Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Deutschlands Kolonieen - S. 23

1889 - Gotha : Behrend
287] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 23 „Kaiser Wilhelms-Land und Bismarck-Archipel". Im Jahre 1886 wurden die drei nordwestlichen Inseln der Salomon-Grupp< dem Gebiet der Neuguinea-Kompanie hinzugefügt. — Zu den ferneren Kolonialbesitzungen des Reichs kamen die Admiralitäts-Jnseln, nördlich von Kaiser Wil- Helms-Land gelegen, und im Jahre 1885 die Marschall-Inseln, zu denen auch die Brown- und Providence-Jnseln zu rechnen sind. — Die Karolinen, auf welche Deutschland Anspruch machte, wurden infolge des Karolinenstreites, welcher 1885 durch päpstliche Vermittelung geschlichtet wurde, den Spaniern zugesprochen. Bedeutende Handelsthätigkeit entfaltet Deutschland auf den — ein selbständiges Reich bildenden — Samoa-Jnseln, welche jedoch nicht zum deutschen Kolonialbesitz gehören. Nach vorstehenden Ausführungen kann man den deutschen Kolo- nialbesitz der Verwaltung gemäß folgendermaßen gliedern: 1. Kronkolonieen (staatliche): Togoland, Kamerun und die Marschall-Inseln. Sie stehen unmittelbar, auch in der Verwal- tung, unter dem Reiche. 2. Deutsche Privatkolonieen (kommerzielle): Südwest- asrika, Deutsch-Ostafrika, Kaiser Wilhelms-Land :c. Es sind Ko- lonieen von deutschen Privatgesellschaften unter dem Schutze des Reichs. B, Randeskunde der einzelnen Kolonieen. «t. Die deutschen Kolonieen in Afrika. 1. Togoland. a) Jas Land. a) Lage, Größe. Togoland, die kleinste der deutschen über- seeischen Besitzungen, liegt auf der „Sklavenküstemit diesem Namen bezeichnet man denjenigen Teil von Ober-Guinea, der zwischen den Mündungen des Voltaflusses und des großen Nigir- stromes gelegen ist. Der größte Teil der Sklavenküste ist englisch, und in diesem Gebiete die Stadt Lagos (80 000 Einw.) die größte Stadt von ganz Ober-Guinea. Zwischen diese englischen Besitzungen drängen sich nun: im Innern ein großer Negerstaat, Dahome, südlich davon die französischen Gebiete von Groß-Pöpo und Agwe, und westlich von diesen das deutsche Kü st engebiet Togoland und Klein-Pöpo.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Die Völker und Staaten der Erde - S. 1013

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
1013 §. 5. Religions-Verhältnisse. in ganz Nord. Afrika. Die Beduinen, Mauren, Berbern, so- dann auch die Fulah, Mandingo, Ioloffen und die meiste,» anderen Negervölker von Sudan sind für denselben, wenig- stens äußerlich, gewonnen; der dieser Religion eigene gewaltsame Bekehrungseifer scheint für ihre Verbreitung fortgesetzt thätig zu sein, so daß anzunehmen, der ganze Erdtheil südwärts bis zun» 10° N. B. sey gegenwärtig vorzugsiveise, ja fast aus- schließlich von Anhängern des Koran bewohnt. — Man hat zlvar gemeint, diese »nuhainedanische Bekehrung ebene dem Christenthum den Weg, indem sie für die rohen Heiden zur Zwischenstufe werde, »velche den Sprung vom Götzenwesen zur Kirche erleichtere, ja allein »nöglich inachc; dabei vergaß man jedoch, daß der Islam einen Fanatismus weckt, der jeden Zweifel über die Richtigkeit des eingeschlagenen Pfades und das Gefühl der Hülfsbedürftigkeit ausschließt; auch hat die Erfahrung bewiesen, daß christliche Proselyten viel leichter- unter Heiden, als Mnhamedanern zu »nachen sind. — Des- halb hat sich auch der afrikanische Norden den christlichen Missionen fest verschlossen, und im Landinnern sind kaum einzelne versteckte koptische Christengemeinden (in Fezzan und Sudan), aufzufinden. — Aber auch im Süden lind von den Küsten aus macht das Christenthum nur langsame Fortschritte. Die Portugiscn, welche in dieser Beziehung am »virksainstcn hätten tverden können, vermögen sich zwar einer großen Zahl von Pro- selyten, nicht aber von Bekehrten zu rühmen (vgl. S. 80!), da dem katholischen Missionswesen überhaupt das äußerliche Be- kenntniß genügt. Heilsamer erscheinen in dieser Beziehung die Bestrebungen der amerikanischen, englischen und deutschen Missionsgesellschaftcn, welche unter dem Schutz der euro- päischen Kolonien an den Küstensäumen von Senegambien und Ober-Guinea, so »vie in» Kap- und Kaffernlande*) ihren Gang haben. Unter dei» zu protestantischen Religionsgemeinschaf- ten bekehrten Hottentotten und den Negern von Sierra Leone, *) Man vgl. darüber die Berichte der Berliner Misstons - Ge- sellschaft. -

2. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 121

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Afrika. 121 §. 183. Die Negerrepublik Liberia. (1400 Q.m. 310,000 Einw.) Diese zwischen Senegambien und Ober-Guinea am atlanti- schen Ocean gelegene Republik ist der erste und einzige von freien Negern verwaltete christliche Staat in Afrika. Für die Bekehrung der heidnischen Einwohner sorgen viele protestantische Missionssta- tionen. Die Republik, in welcher Ackerbau, Viehzucht, Handel und Gewerbe blühen, hat eine der nord-amerikanischen Union nach- gebildete Verfassung. Städte: Monrovia am atlantischen Ocean (2000 E.), Hauptst.; Lyceum; öffentliche Bibliothek. Cavallp an der Mün- dung des Cavallp (10,000 E.h; Hufen; Handel. §. 184. Die britischen Gouvernements in Senegambien und Ober-Guinea. (104 Q.m. 435,000 Einw.) Aus einer Anzahl von britischen Handelsniederlassungen sind folgende 3 Gouvernements gebildet worden: 1. Das Go uv. am Gambia. Darin: Bathurst sbähs'örrsts auf der I. St. Marie in der Gambia-Mündung; Hafen. 2. Das G o u v. S i e r r a - L e o n e. Darin: Freetown ffrih'taunf aus der Halbinsel Sierra-Leone (11,000 E.); Hafen. Sehr, ungesundes Klima. 3. Das G o u v. der G o l d k ü st e. Darin: Cap-Coast- Castle skehp kohßt kaßls an der Südküste des Aschanti-Reichs (10,000 C.); Hafen. §• 185. Das holländische Gouvernement an der Goldküstc. (500 Q. M. 100,000 Einw.) Dasselbe bestsht aus etwa 14 Forts sfohrss und Handelsposten im Reiche der Aschanti's. Darin: St. Georg-el - Min a am atlantischen Ocean (20,000 E.); Hafen; Handel. §. 186. Die Negerreiche in Ober-Guinea. Der Boden von Ober-Guinea ist äußerst fruchtbar, waldreich ' itnb mit prächtigen Savannen durchsetzt;' im N. erhebt sich das Kong-Geb., im O. das Camerún-Geb. Zn den bedeutend- sten Flüssen gehören der Kamba, Wolta, Ogun, Niger, Alt- C ala bar und Camerún. Das Klima ist unerträglich heiß und daher für Europäer sehr ungesund. Produkte; Pfeffer, Ingwer, Reis, Hirse, Mais, Ananas, Färbeholz; Gold, Eisen; Affen, Elephanten, Antilopen, Büffel, Schlangen, Schildkröten, Papageien rc. Negerreiche: 1. Das Königreich der Aschanti's, zwi- schen dem Kamba und Wolta (6000 Q.m. 4 Mill. E.); prote- stantische Missionen.

3. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 76

1861 - Berlin : Charisius
76 Afrika. mengedrückten Kopf, eine gewölbte Stirn, starke Jochbeine, eine dicke, plattgedrückte Stulnpfnase, aufgeworfene Lippen, breite, hervorstehende Zähne und häufig krumme Schenkel haben. — Das Afrika südlich vom Aeqnator zeigt eine einzige große Sprachfamilie, wozu die Bunda-Sprache in Nieder-Guinea, die der Bitschuanen, Kasirn, Suaheli u. s. w. gehören. Völlig abweichend und allein stehend ist die Sprache der Hottentotten. Die Sprache der Mandingostämme und der Fellan hat sich weit nach dem Innern ausgebreitet; aber außerdem herrschen im Sudan noch viele andre Sprachen. An der Suaheli-Küste wechseln schwarze, braune und weiße Völker, ganz von der Bildung des echten Guinea-Negers abweichend, zuweilen sogar die schönsten Formen zeigend, wie die der kaukasischen Rasse; aber alles weist auf einen Zu- sammenhang mit den Bitschuanen, Kasirn und Congos hin. Auch gegen sie dringen die Gallas vor. Sie sind kräftig und geistig gewandt, und sie bilden viele kleine Staaten; nach dem Innern handeln sie besonders mit den Mocaranga. Ehemals befanden sich hier bedeutende Handelsplätze. § 233. Die Männer der Kafirstämme sind stark, gelenkig, muthig, von würdevoller Haltung; der Kopf ist schön geformt und trotz der dicken Lippen und dem schwarzen Wollhaar nicht den Negern ähnlich. Nur die Bewohner von Mo- sambik und Kilimane stehen diesen sehr nahe. Bei wenigen Stämmen sind die Weiber schöner als die Männer. Die südlichen Kasirn sind rein braun, nach Nor- den werden sie dunkler, und die Zoula oder Zoulu und die an der Delagoa-Bai sind schwarz wie polirtes Ebenholz. Einige Stämme feilen die Vorderzähne spitz. Die Kasirn sind träge, rachsüchtig, verrätherisch, aber auch scharfsinnig, heiter, tapfer und hart; zu den kriegerischsten gehören die Amakosah und die Zoulas. Ihre Sprache ist voll und wohlklingend, reich, bestimmt und biegsam. Sie zerfallen in eine Menge von kleinen Stämmen unter Häuptlingen. Sie haben weder Götzen, noch den Namen für ein höchstes Wesen. Trotz der Fruchtbarkeit des Bodens wird wenig Ackerbau getrieben, den übrigens die Weiber besorgen müssen; der Mann kümmert sich nur uni die Heerde und die Jagd. Man baut besonders die Durrah oder Kafferhirse. Bedeutender ist die Viehzucht; aber man genießt fast nur Milch und nicht Fleisch. Das Rindvieh gedeiht auf den schönen Savannen ausgezeichnet. Bei dem allgemeinen Widerwillen gegen das Wasser wird fast keine Fischerei getrieben. Die technische Geschicklichkeit ist im Allgemeinen sehr gering. Der Handel im südlichen Theile mit Vieh, im nördlichen mit Menschen erhebt sich zu größerer Bedeutung. § 234. Auch die Bitschuanen zerfallen in sehr zahlreiche Stämme. Sie haben eine rein braune Farbe, krauses Wollhaar, sind schlank, aber nicht so kräftig wie die Kasirn; sie haben auch nicht den wilden Gesichtsausdruck wie diese und stehen geistig ihnen nach; aber sie sind fleißiger und geschickter. Sie haben nur unvollkommene Waffen. Ein großer Stamm ist durch die Zoulas völlig vernich- tet. Die auswandernden Bauern des Caplandes haben sich mitten unter ihnen niedergelassen. Ihnen stehen die Bewohner des innersten Hoch-Afrika sehr nahe. — Die Männer der Bunda-Völker in Nieder-Guinea sind stark und groß, schwarz, mit krausem Haar, aber sehr bestimmt von den Negern in Ober-Guinea verschieden. Sie sind von Natur harmlos und gut, aber sehr träge. Auf den Hochebenen des Innern wird Ackerbau getrieben und auf den üppigen Savannen ausgedehnte Viehzucht. Hie und da findet man Weberei und Verarbeitung eini- ger Metalle. § 235. Die Nordküste des Guineischen Busens und die südlich von der Nun- Mündung, so wie das Gebiet des Kong-Gebirges bewohnt eine große Menge ver- schiedener Stämme, namentlich das große Aschanti-Volk und die Mandingos. Sie haben meist den echten Neger-Charakter: einen spitzen Gesichtswinkel, kurze krause Wollhaare, große starke Zähne, gekrümmte Lenden und üblen Geruch der

4. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 77

1867 - Berlin : Weidmann
Völker Afrikas. 77 Savannen treiben sie Viehzucht. Sie zerfallen in unzählige Stämme, die stets einander befehden, um Thiere und Menschen zu rauben. — Die Galla verdrän- gen auch zum Theil die Somali, einen edlen Schlag, ohne dicke Lippen, mit gebogener Nase, von dunkler, glänzender Haut, mit langem, schwarzem Haar, in Führung der Lanze, des Bogens und der Pfeile sehr geschickt. Sie sind zum Theil Mohammedaner, während die Gallas Heiden sind. § 232. 2) Zu der äthiopischen Rasse gehören im Allgemeinen Völker, welche schwarz oder schwarzbraun sind, krauses Wollhaar, einen auf den Seiten zusam- mengedrückten Kopf, eine gewölbte Stirn, starke Jochbeine, eine dicke, plattgedrückte Stumpfnase, aufgeworfene Lippen, breite, hervorstehende Zähne und häufig krumme Schenkel haben. — Das Afrika südlich vom Aequator zeigt eine einzige große Sprachfamilie, wozu die Bunda-Sprache in Nieder-Guinea, die der Bitschuanen, Kafirn, Suaheli u. s. w. gehören. Völlig abweichend und allein stehend ist die Sprache der Hottentotten. Die Sprache der Mandingostämme und der Fellan hat sich weit nach dem Innern ausgebreitet; aber außerdem herrschen in Sudan noch viele andre Sprachen. An der Suaheli-Küste wechseln schwarze, braune und weiße Völker, ganz von der Bildung des echten Guinea-Negers abweichend, zuweilen sogar die schönsten Formen zeigend, wie die der kaukasischen Rasse; aber alles weis't auf einen Zu- sammenhang mit den Bitschuanen, Kafirn und Kongos hin. Auch gegen sie drin- gen die Gallas vor. Sie sind kräftig und geistig gewandt, und sie bilden viele kleine Staaten; nach dem Innern handeln sie besonders mit den Mocaranga. Ehemals befanden sich hier bedeutende Handelsplätze. § 233. Die Männer der Kafirstämme sind stark, gelenkig, muthig, von würdevoller Haltung; der Kopf ist schön geformt und trotz der dicken Lippen und dem schwarzen Wollhaar nicht den Negern ähnlich. Nur die Bewohner von Mo- sambik und Kilimane stehen diesen sehr nahe. Bei wenigen Stämmen sind die Weiber schöner als die Männer. Die südlichen Kafirn sind rein braun, nach Nor- den werden sie dunkler, und die Sula oder Zoulu und die an der Delagoa-Bai sind schwarz wie polirtes Ebenholz. Einige Stämme feilen die Vorderzähne spitz. Die Kafirn sind träge, rachsüchtig, verrätherisch, aber auch scharfsinnig, heiter, tapfer und hart; zu den kriegerischsten gehören die Amakosa und die Sulus. Ihre Sprache ist voll und wohlklingend, reich, bestimmt und biegsam. Sie zerfallen in eine Menge von kleinen Stämmen unter Häuptlingen. Sie haben weder Götzen, noch den Namen für ein höchstes Wesen. Trotz her Fruchtbarkeit des Bodens wird wenig Ackerbau getrieben, den übrigens die Weiber besorgen müssen; der Mann kümmert sich nur um die Heerde und die Jagd. Man baut besonders die Dhurra oder Kasferhirse. Bedeutender ist die Viehzucht; aber man genießt fast nur Milch und nicht Fleisch. Das Rindvieh gedeiht auf den schönen Savannen ausgezeichnet. Bei dem allgemeinen Widerwillen gegen das Wasser wird fast keine Fischerei ge- trieben. Die technische Geschicklichkeit ist im Allgemeinen sehr gering. Der Han- del im südlichen Theile mit Vieh, im nördlichen mit Menschen erhebt sich zu größerer Bedeutung. § 234. Auch die Bitschuanen zerfallen in sehr zahlreiche Stämme. Sie haben eine rein braune Farbe, krauses Wollhaar, sind schlank, aber nicht so kräftig wie die Kafirn; sie haben auch nicht den wilden Gesichtsausdruck wie diese und stehen geistig ihnen nach; aber sie sinch fleißiger und geschickter. Sie haben nur unvollkommene Waffen. Ein großer Stamm ist durch die Sulus völlig vernich- tet. Die auswandernden Bauern des Caplandes haben sich mitten unter ihnen niedergelassen. Ihnen stehen die Bewohner des innersten Hoch-Afrika sehr nahe. — Die Männer der B u nd a-Völker ^n Nieder-Guinea sind echte Neger, stark und groß, schwarz, mit krausem Haar^ aber sehr bestimmt von den Negern in Ober-Guinea verschieden. Sie sind von Natur harmlos und gut, aber sehr träge. Auf den Hochebenen des Innern wird Ackerbau getrieben und aus den üppigen

5. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 266

1855 - Regensburg : Manz
266 Iii. Abtheilung. 4) Die Schaggas östlich von Nieder-Guinea sind ein wenigbekanntes Volk. §. 13. Das Kapland. Das Kapland liegt auf der Südspitze von Afrika. Der Flächeninhalt beträgt 7000 Q.m.; die Einwohnerzahl 170,000, welche theils Ureinwohner, nämlich die gelbbraunen Hottentotten, meist Christen und frei, theils eingewanderte Europäer, theils Kaffern und Neger sind. Das Land ist ein Stufenland mit 2 Hochebenen, Karroo (karru) genannt. Im Norden sind die Schnee- Berge, an der Küste die Chamis - Berge. Von den Vorgebirgen sind das Kap der guten Hoffnung und das Nadelkap oder Kap Agulhas (aguljas) die wichtigsten. Die Hauptstadt, die Kapstadt mit 25,000 Einw. an der Tafelbai, ist eine feste Stadt mit dem Sitz des brittischen Gouverneurs und einer Sternwarte. In der Nähe liegt das durch seinen Wein berühmte Dorf Con- stantia. Eine andere Stadt ist Georgetown (dschordsch- taun), die Hauptstadt der Ostprovinz, erst 1811 angelegt. Auf dem Kaplande legten zuerst die Niederländer 1652 eine Kolonie an, wozu später auch französische Flücht- linge kamen. 1806 eroberten es die Britten, denen es 1814 ganz abgetreten wurde. Doch haben sie in neuerer Zeit wieder viele Kämpfe mit den Eingebornen, besonders den Kaffern, zu bestehen. §. 14. Die Westküstenländer von Südafrika. Die Westküstenländer von Südafrika liegen zwi- schen dem Kaplande, Ober-Guinea und den innern Län-

6. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 392

1865 - Göttingen : Deuerlich
392 derung erholen und aufs neue mit Wasser versetzen. Heftige Sandstürme setzen oft die Sandmaffen gleich Meereswogen in Bewegung; die ganze Luft ist dann so von Staubwolken angefüllt, daß man nicht zwei Schritt weit sehen kann, daß man das Angesicht verhüllen, vom Kameele steigen und sich zur Erde bücken muß. Furchtbare Hitze und glühender Durst quälen dann Menschen und Thiere. Oft verschüttet der Sturm ganze Züge; der Wanderer sieht Gebeine von Menschen und Thieren im Sande bleichen, die ihn an das traurige Los erinnern, welches jeden treffen kann, der durch die Wüste wandert. In der Wüste selbst leben nur Strauße und Antilope«Her- den *). Andere Thiere finden sich erst an den grünen Nord- und Süd- rändern der Wüste. Die Bewohner der Wüste nennen sich Saharazin, d. i. Kinder der Wüste. Viehzucht und Raub sind ihre Nahrnngsqnel- lcn; ihre Wohnung ist ein Zelt oder eine Lehmhütte. 189. Die Westküste Afrikas. An der Westküste Afrikas, nämlich da, wo die südwestliche Ecke deö Vierecks ist und wo die beiden Flüsse Senegal und Gambia in das atlantische Meer fließen, liegt Sellefllllllbicn. Es hat ein äußerst heißes, ungesundes Klima. Der Boden ist nur an den Küsten und Flüssen fruchtbar, im übrigen voller Sandwüsten. Hauptprodukte sind Reis, Pfeffer, Gold, Elfenbein und vorzüglich Gummi. Der Handel ist be- deutend und erstreckt sich leider noch immer auf Sklaven. An den Kü- sten haben die Europäer einige Besitzungen. Die Gegend am Meerbusen von Guinea bilden die Landschaften Ober- und Nieder-Guinea (Gine-a). Ober-Guinea oder der nörd- liche Theil hat fast unerträgliche Hitze, die jedoch durch die Seeluft und die Regenzeit einige Kühlung erhält, und wird in 6 Küstendistrikte ein- getheilt, die größtentheilö ihren Namen von de,» Haupterzengnissen füh- ren, womit sich der Handel beschäftigt, nämlich: die Küste Sierra Leo na, an Senegambien stoßend, die Körner- oder Pfefferküste, die Zahn- oder Elfenbeinküste, die Goldküste, wo sich die meisten Niederlassungen der Europäer befinden, die Sklavenküste und die Küste Benin. — Nieder-Guinea, auch die Küste Kongo genannt, liegt südlich von Ober-Guinea am äthiopischen Meere und reicht bis zum Eap Negro (d. i. schwarzem Vorgebirge) herab. Goldstaub, El- fenbein, Farbhölzer und Sklaven sind Handlnngsartikel. Das Land wird in verschiedene Negerstaaten eingetheilt. *) Der Strauß, der größte aller Vögel, wohnt l» Afrika. Er ist, wein, er steht, 8 Fuß hoch und größtenthctls schwarz; nur die Schwung- und Schwanz- federn sind zum Theil weiß und werden zur Verzierung der Damenhüte benutzt. Die Eier wiegen 2 bis 3 Pfund und haben einen vortrefflichen Geschmack. Seine Haut giebt ciii gutes Leder. Er kann schneller laufe», alo das geschwindeste Pferd, und steckt, wenn er verfolgt wird, seinen Kopf gleichsam zum Schutz in einen Strauch oder in ein Loch. — Die Antilopen oder Gazellen sind reh- und hirschähnliche Thiere mit Hörnern wie die Ztegenhörncr. Sie zeichnen sich durch zierliche Gestalt, flüchtige Bewegung und schöne Auge» aus und leben Herden- weise beisammen.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 449

