ort Dar es Sallm (Hafen des Friedens) am bedeutendsten wurde. Auch Deutsch-Ostafrika ist einem Gouverneur unterstellt. In der Südsee war Deutschland bereits zu Anfang der achtziger Jahre mit England in Wettbewerb getreten, so daß letzteres sich eine Teilung der Osthälfte der Insel Neu-Guinea gefallen lassen mußte. Der nördliche, Deutschland zu- fallende Teil erhielt den Namen Kaiser-Wilhelm-Land, und die vorgelagerte Inselgruppe wurde Bismarck-Archipel genannt. Außerdem wurden die Mar- schall. und Salomonsinseln von den Deutschen in Besitz genommen. So hat das Deutsche Reich durch sein rasches, kraftvolles Vorgehen in wenigen Jahren einen Kolonialbesitz gewonnen, der an Größe das Mutterland weit überragt; die junge deutsche Flotte hatte sich dabei ruhmvoll bewährt und wohlverdiente Lorbeeren erworben. Die Opfer an Geld und Menschenleben, die dem Klima, den Anstrengungen, den Pfeilen der Wilden oder mörderischer Hand erlagen, sind nicht vergeblich gebracht worden, und die beiden größten Männer ihrer Zeit, Kaiser Wilhelm I. und sein Kanzler, haben einen glücklichen Griff getan, als sie das Vermächtnis des Großen Kurfürsten aufnahmen und Deutschland teilnehmen ließen an der Teilung der Erde. Nach Bertholt- Bolz. *) Jetzige Größe von Togo: 87200 ßm, von Kamerun: 495000 ollm, Produkte: Palmöl, Palinkerne, Gummi, Elfenbein usw.

3. Deutsches Realienbuch - S. 111

1909 - Stuttgart : Franckh
111 Wilhelm kündete in seiner kaiserlichen Botschaft vom 17. November 1881 eine vor- bildlich gewordene Sozialpolitik im Deutschen Reiche an. Schon 1883 wurde das Nrankenver sichern ngsgesetz, 1884 das Unfallversicherungs- gesetz erlassen,' später folgte diesen beiden Urbeiterschutzgesetzen das Ulters- und Invalidenversicherungsgesetz nach. Dennoch blieben die parteipolitischen Gegensätze immer eine schwere Sorge für Bismarck, und es zeugt von seiner großen Staatskunst, daß er trotzdem das Reich vorwärts brachte. Richt gelungen ist es ihm, das Reichsfinanz- wesen selbständig zu gestalten. Das Reich war nämlich auf die Einnahmen aus den indirekten Steuern, den Zöllen, den Einnahmen aus Po st und Tele- graphen und auf die Beitrüge der L i n z e l st a a t e n fmatrikularbeiträge) ange- wiesen. Letztere brachten einerseits das Reich in Rbhängigkeit von den Einzelstaaten und hin- derten andererseits diese an einer durchaus gesicherten Steuerpolitik. Durch zweirlaßnahmen suchte Bismarck das Reich auf eigene Füße zu stellen: durch die Verstaatlichung der Eisenbahnen — diesen weg machten ihm die Einzelstaaten unmöglich — und durch Erhöhung der Zölle. Dies brachte ihm schwere Rümpfe und ermöglichte ihm erst nicht den verzicht auf die Rlatrikularbeiträge. Dagegen gelang ein anderer wichtiger Fortschritt in überraschender weise: der Erwerb überseeischer Rolo- n i e n. 1884 stellte der Bremer Großkaufmann Lüderitz die von ihm erworbene Nieder- lassung Rngra pequena in Südwestafrika unter deutschen Schutz; noch in dem- selben Jahr ergriff der deutsche Rfrikaforscher Rachtigal Besitz von Togo und Kamerun; Rarl Peters und wissmann sicherten große Gebiete im Innern und an der G st k ü st e R f r i k a s für Deutschland, und etwas später wurden in der Südsee Neuguinea, die Nlarschall- und B i s m a r ck i n s e l n besetzt. So war Deutschland in die Reihe der Rolonialmächte eingetreten und dadurch erst recht zur Weltmacht geworden, was allerdings wieder neue Anforderungen an den 5l u s - bau der deutschen Rriegsmarine stellte. Kaiser Wilhelms letzte Regierungsjahre. Kaiser Wilhelm I. wird von der Nachwelt mit Recht der „Siegreiche" genannt' sein dankbarer Enkel Kaiser Wilhelm Ii. legte ihm den Leinamen „der Große" bei. Cr hat wirklich Großes geleistet, obgleich er zur Negierung kam in einem Nlter, in dem nianche andere sich schon zur Ruhe setzen. 61 Jahre war Wilhelm alt, als er für seinen Bruder die Regentschaft übernahm, mit 67 Jahren leitete er als Ober- befehlshaber den deutschen, mit 7z Jahren den Deutsch-Französischen Krieg- als 7z jährigem heldengreis wurde ihm die deutsche Kaiserkrone aufs Haupt gesetzt. Und welch große Aufgaben warteten seiner in dem neu erstandenen Deutschen Reiche! Er hat diese Aufgaben gelöst, weil er ein ganzer wann und ein ganzer König war, nach seiner inneren Gesinnung und nach der äußeren Er- scheinung. Seiner hoheitvollen Gestalt wurde von jedermann Siebe und Verehrung entgegengebracht; durch väterliche wilde gewann er die herzen des Volkes; aber wo es nötig war, konnte er auch mit fürstlichem Selbstbewußtsein und ehernem Willen auftreten, wit sicherem Blick wählte er sich seine witar- beiter zu dem großen Werke der deutschen Einigung: einen Roon und woltke zur Heeresreform, einen Bismarck zur Leitung der inneren und äußeren Politik. Diese wänner ließ er auf ihrem Gebiete frei walten; neidlos erkannte er ihre Verdienste und Erfolge an, und bis ins höchste Greisenalter ließ er sich für neue Ziele gewinnen, auch wenn sie ihm zunächst fremdartig erschienen. Ein Verhältnis echt germanischer Wannen- und Fürstentreue verband Kaiser Wilhelm I. besonders mit dem Fürsten Bismarck. Er vertraute dem staats-

4. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 242

1911 - Berlin : Winckelmann
- 242 — richtungen ist es größtenteils auf die Eisenbahnen angewiesen, um sich mit dem Auslande schnell in Verbindung zu setzen. Das Deutsche Reich als Großmacht. Lange Zeit war das ehemalige Teutsche Reich ein Spielball seiner Feinde, und 1806 erreichte es nach tausendjährigem Bestehen sogar sein Ende. Doch ging das Bestreben aller Vaterlandsfreunde dahin, den verstümmelten und zerschlagenen Reichskörper wieder zu kräftigen. Unter Kaiser Wilhelm I. erstand endlich, wie wir wissen, das neue Deutsche Reich, als Frankreich, welches bis dahin als die erste Kriegsmacht Europas galt, von deutschen Heeren besiegt wurde. Mit Neid und Mißgunst sah das Ausland auf die in der Mitte Europas emporwachsende neue Großmacht. Dieser aber fiel nun die Aufgabe zu, ihre errungene Stellung zu behaupten und sich nach allen Seiten Achtung zu verschaffen. In der Thronrede, mit der Kaiser Wilhelm I. (im März 1871) den ersten deutschen Reichstag eröffnete, hieß es daher: „Wir haben erreicht, was seit der Zeit unserer Väter erstrebt wurde, die Einheit und deren organische Gestaltung, die Sicherung unserer Grenzen, die Unabhängigkeit uuserer nationalen Rechtsentwicklung. Das neue Deutschland, wie es aus der Feuerprobe des gegenwärtigen Krieges hervorgegangen ist, wird ein zuverlässiger Bürge des europäischen Friedens sein!" Friedensbestrebungen. Die angedeuteten Zielpunkte hielt die Regierung Kaiser Wilhelms I. fest im Auge, und strebte beharrlich nach Erhaltung des Völkersriedens. Dadurch sollte den andern Großmächten Vertrauen eingeflößt werden, und die Regungen des Neides und der Mißgunst gegen Deutschland suchte man auf diese Weise zu unterdrücken. Um aber imstande zu sein, etwaige feindliche Übergriffe zurückzuweisen, wurden die deutschen Wehrkräfte zu Lande und zu Wasser ergänzt und gestärkt, eingedenk des alten Spruches: „Wer den Frieden will, muß zum Kriege gerüstet sein." Eine solche Haltung mußte besonders Frankreich gegenüber gezeigt werden, weil man dort den Gedanken an einen Rachekrieg hegte und alle Kräfte anspannte, der Armee eine erhöhte Stärke zu geben. — Besonders bemühte sich die deutsche Regierung, die östlichen europäischen Großmächte zu einer freundschaftlichen Haltung zu bewegen. Mit dem mächtigen russischen Kaiserhofe setzte sich Wilhelm I. stets aus vertraulichen Fuß; mit Österreich und Italien aber schloß unsere Regierung ein Schutz- und Trutzbündnis. Bis aus den heutigen Tag hat dieser „Dreibund" zum Wol)le der Völker Bestand gehabt. Überhaupt ist das deutsche Kaiserhaus bisher stets bemüht gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten. Um Handel und Verkehr zu fördern und den einheimischen Erzeugnissen Absatzgebiete zu schaffen und zu erhalten, wird es angestrebt, mit allen europäischen und außereuropäischen Staaten in guten Beziehungen zu stehen. Teutsche Kolonien. Man schloß Handelsverträge mit fremden Ländern und sorgte dafür, daß auch den Deutschen im Auslande der Schutz des Reiches zuteil wurde. So kam es, daß die deutsche Flagge überall Achtung genoß, und die deutschen Waren Absatzgebiete fanden. Durch Gründung von überseeischen Kolonien in A f r i k a ( Togoland , Kamerun, Deutsch-Südwe st-Afrika, D e u t s ch - O st a s r i k a ) und in der Südfee (Kaiser Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel, die deutschen Salomons-Jnseln und Mar-

