Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichte des Mittelalters - S. 5

1870 - Mainz : Kunze
J bei Sentinum im dritten Samnitenkrieg werden die Gallier dauernd ¿ft zurückgedrängt. Angriffskrieg der Römer gegen die Gelten, Ent- scheidungsschlacht bei Clastidium 222; Gallia cisalpina römische ^Provinz. Allgemeiner Celtenaufstand nach Hannibals Silg an -¿/ö- der Trebia. Wiedereroberung des cisalpiuischen Galliens nach dem zweiten Punischeu Krieg. Erwerb der provincia Gallia (Proveuee) jenseits der Alpen, Anlegung der Colouien Acpiae Sextiae 123, Narbo 118. Gallia togata und braccata. Unter- werfung des transalpinischen Galliens durch C. Julius Cäsar 58—51 v. Chr. — Die Selten von den Römern überwunden; — die G ermanen sollten der römischen Weltherrschaft ein Ziel setzen.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Extrahierte Personennamen Extrahierte Ortsnamen

1. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 380

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
380 Herrschaft der Römer in Gallien ten aus diesen Eroberungen eine römische Provinz — die narbonnensische Provinz (Provence.) V. Als im Jahre 5s92 dem Julius Cafar die Verwaltung Galliens vom römischen Senat übertragen war; so wurde das Schicksal dieses Lande« schnell entschie- den. Casar war ein Mann, dem an Geist und Ehrgeiz -keiner gleich kam. Er wollte bald Gallien allein beherr- schen. Er schlug nicht nur die Deutschen aus Gallien zurück/ sondern bedrohete sie auch in ihrem eigenen Lande, überwand alle gallische Völkerschaften und machte in we- nigen Jahren ganz Gallien zu einer römischen Pro- vinz. — Zu seiner Zeit unterschied nian besonder« dreier- lei Völker in diesem Lande: i) die Aquitanier (Bas- ken oder Viskaycr) 2) die Galen (Kalen, Gallier oder Kelten) ;) die Belgen oder Kymren. Vi. Seit dieser Zeit wurde Gallien durch römische Statthalter (Prokousuls und Pratoren) regiert und ge- wöhnlich durch acht römische Legionen beschützt. Kaiser August suchte es durch Anlegung von Festungen und Kriegölagern am Rhein gegen die Anfalle der Deutschen zu schützen. Die Gallier mußten nun nicht nur von den Römern Gesetze annehmen; sie lernten auch römische Spra- che, Religion und Grbrauche. — Gallien wurde eine Zeit lang gewissermaßen ein Hauptsitz der Macht der römischen Kaiser. Konstantin der Große erhob es zu einer der 4 Prafecttrren, worin er das römische Gebiet theilte. — Un- ter mehrern gallischen Städten, welche dir Römer anleg- ten, oder doch vergrößerten, erhob sich besonders Trier. Es hatte Schulen, Fabriken, eine Münze, einen Circus, Theater und war der Wohnort einiger Casaren. Man nannte es das zweite Rom. Schon war auch da« Chri- stenthum nach Gallien gedrungen. In den ansehnlich-

2. Geschichte des Altertums - S. 188

1910 - Hannover : Manz & Lange
188 § 53. die erste Veranlassung gewesen, im südlichen Gallien festen Fuß zu fassen. Im dritt- und zweitletzten Jahrzehnt des zweiten Jahrhunderts vor Chr. wurde der Grundstock der von Südosten her sich ausdehnenden „Provinz“ gebildet. Gerade jetzt, im Jahr 58, drohte ein Angriff auf das gewonnene Land, indem die Helvetier, selbst ein gallischer Stamm, einen Einfall in das römische Gebiet vorbereiteten, weil ihr Land für ihre Bevölkerung nicht mehr Raum genug bot. Aber auch die inneren Verhältnisse des noch freien Galliens luden einen kühnen Feldherrn zu Waffentaten ein. Die zahlreichen Völkerschaften dieses Landes lebten miteinander in fortwährenden Fehden darüber, welcher von ihnen die führende Stellung gebühre, so namentlich im mittleren Gallien die Äduer und Arverner; und selbst innerhalb jeder einzelnen Völkerschaft erlosch nie die Flamme erbitterten Parteihaders. Von den Arvernern und Sequä-nern gegen die Äduer zu Hülfe gerufen, war vor länger als einem Jahrzehnt der germanische Heerfürst Ariovist an der Spitze von kriegslustigen und beutegierigen Scharen über den Rhein gekommen, hatte zuerst die Äduer besiegt und stand nun im Begriff, den ganzen Osten Galliens mit germanischem Volk zu besiedeln, so daß die Äduer mitsamt den Sequanern begierig nach einem auswärtigen Befreier ausblickten. 2) Zäsars Kriege in Gallien. Im ersten Jahre seiner Anwesenheit in Gallien nötigte Zäsar die Helvetier zur Rückkehr in ihre bisherigen Wohnsitze und warf auch nach einem gefahrvollen, aber siegreichen Kampf Ariovist wieder über den Rhein zurück. In den folgenden Jahren unterjochteer, da die gallischen Völkerschaften sich nicht zu gemeinsamer Abwehr zu einigen vermochten, nach und nach das ganze Land und behauptete den Gewinn auch, als es im Jahr 52 endlich Verzingetörix, einem edeln Jüngling aus dem Fürstengeschlechte der Arverner und begeisterten Kämpfer für die Sache der Freiheit und des Vaterlandes, gelang, fast alle Stämme Galliens zum Kriege gegen die fremden Unterdrücker zu vereinigen. Noch ehe Zäsars Prokonsulat, das im Jahr 55 auf weitere fünf Jahre verlängert worden war (vgl. Seite 189), zu Ende ging, konnte Gallien als eine völlig unterworfene Provinz angesehen werden.

3. Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde - S. 11

1913 - Leipzig : Voigtländer
Nachdem Cäsar hier die Gefahr zunächst beseitigt hatte, ging er daran, die immer weiter um sich greifende Macht Kriovists, die dem römischen Einflüsse in Gallien von Tag zu Tag gefährlicher wurde, zu stürzen, wie ihm das gelang, erzählt er selbst im ersten seiner Bücher vom Gallischen Krieg 1). Der Bericht Cäsars über seinen Krieg mit Hriooijt. (Cäsar, De Bello Gallico I, 30—54.) 30. Nach Beendigung des Krieges mit den Helvetiern fanden sich aus fast ganz Gallien die Ersten der Stämme als Gesandte bei Läsar ein, um ihm zu seinem Erfolge Glück zu wünschen. Zwar hätte er, so sagten sie, in dem soeben beendeten Kriege an den Helvetiern für die einst den Römern zugefügten Kränkungen Rache genommen, trotzdem aber sei ihnen klar, daß dieser Ausgang des Kampfes für das Land Gallien nicht minder vorteilhaft sei als für das römische Volk. Seien doch die Helvetier, die daheim durchaus keine Not litten, einzig und allein deshalb ausgewandert, um ganz Gallien mit Krieg zu überziehen, ihrer Herrschaft zu unterwerfen und sich dann aus der großen Masse Landes die bestgelegene und fruchtbarste Mark zum Wohnsitz auszuwählen, die übrigen aber sich zinspflichtig zu machen. Ferner baten die Gesandten Cäsar um die Erlaubnis, einen allgemeinen Landtag in Gallien für einen bestimmten Termin einberufen zu dürfen. Sie hätten verschiedene wünsche, die sie nach gemeinsamem Beschluß ihm vortragen wollten. Eäsar gab dazu seine Einwilligung. So setzten denn die Vertreter der einzelnen Stämme einen Tag fest und verpflichteten sich eidlich untereinander, von den Verhandlungsgegenständen nichts auszuplaudern; nur wer auf allgemeinen Beschluß den Auftrag erhalte, solle davon reden dürfen. 31. Nach Schluß des Landtags erschienen jene Ersten der Stämme noch einmal bei Eäsar und baten ihn um eine geheime Unterredung: es handle sich um ihre eigene 1) (B a j u s Julius Läsar (102 oder 100—44 v. Chr.), der Gallien den Römern unterwarf, beschrieb diesen Feldzug in den uns erhaltenen sieben Büchern vom Gallischen Kriege (Commentarii de Bello Gallico).

