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1. Deutschlands Kolonieen - S. 31

1889 - Gotha : Behrend
295] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 31 Tabak (deutsch)............. 520000 Mk. Manufakturen (meist aus England)....... 687000 „ Eisenwaren (deutsche)........... 40000 „ Parfüms (deutsche, aber auch französische)..... 57000 „ Salz................ 40000 „ Summa 2 944000 Mk. Diese Summe verteilt sich auf die drei Haupthandelsplätze folgender- maßen: Klein-Pöpo........ 1 369000 Mk. Bageida........ 305000 „ Lome......... 1 270000 „ Summa 2 944000 Mk. Mit Berücksichtigung von Porto Seguro würde diese Summe über 3 Millionen betragen. Als bares Geld ist englisches Silber und der amerikanische Dollar im Verkehrsgebrauch, im Landinnern die Kaurimuschel. — Der Verbrauch von Spirituosen ist im Lande selbst nicht von erheblicher Masse, da der weitaus größte Teil durch den Zwischenhandel tief ins Innere Afrikas geschafft wird. Gelingt es, den Binnenhandel in große Verkehrswege zu lenken, welche im Togohaff zusammenlaufen, so dürfte der Handel einen großartigen Aufschwung nehmen. Auch könnte durch regelrechte Anpflanzung und Pflege der in Togoland vorzüglich gedeihenden Olpalme die Ausfuhr erheblich gesteigert werden. An der Spitze der Verwaltung steht ein Kaiserlicher Reichkommissar. 2. Kamerun. a) Äas Land. a) Lage, Größe »Verhältnisse. Wenn man von Westen her in die Meerenge zwischen dem Festlande und der Insel Fer- nando Po einfährt, bietet sich dem Beschauer ein eigenartiger An- blick dar. Zur rechten steigt der Pik von Fernando Po 3600 m. hoch über den Meeresspiegel empor, und zur linken erhebt sich, schroff und steil vom Meeresufer emporstrebend, ein riesiger Berg- kegel, von welchem sich nordwärts eine Reihe kegelförmiger Höhen ins Land zieht. Das ist der 4200 m hohe Mungo ma Loba, der Berg des Donnerers, der Götterberg, unser Kamerun. Die beiden dichtbewaldeten Berge bilden gleichsam ein Riesenportal, eine groß- artige Eingangspforte zum „Herzen Afrikas". Hier, wo die Westküste von Afrika mit ihren nach Westen und Süden verlaufenden Küstenlinien ziemlich einen rechten Winkel bildet, breitet sich um die Bai von Biasra das deutsche Kamerun-

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1. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 84

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 84 — vulkanische Kamerungebirge das die vulkanischen Bildungen der Guineainseln aus dem Festlande fortsetzt. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das ganze Gebiet liegt in der Tropenzone. Macht sich auch in den s-en Teilen noch der Ein- stuß des kühlen Auftriebwassers geltend, so finden wir in Kamerun ein echt äquatoriales, sehr gleichmäßig warmes, senchtes und wölken- reiches Klima ohne eigentliche Trockenzeiten. Im Innern wird die Temperatur mit der zunehmenden Seehöhe heruntergedrückt; in der Höhe über 1000 in sind in den kühlsten Nächten Eis und Reif be- obachtet worden. Die Regen sind Zenitalregen mit einem Maximum der Niederschläge im April und November; dazwischen liegen Trockenzeiten, die gegen den Äquator allmählich zusammenschrumpfen. Daher auch hier die großen düsteren Urwälder des Kongo; ebenso herrscht der Wald an den übrigen Wasserläusen, wo sie terrasseu- förmig aufsteigen und oft von nur geringer Breite sind. „Hohe, stattliche Bäume mit mächtigen, dichtbelaubten Kronen formen den immergrünen dichten Teppich, unter dem ein fast undurchdringlicher Wirrwarr von Büschen, jungen, schlanken Bäumen, von Rank- und Schiinggewächsen wächst. Knotenartig und endlos verschlungen in den Zweigen anderer Bäume hängen die Stämme der Lianen wie schlaffe Taue von den Laubdächern hernieder oder wuchern dickstämmig als selbständige Bäume, um in der Höhe ihre Zweige mit denen der benachbarten grünen Riesen zu verschlingen. Ganze Bäume sind manchmal vom Stamm bis zur Krone kuppelartig mit Schlinggewächsen und Girlanden behangen, und manche Stämme und Äste sind mit Aroideen, Amoneen und anderen Gewächsen esenartig umrankt oder bedeckt mit Farnen und Schma- rotzern aller Art 2." Öl-, Wein-, Fächer- und Calamus-Palmen (span. Rohr), Kaut- schukliane und Nutzhölzer für Bau- und Luxuszwecke bergen die Waldungen. Die Hochebene zeigt die gewöhnliche Vegetationsform des tro- pischen Afrika: die Savanne, wie sie sich auch im Innern unserer Schutzgebiete findet. „Aus ihren wogenden Grasbeständen, sagt Pechnel-Loesche, ragen allent- halben wie Inseln vereinzelte Sträucher und ausgedehnte Gebüsche auf sowie frei- stehende Bäume, Gruppen derselben und größere Gehölze. In jeder Richtung wird der Horizont eingeengt durch Waldstreifen, welche, mehr oder weniger mit- einander verbunden, sich bald in feuchten Bodensenkungen, bald an trockenen Hügelhängen und über Höhen, bald auf wasserlosen Ebenen entlangziehen. So gewährt die Savanne mit ihrem mannigfaltigen Wechsel zwischen Gräsern und Holzgewächsen einen Anblick, der oft von überraschender Schönheit ist und an- mutend wie der eines Parkes." Charakterbaum der Savanne ist der Baobab oder Affen- brotbaum. An der Küste nimmt von S nach N mit den Regenmengen das Pflanzenkleid zu, das in Kamerun vom Meere bis auf das küstennahe Gebirge die tropische Urwaldvegetation zeigt. Die Tier- Welt weist zwar die Afrika eigentümlichen Formen auf; doch wird 1 S. den Abschnitt: Die deutschen Kolonien. 2 Wißmann, Unter deutscher Flagge quer durch Afrika.

2. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 27

1915 - Berlin : Oldenbourg
Afrika. 27 10 15 Z(L /rühere Grenze von Kamerun. -------Jete/ye » » >/ gelegenen und daher auch gesünderen Regierungssitze Buea durch eine Schmal- spurbahn verbunden; Duäla (früher Kamerun) an der Kamerun bucht; (g r t b i und Groß-Batanga an der Südküste) ^2. Der weitaus größte Teil der^ Kolonie gehört dem südafrikanischen Savannenplateau an. Es steigt stufenförmig nach N. zum Hochland von Adamaua (1200—3000 in), senkt sich aber allmählich zum Tsadsee (240 m). Der Boden besteht vorwiegend aus Granit, Gneis und dem tropischen Zersetzungs- Produkte dieser beiden Gesteine, dem Laterit^). Savannen und Grasland mit *) Der durchlässige Lateritboden macht die Landschaft vielfach zur Steppe (Abb. S. 20).

