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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 246

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
246 Weltgeschichte. Zweyter Haupttheil. I. n. C. G. vandalischen König Gänserich nach Rom, 400-622. welcher diese Hauptstadt plünderte. Der römische. Feldherr Ricimer, ein gebyrner Sveve, setzte einige Kaiser ein, und ermordete auch verschie- dene derselben. Endlich empörten sich eine Anzahl deutscher Soldaten, Heruler, Rugier, Golden und andere mehr, welche sich unter dem römischen Kriegsheere in Italien befanden, und wählten ihren Feldherrn Ddoacer zum Könige. Dieser ließ den jungen Kaiser Augustulus in Verwahrung bringen, 476., eroberte Rom, und zerstörte auf diese Art das abendländische Reich der Römer« Fränkisches Vii. Außer den Westgothen und andern Reich in deutschen Völkern, welche sich in Gallien niedergelassen hatten, waren auch die Bur- gunder, welche zuerst am Main ihren Sitz hatten, aber mit Bewillignng der Römer, (um ihnen gegen jene Völker beyzustehen), in das gedachte Land bis 435. an die Rhone gezogen *). Später, a!S diese alle, konnten die Franken, ob sie gleich am Rhein wohnten, in Gallien festen Fuß fassen. Zu- letzt gelang ihnen solches unter ihrem Könige Chlo- dowig, welcher den römischen Feldherrn Syagrius überwand, sein Gebiet bis an die Seine und Loire auöbreitete, auch die Westgothen einschränkte, und die Tbyringer zum Tribut nöthigte. Nach dem Siege über die Alemannen, nicht weit von Köln, 496. bey Zülplch, trat er zur christlichen Reli- gion; 7. Welches deutsche Volk zog nach Gallien, den Römern daselbst zu Hülfe? — Was für ein anderes deutsches Volk drang in eben dieses Land ein, um es ganz den Römern zu entreißen? — Unter was für einem Könige.thaten die Franken dieses wirklich? — Wie viele Völker überwand Chlodowig? —> Warum haben die Nachfolg r dieses Stifters des fränkischen Reichs den Namen allcrchristiichsic Könige erhalten? — Erhielt sich das fränkische Reich auch nach feinem Tode ? — Wre weit breitete es feine Herrschaft aus? *) Vergleich die Aiimerk. zu N. Iii.

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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 98

1896 - Breslau : Hirt
98 Das Altertum. hier lieber der Erste, als in Rom der Zweite sein!" Nach Ablauf seines Jahres hatte Cäsar in dem verwalteten Lande eine so ungeheure Summe erpreßt, daß er nicht nur seine sämtlichen Schulden bezahlen, sondern auch eine große Summe in den Staatsschatz legen konnte. c. Erstes Triumvirat. In Rom brachte Cäsar eine Aussöhnung zwischen dem reichen Krassus und dem berühmten Pompejus zustande; dann schlossen diese drei Männer, „der Reichste, der Berühmteste und der Klügste", zu dem Zweck ein Bündnis, den Staat nach ihrem Willen zu regieren. Das Volk nannte dieses Bündnis Triumvirat. 60 (Dreimännerbund.) Cäsar wurde für das Jahr 59 zum Konsul erwählt, v. Chr. Sein Amtsgenosse hieß Bibulus. Weil dieser aber so sehr gegen Cäsar zurücktrat, sagten die Römer spöttisch, in diesem Jahre seien Julius und Cäsar Konsuln gewesen. Nach Ablauf des Konsulats erhielt Cäsar die Statthalterschaft über das diesseitige und jenseitige Gallien auf 5 Jahre, und im Jahre 55 wurde ihm das Amt auf neue 5 Jahre übertragen. Der Senat wollte ihn dadurch von Rom fern halten und ihm allerlei Verwickelungen bereiten. d. Cäsar in Gallien. Mit sechs Legionen (1 Segion=6000 Mann) zog Cäsar (58) in seine Provinz. Er hatte die Absicht, ganz Gallien den Römern zu unterwerfen, und geriet darüber in einen Krieg mit dem Germanenfürsten Ariovist. Die,Sequaner (in Gallien) hatten denselben in ihrem Kampfe gegen die Äduer zu Hilfe gerufen. Ariovist siegte, blieb dann aber mit 120000 Mann im Lande der Äduer stehen. Als nun noch immer mehr Deutsche in Gallien einzogen, riefen die dortigen Völker Cäsar zu Hilfe. Ariovist war unter Cäsars Konsulat „Freund und Bundesgenosse des römischen Volkes" genannt worden. Dennoch mußte Cäsar vorläufig einen Nebenbuhler in ihm sehen und ließ ihn zu einer Unterredung einladen. Stolz antwortete Ariovist: „Wenn ich etwas von Cäsar will, so werde ich zu ihm kommen; will Cäsar etwas von mir, so möge er ein Gleiches thun. Übrigens begreife ich nicht, was Cäsar in meinem Gallien, das ich erobert habe, zu suchen hat." Darauf forderte ihn Cäsar auf, die gefangenen Äduer freizugeben und keinen Germanen mehr über den Rhein zu lassen, worauf Ariovist erwiderte: „Es ist Brauch des Krieges, daß Sieger über Besiegte nach Gutdünken herrschen; wenn ich den Römern nicht vorschreibe, wie sie ihr Recht gebrauchen sollen, so will ich auch in meinem Recht von den Römern nicht behindert sein. Wenn Cäsar übrigens Krieg will, so mag er kommen; dann wird er einsehen, was die unbesiegten Germanen, die in 14 Jahren unter kein Dach gekommen sind, vermögen." Cäsar besetzte die Hauptstadt der Sequaner, Vesontio (Besan^on), und rüstete sich zur Schlacht. Aber beim Anblick der trotzigen Germanen entfiel den Römern der Mut; sie konnten nicht einmal die Mienen und den Blick der Feinde ertragen. Unter allerlei Vorwänden baten sie um Urlaub; allenthalben hörte man Klagen, viele weinten und machten ihr Testament. Da faßte Cäsar seine Krieger bei der Ehre. Er hielt

2. Das Altertum - S. 174

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
174 etwas oberhalb der ersten Stelle noch einmal den Rhein berschreiten, um germanische Hilfstruppen ausstndischer Gallier zurckzutreiben. Damit schien die Germanengefahr beseitigt; an ihre Stelle trat eine andere. Seit 58 hatte Csar die einzelnen gallischen Stmme unterworfen, Kanal- un^ zweimal unternahm er in Rom viel bewunderte Kriegszge nach dem bergnge.s^-3^ damals noch ganz unbekannten Britannien (54/3),. um die Eingeborenen vor Untersttzung der Gallier zu warnen. Da brach in Gallien ein All. Aufstand Aufstand aus, der sich im Jahre 52 unter der Fhrung des tapferen ber63-5i!er rverners Vercingetori^ der das ganze Land verbreitete. Nur mit groer Mhe konnte Csar das gallische Heer in Alefia (Alise in Cte <Tor) einschlieen und zur bergabe zwingen; erst im Laufe des Jahres 51 wurde der Aufstand vllig gedmpft, so da Gallien am Ende von Csars Statthalterschaft als gnzlich unterworfen gelten konnte. Weltgeschichtliche Bedeutung des Sieges. 1. Fr Rom. Eine kampferprobte Armee von 11 Leaionen wird verfgbar, die in den Brgerkrieg eingreifen kann. Der Bann der Keltenangst ist fr immer gebrochen. In Gallien erffnet sich den Rmern ein Mitez^Abfatzgebiet. 2. Fr Gallien felbst. Dem Rmerreiche einverleibt, erhlt es 'die Vorteile systematischer einheitlicher Verwaltung und eines starken mili-Gnschen Schutzes nach auen und des wirtschaftlichen Austausches mit Rom. 3. Fr die sptere germanische Invasion. Zunchst blieb Gallien so lange erfolgreicher Pufferstaat, bis die Germanen zur Aufnahme rmischer Kultur reis waren. Und dann hat das durch Csars Krieg in Gallien eingefhrte Rmertum die Grundlage fr die Bildung der romanifchen Mischnation gebildet. Csars Kampf gegen Pompejus und die Pompejaner (4945), Ursprnglich sollte Csar Provinzen und Heer noch im Jahr 49 behalten. Pompejus hatte inzwischen aber bewirkt, da schon Anfang 49 an Csar die Aufforderung geschickt wurde, sein Kommando niederzulegen. Csar hatte nun, wie Pompejus nach dem Mithradatischen Kriege, ein Interesse an der Besttigung seiner Anordnungen und an der Bewilligung von Landlosen fr seine Veteranen. Er wollte sich daher in Abwesenheit von Rom um das Konsulat fr 48 bewerben. Er wute, da man ihn, wenn er als Privatmann ohne Heer sich in Rom um das Konsulat be-werben wrde, durch eine Anklage unschdlich machen knnte, und ver-Ausbruch der ^ngte daher, aus jeden Fall das diesseitige Gallien und sein Heer fr Feindseligkeiten49 ttoch behalten zu drfen, um nicht in die hilflose Lage zu kommen, anfangs 49. in der jehl Nebenbuhler im Jahre 61 befunden hatte. Hchstens unter der Bedingung verstand er sich zu der Entlastung des Heeres, da Pompejus von feinem, allerdings auf weitere fnf Jahre verlngerten

3. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 100

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 100 — Als tüchtiger Redner kehrte Cäsar nach Rom zurück und erwarb sich rasch die Gunst des Volkes; beim er war gegen hoch und niebrig freuublich und geizte nicht mit seinem großen Vermögen. Seine Gelb- und Getreibe-spenben machten ihn zum Liebling des Volkes. Noch mehr gefiel den schaulüsternen Römern, daß Cäsar das Kapitol prunkvoll ausstatten und einst 320 Fechterpaare in silbernen Rüstungen auftreten ließ. So viel Gelb hatte er ausgewanbt, daß er tief in Schulben geraten war. Da wählte man ihn zuerst zum Oberpriester und dann zum Statthalter von Spanien. In biesem silberreichen Laube erwarb er sich rasch wieber ein großes Vermögen. Einst mußte er in einem elenben Dorschen übernachten, aber er tröstete sich mit dem Gebanken: „Lieber in biesem Flecken der Erste als in Rom der Zweite." Als er Alexanbers Bilbsäule erblickte, sprach er: „Der hatte in meinem Alter schon die ganze Welt erobert, und ich habe noch nichts getan." Als er nach Rom zurückgekehrt war, bezahlte er seine Schulben. Nun strebte er banach, seine Machtbegier zu be-friebigen. d) Cäfor als Statthalter von Gallien. Da Pompejus vom Senate mißgünstig behanbelt warb, verbanb sich Cäsar im Jahre 60 mit ihm. Zugleich zog er seinen Gelbgeber Krassns in bieses Bünbnis, das beshalb der Dreimännerbnnb (das erste Triumvirat) heißt. Nun teilten sich diese brei Männer in die Herrschaft über das römische Reich. Cäsar warb Statthalter von Gallien, Pompejus der von Spanien, Krassus der von Syrien. Von Gallien beherrschten die Römer nur einen kleinen Teil, den ©üben. Der übrige Teil war von vielen unabhängigen gallischen (keltischen) Völkerschaften bewohnt. Sie befehbeten sich öfter untereirtanber. In neunjährigem Kampfe (58—49) unterjochte Cäsar die einzelnen Keltenstämme und brang sogar zweimal über den Rhein vor. Der Swebenkönig Ariowist war kurz zuvor in Gallien eingebrungen. Es kam zu einer blutigen Schlacht. Die tapfern Germanen erlagen der hohen Kriegskunst der Römer. Zwar erhoben sich die Gallier noch einmal, aber sie würden von Cäsar auss Haupt geschlagen. Ganz Gallien warb bis ans Meer römische Provinz. Er verwaltete sie so musterhaft, daß sie schneller als jebe anbre römisches Wesen und die lateinische Sprache annahm und in der Folge treu zu Rom hielt. Die heutige französische Sprache ist aus der Vermischung der alten keltischen und der lateinischen Sprache hervorgegangen. Wenn auch Cäsar von Anfang an die Eroberung von Gallien plante, so lag ihm boch noch mehr baran, ein ruhmgekrönter Felbherr zu werben und sich ein tüchtiges und ihm treu ergebenes Heer zu verschossen. „ Denn die Dreiteilung der Herrschaft behagte ihm für die Dauer nicht. 6. Cäsars Kampf gegen Pompejus. Während Cäsar Gallien eroberte, war Krassus im Kampfe gegen die Porther gefallen. Pompejus war in Rom geblieben und hielt es mit

4. Die Geschichte der Römer und der mit ihnen in Beziehung getretnen Völker - S. 355

1861 - Leipzig : Teubner
Cäsar in Gallien. 355 gemeiner Charakterenergie und Klugheit ausgerüstet, faßte er den hohen Ge- danken der Befreier seines gesamten Volks, an dessen Spitze einst sein Stamm gestanden, zu werden. Von der Regierung aus der Hauptstadt Gergovia ver- trieben, regte er das Volk auf mit solchem Erfolge, daß er bald als König da- stand. Sogleich sandte er Boten an alle Stamme mit der Aufforderung zum Aufstand und die Senonen, Parister, Pictonen (südlich von derloiremündung : Poitou), Cadurcer (südwestl. Grenznachbarn der Arverner), Turonen (an der untern Loire: Tours), Aulercer (wohnten in drei Zweigen durch Gallien zer- streut), Lemovicen (nordwestl. von den Arvernern: Limoustn), Anden (ob. 4) und alle die Stamme, welche am Ocean wohnten, erkannten ihn als Oberseld- herrn an und als solcher wüste er durch Geiseln die Treue an stch zu ketten und durch Strenge die Einhaltung der Verpstichtungen und die Ausführung seiner Anordnungen zu erzwingen^). Rasch entsandte erden Cadurcer Lu- cterius um das narbonensische Gallien anzugreifen; er selbst rückte gegen die den Beitritt weigernden Biturigen (westlich von der Loire: Berry und Tou- raine). Da die Hülfe, welche diese von den Haduern begehrt hatten, nicht ge- leistet ward — unentschieden blieb, ob sie in der Treue gegen Rom schwankten od er N i ed e rlag e g eg e n d i e Übermacht fürchteten, — so traten sie dem Bündnis bei H. Es war hohe Zeit, daß Casar, der Rom wieder beruhigt wüste, im narbonen- sischen Gallien erschien. Denn Cadurcius bedrohte, nachdem er mehrere Stamme gewonnen, bereits Narbo, ward aber durch des Proc. treffliche Gegenanstalten sofort zurückgedrückt3). Mit bewundernswerter Ausdauer über- schritt dieser sodann die mit Schnee bedeckten Sevennen und überraschte die Arverner so, daß Vercingetorir eiligst aus dem Lande der Biturigen zurück- kehrte. Allein Casar war bereits nach Zurücklaßung des jungen Legaten M. Brutus nach Vienna (Vienne am Rhone) geeilt und von dort mit der vorge- fundnen Reiterei, ununterbrochen Tag und Nacht marschierend, durch der Ha- duer Land zu den beiden Legionen im Lingonengebiet gelangt, worauf er sein ganzes Heer eher vereinigte, als die Feinde seine Ankunft erfuhren^). Weil Vercingetorir die Boier (ob. 1 gegen Ende) angriff, glaubte er, um das Ver- traun auf seinen Beistand bei den noch nicht aufständischen Stämmen uner- schüttert zu erhalten, eilen zu müßen. Nachdem er die Stadt der Senonen Vellaunodunum genommen und Cenabum erstürmt hatte, drang er über die Loire in das Gebiet der Biturigen, wodurch er Vercingetorir bewog, von den Boiern sich gegen ihn zu wenden°). Die schon eingeleitete Übergabe der Stadt Noviodunum (Nouan) verhinderte das Erscheinen des Feindes, allein nach einem glücklichen Reitergefecht, in dem sich die von Cäsar angeworbnen 400 germanischen Reiter trefflich bewährten, muffe sie sich dennoch ergeben. Ver- cingetorir entwarf einen andern Kriegsplan, durch Verwüstung des Landes die Römer auszureiben. Es beweist seine Herschaft über die Gemüter, daß er die Seinen zur Befolgung dieses Plans bewegen konnte. An einem Tage wurden 20 Städte der Biturigen niedergebrannt, aber auf deren Bitten Avaricum (Bourges) verschont. Zu dessen Belagerung wandte sich Cäsar, geriet aber bald in große Verlegenheit durch die Verwüstung des Landes und weit die Boier nicht konnten, die Häduer nicht wollten ihn mit Zufuhr unterstützen. Allßerdem lagerte Vercingetorir in sichrer Stellung und hinderte durch Rei- ter alle Fouragkerungen und Zufuhren. Er rückte näher der Stadt zu und Cäsar wagte ihn nicht in seiner Stellung anzugreifen. Um so * Vii 1) 0. g. Vii 4. — 2) b. g. Vii 5. Vgl. Momms. Iii 261 — 263. — 3) b. g. Vii 6 u. 7. — 4) b. g. Vii 8 u. 9. — 5) b. g. Vii 10 u. 11. 23*