5. Nicolaisches Realienbuch - S. 108

1906 - Berlin : Nicolai
108 Krankheit, Betriebsunfälle, Alter und Invalidität betraf. Hierdurch wurde die soziale Gesetzgebung eingeleitet. 3. Kurzer Inhalt der Fürsorgegesetze. Zuerst erschien das Kranken- versicheruugsgesetz (1883; 1892 und 1903 abgeändert). Nach diesem Gesetz erhält der erkrankte Arbeiter freie ärztliche Behandlung, die notwendigen Heilmittel und eine gewisse Summe Krankengeld auf 26 Wochen bis zu 1 Jahre (Näheres s. Rechenheft!). Durch das Unsallversicherungsgesetz (1884, 1900) wird für solche Arbeiter gesorgt, die in ihrem Berufe verunglücken. Die Unfallversicherung trägt die Kosten des Heilverfahrens von der 27. Woche au und zahlt au den Verunglückten oder seine Angehörigen eine entsprechende Rente (Geldbetrag). Auf Grund der Jnvaliditätsversicherung erhält jeder Arbeiter, der ohne seine Schuld erwerbsunfähig wird, eine angemessene Reute, wenn er wenigstens 200 oder 500 Wochcubeiträge geleistet hat. Die Altersrente erhält ein Versicherter nach Vollendung des 70. Lebensjahres, wenn für ihn mindestens 1200 Wochenbeiträge geleistet sind. 4. Segen der Fürsorgegesehe. Diese Gesetze trugen wesentlich zur Be- ruhigung der Arbeiter und ihrer Angehörigen bei, unter denen sie viel Kummer und Sorge, Entbehrung und Not linderten. Im Jahre 1900 waren bereits über 40 Mill. Arbeiter versichert, und 2oo Mill. Mark Unterstütznngsgelder waren gezahlt worden. s) Erwerbung von Kolonien. Schon der Große Kurfürst hatte mit der Begründung einer Kolonie in Afrika an der Sklavenküste einen Versuch gemacht und einen Tauschhandel mit den Negerstämmen eingeführt, aber Friedrich Wilhelm I. verkaufte die Kolonie aus Sparsamkeitsrücksichten an die Holländer. Seitdem ruhte fast 2oo Jahre jedes koloniale Unternehmen in Deutschland. Erst im 19. Jahrhundert wieder gründeten deutsche Kaufleute an verschiedenen Stellen der West- und Südwestküste Afrikas Handelsnieder- lassungen, teils um den Erzeugnissen aus der Heimat neue Absatzgebiete zu verschaffen, teils um die fremden Rohstoffe ohne Vermittelung der Engländer und Holländer im Mntterlande einzuführen. Aber die deutschen Kaufleute hatten unter der Feindseligkeit der fremden Händler und unter den Gewalt- taten der Eingeborenen viel zu leiden, so daß sie sich (1884) an die Behörden des Deutschen Reiches um Schutz und Hilfe wandten. Ter deutsche Reichs- kanzler, Fürst Bismarck, trat warm für die Gewährung der erbetenen Hilfe ein. Mehrere deutsche Kriegsschiffe stellten an der Westküste Afrikas die Ruhe her, hißten an einigen Orten die deutsche Flagge und nahmen mehrere Landes- teile für das Reich in Besitz. So wurden zunächst Togo, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika, kurze Zeit darauf auch Densich-Ostafrika, 1885 ln der Südsee Kaiser-Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel und die Salomoninseln, später auch die Marschallinseln und Samoa-Inseln erworben. Hierdurch gewann der deutsche Handel bedeutende Absatzgebiete und die deutsche Ansied- lnng teilweise recht ertragreiche Länderstrecken. Der deutschen Flotte wurden wichtige Flotten- und Kohlenstationen in den fernen Weltmeeren geschaffen; Deutschland trat in die Reihe der großen Kolonialstaaten und erwarb beträcht- liche Anteile bei der immer weiter greifenden Aufteilung der Erdräume.

6. Nicolaisches Realienbuch - S. 108

1906 - Berlin : Nicolai
108 Krankheit, Betriebsunfälle, Alter und Invalidität betraf. Hierdurch wurde die soziale Gesetzgebung eingeleitet. 3. Kurzer Inhalt der Fürsorgegesetze. Zuerst erschien das Kranken- versicherungsgesetz (1883; 1892 und 1903 abgeändert). Nach diesem Gesetz erhält der erkrankte Arbeiter freie ärztliche Behandlung, die notwendigem Heilmittel und eine gewisse Summe Krankengeld auf 26 Wochen bis zu 1 Jahre (Näheres s. Rechenheft!). Durch das Unsallversicherungsgesetz (1884, 1900) wird für solche Arbeiter gesorgt, die in ihrem Berufe verunglücken. Die Unfallversicherung trägt die Kosten des Heilverfahrens von der 27. Woche an und zahlt an den Verunglückten oder seine Angehörigen eine entsprechende Rente (Geldbetrag). Ans Grund der Jnvaliditätsversicherung erhält jeder Arbeiter, der ohne seine Schuld erwerbsunfähig wird, eine angemessene Rente, wenn er wenigstens 200 oder 500 Wochenbeiträge geleistet hat. Tie Altersrente erhält ein Versicherter nach Vollendung des 70. Lebensjahres, wenn für ihn mindestens 1200 Wochenbeiträge geleistet sind. 4. Segen der Fürsorgegesetze. Diese Gesetze trugen wesentlich zur Be- ruhigung der Arbeiter und ihrer Angehörigen bei, unter denen sie viel Kummer und Sorge, Entbehrung und Not linderten. Im Jahre 1900 waren bereits über 40 Mill. Arbeiter versichert, und 200 Mill. Mark Unterstützungsgelder waren gezahlt worden. e) Erwerbung von Kolonien. Schon der Große Kurfürst hatte mit der Begründung einer Kolonie in Afrika an der Sklavenküste einen Versuch gemacht und einen Tauschhandel mit den Negerstämmen eingeführt, aber Friedrich Wilhelm I. verkaufte die Kolonie aus Sparsamkeitsrücksichten au die Holländer. Seitdem ruhte fast 200 Jahre jedes koloniale Unternehmen in Deutschland. Erst im 19. Jahrhundert wieder gründeten deutsche Kaufleute an verschiedenen Stellen der West- und Südwestküste Afrikas Handelsnieder- lassungen, teils um den Erzeugnissen aus der Heimat neue Absatzgebiete zu verschaffen, teils um die fremden Rohstoffe ohne Vermittelung der Engländer und Holländer im Mutterlande einzuführen. Aber die deutschen Kaufleute hatten unter der Feindseligkeit der fremden Händler und unter den Gewalt- taten der Eingeborenen viel zu leiden, so daß sie sich (1884) an die Behörden des Deutschen Reiches um Schutz und Hilfe wandten. Der deutsche Reichs- kanzler, Fürst Bismarck, trat warm für die Gewährung der erbetenen Hilfe ein. Mehrere deutsche Kriegsschiffe stellten an der Westküste Afrikas die Ruhe her, hißten an einigen Orten die deutsche Flagge und nahmen mehrere Landes- teile für das Reich in Besitz. So wurden Zunächst Togo, Kamerun und Deutsch-Südwestafrika, kurze Zeit darauf auch Deutjch-Ostasrika, 1885 ln der Südsee Kaiser-Wilhelmsland, der Bismarck-Archipel und die Salomoninseln, später auch die Marschallinseln und Samoa-Inseln erworben. Hierdurch gewann der deutsche Handel bedeutende Absatzgebiete und die deutsche Ansied- lung teilweise recht ertragreiche Länderstrecken. Der deutschen Flotte wnrdeu wichtige Flotten- und Kohlcnstationen in den fernen Weltmeeren geschaffen; Deutschland trat in die Reihe der großen Kolonialstaaten und erwarb beträcht- liche Anteile bei der immer weiter greifenden Austeilung der Erdränme.