4. Römische Geschichte - S. 75

1907 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Dritter Zeitraum. — § 29. Die Eroberung Galliens. 75 § 29. Die Eroberung Galliens. 58— 51. 58-51 I. Cäsars Provinz. Die ungewöhnliche Machtstellung Cäsars bildete die Vorstufe zur späteren Huctn Herrschaft. Die beiden gallischen Provinzen, von römischen Ansiedlern dicht bevölkert und der römischen Bildung gewonnen, erfreuten sich eines blühenden Wohlstandes. Hier fand Cäsar Geldmittel und tüchtiges Soldatenmaterial (Bauern), letzteres auch unter den tapferen Bergvölkern Jllyriens. Zugleich boten ihm die politschen Verhältnisse in Gallien Gelegenheit, seine Macht zu erweitern und sich so ein starkes kriegsgeübtes und ihm allein ergebenes Heer zu bilden. Von den nichtrömischen Galliern waren die nordöstlich wohnenden Belgier am weitesten von römischer Bildung entfernt, am nächsten standen ihr die Kelten im mittleren Lande, mit denen vielfach Handelsbeziehungen bestanden. Die Gallier, ein lebhaftes Volk mit ähnlichen Eigenschaften wie ihre Stammverwandten auf der andern Seite der Alpen (vgl. § 3, I, C S. 11.)*, waren in Stämme geschieden und trotz einzelner Bündnisse ohne feste staatliche Einigung. Herrschaft des ritterlichen Hdela (Reiter und Wagenkämpfer) und des prieftcr-ftandee. Die Druiden, Bewahrer heiliger und weltlicher Lehren, deren Pflegesitz in Britannien, zugleich Richter und Staatsmänner. Götzendienst mit scheußlichen Menschenopfern. Glaube an Seelenwanderung. Strafmittel: der Bannfluch I Das Volk meist in Schuldknechtschaft der Adligen. Ansiedelungen teils in Dörfern (Viehzucht, weniger Ackerbau), teils in befestigten Städten (Handel und Gewerbe). Bergbau förderte die Schätze der Erde ans Licht. Gute Verkehrswege öffneten das Land dem Handel. Ii. Eroberung Galliens (58—56). Bedrängung der 58—56 Gallier durch die Germanen gab Anlaß zur Auswanderung der Helvetier aus ihrer Heimat, der heutigen Schweiz. Gefahr, daß die Germanen Roms unmittelbare Nachbarn würden! Cäsar sperrte den Helvetiern 58 den Weg durch die Engpässe am linken Rhonenser und verbot die Einwanderung ins Innere von Gallien. Doch gelang es ihnen, über die Jnrapässe in Gallien einzubrechen. *) Ähnlichkeit mit den heutigen Franzosen: „Sunt in consiliis capiendis mobiles et novis plerumque rebus Student.“ „De summis saepe rebus Consilia ineunt, quorum eos in vestigio poenitere necesse est, cum incertis rumoribus serviaut.“ Caes. b. G. Iv, 5. „Ut ad bella suscipienda Gallorum alacer ac promptus est animus, sic mollis ac minime resistens ad calamitates perferendas mens eorum est.“ Ib. Iii, 19, 6. „Summae genus sollertiae atque ad omnia imitanda et efficienda, quae a quoque traduntur, aptissimum.“ Ib. Vii, 22, I.

5. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 20

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Ii- Die Begründung der Monarchie gestanden. Diese sämtlichen Streitkräfte seien von ihm in einer ein* Zigen Schlacht völlig geschlagen worden, hätten die Gallier zu einem zweiten versuche Lust, so sei er zu einer zweiten Entscheidungsschlacht bereit - wünschten sie dagegen den Frieden, so sei es unbillig, ihm den Tribut zu verweigern, den sie bisher freiwillig gezahlt hätten. Die Freundschaft mit dem römischen Volke sodann müsse ihm (Ehre und Vorteil, aber nicht etwa Schaden bringen, und nur in dieser (Erwartung habe er sich darum bemüht. Benutze aber Horn seinen Einfluß dazu, daß die Gallier keinen Tribut mehr zu zahlen brauchten und ihm seine Untertanen abspenstig gemacht würden, so werde er ebenso gern auf Me Freundschaft mit dem römischen Volke verzichten, wie er sie früher gewünscht habe. (Er sei früher nach Gallien gekommen als das römische Volk. Niemals habe ein fjeer des römischen Volkes die Grenzen der Provinz Gallien überschritten. U)as denn Täsar eigentlich wolle? Warum er in seine Besitzungen komme? Denn dieser Teil Galliens sei ebenso gut seine Provinz wie jener Teil Galliens Provinz der Römer. tdie ihm unmöglich ein Angriff auf das römische Gebiet gestattet werden könne, f° handelten die Römer unbillig, ihn in seinem Rechte zu stören. y) Die Unterwerfung des vercingetorix. Cctffms Dio Xl 41.1 vercingetorix hätte wohl entfliehen können, denn er war nicht ge» fangen und überdies unverwundet' er hoffte jedoch, da er einst zu Täsar in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, seine Verzeihung zu erlangen, und so kam er ohne vorangegangene Unterhandlungen zu ihm. Täsar saß gerade auf dem Richterstuhl, als vercingetorix plötzlich erschien, sodaß manch einer in Bestürzung geriet, vercingetorix war ein sehr großer tttann und nahm sich in seiner tdaffenriistung höchst stattlich aus. Als nun allgemeine Stille eintrat, stürzte er ohne ein Wort auf die Knie und flehte mit gefalteten Händen zu Täsar. Der erschütternde Anblick, den vercingetorix bot, weckte zusammen mit der (Erinnerung an sein einstiges Glück aufrichtiges Mitgefühl in den herzen der Anwesenden. Aber Täsar machte ihm gerade das, wovon vereine-torix seine Rettung erhoffte, zum Vorwurf: er erklärte, daß gegenüber der Freundschaft, die einst bestanden, sein Unrecht um so schwerer wiege. Deshalb versagte er ihm nicht nur für jetzt sein Mitleid, sondern befahl, ihn sofort in Fesseln zu legen; später führte er ihn im Triumph auf und ließ ihn dann hinrichten. '«Dgl.^den schlichten Fericht Cäsars, Gallischer Krieg Vii 89.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 272