3. Aus allen Zonen - S. 326

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
326 Afrika. Iv. Urwaldgebiet. fällen und langen Reihen von Stromschnellen überwinden müssen. Da- durch werden sie trotz ihrer Wasserfülle, durch die sie sich dank den reich- lichen Niederschlägen und der dichten Waldbedeckung vorteilhaft vor den Wasseradern unserer anderen afrikanischen Besitzungen auszeichnen, schon unweit der Küste für die Schiffahrt gesperrt und stellen keine brauchbaren Wasserwege ius Innere dar, um so mehr jene Gefällsbrüche sich flußauf- wärts, entsprechend dem stufenförmigen Abfall des Hochlandes, in kurzen Zwischenräumen wiederholen. Das Fehlen branchbarer Wasserstraßen, das durch den Mangel an guten Landwegen und an Lasttieren noch wesentlich Abbildung 123. Steppenlandschaft im Norden Kameruns. Im Vordergründe noch ein Stück Gra-landschaft mit Riesenflras. weiterhin die trockne, leicht wellige Steppe mit kurzer Grasnarbe, belebt von einzelnen Bnschgrnppen, verschärft wird, erklärt in: Verein mit der dichten Waldbedeckung, dein unge- funden Klima und der Feindseligkeit der Eingeborenen die Tatsache, daß die deutsche Herrschaft sich nur langsam im Hinterlande auszubreiten vermochte. Selbst Kameruns längster Strom, der an Größe der Oder vergleichbare ^a- naga, ein majestätisches Gewässer, im Mittellaufe 200—400 m, im Unter- laufe bis 2000 in breit und bei gewöhnlichem Wasserstande 6—Ig in, zur Regenzeit 10—20 m tief, spielt trotz seines Wasserreichtums für den Binnen- verkehr nur eine bescheidene Rolle, obwohl man ihn das Haupteingangstor Kameruns genannt hat. Beim Dnrchbrnch durch das Gebirge wird der Fluß zweimal, an den Herbert- und Edeafällen, in seinem Gefäll gestört, während die Nachtigalsälle oberhalb Kaiser-Wilhelmsburg bloß Stromschnellen sind und bereits der Hochebene angehören, ans der sie sich mit Unterbrechungen

4. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 151

1908 - Langensalza : Beyer
6. Die deutschen Kolonien in Afrika. 151 Woraus erklärt sich der Unterschied in der Anlage der Siedelungen? Wie kommts, daß die Bantudörfer so unregelmäßig angelegt sind? Warum liegen die Hütten der Bakwiri so weit auseinander? Weshalb ist jede Hütte der Bakwiri mit einem Gehege umgeben? Wie kommts, daß bei den Jaunde und Sudannegern die Dorfschaften mit einem Wall umschlossen sind? Warum errichten einzelne Völker ihre Viebställe auf Pfählen? Warum ist bei den Küstenbewohnern der Handel die Hauptbeschäfti- gung? Warum sind Jagd und Fischfang besonders weit verbreitet? Wes- halb ist im Hinterlande der Ackerbau vorherrschend? Wie kommts, daß unter den Gewerben Schmiederei. Töpferei und Schnitzerei besonders auf- geblüht sind? usw. Zusammenfassung: Völkerstämme und Volksleben in Kamerun. 3. Welchen Nutzen gewährt nun der Besitz dieses reichen Landes? Der fruchtbare Boden des Landes eignet sich ganz besonders zum Plantagenbau. Infolgedessen haben sich bereits viele Pslanzungs- gesellschaften gebildet, durch die weite Ländereien in Knltur genommen worden sind. So sind besonders an den westlichen und südlichen Hängen des Kamerungebirges ausgedehnte Plantagen angelegt worden, auf denen Kakao, Kaffee, Tabak und Baumwolle gebaut werden. Die bedeut- samste Pflanzung ist die Bimbia-Pflanzung, welche ohne die Zweig- Pflanzung M'bamba bereits 216 da umfaßt. Der ausgedehnte Urwald liefert verschiedene Nutzhölzer z. B. Eben- holz und Gelbholz. Verschiedene Schlingpflanzen und Bäume liefern Feder- harz oder Kautschuk, der in großen Mengen gewonnen und ausgeführt wird. Die Ölpalmen geben die Palmkerne; aus denen das Palmöl ge- Wonnen wird, während die Kokospalme die Kopra liefert. Infolgedessen hat sich bereits ein lebhafter Handelsverkehr zwischen Mutter- und Tochterland entwickelt, der durch die Schiffe der Woermann- linie vermittelt wird. Die Ausfuhr der Erzeugnisse Kameruns befindet sich in stetem Steigen; sie betrug im Jahre 1896 3 961000 M, 1904 aber bereits 7 600000 M. Auch die Einfuhr steigt von Jahr zu Jahr; sie be- zifferte sich im Jahre 1896 auf 5 359 000 N, im Jahre 1904 9426 000 M. sachliche Vertiefung: Warum hat man zunächst die Gegend am Kamerungebirge in Kultur genommen? Wie ist eine solche Pflanzung ein- gerichtet? Aus welche Weise gewinnt man wohl den Kautschuk? Wie wird die Kopra gewonnen? Wozu verwertet man diese Produkte? Inwiefern kann unserer Industrie besonderer Nutzen aus der Kolonie erwachsen? Wo- durch wird die Ausfuhr der Erzeugnisse des Hinterlandes erschwert? usw. Zusammenfassung: Der Wert Kameruns für das Reich. 6. Wie sucht das Reich den Wert der Kolonie zu erhöhen? a) Das Reich hat eine ständige Verwaltung eingerichtet und an die Spitze derselben einen Gouverneur gestellt. Die Kolonie ist in 4 Bezirks- ämter eingeteilt, und in jedem Bezirksamt sind Regierungsstationen ein-

5. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 147

1908 - Langensalza : Beyer
6. Die deutschen Kolomen in Afrika. 147 sammelt werden. Das undurchdringliche Gewirr der Stämme erstickt im Kampfe ums Dasein das Unterholz, und die Bäume werden ihrerseits wieder von fadendünnen oder armdicken Gummilianen und anderen Schling- pflanzen umklammert und getötet. Orchideen und andere Gewächse über- wuchern die modernden Reste umgestürzter Waldriesen, auf den Ästen der lebenden machen sich Schmarotzerpflanzen breit, und so fest sind Zweige, Blätter, Kronen und Ranken verschlungen, daß man sich nur mit Axt und Messer einen Weg durch die lebende Mauer bahnen kann." Auf der Höhe des inneren Berglandes löst sich der Urwald allmählich und geht in eine Parklandschaft über. Gras- und Busch st reifen wechseln hier miteinander ab; letztere ziehen sich zumeist an den Flußläufen entlang und entwickeln sich in tiefeingeschnittenen Tälern zu schönen Galeriewäldern. An die Parklandschaft schließt sich die Savanne an, eine unübersehbare Graslandschaft, die mit übermannshohem, hartem Grase bestanden ist. Hin und wieder wird das unendliche Grasmeer unterbrochen durch den kleinen afrikanischen Krüppelbaum, der unserem verkrüppelten Pflaumenbaume ähn- lich ist; zuweilen ragt aus der Ebene auch die Fächerpalme heraus und bringt durch ihren schlanken Wuchs, ihre großen dachförmigen Kronen und gelben Früchte eine angenehme Abwechselung in die einförmige Landschaft. Nach dem Tsadsee geht die Savanne in Weideland über, das stellenweise von kleinen Waldbeständen unterbrochen wird, die von Akazien, Tamarinden, Affenbrotbäumen, Butterbäumen und Mimosen gebildet werden. Im all- gemeinen ist hier die O b st garten steppe vorherrschend. Zusammenfassung: Die Pflanzenwelt Kameruns. 3. Wie kommts, daß Kamerun eine so üppige Pflanzenwelt aufzuweisen hat? Die Üppigkeit der Pflanzenwelt ist zunächst hervorgerufen worden durch die große Fruchtbarkeit des Bodens. Der Boden des Hoch- lands von Kamerun baut sich vorwiegend aus Urgestein auf, besouders aus Gneis, Granit und kristallinischen Schiefern. Hier und da ist das Urgestein von altem Sandstein oder Tonschiefer überlagert oder von vulkanischen Gesteinen, besonders Basalt, durchbrochen. Infolgedessen bedeckt den Boden fast überall eine nährstoffreiche und tiefgründige Ackerkrume. Durch besonders guten Boden zeichnet sich die Gegend am Kamerungebirge und zwischen Benue und Tsadsee aus. Im Küstentiefland besteht der Boden aus Latent, der schichtweise aufgesetzt und mit einer fruchtbaren Humus- schicht überdeckt ist. Die Üppigkeit der Pflanzenwelt Kameruns ist aber zum andern be- gründet in dem feuchtwarmen Klima des Landes. Die Kolonie liegt in der heißen Zone; die mittlere Jahrestemperatur beträgt infolgedessen etwa 26 0 C. Es herrscht also jahraus jahrein in Kamerun eine Treibhaus- wärme, wodurch der Pflanzenwuchs stark gefördert wird. Die Hitze wird tagsüber durch die aus Westen und Südwesten wehende Seebrise herab- gemildert und während der Nacht durch die von Osten her wehende Land- brise etwas erträglicher gemacht. Der heißeste Monat ist im nördlichen 10*

6. Bd. 2 - S. 244

1903 - Langensalza : Greßler
244 der auch am Sterben die Schuld trägt, deu Mungo. Am großen Parafest werden Ringkämpfe veranstaltet. Glücklich ist die Mutter, wenn ihr Sohn siegt; der Unterlegene flucht aber seiner Erzeugerin, weil sie ihn nicht als stärkeren geboren habe. Staatliche Einrichtungen fehlen in Kamerun gänzlich. Die Stämme haben Häuptlinge, und die Kriege zwischen ihnen, die übrigens mit größter Feigheit geführt werden, und bei denen der Lärm die Haupt- fache ist, nehmen kein Ende. Ihr Schwert ist aus Ziegeusell, man findet auch Feuerschloßgewehre, sogar Hinterlader. Wer sie aber ab- feuert, wendet den Kopf zur Seite, und die Gegner werfen sich auf die Erde. Die europäischen Kaufleute hatten bis jetzt auf dem Lande keine Geschäftslokale, sondern blieben auf ihren Schiffen. Zu ihrer Bedienung nehmen sie den Krooneger, der Kamerunneger ist zu faul. Als Zugangsstraße kommt der Kamerun nicht in Betracht; er hat nur eine Länge von acht Meilen; wichtiger dafür sind der Niger und Binuö. Auch als Flottenstation könnte Kamerun in Aussicht kommen; niemals aber sei es möglich, hier Ackerbaukolonieen zu er- richten. Arbeit ist hier unmöglich. Die Malaria (Sumpffieber) rafft die Bevölkerung hin, und die Sterblichkeit ist groß. Die Wahr- scheinlichkeit, hier in wenigen Jahren zu sterben, ist für den Europäer größer, als eine glückliche Heimkehr. Mit der Besitznahme von Kamerun ist jedoch ein wichtiges Eingangstor zu Zentral-Afrika gewonnen." Ib. Oer jetzige Bändel in Kamerun. Vom 10. Oktober 1886 an gilt die deutsche Reichsmarkrechnung im Kamerun-Gebiet. Das Wertverhältnis der früher nach Krus abge- schlossenen Verträge ist jetzt so festgesetzt: 1 Kru — 20 Mark — 80 Liter Palmöl — 160 Liter Palmkerne. In ihren schmalen Kanoes bringen die Neger ihre Landesprodukte an Bord der Hu lks. Die wichtigsten Artikel sind Palmöl und Elfenbein. Die Ausfuhr an Palmöl betrug im Jahre 1885 800000 Gallonen (ä 35 Liter), an Palm- kernen 8000 Zentner, an Elfenbein 1500 Pfund. Es ist kaum be- greiflich, daß die Elefanten trotz solcher Nachstellungen auch in dem Küstenstriche noch in zahlreichen Herden vorkommen. Die Kerne der Ölfrüchte, welche man früher unbenutzt verwarf, haben als „Palmkerne" seit einem Jahrzehnt sich den Markt erobert und werden in immer größeren Massen ausgeführt. Durch Auspressen erzielt man aus ihnen einen lohnenden Ertrag guten Öles. Die Grundnüsse, welche in Afrika als Nahrungsmittel sehr geschätzt sind, bilden ihres starken Öl- gehalts wegen ebenfalls einen nicht unbedeutenden Handelsartikel. Das durch Auspressen gewonnene Öl wird vielfach zum Verfälschen des Olivenöls benutzt. Ferner liefert die Kamerungegend noch Rotholz und deu neuerdings in den Handel gebrachten, von der Weinpalme herrührenden R a p h i a - B a st.

7. Einführung in die Erdkunde, Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches - S. 9

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Afrika, Stromschnellen. 9 10. Kamerun. Sariaga=Stromfchnellen, die die Ausnutzung der Ströme und Flüsse Kameruns als Schiffahrtsstraßen unmöglich machen. Ii. Nilkatarakte.