7. Vaterländische Geschichte - S. 118

1907 - Danzig : Axt
An der Spitze-des Reiches steht der Deutsche Kaiser, welcher auch König von Preußen ist. Dieser hat das Recht, über Krieg und Frieden zu entscheiden und mit andern Staaten Bündnisse und Verträge abzuschließen, ^Bm zur Sette stehen der Bundesrat und der Reichstag, mit welchen er gemeinsam die Reichs-Gesetzgebung ausübt. Letztere erstreckt sich auf das Militär-wesen und die Kriegsmarine, auf die Einnahmen und Ausgaben des Reiches lowte aus das Handels-, Zoll-, Eisenbahn-, Post-, Telegraphen- und Gewerbe-wesen^ Den Bundesrat, in welchem der vom Kaiser erwählte Reichskanzler beitjbocsttz fuhrt, bilden die Vertreter der einzelnen Reichsstaaten. Der Jietchvtag besteht aus Abgeorbneten, die in geheimer Abstimmung durch Stimmzettel jebesmctl auf fünf Jahre gewählt 'werben. Wähler ist jeber deutsche, der die bnrgerlichen Ehrenrechte besitzt und das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat. ’ 92. Die Iriedensjnhre unter Wilhelm I. Münzen, Mas^e und Gewichte. Seit langen Zeiten würden in bett teutschen Staaten die Münzen so verschieben geprägt, daß Handel und Verkehr baburch vielfach erschwert würden. Da nun die Einführung eines einheitlichen Munzwesens ein lange gehegter Wunsch war, so kam unter Kaiser Wilhelm I. ein neues ’ütunzgesetz zu staube. Nach bentselben ist die Markrechnung ein-geführt und wir haben nun Golb-, Silber-, Nickel- und Kupfermünzen, welche tu allen Teilen des Deutschen Reiches bieselbe Gültigkeit haben. — Auch die Matze und Gewichte waren früher sehr verschieben. Es würde daher durch ent Retchsgesetz eine neue Maß- und Gewichtsorbnnng eingeführt, wie sie Beute allgemein gebräuchlich ist. } Verkehrs- und Handelswesen. Vorn Reiche würde auch das Post-unb Telegraphenwesen übernommen, an besten Spitze das Reichspostamt steht. Nur Bayern und Württemberg haben ihre eigene Post- und Telegraphenverwaltung. Um beit Verkehr mit beu außerbeutschen Säubern zu erleichtern und zu heben, ist ein Weltpostverein gegrünbet. Auch die größeren Eisenbahnen würden vom Staate übernommen. Zur Hebung der Hanbelsschiffahrt sowie zum Zwecke der Küsteuverteibigung legte man den Norb-Ostsee-Kanal ober Kaiser-Wilhelms-Kanal, zwischen der Elbmünbung und der Kieler Bucht an; boch ist berselbe erst unter Wilhelm Ii. fertig geworben. Um bett auswärtigen Handel zu fördern, gründete das Reich an den Küsten Afrikas und tm Stillen Ozean Kolonien (z. B. Kamerun und Kaifer-Wilhelmsland auf Nen-Guinea). Gerichtswesen. Damit im ganzen Reiche Recht und Gerechtigkeit möglichst einheitlich gehanbhabt werben könne, ist auch eine teutsche Gerichtsverfassung eingeführt. Nach derselben haben wir Amtsgerichte, Lanbgerichte Oberlanbesgertchte und das Reichsgericht zu Leipzig als höchstes Gericht. An der Spitze eines Amtsgerichts steht nur ein Einzelrichter. In allen anbeten Gerichten werben die Urteile durch ein Richterkollegium gefällt. Sorge für den Arbeiter- und Gewerbestaud und gering bemittelte Leute. Besonbers war Kaiser Wilhelm bemüht, das Los der Arbeiter zu verbessern. Sein Kanzler, Fürst Bismarck, rief beshalb beu Abgeorbneten zu: „Geben Sie dem Arbeiter, so lange er gef und ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung." Es kam (1883) das Kranken-üersichernitgsgefetz zu staube, das allen zu gute kommt, die bis zu 2000 Mark Jahresverbienst haben und gegen Gehalt ober Lohn beschäftigt stnb. Im Falle der Erkrankung hat der Versicherte Anspruch auf freie ärztliche Behanblung und bei eintreteiiber Erwerbsunfähigkeit auf Gewährung eines Krankengelds. Die

8. Die Neuzeit - S. 317

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 41. Kap. Deiitschland im Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 317 Nebenmenschen. Die wissenschaftlichen Vorkämpfer der Sozialdemokratie waren Marx und Engels, ihre Leiter Bebel und Liebknecht. Die sozialdemokratische Bewegung schwoll von Jahr zu Jahr mächtiger an und bedrohte bald die ganze Eigentums- und Gesellschaftsordnung der Gegenwart mit gewaltsamem Umsturz. Aus der allseitigen Aufwühlung des Volks durch die Sozialdemokratie gingen im Mai und Juni 1878 zwei Mordversuche (von Hödel und Nobiling) suche gegen gegen Kaiser Wilhelm hervor, worauf als Gegenschlag des 1878. Staates und der bedrohten Gesellschaftsordnung der Erlafs des Gesetzes „gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ vom 21. Oktober 1878 folgte, auf Grund dessen die sozialdemokratischen Vereine und Zeitungen unterdrückt wurden. Zu dieser abwehrenden Gesetzgebung trat aber auch eine positive, auf Besserung des Notstandes der Arbeiter gerichtete. Kaiser Wilhelm I. ward durch Bismarck von der Notwendigkeit einer staatlichen Arbeiterfürsorge überzeugt und gab in der berühmten Bot- Kba^®cr^te Schaft an den (erstmals eine oppositionelle Mehrheit auf- i7.Nov.i88i. weisenden) Reichstag vom 17. November 1881 seinem Wunsche Ausdruck, bei seinem Hinscheiden „den Hilfsbedürftigen gröfsere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes zu hinterlassen“. Durch Gesetze über die Bildung Agrebs®ittzeer_ von Kassen für Unterstützung kranker (1883) oder bei Un- seit 1883-fällen beschädigter (1884) Arbeiter geschah ein erfreulicher Schritt auf dem Boden der „Sozialreform“, des „praktischen Christentums“. Gegen diesen „Staatssozialismus“ kämpfte sowohl die Sozialdemokratie, der er weit nicht genug that, als die 1884 aus der Fortschrittspartei und einem Teil früherer Nationalliberaler gebildete „deutschfreisinnige Deutsch- , . . . freisinnige. Partei“, der der Staat umgekehrt in dem Eingreifen ms wirtschaftliche Leben viel zu weit ging. e. Deutschlands Weltstelluug. Kolonieeu. Dreibund. Zum Zwecke der Erschliefsung neuer Absatzgebiete für den deutschen Handel und Gewerbfleiß wurden seit April 1884 deutsche Kolonieen gegründet. In Afrika wurden er- Deutsche Kolonieen worben im Westen Kamerun, Angra Pequena und Deutsch- seit 1884. Südwestafrika, im Osten ein grofses Gebiet von der san-sibarischen Küste bis zu den großen Binnenseen und dem

