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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 52

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
53 Síite ®efdjíd)te. Ssíerter Síbfceiníít. nett Stibun Sivius Srufus bíe Ssoífsgunfl ¿u entgehen. 9?ad)dem ec 121 mit breitaufenb feiner Anhänger in einem Kampfe gegen den ©onful Spimius feinen Sob gefunben hatte, mürben die bereits vertheilten Sanbereien von den £)ptimaten miebet angefauft, und die 2ín¿aí)í bet beftfclofen Bürger mar fo groß, mie ¿uvot. Sod) blieb das Siichteramt, meines auf den Ssorfcfjtag bes ©. ©racd)us den Senatoren genommen morben mar, dem Oiitterjianbe. §. 33. ^ugurrtjitufcitet;, (Stmbrifchet? uttb asunbesgettoficnfneg» 1. Sugurtbinifcfyer .Krieg 112—106. ^uguttha, ©nfel 5d?aftniffa’S von 9?umibien, i)atte feine beiben Lettern ipiempfal und 2fbherbal, Sfticipfa’S Sohne, ermorbet, und, vor den Senat geforbert, ftd) burd) 33efted)ung frei gemalt. 2cis et enblicf) in 9íom felbfl einen britten Ssermanbten tóbtete, mürbe ihm der .Krieg erwart. Der unbeffecbliche £1. ©acilius Sjietellus fdf>tug ibn (109) am bluffe Sftuthul, und ©. Sftarius (ein homo novus, bet 107 jum ©onful ermablt mürbe und fein ipeer ¿um grofen Sl)eil aus capite censis ¿ufammenfe|te) ¿mang iípn ¿ut glud)t ¿u feinem Sdhmiegervater, dem .König 23ocd)us non Sftauritanien. Sson biefem mürbe et dem £luaffot 2. Cornelius Sulla ausge= liefert, und verhungerte ¿u Korn im ©efangnif. 2. Unterbefj maren die Kimbern und Teutonen, friege= rifdpe, riefenhafte germanifche 936lfer, an bet Sonau erfchienen, und hatten 113 die 9íómer bei Coteja befíegt. 9?achbem fíe noch mehrere gegen fíe gefanbte rómifd}e Jpeere gefchlagen, burchjogen ft'e ^peloetien und ©allien und bebrohten Italien. ©egen ft'e mürbe Sflarius vier Siahre nad) einanber ¿um ©onful ermablt (104— 101). ©t vernichtete 102 die Teutonen bei 2fqua Septia (in der heutigen Provence) und 101 mit ©atulus die aus Spanien ¿uríuf= fehrenben ©imbetn bei -Betona. 2)urd) die Unruhen, Welche 2rarius Slnbänget Satuminus und ©lau* da in 9lom erregten, und in benen belbe umfamen, fanf baé 51nfei>n bes Sjtarius (bet im Sabre 100 v. @br* ¿um fecf)ficit Idial ©onful mar), mäbtenb bet gebilbcte und liftige Sulla als £aupt der Optimalen im; met mächtiger mürbe. 3. Ser Ssunb es gen offen! rieg 90—88. Sie italifchen Stabte verlangten fd)on feit einiger $eit romifdbes S5urgerred)t, und befchloffen, ba ihnen bies vermeigert mürbe, die ©rrichtung eines von S^om unabhängigen Ssunbesfiaats mit der ^»auptfiabt ©orftnium

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1. Das Alterthum - S. 212

1876 - Berlin : Weidmann
212 Mithradatischer Krieg 88—84 v. Chr. Sulla hatte den Aufbruch des Letzteren verzögert. Sobald dieser aber mit etwa 30,000 M. in Griechenland erschien1), wohin Mithra-dates den Hauptschauplatz des Krieges verlegt hatte, schlug er den Feldherrn desselben, Archelaos und den Athener Aristion, und, da jener sich in dem Peiraieus und auf Munychia (§ 85), dieser sich auf der Akropolis befestigte, so belagerte Sulla Athen, eroberte es nach einem mühsamen Winterfeldzuge2) und übergab es der Plünderung seiner Soldaten3). Nun wich auch Archelaos aus -dem fast ganz zerstörten Peiraieus zur See nach Böotien, wo er sich durch nachgesandte Truppen verstärkte; Sulla folgte ihm und schlug ihn bei Chaironeia4), 86 v. Chr. Da Mithradates ein neues Heer unter Dorylaos herüberschickte, um Griechenland zu behaupten, besiegte er auch diesen nebst dem Archelaos in einer zweiten Schlacht bei Orchomenos, 855). Dann sandte er seinen Unterfeldherrn Lucius Licinius Lucullus mit einem Heere nach Asien hinüber, wo die Bevölkerung, der Despotie des Mithradates müde, zur Erhebung gegen denselben bereit war. Hieher hatte sich auch das Heer der Marianischen Partei unter dem Con-sul Flaccus (§ 162) gewandt. Letzterer aber war durch seinen Legaten Fimbria (einst wilder Parteiführer in der Stadt und als Officier Aufhetzer des zügellosen Heeres) ermordet worden, und Fimbria selbst war an seine Stelle getreten6). Hätte sich Lucullus mit ihm verbinden wollen, so wäre Mithradates verloren gewesen. Um aber der Gegenpartei keine Beihilfe zu danken, gewährte Sulla demselben Frieden. Mithradates musste sich auf sein väterliches Reich beschränken, alle Eroberungen wieder abtreten, die Kriegskosten (2000 Tal.) zahlen und die Kriegsschiffe herausgeben, 84 v. Chr.7). Die griechischen Städte und Provinzialen Kleinasiens aber hatten mit 20,000 Talenten (über 100 Mill. Mark) ihren Abfall zu büfsen. Das Heer des Fimbria ging zu dem beliebteren Sulla, der seinen Soldaten alle Lüste und Gewaltthaten nachsah, über; Fimbria stürzte sich in sein Schwert8). Sulla schickte sich nun, nach der siegreichen Beendigung dieses (ersten) Mithradatischen Krieges, die ihm ungeheure Geldmittel in die Hände gab, an, zurückzukehren und mit seinem ihm blind ergebenen Heer seine Feinde in Rom zu züchtigen. 1) App. M. 30. -) App. M. 84-40.- Plut. Soll. 11—14. 3) Dennoch sagte er %aqi'c>Ead'ai nolxovs fiev oxiyots, £cüvras Se red'rrjxoffiv. Plut. Sulla 14. 4) Plut. Sulla 15—19. App. M. 41-45. Eutr. V, 3. 5) Plut. Sulla 20—21. App. M. 49. 6) Plut. Sulla 25. App. M. 51—54. 7) App. M. 55—58. Plut. Sulla 24. Zusammenkunft d. Sulla und Mithrad. und Archelaos in Dardanum. 8) App. M. 59. 60. Plut. Sulla 25. Liv. Ep. Lxxxii. Lxxxiii.

2. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 153

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sulla. 153 8 124. Der erste mithridatische Krieg. Inzwischen fhrte Sulla Der fte . muhnoattsch< den Kampf gegen Mithridates. Dieser, König von Pontus, Kol- gg chis, endlich des Bosporus, d. h. der Griechenstdte in der Gegend des kimmerischen Bosporus, war ein Herrscher nicht nur von groer Krper-kraft, sondern auch von bedeutenden Geistesgaben er sprach 22 Sprachen , von groer Energie, aber zugleich von unbezwinglicher Leidenschaft und Herrschgier und vllig unempfindlich gegen sittliche Regungen. Im Jahre 88 war er in die Provinz Asien eingefallen, deren bedrckte und ausgesogene Bewohner sich an ihn anschlssen und mit Freuden den von ihm in Ephesus gegebenen Blutbefehl voll-zogen, alle in der Provinz anwesenden Rmer es waren viele Tausende niederzumachen. Auch die Inseln des gischen Me res, ja auch Athen und viele andere griechische Gemeinden fielen ihm zu. Erst 87 konnte Sulla in Griechenland dem Feinde entgegentreten; er belagerte Athen und nahm es endlich; ein Heer des Mithridates Besiegte er in der einen der beiden Schlachtebenen Griechenlands, in Botien, bei C h r o n e a. An der Verfolgung des Sieges wurde er Chronea durch das Erscheinen eines zweiten rmischen Heeres unter etrtr n demokratischen Konsul gehindert, das eine Zeitlang in Thessalien lag, dann aber nach Norden abzog. Darauf erschien ein neues Heer des Mithridates in Griechenland, wurde aber bei Orchomenus nach schweremorchomenus Kampfe, in dem Sulla selbst, ein Feldzeichen in der Hand, den Seinen voranstrmte, vernichtet. Nunmehr ging er nach Asien hinber; zu-gleich lie er durch Lucullus eine Flotte zusammenbringen, w' hrend andererseits das demokratische Heer unter Fimbria, der durch Ermordung seines Vorgngers den Oberbefehl gewonnen hatte, Mithridates in die Enge trieb. Da schlo dieser zu Dardanus mitff^daims Sulla Frieden; er trat seine Eroberungen ab und zahlte etile Geld- 84 summe; die Rache fr den ephesischen Mordbefehl mute Sulla c ufsparen. Fimbria wurde von seinen Soldaten verlassen ui:b gab sich den Tod. Sulla konnte nach Italien zurckkehren. Der sog. zweite mithridatische Krieg, den ein rmischer Statthalter im nchsten Jahre begann, wurde schnell beendet. 125. Der sullanische Brgerkrieg. Sulla landete 83 in Brun- ^r2!e disium; Männer der Aristokratie fhrten ihm Truppen zu, ebenso der 83vt ehrgeizige junge Cn. Pompejus un M. Crassus. Die feind-lichen Truppen wurden teils geschlagen, teils gingen sie zu ihm der.

3. Geschichte des Alterthums - S. 601

1852 - Weimar : Albrecht
601 geben. Cinna, welcher vier Jahre nach einander Consul geliehen war, wurde 84 v. Chr. von seinen eigenen Soldaten in Ankona erschlagen. Sulla hingegen landete nach einer vierjährigen Abwe- senheit von Italien 83 v. Chr. bei Brnndusium. Er hatte nur 40,000 Mann, aber kriegsgeübte und ihrem Führer ergebene Trup- pen. Seine Gegner geboten über beinahe 200,000 Mann, es wa- ren dieses aber untüchtige und zuchtlose Schaaren. Viele ange- sehene Männer warben Truppen und führten dieselben zu Sulla; so unter anderen Cnäus Pompejus. Sulla konnte nur langsam ge- gen Rom heranrücken, weil der größte Theil von Italien der Ge- genpartei zugethan war. Mord und Brand verwüsteten anderthalb Jahre die meisten Länder Italiens. Nachdem die beiden Konsuln des Jahres 82 v. Chr., Papirius Carbo bei Faventia, der jüngere Marius bei Präneste, geschlagen worden waren, rückte Sulla ohne Hinderniß in Rom ein. Ein starkes Heer von Samniten und Lu- kanern zog unter zwei tüchtigen Feldherrn, Pontius Telesinus und Lamponius heran, um Rom den Sullanern zu entreißen. Eine blutige Schlacht wurde vor den Mauern Roms geliefert; lange schwankte die Entscheidung; das Blnt floß in Strömen; aber endlich entschied sich der Sieg für Sulla. Furchtbar war das Loos, welches das besiegte Italien traf. Sulla zeigte nach dem Siege eine grenzenlose Grausamkeit und schien alles vernichten zu wollen, was ihm und seinen Absichten hinderlich war. Er ließ 6000 gefangene Samniten niedermetzeln, während er in der Nähe dieser Gräuelscene, in dem Tempel der Bellona, dem Senate das bisherige Verfahren mit strengen Worten vorhielt. Als banges Entsetzen die Senatoren ergriff, ermahnte sie Sulla, ohne eine Miene zu verändern, ihm aufmerkam zuzuhören. Bald nachher mußte sich Präneste ergeben, und Sulla ließ die ganze Besatzung und alle Einwohner, welche die Waffen tragen konnten, !2,000 Menschen, kaltblütig niederhauen. Nach seiner Rückkehr nach Nom versammelte Sulla das Volk und erklärte ihm, er werde zum Besten der Gesammtheit Veränderungen im Staats- wesen vornehmen, zugleich aber auch alle seine Feinde und die des Volkes vertilgen. Sulla's Soldaten nahmen die Worte als Auf- trag, und es begann ein Blutbad, in welchem Schuldige und Un- schuldige, Sullaner und Marianer zu Tausenden fielen. Als der Senat den Sulla bat, er möge doch Menschen leben lassen, über die er herrschen könne, und diejenigen namhaft machen, welche er bestrafen wolle, ließ Sulla an öffentlichen Plätzen Proscriptions- Listen anschlagen. Sie enthielten die Namen derjenigen, welche dem Tode verfallen sein sollten, und zugleich die Ankündigung des Lohnes von zwei Talenten für die Ermordung jedes Proscibirten, ferner die Androhung der Todesstrafe für jeden, der einen Proscri- birten, sei er selbst dessen Vater, Sohn und Bruder, verberge oder beschütze. Den ersten Bluttafeln folgten bald andere. Das Rache- schwert Sulla's wüthete nicht bloß in Rom, sondern durch ganz Italien. Nicht bloß diejenigen, welche die Waffen gegen Sulla ge- tragen hatten, wurden proscribirt, sondern dieses Loos traf auch ganz. Unschuldige, ja selbst Anhänger von Sulla. Die vornehmen und gemeinen Räuber und Mörder, deren sich Sulla bei der An-

4. Bd. 1 - S. 380

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
380 X. Das römische Weltreich. nichtet. Solch trauriges Schicksal mußte Athen noch in dieser spätern Zeit erfahren. Hieraus rückte Sulla nach Böotien vor, wo sich das Heer des Archelaus mit noch einem andern politischen Heere, welches Ariarathes, des Mitbridates Sohn, bind) Thrazien und Macedonie» herbeigeführt, vereinigt hatte. Nickt die Hälfte so stark, besiegte Sulla die furckt- bare feindliche Mackt in den zwei schweren Schlackten bei Cbärouea und Orckomenos, 86. In der letzter» flohen seine Leute schon, da rieß er einem Fäbudrick den Adler weg und schrie: „Hier, ihr Römer, ist es rühmlich für mich zu sterben; wenn man euch aber fragen wird, wo ihr euren Feldherrn verrathen habt, so sagt: bei Orchomenos!" Damit stürzte er sich in die Feinde, und seine beschämten Soldaten stürzten ihm nach, und sie er- rangen noch einen glänzenden Sieg. Nachdem der Feind in Europa überwunden war, setzte Sulla nach Asien über. Die schönen Städte Kleinasiens mußten alle wieder den Römern huldigen, und als Straf- geld für ihre Untreue das Höchste, das Rom je gefordert, nämlich 20,000 Talente zahlen. Rechne zu dieser un- geheuren Summe noch das, was die Soldaten verpraß- ten, verdarben und als Raub fortschleppten, — so theuer mußten diese Städte für ihren Wabn büßen, durch Mi- thridates frei zu werden. Dieser, in Europa und Asien überwältigt, nahm den Frieden an, den ihm Sulla bot, 85. der demüthigend genug, doch bei seiner gegen die Römer verübten Bosheit immer noch reckt gelind für ihn ausfiel; er zahlte 2000 Talente an Geld, trat seine Flotte von 70 wohlgerüsteten Schiffen ab und gab alles Eroberte heraus, so daß ihm nur fein altes Königreich Pontus blieb. Während Sulla in seinem Siegeslauf begriffen war, gab es aber kuriose Auftritte in Rom, wobei seine Häuser verbrannt, seine Güter geraubt und er selbst geächtet, d. h. für Vogel frei erklärt ward. Wie das zugieng, wird der folgende Paragraph zeigen.

