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1. Die vorchristliche Zeit - S. 156

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
156 Die Griechen vor dem Kampfe mit den Persern. augehörige Stadt Delphi, mit dem geehrtesten aller griechischen Orakel und seinem ganz besonderen Dienste des Apollon, schied sich als ein selbstständiges staatliches Ganze von dem phocischen Gebiete aus. Alle diese Völker, von den Akarnanern bis zu den östlichen Lokrern, bleiben die mindest bedeutsamen Glieder in dem Ganzen Griechenlands und haben auch jedes für sich einen geringen staatlichen Zusammenhang. Sie ge- hören, mit Ausnahme der Dorer, eben so wie die weiter östlich wohnen- den Böoter dem äolischen Stamme der Hellenen an, der jedoch hin- sichtlich seiner Eigenthümlichkeit so wenig in einem scharfen Unterschiede gegen die drei übrigen Stämme gefaßt werden kann, daß man Ln dem Namen nur eine unbestimmte Bezeichnung für die keinem der übrigen Stämme angehörigen Hellenen zu sehen geneigt ist. Demselben Stamme rechnet man die von den Thessalern in dem eigentlichen Thessalien Vor- gefundene Bevölkerung nebst den Magnetern zu. Die Abgrenzung ihrer Gebiete muß, wie deren Zersplitterung, namentlich die Trennung der Lokrer, zeigt, erst nach heftigem Hin- und Herdrängen erfolgt sein. Die Herrschaft der Thessaler würde sich in diese durch ihre Zerstückelung wenig widerstandsfähigen Gebiete erstreckt haben, hätte nicht das Oeta- gebirge die Abwehr eines weiteren Vordringens der nördlichen Nach- barn erleichtert. Den Haupteingang bildete der Paß der Thermopylen zwischen dem östlichsten Abfall des Gebirges und der Meeresküste. Er- lag da, wo das Gebiet der Malier an das der epiknemidischen Lokrer stößt und seine Hüter gegen die Thessaler waren durch ihre Lage die Phocier. 8. Von einer besonderen Bedeutung war unter den genannten kleinen Bezirken der von Doris mit seinen vier Städten als Ausgangs- punkt der Wanderung, durch welche die Dorer, verbunden mit einer Schaar von Aetolern, über die Meerenge von Naupaktus in den Pelo- ponnes eindrangen und in dessen größtem Theile alle Verhältnisse ver- änderten. Dieses Volk muß bis zur Besitznahme des Peloponnes vor- zugsweise ein wanderndes gewesen sein, da es vor allen Griechen als ein acht hellenisches ausgezeichnet wird, was es nur dadurch geblieben sein kann, daß es sich nirgendwo lange genug aufhielt, um sich mit pe- lasgischer Bevölkerung zu vermischen oder, wo es sich niederließ, sich gleich einem rastenden Kriegsheere in scharfer Absonderung gegen die Vorgefundenen Bewohner der Gegend behauptete. Wollte man sich übrigens die Landschaft Doris als seinen Aufenthalt vor dem Einzuge in den Peloponnes denken, so müßte man annehmen, daß dieselbe von viel größerer Ausdehnung gewesen sei und sich erst durch den Verlust so vieler Mannschaft auf ihre nachmaligen Grenzen beschränkt habe. Denn, wenn auch eine im Verhältniß zu der ursprünglichen Bevölkerung des Peloponnes kleine Schaar hinreichte, dort mit dem Schwerte in der

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1. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 33

1874 - Kreuznach : Voigtländer
33 a. A.kq rncnt ten mit dem Vorgebirge Aktium (Schlacht 31 v.^Chr^s b. Aetolien. groentheils gebirgig und unwirthch; c. Doris, die kleinste Landschaft, zwischen Oeta und Parnassus; d. Lokris, 2 Landschaften, die eine sdlich von Doris am korin-tmchenbnsen, die andere stlich von Doris am enbischen Meere; xs.^Phocis, mit dem Parnassus, an dessen Fue die heilige . z Tempelstadt Delphi mit dem Orakel des Lichtgottes Apollon; f. Bo tjejt, ein in sich abgeschlossenes, feuchtes Fruchtland (Rinderland"), mit den Bergen Helikon und Cithron, dem See Kopais, dem Flusse Cephissus; Schauplatz vieler Schlachten; Städte: , Plat (Schlacht 479), Thespi (die Thespier bei Thermopyl 480), Leuktra (Sieg des Epaminondas 371), Koronea (Schlacht 394), g. A^ti^, durch den Cithron von Bonen getrennt, eine Halbinsel, mit dem Vorgebirge Smtium^ den Bergen Laurium (Sil-ber), Hymettus (Honig), Pentelikus (Marmor), den Flrchen Jlissus und Cephissus. An Fruchtbarkeit nicht ausgezeichnet, war die steinige, karg bewsserte Landschaft, der der sich der heiterste Himmel wlbte, sehr sorgfltig angebaut und lieferte die ppig-ften Ernten von Oliven und Feigen (Streit der Gttin Pallas Athene mit dem Meergotte Poseidon um den Vorrang im Gottesdienste). Die Haumtm.war^das glnzende, volkreiche Athen (mit^demha^ Ferner zu bemerken: di^^Wen^wrmgnmchlaht^W)und Eleusis (Mysterien); h. Me^ris, kleine gebirgige Landschaft am Isthmus, mit der (Stabt' Megara. Der Peloponnes, bessert Grenzen aus dem Bisherigen klar sind, hat im S. den mefsenisc^en und lakonmen, im O. den argolmen^Meerbusm^. Er enthklt^ebenfalls acht Landschaften: ^at^orintliien, durch den Isthmus mit Megaris verbunden, mit^^er ^emrh-^und^kunstreiche^^Handelsstadt Korint lj sfen^an^wei^!eeren; Feste Akrokorint^ b. Sicyonien mit der Stadt Sich^) Andr, Grundri der Weltgeschichte. lote Auflage. 3

2. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 37

1885 - Kreuznach : Voigtländer
37 1). Atolien, grtenteils gebirgig und unwirtlich; c. Doris, die kleinste Landschaft, zwischen ta und Parnassus; d. Lokris, 2 Landschaften, die eine (die ozolischen Lokrer) sdlich von Doris am korinthischen Busen, die andere (die opuntischen und die epikuemidischeu Lokrer) stlich von Doris am eubischen Meer; e. Phocis, mit dem Parnassus, an dessen Fue die heilige Tempelstadt Delphi mit dem Orakel des Lichtgottes Apollon; f. Botien, ein in sich abgeschlossenes, feuchtes Fruchtlanb (Rinderland") mit den Bergen Helikon und Cithrou, dem See Kopais, dem Flusse Cephisus; Schauplatz vieler Schlachten; Städte: die siebenthorige Hauptstadt Theben, Plat (Schlacht 479), Thespi (die Thespier bei Thermo-pyl 480), Leuktra (Sieg des Epamiuondas 371), Koronea (Schlacht 394), Chronea (Schlacht 338); g. Attika (41 Q.-M., 2250 Q.-Km. mit 20 M. Kste), durch den Cithron von Botien getrennt, eine Halbinsel mit dem Vorgebirge Suuium, den Bergen Lanrium (Silber), Hymet-tns (Honig), Pentelikns (Marmor), den Flchen Jlissns und Cephisus. An Fruchtbarkeit nicht ausgezeichnet, war die steinige, karg bewsserte Landschaft, der die sich der heiterste Himmel wlbte, sehr sorgfltig angebaut und lieferte die ppigsten Ernten von Oliven und Feigen (Streit der Gttin Pallas Athene mit dem Meergotte Poseidon um den Vorrang im Gottesdienste). Die Hauptstadt war das glnzende, volkreiche Athen (mit dem Hasen Pirens). Ferner zu bemerken: die Flecken Marathon (Schlacht 490) und Elensis (Mysterien); h. Megris, kleine gebirgige Landschaft am Isthmus mit der Stadt Megra. C. Der Peloponnes, dessen Grenzen aus dem Bisherigen klar sind, hat im S. den messenischen und lakonischen, im O. den acholischen Meerbusen. Er enthielt ebenfalls acht Landschaften:

3. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 37

1886 - Kreuznach : Voigtländer
37 b. Atolien, größtenteils gebirgig und unwirtlich; c. Doris, die kleinste Landschaft, zwischen Öta und Parnassns; d. Lokris, 2 Landschaften, die eine (die ozolischen Lokrer) südlich von Doris am korinthischen Busen, die andere (die opnntischen und die epiknemidischen Lokrer) östlich von Doris am entmischen Meer; e. Phocis, mit dem Parnassus, an dessen Fuße die heilige Tempelstadt Delphi mit dem Orakel des Lichtgottes Apollon; f. Böotien, ein in sich abgeschlossenes, feuchtes Fruchtland („Rinderland") mit den Bergen Helikon und Cithäron, dem See Kopais, dem Flusse Cephifus; Schauplatz vieler Schlachten; Städte: die siebenthorige Hauptstadt Theben, Platää (Schlacht 479), Thespiä (die Thespier bei Thermo-pylä 480), Lenktra (Sieg des Epaminondas 371), Koronea (Schlacht 394), Chäronea (Schlacht 338); g. Attika (41 Q.-M., 2250 Q.-Km. mit 20 M. Küste), durch den Cithäron von Böotien getrennt, eine Halbinsel mit dem Vorgebirge Snninm, den Bergen Lanrinm (Silber), Hymet-tus (Honig), Pentellkus (Marmor), den Flüßchen Jlissus und Cephisus. An Fruchtbarkeit nicht ausgezeichnet, war die steinige, karg bewässerte Landschaft, über die sich der heiterste Himmel wölbte, sehr sorgfältig angebaut und lieferte die üppigsten Ernten von Oliven und Feigen (Streit der Göttin Pallas Athene mit dem Meergotte Poseidon um den Vorrang im Gottesdienste). Die Hauptstadt war das glänzende, volkreiche Athen (mit dem Hafen Piräeus). Ferner zu bemerken: die Flecken Marathon (Schlacht 490) und Eleusis (Mysterien); h. M eg aris, kleine gebirgige Landschaft am Isthmus mit der Stadt Megara. C. Der Peloponnes, dessen Grenzen aus dem Bisherigen klar sind, hat im S. den messenischen und lakonischen, im O. den arg.olischen Meerbusen. Er enthielt ebenfalls acht Landschaften:

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 69

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Don 2000 bis 560 v. Chr. 69 späterer Zeit durch den ätolischen Bund wieder merkwür» dig machte. Indessen halte die königliche Negierung, wahrscheinlich bald nach dem trojanischen Kriege, auch in Atollen aufgehört. 5. Doris. Der dorischen Wanderungen in den Peloponnes und nach Kleinasien ungeachtet, behaupteten doch Dorer fort- während Doris, und genossen in Kriegen den Schutz Sparta'ö, welches in Doris stets sein Mutterland ehrte. 6. L o o r i ö. Auch bei den drei Stämmen der Locrer, welche im- mer von einander unabhängig waren, wurden nach dem tro- säuischen Kriege (eine genauere Zeitbestimmung ist nicht möglich) freie Verfassungen eingeführt. 7. P h 0 e i s. Diese Landschaft, einer der ersten Sitze der Hellenen, erhielt, wie die Sage lehrt, seinen Namen von Phocus, ei- nem Corinther und llrenkel des Aolus, der sich daselbst mit einer Colonie niederließ. Die Herrschaft der Stamm-Für- sten endigte indessen in Phocis schon zur Zeit des Ein- falls der Herakliden. 6. B ö 0 t i e n. Nach der Eroberung Thebens durch die Epigonen (1215) ward ein Theil der Böotier durch Thracier und Pelasger vertrieben, und begab sich zu den Arnäern in Thessalien. Aber in dem sechzigsten Jahre nach der Eroberung von Troja verließen diese Böotier, von den Thessaliern ge- zwungen, Arnä wieder, und kehrten in ihre alte Heimath zurück. Bald hierauf (um 1126 v. Ehr.) ward die Herr- schaft der Stamm-Fürsten in Böotien aufgehoben, und meh- rere böotische Städte, wie Theben, Platää, Thespia, Tanagra und Ch ä r 0 n e a, gaben sich eine freie Verfassung. Auch bildeten diese.städte einen Bund mit einander, an dessen Spitze Theben stand, welches jedoch durch seine An- maßungen gegen die Verbündeten nicht selten Kriege ver- anlaßte. - Der epische Gesang, welcher frühe schon wohl in ganz Griechenland geblühet, dann in Ionien durch Ho- mer verherrlichet ward, verlebte wahrscheinlich gegen die *

5. Geschichte der Alten Welt - S. 60

1860 - Freiburg : Herder
60 Geschichte der alten Welt. Grundsatz: ehre die Götter, wie es deine Stadt oder dein Volk von jeher gethan hat, handle den Gesetzen gehorsam, genieße die Freuden des Lebens und sürchte den Tod nicht, weil du ihn doch nicht abwen- den kannst. Wanderungen der griechischen Stämme: der Chessater, Söoter, Äeoter, Ionier, Äorer. Die sogenannte Rückkehr der Herakliden (1104 v. Chr.). § 174. Nach dem trojanischen Kriege, der Sage nach zwei Men- schenalter später, begann eine Erschütterung Griechenlands, die sich von Epirus und Thessalien bis an die südlichen Vorgebirge des Peloponnes ausdehnte. Die thesprotischen Thessaler brachen aus Epirus über den Pindus in Thessalien ein, das von ihnen seinen Namen erhielt. Die Aeoler, welche das Land inne hatten, wurden theils unterjocht und zu Leibeigenen (Penestä) gemacht, theils wandten sie sich südwärts und suchten zu Schiffe eine neue Heimath; der Stamm der Arnäer da- gegen vertrieb die Min per aus Orchomenus und die Kadmeionen Böotien. aus Theben und gründete in»dem Gebiete, das seitdem Böotia hieß, einen Bundesstaat (von 10 bis 14 Städten). Die Dorer mußten ebenfalls aus ihrer Heimath im nördlichen Thessalien weichen und er- kämpften sich Wohnsitze in dem Hochthale zwischen Oeta und Parnaß, Doris, die kleine Landschaft Doris, aus welcher sie die Dry open vertrieben. Sie drangen aber weiter vor, zogen eine Schaar Aetoler an sich, setz- Elis. ten bei Nhion über den korinthischen Meerbusen und eroberten Elis, Pcloponncs. welches den ätolischen Freunden überlassen wurde, darauf Messe ne, - Lakonien, Argos, Korinth, Sikyon, zuletzt Megara; an Attika scheiterten die Angriffe der böotischen Aeoler wie der pelopon- nesischen Dorer. Nach Attika flüchteten sich auch die Ionier, welche ihr Achaia. Land den aus Argolis von den Dorern vertriebenen Achäern überlassen mußten, das seitdem Achaia genannt wurde. Arkadien. Arkadien, das Kernland des Peloponnes, blieb unbezwungen; von den anderen Städten leisteten mehrere einen sehr hartnäckigen Widerstand, z. B. Argos, Korinth, besonders Amyklä in Lakonien. Die Dorer errichteten in der Nähe eines solchen Platzes auf einem natürlich festen Punkte Verschanzungen und befehdeten von da aus denselben so lange, bis er endlich genommen wurde, oder die ermüdeten Einwohner auswanderten, oder sich unter Bedingungen unterwarfen, oder sich mit den Dorern (wie in Phlius) in den Grundbesitz theilten und zu einem Gemeinwesen vereinigten; diejenigen, welche ohne Vertrag sich ergaben oder geradezu gefangen wurden, traf das Loos der Leib- eigenschaft. § 175. Die Sage läßt die dorische Eroberung viel rascher vor sich gehen, als sie in der That geschah, und bezeichnet sie als die Rück- 1104v. Chr. kehr der Herakliden in den Peloponnes, weil dem Herakles, von welchem die dorischen Fürsten abstammen wollten, die Herrschaft im Pe- loponnes eigentlich gebührt hätte (s. § 145). Herakles ältester Sohn Hyllus schon habe sein Recht geltend machen wollen, sei aber auf dem Isthmus erschlagen worden; gleiches Schicksal hatte der Enkel Aristo- machus, und erst dessen drei Söhne Temenuö, Kresphontes und