9. Badisches Realienbuch - S. 306

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
306 Nahrungsmittel und Wohnungen. Schlimm erging es den Arbeitern und ihren Familien bei Krankheiten, Unfällen oder im Alter. Auch in schlechten Geschäfts- zeiten, wo die Fabriken still standen, kamen die Arbeiterfamilien in große Not. Arbeitslosigkeit erregte Unzufriedenheit. Da beschloß der Kaiser durch die Arbeiter- schußgesetzgebung zu helfen. 2. Die Arbeiterschutzgesetzgebung. Am 17. November 1881 unterbreitete Fürst Bismarck dein Reichstag folgende „Kaiserliche Botschaft": Die Heilung der Schäden wird nicht ausschließlich im Wege der Unterdrückung, sondern gleich- mäßig auf dem der Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein. Wir halten es für unsere kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans Herz zu legen und würden mit um so größerer Befriedigung auf alle Er- folge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dein Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen." Und Fürst Bismarck fügte hinzu: „Geben Sie dem Arbeiter, solange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung!" Daraufhin kamen die Kranken-, Unfall-, Invaliditäts- und Altersver- sicherungen zustande, die viel Not und Elend linderten. Das Deutsche Reich war das erste Land der Erde mit solchen Fürsorgeeinrichtungen. Die Krankenversicherung verpflichtet alle Arbeiter zum Beitritt in eine staatliche Krankenkasse. Im Krankheitsfälle gewährt sie freie ärztliche Behand- lung, die nötigen Heilmittel und ein Krankengeld. Der Versicherte zahlt zwei Drittel der Beiträge, der Arbeitgeber den Rest. — Die Unfallversicherung gewährt jedem in einem gewerblichen Berufe verunglückten Arbeiter kostenlose ärztliche Behandlung und im Falle der Erwerbsunfähigkeit eine Rente. Die Versicherungsbeiträge hat der Arbeitgeber zu leisten. — Die Invaliden- und Altersversicherung sichert erwerbsunfähigen und über 70 Jahre alten Arbeitern eine Rente. In die Kosten teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichmäßig. 8. Die ersten deutschen Kolonien. Die starke Bevölkerungszunahme des Deutschen Reiches und der Übergang Deutschlands vom Ackerbaustaat zum Industrie- staat machten den Erwerb ertragsfähiger Länder iin Auslande nötig. Seit 1884 beteiligte sich das Reich an der Aufteilung der Welt. Es nahm nacheinander in Besitz: Deutsch-Südwestafrika, Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, das Kaiser- wilhelmland, den Bismarckarchipel und die Marschallinseln. Deutschland war dauüt in die Reihe der Kolonialstaaten eingetreten. Zum Nachdenken und Üben. t. Stelle nach deinen Geographie-Tabellen diejenigen Länder znsaminen, die von Deutschland Waren beziehen! 2. Welches sind die Hauptausfuhr- artikel Deutschlands? 3°. Welches war wohl der Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs Deutschlands »ach 1870? 4. Gib die größten Industriegebiete und -orte Badens und Deutsch- lands an! 5. Wie sorgen große Fabriken für ihre Arbeiter (Krupp!)? 6. Sprich dich über die Zweckmäßigkeit der Fürsorgeeinrichtungen aus! 7. Warum braucht Deutschland Kolonien? 8. Stiche die deutschen Kolonien in deinem Atlas auf! 9. Gib an, was Deutschland aus den einzelnen Kolonien bezieht! 10. Welches sino die fruchtbarsten deutschen Kolonien? 66. Die Reichsgründer. 1. Kaiser Wilhelm I. 1797—1888. Iu dem freundlichen Greise verkör- perte sich die deutsche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts. Er war Zeuge einer großen Zeit gewesen. In seine Jugend fiel die Auflösung des alten

10. Rheinisches Realienbuch - S. 97

1917 - Breslau : Hirt
I Geschichte Preußens. 97 die Kriegsmacht des Deutschen Reiches stark zu erhalten und zu vermehren. Heer und Flotte wurden dem Anwachsen des deutschen Volkes entsprechend vermehrt. Ganz besondere Fürsorge wandte der greise Heldenkaiser auch ihrer Ausbildung zu. Wie Wilhelm I. die Weltmachtstellung Deutschlands vorbereitete. Ge- stützt auf die Kriegsflotte erwarb Wilhelm I. 1884 in Südwestafrika die erste deutsche Kolonie. Dieser Er- werbung folgten bald weitere in Afrika: Togo, Kamerun und Ostafrika. Damit war Deutschland in die Reihe der Kolonialmächte eingetreten. Wie Wilhelm I. starb. Am 9. März 1888 starb Wil- helm I. im fast vollendeten 91. Lebensjahre. Ein gewal- tiges Werk hatte er im Verein mit seinem treuen Ratgeber Bismarck geschaffen: durch den Deutschen Krieg war Preu- ßen an die Spitze der deut- schen Staaten gekommen, und der Französische Krieg hatte das Deutsche Reich als euro- päische Großmacht begründet. Eiserner Fleiß, hohes Pflicht- gefühl und tiefe Religiosität — sein Wahlspruch war: „Gott mit uns" — sind die hervorstechendsten Charakter- eigenschaften dieses Mon- archen. Aufgaben: Entwirf eine Zeichnung der Schlacht bei König- grätz, der Schlachten um Metz und 35. Kaiser Wilhelm I. am historischen Eckfenster. der Schlacht bei Sedan! Baue eine von diesen Schlachten mit Sand und Bleisoldaten oder Sand und Figuren aus Knetmasse auf! An welchen Schlachten der drei letzten Kriege nahmen die heimatlichen Truppen teil? Lies die Namen der Gefallenen deiner Heimat vom Kriegerdenkmal ab! Wo sind sie gefallen? Beschreibe das Kriegerdenkmal! Beschreibe das Nationaldenkmal auf dem Mederwald! Welchen Ehrensold empfingen die noch lebenden Veteranen im letzten Jahre? Welche Gedichte des Lesebuches handeln vom Französischen Kriege? Welche Denkmäler Kaiser Wilhelms, Bismarcks oder Moltkes stehen in deiner Heimat oder in deren Nähe? Vergleiche die Verfassung des Deutschen Reiches mit der Verfassung Preußens! Die Stellung des Königs von Preußen und des Deutschen Kaisers. Bundesrat und Herrenhaus. Abgeordnetenhaus und Reichstag. Die Wahl zum Abgeordnetenhause und zum Reichstage. Rheinisches Realienbuch. Geschichte. 7