1855 - Mainz : Kunze
44? Afrika — Senegambien und Guinea. Quellengegend der Tafna Jsli am Flüßchen Jsli, berühmt durch einen Sieg Bügeauds. Unweit der Quellen des Schelif: Tekedempt. Senegambien und Ober-Guinea. Auf die Atlasküsten lassen wir die des Kong folgen. Der nördliche Theil, vom Senegal Gambia und Nunnez durchströmt, gegenüber den Inseln des grünen Vorgebirgs, heißt Senegambien; die dem großen Golf zugekehrte Küste hat von den Portugiesen, man weiß nicht aus welcher Ursache, den Namen Guinea er- halten. Als Gränze zwischen beiden gilt die Sierra Leona (Löwengebirg) ein Zweig des Kong. Das etwa 460 M. lange Guinea pflegt man abzutheilen in: Sierra Leonaküste, Pfeffer- oder Körnerküste (nach den Paradieskörnern oder Guineapfeffer benannt), Zahn- oder Elfenbein-. Gold-, Sklaven- und Beninküste. Auf der letztern mündet der Quorra. — Bewohnt sind diese, au tropischen Pro- dukten reichen Länder von einer Menge Negervölker, größtentheils Heiden mit Fetischendienst; nur von der Sahara her haben maurische Karawanen und Mara- buts den Islam nach Senegambien gebracht, von wo er sich längs dem Kong weiter nach Qst verbreitete. Die christlichen Seemächte kümmerten sich weniger um die Einführung ihrer Religion, als um den Gewinn, vor allen um den Sklavenhandel, der hier aufs lebhafteste betrieben wurde. Erst in neuester Zeit haben die Engländer diesen schändlichen Verkehr, wenn nicht ausgerottet, was bei der Ausdehnung der Küstenstriche nicht so leicht ist, doch schwer verpönt. Seit- dem beginnt man auch ernstlich an Verbreitung des Christenthums und euro- päischen Lebens zu denken. ->) Senegambien. Vorn am Meere sandiges Flachland, das im Gebiete des Senegal, wo es am breitesten, sich 80 Stunden weit ins Innere erstreckt. Es würde zur Sahara gehören ohne die Regenzeit und ohne die Ueberschwem- mungen der Ströme und kleineren Flüsse, die von fruchtbaren Gefilden und tropischen Wäldern begleitet sind. Das Gebirg, steil aus den Ebenen aufsteigend, bildet mannigfache Landschaften, die über die Hälfte Senegambiens einnehmen und schon an mehreren Stellen, ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit wie ihrer romantischen Wildnisse halber, von Europäern bewundert wurden. Das Klima des Flachlandes gleicht dem der nubischen Wüste. Hühnereier kann man im Sande sieden. Schon im Mai hält sich die Tageswärme auf 32" R. Die Regenzeit, zu Ende Juni beginnend, bringt die furchtbarsten Gewitter und einen Niederschlag, der bis zu Ende Octobers 112 Zoll ausmacht, also mindestens vier- mal mehr als bei uns am Rhein im ganzen Jahre. Die Vegetation hat Aehn- liches mit der abyssinischen. außer daß die trocknen Gegenden den Gummibanm begünstigen. — Wie das Senegalgebiet gegen die Sahara eine natürliche Gränze bildet, so scheidet es auch die braune schlichtharige Bevölkerung der Oasen von der Negerraße, die an seinen Ufern gleich als völlig schwarz in den Volkschaften der Dscholoffer auftritt. Minder schwarz sind die Bewohner der Bergländer, unter denen zwei Stämme am meisten genannt werden: die arbeitsamen gast- freien Maudingos (ihr Stammland 150 M. von der Küste) und die aus- wanderungslustigen Fulahs (Fellans, Fellatahs) die jenseit im Sudan lange

8. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 41

1855 - Regensburg : Manz
B. Übersichtliche Darlegung der fünf Erdtheile. 41 2) Kiusju oder Ximo (seüimo), mit der Handelsstadt Nangasuki, der einzigen Stadt, die bisher Fremden (Hol- ländern und Chinesen) geöffnet war. Iii. Äfrika. A. Allgemeine Uebersicht. §. 1. Lage und Grenzen. Afrika liegt auf dem südwestlichen Theile der öst- lichen Halbkugel der Erde. Es grenzt an das Mittel- meer, an Asien (Landenge von Suez) (su-ess), den arabi- schen Meerbusen, den indischen und atlantischen Ocean. §. 2. Größe und Einwohnerzahl. Afrika hat mit den Inseln gegen 540,000 Q.m. Flächeninhalt. Die 130 Mill. geschätzt. §. 3. 1) Die Berberei. 2) Aegypten. 3) Nubien. 4) Abyssinien. 5) Die Ostküstenländer.. 6) Das Kapland. §. 4. 1 Einwohnerzahl wird auf Länder. 7) Nieder-Guinea. 8) Ober-Guinea. 9) Senegambien. 10) Sahara. 11) Innere Länder. 12) Inseln. Gebirge. 1) Der Atlas im Nordwesten. 2) Die nubischen und abyssinischen Alpen im Nordosten. 3) Das Mondgebirge im Innern. 4) Das Kong-Gebirge nördlich von Ober-Guinea.

9. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 122

1820 - Altona : Hammerich
N. irr Afrika. Süd-Afrika. i) Unter-Guinea. Unter-Guinea oder die Küste Kongo erstreckt sich Vom Cap Lopez bis zum schwarzen Vorgebirge. Die Portutziesen haben an der Küste mehrere Städte und Forts, und sind im Besitz des ganzen Handels. Die Lari- deseinwohner sind Neger, aber weniger schwarz als ihre Brü- der in Ober-Guinea. Ein Theil derselben hat die katholische Religion angenommen. Sie sind von sanfterm Character und dienstfertig. Die Zahl der Portugiesen ist ansehnlich: auch gibt es schwarze Juden und weiße Neger. Der Fluß Zaire theilt das Land in den südlichen und nördlichen Theil. In diesem letztem wechseln bebauete Fel- der, immer grünende Wälder und Wiesen voll Palmbäume mit einander ab: der südliche Theil hat hochliegende, mit fruchtbarem Sande bedeckte Ebenen. Handelsartikel sind au- ßer den gewöhnlichen, nemlich Sklaven und Elfenbein, noch insbesondere Färbehölzer, Affen, Papageien, Honig und Wachs. Das Land ist in mehrere kleinere und größere Staaten getheilt. Nördlich vom Zaire liegen die Reiche L oang o und Kakongo; südlich Kongo, Angola und Vengúela. Die Fürsten der letztem stehen unter Oberherrschaft der Por- tugiesen, die hier mehrere Missionsanstalten haben. Die Städte St. Salvador, Pemba und St. Paul de Loan da haben meistens christliche Einwohner. Die Küste von Unter - Guinea an bis zum Gebiet der Cap- kolonie ist wüste, und wird nicht von Europäern besucht. Die Produkte in Unter-Guinea sind dieselben wie in Ober - Guinea. Wir zeichnen folgende aus : Der Kalebassen? oder Kürbisbaum, eigentlich zwei ver- schiedene Arten, wovon jener in Westindien, dieser in Guinea zu Hause «ehört. Der Kürbrsbaum wird nur 15 bis ro Fuß hoch, und trägt groß- ße Kürbisähniiche Früchte, die eine barte Schale haben. Das saftige Mark wird von den Einwohnern gegessen: aber mehr noch benutzen sie die Schale zu allerhand Geschirren und Hausgeräthen. Der Mangobaum, weit größer und dicker als der vorige mit immer grünenden Blättern. Die Frucht, wie Gänseeyer groß, rst eine Steinfrucht; das Fleisch derselben hat einen angenehmen, sauersüßen Geschmack; der Stein bat einen Kern, der wie Mandeln schmeckt. Die Indianer essen die Früchte rob, und in Zucker eingemacht. Aus dem ausgepreßten Saft macht man eine Art Wein und Essig., Auch die trocknen Kerne geben ein Mehl, das zu verschiedenen Speisen bereitet tvird. Der Maniok, ein strauchartiges Gewächs, das auch überall in Llmerika und auf den Molukken wächst, und selbst seiner Wurzel wegen rnit Fleiß angebauet wird. Diese Wurzel ist wie der milchichte Saft in