8. Länderkunde der fremden Erdteile - S. 148

1908 - Langensalza : Beyer
148 Afrika. Teile der Januar, der verhältnismäßig kühlste der Oktober; im südlichen Teile ist der Februar der wärmste und der Juli Der kühlste Monat. Zu dem milden Klima kommen noch reiche Niederschläge. Kamerun gehört zu den regenreichsten Gegenden der Welt. Der Regenfall ist sehr beträchtlich; im Kamerunbecken fallen jährlich 400 cm Regen (in Deutsch- land nur 55 cm) und im Innern des Hochlands beträgt die jährliche Regenmenge immer noch mehr als 150 cm. Wie die Regenmenge an der Küste stärker ist als im Binnenlande, so nimmt sie auch von Norden nach Süden zu ab. Der Gegensatz zwischen einer Regen- und Trockenzeit ist im ganzen wenig ausgeprägt, da selten ein Monat ohne Niederschläge ist; wohl aber gibt es eine regenreiche und eine weniger regenreiche Zeit. Die Zeit des stärksten Regens sällt mit der Zeit der geringsten Wärme zu- sammen. Zur sachlichen Vertiefung: Wie ist der Sumpfgürtel und die Küsten- ebene entstanden? Wie kommts, daß die Küstenebene verschiedene Breite aufweist? Wie kommt es wohl, daß aus der Küstenebene mehrfach hohe Kuppen herausragen? Wie kommts, daß im Innern des Hochlands an Stelle des Urwalds die Savanne tritt? Woher rührt die Undurchdringlich- keit des Urwalds? Wie kommts, daß die Ackerkrume so dick und nährhaltig ist? Wie ist der Wechsel zwischen Land- und Seebrise zu erklären? Warum nimmt die Temperatur nach dem Innern zu ab? Woher rührt der Regen- reichtum Kameruns? Wie kommts, daß die Regenmenge an der Küste am stärksten ist und nach dem Innern zu abnimmt? Zusammenfassung: Die Bodenfruchtbarkeit Kameruns und deren Ur- fachen. 4. Was hat die tropische Fruchtbarkeit zur Folge gehabt? In der reichen und üppigen Pflanzenwelt hat sich eine ebenso reiche und mannigfaltige Tierwelt angesiedelt. Der mit Mangrovedickicht bedeckte Sumpfgürtel ist der Tummelplatz unzähliger Arten von Wut- und Schwimm- Vögeln. Da tummeln sich Pelikane und Reiher im Schlamme, der ihnen reiche Jagdbeute liefert. Eisvögel, Schnepfen, Säbelschnäbler, Schattenvögel und Seeschwalben schweben in Scharen über dem Sumpf- gürtel und nähren sich von den zahlreichen Insekten, die die Luft beleben, oder von den Wasser- und Sumpftieren. Die Flüsse sind reich an verschie- denen Fischen und Krabben, und neben den harmlosen Schildkröten beleben die gefährlichen Krokodile die Gewässer; auch gewaltige Flußpferde Hausen in Mengen darin. In der Nähe der Gewässer findet sich auch das Moschus- tier und zahlreiche Natternarten. Der Urwald beherbergt Elefanten in großer Zahl; ebenso sind die Affen — besonders Schimpanse und Gorilla — zahlreich vertreten. Daneben finden sich viele Arten von Nagetieren z. B. Stachelschwein, Rohrratte, Siebenschläfer, Eichhörnchen. Mannig- faltig ist auch die Vogelwelt des Urwalds, und auch viele giftige Schlangen haben sich hier eingenistet. Viel mannigfaltiger jedoch ist das Tierleben auf der Hochsteppe entwickelt. Hier tummeln sich neben ungeheuren Nas- Horn- und Elefantenherden starke Rudel von Antilopen und Büffeln,

9. Heimatkunde (zur Übersicht und Erweiterung), Übersicht über die Erdoberfläche und die einzelnen Erdteile - S. 8

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8 Afrika, Stroms Urteilen, 10. Kamerun. Sanaga-Stromschnellen, die die Ausnutzung der Ströme und Flüsse Kameruns als Schiffahrtsstraßen unmöglich machen. 11. Nilkatarakte.

10. Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 124

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 349_ Die deutschen Kolonien in Afrika. 124 Abb, 1, § 350. Bananenlandschaft in Kamerun. Abb, 2 § 350. Am Urwaldrand in Kamerun.

11. Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 125

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
125 Kamerun. _§ 350 Die Temperatur des Hochlandes ist entsprechend niedriger als die der Küste und zeigt im allgemeinen große Unterschiede zwischen Tag- und Nachtwärme. 4. pflanzen-und Tierwelt. Derpflanzenwnchsistdemgünstigenklimaentsprechend § 350 von tropischer Üppigkeit, wofür unsere beiden Bilder Abb. 1 und 2, §350 wirksame Beispiele liefern. Der Mangrovegürtel sowie der mächtige Urwald mit seiner tropischen Fülle und das Gras der Hochebene wurden schon erwähnt. An Palmen sind besonders die Kokospalme (an der Küste) und die Olpalme wichtig (Abb. 1, §357). Letztere, aus deren Sameu man einen wich- tigenhandelsgegenstand, das Palmöl, erzeugt, bildet hin ^ -.«.v ,"j und wieder ganze Wälder Mh» 4 ] und gewinnt mit dem Bahn- g !i , bau immer mehr Bedeutung. H/lw'.vi Schon jetzt ist die Ausfuhr ^ von Palmöl erheblich (s. Ta- belle unten). Sehr wert- Hßlma voll sind den Eingeborenen ^ r - ^ die Raphiapalmen (Abb. W ^ 'L - - ' ' 2 u. 3, § 331), aus denen sie ihre Hütten und zahlreiche Gebrauchsgegenstände an- fertigen und aus deren Sa- mensaft sie Wein (Mimbo) bereiten. — Wichtig ist ferner der reiche Bestand an Kaut- schuk-Liauen (auch in Neu- Kamerun). Auch die Tierwelt ist eine reiche. „Das Sumpf- dickicht der Mangroven ist der Tummelplatz unzäh- liger Arten von Wat- und Schwimmvögeln; in allen größeren Flüssen finden sich neben vielen Fischarten ge- waltige Flußpferde, Kroko- dile, Schildkröten und Krab- den. Der Urwald beherbergt Elefanten, Affen (darunter Gorilla [f. Abb. 3, §350] und Schimpanse), sowie eine bunte Vogelwelt (vom Ko- libri bis zum Nashornvogel). Abb. 3, § 350. Männlicher Gorilla, erlegt bei der Viel mannigfaltiger ist in- Jaündestation (300 km östlich vom Kamerunbecken), dessen das Tierleben auf der Hochsteppe entwickelt. Neben Elefantenherden tummeln sich hier starke Rudel von Antilopen und Büffeln*). Alle Arten der in Afrika vorkommenden Raubtiere sind hier zu finden. Unter den Infekten fallen im ganzen Schutzgebiet besonders Moskitos und Sandflöhe lästig (§328 Fuß). c) Bewohner. Bodennutzung. Handel. Ortschaften. 5. Bewohner. Die Bewohner gehören zwei verschiedenen Völkerstämmen an, an der § 351 Küste und im S. den heidnischen Bantuvölkern (s. § 389b), im N. (in Adamaua) den hier erst neuerdings eingedrungenen mohammedanischen Sudan - Negern, unter denen die Fellata i) „ntchßn, ninguätt, nyätt fäntu ität abütiti" sagen die Einwohner, d. i. „der Elefant, das Flußpferd und der Büffel sind drei schlimme Brüder."