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 111

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Csar in Gallien. 111 den andern eigentlich leiden mochte. Der dritte im Bunde wurde Crassus. Ihre Vereinigung nennt man Triumvirat, den Bund der drei Männer. Es zeigte sich, da die drei groen Einflu im Staate be-saen; denn Csar wurde wirklich Konsul. Sofort brachte er die For-deruugen des Pompejus im Senate vor, wurde aber abgewiesen. Doch der Erbe des Marius war andersgeartet als Pompejus; er geriet durch nichts in Verlegenheit, wute sich immer zu helfen. Kurz entschlossen wandte er sich an das Volk und legte diesem die Wnsche seines Genossen vor. Die Optimalen wollten einschreiten, und der Amtsgenosse Casars versuchte die Volksversammlung anszu-lsen. Da mihandelte ihn der erzrnte Pbel und verwundete ihn schwer; dann wurde der Antrag angenommen. Csar war jetzt tatschlich Herr von Rom; denn der andre Konsul wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben und zog sich ganz von den Staatsgeschften zurck. Dem klugen Manne war lngst klar geworden, da es in Rom nicht mehr so weiter gehen konnte. Die Optimalen zeigten immer mehr, wie unfhig sie zur Regierung des Staates waren. Sie dachten ja nur an sich und benutzten ihre Macht nach wie vor dazu, sich zu bereichern. Da der Pbel die Beamten whlte und die Gesetze machte, erschien auch ihm als die verkehrte Welt. Die einzige Rettung fr das Reich war, da ein einzelner an die Spitze trat, der imstande war, mit allen diesen Mistnden aufzurumen. Csar wollte dieser Mann sein. Dazu brauchte er natrlich un-beschrnkte Vollmacht, und zu dieser konnte ihm nur ein tchtiges und ergebenes Heer verhelfen. Ein solches aber mute er sich erst verschaffen. Zu dem Zwecke lie er sich das dies- und das jenseitige Gallien als Provinz auf fnf Jahre bertragen. 3. Csar in Gallien. 58 bis 50. Von dem jenseitigen Gallien besaen die Rmer erst ein kleines Stck, ungefhr die heutige Provence. Dort winkten Csar groe Aufgaben. Zunchst wollte er das ganze fruchtbare und reiche Land der rmischen Herrschaft unterwerfen. Das ging nicht so leicht. Wohl fand er die Bewohner in zahlreiche Stmme geschieden, die einander heftig bekmpften; doch sie waren sehr kriegerisch, hatten ihre Städte stark befestigt und konnten ihm groe Schwierigkeiten bereiten. Aber das gab ihm ja gerade Gelegenheit, ein groes Heer zusammenzu-bringen und durch bestndige Kriegszge zur hchsten Tchtigkeit zu erziehen.

6. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1913 - [s.l.] : Hirt
18 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. Der Tod $ucf) Scipio starb in demselben Jahre (183 v. Chr. Geb.). Nach dem Siege hatten ihn die dankbaren Rmer Afrikanns" genannt. Bald aber erhoben sich Anklger gegen ihn, die behaupteten, er habe Geld ans der Kriegskasse unterschlagen. Ein Gerichtstag wurde angesetzt, auf ffent-lichem Markte sollte nach rmischer Sitte die Verhandlung stattfinden. Da rief er, der schon am Tage vorher vor den Augen des Senats die Nech-nungen zerrissen hatte, dem Volke zu: Heute ist der Jahrestag der Schlacht bei Zama. Wer mit mir den Gttern fr den Sieg danken will, der folge mir auf das Kapitol!" Alle folgten, und der Anklger blieb allein auf dem Markte zurck. Aber Scipio zrnte doch seinen Mitbrgern, er zog sich auf sein Landgut zurck und ist dort begraben worden. 5. Csar. Eine vornehme Familie in Rom war die der Julier, sie nannte sich nach dem Sohne des neas Julns. ^ Der Aus dieser Familie stammte der im Jahre 100 v. Chr. geborene Drclinanncr- ' u ' ^ z , , . ~ ounb. K^us Julius Csar. In Rom kmpfte damals das Volk gegen dte Vornehmen. Csar stellte sich auf die Seite des Volkes. Im Kriege zeichnete er sich durch groe Tapferkeit aus und wurde sehr beliebt in Rom. Andere berhmte Männer waren damals Pompejus und Krassus. Pom-pejus war der mchtigste, Krassus der reichste Rmer. Mit diesen beiden verbndete sich im Jahre 60 Csar. Dem Pompejus gab er seine Tochter Julia zur Frau. Man nannte diesen Bund den Dreimnnerbund und sagte, hier htten sich Geld (Krassus), Geist (Casar) und Macht (Pompejus) miteinander verbndet. Tcc Kampf Csar lie sich vom Volke zum Statthalter des rmischen Gallien mit Ariovist. ' , . _ , ,, .., ^ * . v- inachen. Der Hauptteil Galliens aber das Land Hecht heute Frankreich war noch frei. Dieses Land hat Csar fr die Rmer unterworfen. Einen Teil von Gallien hatte damals der tapfere Germanenhuptling Ariovist besetzt. Zwischen ihm und Csar kam es zum Streite. Als die Soldaten und Offiziere der Rmer hrten, da sie mit den Germanen kmpfen sollten, bekamen sie groe Angst. Viele baten um Urlaub, um nach Hause reisen zu knnen, andere saen traurig in ihren Zelten und machten ihr Testa-rnent. Es schien, als ob die Soldaten nicht gehorchen wrden, wenn Csar sie gegen Ariovist führen wollte. Da berief dieser seine Offiziere zu sich und sagte: Wenn mich auch alle verlassen wollen, meiner zehnten Legion vertraue ich, mit der allein gehe ich dann in den Kampf." Die zehnte Legion war stolz auf

7. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1910 - Leipzig : Hirt
18 I. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. Auch Scipio starb in demselben Jahre (183 v. Chr. Geb.). Nach dem Siege hatten ihn die dankbaren Rmer Afrikanus" genannt. Bald aber erhoben sich Anklger gegen ihn, die behaupteten, er habe Geld aus der Kriegskasse unterschlagen. Ein Gerichtstag wird angesetzt, auf sfent-lichem Markte soll nach rmischer Sitte die Verhandlung stattfinden. Da rief er, der schon am Tage vorher vor den Augen des Senats die Rech-nungen zerrissen hatte, dem Volke zu: Heute ist der Jahrestag der Schlacht bei Zama. Wer mit mir den Gttern fr den Sieg danken will, der folge mir auf das Kapital!" Alle folgten, und der Anklger blieb allein auf dem Markte zurck. Aber Scipio zrnte doch seinen Mitbrgern, er zog sich auf sein Landgut zurck und ist dort begraben worden. 5. Csar. Eine vornehme Familie in Rom war die der Julier, sie nannte sich nach dem Sohne des neas Julus. Aus dieser Familie stammte der im Jahre 100 v. Chr. geborene Kajus Julius Csar. In Rom kmpfte damals das Volk gegen die Vor-nehmen. Csar stellte sich auf die Seite des Volkes. Im Kriege zeichnete er sich durch groe Tapferkeit aus und wurde sehr beliebt in Rom. Andere berhmte Männer waren damals Pompejus und Krassus. Pom-pejus war der mchtigste, Krassus der reichste Rmer. Mit diesen beiden verbndete sich im Jahre 60 Csar. Man nannte diesen Bund den Drei-mnnerbund und sagte, hier htten sich Geld (Krassus), Geist (Csar) und Macht (Pompejus) miteinander verbndet. Csar lie sich vom Volke zum Statthalter des rmischen Gallien machen. Der Hauptteil Galliens aber, das heutige Frankreich, war noch frei. Dieses Land hat Csar fr die Rmer unterworfen. Einen Teil von Gallien hatte damals der tapfere Germanenhuptling Ariovist besetzt. Zwischen ihm und Csar kam es zum Streite. Als die Soldaten und Offiziere der Rmer hrten, da sie mit den Germanen kmpfen sollten, bekamen sie groe Angst. Viele baten um Urlaub, um nach Hause reisen zu knnen, andere saen traurig in ihren Zelten und machten ihr Testa-ment. Es schien, als ob die Soldaten nicht gehorchen wrden, wenn Csar sie gegen Ariovist führen wollte. Da berief dieser seine Offiziere zu sich und sagte: Wenn mich auch alle verlassen wollen, auf meine zehnte Legion vertraue ich, mit der