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 592

1874 - Mainz : Kunze
592 Afrika — Senegambien und Ober-Guinea. die von der Abdachung des Koug gebildet wird, die Beninküste hinzu. An dem einförmigen, mit Kokospalmen geschmückten Gestade gibt es keine geschlossenen Baien, keine Mündungen (außer denen des Niger) von bedeutender Breite, wenige Vorgebirge, die hoch über den Meeresspiegel hervorragen, und von unzähligen Flüssen nnr einige, die zu beschissen sind. Heiß, beinahe wie in Senegambien, befördert der fruchtbare Boden eine noch kräftigere Vegetation, vor allen im Nigerdelta, wo z. B. der schattenreiche Wollbanm eine Höhe von 30 m. im Stamm, 10 und mehr Meter im Umfang erreicht, so daß häufig ein Kahn für 100 Personen aus einem Stück gehauen wird. Die abgefallenen Früchte der Oelpalme liegen dort oft x/i m. hoch am Boden. Nähr-, Würz» und Nutzpflanzen hat Guinea in Menge, und von der Goldküste werden jährlich an 100000 Unzen feines Waschgold verschifft. — Die Bevölkerung, trotz der ewigeu Fehden und Menschenjagden im Innern, immer noch zahlreich, theilt sich in viele Staa- teu und leidet unter Aberglauben und Despotismus mehr als in Senegambien. Dort hat der Fetischendienst doch mildere Bräuche, in Guinea ist er mit barbarischen Men- fcheuopferu und mit größerem Priestereinflnß verbunden. Dennoch finden sich löbliche Eigenschaften im Volke, man schildert es meistens als mäßig, dienstfertig, thätig, gast- frei, und nur da verderbt, wo Jahrhunderte lang der Verkehr mit europäischen und amerikanischen Sklavenkäufern statt gehabt, also an vielen Punkten der Seeküste; doch ist jetzt im ganzen der Sklavenhandel in Ober-Guinea als erloschen zu betrachteu. — Unter den Negerstaaten sind einige durch Unterjochung andrer mächtig geworden, vor züglich folgende: 1. Auf der Goldküste das Reich Aschanti*). Es soll 3500 Q. M. und 2 Mill. E. haben. Man rühmt die Aschautis als tapfre Leute und als sehr geschickt in man« cherlei Arbeiten ans Thon, Eisen, Gold und Seide. Das Land ist außerordentlich reich au Produkten aller Art, namentlich auch an Gold, und Gold ist das einzige Geld welches (als Goldstanb oder in kleinen gewogenen Stücken) im Umlaufe ist. Dieser Rcichthum an Gold verbreitet einen ungeheuren Luxus, den man in einem Negerlande nicht vermuthen sollte. Der König ist ein konstitutioneller Monarch, aber mit viel absoluter Gewalt, die in den scheußlichsten Despotismus ausarten kann; er betrachtet sich als Herr über Person und Eigenthnm der Unterthanen, ist aber in mancher Hin- ficht durch gewisse Familieuhänpter (den Feudaladel) und durch gewisse Fundamental- Gesetze beschränkt, deren Nichtbesolgnng die Entthronung zur Folge haben würde. Merkwürdig ist es, daß die Thronfolge nicht den Söhnen, sondern stets den Brüdern zukommt, und daß jeder Thronwechsel mit großartigen Menschenschlächtereien verbunden ist. Der König und seiu Volk sind Heiden, obwohl es auch ein moslemitisches Quartier ^n der Hauptstadt gibt. Die Muhammedaner sind Haudelslcnte aus den Nigerländern. Der König muß sich 3333 Weiber halten, welche Zahl, als eine mystische, stets voll erhalten wird. Die Aschanti-Armee ist die Nation; wenn die Marschordre gegeben ist, schließen- sich alle tanglichen Männer ihren Compagnien an, Lebensmittel mit sich uehmend. Geschlageue Generale tobten sich selber. Die Engländer waren schon öfter und sind auch gegenwärtig wieder in einen nicht gerade glücklich geführten Kampf mit den bar- *) Man pflegte sonst Gninea in Löwengebirgs-, Pfeffer-, Zahn-, Gold-, Sklaven- und Beninküste abzntheilen.

11. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 267

1855 - Regensburg : Manz
Afrika. 267 dern. Sie bestehen aus einer wüsten Küste, nördlich vom Kaplande, die von da bis zum Kap Negro reicht und auch Iaga Caconda heißt, aber fast ganz unbekannt ist, und aus Nieder-Guinea. Nieder-Guinea (auch die Küste Kongo genannt) ist die südliche Fortsetzung von Ober-Guinea und erstreckt sich gegen 450 Meilen lang bis zum Kap Negro hinab. Die Küstenstriche sind eben, im Innern sind die Gebirge von Kongo mit einem Vulkane Zambh. Die wichtigsten Flüsse sind der Zaire(za-ire) oder Kongo und der Cuen§a (ku-ensa), welche in den äthio- pischen Ocean münden. Die Einwohner sind heidnische Neger, die viele, meist von den Portugiesen abhängige Staaten haben. Die wichtigsten sind: 1) Loango zwischen Ober-Guinea und dem Zaire mit der Hauptstadt gl. N. und der portugiesischen Fak- torei Kabinda. 2) Kongo, südlich von Zaire landeinwärts liegend, mit der Hauptstadt San Salvador (oder Kongo). 3) Angola südwestlich von Kongo mit der portu- giesischen Stadt San Paolo de Loando am Meere, dem Sitz des Viceköniges. 4) Ginga östlich von Angola mit der Hauptstadt Matamba und einigen portugiesischen Niederlassungen ist wenig bekannt. 5) Benguela südlich vom Cuen^a-Flusse mit der Hauptstadt San Felipe de Benguela, welche den Portu- giesen gehört.