1849 - Münster : Coppenrath
272 alten Gesetze gegen die Hauptübel des Staates, gegen Gewalt und Amtserschleichung, und ließ dieselben, zum Theil wenigstens, streng vollziehen. Gegen Milo ließ er sofort den Proceß cin- leiten und ihn, trotz Cicero's meisterhafter Vertheidigungsrede, mit der Verbannung bestrafen. Um wenigstens den Schein republi- kanischer Gesinnung zu retten, ernannte er für die letzten Mo- nate des Jahres seinen neuen Schwiegervater D. Metellus Scipio, zum Amtsgenossen und duldete bei wachsender Zer- würfniß, daß Cäsar auch abwesend um das Cosulat werben dürfe. Auch schickte er diesem von Zeit zu Zeit neue Legionen zu; er selbst glaubte durch seine Anwesenheit in Rom den größeren Vortheil zu haben. Seine Statthalterschaft in Spanien ließ er sich noch auf fünf Jahre verlängern. §. 64. Cäsar's Kriege in Gallien. (58—51). Unterdessen hatte Cäsar durch die glänzeudsten Siege in Gallien das Ansebn des Pompejus bereits zu überstralen begon- nen. Gallien war damals von einer Menge kleiner unabhän- giger Völker bewohnt, die sich fortwährend befehdeten und auch gegen den gemeinsamen Feind sich nicht vereinigten. Hiedurch wurde den Römern der Sieg erleichtert. Bisher hatten diese durch Kriege im südlichen Gallien nur die sogenannte provinem Uonmng, die heutige Provence, erworben, und waren mit den Völkern im Innern des Landes nur wenig in Berührung ge- kommen. Den erwünschten Anlaß zum Kriege gaben dem Cäsar die Helvetier, welche im Jahre 58 nach dem östlichen Gallien auswanderten, um sich bessere Wohnsitze zu suchen. Sie plün- derten das Gebiet der Äduer und bedrohten selbst die römische Provinz. Cäsar griff diese Horden bei Bibracte an der Saone an, und theils vernichtete er sie, theils zwang er sie zur Rück- kehr in ihr Land. Schon früher war Ariovist, der Anführer germanischer Völkerschaften, über den Rhein in Gallien einge- drungen; die Sequaner hatten ihn gegen ihre Feinde, die Äduer, zu Hülfe gerufen. Als dieser aber nach Unterwerfung der Äduer stets neue Scharen nach Gallien herüberzog und auch ein Theil des Gebietes der Sequaner als Lohn in Besitz nahm; da such- ten beide Völker bei Cäsar Schutz gegen die Deutschen. Dieser trieb den Ariovist nach einem Siege bei Vesontio (Besançon)

7. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 53

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
53 zu gewinnen, gestaltete er einige ffentliche Spiele besonders prchtig und lie einmal 320 Gladiatoren in silbernen Rstungen austreten. Dadurch strzte er sich in Schulden, so da ihn seine Glubiger nicht ziehen lassen wollten, als er Statthalter in Spanien wurde. Crassus aber sagte fr ihn gut; dieser hatte die auerordentliche Begabuug des Mannes erkannt und hoffte, sie dereinst fr seine Geldgeschfte nutzbar zu machen. In Spanien zeichnete sich Csar dann aus, erwarb m seinem Amte auch so viel Geld, da er nicht nur seine Schulden be-zahlen konnte, sondern als reicher Mann zurckkehrte. Er wollte Konsul werden und uahm die von Pompejus gereichte Hand an. 2. Das erste Triumvirat. 60. Pompejus, Csar und Crassus schlssen im Jahre 60 das sogenannte erste Triumvirat (Bndnis der drei Männer). Jeder hatte dabei seinen besonderen Zweck: Pompejus wollte sich auf der Hhe erhalten. Csar wollte steigen, Crassus sich die Untersttzung der mchtigen Genossen fr feine Geldgeschfte sichern. Der Anhang der drei einflureichen Männer setzte es durch, da Csar fr das Jahr 59 zum Konsul gewhlt wurde. Sosort brachte dieser die Forderung des Pompejus von neuem im Senate ein, wurde aber abgewiesen. Kurz entschlossen wandte er sich an das Volk, und dieses nahm sie an; der andere Konsul wurde, als er einschreiten wollte, mihandelt. Jetzt gab der Senat nach. Csar sorgte auch fr sich. Zuerst wurde ihm als Provinz das cisalpine (diesseits der Alpen liegende) Gallien mit bedeutender Streitmacht bertragen, dann auch noch das transalpine (jenseits der Alpen liegende), beide gleich auf fnf Jahre. 3. Csar in Gallien. In Gallien fand Csar reichliche Arbeit. Von dem jenseitigen" Gallien, dem heutigen Frankreich, gehrte den Rmern erst ein kleiner Teil, nmlich die Sdostecke, die heutige Pro-venee. Er wollte das ganze Land unterwerfen, und nach zahlreichen Kmpfen mit den kriegerischen Volksstmmen gelang ihm dies auch. Oft war er in Gefahr, aber seine Klugheit und die Tchtigkeit des Heeres retteten ihn jedesmal. Doch war die vllige Unterwerfung Galliens nicht Cfars einziges Ziel. Es war dabei auch seine Absicht, die dem rmischen Reiche wieder drohende Germanengefahr endgltig zu besei-tigen; denn zu der Zeit, als er nach Gallien kam, wollten sich Germanenschwrme in dem fruchtbaren Lande festsetzen. Geradeso hatten die Cimbern und Teutonen begonnen, die doch nachher eine so furchtbare Gefahr fr, das Rmerreich geworden waren. Der Fhrer der Germanen war riovist. Er hatte schon einen stattlichen Teil des Landes in Besitz genommen und lie fortwhrend neue Scharen von Landsleuten herberkommen. Csar hatte mit ihm eine Zusammen-knnft. Er forderte ihn herrisch auf, Gallien mit den Seinen zu der-