11. Realienbuch - S. 166

1914 - Langensalza : Beyer
{66 Geschichte. I Huf Grund des Suvalidenverficheruugsgesetzes bekommt jeder Hrbeiter, wenn er erwerbsunfähig wird oder das 70. Lebensjahr erreicht hat, eine Rente. Die Rosten werden halb vom Hrbeitgeber und halb vom Hrbeitnehmer getragen; auch gewährt das Reich einen Zuschuß. Es kam noch die Hrbeiterschutzgesetzgebung hinzu, die bestinnnte Maßnahmen zum Schutze der Gesuttdheit der Hrbeiter vorschreibt, die Hrbeitszeit der Hrbeiterinnen beschränkt und die Sonntagsarbeit teilweise ganz verbietet, teilweise ermäßigt. 2. Rach stuften* a) Bündnisse. Obwohl sich das Reich die Huf- gabe gestellt hatte, den Frieden zu wahren, hielt es Bismarck doch für nötig, mit befreundeten Mächten Bündnisse abzuschließen. 3m Zahre f872 kam ein Bündnis zwischen dem Deutschen Reiche, Rußland und Österreich zustande, das viel zur Erhaltung des Friedens beitrug. Hls aber nach dem russisch-türkischen Kriege f877—\878 Rußland gegen Deutschland weniger freundlich gesinnt war, wurde s8?9 ein engeres Bündnis mit Österreich geschloffen. f883 trat auch Stallen hinzu, so daß der Dreibund entstand, der seitdem regelmäßig verlängert worden ist. Stalten hatte im September f870, nachdem die französischen Truppen, die den Kirchenstaat schützen sollten, abgerufen worden waren, Rom be- setzt und es zur Hauptstadt des Königreichs gemacht. b) Gründung von Kolonien. Seit j88^ hat das Deutsche Reich Kolonien erworben, nämlich: Deutsch-Südwestafrika, Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Kaiser wilhelmsland, den Bismarckarchipel und einen Teil der Salomons- und Marschallinseln. — — Bis ins hohe Greisenalter hinauf war es Kaiser Wilhelm I. be- schieden, an der Spitze des Reiches zu stehen. Eine Reihe von freudigen Erlebnissen wurden ihm zuteil. f875 fand in Gegenwart des Kaisers die Enthüllung des Hermannsdenkmals auf dem Teutoburger Walde statt. f8?9 wurde unter allgemeiner Teilnahme der Bevölkerung die goldene Hochzeit des Kaiserpaares gefeiert. Ein Jahr darauf war der Kölner- Dom vollendet, und er konnte in Gegenwart des Kaiferpaares und vieler Fürsten feierlich eingeweiht werden. j883 wurde das Niederwalddenkmal in Hnwefenheit des Kaisers enthüllt. Hnr Hpril f885 feierte ganz Deutschland den 70. Geburtstag des Fürsten Bismark, und am 22. März f887 den 90. Geburtstag des ehrwürdigen Heldenkaisers. Hber auch schmerzliche Erfahrungen sollten ihm nicht erspart bleiben. 3m Mai und Juni \878 wurden zwei Httentate auf das geliebte Haupt des Kaisers ausgeübt. Das erste war ohne Erfolg, aber durch das zweite wurde er schwer verwundet, und beinahe wäre er an den er- haltenen Wunden gestorben. Hnfang März f888 erkrankte der Kaiser. Noch an: 8. März sprach er mit Bismarck und dem Prinzen Wilhelm über das Wohl des Vaterlandes und unterschrieb ein wichtiges Schriftstück mit zitternder Hand. Hls ihn

12. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 284

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
m Die Erwerbung und Bedeutung der deutschen Kolonieen. *128. Die Erwerbung und Bedeutung der deutschen Kolonleen. 1. Dem Gründer des neuen Deutschen Reiches war es vorbehalten, Deutsch- land auch in die Reihe der Kolonialmächte zu stellen. Zwar hatte schon sein Vorfahr, der Große Kurfürst, 200 Jahre früher die „brandenburgisch- afrikanische Kompanie" gebildet, mit drei Häuptlingen an der Küste von Guinea Handelsverträge geschlossen und die Feste Groß-Friedrichsburg angelegt; allein die brandenburgische Niederlassung hatte beständig unter dem Neide der Nachbarn zu leiden, und deshalb überließ sie der haushälterische König Friedrich Wilhelm I. für 6000 Dukaten der „holländisch-westindischen Kompanie". Mit der Auf- richtung des neuen Reiches wuchs aber die Kraft und das Selbstvertrauen des deutschen Volkes, und die deutsche Industrie und der deutsche Handel suchten sich neue Absatzgebiete zu erschließen. Mit weitschauendem Blick hatte König Wilhelm I. mit der Gründung einer Flotte bereits einen Anfang gemacht (s. Nr. 193). Jetzt wurde der „schwarze Erdteil" das Hauptziel deutschen Wagens. Schon hatte das Bremer Handelshaus Lüderitz in Süd west-Afrika von Häuptlingen ein Gebiet von 550 qkm gekauft. Sofort erschien ein englisches Kriegsschiff, H um Einspruch zu erheben, wurde jedoch durch das deutsche Schiff „Karola" eines andern belehrt. Der Handelsherr Lüderitz kaufte nun von den einge. borenen Häuptlingen den ganzen Küstenstrich vom Oranjefluß bis zum 26. Breiten- grad in einer Ausdehnung von 150 km nach dem Innern hin, und 1884 erklärte der deutsche Konsul in der Kapstadt, daß Lüderitz' Niederlassungen unter dem Schutze des Deutschen Reiches ständen. Da aber diese Unternehmungen inzwischen über des Kaufherrn Kräfte hinausgewachsen waren, so trat er sein Gebiet an die „deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestasrika" ab, welche die Hoheitsrechte dem Deutschen Reiche überließ, das nun für die große Kolonie einen Gouverneur bestellte. — In ähnlicher Weise spielte sich die Erwerbung von Togo und Kamerun ab, wo die Handelshäuser Woermann und Jantzen Pioniere deutscher Kultur wurden. — Besonders hoffnungsvolle Aussichten eröffneten sich in Ostafrika. Hier schloß 1884 der bekannte Afrikareisende vr. Karl Peters im Aufträge der „Gesellschaft für deutsche Kolonisten" Schutzverträge; im folgenden Jahre wurde der „deutsch-ostafrikanischen Gesell- schaft" ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt, und nun legte sie an der Küste Stationen an, unter welchen der an einem sehr günstigen Hafen gelegene Ort Dar es Sallm (Hafen des Friedens) am wichtigsten ist. Nach solchen Erfolgen wagte Deutschland in der Südsee mit England in Wettbewerb zu treten, so daß sich letzteres eine Teilung der Osthälfte der Insel Neu-Guinea gefallen lassen mußte. Der nördliche, Deutschland zufallende Teil, erhielt den Namen Kaiser- Wilhelm-Land, und die vorgelagerte Inselgruppe wurde Bismarck- Archipel genannt. Außerdem wurden die Marsch all- und Salomons- inseln von den Deutschen in Besitz genommen.

13. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 286

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
,'86 Wirtschaftliches Leben in den deutschen Koloincen. dem Mutterlande versagt sind, weshalb es noch so sehr auf fremde Einfuhr angewiesen ist. Die Baumwollenkultur hat in Togo und Ostafrika bereits über- raschend gute Ergebnisse gehabt; Togo und Kamerun verfügen über reiche Bestände an Ölpalmen; Ostafrika und die Südseekolonien liefern große Mengen von Kopra. Die Kautschukausfuhr aus Kamerun und Ostafrika ist schon jetzt nicht unbedeutend, und der Kakaobau findet in Kamerun und Samoa einen guten Boden. Der Anbau von Mais und Reis hat in Ostafrika ansehnliche Fort- schritte gemacht, und Südwestafrika hat — abgesehen von den vorhandenen Mineral- schätzen — für die Viehzucht und die Gewinnung von Schafwolle eine Zukunft. Hiernach mag es verwunderlich erscheinen, daß unsere Kolonieen nicht schon längst von den Engländern und Franzosen in Besitz genommen worden sind. Der Grund hierfür ist leicht zu ersehen, wenn man einen Blick auf die Verkehrs- verhältnisse unserer Schutzgebiete wirft. In Ostafrika und Kamerun mangelt es an schiffbaren Strömen; in Togo sind die Landungsverhältnisse ungünstig, und die nahezu unzugängliche Küste von Südwestafrika ist zudem durch einen breiten Wüstengürtel vom Hinterlande getrennt. Aber diese Ungunst der natürlichen Verhältnisse kann überwunden werden. Was unseren Schutzgebieten an natürlichen Verkehrserleichternngen versagt ist, müssen wir mit Hülfe der Technik durch Landungsanlagen und Eisenbahnen ersetzen. Die Deutschen, obwohl die zuletzt Gekommenen, sind trotzdem nicht die zu spät Gekommenen. Das beweist die im Jahre 1898 erfolgte Pachtung der Ki au tschau-Bucht von China, dieses wichtigen Stützpunktes für Deutsch- lands Handel und Schiffahrt in Ostasien, sowie die Erwerbung der Karolinen- inseln im folgenden Jahre. So hat das Deutsche Reich durch sein rasches, kraftvolles Vorgehen in wenigen Jahren einen Kolonialbesitz gewonnen, dessen Einfuhrwert im Jahre 1907 145 Mill., dessen Ausfuhrwert 74 Mill. betrug, und dessen Gesamthandel 1908/9 einen Wert von 252 Mill. Mark darstellte. Die beiden größten Männer ihrer Zeit, Kaiser Wilhelm I. und sein Kanzler, haben einen glücklichen Griff getan, als sie das Vermächtnis des Großen Kurfürsten aufnahmen und Deutschland teilnehmen ließen an der Teilung der Erde. Noch Berthold Bolz und Karl Helfferich. *129. Wirtschaftliches heben in den deutschen Kolonieen. 1. Wer aus dem dunkeln Erdteil in die deutsche Heimat zurückkehrt, pflegt sich von dort allerlei Andenken mitzubringen, mit denen er daheim sein Zimmer ausstaffiert. Nimmt man solch ein Museum im Kleinen näher in Augenschein, so wird man oft gewahren, daß die Schwarzen ihre Tage keineswegs nur in süßem Nichtstun verbringen, sondern daß es unter ihnen auch brave Handwerker, ja sogar Kunsthandwerker gibt. So wird von den Tongonegern berichtet, daß jeder ansehnlichere Ort eine Schmiede hat, in der die Umwohner ihre Messer, Schwerter und andere Geräte teils aus- bessern, teils anfertigen lassen. Auf vier Pfählen ruht ein Schattendach; der