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 18

1910 - Leipzig : Hirt
18 1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums. Auch Scipio starb in demselben Jahre (183 v. Chr. Geb.). Nach dem Siege hatten ihn die dankbaren Rmer Afrikanus" genannt. Bald aber erhoben sich Anklger gegen ihn, die behaupteten, er habe Geld aus der Kriegskasse unterschlagen. Ein Gerichtstag wird angesetzt, auf ffent-lichem Markte soll nach rmischer Sitte die Verhandlung stattfinden. Da rief er, der schon am Tage vorher vor den Augen des Senats die Rech-nungen zerrissen hatte, dem Volke zu: Heute ist der Jahrestag der Schlacht bei Zama. Wer mit mir den Gttern fr den Sieg danken will, der folge mir auf das Kapitol!" Alle folgten, und der Anklger blieb allein auf dem Markte zurck. Aber Scipio zrnte doch seinen Mitbrgern, er zog sich auf sein Landgut zurck und ist dort begraben worden. 5. Csar. Eme vornehme Familie in Rom war die der Julier, sie nannte sich nach dem Sohne des neas Julus. Aus dieser Familie stammte der im Jahre 100 v. Chr. geborene Kajus Julius Csar. In Rom kmpfte damals das Volk gegen die Vor-nehmen. Csar stellte sich auf die Seite des Volkes. Im Kriege zeichnete er sich durch groe Tapferkeit aus und wurde sehr beliebt in Rom. Andere berhmte Männer waren damals Pompejus und Krassus. Pom-pejus war der mchtigste, Krassus der reichste Rmer. Mit diesen beiden verbndete sich im Jahre 60 Csar. Man nannte diesen Bund den Drei-mnnerbund und sagte, hier htten sich Geld (Krassus), Geist (Csar) und Macht (Pompejus) miteinander verbndet. Csar lie sich vom Volke zum Statthalter des rmischen Gallien machen. Der Hauptteil Galliens aber, das heutige Frankreich, war noch frei. Dieses Land hat Csar fr die Rmer unterworfen. Einen Teil von Gallien hatte damals der tapfere Germanenhuptling Ariovist besetzt. Zwischen ihm und Csar kam es zum Streite. Als die Soldaten und Offiziere der Rmer hrten, da sie mit den Germanen kmpsen sollten, bekamen sie groe Angst. Viele baten um Urlaub, um nach Hause reisen zu knnen, andere saen traurig in ihren Zelten und machten ihr Testa-ment. Es schien, als ob die Soldaten nicht gehorchen wrden, wenn Csar sie gegen Ariovist führen wollte. Da berief dieser seine Offiziere zu sich und sagte: Wenn mich auch alle verlassen wollen, auf meine zehnte Legion vertraue ich, mit der

9. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 108

1909 - Leipzig : Deichert
108 Iii. Die Zeit der Bürgerkriege. 9. Cäsars Weitere Ziele. Aber auch für die weiteren Zwecke, die Cäsar verfolgte, war sie von großer Bedeutung. Cäsar hatte seinerzeit das Triumvirat nicht geschlossen, um die höchste Macht mit zwei anderen zu teilen, sondern um allein zu der ersten Stelle im Staate zu gelangen. Darum erneuerte er zwar im Jahre 56 v. Chr. noch einmal das Bündnis mit seinen bisherigen Genossen und erreichte damals, daß ihm der Befehl in Gallien noch auf weitere 5 Jahre übertragen wurde. Im stillen aber bereitete er sich vor, im Kampfe mit seinen Freunden die Alleinherrschaft zu erreichen. Seine Feldzüge in Gallien mußten ihm hierzu dienen. Sie erregten in Rom Freude und Bewunderung, wie er ja auch nie unterließ, von jedem Siege Berichte nach der Hauptstadt zu senden. Sie schufen ihm ein kampfgeübtes Heer, das an seine Feldherrnkunst und an sein Glück glaubte und ihm bis in den Tod ergeben war. Sie brachten ihm durch die Menge der Sklaven, die erbeutet und verkauft wurden, sodann durch die Gewinnung von Land und Schätzen ungeheuren Reichtum und verstärkten auch hierdurch seine Macht und seinen Einfluß in Rom. 2. Der Entscheidungskampf mit Pompejus (2. Bürgerkrieg). 1. Ter Bruch mit Pompejus. Cäsars Erfolge, seine wachsende Macht, sein Reichtum und seine Beliebtheit bei dem Volke erfüllten sowohl die Senatspartei als auch Pompejus mit Mißtrauen und Besorgnis. Jene fürchteten, daß er die Alleinherrschaft sich aneignen möchte, dieser, daß er seinem Einflüsse und Ansehen entgegenträte. Die Folge davon war, daß der Senat und Pompejus sich einander näherten und dieser den Optimaten als der rechte Mann erschien, um sie gegen Cäsars Allgewalt zu schützen. — Crassus hatte inzwischen in einem Feldzuge gegen die Parther seinen Tod gefunden. Cäsar wünschte nun, da mit dem 1. März 49 seine Macht in Gallien ein Ende fand, sich für das folgende Jahr zum Konsul zu bewerben, und das Volk hatte durch besonderen Beschluß ihm zugesichert, daß er dies tun dürfte, ohne in Rom zu erscheinen, ohne also die Kommandogewalt über die Truppen aufzugeben. Der Senat aber wollte dieses Ausnahmerecht nicht anerkennen, und so kam es zu anhaltendem Streite. In dessen Verlauf faßte der Senat den Beschluß, daß Cäsar bis zu einem bestimmten Tage sein Heer entlassen und seine Provinzen räumen sollte, und übertrug dem Pompejus unumschränkte Gewalt, um den Staat gegen Gefahren jeder Art zu schützen. Hierin erkannte Cäsar eine Verletzung seines Rechtes, und er beschloß, mit Waffengewalt dieses zu wahren.