5. Geschichte des Alterthums - S. 353

1850 - Regensburg : Manz
Gesetze des Sulla. 353 die ihm anvertraute Provinz verlassen. Den Einfluß der Neu- burger zu brechen, wurde die Macht der comitia tributa, durch welche die Tribunen früher große Bedeutnng hatten, an die Centuriatcomitien gebracht, wo die Optimate» herrschten; diesen überhaupt die Regierung des Staats auf Kosten des bis dahin herrschenden (souveränen) Lölkes eingeräumt. Dadurch hoffte Sulla den Frieden zu erhalten und die Macht der Feld- herrn, an die von nun an nach seinem Vorbilde die Herrschaft zu gelangen drohte, im Zaume zu halten. Vermochten sich diese Zustände zu befestigen, so war selbst Hoffnung vorhanden, daß Rom die Folgen dieser ungeheuren Umwälzung überstehen, die innern Zustände sich bessern, und die Republik, wenn auch umgewandelt, sich erhalten könnte« Allein schon Corn. Sulla mußte an seinem Anhänger, dem jungen Pompejus, erleben, daß ein siegreicher Feldherr an der Spitze ihm ergebener Legionen dem Staate und dessen Oberhaupte zu trotzen vermöge, und da dieser sich von Sulla Beibehaltung seiner Legionen und den Triumph erzwang, war für die nächste Zukunft Rom's kaum etwas Anderes zu erwarten, als von neuem die Herrschaft eines Einzigen und die Umwandlung der Senatsherrschaft in die Monarchie. Sulla selbst genoß nicht lange die Freude der unumschränkten Gewalt. Nachdem er den Ehrgeizigen unter den Römern den Weg gewiesen, zur Herrschaft Nom's sich aufzuschwingen, legte er im Jahre 79 seine Dictatur nieder und überließ sich, sicher durch den Schrecken seines Namens und die ihn schützenden Freigelasse- nen (Cornelianer), allen sinnlichen Ausschweifungen, in deren Mitte er starb (78). Eine Reihe furchtbarer Bewegungen im Innern und nach 3 Jahrzehnten der erneute Umsturz des Staates waren die Folgen seiner ehrgeizigen Handlungen. .8.9. Von Sulla's Tode bis zur Rückkehr des Pompejus aus Asien. 78 — 61. 1. Kampf mit Sertorius und den Sclaven. Theuer mußte es Rom und das gesummte römische Reich büßen, daß die Lenker des Staates ohne Rücksicht auf das all- Höfler, Geschichte. I. 23

6. Das Alterthum - S. 109

1877 - Leipzig : Hirt
Die weltgeschichtlichen Völker Europas. Ii. Die Rmer. 109 aufrichtung der alten olichargischen Regierung durch. Alle Be-amten, welche sich nach dem Waffenstillstnde, den Sulla mit dem gegnerischen Consul in Italien geschlossen hatte, nicht unterworfen, alle Brger, welche den Aufstand in aufflliger Weise untersttzt, wurden fr vogelfrei erklrt, ihr Vermgen verfiel dem Staate, ihre Kinder und Enkel sollten zu Staatsmtern unfhig sein, und wer einen der Gechteten tbtete, erhielt 9000 Mark unsere Geldes zur Belohnung: Habgier und Rachsucht, denen Sulla bei seinen Gnst-lingen und Helfershelfern freien Lauf lie, walteten mit blutiger Frechheit ungestraft durch ganz Italien hindurch, und nicht blo politische Grundstze, viel hufiger Reichthum und Ha brachten den Tod; Mordsucht und Habsucht zerrissen selbst die geheiligten Bande der Natur. Auf besonderen Tafeln, Proscriptionslisten, wurden die Namen der Gechteten eingetragen und diese auf dem Forum ausgestellt. Zehntausend Sklaven der Gechteten erhielten Brger-recht und Landanweisungen, die Cornelier nach ihrem Befreier ge-nannt, dessen Schutzwache sie nun bildeten. Die Trmmer der marianischen Partei in Sicilien und Afrika vernichtete der 26jhrige Pompejus, eine neue aufgehende Sonne", und erhielt dafr! von Sulla den Beinamen der Groe. Nach diesen groen Aderlssen Italiens", der Manischen Ernte" traf der Dietator seine Einrichtungen, die darauf hinausliefen, die Herrschaft' des Senats zu sichern, den er durch seine Gnstlinge wieder ergnzt hatte, und der knftig durch die abgegangenen Qustoren seinen jhrlichen Zuwachs erhielt. Zu diesem Zwecke brach er die Macht der Tribunen, indem er festsetzte, da ein Volksazibun kein hohes Staatsamt beanspruchen, in der Volksversammlung nicht reden, noch Gesetzesantrge stellen drfe; nur das ursprngliche Recht, Person und Eigenthum der Brger gegen Willkr [der Gerichte und Beamten zu schtzen, verblieb beim Tribunat; an die Volksversammlung sollte berhaupt nichts auf einem andern Wege als durch ein Senatseonsult gelangen. Nachdem Sulla ferner dem Senate die Criminalgerichtsbarkeit und die Befugni, den Magistraten die Provinzen zuzutheilen, zurck-gegeben, Gesetze gegen schwere Verbrechen, sowie gegen Luxus bei Leichenbegngnissen und Gastgelagen erlassen hatte, legte er freiwillig die absolute Gewalt nieder und lebte auf seinem schnen Landgute bei Puteoli der Jagd und dem Fischfange, der Abfassung seiner Me= moiren, den Genssen der Tafel und lockerer Gesellschaft; noch war die Zeit nicht gekommen zur Unterordnung der Nobilitt unter einen Monarchen. Mitten in den Genssen ereilte ihn der Tod durch eine Krankheit, die er sich durch sinnliche Ausschweifungen zugezogen hatte. Der merkwrdige, vom Glck, seiner Gottheit, und von seinem Genie mit Erfolgen berhufte Mann mit der harten Seele, mild, wo die Milde, grausam, wo die Grausamkeit zum Ziele fhrte," Fuchs und Lwe" in einer Person, lie auf seinen Grabstein die Worte

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 53

1848 - Berlin : Duncker und Humblot
Sitgurtfjinifcher,©imbrifcher tt.©unbeägenoffenfrteg. ©rfier¿Bürgerkrieg. 53 (Stalicum). 9?ach einem furchtbaren Kriege, in dem die befien romifchen geibherren nichts au6rid)teten und 300,000 Säann umkamen, erhielten alte Italiener bad Bürgerrecht, fobalb fte die Sbaffen nieberlegten. §• 34. ©rftei* Ssüt’öetfrieg. 8s-81. Sdiith^ibateö oon ^Jontud nachbem er ftcb alte 256c= ker oftlid) und norblid) oom fchwarjen fbteere unterworfen, wdhrenb bc6 Bunbedgenoffenkriegs die Könige oon dappabocien und Bitbps nien oertrieben, Äcetn=2fften mit Seichtigkeit erobert und bafetbft 80,000 tomifche Bürger umbringen taffen, ©egen ihn übertrug der @enat dem donful @ulla, bad Bolk dem Sdtariud den £)der; befeht. (Sulla ging mit feinem fpeere nach 9rom, oerjagte Sdiariuö und feine Anhänger, und ¿og, nachbem et £)ctaoiug und dinna $u donfuln eingefefct hatte, gegen Sftithribatcs!. 3m erjien €0?tti)ribatifchen $ ti eg e(88—84)eroberte (Sulla bas mit dem pontifchen dtonig oerbünbete 2ftt)en, befeljte nach mehreren glücklichen 0d)lacf)ten 3uein=2iften (ba$ 20,000 Talente befahlen muf te) und machte ^)apblagonien und ©atatien ¿u romifchen ^)cooinjen. Unterbefj toar Sdzarius, der unter oielen ©efahren nach Afrika entkommen roar, burd) dinna im 3at)re 87 jurückgerufen rooroen. dt lief oiele taufenb Sullanet ermorben ober profcrtbiren (jeber, auf den er geigte, würde durch feine Seibwachc niebergehauen), fiarb aber 86, ftebjtg 3^bre alt, in den erften Sagen feined ftebenten donfulats. dinna rourbe 84 oon feinen Soldaten ermorbet. Sulla lanbete 83 in ^takten und eroberte Korn, nachbem er die Anhänger bes Sjiarius in 15 (Schlachten beftegt hatte. Schreckliehet korben in den Raufern, Sempeln, ©trafen. Bum beftdnbigen ¿Dictator ernannt, fd;mdlcrte er die ©eroalt bet Bolk6= tribunen, oermehrte die Sftabht bes Senats, legte aber nach fielen ©raufamkeiten (100,000 Bürger waren durch ihn umgekommen) 79 feine Dictatur nieber, und fiarb im ^ai)ce 78 auf feinem Sanb; gute bei dumd im fed)jigjien Sebensjahre. 2)ie meiften ©efeije, burd) welche (Sulla die Solac^t der ¿Bolkspartei gebrochen hatte, würden halb nach feinem Sobe Wieber aufgehoben; namentlich »urbe den ¿Bclfatribunen der 3utritt ju den höheren Staats* ämtern und bas Stecht, die ¿Bolksoerfammlungen ju berufen und ©efe§e oorjufchfagen, juriiefgegeben, die ©eriebte aber, welche Sulla den Sena* toren übertragen hatte, jum Sheil wieber den Stiftern überwiefen,

8. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 90

1877 - Braunschweig : Vieweg
90 Vierte Periode, von 333 bis 31 v. Chr. Octavius fllt, Sulla wird gechtet, während er der Mithradates siegt und sein Heer an sich fesselt. > Mithradates, krftig an Krper und Geist, bemchtigte sich, 20 ^ahr alt, des vterlichen Thrones, von dem ihn seine Vormnder verdrngt hatten; bald beherrschte er 22 Völker (deren smmtliche Sprachen er zu reden wute) an den Ksten des Pontus bis zur Krim. Von den Rmern gereizt, drang er in Kleinasien vor und lie hier in einer Mordnacht 80,000 Rmer umbringen. Athen suchte jetzt seinen Schutz; dieses wurde ihm jedoch durch Sulla entrissen, der dann bei Orchomenos siegte, während ein Heer von Marius' Partei (unter Fimbria) den Mithradates selbst aus Asien verjagte. Sulla gewhrte dem Mithradates Frieden gegen Rumung des westlichen Klein-asiens, gewann die Truppen (auch die der Marianer) durch die Schtze Asiens, 86 und zog gegen Rom. Hier war Marius in seinem 7. Consulat (86) gestorben, Cinna ermordet. Doch erst als Sulla dem edlen Sabiner S erto-r i u s den Beistand der I t a l i k e r entzogen hatte (indem er die durch die Volkspartei verfgte Aufnahme derselben in die 35 alten Tribus anerkannte), ffnete er sich den Weg nach Rom; hier chtete er seine Gegner (durch Proscription slisten), worauf seine Anhnger in ganz Italien furchtbar wtheten. f. Suna's Diktatur (82 bis 79). Restauration der Aristokratie. 82 Sulla lie sich durch das Volk zum Dictator ernennen, bis er das Reich geordnet habe." Zunchst setzte er 120,000 Soldaten in Besitz der Städte und Lndereien der Gegenpartei. Dann unternahm er eine Herstellung der Optimaten-Herrfchaft: 1) den Senat ergnzte er, gab ihm das Richteramt und greren Antheil an der Gesetzgebung zurck; 2) die Macht der Tribunen beschrnkte er wie die der Tribnsversammluug seihst, und schlo die gewesenen Tribunen von allen anderen mtern aus. Seine Lnxusverbote fruchteten wenig. Sulla selbst legte die Dictatur frei 79 willig nieder (79), um auf einem Landgut sinnlichen und geistigen Genssen zu leben, wo er bald an einer schrecklichen Krankheit starb, 78. Sulla war der Erste, der den Staat mit Hlse eines Heeres beherrschte; 10,000 Cornelier", die er aus Sklaven zu Brgern erhob, schtzten seine Person. Nach seinem Tode wurden den Tribunen nach und nach ihre Rechte zurckgegeben; denn auch die Groen erkannten, da nur mittels des Tribmiats (d. h. durch Anschlieen an die Volkspartei) die Herrschaft errungen werden knnte. 3. Die Zeiten des Pompejns Crasfus und Csar. Erstes Triumvirat (60). a. Die Erhebung des Pompejus. Pomp ejus hatte dem Sulla bei dessen Rckkehr nach Italien vier von ihm geworbene Legionen zugefhrt. Dafr gab jener ihm den Namen des Groen." Nach Sulla's Tode sttzte sich der Senat auf Pompejus, der

9. Geschichte des Altertums - S. 153

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sulla. 153 § 124. Der erste mithridatische Krieg. Inzwischen sührte Sulla Der erste öiitt)nz)Qti|(yc den Kamps gegen Mithridates. Dieser, König von Pontus, Kol-ggkneg^ chis, endlich des Bosporus, d. H. der Griechenstädte in der Gegend des kimmerischen Bosporus, war ein Herrscher nicht nur von großer Körperkraft, sondern auch von bedeutenden Geistesgaben — er sprach 22 Sprachen —, von großer Energie, aber zugleich von unbezwinglicher Leidenschaft und Herrschgier und völlig unempfindlich gegen sittliche Regungen. Im Jahre 88 war er in die Provinz Asien eingefallen, deren bedrückte und ausgesogene Bewohner sich an ihn anschlossen und mit Freuden den von ihm in Ephesus gegebenen Blutbesehl vollzogen, alle in der Provinz anwesenden Römer — es waren viele Tausende — niederzumachen. Auch die Inseln des ägäischen Meeres, ja auch Athen und viele andere griechische Gemeinden fielen ihm zu. Erst 87 konnte Sulla in Griechenland dem Feinde entgegentreten; er belagerte Athen und nahm es endlich; ein Heer des Mithridates besiegte er in der einen der beiden Schlachtebenen Griechenlands, in Böotien, bei Chäronea. An der Verfolgung des Sieges wurde er Chäronea, durch das Erscheinen eines zweiten römischen Heeres unter einem demokratischen Konsul gehindert, das eine Zeitlang in Thessalien lag, dann aber nach Norden abzog. Daraus erschien ein neues Heer des Mithridates in Griechenland, wurde aber bei Orchomenus nach schweremorchomenus. Kampfe, in dem Sulla selbst, ein Feldzeichen in der Hand, den Seinen voranstürmte, vernichtet. Nunmehr ging er nach Asien hinüber; zugleich ließ er durch Lucullus eine.flotte zusammenbringen, während andererseits das demokratische Heer unter F i m b r i a, der durch Ermordung seines Vorgängers den Oberbefehl gewonnen hatte, Mithridates in die Enge trieb. Da schloß dieser zu Dardanus mitaadanus Sulla Frieden; er trat seine Eroberungen ab und zahlte eine Geld- 84. summe; die Rache für den ephesischen Mordbefehl mußte Sulla aufsparen. F i m b r i a wurde von seinen Soldaten verlassen und gab sich den Tod. Sulla konnte nach Italien zurückkehren. Der sog. zweite mithridatische Krieg, den ein römischer Statthalter im nächsten Jahre begann, wurde schnell beendet.. § 125. Der sullanische Bürgerkrieg. Sulla landete 83 in Brun-disium; Männer der Aristokratie führten ihm Truppen zu, ebenso der 83—81. ehrgeizige junge Cn. Pompejus und M. Crassus. Die feindlichen Truppen wurden teils geschlagen, teils gingen sie zu ihm über.