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 109

1899 - Breslau : Hirt
Julius Cäsar: Cäsar in Gallien. 109 dann schlossen diese drei Männer, „der Reichste, der Berühmteste und der Klügste", zu dem Zweck ein Bündnis, den Staat nach ihrem Willen zu regieren. Das Volk nannte dieses Bündnis Triumvirat (Dreimännerbund). Cäsar wurde nun durch seinen Anhang und von seinen Freunden für das Jahr 59 zum Konsul erwählt. Sein Amtsgenosse hieß Bibulus. Weil dieser aber so sehr gegen Cäsar zurücktrat, sagten die Römer spöttisch, in diesem Jahre seien Julius und Cäsar Konsuln gewesen. Nach Ablauf des Konsulats erhielt Cäsar die Statthalterschaft über das diesseitige und jenseitige Gallien ans fünf Jahre, und im Jahre 55 wurde ihm das Amt auf neue fünf Jahre übertragen, während bisher die Beamten ihr Amt stets nur aus ein Jahr erhalten hatten. Der Senat wollte ihn dadurch von Rom fernhalten und ihm allerlei Verwickelungen bereiten; er erfüllte aber damit nur Cäsars Wünsche, der sich durch mehrere Kriegszüge ein nur ihm ergebenes Heer schaffen wollte. d. Cäsar in Gallien. Mit sechs Legionen (1 Legion = 6000 Mann) zog Cäsar (58) in seine Provinz. Er hatte die Absicht, ganz Gallien den Römern zu unterwerfen, und geriet darüber in einen Krieg mit dem Germanenfürsten Ariovist. Die Sequaner (in Gallien) hatten denselben in ihrem Kampfe gegen die Abu er zu Hilfe gerufen. Ariovist siegte, blieb dann aber mit 120000 Mann im Lande der Äduer stehen. Als nun noch immer mehr Deutsche in Gallien einzogen, riefen die dortigen Völker Cäsar zu Hilfe. Ariovist war unter Cäsars Konsulat „Freund und Bundesgenosse des römischen Volkes" genannt worden. Dennoch mußte Cäsar vorläufig einen Nebenbuhler in ihm sehen und ließ ihn zu einer Unterredung einladen. Stolz antwortete Ariovist: „Wenn ich etwas von Cäsar will, so werde ich zu ihm kommen, will Cäsar etwas von mir, so möge er ein Gleiches thun. Übrigens begreife ich nicht, was Cäsar in meinem Gallien, das ich erobert habe, zu suchen hat." Daraus forderte ihn Cäsar auf, die gefangenen Äduer freizugeben und keinen Germanen mehr über den Rhein zu lassen, worauf Ariovist erwiberte: „Es ist Brauch des Krieges, daß Sieger über Besiegte nach Gutdünken herrschen; wenn ich den Römern nicht vorschreibe, wie sie ihr Recht gebrauchen sollen, so will ich auch in meinem Recht von den Römern nicht behindert sein. Wenn Cäsar übrigens Krieg will, so mag er kommen; dann wird er einsehen, was die unbesiegten Germanen, die in 14 Jahren unter kein Dach gekommen sind, vermögen." Cäsar besetzte die Hauptstabt der Sequaner, Vesontio (Besancon), und rüstete sich zur Schlacht. Aber beim Anblick der trotzigen Germanen entfiel den Römern der Mut; sie konnten nicht einmal die Mienen und den Blick der Feinde ertragen. Unter allerlei Vorwänden baten sie um Urlaub; allenthalben hörte man Klagen, viele weinten und möchten ihr Testament. Da faßte Cäsar seine Krieger bei der Ehre. Er hielt eine 60 i. Chr.

9. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 19

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 19 gegenübertreten, während er selbst indessen aus der Freundschaft mit einem jeden von ihnen Nutzen ziehen und zu höheren (Ehren gelangen würde als sie beide. Huf diese weise also und aus den angegebenen Gründen schlossen die drei Männer ein Freundschaftsbündnis und bekräftigten es durch feierliche Lide; die gesamten Staatsangelegenheiten ließen sie durch ihre Hände gehen; in der Folge gaben und nahmen sie wechselseitig, was immer sie begehrten, und ordneten an, was ihnen augenblicklich gerade genehm war. Angesichts ihrer Eintracht vereinigten sich auch ihre Gefährten und taten gleichfalls ohne jede Scheu, was ihnen gefiel, durchaus nach dem Vorbild jener Männer. Ehrlich und ohne jede Rücksicht auf den eigenen Vorteil verwaltete damals wohl niemand die Geschäfte des Staates mit Ausnahme von Lato. b) Die Unterwerfung Galliens. a) Besorgnisse in Rom vor einem drohenden (Einfall der Helvetier. Cicero, Briefe an fltticus I 19 (a. 60). 3m Staate herrscht zurzeit vornehmlich fingst vor einem Kriege in Gallien, denn die häduer haben kürzlich eine unglückliche Schlacht1 geschlagen; ferner stehen die Helvetier ganz zweifellos unter Waffen und machen (Einfälle in unsere Provinz; der Senat hat daher beschlossen, die Konsuln sollen um die beiden gallischen Provinzen lotsen, es sollen Aushebungen vorgenommen und die Befreiungen vom Militärdienst außer Kraft gesetzt werden, weiterhin sollen Gesandte mit besonderen Vollmachten die einzelnen Stämme Galliens aufsuchen, um durch ihre Bemühungen deren Anschluß an die Helvetier zu verhindern. ß) Aus Ariovifts Antwort in der Unterredung mit Lasar. Cäsar8, Gallischer Krieg I 44. Iticht aus eigenem Antriebe sei er über den Rhein gegangen, sondern nur auf die dringenden Bitten der Gallier; allein infolge der verlockenden Aussicht auf glänzenden Gewinn habe er sich entschlossen, die Heimat und die verwandten zu verlassen. Seine Sitze in Gallien hätten ihm die Gallier selbst eingeräumt und die Geiseln freiwillig gestellt. Tribut lasse er sich nach dem Kriegsrecht zahlen, das die Sieger über die Besiegten auszuüben pflegten. Richt er habe die Gallier, sondern die Gallier hätten ihn angegriffen; alle Stämme Galliens feien zum Kampfe gegen ihn ausgezogen und hätten gegen ihn im Felde 1 Gegen die Sequaner und benjmit ihnen verbündeten Arioüift. Dgl. Cäsar, Gallischer Krieg Vi 12. s 100-44.

10. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Casars Emporkommen uttb. die Eroberung Galliens. 89 Ruhm, Crassus den grten Reichtum, Csar aber das grte Genie. Das erste, was die Triumvirn durchsetzten, war, da Csar fr das nchste Jahr zum Konsul gewhlt wurde. 4. Die Zeit Csars. Casars Emporkommen und die Eroberung Galliens. 97. Csars bisheriges Leben. Gajus Julius Csar war im Jahce 100 geboren. Er entstammte einem altadligen Geschlecht, das sich t>0! Julus, dem Sohne des neas, ableitete und demnach die Venus als Stammmutter verehrte. Aber er hatte von frh an der demokratischen Partei augehrt. Da er sich von ihr nicht hatte trennen wollen, war er in Gefahr gewesen, durch Sulla gechtet zu werden, und nur auf Frsprache einflureicher Freunde schenkte ihm der Diktator das Leben; doch mahnte er seine Anhnger, sie sollten sich vor dem schlechtgegrteten Knaben" hten, denn in ihm stecke mehr als ein Marius. Spter begab sich Csar auf mehrere Jahre nach dem Orient. Nach Rom zurck-gekehrt, bekleidete er die mter in der gewhnlichen Reihenfolge; als dil gab er Spiele von nie gesehener Pracht, wobei er sich unbedenklich in ungeheure Schulden strzte. Als Konsul setzte er im Jahre 59 soss. erfolgreich alles, was er wollte, durch und drngte seinen ihm feind-seligen Amtsgenossen so in den Hintergrund, da man nachher sagte, damals seien Julius und Csar Konsuln gewesen. Am Schlu seines Amtsjahres lie er sich die Provinz Gallien als Statthalterschaft bertragen. 98. Die Eroberung Galliens. Die Gallier hatten sich in frheren Jahrhunderten ihren Nachbarn durch ihre Einflle furchtbar ge-macht; zu Csars Zeit aber war ihre Kriegstchtigkeit sehr gesunken, und ihnen drohte sogar die Gefahr, von den der den Rhein hereinbrechenden Germanen unterworfen zu werden. Sie waren in viele Stmme ge-schieden, die unter sich uneinig waren; in die Herrschaft teilten sich die mchtige Priesterschaft der Druiden und der Adel der Grogrundbesitzer. Csar hatte es zuerst mit dem Volk der Helvetier zu tun, das, von den Germanen bedrngt, seine Wohnsitze in der heutigen Schweiz zu rumen uno in einer anderen Landschaft Galliens sich eine neue Heimat zu erobern beschlossen hatte. Da er dies nicht zu dulden gedachte, griff er sie auf dem Marsche an, schlug sie und zwang sie zur Rckkehr in ihr frheres Gebiet. Noch in demselben Jahre wandte er sich gegen

11. Römische Geschichte - S. 78

1893 - Dresden : Ehlermann
78 Dritter Zeitraum. — § 29. Die Eroberung Galliens. § 29. Die Eroberung Galliens. 58 — 51- I. Cäsars Provinz. Ungewöhnliche Machtstellung Cäsars durch die Statthalterschaft im nördlichen Italien mit dem Oberbefehl über ein bedeutendes Heer. Vorstufe zur späteren Alleinherrschaft. Die Provinz jenseits der Alpen (provincia Narbonensis, vgl. § 17, A, 9) von römischen Ansiedlern bevölkert und bereits der römischen Bildung gewonnen, der Ausgangspunkt von Cäsars Hauptwirksamkeit. Gelegenheit zu Kriegsthaten und zur Übung eines ihm allein ergebenen Heeres in der Eroberung des übrigen jenseits der Alpen gelegenen Galliens geboten. Von den nichtrömischen Galliern die nordöstlich wohnenden Beiger am weitesten von römischer Bildung entfernt, am nächsten ihr stehend die Kelten im mittleren Lande, mit denen vielfach Handelsbeziehungen. Die Gallier, ein lebhaftes Volk mit ähnlichen Eigenschaften wie ihre Stammverwandten auf der anderen Seite der Alpen (vgl. § 3,1, C. S. 12.) *), in Stämme geschieden, trotz einzelner Bündnisse ohne feste staatliche Einigung. Herrschaft des ritterlichen Adels (Reiter und Wagenkämpfer) und des Priesterstandes. Die „Druiden“, Bewahrer heiliger und weltlicher Lehren, deren Pflegesitz in Britannien, zugleich Richter und Staatsmänner. Götzendienst mit scheusslichen Menschenopfern (Verbrennung in Götzenbildern aus Weidenruten). Glaube an Seelenwanderung. Strafmittel: der Bannfluch! Das Volk meist in Schuldknechtschaft der Adligen. Ansiedelungen teils in Dörfern (Viehzucht, weniger Ackerbau), teils in befestigten Städten (Handel und Gewerbe). Bergbau fördert die Schätze der Erde ans Licht. Gute Verkehrswege öffnen das Land dem Handel. 58-56 Ii. Eroberung- Galliens (58—56). Bedrängung der Gallier durch die Germanen. Veranlassung zur Auswanderung der Helvetier aus ihrer Heimat, der heutigen Schweiz. Cäsar sperrt diesen 58 den Weg durch die Engpässe am linken Rhoneufer und verbietet die Einwanderung ins Innere von Gallien. Nichtsdestoweniger Einbruch über die Jurapässe. Erste Begegnung an der Saone (Arar), dann Niederlage der *) Ähnlichkeit mit den heutigen Franzosen: „Sunt in consiliis capiendis mobiles et novis plerumque rebus student.“ „De summis saepe rebus consilia ineunt, quorum eos in vestigio poenitere necesse est, cum incertis rumoribus serviant.“ Caes. b. G. N, 5. „Ut ad bella suscipienda Gallorum alacer ac promptus est animus, sic mollis ac minime resistens ad calamitates perferen-das mens eorum est.“ Ib. Iii, 19, 6. „Summae genus sollertiae atque ad omnia imitanda et efficienda, quae ab quoque traduntur, aptissimum.“ Ib. Vii,

12. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 43

1902 - Paderborn : Schöningh
43 und drohten den Zusammenhang der frnkischen Stmme zu zerreien. Chlodwig kam daher dem von den Alemannen bedrngten Könige der Ripuarier (Siegbert) zu Hilfe und besiegte dieselben in einer entscheidenden Schlacht, angeblich bei Zlpich im I. 496. Als der Sieg lange schwankte, gelobte er Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg ver-leihe. Er unterwarf einen Teil des alemannischen Gebietes. 3. Darauf benutzte er die Unzufriedenheit der katholischen Untertanen des arianischen Knigs der Westgoten Alarich Ii. zu einem Angriff auf das westgotische Reich, besiegte den König bei Poitiers (506) und durchbohrte ihn selbst im Einzelkampfe. Von den Burgundern untersttzt, wrden die Franken das ganze westgotische Reich in Gallien vernichtet haben, wenn nicht der Ostgotenknig Theoderich seinen Enkel Amalarich. den Sohn Alarichs. geschtzt und durch ein nach Gallien geschicktes Heer die Franken zurckgedrngt htte (vgl. S. 38). Der Sieg Chlodwigs der die West-goten schien dem ostrmischen Kaiser so wichtig, da er den Sieger zum Konsul und Patricius ernannte. 4. Zur Verstrkung seiner Macht beschlo Chlodwig, alle frnkischen Stmme unter seinem Scepter zu vereinigen, und rumte durch Mord und Hinterlist alle stammverwandten Fürsten ans dem Wege. So schuf Chlodwig ein mchtiges frnkisches Reich mit deutscher Rechts- und Heerverfassung, ohne die Grundlagen rmischer Kultur in Gallien zu vernichten. Die Art und Weise, wie das gallische Land in Besitz genommen wurde, war von entscheidender Bedeutung fr die Zukunft des Frankenreiches. Die sonst bei den germanischen Eroberern bliche Abtretung eines Drittels des Grundbesitzes wurde vermieden: nur Chlodwig, sein Gefolge und die fr den Krieg aufgebotenen Freien zogen in das eroberte Land. Die Franken siedelten sich in dem Lande zwischen Maas und Mosel an; im brigen Gallien blieb die romanische Bevlkerung in ihrem Grundbesitze. Den Bischfen und der Kirche, welche bereits eine angesehene Stellung errungen hatten, gab Chlodwig Beweise seines Wohlwollens. Alles dieses bewirkte eine leichte Aus-shnung zwischen Franken und Romanen, welche den ersten Grund zur Gre des frnkischen Reiches legte. b) Ebenso wichtig aber ist es, da er durch seinen bertritt zum katholischen Christentum eine schnelle Annherung der romanischen Bevlkerung Galliens an die frnkischen Einwanderer anbahnte und eine Durchdringung des christlichen Romanismus und des germanischen Wesens einleitete, wodurch die noch unentwickelten Anlagen des deutschen Stammes

13. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 107

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Attila in Gallien. 107 der alle Feinde zittern machte, der auch die tapferen Germanen unter seine Herrschaft zwang. Dazu war für Notleidende seine Tür stets offen, und freigebig teilte er seine Schätze aus. C. Attila in Gallien. Durch immer neue Kriege wußte er sein Reich zu Befestigen und zu erweitern. So wurde durch eine seiner Scharen das Bnrgundenreich zu Worms vernichtet, wobei König Günther mit zwanzig, tausend Kriegern getötet wurde. Der Rest des Burgundenvolkes rettete sich nach Westen, in das Land, das heute noch „Bourgogue" heißt. — Aber auch Attilas Pläne gingen weiter nach Westen: er wollte die noch nicht gebrand-schatzten Länder Galliens durchziehen. In Gallien wohnten damals: im Norden die germanischen Franken, in der Mitte, um Paris herum, die Römer, im Süden die Westgoten. Dazu kamen noch die Bnrgunden und andere kleinere Stämme. Hinterlistig meldete Attila durch schmeichelhafte Botschaft dem römischen Kaiser, er ziehe nur gegen die Westgoten; diesen aber versicherte er, es gehe gegen die Römer. Beide Böker jedoch merkten den Trng, und es gelang dem tapferen römischen Statthalter Aetius, dem „letzten Römer", ein großes Bündnis aller Völker Galliens gegen Attila zustande zu bringen. Auf den Katalaünischen Feldern, einer nnge-451 Heuren Ebene unweit der Seine, wälzten sich die Völkermassen gegeneinander. Nicht tiefe Gegensätze, nicht Völkerhaß trieben sie zum Kampfe; es waren ja Germanen auf beiben Seiten; nur der übermütige Wille eines Einzelnen lenkte sie, und einmütig folgte fein Heer dem Blitze feiner Augen. — Aber Attila selbst war besorgt, die Opferbeschauer hatten ungünstige Zeichen gefunden, und so begann er die Schlacht erst gegen drei Uhr nachmittags, damit die einbrechende Nacht gar zu großes Unheil verhüte. Um einen Hügel inmitten des Gefildes tobte der Kampf so lange, bis ihn Römer und Westgoten besetzten. Unermüdlich aber führte Attila feine Völker dahin, und es entstand ein so furchtbares Ringen, daß 165000 Mann gefallen fein sollen und daß ein Bach, der durch jenes Gefilbe floß, hoch anschwoll, aber nicht von Regengüssen, fonbern vom Blute, das aus den Wunben floß, und wen der brennenbe Durst zwang, der trank von der blutgemifchten Flut. Hier würde auch der Westgotenkönig Theoberich vom Pferbe gestochen, und er starb unter den Husen der über ihn wegbrausenben Rosse. In wilbem Zorne trieben nun die Westgoten die Hunnen zurück, so daß biefe sich mit Mühe am Abenb in ihre Wagenburg retteten. Die ganze Nacht aber irrten vereinzelte Kämpfer und Rosse unter Leichen umher, bis sie die Ihren wieber-sanben; ja, es wirb erzählt, die Seelen der Gefallenen hätten in wilder Wut in den Lüften weitergekämpft. Am andern Tage erleuchtete die Sonne das Leichenfeld; aber Attila blieb in feiner Wagenburg, und da er keinen neuen Angriff wagte, schrieben sich Römer und Westgoten den Sieg zu, und Attila zog nach Ungarn zurück.

14. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 43

1902 - Paderborn : Schöningh
43 und drohten den Zusammenhang der frnkischen Stmme zu zerreien. Chlodwig kam daher dem von den Alemannen bedrngten Könige der Ripuarier (Siegbert) zu Hilfe und besiegte dieselben in einer entscheidenden Schlacht, angeblich bei Zlpich im I. 496. Als der Sieg lange schwankte, gelobte er Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg ver-leihe. Er unterwarf einen Teil des alemannischen Gebietes. 3. Darauf benutzte er die Unzufriedenheit der katholischen Untertanen des arianischen Knigs der Westgoten Alarich Ii. zu einem Angriff auf das westgotische Reich, besiegte den König bei Poitiers (506) und durchbohrte ihn selbst im Einzelkampfe. Von den Burgundern untersttzt, wrden die Franken das ganze westgotische Reich in Gallien vernichtet haben, wenn nicht der Ostgotenknig Theoderich seinen Enkel Amalarich. den Sohn Alarichs. geschtzt und durch ein nach Gallien geschicktes Heer die Franken zurckgedrngt htte (vgl. S. 38). Der Sieg Chlodwigs der die West-goten schien dem ostrmischen Kaiser so wichtig, da er den Sieger zum Konsul und Patricius ernannte. 4. Zur Verstrkung seiner Macht beschlo Chlodwig, alle frnkischen Stmme unter seinem Scepter zu vereinigen, und rumte durch Mord und Hinterlist alle stammverwandten Fürsten aus dem Wege. So schuf Chlodwig ein mchtiges frnkisches Reich mit deutscher Rechts- und Heerverfassung, ohne die Grundlagen rmischer Kultur in Gallien zu vernichten. Die Art und Weise, wie das gallische Land in Besitz genommen wurde, war von entscheidender Bedeutung fr die Zu-kunft des Frankenreiches. Die sonst bei den germanischen Eroberern bliche Abtretung eines Drittels des Grundbesitzes wurde vermieden; nur Chlodwig, sein Gefolge und die fr den Krieg aufgebotenen Freien zogen in das eroberte Land. Die Franken siedelten sich in dem Lande zwischen Maas und Mosel an; im brigen Gallien blieb die romanische Bevlkerung in ihrem Grundbesitze. Den Bischfen und der Kirche, welche bereits eine angesehene Stellung errungen hatten, gab Chlodwig Beweise seines Wohlwollens. Alles dieses bewirkte eine leichte Aus-shnung zwischen Franken und Romanen, welche den ersten Grund zur Gre des frnkischen Reiches legte. b) Ebenso wichtig aber ist es. da er durch seinen bertritt zum katholischen Christentum eine schnelle Annherung der romanischen Be-vlkernng Galliens an die frnkischen Einwanderer anbahnte und eine Durchdringung des christlichen Romanismus und des germanischen Wesens einleitete, wodurch die noch unentwickelten Anlagen des deutschen Stammes