6. Griechische und römische Geschichte - S. 3

1892 - Berlin : Nicolai
3 ist kaum ein Punkt zu finden, an dem das Auge des Schiffers bei klarem Wetter nicht von Insel zu Insel reichte. Das Klima ist im Norden des Ägäischen Bieres ähnlich dem Mitteldeutschlands; es gedeihen dort keine Südsrüchte. Aber südlich vom 40° beginnen die immergrünen Wälder; südlich vom 39° reifen in den Thälern Reis und Baumwolle, in Enböa und Attika auch einzelne Palmen. Im Peloponnes treten sie in Wäldern ans; in Argolis gedeihen Zitronen und Orangen. Die rasche Folge des Klimas bewirkt eine große Mannigfaltigkeit der Naturerzengnisse. Das Klima ist ein sehr gesundes und regt die menschliche Kraft, die körperliche wie die geistige an, weder zu große Hitze noch strenge Kälte erschlaffen und hemmen die Thatkraft des Einwohners; doch muß er arbeiten, um feinen Lebensunterhalt zu erringen. Die Gestaltung der Oberfläche des Landes ist ebenso mannigfaltig wie die der Küsten. Mäßig hohe Berge und Thäler wechseln; es breiten sich hier feine großen zusammenhängenden Flächen aus, vielmehr werden die Menschen zu kleineren staatlichen Gemeinschaften in den einzelnen Thälern gesondert. Daher schloß sich Griechenland nicht zu einem einigen Reiche zusammen, sondern fast jede Stadt bildete einen Staat für sich. Die reiche Küstenentwickelung aber lud zum Seeverkehr ein; fremde Schiffe kamen, und griechische sichren in die Fremde. Die klare Luft bei Tage, die Sterne ant wolkenlosen Himmel erleichterten die Schiffahrt. Vom Morgen bis zum Abend weht ein regelmäßiger Nordwind, die Nacht hindurch der entgegengesetzte. Das Volk. Das griechische Volk gehört dem indogermanischen Stamme an und ist vor alters aus Asien eingewandert. Es ist verwandt den Italikern, den Kelten, den Germanen, den Slaven und den in Asien zurückgebliebenen Medern, Persern und Indern. Das von den Römern „Griechen" genannte Volk nannte sich selbst „Hellenen"; es erhob sich stolz über die anderen Völker als über Barbaren. Vor den Hellenen sollten die Pelasger das Land bewohnt haben, aber unter diesen ist wohl die Gesamtmasse des Volkes zu verstehen, aus denen sich die Hellenen als besonders begabter Stamm emporhoben. Die Hellenen erscheinen sogleich in zwei Hauptzweige gespalten, in den der Dorer und der Joner. Neben diesen treten die Äoler auf. Die letzteren bewohnten Thessalien und Mittelgriechenland mit Ausnahme der Berglandfchaft Doris und Attikas, wie im Peloponnes die Landschaften Achaja, Elis, Arkadien. Die Joner hatten Attika und Euböa inne. Sie waren es, die am meisten zur Schiffahrt neigten; sie hatten die Inseln besetzt, sich in Chalkidike und in Kleinasien angesiedelt und gründeten auch in Ägypten Niederlassungen. Die Dorer wanderten ans Doris in den Peloponnes und bemächtigten sich der Landschaften Korinth, Argos, Lakonien und Messenien; sie besetzten Kreta und die Südwestküste Kleinasiens. i*

7. Griechische Geschichte - S. 8

1889 - Heidelberg : Winter
1104 8 Von bei- dorischen Wanderung bis zum Anfang der Perserkriege. des Handels und Gewinns. 11. Hestia (Vesta), Göttin des häuslichen Herdes und Glücks. 12. Demeter (Ceres), Schwester des Zeus, Göttin der fruchtbringenden Erde und des Ackerbaues als der Grundlage'bürgerlicher Ordnung und friedlichen Lebens. - Iris war die Botin der Götter. Der Kultus der Demeter wurde mit den unterirdischen Göttern in Beziehung gesetzt, an deren Spitze Hades (Plnto) und seine Gattin Persephone (Proserpina) standen. Bon einem Leben nach dem Tode (im Hades) und einer ewigen Vergeltung (entweder im Elysinm oder Tartarus) gaben die eleusinischen Mysterien sinnbildliche Andeutungen. Als fremder Götterdienst fand schon früh der thrakische Knltns des Dionysos (Bacchus), des Gottes des Weinstocks, in Griechenland Eingang. Nach der Vorstellung der Griechen galt als Sitz der Götter der Berg Olympus in Thessalien. Mit der Religion standen die Orakel (Weissagestätten), aus welchen man den Götterwillen zu vernehmen glaubte, in enger Verbindung. Unter denselben war das älteste das des Zeus zu Dodona in Epirus (Zeichenorakel) , das besuchteste das des Apollon zu Delphi (Spruchorakel), in dessen innerstem Heiligtum die Priesterin Pythia ihre Weissagesprüche erteilte. Ii. Von der dorischen Wanderung bis zum Anfana der Perserkriege (1104-500). § 5- Die dorische Wanderung (Rückkehr der Herakliden). Die griechischen Kolonien«. Den Ansang der eigentlichen geschichtlichen Zeit bilden große Wanderungen der Stämme und Veränderungen ihrer Wohnsitze, mit welchen die Ausseuduug und Gründung von Kolonieen in Zusammenhang steht. Die folgenreichste dieser Wanderungen ist die dorische Wanderung. Ilm das Jahr 1104 wanderten die Dorer, von anderen Stammen verdrängt, ans ihren Wohnsitzen in Thessalien (am Othrys und Öta) nach Mittelgriechenland aus. Hier ließen sie sich zuerst in der nach ihnen benannten Landschaft Doris nieder, wo sie die dorische Tetrapolis gründeten, und vereinigten die um das delphische Orakel wohnenden Völkerschaften zu einem Bunde (der delphischen Amphiktiouie). Weil aber die Landschaft Doris für ihre Bevölkerung zu klein war, so sehte ein Teil der Dorer unter Führung der Nachkommen des Herakles (der Herakliden Temenns, Kresphontes, Aristodemus) im Bunde mit Ätolern unter Oxylns von Naupaktus aus über den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes über, dessen vorwiegend achäische Bevölkerung von ihnen nach schweren Kämpfen unterworfen wurde; der letzte achäische König war Tisameuus, Sohn des Orestes. Nur in dem rings von Gebirgen umschlossenen Arkadien behaupteten sich die Achäer.

8. Alte Geschichte - S. 44

1890 - Berlin : Weidmann
— 44 — a) Einwanderung derthessaler aus Epirus nach dem (damals erst so benannten) Thessalien; Verdrängung der Dorer und Boot er über den Öta nach Doris und Böotien. 1 b) Ein Teil der Dorer geht von Doris mit Ätolern zusammen über die Vorgebirge Rhion und Antirrhion weiter in den Peloponnes. Atolisch wird: Elis; dorisch: Messenien, Sparta, Argos, Korinth, Sicyon, Phlius, Megara; die aus diesen Landschaften z. t. vertriebenen Achäer setzen sich in der Nordküste des Peloponnes fest und verdrängen von hier die Ionier nach Attika. Xach der Sage finden Teinenos, Aristodemos und Kresphontes, die Nachkommen des durch Eurystheus der Thronfolge in Argos beraubten Herkules, Unterstützung bei den Dorern zur .Rückeroberung ihres Stammlandes. Ihr Zug gelingt, nach einem Orakel, unter dem dreiäugigen Führer Öxylos, einem Ätoler. Dieser bleibt in Elis, Temenos erhält (beim Losen) Argos, Kresphontes Messenien. Lakonien die Söhne des verstorbenen Aristodemos, Prokies und Eurysthenes. 1050 c) Fortsetzung des Zuges der Dorer über Kreta, Karpathos, Ehodos nach Klein-Asien (Karien mit Halikarnafs und Knidos), d) Entsendung äolischer und ionischer Kolonieen aus dem übervölkerten Böotien und Attika nach der Küste von Mysien (Äolis) und Lydien (Ionien mit dem Bunde der 12 ionischen Städte: Mittelpunkt das Panionium auf Mycale). 900—750 Blüte des heroischen Epos in Ionien.1) 885 Lykurgs Gesetzgebung (zur Versöhnung der Dorer und Achäer?): Sparta durch sie der mächtigste Staat des Peloponnes und Griechenlands. Aufsere Verfassung. Die Bevölkerung zerfällt in: 1. Spartiaten, die eingewanderten Dorer, politisch allein berechtigte Vollbürger, unter sich gleichstehend, den Periöken gegenüber der Adel, zerfallend in 3 Phylen = 30 Oben: an-gelalich 9000 Familien. 2. Periöken, die zurückgebliebenen Achäer, die sich freiwillig unterworfen: ein persönlich freier Bürgerstand (Bauern, Handwerker, Kaufleute) ohne politische Bechte, aber zum Heerdienst verpflichtet: angeblich 20 000 Familien. 3. Heloten, die mit Gewalt nach langer Verteidigung (inhelos?) unterworfenen Achäer: Staatssklaven. Erbliches Doppelkönigtum der Prokliden und Eurystheniden oder der Agiaden und Eurypontiden; Gerusia (30 Mitglieder), Volksversammlung. 2) Innere Einrichtungen: öffentliche, streng-kriegerische Erziehung der Spartiaten (Syssitien); Abwehr' von Verweichlichung und Luxus durch Gleichheit des Bechtes und des Besitzes: gleich große, nicht durch Zukauf zu vergröfsernde Ackerlose der einzelnen Familien und Institut der Erbtöchter. — Einführung von Eisengeld für die Spartiaten; Absperrung der Grenzen. Anm. Ähnlich war die Verfassung des gleichfalls dorischen Kreta. ’) S. u. Anhang I. — 2) Wird fälschlich ukia genannt.