10. Das Altertum - S. 195

1893 - Leipzig : Dürr
— 195 — Oberbefehl zu entreißen. Er aber ließ sich nicht irre machen, sondern behauptete sich mit unerschütterlicher Ruhe in seiner Stellung. Sein Heer verstärkte er durch den Zuzug derer, die von seiner Freigebigkeit Gewinn und von seinem Feldherrntalente den Sieg erwarteten; das Geld nahm er, wo er es sand; selbst die Tempelschätze in Delphi mußten ihm ausgeliefert werden. Athen wurde nach langer, schwieriger Belagerung erobert und den beutegierigen Soldaten zur Plünderung überlassen. Sulla schlug die Feldherrn des Mithridates in zwei großen Schlachten und hatte dabei die Genugthuung, daß ein römisches Heer, das unter Anführung eines Konsuls aus der Volkspartei nach Griechenland kam, um ihn zu verdrängen, ihn nicht anzugreifen wagte. Im Vertrauen auf fein Glück, das ihm bis jetzt treu geblieben war, beschloß er, nach Asien überzusetzen. Ehe er aber dahin abging, ließ ihm Mithridates durch eine Gesandtschaft unbedingte Unterwerfung anbieten. Der Tyrann hatte sich durch Erpressungen, Hinrichtungen und Mißhandlungen aller Art verhaßt gemacht und war außerdem durch die römische Flotte, welche die Inseln und Küsten beherrschte, sehr bedrängt worden. Als nun gar das von Rom aus gesandte demokratische Heer in Kleinasien erschien und ihn von Ort zu Ort trieb, unterwarf er sich dem aristokratischen Feldherrn, von dem er günstigere Bedingungen zu erhalten hoffte. Sulla kam also schon als Sieger nach Kleinasien. Das römische Heer, welches ihm dort die Früchte seines Ruhmes hatte entreißen sollen, ging freiwillig zu ihm über, und der Führer desselben, Fimbria, stürzte sich in sein eigenes Schwert, Sulla aber ging nach Ephesus, wo er über die abtrünnigen Völker Gericht hielt. Dem König Mithridates wurde sein Reich Poutus gelassen, alle Eroberungen jedoch mußte er herausgeben und außerdem noch eine ungeheuere Summe (15 Millionen Mark nach unserem Gelde) Kriegskosten bezahlen. Alle die abgefallenen Städte in Griechenland und Kleinasien hatten ebenfalls einen schweren Tribut zu entrichten, das Heer aber und die treugebliebenen Städte wurden reichlich belohnt. So wurde der Friede geschlossen im Jahr 84. Nrnt kehrte Sulla, der „Glückliche", nach Italien zurück. Er landete mit einem ihm unbedingt ergebenen Heere von 40000 Mann in Brundusium (Brindisi). Der demokratischen Partei fehlte Zucht, Ordnung und Zusammenhang. Einna, der mit einem schnell zusammengerafften Heere nach der Ostküste ging, um den Gegner auszuhalten, wurde in Ancona von seinen eigenen Soldaten erschlagen. Sulla zog ungehindert durch Apulien und über die Apenninen nach Campanien, während seine Freunde, vor allem Cnejus (Guejus) Pompejus, für ihn Etrurien besetzten. Die Heere, 13*

11. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 65

1869 - Langensalza : Beyer
65 gegenwart hinlänglich zu beweisen. Der Marianer Ein na hatte nämlich einen Mann gedungen, welcher nicht nur den Vater des jungen Pompejus, sondern auch ihn selbst erdolchen sollte; allein der Letzter- war so wachsam und entschlossen, daß das Vor- haben des gedungenen Meuchelmörders durch ihn verhindert wurde. Ein anderer Fall, bei welchem der junge Pompejus muthig und entschlossen sich zeigte, war der: Seines Vaters Heer hatte sich empört, und stand im Begriffe das Lager zu verlassen. Was that aber der junge, damals llljäh- rige Pompejus, um dies zu verhindern? Nachdem alle Bitten und Vorstellungen an die Soldaten vergebens gewesen waren, so warf er sich vor dem Thore nieder und rief: „So zieht denn hin, treulose Verräther, aber nur über meinen zertretenen Leichnam!^ Die Soldaten, welche diese Rede betroffen machte, gaben ihr Vorhaben sofort auf und kehrten zu ihrer Pflicht zurück. So lange die Herrschaft der Marianer in Rom dauerte, weilte Pompejus, ein eifriger Optimate, dessen Vater vom Blitze getödtet worden war, auf seinen Gütern. Kaum aber hatte er ge- hört, daß Sulla bei Brundusium gelandet sei, so führte er ihm 3 Legionen zu, mit denen er so glücklich kämpfte, daß Sulla ihm, dem damals ungefähr 23jährigen Feldherrn, den Ehrentitel; „Im- perator" gab. Unter deffen Dictatur focht Pompejus auch siegreich in Afrika und Sicilien, indem er daselbst die Reste der marianischen Partei vernichtete. Der Krieg in Sicilien wurde schnell zu Ende geführt, und auch in Afrika, wo er den Domi- tius besiegte, schaffte er schon in 40 Tagen wieder Ruhe. Nach- dem die Dienste der Legionen überflüffig geworden waren, gab Sulla den Befehl zur Entlassung derselben. Die Soldaten aber verlang- ten in ihrem Uebermuthe für geleistete Dienste nicht minder reiche Belohnungen, wie solche denen des Sulla geworden waren, und wollten den Pompejus zwingen, mit ihnen nach Nom gegen Sulla zu ziehen. Vergebens bemühte sich der junge Feldherr, den entstandenen Aufruhr zu unterdrücken. Ein Mittel aber führte die Unzufriedenen zum Gehorsam zurück: die Drohung, sich entlei- den zu wollen. Als dieser Vorfall zu den Ohren des Sulla kam, Gcschichtlfreund Ii. 2tc Auflage. 5

12. Die Geschichte des Alterthums - S. 582

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
582 Xi. Die Römer. war das Todesurtheil über alle Römer ausgesprochen, welche in Asien wohnten, Männer, Frauen, Kinder; der Ungehorsam gegen dieses Gebot wurde als Hochverrath bezeichnet. Der Befehl fand nur zu leicht Gehör. So verhaßt war der römische Name durch den Mißbrauch der Gewalt. Ueber 80,000 Römer und Italiker (nach Anderen 150,000) fielen an einem Tage durch die Rache der erbitterten Griechen und Asiaten. Kein Geschlecht, kein Alter, kein Stand wurde geschont; in Tempeln, an den Altären der Götter, in den Armen ihrer Gattinnen und Schwestern wurden die Unglücklichen ermordet. Alle Inseln bis zum Vorgebirge Malea (außer Rhodus) fielen dem Mithridates zu, die Achäer, die Spartaner erklärten sich für ihn; Böotien schloß sich an, Thracien und Macedonien wurden durch ein großes Heer unter Ariarathes, dem Sohne des Königs, bedrängt. Archelaus, der Feldherr des Mithridates, erschien mit einer Flotte und einem Heere von 120,000 Mann im Mittelmeere, eroberte Delos und Euböa, faßte in Böotien festen Fuß und gewann Athen, das nach Vertreibung aller Römerfreunde zum Stützpunkt aller weiteren Unternehmungen ausersehen war. So bewegte sich der ganze Osten gegen Rom. Sulla täuschte sich nicht über die Größe der Gefahr. Mit einem Heere von kaum 30,000 Mann, ohne Flotte, ohne Zufuhr, ohne Aussicht auf Unterstützung, ohne Sold, zog er einem wenigstens vier Mal stärkern Feind entgegen, durch ein Land,. das von zweifelhafter Treue oder feindlich gesinnt war. Er trug kein Bedenken, durch den Verkauf der Tempelschätze von Delphi, Epidaurus und Olympia die nöthigen Summen zur Bezahlung seines Heeres aufzubringen. Athen, mit dem trefflichsten Hafen in ganz Griechenland, mußte um jeden Preis dem Feind entrissen werden, wenn auch nicht der alte Ruhm der Stadt, die Wirkung des Beispiels und die milde Behandlung, die sie bisher von Rom erfahren, zur schleunigen Bestrafung aufgefordert hätte. Nachdem alle Mittel der Belagerungskunst erschöpft, über und unter der Erde Römer und Barbaren jeden Fuß breit Landes mit Blut getränkt hatten, eroberte Sulla die Stadt nur durch Hunger. Entsetzlich war das Blutbad; Niemand ward verschont und das Morden dauerte die ganze Nacht. Bald darauf ward auch durch einen allgemeinen Sturm der Piräeus erobert und größtentheils zerstört. Aber Mithridates, der in Asien zurückgeblieben, sandte unablässig neue Heere, Waffen, Schiffe, um den Verlust zu ersetzen, und Archelaus sah sich bald wieder an der Spitze eines Heeres von 120,000 Mann. Sulla hatte kaum über 40,000 zu gebieten, größtentheils Römer und wenige Griechen. Anfangs wich er einer Schlacht aus; als aber Archelaus uach Ehalcis übersetzen wollte, folgte er dem Feind■ auf dem Fuße, und bei Ehäronea, in einer durch steile Anhöhen, schroffe Felsenwände und tiefe Abgründe durch-l'chnittenen Ebene, wo eine Entfaltung der feindlichen Massen unmöglich war, hat er mit solcher Kunst und einer solchen Ueberlegenheit des Geistes die Bewegungen seines Heeres geleitet, daß die zahllosen Schaaren der Feinde,

13. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 129

1861 - Oldenburg : Stalling
129 wurden öffentlich auf dem Forum aufgestellt und zugleich durch ein Gesetz bekannt gemacht, daß mit der Aechtung Verlust des Vermögens verbunden sei. Sulla schickte ganze Schaareu Gal- lischer Reiter aus, um die Verurteilten aufzusuchen und um- zubringen. Wer den Kopf eines Geächteten brachte, erhielt zwei Talente (2500 Thaler) zur Belohnung; wer einen Verur- theilten aufnahm, verbarg oder ihm zur Flucht verhalf, ward mit dem Tode bestraft. Diese Achtserklärungen erzeugten die häßlichsten Schandthaten. Sclavcn verriethen ihre Herren, Kinder ermordeten ihre Eltern, Brüder und Gatten wurden durch Zwietracht entzweit. Tempel und Altäre wurden mit dem Blute der Unschuldigen befleckt, und nicht nur Rom, son- dern fast alle Städte Italiens mit den Körpern der Erschlage- nen ungefüllt. Beispiele der unerhörtesten Grausamkeit waren nichts Seltenes; Verrätherei, Undank, Meuchelmord. Bosheit, &■ Raub und Habsucht wütheten allenthalben. Die Zahl der Getödteten läßt sich nicht genau bestimmen; in Rom sollen nahe an 5000 gefallen sein. Sulla hörte nicht eher auf. durch Achtscrklärungen zu morden, als bis die Rache und die Hab- sucht aller seiner Anhänger gesättigt war und ein gewisser Furfidius erinnerte, einige seiner Feinde leben zu lassen, damit Menschen übrig wären, über die er herrschen könnte. Als Sulla seine Rache gesättigt hatte, ließ er sich zum Dictator aus Lebenszeit ernennen und machte sich durch eine Reihe heilsamer Gesetze um den Staat verdient, indem er das Ansehn des Senats hob, die Macht der Tribunen beschränkte, und dadurch einer unumschränkten Volks Herrschaft entgegen arbeitete. Wegen seiner Siege gegen Mithridates hielt er einen glänzenden Triumph und versorgte seine Anhänger mit G"' Im zweiten Jahre seiner Diktatur (79 v. Ehr.) legte er diese Würde öffentlich nieder, nachdem er in einer Rede vor dem Volke seine Thaten und sein Glück gepriesen hatte. Dann ging er als Privatmann auf dem Forum mit seinen Freun- den auf und ab. Alle Bürger wichen ihm ehrerbietig aus. Als <r aber nach Hause ging, lief ihm ein Jüngling mit lauten und Ländereien.

14. Alexandros bis Christus - S. 341

1829 - Leipzig : Cnobloch
341 Siciliei, die Flucht genommen. Jetzt hielt denn auch Sulla, gleich einem Triumphator, in Rom seinen Einzug. Von jetzt an überließ er sich aber auch der grausamsten Rache. Sechstausend oder gar achttausend Mann, die sich ihm gutwillig er- geben hatten, ließ er in den Cirkus Maximus bringen, und hier durch eine seiner Legionen alle niederhauen. Das Wuthgeschrei war so groß und so groß das Geheul der Hülstosen, daß der Senat, den er auf dem benachbarten Tempel der Bellona versammelt hatte, in seinen Berathschla- gungen nicht fortfahren konnte. „Es sind einige Elende," sprach Sulla kaltblütig, „die man um ihre Verbrechen straft. " Der junge Catulus sprach: „wir todten im Kriege die Bewaffneten, im Frieden die Anderen; mit wem sollen wir le- den?" Doch schien Sulla hierauf nicht zu ach- ten, und wohl konnte man also vermuthen, wie viele Bürger Italia's er seiner und seiner Freunde Rachgier noch aufopfern würde. Daher sprach Metellus zu ihm in der Senatsversammlung: „Wir bitten dich nicht, diejenigen leben zu las- sen, die du zu todten entschlossen bist, sondern nur diejenigen nicht durch Angst zu todten, die du er- halten willst." „Das weiß ich jetzt selbst noch nicht," antwortete Sulla, „ wen ich verschonen will. " „Nun, so nenne uns diejenigen," sprach Mctellus wieder, „die du zu todten'entschlossen bist." Dieß geschah. Sulla stellte ihm nun

15. Die vorchristliche Zeit - S. 185

1852 - Leipzig : Brandstetter
185 um aus der Ungewißheit zu kommen." Sulla äußerte, er wisse das selbst noch nicht. Vor der Hand hatte er noch 80 auf ein Blatt geschrieben; Tags darauf gab er noch eine Liste von 220, und nächsten Tages eben so viel; im Senat äußerte er, es sollten noch Alle, wie sie ihm gerade beistelen, varan kommen. Nach ungefährer Berechnung waren 15 Konsularen (die Konsuln gewesen wa- ren), 90 Senatoren, 26oo Ritter und über 100,000 Bürger hingerichtet worden; denn nicht allein in Rom, sondern auch in vielen andern Städten Italiens wütheten Schrecken und Mord. Sklaven ermordeten ihre Herren, Verwandte die Ver- wandten, um die Prämie für den Kopf eines Proscribirten zu erhalten. Viele Güter wurden herrenlos, die Sulla an seine Günstlinge verschenkte; sein Os- cier Krassus kaufte um ein Spottgeld so viel, daß ihm fast die halbe Stadt zum Eigenthum gehörte. Die 120,000 Soldaten des Sulla wurden königlich belohnt. Als die Gegenpartei so gut wie vernichtet war, rühmte sich Sulla, die Ruhe und Ordnung im römischen Staate wieder hergestellt zu haben. Ruhig war es nun allerdings geworden; kein Freund des Volkes regte sich mehr, Niemand wagte mehr, seine Meinung frei heraus zu sagen, Jeder zitterte vor dem gewaltigen Diktator oder schmeichelte ihm. Die Macht der Tribunen hörte nun fast ganz auf, alle Gesetze, welche zum Vortheil des Volkes gegeben waren, wurden aufgehoben; so schien die Macht des Adels wieder fest gegründet. Nachdem Sulla fünf Jahre lang unumschränkt geherrscht hatte, wurde er der Regierung selber überdrüssig; er legte seine Diktatur nieder und zog sich auf ein Landgut zurück. Dort führte er mit Schmeichlern und Freunden, unter Tänzerinnen und Schauspielern ein ausschweifendes Leben, aber schon nach einem Jahre starb er an einer ekelhaften Krankheit, in Folge seiner Schwelgereien. 3. Spartakus, der Sklavengeneral. 1. Die Sklaven. Sklaven gab es in Nom, in Italien, in der ganzen alten Welt eine große Menge; die Kriegsgefangenen, besonders die von den barbarischen Völkern, von den Afrikanern, Galliern, Germanen, Thraciern, wurden zu Sklaven ge- macht und verkauft und alle Kinder der Sklaven und Sklavinnen blieben dann auch in der Knechtschaft. Alle möglichen Dienste wurden von den Sklaven ver- richtet; sie mußten das Land bauen und die häuslichen Geschäfte besorgen; manche von ihnen, besonders die griechischen, lernten auch die Wissenschaften und wurden Lehrer und Erzieher, oder als Schreiber und Vorleser gebraucht. Dann geschah es oft, daß sie wegen guter Dienste freigelassen wurden. Ein , reicher Römer hatte wohl ein paar hundert Sklaven, mit welchen er nament- lich seine Güter bewirthschaftete. Außerdem wurden aber, auch die Sklaven als Gladiatoren oder Fechter gebraucht, die zur öffentlichen Belustigung des römischen Volkes auf Tod und Leben mit einander kämpfen mußten. Die an blutige Kriege gewöhnten Römer bedurften solcher blutigen Schauspiele. Es wurden große runde Theater unter freiem Himmel erbaut; in der Mitte war ein mit Sand bestreuter Platz, die Arena, wo d'.e Fechtersklaven mit den verschiedensten Waffen kämpften. Wenn

16. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 125

1884 - Oldenburg : Stalling
125 Einst hatte Cinna einen Mrder gegen Pompejus gedungen, allein der Anschlag ward verraten. Der junge Pompejus war wachsam genug, um seinen Vater durch aufgestellte Po-ften zu schtzen, während er selbst leise aus dem Zelte schuch, so da der Mrder, der ihn auf dem Lager zu finden whnte, seine Streiche gegen das leere Bett richtete. Ein andermal weigerten sich die Soldaten, dem verhaten Feldherrn Ge-horsam zu leisten. Dieser trat aus Furcht nicht hervor; der Jngling aber stellte sich mitten unter sie und wandte Bten und Thrnen an, um die Soldaten, die das Lager verlassen wollten, zu ihrer Pflicht zurckzufhren. Als seine Borstel-lungen nichts fruchteten, warf er sich vor dem Thor des Lagers zur Erde und hie diejenigen, die abziehen wollten, zuvor seinen Krper zertreten. Bei diesem Anblick kehrten die beschmten Soldaten zurck und vershnten sich mit ihrem Feldherrn. brigens gelang es diesem doch nie, sich bei dem Heere oder Volke beliebt zu machen, und als er vom Blitz erschlagen worden, uerte das Volk bei der Bestattung sei-nen Ha noch gegen die Leiche. Der junge Pompejus nahm m dem Kampfe des Uica-tius gegen Sulla die Partei des letzteren. Whrend der Herrschaft der Marianer zu Rom, lebte er auf seinen Gtern und trat/ als Sulla nach Italien zurckgekehrt war, offen fr diesen auf. Siegreich kmpfte er mit seinen Truppen, die er selbst geworben, gegen die Marianer, so da Sulla dem 23jhrigen Pompejus den Ehrennamen Imperator bei-legte. Als Sulla seinen Einzug in Rom gehalten hatte, sandte er den Pompejus nach Sicilien und Afrika, um auch hier die Marianer zu vernichten. In Sicilien schlug er den Carbo, nahm ihn gefangen und lie ihn hinrichten. Nach Afrika bergesetzt, hatte er hier nur 40 Tage ntig, um diese Provinz zu beruhigen. Als dann seine Legionen sich auf Sullas Befehl auflsen sollten, wollten diese die Waffen nicht eher niederlegen, als bis man sie auf gleiche Weise wie die Sullanischen belohnt habe; ja sie forderten sogar den Pompejus auf, sie gegen Sulla zu führen, und nur durch die Drohung, er werde sich selbst entleiben, wute Pompejus die Meuterer zu ihrer Pflicht zurckzufhren. Diese Hingebung fr Sulla, die sogar die eigene Person nicht ach-tete, setzte ihn bei dem Diktator in die hchste Gunst. Dieser

17. Altertum - S. 385

1909 - Kempten : Kösel
Sulla. 385 druck, den die Abdankung hervorbrachte, die gewaltige Gre, die in dieser Selbstverleugnung lag, waren so berwltigend, da Sulla es wagen konnte jetzt als Privatmann sich zur Rechenschaftsablegung bereit zu erklären. Um ihn standen Tausende, die bei den Proskriptionen einen Verwandten, einen Freund verloren hatten; niemand wagte sich zu regen; unbehelligt begab sich Sulla, begleitet von einigen Freunden, durch die Massen des Volkes in seine Wohnung'). Er ging dann auf sein Landgut bei Puteoli2), das, mit verschwenderischem Luxus ausgestattet, alle Mittel zu einem bequemen Lebensgenu darbot. Auch seine Bibliothek nahm er dorthin mit um im angenehmen Wechsel von geistigen und sinnlichen Genssen der lang ersehnten Mue sich zu erfreuen. Sie war ihm nicht lange beschieden. Schon im folgenden Jahre (78 v. Chr.) machte ein Blutsturz seinem Leben ein Ende. Von Puteoli wurde sein Leichnam im kniglichen Schmuck und auf vergoldeter Bahre nach Rom gefhrt. berall schlo sich das Volk in dichten Massen, die weit herbeigekommen waren, dem Leichenzuge an. Vor der Stadt war alles zu der pomphaftesten Feier bereit gehalten, Tausende von goldenen Krnzen, dargebracht von seinen Freunden, von den einzelnen Stdten, von den Legionen, die Sulla zum Siege gefhrt hatte; ganze Wagen voll von Weihrauch und anderen Spezereien, welche in die Flammen gestreut werden sollten. Denn Sulla hatte im Testament an-geordnet seinen Leichnam zu verbrennen. Alle Behrden und die Priesterkollegien hatten sich vor den Toren eingefunden. Hier ordnete sich der Zug: voran die Priester und die Priesterinnen, dann der Senat, alle Behrden mit den Ab-zeichen ihres Amtes, die Ritterschaft in ihrem Schmuck, das Heer der Veteranen mit versilberten Waffen, wie man sie bei feierlichen Aufzgen zu führen pflegte, und die unbersehbare Masse des Volkes. Unter den Klngen von Trauer-Mrschen bewegte sich der Zug nach dem Markte, wo die Bahre niedergesetzt und die Leichenrede gehalten wurde. Dann hoben Senatoren die Bahre auf ihre Schultern und trugen sie nach dem Marsfelde. Whrend Ritter und Soldaten um den Scheiterhaufen Leichenspiele auffhrten, wurde der Krper den Flammen berliefert. Es war die Bestattung nicht eines gewhnlichen Brgers, sondern eines Fürsten*). *) Ein einziger Jngling verfolgte ihn mit Schmhungen bis an die Tre des Hauses. Dort sagte ihm Sulla ruhig: Du wirst bewirken, da ein knftiger Diktator seine Wrde nicht niederlegt." 2) Bei Neapel, jetzt Pozzuoli. 3) Ein volles Jahr betrauerten die rmischen Frauen den groen, vielen so schreck-lichen Mann, dessen Grabstein besagte, da niemals jemand seinen Freunden so viel Gutes und seinen Feinden so viel bles zugefgt habe. Frderreuther-Wrth, Aus d. Gesch. d. Völker. 25

18. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 191

1891 - Berlin : Grote
Innere und uere Kmpfe ?c. 191 desselben Amtes vor Ablauf von zehn Jahren untersagt. Das Volkstribunat wurde auf das ursprngliche Jnterzessionsrecht (s. 65) beschrnkt; die Bekleidung desselben sollte knftig zur bernahme eines hheren Amtes unfhig machen. Sulla wollte durch diese Bestimmung alle ehrgeizigen und aufstrebenden Männer von diesem Amte fernhalten. Fr Konsulat und Prtur wurde strenge geschieden zwischen der brgerlichen und der militrischen Gewalt: die Dauer beider mter wurde auf zwei Jahre ausgedehnt, von denen das erste den brgerlichen (d. h. in Rom und Italien verlaufenden), das zweite den mili-trischen Geschften (d. h. dem Truppenkommando oder der Provinzialstatthalterschaft) gewidmet war; die Zahl der jhrlichen Prtoren wurde von sechs auf acht erhht. Whrend den Konsul und Prtor nur die Volksgemeinde seines Amtes entsetzen konnte, ernannte und entlie den Prokonsul und Proprtor der Senat. Dieser bekam auch wieder die entscheidende Stimme bei dem Finanz-Wesen. Auf dem gerichtlichen Gebiete wurden die Volksgerichte abgeschafft und durch stndige Geschworenenkommissionen (fr Erpressungen, Mord, Brandstiftung und falsches Zeugnis, Wahl-bestechnug, Hochverrat, schweren Betrug, Ehebruch u. s. w.) ersetzt, denen Sulla meist ein besonderes Strafrecht und eine besondere Strafprozeordnung gab; die Gesamtheit dieser Ordnungen bildet das erste rmische Strafgesetzbuch. Eine Reihe von Polizei-Verordnnngen suchte den Tafelluxus, die Pracht der Begrb-nisse und andere der guten Sitte zuwiderlaufende Gewhnungen zu beschrnken. Als Sulla sein Werk beendet glaubte, that er, was niemand zu hoffen wagte: er legte Anfang 79 seine Regentschaft nieder, um nur noch seinem Vergngen zu leben. Wenig der ein Jahr nach seinem Rcktritt starb er an einem Blutsturze (78); mit kniglichen Ehren wurde er bestattet. Solange Sulla gelebt hatte, schwieg die Opposition; nach seinem 126 Tode erhob sie ihr Haupt. Es gehrten zu ihr die eigentlichen Demokraten, welche die Wiederherstellung der tribnni- Anzischen Gewalt erstrebten, die Bevlkerung zwischen Po und Alpen, die das volle Brgerrecht verlangte, die Frei-gelassenen, die ein besseres Stimmrecht forderten und die durch ihren Reichtum und ihre Ansammlung in Rom einflureich waren, die Kapitalisten, die ihren Einflu, die Proletarier, die ihr freies Korn verloren hatten, die von den sullanischen Kon-

19. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 58

1869 - Langensalza : Beyer
58 gestellt. Beiden nahm er den Eid ab, während seiner Abwesen- heit Alles in Nuhe und strenger Ordnung halten und namentlich an der Verfassung Nichts ändern zu wollen. So glaubte er nun Rom unbedenklich verlassen und den Feldzug nach Griechenland (gegen Mithridates) antreten zu können (87 v. Ehr.). Nachdem er sich vorher der Tempelschätze zu Delphi be- mächtiget hatte, ging er schnell aus Athen los, wo der Herd der Empörung war. Hier sing er an van dalisch zu haudeln. Er zerstörte nämlich den herrlichen Garten der Akademie, um Holz für die Werkzeuge zu gewinnen, welche bei der Belagerung ge- braucht wurden. Endlich wurde Athen mit Sturm genommen, und der Piräus ging, auf sein Geheiß, in Flammen auf. Die unglücklichen Einwohner gab er ganz in die Gewalt der Soldaten, die so lange plünderten und mordeten, bis es ihm gefiel, diesen Gräuelthaten mit den Worten ein Ziel zu setzen: „Um der Todten willen soll den Lebenden Gnade widerfahren!" Der Feldherr des Mithridates, Archelaus, hatte sich aus seine Flotte gerettet. Bald aber stand er an der Spitze eines bedeutenden, aus Thracien und Macedonien ihm zugesandten Heeres. Bei Chäronea kam es zur Schlacht (86 v. Ehr.), aus welcher Sulla aber siegreich ihervorgiug; ebenso wurde Archelaus auch bald nachher bei Orchomenos entscheidend geschlagen. In der letztern Schlacht, die sehr blutig war, schwankte der Sieg sehr lange, und fast schien es, als sollte derselbe auf die Seite des Archelaus fallen. Da aber sprang Sulla plötzlich vom Pferde, entriß dem Adler träger den Adler, und rief: ,,Hier, o R ö> mer, ist es rühmlich für mich, zu sterben; wenn man euch aber fragt, wo ihr euern Feldherrn verlassen habt, so sagt: bei Orchomenos!" Durch diese Worte an- gefeuert, kämpften die Römer mit doppelter Wuth, so daß das feindliche Heer gänzlich vernichtet wurde. Selbst Archelaus, der sich eine Zeit laug in einem Sumpfe verborgen hielt, rettete nur mit Mühe sein Leben durch die Flucht. Schon vordem hatte Sulla dem Mithridates durch Ar- chelaus seine Geneigtheit zu einem Friedensabschlusse kund gethan. Da Mithridates aber die Bedingungen zu hart fand und vorzüg- lich — worauf Sulla ausdrücklich bestand — sich weigerte,

20. Geschichte der Griechen und Römer - S. 374

1858 - Hannover : Hahn
374 schränkung der tribunicia potestas.1) Die Gerichte wurden den Rittern abgenommen und an die Senatoren zurückgegeben. Der Senat wurde durch Aufnahme von 300 neuen Mitgliedern, zum Theil Sulla's Günstlinge, ergänzt und vermehrt. Um die Ma- gistrate dem Senate ganz zu" unterordnen und ihre Gewalt zu beschränken, wiederholte Sulla sein früheres Gesetz, daß ohne vorhergehende Genehmigung des Senats nichts an die Volksver- sammlungen zur Abstimmung gebracht werden dürfe. — Als Sulla in solcher Weise die neue Ordnung des Staates gesichert hatte, legte er, wie scheint, nicht ohne Ahnung der Nichtigkeit seines eigenen Werkes im Anfang des Jahres 79 vor dem ver- sammelten Volke die Dictatur nieder und zog sich in die Stille des Privatlebens zurück. Den Vergnügungen und literarischen Beschäftigungen auf seinem Landgut bei Cumä obliegend, starb er daselbst schon im folgenden Jahre (78) sechzigjährig. §. 183. Sertorius. — Der Sklavenkrieg. — Der Seeräuberkrieg. 1) Krieg mit Sertorius in Spanien 81—72. Der Bürgerkrieg zwischen der oligarchischcn und demokratischen Partei blieb nicht auf Italien beschränkt; er hatte sich auch über die Provinzen, namentlich nach Sicilien, Afrika und Spanien ver- breitet. Doch nur in letzterem Lande vermochte die Dolkspartei durch die ausgezeichnete Persönlichkeit des Führers den Kampf einige Jahre mit Erfolg gegen die in Rom durch Sulla zur Herrschaft gelangte Oligarchie fortzuführen. Der kriegserfahrene und tapfere Quintus Sertorius, der edelste Führer der demo- kratischen Partei, war während des Bürgerkrieges in Italien als Prätor in seine Provinz Spanien gegangen. Er wurde zwar anfangs durch ein von Sulla gesandtes Heer vertrieben; doch gelang es ihm, in Afrika wieder einige Truppen zu sammeln, rnit denen er auf Einladung der Lusitanier nach Spanien zurück- kehrte (81). Sertorius gewann dort durch Gerechtigkeit und Milde das Vertrauen der Bewohner, richtete aus den zu ihm ge- flüchteten Röinern einen Senat ein, und besiegte durch ein Heer, das Perperna aus Italien ihm zuführte, alle von Rom abge- sandte Feldherrn. Auch Pom pejus (seit 76) vermochte nichts auszurichten, bis Sertorius als ein Opfer einer Verschwörung fiel 72, an deren Spitze der neidische Perperna stand. Dieser nun Oberfeldherr wurde von Pomp ejus geschlagen, gefangen und hingerichtet (72). 7) Nach der lex tribunicia (81) durste ein Tribun keinen Gesetzesvorschlag mehr an die Volksversammlung bringen, und Niemand, der das Tribunat verwaltet hatte, ein höheres Amt erhalten.