14. Deutsche Geschichte - S. 276

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
276 davon mar, da alljhrlich viele Tausende auswanderten und in der Fremde ihr Brot suchten. Ihre Kraft ging dem Vaterlande verloren. Darum bemhten sich die Regierungen, sie in der Heimat zu ernhren. Das geht aber nur durch die Industrie. Sie braucht viele Rohprodukte, die nur fremde Erdteile liefern knnen, und deshalb mute Deutschland darauf sinnen, Kolonien zu erwerben. 1884 brachte es Sdwestafrika, Togo und Kamerun in seinen Besitz; ein Jahr spter kam noch Deutsch-Ost-afrika hinzu. 10. Lebensweise und Lebensende des Kaisers. Kaiser Wilhelm war ein frommer Fürst. Alles, was er erreichte, schrieb er demtig Gottes Fgung zu. So bekannte er nach dem letzten Kriege: Gott war mit uns; ihm sei die Ehre l" Er fhlte sich nur dann glcklich, wenn er sein Volk glcklich sah. Leutseligkeit und Freundlichkeit gewannen ihm alle Herzen. Treue Dank-barkeit bewahrte er den Mnnern, die mit ihm das Reich aufgebaut hatten. Groe Nachsicht und Milde zeigte er auch gegen den geringsten Diener. Seine Gewissenhaftigkeit und seine Treue waren vorbildlich. Noch auf dem Sterbebette dachte er an das Wohl seines Volkes. Als ihn seine Tochter bat, seine schwachen Krfte zu schonen, sagte er: Ich habe keine Zeit, mde zu sein!" Kaiser Wilhelm durste den neunzigsten Geburtstag in groer Frische des Geistes und Krpers feiern. Mit Begeisterung jauchzte das ganze deutsche Volk au diesem Tage seinem greisen Herrscher zu. Da traf ihn am Abend des Lebens ein harter Schlag. Sein einziger Sohn, der Kronprinz, erkrankte an einem tckischen Kehlkopfleiden und fuchte vergebens im fernen Sden Heilung; die Hoffnung auf Genesimg schwand immer mehr. Das brach die letzte Kraft des Vaters. Am 9. Mrz 1888 entschlummerte er still und sanft. Eine Woche hindurch verkndeten die Glocken in Dorf und Stadt den Tod des ersten Hoheuzollernkaisers. Nicht allein Deutschland, sondern die Welt trauerte um ihn. Seine berreste ruhen in Charlottenburg neben denen seiner Eltern. So lang vom Berg zum Meere durch Deutschland stiet der Rhein, wird Kaiser Wilhelms Name den Deutschen heilig sein." 11. Die Kaiserin Augusta. Als treue Lebensgefhrtin stand Wilhelm I. die Kaiserin Augusta zur Seite. Sie war am 30. September 1811 als Prinzessin von Sachsen-Weimar geboren. Als rechte Landesmutter zeigte sie sich besonders in den Kriegszeiten. 1866 grndete sie den Vaterlndischen Frauenverein. Er will nicht nur während des Krieges, sondern auch im Frieden Arme und Notleidende untersttzen. berhaupt sah es die Kaiserin als ihre Ausgabe an, Kummer zu lindern und Truen zu stillen. Eine ganze Reihe von Wohlttigkeit^- und Erziehungsanstalten hat sie ins Leben gerufen und mit Spenden bedacht. Im Jahre 1879 feierte sie mit ihrem Gemahl das seltene Fest der Goldenen Hochzeit. Aber Kronen schtzen nicht vor Trnen. Der Tod raubte ihr den Gemahl und den einzigen Sohn. Nur ihr festes Gottvertrauen hielt sie in jener schweren Zeit ausrecht. Zwei Jahre berlebte sie diese Schicksalsschlge. Am 7. Januar 1890 schlo sie die mden Augen; an der Seite Kaiser Wilhelms fand sie ihre letzte Ruhesttte.

15. Das neue Reich - S. 208

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 208 — aus. Wenn dann die andern 130000 Mark auf den Arbeitgeber fallen, das kann er, wenn er die Preise etwas höher nimmt, vielleicht vertragen. Dafür können dann aber schon viele, viele Arbeiter im Jahr krank werden und während ihrer Krankheit freien Arzt und freie Arznei und noch Kostgeld für ihre Familie dazu bekommen, und dem Einzelnen macht es nicht viel aus, was er bezahlt. So hat es denn das Deutsche Reich mit seiner Arbeiterversicherung gemacht. Es hat die Krankenversicherung eingeführt und die Unfallversicherung und die Alters- und Invalidenversicherung. Bei der Unfallversicherung trägt der Arbeitgeber die Kosten, bei den anderen teilen sich die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer, teilweise auch das Reich, darein. Diese Gesetze wurden unter Kaiser Wilhelm I. begonnen und teilweise auch schon ausgeführt, und so hat der alte Äerr noch den Anfang dazu gemacht, im Innern des Reiches den bedrängtesten Volksklassen zu helfen. Kolonien. Dann aber hat er auch weit in die fernen Weltteile die Herrlichkeit des Deutschen Reiches getragen, indem er anfing, Kolonien für das Reich zu erwerben. Die ersten Leute, die mit Kolonien anfangen, sind meistens die Kaufleute. Die holen die fremden Waren aus dem Ausland und kaufen sich da auch wohl etwas Land, damit sie auf ihrem eigenen Grund und Boden alles noch billiger kriegen können, und so haben sie dann ausländische Besitzungen. Dazu gehen die christlichen Missionen in die Leidenwelt und gründen da ihre Stationen und fangen wohl auch an zu pflanzen und zu bauen. Die Kaufleute aber und die Missionen brauchen Schutz aus der Äeimat, wenn einmal die Wilden über sie herfallen sollten oder sonst Schwierigkeiten entstehen. So ist es denn den deutschen Kaufleuten und Missionen auch gegangen, und da ist Bismarck auf den Gedanken gekommen, solche ausländischen Gebiete unter amtlichen Schutz zu stellen oder als Kolonien zu erwerben. Die erste Kolonie dieser Art wurde im Jahre 1884 Südwestafrika. Da hatte der Kaufmann Lüderitz aus Bremen gewaltige Landstrecken gekauft, in derselben Gegend, wo jetzt die Diamanten gefunden werden. Die Lüderihbucht hat nach ihm ihren Namen. Ebenlo war Deutsch-Ostafrika zuerst durch den Afrikareisenden Dr. Peters für die deutsche Kolonialgesellschaft erworben, und Deutschland nahm das Land dann unter seinen Schutz. 3n Togo und Kamerun war es der Hamburger Großkaufmann Woermann, der sich da angekauft hatte. Seine Firma läßt noch heute die

16. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 225

1910 - Leipzig : Voigtländer
139. Kaiser Wilhelm I. 18711888. 225 Die Grndung einer deutschen Kriegsflotte ermglichte Kriegsflotte einen krftigeren Schutz des mchtig anwachsenden deutschen Seehandels und der Deutschen im Auslande. Der neuermachte deutsche Unternehmungsgeist ging nun auch an die Begrndung deutscher Kolonien. Noch unter Wilhelms I. Regierung mrben in Afrika Kolonie die Gebiete Deutsch-Sbmestafrika, Kamerun, Togo, Deutsch-Ost-afrika und in der Sbsee Kaiser-Wilhelmslanb auf Neuguinea, der Bismarckarchipel, die Salomonsinseln und Marschallinseln fr Deutschland gemonnen (Karte Xv). 4. Strkung der deutschen Einheit. Die innere Einheit des deutschen Volkes und Landes mrbe rohrenb der Regierung Wilhelms I. durch die Einfhrung eines einheitlichen deutschen Rechtes mesentlich gestrkt. Nicht minber segensreich ermies sich die Beseitigung der oerschiebenen Mnzen, Mae und Gemichte. Auch die Einrichtung der deutschen Reichspost hob manche trennenbe Schranke zmi-schen den einzelnen Volksstmmen auf. In dem 1884 durch den Tod des letzten Herzogs erlebigten Bunbesstaat Braunschmeig mrbe eine Regentschaft eingesetzt, meil der rechtmige Erbe Ernst August, der Sohn des entthronten Knigs von Hannover, seinen Ansprchen auf bieses anb nicht entsagen mollte. 5. Sorge fr die Arbeiter. Das grte Verbienst ermarb sich der von Bismarck aufs beste beratene Kaiser Wilhelm I. durch seine Arbeiterschutzgesetzgebung. Das im Jahre 1883 erlassene Krankenversicherungsgesetz verschaffte dem Arbeiter rztliche Behanb- gebung Iung, Arznei und Krankengelb auf Kosten der Krankenkasse. Das Unfallversicherungsgesetz vom Jahre 1884 sprach jebem Arbeiter, der in seinem Berufe zu Schaben gekommen ist, die Heilungskosten und, menn er ermerbsunfhig gemorben ist, eine Rente zu. Die im Jahre 1887 begonnene Beratung der das Alters- und Invalibts-gesetz mrbe erst 1900 beenbigt. Dieses Gesetz mollte benjenigert Arbeitern, bereit Krfte nachlieen, ober die das 70. Lebensjahr berschritten haben, eine Rente gerohren. Der Weg, den Deutfchlanb mit dieser sozialen Gesetzgebung ein-geschlagen hat, ist neuerbings auch von anberen mobemen Staaten beschritten morben. 6. Kaiser Wilhelms I. Lebensende. Auch nach den glor- Freudenfeste reichen Tagen des groen Krieges mar dem eblen Monarchen und mit ihm seinem Volke manch hohe Freube beschert. Im Jahre 1875 mohnte der Kaiser der Enthllung des mchtigen Denkmals bei, das Armimus, dem Befreier Deutschland vom rmischen Joche, bei Det-molb auf dem Teutoburger Wlbe errichtet morben mar. Im Jahre Hentze, Geschichte fr Mittelschulen. Iii. 15

17. Geschichtsbilder - S. 137

1911 - Leipzig : Brandstetter
6vq 137 6v9 teile wahren zu können. Im südwestlichen Aftika wollten nämlich die Engländer, die dort schon Ländereien besaßen, einem deutschen Kaufmanne, der daselbst einen Handelshafen erworben hatte, die Besitzung entreißen. Da trat Kaiser Wilhelm auf den Rat Bismarcks ganz entschieden für die Vorrechte des deutschen Kaufmanns ein und erklärte öffentlich, den Hafen und das ganze umliegende Gebiet unter seinen Schutz zu nehmen und, wenn es nötig sei, mit dem Schwerte zu verteidigen. Auf diese Weise entstand die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Um dieselbe Zeit wurden auf friedlichem Wege weitere Schutzgebiete in Afrika gewonnen, nämlich Kamerun, Togo und Deutsch-Ostafrika. Ja, sogar in der fernen Südsee erwarb der Kaiser Besitzungen. Damit hatte das deutsche Reich einen bedeutenden Zuwachs an Land bekommen; denn die Kolonien, die Kaiser Wilhelm I. erwarb, waren insgesamt fünfmal so groß als das Vaterland. Auch erwiesen sie sich in vielen Teilen sehr fruchtbar, so daß unserem Volke aus den neuen Besitzungen bald reiche Vorteile und Nahrungsquellen entstanden. Kaiser Wilhem I. ließ sich aber das Wohl seines Volkes auch noch m anderer Weise angelegen sein. Besonders den Arbeitern wandte er seine Fürsorge zu. Nach dem großen Kriege und Siege von 1870/71 entwickelten sich in unserem Vaterlande Handel und Gewerbe rasch zu hoher Blüte. Zahlreiche Fabriken entstanden, und alle Leute verdienten viel Geld. Es kamen freilich auch Zeiten, in denen die Geschäfte schlecht gingen. Da gab es geringen oder gar keinen Verdienst, und zahlreiche Arbeiter, die wenige oder gar keine Ersparnisse besaßen, gerieten in Not und murrten dann wohl über die bestehenden Verhältnisse. Aber viel trauriger war die Lage der armen Leute, wenn der Ernährer der Familie durch Krankheit oder durch einen Unfall oder auch durch hohes Alter am Erwerb verhindert wurde. Solche Zustände verdienten und erregten doppeltes Mitleid. Kaiser Wilhelm I. empfand das besonders, und er sann auf Mittel, wie derartigen unverschuldeten Notlagen am besten abzuhelfen sei, damit in den betroffenen Volksschichten Zufriedenheit und Wohlbefinden herrsche. Immer und immer wieder machte er Vorschläge zur Aufbesserung der Arbeiterverhältnisse und ließ den Reichstag darüber beraten; denn er sagte: „Unsere Kaiserlichen Pflichten gebieten uns, kein in unserer Macht stehendes Mittel zu versäumen, um die Besserung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Berufsklassen untereinander zu fordern, solange Gott uns Frist gibt zu wirken". — Unter solchen Bemühungen brachte er es dahin, daß die staatliche Kranken- und Unfallversicherung gesetzlich eingeführt wurde, wonach die Arbeiter, Arbeiterinnen,

18. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 197

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 197 — 4. Die Deutschen im Auslande. Kolonien. Die deutsche Flotte hat, außer im Kriege, auch im Frieden eine wichtige Ausgabe. Wahrend früher Deutsche, die als Kaufleute ober zu andern Zwecken im Auslande, jenseits des Weltmeeres lebten, schütz- und hilflos waren, so können auch sie sich jetzt auf die Macht des Deutschen Reiches verlassen. An allen wichtigern Verkehrsplätzen des Auslandes sind kaiserliche Konsuln angestellt, die jedem Deutschen Rat und Beistand gewähren. Auch die deutschen Handelschiffe stehen überall unter dem Schutze des Reiches; sie alle tragen seine schwarz-weiß-rote Flagge. Von Zeit zu Zeit erscheinen in den fernen Meeren deutsche Kriegsschiffe, damit jedermann dort wisse, daß Deutschland jebe Verletzung beutscher Rechte zu bestrafen imstanbe fei. — Unter Kaiser Wilhelms Fürsorge hat Deutschland auch begonnen, Nieberlaffungen im Auslanbe, Kolonien, zu grünben. Als Amerika entbecft worben war, als Spanier, Portugiesen, Franzosen und Englanber bort und auch in andern Erbteilen mächtige Reiche grünbeten, ba brachte Deutschland der Dreißigjährige Krieg ins tiefste Elenb. In seiner Ohnmacht und Zerrissenheit mußte es zusehen, wie anbre sich die Welt teilten. Auch der Große Kurfürst vermochte das nicht zu andern (f. Nr. 46,2). Nur ein Erbteil war noch größtenteils unbekannt: Afrika. Diesen bis bahin „bunfeln" Erbteil haben in den letzten Jahrzehnten mutige Reisenbe erforscht: die Deutschen Nachtigal (1863—74) und Wißtuann (1880—87), der Englanber Livingstone (1853—73), der Amerikaner Stanley (1871—89) und anbre. Sie fanben bort neben unwirtlichen Steppen die fruchtbarsten Lanbstriche. Von mehreren biefer ©egenben ergriff Deutschland Besitz: im Osten von Deuts ch-Ostafrika, dem weitenlanbezwischen dem Meere und den großen Lanbfeen und dem Riefenberge Kilimanbjaro, an der Westküste von Kamerun, im ©üben von Deutfch-Süb-westafrika. Ferner würden unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt: Kaifer-Wilhelms-Lanb, der Bismarck-Archipel und anbere Inseln in der Sübfee. An Größe übertreffen biefe Kolonien zusammen das Mutterlanb bei weitem; Deutfch-Ostafrika allein ist fast boppelt so groß als Deutschland. 5. Fürsorge für den Arbeilerstand. Eine Hauptaufgabe feines Regentenberufes fand der volksfreundliche Kaiser Wilhelm I. in der Fürsorge für das notleidende niedere Volk, die sogenannten arbeitenden Klaffen. Wir wissen schon, daß die großen Erfinbnngen außer vielen guten Folgen auch manche Verwirrungen herbeigeführt haben (s. Nr. 71). Diese würden nach dem Kriege fühlbarer beim je. Es entstanben vielerlei

19. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 154

1903 - Paderborn : Schöningh
Bürger genoß auch in den entlegensten Ländern die Wohltat der Handelsverträge und den Schutz der deutschen Gesandten und Konsuln, und nun beteiligte sich auch Deutschland wieder in steigendem Maße am überseeischen Handel. Seit dem Jahre 1884 hat das Deutsche Reich auf friedlichem Wege auch ausgedehnte Handelskolonien erworben. Die wichtigsten derselben sind Deutsch-Ostafrika, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika und Kaiser-Wilhelms-Land auf Neu-Guinea. Dazu kamen in jüngster Zeit noch ein Landstrich an der Bucht von Kiautschou an der Ostküste Chinas und die Inselgruppe der Karolinen im Stillen Ozean. Zur Verbindung dieser neuen Besitzungen mit Deutschland und zur Hebung des Seehandels überhaupt sind mehrere Postdampferlinien eingerichtet. Die genannten afrikanischen Besitzungen und Kaiser-Wilhelms-Land liegen innerhalb der heißen Zone und eignen sich wegen ihres ungesunden Klimas nicht zur Ansiedlung deutscher Landwirte. Dagegen verspricht die vielerorts in Betrieb genommene Plantagenwirtschaft, bei welcher Eingeborene gegen Tagelohn beschäftigt werden, mit der Zeit recht lohnend zu werden. Die wertvollste aller Erwerbungen ist ohne Zweifel das kleine Gebiet an der Bucht von Kiautschou, welches der Kaiser von China für einen Zeitraum von 99 Jahren pachtweise an das Deutsche Reich abgetreten hat. Das starkbevölkerte Hinterland besitzt nämlich eine hochentwickelte Seidenindustrie und unerschöpfliche Lager vortrefflicher Steinkohlen. Die schönste Frucht unserer überseeischen Gebietserwerbungen aber sind die zahlreichen blühenden Miffionsstationen, welche in allen deutschen Kolonien mit Erfolg für die Verbreitung christlichen Glaubens und christlicher Sitte ihre segensreiche Tätigkeit entfalten. Die Sklaverei ist gesetzlich aufgehoben, und der schmachvolle Menschenraub, den die Araber seit Jahrhunderten in Afrika betrieben, hat aufgehört, 4. Fürsorge für das Wohl der arbeitenden Klassen. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte den menschenfreundlichen Kaiser vor allem die Sorge für den Arbeiterstand. Auf die persönliche Anregung des Kaisers begann der Reichstag das schwierige Werk der sozialen Gesetzgebung, welche durchgeführt wurde nach dem schönen Ausspruche Bismarcks: „Geben Sie dem Arbeiter, solange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung!" Das Krankenversicherungsgesetz (1883) ordnete die Errichtung von Kassen an, welche dem erkrankten Arbeiter nicht nur die Kosten der Krankheit, sondern auch einen Teil des ausfallenden Arbeitslohnes ersetzen. Das Unsallversicherungsgesetz schützt die in der Ausübung ihres Berufs Verunglückten und deren Familien vor Not und Elend. Auch eine Altersund Invalidenversicherung wurde noch unter Wilhelm I. vorbereitet; sie trat jedoch erst 1891 unter Wilhelm Ii. in Kraft, welcher in demselben Jahre

20. Deutschlands Kolonien - S. 124

1902 - Berlin : Heymann
124 Kamerun. regelrechten Schlächtereien die Rede. Wer von einem der Eingeborenen ein Stück Schlachtvieh erstanden, dem liegt es zunächst ob, sich dasselbe unter Führung des Besitzers selbst im Busch aufzusuchen und zu er- legen. Die von den Eingeborenen eifrig betriebene Fischerei liefert ziemlich reichlichen Ertrag; die Gebirgsbäche und das Meer enthalten zahlreiche eßbare und auch für den Europäer schmackhafte Arten; in den dem Tief- land angehörigen Unterläufen der Flüsse find solche selten. Der Boden am Kamerungebirge, ff Wer diesen nährstoffreichen, mürben, milden und tiefgründigen Boden und die Vegetation, welche er trägt, gesehen hat, wird gestehen müssen, daß man in der ganzen Welt suchen muß, um eine ähnliche Güte der Natur wiederzufinden. Und derartiger Boden ist am Kamerun- gebirge nicht vereinzelt anzntreffen, sondern in weiter Ausdehnung. Ja selbst die schlechtesten Böden der Bimbia-Plantage besitzen noch einen derartigen Reichtum an Pflanzennährstosfen, daß sie, abgesehen vom Kalkgehalt, unsere heimischen Böden und insbesondere auch die meisten ostafrikanischen Böden bei weitem überflügeln. Wenn es noch nötig wäre, die Güte des Bodens und Klimas am Kamernngelürge näher zu belegen, so braucht man nur den Urwald und die Pflanzungen der Eingeborenen daselbst zu betrachten — wie auch aus meinen photo- graphischen Ausnahmen zu ersehen ist — um in Staunen über die Frucht- barkeit des Landes auszubrechen. Ich würde dies nicht so stark betonen, wenn man nicht bei der allgemeinen Unkenntnis, welche in Deutschland über unsere Kolonien selbst in den gebildeten Kreisen noch herrscht, noch häufig ans die Ansicht stieße, daß Kamerun gleich Südwestafrika eine öde verlassene Sandwüste sei. Man muß sich in der That wundern, wie es möglich ist, daß der hohe Wert Kameruns als Plantagenland so lange verschleiert blieb, und das um so mehr, als doch diese herrlichen Ländereien unmittelbar am Meere gelegen sind, so daß die Verschiffung der Produkte aus das leichteste und billigste bewerkstelligt werden kann. Das Dampfschiff ankert un- mittelbar zu Füßen der Plantagen, kaum V2 bis 1 km von denselben entfernt. Wir haben am Kamerungebirge genau dieselbe Gunst der Ver- hältnisse, wie sie auf der nicht weit entfernten portugiesischen Insel St. Thome vorliegt, die als eine der blühendsten Plantagenkolonien der Welt zu bezeichnen ist. Die Bimbia-Pflanzung.ff In dieser ersten Pflanzung ist der Beweis geliefert, welche groß- artige Zukunft der Plantagenbau am Kamerungebirge haben wird. Die ff Prof. vr. Wohltmann: „Der Plantagenbau in Kamerun", S. 18 ff. ff Prof. Dr. Wohltmann: „Der Plantagenbau in Kamerun", S. 20 ff.