9. Die Weltgeschichte - S. 121

1849 - Heidelberg : Winter
§. 32. Die griechischen Colonicen. 121 den Peloponnes auf, besiegten in einer großen Schlacht den Herrscher von Argos (den Enkel des Agamemnon) und andere sich ihnen wider- setzende (meist achaische) Fürsten und Völker, und eroberten in viel- fachen Kämpfen, die sich durch mehrere Jahrhunderte hindurchzogen, endlich den ganzen Peloponnes, mit Ausnahme von Arkadien. Die erobernden Könige und Anführer stellten sich in jedem eroberten Lande an die Spitze der Regierung; ihre Stammgenossen bildeten darin den edleren Stand mit vollem Bürgerrechte und freiem Grundbesitze; die Besiegten sanken zu Hörigen herab. Was die pelas- gischen Einwohner betrifft, so blieben sie nach wie vor unvermischt. — Diejenigen Besiegten, die sich nicht unterwarfen, wunderten entweder in andere Gegenden des Festlands aus, wie die Achäer in Lakonien nach Achuja, wo sie die dort wohnenden Joner ver- trieben, die dann in Attika eine neue Heimath fanden; oder sie verließen das Festland ganz und gründeten auf den Inseln des ägäischen Meers und aufder Westküste von Klein- asien neue Niederlassungen, die den Namen Äolis, I o n i e n und Doris führten. Äolis oder die äolischen Colonicen, von Peloponnesiern und Böotiern gestiftet; sie entstanden zunächst auf der Insel Lcsbos (1089 v. Ch.) und aufder mysifchen Küste Kletnasiens, und ihre zwölf Städte (worunter Mitylene auf Lesbos die wichtigste war) standen in Bundesgcnoffenfchaft zu einander; Jomen oder die ionischen Colonicen, gestiftet von Jonern (1004 v. Ch.), die vor den Dorern aus Achaja nach Attika geflohen, und von da nachher von den Söhnen des Kodrus nach Klcinasien geführt worden waren, wo sie sich auf der lydischen und karischcn Küste und auf den Inseln Samos und Ch tos ntederließcn. Sie bildeten gleichfalls einen Verein von zwölf politisch-verbundenen Staaten, worunter Smyrna, Ephesus, Samos und vor allen Milet, als Vorort, die wichtigsten waren; Doris oder die dorischen Colonicen, gestiftet von solchen Dorern, die im Peloponnes kein erwünschtes Unterkommen gefunden hatten, und sich nach und nach auf der karischen Küste und auf den Inseln Kos und Rhodus ansiedelten. Unter den dazu gehörigen Städten waren H alikarna ffus und Kn idus die wichtigsten. Zu den frühesten ionisch en Niederlassungen gehörte auch die dem Apollo geweihte Insel Delos mit den um sie hcrumliegenden Cycladen. Das eigent- liche I onie n auf der mittleren Westküste Klcinasicns fammt den dazu gehörigen Inseln erfreute sich des heitersten und mildesten Himmels und der günstigsten

10. Geschichte des Altertums - S. 19

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
8. Griechenland im besonderen. 19 b) Mittelgriechenland (= Rheinprovinz), durch den Pa der Ther-mopylen mit Thessalien verbunden, zerfllt in die Landschaften Akar-nanien, tolien, Lokris, Doris, Phokis, Btien, ttika und Megaris. Die beiden ersten wurden durch das tiefe Tal des vom Pindos kommenden Achelos voneinander geschieden. Die Natur dieser unzugnglichen, wenig fruchtbaren Gaue hielt die einheimische Bevlkerung in ihrer Kulturentwicklung zurck. Im Westen sind die mittleren Ionischen Inseln Len'kas, Kephallenia, Jthaka und Zakynthos vor-gelagert, bis auf das felsige Jthaka smtlich durch guten Boden bevor-zngt. Das stliche Mittelgriechenland ist durch eine tiefe Binnensenke (in welcher der Kephissos nach dem Kopaissee^) fliet, in zwei Reihen hoher Kalkberge geteilt: Im Norden liegt am Malischen Meerbusen der 'ta mit dem schmalen Seepa der Thennopylen, im Sden der Parna (2500 m), der Kitharon, der Pentelikos, der Hymettos und das Kstengebirge Larion, im Vorgebirge Snium endigend. Im Saronischen Meerbusen sind die Inseln Slamis und gina wichtig. Letztere errang, durch ihre Lage begnstigt, fr eine be-trchtliche Zeit die Stellung eines Vorhafens von Athen und Korinth.2) Das Gebiet der meist Viehzucht treibenden Lkrer wurde durch das Phokierland in drei Teile zerrissen, von denen der eine mit Amphissa und Naupaktos westlich vom Parna lag. Das ganz kleine Doris nahm einen Teil des Oberlaufs des Kephissos ein. In Phokis erlangte die 700 m der dem Meere in einem Felsenkessel liegende, prchtige Weissagesttte Delphi eine groe Bedeutung. In Botien sind Theben, Leu'ktra, Plat, Korouea, Ch-rouea und Orchmenos zu merken. Zwischen Botien und dem an-grenzenden ttika bestand der grte Gegensatz. Botien war wasser-reich, daher fruchtbar, berhmt durch seine Rinder und Rosse und hatte oft bedeckten Himmel; Attika (= Hauptland von Mecklenburg-Strelitz) grtenteils wasserarm, bis auf seine beiden Kstenebenen wenig fruchtbar und berwlbt von heiterem blauen Himmel. Der Eigenart des Landes zufolge waren die Botier schwerfllig und wenig regsam, die attischen Bewohner leichten und beweglichen Geistes. Jene waren vorwiegend Landbauer und Viehzchter, diese Hndler, Seeleute, Freunde geistigen Strebens. Auer der Hauptstadt Athen waren in Attika noch Marathon und El-en'sis wichtig. Auf der Landenge, welche zum Peloponnes fhrt, finden wir das Lndchen Megaris mit der Stadt Megara, sonst mager und drftig, aber in der Nhe des Hauptortes reich an Gemsegrten. Von Botien durch die nur 35 m breite, seichte Meerenge des Durch unterirdischen Abzug mit dem Meere verbunden, jetzt entwssert. 2) Vgl. Hongkong zu Kanton. 2*