10. Der biographische Unterricht - S. 31

1859 - Berlin : Gaertner
31 Aristobulus, aus dem Geschlechte der Makkabäer, den erstem zum Ho- henpriester von Jerusalem. Bei dieser Gelegenheit wurden ungeheure Schätze von den Juden erpreßt. Pompejus war freigebig und zeigte stets große Mäßigung in seinen Ansprüchen. Nach seinen Thaten feierte er einen glänzenden Triumph in Rom; seine Bildsäule wurde in dem Senatssaale aufgestellt. — Marcus Licinius Crafsus besaß von den drei Männern am wenigsten Edelsinn. Er strebte fast nur nach Reichthum und Geld. Während der Bürger- kriege unter Sulla und Marius hatte er zerstörte Güter und Häuser billig gekauft und die ersteren von Sclaven bewirthschaften, die letzteren von Bauleuten wieder aufbauen lassen, sie hernach aber für einen sehr hohen Preis verkauft oder vermiethet. Dadurch war er der reichste Mann in Rom geworden und konnte nicht blos den Cäsar unterstützen, sondern auch bei seiner und des Pompejus Consulwahl das römische Volk an 10,000 Tischen reichlich bewirthen. §. 34. Casar's Kriegsthaten in Gallien. Dies war das Leben der drei genannten Männer, ehe sie zu einem Bunde zusam- mentraten. Jetzt wollten sie gemeinschaftlich das römische Reich ver- walten. Cäsar begab sich nach Gallien, Pompejus und Crassus blie- den in Rom. Der Ehrgeiz der beiden ersten Männer gestattete es nicht, daß sich der eine über den andern erhob. Cäsar erwarb sich durch sein außerordentliches Feldherrntaleut in Gallien großen Ruhm; denn er besiegte nach einander alle kleineren Völkerschaften in diesem Lande und ging sogar über den Rhein, um die Germanen oder Deutschen zu unterwerfen. Diese waren unter ihrem Könige Ariovist (Ehrenvest) nach Gallien gegangen und betrachteten einen Theil Gal- liens als ihr eigenes Land. Cäsar verlangte, daß Ariovist Gallien verlassen sollte. Dieser meinte aber, Gallien gehöre ihm, und wenn Cäsar es haben wollte, so möchte er es nur erobern. Nicht ohne Furcht zogen die Römer gegen Ariovist, weil sie gehört hatten, ein wie krie- gerisches und tapferes Volk die Deutschen waren. Allein Cäsars große Kriegskunst trug über sie bei Besanyon (58 v. Chr.) einen Sieg davon, so daß Ariovist mit den Semigen über den Rhein fliehen mußte. Cäsar verfolgte die Deutschen nicht weiter, weil er nur Wildnisse und Wälder jenseit des Rheins fand. Statt dessen ging er nach England und unterwarf hier, aber nur auf kurze Zeit, die brittischen Volks- stämme. Inzwischen war der reiche Crassus auf einem Feldzuge gegen die Parther umgekommen, und Pompejus wurde in Rom immer eifer- süchtiger auf die Thaten, welche Cäsar in Gallien verrichtete. Da nun Cäsar auch noch die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich hinlenkte, wandte Pompejus Alles an, das römische Volk auf seine Seite zu

11. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 230

1903 - Paderborn : Schöningh
230 der Ermordete jenseits der Tiber besessen, und jedem Brger 300 Sesterzien (60 Mk.) vermacht waren, und entstammte bei der Leichenfeier durch eine schlau gesetzte Rede das Volk zu solchem Ha gegen die Mrder, da sich die Verschworenen aus der Stadt in die Provinzen flchteten, welche ihnen Csar bestimmt hatte. Schon behauptete Antonius in Rom ohne Widerspruch die Herrschaft, da erschien der Adoptivsohn Casars, C. Julius Csar Octavianus, als Rcher seines Grooheims auf dem Schau-platze. Als er in Apollonia die Nachricht erhielt, da der Diktator ermordet und er selbst zum Haupterben eingesetzt sei, eilte er nach Rom, khn entschlossen, das ganze Erbe Casars anzutreten. Da Antonius bereits einen Teil der Erbschaft vergeudet hatte, so zahlte er aus seinem eigenen Vermgen die im Testamente ausgesetzten Legate aus. Dadurch sank bereits Antonius so in der allgemeinen Achtung, >da Cicero es wagen konnte, gegen ihn im Senate die erste seiner sogenannten philip-pischen Reden zu halten. Unter diesen Umstnden nherte sich Antonius dem Octavianus, um durch seine Untersttzung das cisalpinische Gallien, welches Csar dem Dec. Brutus als Provinz zugewiesen hatte, zu erhalten. Das Volk erkannte ihm gegen den Willen des Senats die Provinz zu; aber nur widerwillig folgten ihm die Legionen. Er drang in das cisalpinische Gallien ein und belagerte seinen Gegner Dec. Brutus, welcher sich in Mutina verschanzt hatte. Jetzt aber gebot ihm der Senat, den Krieg einzustellen, und sandte nicht nur die beiden Konsuln des I. 43. A. Hirtius und C. Vibius Pausa, sondern auch den zum Proprtor ernannten Octavian. welcher sich trotz seiner Jugend mit bewundernswerter Geschicklichkeit zwischen den streitenden Parteien bewegte, gegen ihn ab. Es kam bei Mutina zu einer Schlacht, in der Antonius geschlagen wurde und der Konsul Hirtius fiel. 43. Da auch der andere Konsul Pausa kurz vorher in einem Gefecht tdlich verwundet war, so bertrug der Senat jetzt dem Dec. Brutus den Oberbefehl der die konsularischen Heere und befahl ihm, den Krieg gegen Antonius, welcher zum Statthalter des narbonensischen Galliens M. milius Lepidus geflohen war. fortzusetzen. Aber Octavian. welcher, nur dem Drange der Umstnde folgend, fr den Senat und die Republikaner Partei ergriffen hatte, wechselte jetzt seine Rolle und fand bei den Legionen des Konsularheeres. dessen altgediente Veteranen im Andenken an ihre unter dem groen Csar ersochtenen Siege nicht unter dessen Mrder dienen mochten, eine um so bereitwilligere Untersttzung, als er durch Belohnungen und Versprechungen die Schwankenden zu kdern wute.

12. Bd. 2 - S. 205

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
205 Viertes Kap. Römische Geschichte. großen Seele gemindert, seine Weisheit verwirrt habe. Von seinen Fehlern und jenen seiner Partei machte der wachsame Casar den be- sten Gebrauch, und stieg, so wie Pompejus sank. Dieser, nach der Diktatur strebend, hinderte durch einen großen Thcil des Jahres die Consulwahl — doch vergebens. Cato und die Frcihcitsfrcunde zernichteten seinen Plan. Aber im folgenden Jahre, bei den Tumulten nach Clodius Ermordung, hielt man seine Ernen- nung znm alleinigen Consul für nöthig. Die Verlängerung seiner hispanischen Provinz war davon die einzige Frucht. Aber der Zeitpunkt nahte heran, wo mit Erlöschung von Casar's Kom- mando in Gallien die große Frage über Krieg oder Frieden, über Fort- bestand oder Sturz der Republik mußte gelöset werden. Sollte er an- sprnchtos in den Privatstand zurücktreten? Welche Belohnung sollteer für seine glänzenden Thaten erhalten? — Schon früher, und mit Pom- pejus Gutheißung, ward ihm das Privilegium ertheilt, auch abwesend um's Consulat sich bewerben zu dürfen. Aber er zog für jezt die Fort- dauer der militärischen Macht der Consulwürde vor: auch vermehrte er sein Heer auf zwölf Legionen. Bei der völligen Unterwerfung Galliens war solches schon eine feindselige Stellung. Würde und Recht erheischten von dem Senate, sich durch seinen Feldherrn Nichts abtrozen zu lassen. Darum schloß er jezt mit allen hohen Magistraten sich enger an Pompejus, und schlug Cäsar die Verlängerung des Kommando's ab; auch um's Consulat sollte sich derselbe, nach den gesezlichen Formen, in Rom bewerben. Wohl hatte man schon früher außerordentliche Begünstigungen ge- gen die Geseze ertheilt. Allein entweder waren dieselben freiwillig von der verfassungsmäßigen Behörde verliehen, oder sie waren von Aufrührern ertrozt worden. Wollte Cäsar nicht diesen lezteren sich bcigesellen; so blieb ihm nur Gehorsam übrig. Ein guter Bürger würde sogar lieber eine Unbild verschmerzt, als sein Vaterland zerrüttet haben; und, wenn die Republik noch bestand — welches in Zweifel zu stellen, Cäsar nicht zukam—; so war es unverschämt, daß ihr Feldherr auf die Waffenthaten eines ungerechten äußeren Krieges den Anspruch der Selbstständigkeit, d. h. der einheimischen Herrschaft, gründe. Cäsar dachte nicht also: Er vermaß sich zu unterhandeln, und der Republik die Bedingungen vorzuschreiben, unter welchen er zu gehorchen gedenke. „Auch Pompejus sollte seine Provinz Hispa- nien aufgeben." Später verlangte er wenigstens die Provinz Jlly- rien und zwei Legionen, endlich gar nur eine Legion. Diese Vor- schläge that er theils selbst, theils mußten sie seine Freunde in Rom thun. Denn er hatte neuerdings durch ungeheuere Geldsummen meh-