12. Lektüre zur Erdkunde - S. 196

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 196 — der Urproduktion und der Sammelwirtschaft der Eingeborenen beruht. Unter den auf diese Weise in den Handel gebrachten Rohstoffen des Urwaldes steht der Kautschuk obenan und stellt heute den wichtigsten Ausfuhrgegenstand Kameruns dar. Er wird ausschließlich aus wilden Beständen gewonnen, teils vom einheimischen Gummibaum Kickxia, teils von mehreren Arten von Gummilianen oder Landolphien, und zwar ist Südkamerun das Haupterzeugungsgebiet jenes vielbegehrten Milchsaftes. Aber die ursprünglich überreich vorhandenen Bestände sind durch die unvernünftige Ausrodung der kostbaren Pflanzen und durch die rücksichtslose Raubwirtschaft der Eingeborenen, die an den Ersatz des Zerstörten nicht denken, schon in vielen Bezirken vernichtet und so gut wie vollständig verschwunden. Sie teilen das Schicksal des Elfen- beins, das ein sinnloses Wegschießen der Elefanten veranlaßte. Wie die Einführung einer neuen Jagdverordnung und Neubestimmungen über die Elfenbeinausfuhr den fortschreitenden Rückgang des Elfenbein- Handels wohl kaum aufzuhalten vermögen, so muß auch mit einer weiteren Verminderung der Gummipflanzen gerechnet werden, trotz strenger Abwehrmaßnahmen der Regierung, trotz Einführung von Schonzeiten und trotz eingehender Belehrung der Eingeborenen über die zweckmäßigste Art der Anzapfung und Kautschukgewinnung. Während aber Elfenbein und Kautschuk so hochwertige Erzeugnisse sind, daß sie die teuern Frachtkosten aus dem Landinnern bis zur Küste tragen können, ohne dadurch unlohnend zu werden, gilt das nicht mehr von dem wahren und geradezu unerschöpflichen Reichtum unserer Kolonie, den Olpalmen. Sie kommen zu Millionen im gesamten Ur- Waldgürtel und auf dem Graslande vor, teils wild wachsend und in stattlichen Waldungen, teils in einer gewissen Halbkultur um die Dörfer herum gehalten und noch weiter Ausdehnung durch Anpflanzung fähig, weil ihr Anbau keine besonderen Schwierigkeiten bereitet und die Samen lange Zeit ihre Keimfähigkeit behalten. Nicht mit Unrecht hat man die Olpalme den Freund des Negers genannt, da sie ihm ebenso unentbehr- lich ist wie dem Südsee-Insulaner die Kokospalme und ihm seit dem Erlöschen des Sklavenhandels den wichtigsten Ausfuhrgegenstand ge- währt*). Allein nur der kleinste Teil der Ölfrüchte konnte bisher für *) Das Palmöl bietet dem Neger nicht bloß das bequemste Tauschmittel für den Erwerb fremder Erzeugnisse dar, sondern ist als Würze jeder Speise auch ein viel benutzter Beitrag zur Nahrung. Der dem Stamme durch Einschneiden abgewonnene Saft verwandelt sich in den vielgetrunkenen Palmwein, während Stamm und Blattstiele beim Hausbau Verwendung finden. Die Olpalme liefert in Kamerun jährlich 10 Fruchtbündel mit je 10 kg Früchten oder 600—800 Stück auf ein Fruchtbündel. Aus jedem Bündel gewinnt der Neger ungefähr 730 g Dl und iy2 kg Kerne, also im Zahre 7,3 kg Ol und 15 kg Kerne im Gesamtwerte von 7 Mark. Die Palmkerne enthalten noch ein feineres £>l als das Fruchtfleisch. Das Ol des letzteren wird ausgepreßt in Fässern aus Afrika verschickt, während die Palmkerne erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt werden. Die Erträge

13. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 350

1887 - Berlin : Dümmler
350 Deutsch-Äquatorial-Afrika. den Schutz des Messing-Egboe, und ein gelbes Stück Zeug, das über der Thür angebracht ist, genügt, das Haus gegen jede Beschädigung zu schützen; der in den Messinggrad Einzuweihende wird am ganzen Körper mit einem gelben Pulver eingerieben. Am Kamerun ist ein Bündel grüner Blätter, der an einen Pfahl gebunden wird, das Zeichen, daß das Eigentum unter dem Schutz des Egboe steht. Seine Entstehung soll der Orden der freien Egboes auf den Messen genommen haben, die auf einem großen Ölmarkte des In- nern (halbwegs zwischen dem Kalabar und dem Kamerun) abgehalten wurden. Da dort der Handel zur Aufrechthaltung des Kredits eine genaue Einhaltung der übernommenen Verpflichtungen forderte, so bildete sich dieses Institut als eine Art Hansa unter den angesehen- sten Kaufleuten zu gegenseitiger Wahrung ihrer Interessen, und ge- wann später eine politische Bedeutung, indem es die ganze Polizei des Kalabar und Kamerun in seinen Bereich zog. Die Könige suchten sich stets die Großmeisterschaft in diesem Orden zu sichern, da ohne dieselbe ihr Ansehen zu einem Schatten herabsinkt. Europäische Kapitäue haben es mehrfach vorteilhaft gefunden, > sich in die niederen Grade einweihen zu lassen, um ihre Schulden leichter eintreiben zu können. Ein Mitglied des Egboe hat das Recht, den Sklaven seines Schuldners, wo immer er ihn finde, als sein Eigentum zu beanspruchen, indem er eine gelbe Schleife an das Kleid oder Tuch desselben befestigt. Der Charakter eines Egboe wird selbst im Innern noch geachtet und gefürchtet, und giebt eine Unverletzlichkeit, wie sie für ausgedehntere Handelsspekulationen in Afrika durchaus notwendig ist. Als Vorbereitung für ihre Auf- nähme unter die freien Egboes werden am Kamerun die auf- wachsenden Knaben für längere Zeit zu den Makoko, einem Busch- Volk des Innern, geschickt. Um einen Besuch, vorzüglich einen europäischen, besonders zu ehren, pflegt man am Kamerun die Egboe- ziege vorzuführen, deren Anblick dem Volke sonst nur selten ge- stattet wird. Prof. Dr. Adolf Bastian, Geogr. u. ethnol. Bilder. Jena, 1873.

14. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 353

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 353 Die Regen während der eigentlichen Regenmonate Juli, August treten nämlich immer ohne Donuer und Blitz auf, ganz im Gegen- satz zum Süden. Nur in den Übergangsmonaten Mai, Juni, Sep- tember, Oktober kommt der Regen zuweilen mit Gewitter, und im März, April, November, Dezember steigern sich diese ab und zu bis zu den sogenannten Tornados, worunter Gewitter mit Sturmböen, aus der Osthälste des Horizontes zu verstehen sind. Die gewöhn- lichen Regen kommen dagegen aus Südwest. Die reine Trockenheit mit dichten Nebeln ist Januar und Februar, entspricht also auch hier dem Winter der Hemisphäre. Die jährlich niederfallenden Regenmengen scheinen reichlich zu sein. So fielen im August 575,G Millimeter, davon am 27. nicht weniger als 123,5 Millimeter. (Allgem. Zeitung vom Jan. 1884.) 2. Die wirklichen Gefahren. Es darf nicht verschwiegen werden, daß von anderer Seite Klima und Gesuudheitsverhältnisse Kameruns nicht so günstig dar- gestellt werden. Die Warnungen Woermanns vor Auswanderung nach Kamerun beruhen auf der, auch von.den meisten Forschern geteilten Überzeugung, daß hier Ackerbaukolonieen für deutsche Aus- Wanderer ganz unmöglich seien und man sich auf Plantagenwirtschast und Faktoreien beschränken müsse. „In der Bodenbeschasfenheit". sagt Dr. Reichenau*), „wie in den Witterungsverhältnissen sind die hier denkbar günstigsten Vorbedingungen für eine wenig Mühe erfordernde und die reichsten Erträge versprechende Landwirtschaft gegeben, aber der Europäer kann hier keine Bodenarbeit vornehmen, sich nicht körperlichen Anstrengungen unterziehen; Malariafieber, Dysenterie und Leberkrankheiten raffen ihn weg. Wenn sich nun auch in neuerer Zeit durch richtigere Behandlung des Fiebers, mancherlei Erfahrungen hinsichtlich der Lebensweise und eine gesün- dere, dem Europäer zusagendere Ernährung, wie sie die Konserven gestatten, diese Verhältnisse etwas günstiger gestaltet haben, so ist doch immer die Sterblichkeit unter den in Kamerun weilenden Kauf- leuten eine erschreckende." — Letzteres jedenfalls unter denjenigen, welche länger als 2 Jahre dort verweilen. Die große Sterblichkeit der Engländer (mehr als 40 Proz.) kann hier nicht absolut maßgebend sein, da sie, wie in Indien und überall, ihre Lebensgewohnheiten *) Die deutsche Kolonie Kamerun. Nach eigener Anschauung geschildert. Berlin, 1884. Baumgarten, Afrika. <?<*

15. Schulgeographie - S. 289

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 38. Kamerun. 289 wärts herrschen die im tropischen Afrika gewöhnlichen, doppelten Regen- Zeiten. Üppigster Waldwuchs mit Banane, Ölpalme, Landolphia deckt deshalb das Tiefland und die Höhen der Gebirge, besonders die dem Seewind zugekehrten Gehänge. Am Kamerun-Gebirge hört indessen schon bald oberhalb der mittleren Höhe der Urwald auf. Die höchsten Er- Hebungen sind mit Rasen und Alpenkräutern bewachsen oder bare Lava- Wildnis, sturmumbranst, bisweilen in Schnee eingehüllt. Am flachen Strand, zumal in den Deltasümpfen am Kamerun-Becken wuchert dichter Mangrovenwald. Die düstergrnnen Mangroven wachsen allein am tropischen Flachstrand, soweit ihn das Meer zur Flutzeit überspült. Sie überragen den nur zur Ebbezeit meerfreien Morastboden mit ihrem Luft- Wurzelgestell; währeud der Flut sieht es aus, als schwebten ihre Stämme auf dem Meer. Das Hochland ist seltener bewaldet, erscheint vielmehr meist als offene Baumsavanne mit Büffel- und Antilopenrudeln. In den Waldungen lebt der graue Papagei mit den rotgespitzten Schwanz- federn, der Schimpanse, im äußersten Sw. der Gorilla; in den Flüssen sind überall Krokodile und Flußpferde häufig. Elefanten gibt es noch in ganzen Herden, namentlich im Waldland. Die seit alters angesessenen Bewohner bilden die nordwestlichsten Be- Stammgruppen der Bantnneger. Sie sind körperlich tüchtig und geistig ^ölkerung. geweckt, bewohnen bei ihren Pflanzungen Dörfer aus rechteckigen Hütten mit doppelt abgeschrägtem Dach und haben in der Küstennachbarschaft die Dichte vou ungefähr 20 erreicht; dünner ist das Hinterland bevölkert; die Wälder entbehren sogar größtenteils ganz der Bewohner. Da, wo in neuerer Zeit europäische Händler ihre Waren an die Küste brachten, hatten sich die Negerstämme bis zur Vernachlässigung des Bodenbaus dem Zwischenhandel ergeben; sie ließen den europäischen Handel nicht ins Innere dringen, um Elfenbein und Palmöl billig von den binnen- ländischen Stämmen einzuhandeln, möglichst teuer aber gegen die fremden Waren umzusetzen. So wurde insbesondere der Stamm der Dualas [fcrndla] am Kamerun-Becken ein wahrer Kaufmauusftamm, der sich sein angemaßtes Handelsvorrecht nicht entwinden lassen wollte; er ist im übrigen gleich seinen Nachbarn längs den Flüssen, diesen bisher einzigen Wegen durch den Urwald, geschickt im Kanubau und in feiner Ausbildung der Trommelsprache. Kanus, besonders Kriegsboote, fertigt man in Kamerun dauerhaft und geschmackvoll aus einem einzigen, ausgehöhlten Baumstamm und verziert sie vorn und hinten mit hübschen, bunt bemalten Schnitzereien. Die für die Trommelsprache erforderliche Trommel wird kunstvoll aus einem Querabschnitt eines Baumstammes hergestellt, den Kirchhofs, Schulgeographie. ig

16. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 73

1911 - Leipzig : Hirt
1. Kolonien in Afrika. — b) Kamerun. 73 folgt eine Ebene mit einzelnen Gebirgsstöcken, die vom schiffbaren Bernte durchzogen wird und in das Tsadbecken übergeht. Natürliche Straßen in dieses Innere bilden der Njong und der etwa Rheinlänge erreichende Ssänaga. Aber ihr Lauf ist wegen der Schnellen und der Fälle nur streckenweise für die Schiffahrt brauchbar. Die Hitze (Fig. 9) ist nur wenig niedriger als an der Mste, und erheblich (150—180 cm) sind die Regenmengen. So hat sich auf dem ziegelroten Lateritboden (Buntbild Kilimandscharo), der aus verwittertem Granit und Gneis entstanden ist, ein üppiger Urwald entwickelt. Dieser zieht sich in Streifen an den Flüssen entlang als „Galeriewald" weit ins Innere, abseits von den Flüssen dagegen geht er in Busch- und Grassavannen über, die besonders von Antilopen, Büffeln und Elefanten, indes auch von vielen Heuschrecken bevölkert sind. Das Gebirgsland im mittleren Kamerun bedeckt lichter Buschwald. 4. An der Senke des Tsädsees sinden sich oft flache, sumpfige Strecken, aber auch viel fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das dicht bewohnt ist. Eine zur Regenzeit bestehende Wasserverbindung nach dem Venne ist fest- gestellt. Wirtschaftsgeographie. Der Wert des Landes besteht in seiner großen Fruchtbarkeit, die seine Zukunft als Pflanzungskolonie für Kautschuk, Kakao, vielleicht auch für Kaffee und Tabak sichert. Für Baumwollbau sind die Hochflächen und das Tsädbecken hervorragend geeignet. Zahlreiche Faktoreien wurden an der Mste angelegt, die Kautschuk, Palmkerne, Elfenbein und Palmöl gegen Web- und Eisenwaren eintauschen. Für die salzarmen Hinterlandgebiete wird Salz von den Briten auf dem Venne und von den Tuarik aus der Sahara zugeführt. Die Dampfer der Hamburger Woermann-Linie erreichen Kamerun über Togo in 23 Tagen. Von der Eisenbahn von Duäla nach dem Tsädsee (900 km) sind 160 km durch den Urwald schon im Bau begriffen. Bevölkerung (Bild 40). Den 3 nehmen Bantuneger ein, deren Dörfer aus rechteckigen Hütten mit schrägem Dach bestehen. Ihre Religion ist Fetisch- dienst. Im N wohnen höher entwickelte, vorwiegend Ackerbau treibende, mohammedanische Sudanneger, handeltreibende Haüssa und viehzüchtende Felläta (Fnlbe) in Rundhütten mit Kegeldach. Diese dringen über die schwächeren Bantu hin nach 8 vor. Von den Zwischenhändlerstämmen an der Küste sind die Duäla am bekanntesten (Trommeltelephon). Im Urwalde hausen auch Zwergstämme. Siedlungen. Gegründet wurde das Schutzgebiet 1884 durch Nachtigal, der in der Stadt Duäla begraben liegt. Der Haupthafen ist Viktoria (Bild 39). In 900 m Höhe am Kamerünberg liegt Buea, der mit der Eisenbahn erreichbare Sitz des Gouverneurs. Hauptort für den 8 ist Kribi. Stationen sind weit ins Innere hinein bis an den Tsadsee angelegt. Der Aufschwung der Kolonie wird gehemmt durch: 1. die Hafenarmut der meist flachen Mste, 2. durch die Nichtfchiffbarkeit der großen Ströme und die Unzngäng- lichkeit des Urwaldes im Küstengebiet, 3. dadurch, daß der Benue in britischem Besitz ist.