11. Geschichte des Altertums - S. 57

1898 - Breslau : Hirt
Erste Periode. Wanderung und Kolonisation der Griechen. 57 sie ihm in die Arme; auch der alte Vater Laertes ward herbeigeholt und freute sich des heimgekehrten Sohnes. 23. Wanderung und Kolonisation der Griechen. a. Dorische Wanderung. Etwa gegen das Ende des 12. Jahrhunderts rckten von Nordgriechenland her die Dorier und Botier, von anderen Stmmen bedrngt, in Mittelgriechenland ein; letztere blieben in der nach ihnen genannten Landschaft vorlufig wohnen, den Doriern wurde es aber in Doris und Phocis bald zu enge. Sie wanderten weiter nach Sden, setzten der die korinthische Meerenge und eroberten in langen Kmpfen gegen die dort wohnenden Acher fast den ganzen Peloponnes. In Messenien, Lakonien und Arglis richteten sie dorische Staaten ein, in denen sie als freie Brger und Grundbesitzer lebten, während die in der Heimat bleibenden Acher Hrige wurden. Nur die Arkadier in ihrem Gebirgslande behaupteten ihre Freiheit. Diejenigen Acher, welche sich den siegenden Doriern nicht unterwerfen wollten, wanderten nach der Nordkste des Peloponnes, wo nun der Name Achaja aufkam. Die hier vertriebenen Sortier wandten sich teils nach Attika, teils weiter nach Osten. b. Die Besetzung der Westkste Kleinasiens. Nachdem die Wnde-rimg im Peloponnes ihr Ende erreicht hatte, richtete sich die Bewegung nach Osten. Wahrscheinlich erfolgte dieselbe zuerst von Botien aus, wo durch den Zusammenflu der Völker aus Sd und Nord eine bervlkerung entstand. _ Unter der Leitung vertriebener Acherfrsten wanderten von hier die oler nach der Nordwestkste Kleinasiens aus, wo sie sich aus Lesbos niederlieen, um von hier aus die einheimischen Staaten zu unter-werfen. Diese Kmpfe bilden wahrscheinlich den Hintergrund der Home-rischen Heldengedichte. Die Jonier wanderten hauptschlich von Attika aus. Hier sammelten sich die aus Achaja und anderen Landschaften flchtenden Griechen, von denen aber die Unternehmendsten nach den Cykladen und weiter nach Kleinasien zogen. Hier lieen sie sich auf der Mitte der Kste nieder und berstrahlten bald alle Hellenen an geistiger Bildung. Unter ihren zwlf Stdten waren Ephesus und Milet die wichtigsten. Auch die Dorier, die Urheber dieser Wanderungen, folgten der allgemeinen Bewegung und grndeten sdlich von den Joniern, aus dem Festlande und den Inseln des sdwestlichen Kleinasiens einen Bundesstaat von sechs Stdten, unter ihnen Halikarnassus; auch die Inseln Rhodus und Kreta wurden von ihnen besetzt. Etwa um das Jahr 1000 haben die griechischen Stmme dauernd feste Wohnsitze gewonnen. Die Dorier behaupteten auer Doris und Phocis besonders Lakonien, Argolis

12. Bd. 1 - S. 107

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
29. Mittel-Griechenland (die eigentliche Hellas oder Livadicn). 107 Die fortgesetzten Bergketten des Pin dos, denen die Gebirge des Oeta begegnen, trennen Aetolien von Doris und den Ozotischen Lokrern. Doris, eine der kleinsten Provinzen von Hellas, war die Wiege tapferer Männer. Von dem Fuße des Oeta zogen diejenigen aus, die, von den Heraklidcn geführt, in den Peloponnes hinabstiegen, die alten Bewohner der südlichen Halbinsel verdrängten und die Be- herrscher von Lakonien, Messene und Argolis wurden. Von hier ging jenes Heer aus, das Athen bedrängte und das Selbstopfer des Kodros ver- anlaßte; von hier die Pslanzvölker, die ein neues Dorten ans den Kü- sten von Asien gründeten. In früheren Zeiten standen sie fast immer auf der Seite der Spartaner, ihrer Stammesgenossen; späterhin aber fielen sic der Uebermacht der Aetoler anheim. Die Lokrcr werden in der Geschichte von Hellas nur selten ge- nannt. Oestlich grenzte Phokis an Lokricn, das sich von dem nörd- lichen Oeta bis an den korinthischen Meerbusen herabzieht. In seiner ganzen Breite wird es durch den Kephissos durchströmt, berühmt durch den Schutz der Charitinnen, deren alter Tempel sich an seinen Ufern erhob. Seine Thäler waren fruchtbar an Oel und Wein; und die Ge- birge, die es von drei Seiten umgaben, hegten ein fleißiges Volk, daö sich durch Freiheitsliebe und Tapferkeit auszeichnete. In der westlichsten Gegend dieser Provinz erhebt sich der doppelte Gipfel des Parnasses, an dessen Fuße und von dessen steilen Klippen geschützt, Delphi mit seinen Tempeln ruhte: das gemeinsame und reichste Orakel aller Griechen. Hier hatte der fromme Glaube naher und ferner Gegenden die mannichfaltigsten Werke der Kunst vereinigt, in denen oft der Reichthum des Stosses mit der Schönheit der Form wetteiferte, so daß ganz Delphi einer Schatzkammer der Kunst glich, dergleichen die neue Welt nirgends zusammengekauft oder geraubt hat. Der Tempel selbst wird als ein Muster der Architektur gerühmt. In seinem inneren Heiligthume war der Schlund, über welchem der heilige Dreifuß stand, den die Pythia bestieg, wenn sie die begeisternden Dämpfe der Crdc in sich aufnahm. Nur zu gewissen Zeiten sprach der Gott. Dann kamen ans allen Gegenden von Hellas und Asien Ge- sandtschaften der Städte, die in feierlichen Zügen zu dem Tempel wall- fahrteten und mit Gesängen, Opfern und Tänzen die Gunst des Gottcö erflehten. Hier wurden die pythischen Spiele gefeiert, die mit den olympischen im Range wetteiferten und die Leibesübungen mit poetischen Wettstreiten paarten. Unsern von dem Tempel sprudelte ans dem Fel- sen die Quelle K a sta li a, ein heilig geachteter Bach, an welchem die Musen ihre Tänze feierten. Das ganze Gebirg schien von Göttern bewohnt. In der weiten koryzischen Grotte erhoben sich Altäre des Pan und des Bakchos, und in den Hainen umher wurden die Nymphen und die Götter der Wälder verehrt. Mit dem milderen Dienste der Binsen wechselte die ungestümere Feier der Mänaden ab, die hier, aus einem der Gipfel des Parnassos, den Tempel des Bakchos um- schwärmten.