13. Das Altertum - S. 254

1883 - : Kirchheim
2o4 Octavianus, Antonius und Lepidus. Oberbefehl über das Heer zu gelangen. Im Senat hatte sich daher die Meinung gebildet: man bediene sich des Octavianus gegen Antonius, aber man lasse ihn nicht wachsen! — Daher ließ ihm zwar der Senat eine einflußreiche Stellung im Heere, der Oberbefehl aber ward au Decius Brutus gegeben. Empört über eine solche Zurücksetzung, deren Grund er durchschauete, arbeitete Octavianus von dem Augenblicke an daran, die^ unter seinem Befehl stehenden Truppen gegen den Sentit aufzuwiegeln. Seine Absicht gelang ihm vollkommen. Er ^ wußte es auch zu bewirken, daß unter den Soldaten die Meinung herrschend ward: Anerkennung unserer Verdienste und Belohnung haben wir nur zu erwarten, wenn Octaviamis Con-)ul wird! — Als er nun bei seiner Bewerbung um das Con-sulat von den Senatoren zurückgewiesen ward, erreichte die Erbitterung der Truppen einen so hohen Grad, daß er hoffen durfte, sich ihrer als williges Werkzeug zur Erreichung seiner Pläne bedienen zu dürfen. Er führte seine Truppen nach Rom, und die durch sein Auftreten eingeschüchterten Senatoren ließen sich nun willig herbei, ihn zum Konsul zu wählen. Auf feinen Wunsch ward Pedius, ein Verwandter von ihm, zum Mitconsul gewählt. Den Plan der Senatoren, ihn zu benutzen, ihn aber nicht aufkommen zu lassen, hatte Octavianus somit wie Spinnweben zerrissen. Ansangs war es seine Absicht gewesen, zunächst mit dem Seuat Hand in Hand zu gehen: seitdem er aber dem Mißtrauen desselben begegnet war, hatte er sich eine andere Bahn vorgezeichnet. Kaum zum Eonsnl ernannt, leitete er eine Untersuchung gegen die Mörder Cäsars ein. Da sie aber vor dem Gerichtshof uicht erschienen, wurde die Acht über sie ausgesprochen. Antonius hatte inzwischen neue Streitkräfte in Gallien gesammelt. Zum großen Vorteile gereichte es ihm, daß L e p: d u s von seinen Truppen gezwungen worden war, sich ihm anzuschließen. So war die gegenwärtige Lage des Octavianus schwierig genug, da nicht nur in Gallien ein starker Feind stand, sondern auch die Leiter der Verschwörung gegen Casar, B r ut u s und Cassius; im Osten des Reiches über bedeutende Streitkräfte verfügten. _ Octavianus nahm nun in Rom die Miene an, als beabsichtige er zunächst Antonius und Leprdns zu bekriegen, und er brach auch an der Spitze seines Heeres gegen sie auf. Aber geheime Sendlinge waren schon vorangeeilt, die von ihm den Auftrag hatten, über ein Bündnis zwischen ihm und jenen Männern zu verhandeln. Das Beispiel seines Oheims stand ihm

14. Geschichte des Altertums - S. 270

1889 - Wiesbaden : Kunze
270 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. Konsulat für das folgende Jahr (59) und sah sich in seinem Bestreben unerwartet von Pompejus unterstützt. Dieser hatte bis jetzt vergeblich die Bestätigung seiner asiatischen Einrichtungen vom Senate zu erlangen gesucht und erfahren müssen, daß man seinen Gesetzesvorschlägen zur Belohnung seiner Soldaten und Veteranen abgeneigt war. Hierdurch gekränkt, trat der stolze Mann zur Partei des Volkes über, um die Macht des Senates zu stürzen. Cäsar brachte auch zwischen Pompejus und Crassus eine Aussöhnung zu stände, und die drei Männer, „der Berühmteste, der Klügste und der Reichste" schlossen einen Bund, das erste Triumvirat 60, wobei sie sich gelobten, in allen Stücken vereint zu handeln und im Senate nichts zuzulassen, was ihren Absichten zuwider sei. Cäsar wurde für das Jahr 59 zum Konsul gewählt und erhielt als Mitkonsul den Kandidaten der Aristokratenpartei, B i b u l u s. Als sich dieser nach kurzer Zeit einem Antrag des Cäsar widersetzte, ließ ihn Cäsar nach Hause bringen. Die Folge war, daß Bibulus nicht mehr neben seinem überlegenen Amtsgenossen zu den Sitzungen auf dem Forum erschien. Daher sagte das Volk spöttisch, Julius und Cäsar seien die Konsuln. Die Triumvirn gewannen das Volk durch Verteilung von Staatsländereien und die Ritter durch Nachlaß der zu hoch angesetzten Pachtsumme für übernommene Zölle. So wurde ihre Macht eine unwiderstehliche. Die Verbindung zwischen Pompejus und Cäsar wurde aber noch inniger, als Pompejus dessen Tochter Julia zur Gemahlin nahm. Jetzt wurden auch die Einrichtungen des Pompejus in Asien bestätigt. Cicero, der Führer des Senats, wanderte, weil man feinen Einfluß fürchtete, in die Verbannung, und nun war es ein leichtes, den römischen Staat nach Belieben zu lenken. Nach Beendigung seines Amtsjahres erhielt Cäsar von dem Volke die Statthalterschaft über das diesseitige Gallien aus 5 Jahre, und der Senat fügte noch diejenige des jenseitigen Galliens, wo noch viel zu thun war, hinzu, um ihn möglichst lange von Rom fern zu halten. Pompejus und Crassus blieben in Rom, um die gemeinsamen Interessen daselbst zu schützen. §. 49. Cäsar in Mim unis (Tee jweife Bürgerkrieg. (Säfar in Gallien 58—51. Außer dem diesseitigen Gallien {D&eritalien) hatten die Römer auch einen Teil des jenseitigen Galliens (die Provence im Südosten des heutigen Frankreichs) in Besitz. Der nichtrömische Teil Galliens wurde von keltischen Völkerschaften bewohnt, die von einem mächtigen Adel beherrscht wurden, dem ein-

15. Die alte Zeit - S. 83

1878 - München : Kgl. Central-Schulbücher-Verl.
Die Römer. 83 48. Cajus Julius Cäsar. Verfall der Republik. Angesichts der Tyrannei, welche Männer wie Marius und Sulla ausgeübt, klang es wie Hohn, daß der römische Staat noch eine Republik hieß. Mit der republikanischen Freiheit war es längst vorbei. Unaufhaltsam ging Rom einer neuen Monarchie entgegen. Und der Staat bedurfte einer solchen Verfassung. Durch die wütenden Parteikämpse bis zum Grund erschüttert, mußte er zuletzt aus allen Fugen weichen, wertn nicht Ein fester Wille die Wogen bändigte und mit starker Hand Ordnung machte. (Emporkommen des Cäsar. Als unmittelbarer Vorläufer des römischen Kaisertums erscheint Cajus Julius Cäsar. Cäsar, ein Neffe des Marius, war im Jahre 99 v.chr. geboren und entstammtes einem angesehenen Geschlechte. Er war von glänzendem Geiste und hochstrebenden Gedanken, als Redner und Schriftsteller ein Meister der Sprache, außerdem von großer Klugheit, jedoch im rechten Augenblick voll Thatkraft. Auch besaß er ein ausgezeichnetes Feldherrntalent. Cäsar schloß sich der Volkspartei an und erneuerte dem Senate zum Trotz beim Volke das Andenken des Marius. Im Jahre 60 vereinigte & er sich mit dem berühmten Pompejus und dem reichen Crassus zu einem Bunde, dem sogenannten Triumvirat. Die drei Männer gelobten sich, im Kamps mit dem Senat und den Vornehmen sich gegenseitig zu unterstützen. Cäsar in Gallien. Im Jahre 59 wurde Cäsar (So ns ul. Am Schlüsse ^ seines Konsulats ließ er sich vom Volke auf fünf Jahre das cisalpinische Gallien als Provinz zusprechen. Der Senat fügte das jenseitige Gallien hinzu, da er Cäsar von Rom fern halten und den Gefahren eines blutigen Eroberungskrieges preisgeben wollte. Die Jahre 58—49 brachte Cäsar in Gallien zu, neun Jahre ruhmvoller Kriege, die er selbst in den Büchern vom gallischen Krieg glänzend beschrieben hat. ^ Er unterwarf nicht bloß Gallien; er trieb auch die in Gallien eingedrungenen Germanen über den Rhein zurück und überschritt selbst zweimal diesen Strom; ja, er