17. Erdkundliches Lesebuch für höhere Schulen - S. 101

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
22. Die Erzeugnisse Kameruns. 101 Gummibaum Kickxia, teils von mehreren Arten von Gummilianen oder Landol- phien, und zwar ist Südkamerun das Haupterzeugungsgebiet jenes vielbegehrten Milchsaftes. Aber die ursprunglich überreich vorhandenen Bestände sind durch die unvernünftige Ausrottung der kostbaren Pslanzen und durch die rücksichtslose Raubwirtschaft der Eingeborenen, die an den Ersatz des Zerstörten nicht denken, schon in vielen Bezirken vernichtet und so gut wie vollständig verschwunden. Sie teilen das Schicksal des E l s e n b e i n s, das ein sinnloses Wegschießen der Ele- santen veranlaßte. Wie die Einführung einer neuen Jagdverordnung und Neu- bestimmungen über die Elfenbeinausfuhr den fortschreitenden Rückgang des Elfenbeinhandels wohl kaum aufzuhalten vermögen, so muß auch mit einer wei- teren Verminderung der Gummipslanzen gerechnet werden trotz strenger Ab- wehrmaßnahmen der Regierung, trotz Einführung von Schonzeiten und trotz eingehender Belehrung der Eingeborenen über die zweckmäßigste Art der An- zapsnng und Kautschukgewinnung. Während aber Elsenbein und Kautschuk so hochwertige Erzeugnisse sind, daß sie die tenern Frachtkosten aus dem Landinnern bis zur Küste tragen können, ohne dadurch unlohnend zu werden, gilt das nicht mehr von dem wahren und ge- radezn unerschöpflichen Reichtum unserer Kolonie, den Ö l p a l m e n. Sie kommen zu Millionen im gesamten Urwaldsgürtel und auf dem Graslande vor, teils wild wachsend und in stattlichen Waldungen, teils in einer gewissen Halb- knltur um die Dörfer herum gehalten und noch weiter Ausdehnung durch An- Pflanzung fähig, weil ihr Anbau keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, und die Samen lange Zeit ihre Keimfähigkeit behalten. Nicht mit Unrecht hat man die Ölpalme den Freund des Negers genannt, da sie ihm ebenso unentbehrlich ist wie dem Südsee-Jnsnlaner die Kokospalme und ihm seit dem Erlöschen des Sklavenhandels den wichtigsten Aussuhrgegenstand gewährt^). Allein nur der *) Das Palmöl bietet dem Neger nicht bloß das bequemste Tauschmittel für den Erwerb fremder Erzeugnisse dar, sondern ist als Würze jeder Speise auch ein vielbenutzter Beitrag zur Nahrung. Der dem Stamme durch Einschneiden abgewonnene Saft verwandelt sich in den vielgetruukeueu Palmwein, während Stamm und Blattstiele beim Hausbau Verwendung finden. Die Ölpalme liefert in Kamerun jährlich 10 Fruchtbündel mit je 10 kg Früchten oder 600 bis 800 Stück auf ein Fruchtbündel. Aus jedem Bündel gewinnt der Neger ungefähr 730 g Öl und 1/4 kg Kerne, also im Jahre 7,3 kg Öl nud 15 kg Kerne im Gesamtwerte von 7 Mark. Die Palmkerne enthalten ein noch feineres Ol als das Fruchtfleisch. Das Ol des letzteren wird aus- gepreßt in Fässern aus Afrika verschickt, während die Palmkerne erst in Europa mit Maschinen ausgepreßt werden. Die Erträge beginnen mit dem sechsten Jahre, und mit 12 Jahren steht die Palme in voller Ertragsfähigkeit, die sie für 50 bis 60 Jahre beibehält, ohne während dieser Zeit besonderer Pflege zu bedürfen. Die Olpalmenknltnr kann also für den Eingeborenen sehr lohnend werden, zumal auf 1 ha Land gut 150 Palmen gehen, die einen Jahresertrag von 1050 Mark ergeben. Weit höher werden die Erträge, wenn man die ölreichere Abart der Ölpalme, die in Kamerun heimische Lisombe, einführt, deren Früchte durchschnittlich 8 bis 10 g gegen 6 bis 7 g der Früchte der gewöhnlichen Ölpalme wiegen. Im Bezirk Ebolowa hat man den Anbau der Ölpalme durch die Neger dadurch zu fördern gesucht, daß jedes Dorf 25 Palmen für jede Hütte nachweisen muß und daß für jedes neu erbaute Haus 50 weitere Palmen anzupflanzen sind.

18. Teil 1 = Grundstufe - S. 107

1910 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Afrika, 107 ziemlich frei von Flußbarrenbildung ist, bildet er die wichtigste natürliche Handelsstraße nach dem Innern des Landes. 2. Die Bewohner des Küstengebietes und des s. Binnenlandes sind Bantuneger, die des n. Binnenlandes Sudanneger und Fulbe. Unter den Bantunegern ist der Stamm der Dualla der zahl- reichste und mächtigste. 3. Kolonialtätigkeit. Im Vordergrunde der Kolonialtätigkeit steht hier wie in Togoland der Handel, der auch die gleichen Ausfuhr- artikel aufweist. Der Plantagenbau ist in Kamerun bereits über die Anfänge hinaus und verspricht eine große Zukunft.^ Am günstigsten liegen die Bedingungen für den Anbau von Kakao. Kamerun ist heute bereits im Stande, etwa 1l?o des Kakaobedarfs von Teutschland zu decken. Auch die Kautschuk gewinnung hat gute Aussichten. Un- geheure Gebiete der Kolonie sind mit Ölpalmen bestanden. Weil aber Palmöl und Palmkerne keine Artikel sind, die einen weiten Transport durch Träger lohnen, so ist aus eine vorteilhafte Ausbeute erst dann mit Sicherheit zu rechnen, wenn mehrere Eisenbahnen ins Innere sichren. Der Anfang ist gemacht worden mit der Bahn von Duala aus nach den Manengubabergen, die die Aufgabe hat, die reichen Bestände an Ölpalmen und Edelhölzern zu erschließen, sowie die regelmäßige Zufuhr von ^chlachttieren aus dem viehreichen Innern und die Anlage von Kakao- und Baumwollplantagen auf den: Hochplateau zu ermöglichen. Genehmigt ist vom Reichstage auch die Kameruner Süd bahn. Tie Orte sind alle klein und ohne größere Bedeutung. Re- gierungssitz ist Buea, Haupthasen Duala, früher Kamerun, ein Ort, der sich aus vier Negerdörsern und zahlreichen Faktoreien zusammensetzt. Deutsche Faktorei am Kamerun.

19. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 254

1896 - Leipzig : Freytag
254 Afrika. Pflanzen " e liegt. Die niedrige, vielfach sumpfige Küsto niit heisifeuchtpm darum gesundheitsschädlichem Klima begleitet nach innen ein dichter Urwald- gürtet, hinter dem das Hochland aufsteigt. Dieses ist fruchtbar, meist von Grasfluren bedeckt und hat infolge seiner Höhe ein kühleres, gesunderes Klima. Auch au den Gehängen des Kamerunberges nimmt die Wärme mit der Höhe schnell ab, und ändert sich die Vegetation, die schließlich nur noch Alpen- Ticre. kräuter aufweist. Auf deu offenen Savannen grasen Büffel- und Antilopen- Herden. Ju den Wäldern ist der Elefant noch zahlreich vorhanden; dort haust auch der Schimpanse und im Süden der Gorilla. Die Flüsse werden von Flußpferden und Krokodilen belebt, wohner menschlichen Bewohner gehören bereits zu den centralasrikanischen ' Bantnnegern. Sie sind ein kräftiges, geistig beanlagtes Volk. An der Handel. Küste treiben sie vorwiegend Handel. Hier hatten sich die Dnallaneger ganz des Handels zwischen den Europäern und den im Hinterland wohnen- den Stämmen bemächtigt; erst mit Waffengewalt konnte ihnen diese Macht- stellung wieder entrissen werden. Kamerun ist noch immer vorwiegend Handelskolonie, wie ja auch kaufmännische Unternehmungen 1884 die Anregung zur Besitzergreifung dieses Gebietes gegeben haben. Ausfuhrgegenstände bilden hauptsächlich Palmöl, Palmkerne, Elfenbein und Kautschuk. Der Förderung und dem Schutze des Handels dienen zum Teil auch die Stationen, welche im Innern angelegt sind. Man hofft auf einen lebhafteren Verkehr nach dem Hinter- Boden- ^nde am Venne und am Tfadfee. In Zukunft wird auch der Plantagen- " bau hier eine hohe Bedeutung erlaugeu. Der Kakaobaum und die Kokos- palme gedeihen vortrefflich in der heißfeuchten Küstenniederung, während die Gehänge des Kamerungebirges sich für Kaffee und Tabak zu eiguen scheinen. Orte. Der Mittelpunkt des Handels ist Kamerun, unter der Mittagslinie von Hannover gelegen, wo auch der deutsche Gouverueur seineu Sitz hat, und zahlreiche Faktoreien sich befinden. Am Fuße des Kamerungebirges liegt die englische Miffionsstation Victoria, in deren Umgebung die ersten Plantagen angelegt sind. Im südlichen Kamerun ist Batanga die wich- tigste Faktorei. Aas mittelafrikanische Kochtand. §191. Südlich von Flachsudan beginnt eine zusammenhängende Hochfläche, Boden- den Kontinent in seiner ganzen Breite erfüllt. Nach dem Osten steigt ße@ef' sie höher an. Hier liegt das ostafrikanische Seeengebiet, das eine mittlere toässer. mx über 1000 m hat. Als tiefe Graben senken sich mehrere Wasser- becken in das Land ein. Die meisten bilden langgestreckte Flächen, so die südlichen, Njassa und Tanganika; der größte aber ist der breite Vic- toria-Njansa im Norden, dessen Spiegel fast der Größe des Königreichs

20. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 317

1887 - Berlin : Dümmler
Bilder aus der Kolonie am Kamerun. 317 Rohlfs erzielt worden, die alle ihre Vorschule in Afrika durch- gemacht hatten, bevor sie ihre epochemachenden Reisen antraten. „Über die ersten 3 Jahre, die ich in Lagos und dessen nächster Umgebung zubrachte, will ich nur so viel sagen, daß sie für meine eigentlichen Ansichten in mehr als einer Hinsicht fördernd waren. Dieser Aufenthalt an der Küste klärte meine Anschauungen und festigte meine Entschlüsse. Ich suchte meinen Körper durch Reiten, häufige Spaziergänge und kleine Anstrengungen aller Art an Stra- pazen in diesem abnormen Klima Zu gewöhnen und gewann bald die frohe Überzeugung, daß, wenn auch mein Körper unter dem Ein- sluß des Klimas litt, ich doch manches mehr wagen und ertragen konnte, als andere. Auch lernte ich meine Kräfte beurteilen und wußte bald genau, wie viel ich mir physisch zumuten durfte und was vom Übel war. „Zwei weitere große Vorteile, die diese Zeit mir brachte, waren die Erwerbung einiger Kenntnis afrikanischer Sprachen und die Er- fahrungen über den Charakter des Negers und die Art des Um- ganges mit demselben, die zu sammeln ich in stetem Verkehr mit den verschiedensten Stämmen dieser Rasse so reichlich Gelegenheit fand." Nach längerem Warten gelang es Flegel endlich im Jahre 1879 als Clerk eines Handelsagenten, auf dem der Cliurcli Missionary Society in London gehörigen Dampfer Henry Venn die Reise nach Kamerun zu machen. Es sollte daselbst die Möglichkeit der Her- stellnng eines bequemen Weges für Lasttiere und Kranke die Berge hinauf, bis etwa 7000 oder 8000 Fuß Höhe, festgestellt, ein geeigneter Platz zur Erbauung eines Sanatoriums aufgesucht und der Kosten- anschlag gemacht werden. Schon vor 20 Jahren ist dieser Vorschlag der Errichtung einer Gesundheitsstation auf dem Kamerun von dem ersten Durchforscher seines Gebietes, Burton, und später von sast allen Befucheru des Gebirges gemacht worden. Es ist bekannt, daß die Engländer ohne ihre Sanatorien im Himalaya und in Central-Jndien nicht im stände wären, Hindostan durch europäische Beamte zu verwalten, daß die Holländer durch Verlegung der Beamten- und Kaufherrnwohnungen aus dem unge- sunden Batavia nach einem höher gelegenen Platze bedeutende Er- folge erzielt haben. Warum sollten sich in einem 10—15 000 Fuß hohen Gebirge von mehr als 110 km Ausdehnung und verschieden- artigster Bodengestaltung nicht Stellen finden, die sich zu Gesuudheits-