13. Das Altertum - S. 19

1893 - Leipzig : Voigtländer
19 - 3. Griechenland ist reich an Gebirgen, arm an bedeutenderen Flssen. a. Gebirge: im N. der Pindus, von welchem nach M. hin das keraunische. nach O. daskambunische Gebirge sich erstreckt mit dem Gtterberge Olympus (fast 3000 m). Von dem Olymp ist durch das Thal Tempe geschieden der Dffa, an den sich der waldreiche Pelkon schliet; sdlich davon liegt der ta (zwischen ihm und dem Malischen Meerbusen der Engpa der Thermopylen swarm-thor, mit warmen Schwefelquellen, Schlacht 480 v. Chr., jetzt durch Anschwem-mung des Sperchms eine breite Ebene]), der vielgipselige Parnassus (dessen Spitze allein die deukalionische Flut nicht erreichte) und der Heltkon (Musen-berg); auf der sdlichen Halbinfel der wildzerrissene, rauhe Taygtus. b. Flffe: im N. der Peneus (zwischen Olymp und Dffa) in das gifche Meer; im W. der Alpheus in das jonifche Meer; im S. der Eurtas in das Mittelmeer. 4. Einteilung: Griechenland zerfllt in A. Nord griechenland. R. Mi ttel-griechenland oder Hellas (im engeren Sinne), C. die Halbinsel Peloponnes und D. die Inseln im jonischen und gischen Meere. A. Nordgriechenland enthielt zwei Landschaften: a. Epirus im W., von meist barbarischen Vlkerschaften bewohnt, mit Dodna (Drakel des Zeus); t>. Thessalien, durch den Pindus von Epirus geschieden, mit den Bergen Dlymp, Dffa, Pelion, die eine fruchtreiche Ebene umgeben, durchstrmt von dem Peneus, an beffen Ausflu das schne Thal Tempe; Städte: Pharslus (Sieg Casars 48 v. Chr.), Jolkos (Argonauten). - B. Mittelgriechenland ist durch den ta von Nordgriechenland, durch den korinthischen und den saro-Nischen Busen vom Peloponnes getrennt, mit dem es durch den Isthmus von Ko-rinth zusammenhngt. Es umfat von W. nach D. folgende ach t Landschaften: a. Akarnanienmit dem Vorgebirge Aktium (Schlacht 31 v. Chr.); b. tolien, grtenteils gebirgig und unwirtlich; c. Doris, die kleinste Landschaft, zwischen ta und Parnassus; . Lokris, 2 Landschaften, die eine sdlich von Doris am korinthischen Busen, die andere stlich von Doris am eubifchen Meere; e. P hoeis, mit dem Parnassus, an dessen Fue die heilige Tempelstadt Delphi mit dem Drakel des Lichtgottes Apollon; f. Botien (f. Nebenkarte Hl), ein in sich abgeschlossenes, feuchtes Fruchtland (Rinderland") mit den Bergen Helikon und Cithron, dem See Kopis; Schauplatz vieler Schlachten; Städte: die siebenthorige Hauptstadt Theben, Plat (Schlacht 479), Thespi (die Thespier bei Thermopyl 480), Leuktra (Sieg des Epa-minondas 371), Koronea (Schlacht 394), Chronea (Schlacht 338); g. 2111 i f a (in der Gre des Herzogtums Anhalt,mit 150 km Kste), durch den Cithron von Botien getrennt, eine Halbinsel mitdem Vorgebirge S u n i u m, dem Steilabfall des silberreichen L au rio ng ebir ges. An Fruchtbarkeit nicht ausgezeichnet, war btesteimge, karg bewfferte Landschaft, der die sich der heiterste Himmel wlbte, sehr sorgfltig angebaut und lieferte die ppigsten Ernten vondliven und Feigen (Streit 2*

14. Theil 2 - S. 147

1832 - Cassel : Bohné
147 Eraecia Propria. Eocris. inend, und das Oetagebirge von dem Parnassus tren- nend. Bei Cytinium nimmt er den Fl Pindus auf. Urei 71 w ohne \\ Nach Herod. 1, 3(3. und 8, 31. Paus. 4,34. Dryo- pes, Aqvotcbqt d. i. Baumgesichter, Waldmenschen. Eingewanderte Bewohner. Dores, welche Herakles oder Hercules aus Thes- salien, und zwar aus der Gegend Flistiaeotis genannt, als eine Colonie des grossem Volkes in das Land der Dryopen führte, diese theils vertrieb, t hei Ls un- terjochte und seinen Sohn Hyllos als Nachfolger des Königs Aepalios in dem kleinen Ländehen hinterliess, das nachgehends Doris genannt ward, und von dem aus mit den kriegerischen Bewohnern desselben die aus dem Peloponnesus vertriebenen Herakliden, 80 Jahre nach Trojas Zerstörung, wieder in den Pelo- ponnesus zurückkehrten und diesem ganzen Lande neue Gebieter gaben. Str. 9, 4l7. ff. Vorziigliche Städte. Vier. Die sogenannte Tetrapolis, wie Str. 9, 417. sie mit folgenden Worten nennt: Ovtoi (gtwqdiq) fiiv ovv Ol T7\V Tuqutloxlv Oiy.tjouvteg, 7]V Cpaoiv tivui ¡Xrjtqonoxlv Tctiv cmavtiov Aaqihav’ nohig <5’ toyov Vqiveov , Boiov, Illvdov, Kv- jlviov. Sie waren also Erineus (Palaeocliora) ; Bo'ius oder Boium (Bralo); Pindus, Kytinion ( Kainara ) ; deren Lagen jedoch noch nicht völlig bestimmt worden sind, indem Dodwell T. 2, 180. zwar mehrere vollständige Ruinen in Doris sah, ohne jedoch sie genau angeben zu können. Nach andern altern Schriftstellern, als Tzetzes ad Ly- koph. 980. u. d. Schol. ad Pind. Pyth. H. 1. gab es noch zwei andere alte Städte in Doris, Karphaea fcravia) und Dryope, die sogar noch vor der Ankunft der Dorer vor- handen gewesen seyn sollen. Ungewiss bleibt es noch: ob Callidromos (Nebropolis; Kruse_) noch dazu gerechnet werden kann. An merk. Yergl. O. Müller’s Schrift: die Dorier. v “ ivc f y . 10 *

15. Geschichte des Alterthums - S. 194

1852 - Weimar : Albrecht
194 Die Kolonien an der west- lichen Küste von Klein- asien. ihren Entwickelungsf und Thatendrang und besetzten nahe und ferne Küsten mit ihren Niederlassungen. In den nächsten fünf Jahrhun- derten nach der dorischen Wanderung wurden auf den meisten In- seln und Küsten des mittelländischen und des schwarzen Meeres grie- chische Kolonien gegründet. Sie waren selbständige Gemeinden und standen mit der Muttcrstadt nur durch ein gewisses Pietätsverhält- niß in Verbindung. Die Gottheiten und der Kultus der Mutter- stadt wurden in die neue Heimath verpflanzt, und die Kolonie be- wies ihre Theilnahme an den hauptsächlichen Festen der Mutterstadt durch Gesandtschaften und Gaben. Gesandte und andere Bürger der Mutterstadt wurden bei feierlichen Gelegenheiten durch Ehren- plätze und andere Auszeichnungen geehrt. Politisch war die Kolo- nie in der stiege! von der Mutterstadt ganz geschieden und nur in außerordentlichen, äußeren oder inneren Unglücksfällen griff die Mut- terstadt in die inneren Angelegenheiten der Kolonie ein, wenn diese ihre Hülfe oder schiedsrichterlichen Ausspruch bedurfte. Fast alle Kolonien wurden an der Küste angelegt und hatten gewöhnlich an den Einwohnern des Binnenlandes hartnäckige Feinde. Die durch ein heiteres und mildes Klima, durch treffliche Be- wässerung und große Fruchtbarkeit ausgezeichneten westlichen Küsten Kleinasiens wurden mit so vielen griechischen Kolonien bevölkert, daß sie wie aus drei griechischen Landschaften bestehend angesehen und mit den Namen Aeolis, Jonia und Doris belegt wurden. Aeolis war die nördlichste und umfaßte einen Theil der Westküste von Mysien; südlich davon an der Küste von Lydien lag Jonia, und wieder südlich von Jonia umfaßte Doris die von Nhodus bis gegen die Insel Samos sich erstreckende Küste von Karten. Die erste dieser Auswanderungen ging vom Peloponnes aus, zunächst nach Böotien, wo sich viele der dort eingewanderten Aeolier an- schlössen, und dann weiter nach Nordwesten über das Meer. Sie heißt die äolische, obgleich auch Griechen anderer Stämme, beson- ders Achäer, daran Theil nahmen. Die zweite Auswanderung, die ionische, wurde von Attika aus von den Ioniern unternommen, welche nach der Einwanderung der Dorier von den Achäern aus dem Peloponnes vertrieben worden waren und in Attika keinen Raum fanden. Endlich zogen auch Dorier aus dem Peloponnes nach Kleinasien. Auch siedelten sich Dorier auf Kreta an, wo dann das dorische Element vorherrschend wurde. Die Gründung' der grie- chischen Kolonien in Kleinasien fand keine großen Schwierigkeiten, weil diese Länder von vielen kleinen, einander feindlichen Völkern bewohnt wurden und die Griechen durch ihren Handel und ihre Ge- werbsthätigkeit sich denselben nützlich zeigten, indem sie ihnen die nöthigen Waaren lieferten. Die ionische Auswanderung wird 140 Jahre nach Troja's Fall oder in das Jahr 1044 vor Chr. gesetzt, und die äolische soll mit ihr fast gleichzeitig gewesen sein. Das eigentliche Aeolis zählte zwölf Städte, welche wahrschein- lich für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten einen Bund bildeten. Die wichtigsten Städte waren Kyme und Smyrna; die letztere trat jedoch frühzeitig zum ionischen Bunde über. Auch auf der Insel Lesbos siedelten sich Aeolier an, und hier war Mytilene die bedeu-