16. Bilder aus der alten Geschichte - S. 74

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
74 Cäsar. der Höelspartet, mit Hilfe des Senates gtng er baran, den allgewaltigen qus seiner Stellung in Gallien zu verbrängen. Cäsar erhielt den Befehl, an einem bestimmten Tage seine Statthalterschaft nieberzulegen und Gallien zu verlassen. Doch Lasar war entschlossen, nicht zu gehorchen, sonbern kühn nach bent höchsten zu greifen, nach der Alleinherrschaft im Weltreiche. (Er empörte sich, und somit kam es zum (zweiten) Bürgerkriege. mit seinem kriegs- und sieggewohnten Heere überschritt er die Ülpen, dann bett Grenzfluß (Dberitaliens, bett Hubico („Der Würfel ist gefallen!"), und war über-raschenb schnell in Hont. Die Lntscheibungsschlacht in dem Kriege war bei phar-fölus auf der Balkatthalbinsel, 48 v. (Ehr. Pompejus würde geschlagen. (Er floh nach Ägypten. Doch noch ehe er lanbete, würde er von Schergen des jungen Ägqpter-fönigs ertnorbet. So erfchütternb war das (Ende des großen pompejus. wie Rom aufhörte, Republik zu fein. als Herr der Welt kehrte (Eäfar nach Hont zurück; wie ein König würde er empfangen und balb barauf zum Diktator auf Lebenszeit gewählt. Der Senat wagte keinerlei wiberstanb. (Er würde von Cäsar zwar auch fernerhin noch zu Hate gezogen; aber seine gebiet enbe Stellung war seitbem für immer aufgehoben. Huch die Volksversammlung verlieh ihm das höchste Hntt, welches sie zu besetzen hatte: sie wählte ihn lebenslänglich Zum Volkstribunen. So war die gesamte Herrschergewalt in der hanb eines Einzigen vereinigt. (Eäfar war Alleinherrscher ober „Monarch", der höchste Machthaber des Staates. Rom roar nur noch dem Namen nach eine Republik. Cäsar erhielt den Titel „Imperator". Den Titel „König" („rex“) und die äußeren Abzeichen eines Königs (Krone, Zepter) erhielt er nicht; denn die Königswürde blieb in Rom auch fernerhin verhaßt. Tatsächlich aber war der „Imperator" viel mächtiger, als es jemals die römischen Könige gewesen waren. Cäsar, "der Vater des Vaterlandes". Nach vierzigjährigen inneren Kämpfen trat nun tvieber Stiebe ein. (Eäfar regierte mit Weisheit und Milbe, aber auch mit fester hanb. (Er suchte die feinblichen Parteien in Rom klug zu versöhnen und wußte die Idunben des Krieges zu heilen. Die ausgebienten Soldaten erhielten Rckerlanb und würden nützliche ©lieber des Staates. — Cäsar orbnete von (Brunb auf die Verwaltung des Reiches. Die hohen Staatsbeamten würden nun nicht mehr alljährlich neu gewählt, sonbern für längere Zeit und enblich auf Lebenszeit eingesetzt. Die Statthalter der Provinzen stauben unter strenger aussieht; sie konnten nicht mehr willkürlich schalten und walten, auch der ausbeutung der Provinzen durch Steuerbeamte würde entgegengetreten. Die Römer rechneten bisher nach dem babylonischen Ittondjahr (s. S. 3—4); Cäsar hatte jedoch die ägyptische Zeitrechnung nach Sonnenjahren kennen gelernt. Cr führte auch im römischen Reiche einen Kalender ein, nach ihm der „Iulianische" („Juli!") genannt, welcher sich an das Sonnenjahr anschließt, leider aber auch eine glatte Zahl von „Monaten" festhalten will. (warum ist das unmöglich?) Länger als 1600 Jahre hat dieser im abend« lande gegolten, bis Papst Gregor der Dreizehnte den „Gregorianischen Kalender" aufstellen ließ. Nur in Rußland galt bis jetzt der Iulianische Kalender.

17. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 84

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
84 Csar. Rubern nach und nahm die meisten gefangen. Nun entri er ihnen ihre ganze reiche Beute und lie sie ans Kreuz schlagen. Er selbst aber hielt sich noch eine Zeit im Auslande auf und lernte mit Eifer griechische Redekunst und Bildung. Dann kehrte er nach Rom zurck, wo inzwischen Sulla gestorben war. Aber hier merkte niemand etwas von seinem Stolz und Ehrgeiz. Sorgfltig gekleidet ging er umher und war liebenswrdig gegen alle. In seinem Hause bte er eine groartige Gastfreundschaft, und bald waren seine Gastmhler als die kostbarsten und ppigsten berhmt. Als er dann einmal die ffentlichen Feste zu leiten hatte, bewirtete er das ganze Volk und lie so kstliche Spiele auffhren, wie die verwhnten Rmer sie noch nie gesehen hatten, Einmal kmpften im Circus dreihundert und zwanzig Fechterpaare in silbernen Rstungen gegeneinander unter dem Jubelgeschrei des Volkes. Nichts sah das wilde rmische Volk damals lieber, als solche Spiele", und es freute sich, wenn die Fechter tapfer zu siegen und zu sterben wuten. Csar aber lchelte und tat alles, was dem Volke gefiel, ja, er gab nicht nur sein ganzes Vermgen aus, er machte noch ungeheure Schulden. Aber was er erreichen wollte, erreichte er: er gewann sich die Liebe des Volkes wie kein anderer Rmer. B. Vom Triumvirn zum Alleinherrscher. 1. Das Triumvirat. Vierzig Jahre war Csar schon alt geworden, da beschlo er den Weg zur Macht zu betreten, nach dem sein ganzes Sinnen ging. Dennoch ging er langsam und klug vor. Zwei Männer machten ihm in Rom den Rang streitig: Pomp ejus, den man den Groen" nannte, weil er eine Reihe groer Kriege glcklich beendet hatte, und Crassus, der ein ungeheures Vermgen angesammelt hatte. Dem gegenber hatte Csar nichts als die wetterwendische Liebe des Volkes: keinen Kriegsruhm, kein Geld, ja, eine ungeheure Schuldenlast. So sah er ein, da er die beiden Männer zunchst noch brauche: er schlug ihnen vor, sich mit ihm zu verbnden, so knnten sie zusammen die Welt beherrschen. Die beiden andern gingen darauf ein, 60und so bildeten die Drei i. I. 60 einen Dreimnnerbund oder ein Triumvirat. Jetzt beherrschten sie in der Tat die Welt. Pom pejus hatte durch seinen Kriegsruhm, Csar durch seine Liebenswrdigkeit viele Anhnger, und Crassus bezahlte Csars Schulden und erhielt mit seinem vielen Gel de das Volk bei guter Laune. In den folgenden Jahren wurden sie nacheinander zu Konsuln gewhlt, und dann lie sich, wie es blich war, jeder eine Provinz bertragen: Csar Gallien, Pompejus Spanien, Crassus Asien. Pompejus blieb in Rom und lebte behaglich von den Einknften des reichen Spanien, Crassus blieb auch zunchst in Rom; Csar aber ging gleich fort: er mute dafr sorgen, da er die beiden andern entbehren konnte! 2. Casar in Gallien. Ein ganz anderer wurde Csar jetzt, ein Feldherr, wie ihn Rom noch nicht gehabt hatte. Gallien teilte man da-

18. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 62

1894 - Dresden : Jacobi
bermnner hatten sich zu ihrem Verberben mit langen Ketten einer an beit andern gebnnben. Als die Rmer beit Fliehenben bis an den Wall nach-brngten, stanb ihnen ein hochtragischer Anblick bevor. Die Weiber, in schwarzen Gewnbern auf den Wagen stehenb, tteten die Fliehenben; ihre Kinder erwrgten sie mit der Hand, warfen sie unter die Rber nnb die Hufe der Tiere, dann ermorbeten sie sich selbst"; auch viele Männer gaben sich den Tod. Dennoch wrben der 60,000 gefangen genommen; nur ein kleiner Rest entkam in die Alpenthler. Marius empfing vom bankbaren Volk die hchsten Ehren nnb wrbe allgemein als britter Grn der Roms gepriesen. (Wer war der erste, der zweite Grnber?) 4. Csar nnb bte Germanen. a) Ariovist in Gallien. Nach einem halben Jahrhnnbert kamen die Rmer zum andern Male mit den Germanen in feinbliche Berhrung.*) Die westlichen Nachbarn der Germanen, bte Gallier, zerfielen auch in titele einzelne Stmme; bte beiben mchtigsten, bte Sequaner nnb btter, stritten sich um die Vorherrschaft. Die erstereu wohnten sbwestlich vom Oberrhein; ihr Hauptort war Vefoittio, das heutige Befan^on am Doubs. Sie riefen von der stlichen Rheinseite Ariovist, einen Heerknig der Sue-ben, mit 15 000 Mann zu Hilfe gegen die bner. Ariovist besiegte bte biter in einer entscheibenben Schlacht, nahm aber nicht Gelb als Belohnung an, sonbern ein Drittel ihres Landes fr sich nnb seine Kriegsvlker, die sich bnrch weiteren Zuzug vermehrt hatten, in Besitz. Ja, im Jahre 58 v. Chr. begehrte er fr neue germanische Scharen ein weiteres Drittel von den Seqnanern. b) Casars Einmischung. In dieser groen Not kam ihnen unerwartet Hilfe von Julius Csar, dem grten Manne Roms, der nach seinem Konsulate sich Sb-Gallien hatte als Verwaltungsbezirk anweisen lassen, in der Absicht, ganz Gallien fr Rom zu erobern. Seiner List nnb Kriegskunst gelang es auch, in acht Jahren ganz Gallien zu unterwerfen und bort rmische Kultur und Sitte bauernb einzupflanzen. Als Csar von der Forberung Ariovists hrte, sanbte er Boten zu ihm, die ihn zu einer Unterrebung einlaben sollten; boch der stolze Germane entgegnete: wenn er etwas von Csar wolle, werbe er zu ihm kommen; wenn aber jener etwas von ihm wolle, msse er sich zu ihm bemhen. Durch eine neue Gesanbtschast befahl ihm Csar, den buern, den Frenu-ben der Rmer, die Geiseln, welche er htte, zurckzugeben und keine wetteren Menschenmassen der den Rhein nach Gallien zu führen. Ariovist antwortete, ba es Kriegsrecht fei, den Besiegten Befehle zu erteilen. Wenn er dem rmischen Volke nicht vorschreibe, wie es sein Recht gebrauchen sollte, so mte er auch von dem rmischen Volke nicht in feinem Rechte behinbert werben. *) S. Csar, de Bello Gallico I. cap. 3054.

19. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 146

1884 - Oldenburg : Stalling
solche Bewegung in der Volksversammlung, da er mit Mhe fem Leben rettete. ' * "p - @eitj?er ^eit ivagte der eingeschchterte Bibulus keinen krftigen Widerstand mehr, und wenn er dem Csar noch Hindernisse m den Weg legte, so wute sie dieser zu ber-wmden. Daher nannte man dieses Konsulat nickt das des Csar und Bibulus, sondern spottweise das des Julius und des Csar. Am Schlsse des Jahres lie sich Csar Jllyrien und das diesseitige Gallien als Statthalterschaft auf fnf Jahre zuweisen, und der Senat fgte noch die Statthalterschaft des jenseitigen Galliens hinzu, in der geheimen Absicht, er werde dort tri allerlei Verlegenheiten verwickelt und auf diese Weise am besten von Rom fern gehalten werden. Um nun seine Verbindung mit Pompejus zu befestigen, gab er ihm seine Tochter xjitha zur Gemahlin. Sodann wute er noch zwei Männer aus Rom zu entfernen, die seine geheimen Absichten durchschaut hatten und seinen Plnen gefhrlich werden konnten. Diese Männer waren Cato und Cicero; Cato ward nach der Insel Cypern gesandt, um diese Insel in eine rmische Provinz zu verwandeln; Cicero ward auf Betreiben des Volkstribunen Clodius gentigt, in die Verbannung $u gehen (vgl. Xxvi., am Schlu). Run zog Csar nach Gallien. Von diesem Lande be-saen bte Rmer damals nur den sdstlichsten Teil, der die heutigen Lnber Provence, Dauphins und Languedoc um-fate,- das brige Gallien war von den Rmern noch nicht bezwungen. Hier fanb Csar in seinen Kriegen (von 58 bis 51 v. Chr.) Gelegenheit, sich ein siegreiches, ihm treu er-gebenes Heer zu bilben und so viele Reichtmer zu sammeln, um sich auch in seiner Abwesenheit eine einflureiche Partei m Rom zu erhalten. Csar siegte durch sein Feldherrntalent und durch die ausgebildete Kriegskunst der Rmer der die rohen Streit-krfte der Gallier. Dabei befolgte er immer den Grundsatz, unter den gallischen Vlkerschaften Zwistigkeiten und Spal-tungen zu benutzen oder zu verursachen, und dann eine durch die andere zu schlagen. ^ , Einst geriet er in Streit mit den Germanen. In einem Zwiste der Adner und Sequaner hatten die letzteren

20. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 25

1913 - Leipzig : Voigtländer
Räume ich dich aus dem Wege, so werde ich vielen vornehmen und hohen Herren in Rom einen großen Gefallen tun, wie mir das jene Leute selbst durch Boten haben mitteilen lassen. Ihrer aller Gunst und Freundschaft könnte ich durch deine Ermordung erkaufen. Ziehst du dich aber zurück und überläßt mir den freien Besitz Galliens, so will ich dich dafür reichlich belohnen und alle möglichen Kriege für dich zu Ende führen, ohne irgendwelche Mühe und Gefahr für dich." 45. In seiner Antwort erörterte Cäsar ausführlich, warum er auf seiner Forderung bestehen müsse, „weder meine," so sagte er, „noch des römischen Volkes Gewohnheit ist es, wohlverdiente Bundesgenossen im Stiche zu lassen/ auch finde ich nicht, daß du mehr Anspruch auf Gallien hast als Rom. Im Kampfe überwunden wurden die Kroerner und R u t e n e r (im heutigen Rovergue mit der Hauptstadt Segodunum, jetzt Rhodez) von Quintus Zabius Rlajimus1), aber das römische Volk verzieh ihnen, machte sie nicht zu seinen Untertanen und legte ihnen keinen Tribut auf. Soll also bei Entscheidung der Frage über die Rechtmäßigkeit des Besitzes das Alter der Ansprüche den Husschlag geben, so hat das römische Volk den berechtigtsten Anspruch; soll aber der Wille des Senats maßgebend sein, so muß Gallien frei bleiben, denn nach der Unterwerfung des Landes hat ihm der Senat die Unabhängigkeit gelassen." 46. während dieser Verhandlungen erhielt Cäsar die Nachricht, daß sich Ariovists Reiter dem Hügel näherten, auf die Römer losritten und Steine und Wurfspieße gegen sie schleuderten. Sofort brach Cäsar tiie Unterredung ab, ritt zu seinen Leuten zurück und verbot ihnen, die Feindseligkeiten der Germanen irgendwie zu erwidern, wenn er auch überzeugt war, daß ein Kampf zwischen der auserlesenen Legion und der feindlichen Reiterei ganz ungefährlich für ihn sein werde, so wollte er ihn doch vermeiden, weil es sonst heißen könnte, die Germanen seien von ihm treuloserweise während einer Unterredung angegriffen worden. Als es unter den (Truppen allgemein bekannt wurde, in wie anmaßender r) In der Schlacht am Zusammenfluß der Wre und Rböne, 122 oder 121 v. Chr. 25