12. Die Völker und Staaten der Erde - S. 1015

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
1015 §. 6. Kulturvcrhältnisse. Bergbau bekannt, und fördert ansehnliche Massen von edlen Metallen. — Auch der Gewerbfleiß fehlt nicht ganz. Leder« bereitung, Färberei, Verfertigung von seidenen, baumwollenen, leinenen und wollenen Zeugen, von Schmiede-, Sattler- und Töpferwaaren, selbst von Schießpulver sind in den bekannten Gegenden des Kontinents ziemlich allgemein verbreitete Ge- werbe, und aus dem unbekannten Innern von Sud-Afrika kom- men sogar zierliche Goldgeschmeide. — Der Handel hat zwar mit der unzugänglichen Landesnatur, der Rohheit der Völker, der Habgier der Fürsten, der Raubsucht der Nomaden und mit religiösen Vorurtheilen zu kämpfen; mit der Unbekannt- schaft fast aller Afrikaner mit der Meerfchifffahrt, mit dem Mangel an gebahnten Wegen, an schiffbaren Wasserstraßen und Transportmitteln, so daß, wo das Kamee! nicht mehr fort kann, in allen Gebirgsländern, Lastträger zur Fortschaffung der Waaren gebraucht werden müssen: dennoch aber ist der Ver- kehr verhältnißmäßig sehr lebhaft und bedeutend, namentlich in allen muhamedanischen Ländern. Großentheils ist derselbe hier in den Händen arabisch-maurischer Hardelsleute, welche, ungeachtet der Mühseligkeiten der Wüstenreise, ganz Sudan, sogar, trotz ihrer maritimen Lage, die südlichen Küsten-Terrassen von Ober-Guinea, auf Landwegen von Norden her, zu versorgen, und den Europäern den Markt zu verschließen und zu verlei- den wissen. Die Mandingo-, Fulah- u. a. Kaufleute Su- dans, deren Waaren-Transporte auf dem Rücken der Last- träger über die Gebirge und auf dem Quorra und seinen Nebenflüssen tief landeinwärts gehen, dienen ihnen hiebei als Mittelspersonen. — Im nordöstlichen Afrika übt der Vice- könig von Ägypten, mittelst der Nil-Straße, ein ähnliches Monopol aus. — Auf der Ost-Küste wetteifert der Imam von Maskat in dieser Beziehung mit den Portugisen, Franzo- sen und Briten, welche letzteren drei Nationen auch auf der West-Küste, wenig beeinträchtigt durch die Handels-Fakto- reien der Spanier, Dänen und Holländer, eine große Verkehrs- thätigkeit entwickeln. — Die Wichtigkeit des afrikanischen Handels und die Unentbehrlichkeit desselben für die Völker des Innern hat daselbst die bedeutendsten Emporien und große,

13. Neueste Zeit - S. 74

1888 - Braunschweig : Bruhn
74 c. Auf Verlangen des Reichstages wird jedes Strafverfahren gegen ein Mitglied desselben und jede Unterfnchungs- oder Civilhast fr die Dauer der Sitzungsperiode aufgehoben. Bemerkung 3. Kein Mitglied darf Diten beziehen. (Gegengewicht gegen das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht.) Ii. Verwaltung. Reichskanzler. Die oberste Reichsbehrde ist der Reichskanzler. Er wird vom Kaiser ernannt und fhrt den Vorsitz im Bundesrate. Befugnisse: 1. Er berwacht die Ausfhrung der Reichsgesetze. 2. Verwaltung und Beaufsichtigung der Reichsangelegenheiten. 3. Verantwortlichkeit fr die Verfgungen des Kaisers. Unter ihm führen die Geschfte des Reiches folgende Behrden: a. Der Staatssekretr des auswrtigen Amtes. Verantwortlicher Stellvertreter des Reichskanzlers. b. Der Staatssekretr des Innern. c. Der Chef der Admiralitt unter der Verantwortung des Reichskanzlers. d. Der Staatssekretr des Reichsjustizamtes. e. Der Staatssekretr des Reichsschatzamtes. f. Das Reichseisenbahnamt unter der Verantwortung des Reichskanzlers. g. Die Verwaltung des Reichsinvalidenfonds. h. Der Staatssekretr des Reichspostamtes. i. Das Reichsamt fr die Verwaltung der Eisenbahnen in Elsa-Lothringen. k. Das Reichsbank - Direktorium unter der Leitung des Reichs-kanzlers. 1. Die Reichs-Schulden-Kommission. m. Die Reichskonsuln. Schutzgebiete l) (Aownieen). Afrika. Westkste. 1. Das Togo-Land an der Sklavenkste in Ober-Guinea. 2. Kamerungebiet um das Kamerun-Gebirge, gegenber der Insel Fernando-Po. 1) Nach Kuntzemllller, Staatshandbuch" und Karte von Afrika mit den deutschen Schutzgebieten" von Kettler und Mller vom geographischen Institut zu Weimar.

14. Kurzer Abriß der Erdbeschreibung als Leitfaden und Memorienbuch für Schulen - S. 388

1829 - Leipzig : Gleditsch
388 Afrika. — Nieder - Guinea. Ober-Guiñe a. waren, gegen Gold, Sklaven, Elfenbein. — Die Regie- rung wird von Despoten geführt. 2) Juden, in völliger Negerfvrm, mit Sabbathfeier; auch hier mit Handel beschäftigt. 3) Portugiesen, als Kaufleute und Heidenbekehrer. Ihr Gewerbe ist das Aufkäufen von Sklaven u. s. w. für Eu- ropäische Fabrikwaren. Reiche und Städte: J. Königreich Lo ango, vom Zaire nördlich. Unter einem ge- wählten Mani oder Könige. Ii. Königreich Kaqongo am untern Zaire nördlich. Von ge- ringem Umfang. Iii. Königreich Ango», oder N'gogo rechts an der Mün- dung des Zaire. Iv. Königr. Kongo, dem Zaire in S., schönes, wohl gewässertes, fruchtbares und reiches Land. Ein aus der König!. Familie gewähl- ter König sieht an der Spitze. Das Reich ist in Herzogtümer, Grafschaften und Markisare ge- theilt. y. Königreich Angola, am Koanza; sehr gebirgig. An der Küste die Insel Kvrimba, wo riete Kauris gefischt werden. Vi. 'Königreich Vengúela, produktenreich, auch reich an Salz und Kauris. Vii. Königreich tief im Innern, Negern bewohnt. Matamba, von Schagga- B u a I i, Hptst. und Residenz, ein Sklavenmarkt süe Europäer. Jom bo, Handel m>t Färbeholz. King ela, Hptst., Resid., an- sehnlich, groß. M a l i m b c, Hafen und Cklaven- markt. Ango», wahrscheinlich Hptst. und Residenz. K a b i n d a, Hafenplatz für Skla- venhandel. St. Salvador, Hptst., Resi- denz und Po rtugi est sch cs Ei- genthum; hübsch gebaut, mtt Por- tugiesischem Fort, mehrcrn katho- lischen Kirchen und vielen Europäi- schen Häusern, 24,000 E. Pcmba, Nebenrcsid., iooomdlt christliche Einwohner. St. Paul de Loanda, Por- tugiesische Küsienstadt und Hauptst- ihrer hiesigen Niederlassungen, Sitz des Statthalters und Bischofs, 18,eoo (£■; gut gebaut mit einem Fort und großer Dvmkirche. See- und östüch gehender Karawanen- handel. St. Felippe de Vengúela, Portugiesische veste Seestadt, Haupt- hafen, Handel, Sitz eines Statt- halters. — Tamba, Resid. des Königs. Sta Maria de Matamba, wahrscheinlich Residenz. Massangano, Portug. Fort. Xl Ober-Guinea. Lage und Gränzen. Vom Kap Verga bis Kap Lo- pez Gonsalvo, oder Sta Katharina. Zwischen 2° 3' S. B- und 9° 19' N. B. Zwischen Senegambia, dem innern Afri- ka, Nieder-Guinea und dem Atlantischen Ocean.

15. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 233

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
gebieten für deutsche Jndustrieerzeugniffe u. a. m. (Hebung des Volks- Vermögens). Der weitere wirtschaftliche Aufschwung unserer Kolonien wird vor allem von neuen Bahnbauten und Schaffung von anderen schnellen und billigen öffentlichen Verkehrsmitteln (Bedeutung!) sowie von rationellen regierungsseitigen Vorbereitungen von Ansiedelungen in klimatisch dazu begünstigten Gebieten abhängen (Kolonialschule in Witzenhausen). Alle Mißerfolge und Enttäuschungen aber, wie solche keiner jungen Kolonialmacht erspart bleiben (siehe die anderen Kolonialstaaten!) sollen uns nicht hindern, die großen Ziele unserer Kolonialpolitik der Mehr- heit unseres Volkes zum Zwecke wirksamer Mitbetätigung immer mehr zur Erkenntnis zu bringen zum Segen unseres geliebten deutschen Vaterlandes. Die afrikanischen Besitzungen. Togo. (87000 qkm — etwas größer als Bayern, ungefähr 2 Mill. Einw>, 23 auf 1 qkm.) Togo (b. h. „Jenseits der Lagune") liegt an der Sklavenküste (Ober-Guinea). Hier trieben die Portugiesen einst blühenden Sklavenhandel. Sie haben dieser Küste den Namen gegeben. Die Kolonie erstreckt sich in mehr meridionaler Richtung, zwischen eng- lischem Gebiet (Aschantiland) im Westen und französischem Kolo- nialbesitz (Dahome) im Osten. Sie berührt nur mit einer 5 2 km langen, gänzlich hafenlosen Küste den Meerbusen von Ober- Guinea bzw. den Atlantischen Ozean und nimmt nordwärts an Breite zu. Wer sich unserer Kolonie Togo zu Schiffe nähert, empfängt nicht gerade ein verlockendes Bild. Das Meer hat hier im Laufe der Jahrtausende an der Küste von Ober-Guinea mächtige Sand- dünen abgelagert. Starke Brandungswellen erschweren die Zu- gänglichkeit der Küste und die Landung, und erst der Bau einer bei Lome weit ins Meer hineingreifenden Landungsbrücke (Um- gehen der Gefahren der Brandung) erleichterte das Betreten des festen Landes. Durch die Dünenbildungen wurden die Mündungen der Küstenflüsse zuletzt völlig verschlossen und die Flußläufe selbst gezwungen, sich landeinwärts seenartig auszubreiten. So kam es im Bereiche der Küste zur Lagunenbildung. An einer solchen Lagune (Togosee) liegt Togo. Es ist bei Anecho (Klein-Popo) durch schmale Zugänge mit dem Meere verbunden. Die Dünen- streifen (Nehrungen) sind in der Nähe des Meeres völlig vom Meerwasser durchsetzt und ohne jeden Pflanzenwuchs. Weiter landeinwärts — freilich immer noch im Bereiche von Strandzone und Lagunenreihe — wird die Landschaft schon abwechselnngs- reicher, anfangs zwar nur durch dorniges, eng ineinandergreifen-

16. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 45

1855 - Regensburg : Manz
ß. Übersichtliche Darlegung der fünf Erdtheile. 45 §. 7. Nieder-Guinea. Nieder-Guinea mit der wüsten Küste erstreckt sich vom Aequator bis an eine wüste Küste, Iaga Ca- conda genannt. Die Neger besitzen hier viele Königreiche, auf welche die Portugiesen Einfluß haben. Die wichtig- sten Theile derselben sind: Loango, Kongo, Angola, Ginga und Vengúela. §. 8. Ober-Guinea. Ober-Guinea ist ein Küstenstrich, der sich vom Aequator bis Senegambien heraufzieht und eine Menge Negerreiche enthält, an deren Küsten sich Britten, Dänen und Holländer niedergelassen haben. Die ein- zelnen Theile sind: die Sierra- Leona-, die Körner-, die Zahn-, die Gold- und die Sllavenküste. Ans der Küste Benin haben sich auch Franzosen niedergelassen. §. 9. Sen eg ambien. Senegambien, d. i. das Land um den Senegal und Gambia, liegt nördlich von Ober-Guinea. Die Eingebornen sind Neger und Mauren, und besitzen viele kleine Staaten daselbst; auf der Küste haben sich auch Britten, Franzosen und Portugiesen niedergelassen. §. 10. Sahara. Sahara, die größte Wüste der Welt, liegt zwischen der Berberei und Senegambien, enthält nur wenige Ein- wohner in den, wie Inseln in diesem Sandmeere lie- genden Oasen, von denen Siwah und Fezzan (lessnn) die wichtigsten sind. Der westliche Theil der Sahara wird Sahet, der östliche, die libysche Wüste genannt.

17. Zweiter oder höherer Kursus - S. 903

1850 - Weilburg : Lanz
\m Ober-Guinea. 903 ungefimd. Die trockene Jahreszeit dauert vom September bis zum März, worauf die nasse oder die Regenzeit eintritt. Auch hier wüthen die Tornados — wehet der Harmattan (§. 1076), — Der Boden zeichnet sich in den meisten Gegenden durch große Fruchtbarkeit aus, so wie durch Mannigfaltigkeit an Erzeugnissen aus dem Thier- und Pflanzenreiche. — A. Das Thierrcich. Man findet 1) die europäischen Hausthiere, besonders Rinder, Büffel, Schaafe, Ziegen und Schweine; es gibt mannigfaltige 2) wilde Thiere, als Elephanten, Antilopen, Affen, Stachelschweine u. s. w.; zahlreich find 3) Raubthiere, . z. B. Löwen, Panther, Leoparden u. a. Ungeheuer groß ist die Menge 4) der Vögel, so daß sie nicht selten die Oberfläche der Flüsse bedecken und die Lust verdunkeln; sie schimmern zum Theile in den herrlichsten Farben. Pelikane, Löffelgänse, Flamingo's, Papageien, Perl- und Rebhühner gehören zu denselben. In den Strömen wohnen 5) Krokodile (Kar- rn an's) und Flußpferde; auf dem Boden kriechen vielerlei Schlangen und Eidechsen, und 6) Termiten, Zugheuschrecken und Moskitcn fehlen auch hier nicht. 7) Schmetterlinge von den schönsten Farben flattern umher; die Gewässer sind reich an 8) mancherlei Fischen. — fl. Das Pflanzenreich. Von 1) Getreide wird besonders Reiß und Mais gewonnen; andere 2) Nahrnngsgewächse find Maniok, Aams, Ananas, Granatäpfel u. dgl. Von 3) Gewürzen findet man Pfeffer und Ingwer; man baut 4) Baumwolle, Zuckerrohr und Taback, und 5) Palm-, Gummi-, Affenbrod- und andere Bäume schmücken die Wälder. — C. Das Mineralreich. Von Metallen hat das Land 1) Gold, 2) Silber und 3) Eisen; auch 4) Salz fehlt nicht. §. 1073. 'Die Zahl der Einwohner wird zu ö — 6 Mill. angegeben. Sie sind Neger, die sich in viele Stämme theilen und nach Sprache und Sitten verschieden sind. In ihren Schulen wird Arabisch lesen und schreiben gelehrt. Längs der Küste gibt es bereits seit älterer Zeit europäische Ansiedlungen, nämlich der Engländer, Holländer, Dänen,

18. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 3

1895 - Leipzig : Hinrichs
Neger. 3 genügt, nehmen sie es weg; wenn es ihnen zu wenig dünkt, so lassen sie es neben dem Salzhaufen liegen. Die Neger des Innern kommen zurück und nehmen das Salz mit, wenn die Melli-Neger das Gold angenommen haben; wenn nicht, so legen sie nach und nach so viel Gold zu, bis es entweder den Melli- Negern genug ist, oder bis ihnen die Forderung zu viel scheint; dann entfernen sie sich, ohne sich gesehen oder gesprochen zu haben. — Aus dieser Scheu erklären sich auch die Schwierig- feiten, die sich den Reisenden bieten, da deren Absichten diesen Völkern nicht klar gemacht werden können. Der Religion nach sind die Neger meist Fetisch- anbeter. Die Fetischreligion ist das roheste und sinn- lichste Heidentum. Fetisch (vom Portugiesischen feitigo [lat. fatum], womit wir „feihen", „Fee" u. s. w. in Zusammenhang bringen) heißt so viel als ein Zauberding und wird als ein Schutzgeist betrachtet. Dieser Fetische sind so viele, als es Dinge giebt. Daher dienen nicht nur Wasser, Feuer, Steine, Tiere, sondern auch beliebige Holzstücke, Eierschalen, Knochen, Fisch- gräten ?c. als Fetische. Das Christentum ist meist nur in den europäischen Besitzungen eingeführt. Trotz des rohen Aberglaubens mangelt es den Negern nicht an höheren Ideen, sowie sie auch bei all' ihrer Roheit und Grausamkeit im ganzen genommen ein gutmütig es Volk sind. Was die höheren Ideen anbetrifft, so führen sie z. B. in Ober-Guinea alle ihre religiösen Begriffe auf zwei höchste Wesen zurück, den Jang kupong, das Gute, und den Abun- f a m, das Böse. Wie alle rohen Völkerschaften verehren sie nur das Böse oder streben es vielmehr durch Verehrung und Opfer zu versöhnen, denn das Gute will ihnen ja an und für sich schon wohl. Ferner denken sie sich den Abuusam in eine Un- zahl böser Geister zerteilt, gegen die sie sich durch Amulette, Fetische, Opfer ?c. zu schützen suchen. Trotz dieses Aberglaubens, der auch die schädlichen Tiere, als Leoparden, Hyänen. Krokodile, Schlangen:c. zu Teufeln macht, fehlt es ihnen, wie gesagt, nicht an höheren Vorstellungen, und diese abergläubischen Meinungen ließen sich leicht zu christlichen Ideen erhöhen. Ich wollte, erzählt der Missionär Halleur, einem Neger begreif- lich machen, wie thöricht es sei, den Fetischen, z. B. dem Fetischbaum in der Mitte des Hofes, Speisen und Getränke, Citronen und Palmöl zum Salben hinzusetzen, da er ja selbst sehe, daß derselbe nichts davon 1*

19. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 116

1896 - Leipzig : Hirt
116 D. Afrika. Führer oder Chabir — wie Bild 86 e erkennen lässt — das Zeichen zur Weiterreise. Die Kamele sind versorgt und hochbeladen und die Schläuche mit "Wasser gefüllt. Jeder besteigt sein treues Tier. — Die Reisenden dieser Karawane sind meist Araber. Sie tragen lange, weisse Mäntel mit Fransen und auf dem Kopf den Turban oder einen Burnus. Die Feuerwaffe dient den Männern zur Verteidigung bei räuberischen Überfällen. Das Ziel oder der Ausgangspunkt vieler Kaufleute, die sich zu einer Karawane vereinigt haben, ist 4. Tunis in Nordafrika. Bild 70 a vermittelt einen Blick in das Innere der Stadt, Die Strassen sind eng, krumm, ungepflastert, schmutzig. Nur der Bürgersteig ist mit Steinen belegt. Kein Schild nennt uns den Namen derselben, und bei Nacht erhellt kein Licht den Pfad. Rechts und links stehen alte Steinhäuser, die im V. r. haben überdachte Hallen. Die platten Dächer, aus denen hin und wieder eine Kuppel hervorragt, lassen die morgenländische Bauart erkennen. Das Haus 1. ist offenbar eine Kirche. Tunis ist ummauert und von schroffen Felskegeln eingefasst. Es ist Fabrik- und Handelsstadt und versorgt fast den ganzen Orient mit den roten tunesischen Mützen. Die Be- wohner tragen meist einen weiten Mantel mit einer Kappe, Burnus ge- nannt. Pferde, Maultier und Esel dienen als Lasttier. — Es folgen nun 2. Bilder von der West- und Ostküste Afrikas, wie sich dieselben bei einer Umschiffung von W. nach 0. dem Auge des Beobachters darbieten. Von den zahlreichen Reise wegen der Westseite entlang führt einer durch die Kanarischen Inseln an 1. der Küste von Tenerifa vorbei. Sie ist die grösste und kultivierteste unter den Inseln dieser Gruppe. Bild 34 a zeigt im Y. 1. die Insel selbst. Sie erscheint nur als Yorland zu den dahinter liegenden Bergriesen. Ihr Strand ist mit Dattel- und Kokospalmen ge- schmückt. In der Mitte des V. zeigt unser Bild den Bananenbaum. Sein ungefähr 6 m hoher Stamm trägt ein Büschel grosser, ganzrandiger, mehr als meterlanger Blätter. Die Banane oder Paradiesfeige gleicht unserer Gurke und schmeckt säuerlich. Sie ist ein Hauptnahrungsmittel der Bewohner heisser Länder. Die Blätter dienen zur Bedachung. Be- rühmt ist die Insel geworden durch den im M. und H. sich erhebenden Pik de Tevde. Er ist ein Yulkan und immer in Thätigkeit. Er steigt in mehreren Absätzen immer höher. Jeder Absatz bezeichnet einen neuen Yulkan. Es hat sich nämlich immer ein Kegel auf den anderen gesetzt, ein Berg auf den anderen gebaut. Der Pik wird darum als „ein Gebirge im Gebirge" bezeichnet. Der erste Krater ist die Insel selbst. 2. Auf den beiden Guinea-Küsten am gleichnamigen Golf befinden sich zahlreiche Handelsfaktoreien. Bild 85 a veranschaulicht eine solche von Ober-Guinea: im M. ein langes Gebäude, das mit seinem vorspringenden Dach und seiner Veranda an die Bauart der Schwei zer- häuser erinnert. Der Unterbau ist von Stein, der Oberbau von Holz.

20. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 196

1906 - Berlin : Weidmann
196 Afrika. zosen, die auch Teile von Ober-Guinea in Besitz haben. Die Eng- lan der haben das Gebiet der Nigermündungen besetzt. Unabhängig ist der von den Amerikanern gegründete christliche Negerstaat Liberia. Der Einwanderung von Europäern ist die Fieberluft an den Küsten sehr hinderlich, schwerere Arbeiten werden z. T. von den am Kap Palmas wohnenden Krn-Negern verrichtet. Zwischen der englischen Goldküsten-Kolonie und dem französischen Dahome liegt das seit 1884 deutsche Toqoland, fast 3 mal so groß wie Pommern, 87000 qkm. Hinter dem nur 50 km langen Küsten- streifen (wie Hanno- ver - Brannschweigj, an dem eine heftige Brandung das Lau- den erschwert, zieht sich eine ^Reihe von Strandseen hin, deren größter der Togofee ist. Dann folgt eine sanft an- steigende, >l>0 km breite, fruchtbare Ebeue, die vou einem nach No. ziehenden Gebirge mit Gipfeln bis zu 2000 m Hohe begrenzt wird. Die nach N. sich anschlie- ßende Hochebene entwässertzumvolta, der Togolaud teilweise im W. begrenzt. Infolge der doppelten Regen- zeit sind die Gebirge waldreich. An der Küste gedeiht die Kokos- palme, jenseits der Strandseen wächst die Olpalme, die aber int Innern, wo Grasflur vorherrscht, fehlt. Die Bewohner, die Ewe-Neger, deren Zahl auf 2^ Mill. ge- schätzt wird, sind kräftig, geistig gut beanlagt und friedliebend. Der s. Teil des Landes ist von fleißigen Ackerbauern dicht bevölkert, die auch geschickte Handwerker sind. Auf der inneren Hochfläche überwiegt die Viehzucht. Angepflanzt wird Baumwolle, Tabak und Kaffee. Die Handelsniederlassungen sind auf die Küste be- schränkt, die wichtigsten Orte sind Aneho im O. und Lome im W., Fig. 50. Mangrovewald.