16. Geschichte des Alterthums - S. 193

1852 - Weimar : Albrecht
193 die dorischen Einwanderungen in den Peloponnes rechtfertigen, den Rechtsanspruch, ans den die Dorier sich zu stützen vorgeben, be- gründen will. Die Abstammung der dorischen Fürsten von Herakles läßt sich aber in der Geschichte nicht behaupten. Dagegen bleibt die Wanderung der Dorier von dem Bergländchen Doris nach der peloponnesischen Halbinsel und die Eroberung eines großen Theils derselben eine feststehende Thatsache. Nwr darf man sich die Erobe- rung nicht, wie es die Sage berichtet, als mit einem Siege vollen- det denken, sondern sie wurde erst nach langen und harten Kämpfen erreicht. Durch diese Eroberung der Dorier wurde der Grund zu den meisten griechischen Staaten gelegt, welche in der geschichtlichen Zeit bestanden, zum Theil auch zu der Verfassung derselben. Es waren also nicht untergegangene Heroengeschlechter, von denen die Sage erzählte, sondern bestehende und herrschende Völker; die Be- gebenheiten, von denen die Sage berichtete, waren in ihren Folgen noch vorhanden. Der Peloponnes wurde durch die Einwanderung der Dorier ein dorisches Land und bildete, da außerhalb desselben nur die klei- nen Länder Doris und Megaris dorisch waren, einem Gegensatz ge- gen das übrige Griechenland. Wie früher die Könige von Mycena an der Spitze der achäischen Reiche gestanden hatten, so war jetzt Lakonien der mächtigste dorische Staat. Die vorherrschend kriegeri- sche Richtung, welche dieser Staat in seiner Entwickelung nahm, erweiterte den Gegensatz zwischen den Doriern und den übrigen Griechen noch mehr. Zwei griechische Volksstämme, die Dorier und die Ionier, entwickelten sich von dieser Zeit an zu der höchsten Blüthe; sie besaßen die ausgezeichneten Eigenschaften des griechi- schen Volkes, jedoch in einer solchen Weise vertheilt, daß der eine Stamm in manchen Stücken das Gegentheil vom anderen zu sein schien, beide zusammen aber alle jene Vorzüge in sich vereinigten, welche die Griechen so groß und merkwürdig gemacht haben. An die beiden Staaten oder Städte, welche an der Spitze dieser bei- den Stämme standen, an Sparta und Athen, knüpft sich vorzugs- weise die griechische Geschichte vou da an, wo sie hell und zuver- lässig. zu werden beginnt. Die Folgen der Wanderungen und Eroberungen beschränkten sich nicht auf Griechenland, sondern erstreckten sich weit über die Grenzen desselben nach Osten und Westen. Nach den Kämpfen und Abenteuern der Heroenzeit folgte jetzt eine Zeit der Wanderungen. Schon nach dem trojanischen Kriege hatten Griechen in Italien und Sicilien Kolonien gegründet; die Völkerbewegung, welche Thessa- lien, einen Theil von Mittelgriechenland und den Peloponnes um- gestaltete, hatte neue Auswanderungen zur Folge. Diese erfolgten theils durch gewaltsame Trennung von dem Mutterstaate, theils wurden wegen Uebervölkerung oder zur Vermeidung politischer Er- schütterung, zur Erweiterung der Macht und zur Erleichterung von Handelsverbindungen überseeische Ansiedelungen angelegt. Viele, die in der Heimath ruhig hätten leben können, schlossen sich an, und von einem rastlosen Wanderungs- und Unternehmungsgeiste ergrif- fen suchten sich die Griechen einen immer größeren Schauplatz für 13 Folgen der dorischen Wanderung.

17. Geschichte des Altertums - S. 12

1898 - Leipzig : Teubner
12 Griechische Geschichte. Teile. Nord-griechenland. Epirus. Thessalien. linie das kambunische Gebirge leicht zu bersteigen ist, und sich an dasselbe nur ein Hgelland anschliet. Durch je zwei Meereinschnitte von Westen und Osten her (den ambracischen und korinthischen malischen und saro-nischen Meerbusen) wird das Festland in drei Teile gesondert: Nordgriechen-fand, Mittelgriechenland und Peloponnes. a. Nordgriechenwnd. Der in Nnw - Sso = Dichtung ziehende, bis 2300 m1) steigende wilde, schluchtenreiche Piudus zerlegt es in die Landschaften Epirus^) rjtteiqog Festland) und Thessalien^). Epirus, im wesentlichen ein rauhes Gebirgslaud, wurde von halbbarbarischen Stmmen eingenommen, von denen die Molosser das in der Mitte liegende Becken mit dem Zeusorakel zu Dodoua ittne hatten. Westlich erhebt sich die Abgliederungsinsel Korcyra^) aus den Fluten. Thessalien wird von einem groen Tiefland gebildet, das auf fast allen Seiten von Gebirgen umrahmt ist. Im Nord-osten hlt der 3000 m hohe Gtterberg Olymp Grenzwacht (o f*ungog "olvfittos), vom Ossa durch das anmutige Tempethal (tu tifinr] die Einschnitte") getrennt. Durch biefe Abfluspalte eilen die Wasser des Peueus ins gische Meer. Die Hauptstabt der rossereichen Thessaler war Larissa. Sdostthessalien luft in die Halbinsel Magnesia aus. b. Mittelgriechenland (= Rheinprovinz) zerfllt in die Landschaften Akarnanien, tolien, Lokris, Doris, Phoeis, Botien, Attika und Megaris. Die beiden ersten wurden durch das tiefe Ausnagungsthal des vom Piudus kommenden Achelous von einander geschieden. Die der von Epirus hnliche Natur dieser unzugnglichen, bis auf das tolifche Seeen-decken wenig fruchtbaren Gaue hielt die einheimische Bevlkerung in ihrer Jonische Inseln. Kulturentwicklung zurck. Im Westen sind die mittleren ionischen Inseln Leukas, Cephallenia, Jthaka^) und Zakyuthus vorgelagert, bis auf das felsige Jthaka smtlich durch guten Boden bevorzugt. Das stliche Mittel-griechenland ist durch eine tiefe Binnensenke, in welcher der Cephissns nach dem nur einen Teil des Jahres der wassergefllten Kopa'issee^) fliet, in zwei Reihen hoher Kalkberge geteilt: Im Norden zieht am malischen Meerbusen der ta mit dem schmalen Seepa der Thermopylen, dem Verbindungsweg zwischen Thessalien und Ost-Mittelgriechenland, im Sden der Parna (2500 m = dem Hohen Sntis), Helikon, Cithron, und der attische Parnes, an den sich im Bogen der Pentelikus, Hymettus und Sannum7) mit dem Vorgebirge Sunium anlegen. Im saronischen Meerbusen sind die Inseln Salamis") und gina") wichtig. Letzteres errang, durch seine Lage begnstigt, fr eine betrchtliche Zeit die Stellung eines Vorhafens von Athen und Koriuth10). Das Gebiet der meist Viehzucht Mittel-griechenland. 1) Hher als der Pilatus. 2) = Mecklenburg - Schwerin. 3) = den thringischen Staaten ohne Reu. 4) = 2/S Rgen oder etwas grer als Bornholm. 5) 110 qkm = Vierwaldsttter See % Doris. 6) Durch unterirdischen Abzug mit dem Meere verbunden, jetzt entwssert. 7) Mit silberhaltigem Bleiglanz. 8) 110 qkm = Vierwaldsttter See = Vz Toris. 9) 80 qkm. 10) Vgl. Hongkong zu Kanton.

18. Leitfaden der alten Geographie - S. 53

1879 - Berlin : Reimer
Karien. Doris. 53 stehenden Bunde der griechischen Seestaaten mit dem Mittelpunkte Delos angehörten. 2) Ohne allgemeinen Namen, von den Alten als der Beginn (das westliche Ende) des Tauros-Systems angesehen. 3) Die im weichen Alluvialboden naturgemäss sich bildenden zahlreichen starken Krümmungen des Flusslaufes haben bekanntlich den Maeander-Namen für solche Formen bei den Griechen sprichwörtlich!,! gemacht; desto ungeeigneter ist ein solcher Lauf zu einer Landesgrenze und nur uneigentlich werden mitunter von den Alten die nördlich vom Maeandros gelegenen Städte als vom übrigen Karien getrennt und zu Lydien gehörig angegeben. 4) An der So. - Grenze ist noch die Küstenstadt Kaunos deshalb zu merken, weil ihre Bewohner von den übrigen Karern durch Sprache und Abstammung (angeblich aus Kreta) verschieden waren. Im inneren Berglande die Städte Tabae (j. Dawäs) und Aphrodisias, auch Ninoe (d. i. Nineve) genannt, letzteres offenbar eine aus der Zeit assyrischer Herrschaft in Lydien herrührende Anlage. 73. Doris. Von griechischen Niederlassungen war nur der nördliche Teil der Westküste Kariens, wo die drei südlichsten Städte des ionischen Bundes lagen, zusammenhängend besetzt: weiter südlich gab es solche Colonien, vorherrschend dem dorische^ Stamme angehörig, nur an wenigen Küstenpunkten, namentlich aber auf den vorliegenden Inseln. Diesem gehörten vier von den sechs (später fünf) grösseren Griechenstädten an, welche den Bund der dorischen Hexa-polis bildeten. Die nördlichste davon, welche schon zur Zeit der Perserkriege aus demselben ausgeschlossen wurde, Halikarnassos, hatte überdiess (nach Ausweis ihrer älteren inschriftlichen Statsdocu-mente) vorherrschend ionische Bevölkerung; sie wurde im 4. Jahrb. v. Chr. Hauptstadt der karischen Fürsten und von ihnen mit Prachtgebäuden geschmückt (Mausoleion). Politisch-religiöser Mittelpunkt des Bundes war Knidos, die südlichere noch auf dem Continente gelegene Stadt, auf dem äussersten Vorgebirge einer lang ins Meer vorspringenden, durch einen nur 1200 Schritt breiten niedrigen Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel (xsqaovqöog Kvidia). Zu den Inselstaten gehört die gegenüberliegende lange massig bergige Insel Kös (noch jetzt so genannt), mit berühmter ärztlicher Schule (Hippokrates) und Feinwebereien; namentlich aber die grosse überaus fruchtbare Insel Rhodos, in älterer Zeit ein phoenikisches, schon damals durch seine Erzgiessereien berühmtes Colonieland1), dann später als die übrigen Inseln von peloponnesischen Doriern besetzt. Ihre drei Bundesstädte, Lmdos, Idlysos, Kameiros vereinigten sich 408 v. Chr. zur Erbauung einer gemeinsamen Hauptstadt an der flachen Nordspitze mit grossem künstlichen Hafen, welche seitdem bis heut den Namen der Insel selbst, Rhodos führt; sie blieb von der Diadochen-Periode bis in die römische Kaiserzeit blühend durch aus-

19. Alte Geschichte - S. 16

1870 - Mainz : Kunze
16 Ii. Die Volksstämme. 1) Erste Einwandrung: Die ältesten Bewohner der griechischen Halbinsel, ein Glied der arischen oder indogermanischen Völkerfamilie, trennten sich zugleich mit den Italikern, später als Celten, Germanen, Slaven von dem Urstamm und wanderten, wahrscheinlich auf dem Landweg um den Pontus euxinus herum aus ihrer Asiatischen Heimat in Europa ein. Nach längerem Zusammenwandern und Zusammenwohnen mit den Italikern (schon als ackerbauende Völker) trennten sie sich und besetzten, während jene westwärts in die Alpenhalbinsel einzogen, die Hämus-Halbinsel. 2) Pelasger heißen die Urbewohner. Ihre zahlreichen, durch ganz Griechenland verbreiteten Stämme zeigen einen durch- aus friedlichen Charakter: Gottesdienst ohne Bild und Tempel, wie Perser und Germanen, Berggipfel die Hochaltäre; der Zeuscult zu Dodona (s. S. 12). An Stelle des bloßen Hirten- lebens schon meist Ackerbau in den Ebenen, Steinburgen und Schatzhäuser. Hauptsitze in Thessalien und Argolis; Arcadien noch in der historischen Zeit pelasgisch. Car er meist diejnsel- bevölkerung. 3) Die Hellenen, mit den Pelasgern stammverwandt durch das Band der Sprache, des Glaubens und der Sitte, ein geistig begabtes und kriegerisches Volk, brechen von Norden her- vor, mischen sich mit der Urbevölkerung und führen ein neues Zeitalter herbei. Als Gesammtname erst seit dem achten Jahrhundert. Das hellenische Volk gliedert sich, wie das deutsche, in ver- schiedene Stämme, deren Eigenthümlichkeit sich in Mundart und Sitte kund thut und wesentlich zum Charakter der griechischen Geschichte gehört. Die vier Stämme: Aeoler, Dorier, Joner, Achäer. 1) Die Aeoler gelten als ältester Stamm. Wohnsitze im südlichen Thessalien; Aeolische Fürsten über die Minyer in Or- chomenos am Kopaissee und in Jolkus, Spuren fast durch ganz Mittelgriechenland (außer in Doris, Megaris, Attiea); für die weitere Geschichte des Mutterlandes ohne Bedeutung. 2) Die Dorier, ursprünglich in Phthiotis, dann in ganz Thessalien ausgebreitet, nach dem Pindus gedrängt, zuletzt zwischen Oeta und Parnaß sich festsetzend, — Landschaft Doris.

20. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 16

1903 - Paderborn : Schöningh
16 Selbstgefhls schauten die Griechen auf alle anderen Völker herab und nannten sie verchtlich Barbaren, selbst die ihnen nah verwandten mace-donischen und thracischen Stmme. Bei Homer werden die Griechen mit dem Namen Acher (oder Danaer) bezeichnet. In noch lterer Zeit scheint der Ausdruck Pelasger als Gesamtname gebraucht zu sein, wenigstens finden wir in verschiedenen Landschaften Griechenlands diese als die ltesten Bewohner genannt; man schrieb ihnen die Anlage uralter Bauten zu, deren berreste noch zu sehen waren. Nach der Sprache unterscheidet man bei den griechischen Vlker-schasten drei Volksstmme. 1. Die Joner. Jonisch waren u. a. die Einwohner von Attika. Euba und den Cykladen. 2. Die Dorer. Dorisch waren u. a. die Bewohner der stlichen und sdlichen Landschaften des Peloponnes und von Korinth sowie von der Insel Kreta; auch das kleine Land Doris in Mittelgriechenland. 3. Die toter; unter diesem Namen fat man gewhnlich alle Vlkerschaften zusammen, welche nicht ausgesprochen dorisch oder jonisch waren. Es finden sich daher nach Stammverwandtschaft und Sprache unter den olern groe Unterschiede. Aolisch waren die Boter und Thessaler, Atoter und Akarnanen, die Arkadier und auch die Acher. Bevor die griechischen Völker die Sitze einnabmen. in denen wir sie in geschichtlicher Zeit antreffen, fanden infolge des Eindringens neuer kriegerischer Stmme groe Umwlzungen statt, die man gewhnlich mit dem Namen der dorischen Wanderung bezeichnet. Durch diese wurden die griechischen Staaten schwer erschttert, manche derselben, wie die Reiche der Acher im Peloponnes, vernichtet. Die Thessaler verlieen, so lautet die vielfach sagenhafte berlieferung, ihre Heimat in Epirus und drangen erobernd in das nach ihnen spter so genannte Thessalien ein. Einen Teil der Bevlkerung unterwarfen sie sich (Penesten), andere Vlkerschaften, die Dorer und Boter verdrngten sie aus dem Lande. Die Boter setzten sich im spteren Botien fest. Die Dorer drangen nach Zurcklassung eines kleinen Teiles ihres Volkes in der Landschaft Doris verheerend der die Meerenge von Rhion in den Peloponnes vor. Die Angabe, da sie unter der Leitung von Fhrern gestanden haben, die ihre Abkunft auf Herakles zurckfhrten (Herakliden). hatte den Zweck, ein Anrecht der Dorer auf den Peloponnes zu begrnden. Die Dorer verdrngten oder unterwarfen die Acher in Messenien, Lakonien und Argolis und grndeten in diesen Landschaften drei getrennte Staaten (1104?). Spter wurden