15. Alte Geschichte - S. 260

1842 - Berlin : Sander
260 Nom. weder gegen eine Stadt, noch einen Privatmann, noch einen barba- rischen Fürsten, Ihr nennt Euch Imperatoren, aber das bedeutet einen Feldherrn. Mit Unrecht meidet Ihr das Königthnm, welches Platon eine Gottesgabe für die Menschheit heißt. Das ist es auch, wenn das Königthnm nicht aus dem Verborgenen schreckhaft dann und wann hervorbricht, sondern geräuschlos und gleichmäßig, wie die Gottheit, die menschlichen Dinge ordnet, Jedem zutheilend, wessen er empfänglich ist. Wird denn die Sonne verachtet, weil sie sich blicken läßt? Soll das längst zur Geburt drängende letzte Geschick des römischen Reichs nicht Hereinbrechen, so muß Gott und ein König helfen." Allein der Fortgang seiner Rede zeigt, daß für das Königthnm auch das Volk schon fehlte, das will sagen, ein mit Nothwendigkeit zusammengehöriges Menschenwesen, ein Gemeinwesen der Gesinnung. Wo weder das Zusammengewachsene mehr ist, noch das in Eins Gebildete, da bleibt blos eine Bevölkerung übrig, die, jeder ersinn- lichen Form fähig, keiner durch ihr Wesen angehört. (Dahlmann.) i5. Die Hermannsschlacht. Mit Eäsar's Abzüge aus Gallien schweigen alle Denkmäler über die deutschen Völker; Gallien selbst aber ward römisch in Sitte und Sprache bis zum Rheine, der jetzt die Gränze gegen Deutschland bil- dete, und eine lange Ruhe scheint dem langen Kampfe gefolgt zu sein. Erst nachdem der große Cäsar in seiner Herrschaft zu früh für das entartete Rom durch Meuchlerhand (44 v. Ehr. ) gefallen, und sein Enkel Octavius dauernde Alleinherrschaft gründete, wird erzählt, daß dieser seinen Feldherrn Agrippa nach Gallien gesandt habe, um die entstehenden Unruhen schnell zu unterdrücken, und dieser habe dann die Ubier nach Gallien versetzt, daß sie ihre Treue gegen die Römer bewähren und Hüter des Flusses gegen ihre kriegerischen Brüder sein sollten. Sie gehorchten, verließen vielleicht auch von den Sueven ge- drängt, ihr altes Vaterland, erhielten Städte und Römersitte und Sprache, aber noch spät rühmten sie sich mit den Nerviern und Tre- viren ihrer deutschen Abkunft gegen die unkriegerischen Gallier. Die Verbindung, welche früher unter den Rhein-Anwohnern bestand, dauerte zwischen den verwandten Stämmen fort, und jetzt zogen selbst römische Kaufleute aus dem milderen, reicheren Gallien nach Deutsch- land und brachten neue Maaren, neue Bedürfnisse und selbst neue

16. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 79

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
79 - 4. Csar schliet mit Pompejus und Crassus ein Triumvirat. 60. Seine Plne. So schlssen Pompejus, Crassus und Csar den Bund der drei Männer, das Triumvirat. Crassus lie viel Geld unter die armen Brger verteilen, und so wurde Csar zum Konsul gewhlt. Sofort ging er daran, dem Genossen Pompejus die Bauerngter fr seine Soldaten zu verschaffen. Die Optimateu wehrten sich zwar, aber Csar setzte es durch. Darum schworen sie ihm Rache. Csar erkannte, da es im Staate nicht mehr so weiter gehen konnte, wie es damals ging. Die Optimaten hatten die Herrschaft, sorgten aber nicht fr das Wohl des Reiches, sondern fllten blo ihre groen Taschen. Auch erschien es ihm als die verkehrte Welt, da das arme Volk in Rom die hoch sten Beamten whlte und die Gesetze machte; natrlich tat es immer denen den Willen, die ihm das meiste Geld gaben. Deshalb beschlo er, sich an die Spitze des Staates zu stellen und dann grndlich Ordnung zu schaffen. Das war aber nicht leicht. Er brauchte dazu vor allem ein tch-tiges Heer, und das mute er sich erst verschaffen. Deshalb sorgte Csar dafr, da er auf fnf Jahre zum Statthalter tu den beiden gallischen Provinzen ernannt wurde. Diese waren das Gallien der Poebene, das die Rmer das dies-seitige nannten, und das Gallien jenseits der Alpen, das heutige Frank-reich. Von diesem besaen die Rmer aber erst einen kleinen Teil, die heutige Provence. Das brige war erst zu erobern. Dies dauerte sicherlich lngere Zeit, und dabei konnte er sich ein groes und tchtiges Heer heranziehen. 5. Csar erobert Gallien und beseitigt die Germanengefahr. 58 bis 50. Doch war die Unterwerfung ganz Galliens nicht das einzige Ziel Cfars. Es war dabei auch seine Absicht, dem rmischen Reiche endlich Ruhe vor den Germanen zu verschaffen, denn gerade damals wollten sich Germanenschwrme in dem fruchtbaren Lande festsetzen. Der Fhrer war Azri o titft. Er hatte schon einen stattlichen Teil Galliens eingenommen und lie fortwhrend neue Scharen von Landsleuten herberkommen. Csar verab-redete mit ihm eine Zusammenkunft. Er forderte ihn auf, Gallien mit den Semen zu verlassen. Ariovist aber erklrte, das fiele ihm gar nicht ein; er habe seinen Besitz mit dem Schwerte errungen und sei vor den Rmern nicht bange. So mute es zum Kampfe kommen. Csar vernichtete das Csar.

17. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1876 - Münster : Coppenrath
22 gensse des Theodorich, aus der Knigsfamilie der Merovinger. Diese fhrte ihren Namen von Chlodwig's Grovater Merovns. Er war ein uerst kriegslustiger und herrschschtiger Mann; sein ganzer Sinn war einzig auf die Erweiterung der engen Grenzen seiner Herr-schaft gerichtet. Hierzu waren ihm aber alle Mittel und Wege, selbst die schlechtesten, gleich willkommen. Zuerst schlo er mit den brigen Fürsten der Franken, die grtentheils seine Verwandten waren, Bndnisse zum Kriege gegen andere Völker. Und hatte er diese mit ihrer Hlfe bezwungen und seine Macht vermehrt, so fiel er verrtherisch der seine Freunde selbst her und rumte einen nach dem andern durch Gift oder Dolch aus dem Wege. Als er die Regierung antrat, bestand in Gallien merkwrdiger Weise noch ein Nest des Rmerreiches, obwohl dieses selbst bereits 476 zu Grunde gegangen war. Der Statthalter dieses letzten Bruchstckes war Slagrlus. Auf diesen ging er zuerst los und schlug ihn vllig bei Soissons, im Jahre 486. Der Geschlagene floh nach Toulouse, um am Hofe des westgothischen Kniges Schutz zu suchen; aber die feigher-zigen Rthe desselben lieferten den unglcklichen Flchtling an Chlodwig aus, der ihn ermorden lie. Dieser Sieg brachte das noch rmische Gallien fr immer an die Franken. Diese wurden als Retter erwartet und mit Jubel empfangen; so groß war hier wie berall der Abscheu vor den Rmern. Um seine Macht zu verstrken, suchte Chlodwig die Freundschaft der benachbarten Burgunder. Er vermhlte sich deshalb mit der schnen Chlotilde, einer Nichte des burgundischen Kniges. Diese Frstin, welche in der christlichen Religion erzogen war, bot ihren ganzen Einflu auf, um auch ihren Gemahl, der noch dem finsteren Heidenthume anhing, dafr zu gewinnen. Aber sein wildes Gemth wies immer die milden Lehren des Christenthumes von sich. Es schien ihm thricht und vermessen, seinen alten Gttern zu entsagen, die ihm noch in allen Schlach-ten den Sieg verliehen hatten. Doch was der Gattin Liebe angefangen und vorbereitet hatte, half die Roth vollenden. Im Jahre 496 brach ein Krieg aus zwischen den Franken und ihren Grenznachbaren, den Alemannen, deren Angriffen Gallien fortwhrend ausgesetzt war. Der Name dieser gefrchteten Nachbaren war den Franken in Gallien so bekannt, da ihn die Franzosen noch jetzt dem ganzen deutschen Volke (Allemands) geben. Bei Zlpich (?) im Jlichschen (zwischen Bonn

18. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 46

1913 - Langensalza : Beltz
46 Chlodwig. deutsche Stamm, der es fertig gebracht hat, alle seine Gaue fest zusammenzufügen und ein einiges, wirkliches Reich zu gründen. Wie ging das zu? Worin zeigte sich die große Macht? 1. Es hat freilich längere Zeit gedauert, ehe es einen wirklichen fränkischen Staat gab. Das Volk der Franken setzte sich aus mehreren Völkerschaften zusammen. Am Meere, an der belgischen Küste, wohnten die Meerfranken, an den Ufern des Niederrheins die Uferfranken und am Mittelrhein die Chatten. Lange Zeit lebten sie als drei besondere Völkerschaften. Aber sie verfolgten alle drei dasselbe Ziel: bei dem Nachdrängen der Germanen von Osten her blieb ihnen nur ein Ausweg, die Ausdehnung nach dem Südwesten, wo die reiche römische Provinz Gallien lag. Sie hatten also denselben Feind. Das gemeinsame Ziel und die mannigfachen Kriege gegen den gleichen Feind brachten die drei Völkerschaften näher zusammen. Oftmals unterstützten sie sich in den Kämpfen. Da fagten sich ihre Häuptlinge: Es ist besser, wenn wir alle überhaupt immer zusammenhalten. Das taten sie denn auch. Dennoch dürfen wir nicht glauben, die Franken seien auf einmal ein einziges starkes Volk geworden. Das geht so plötzlich nicht. Ganz allmählich lernten sie sich als ein Volk fühlen, ganz allmählich find die drei großen Gruppen zu dem Gesamtvolk der Franken zusammengewachsen. Das geschah im fünften Jahrhundert. Der bedeutendste König der Franken war damals Chlodwig. Unersättliche Ländergier erfüllte ihn. Südwestlich von den Franken lag das römische Gallien, welches vom Statthalter Syagrius regiert wurde. Gegen ihn wandte sich Chlodwig zuerst. Er rückte mit seinem Heerbann bis an die römische Grenze und ließ dem Syagrius durch einen Herold die Botschaft überbringen: „Wenn du kein Nichtswürdiger bist, so mache ein Schlachtfeld bereit und nimm den Kampf an." (Thierry.) Das war die Kriegsansage. Syagrius war nicht überrascht; die Nachricht vom Anmarsch der Franken hatte er früh genug empfangen, und so war es ihm möglich, seine Legionen in der Nähe feiner Hauptstadt (Soissons) kampfbereit zu halten. Er nahm den Kampf an, und mit wildem Kriegsgeheul stürzten sich die Franken auf die Römer. Diese konnten bei all ihrer Tapferkeit den Feinden nicht standhalten. Als Syagrius das merkte, floh er nach Süden zum Westgotenkönig, der ihn aber an Chlodwig auslieferte. Chlodwig ließ ihn ins Gefängnis werfen und heimlich mit dem Schwerte töten. Das Reich des Syagrius nahm er in Besitz. Alle römischen Garnisonen fielen in seine Gewalt. Chlodwig ließ sie bestehen, nur mußten sie ihm jetzt Treue geloben. Die römischen Untertanen in dem eroberten Lande behandelte König Chlodwig schonend. Er ließ ihnen ihre Freiheit, ihr Recht und Eigentum. Nur die römischen Staatsgüter und die Ländereien der gefallenen römischen Truppen zog er ein. Letztere verteilte er an seine Krieger. So wurden damals viele Franken in Gallien angesiedelt. Sie bewirtschafteten die neuen Güter als; Bauern und lebten verträglich mit den römischen Handwerkern und Kaufleuten. Die Unterworfenen fügten sich der neuen Herrschaft und gewannen Vertrauen zu Chlodwig; was ihnen der römische Kaiser bisher gewesen war, das wurde ihnen jetzt der fränkische König. Aber auch das Vertrauen der Franken zu Chlodwig wuchs durch die herrliche Eroberung. Wicoergabe: D i e Eroberung des römischen Galliens. 2. Die Franken waren durch diesen Krieg Grenznachbarn eines anderen germanischen Stammes, der Burgunder, geworden. Chlodwig schickte Botschafter

19. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 24

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
schauten sich die Gallier voll Besorgnis nach Hlfe und Rettung um. Sie erhofften solche von Csar, der im Jahre 58 die in Gallien einbrechenden Helvetier bei Bibracte besiegt und sich dadurch die Freundschaft der Gallier erworben hatte. Eine Gesandtschaft der Gallier erflehte unter Thrnen Csars Beistand gegen Ariovist. Csar erfreut, sich so leicht in die gallischen Angelegenheiten mischen zu knnen, kam der Bitte nach und zog nach Gallien gegen Ariovist. . 7. Csar und riovift. 58 v. Chr. Quellenschrift: C. Jul. Caesar. Commentarii de Bello Gallico I. Buch, cap. 33 54. (Csars gallischer Krieg von Dr. Horkel, Geschichtschreiber der deutschen Urzeit. I. Band, erste Hlfte, S. 134231.) Die Commentare sind eine Quellenschrift vom reinsten Wasser, Caesar hat sie selber mit der grssten Genauigkeit unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse aufgezeichnet. Schwerlich hat er beabsichtigt, durch sie bei der Nachwelt als Geschichtschreiber zu glnzen. Nach seiner Absicht sollten sie zunchst nur Stoff fr die Geschichte sein, dann sollten sie aber auch dazu dienen, des Volkes Liebe zu ihm immer mehr zu befestigen,. Daher die Einfachheit und Bestimmtheit in der Sprache, wie sie das Volk fordert, daher die rhmliche Erwhnung der Thaten der Unsrigen" und die bescheidene Hintenansetzung seiner Persnlichkeit; nicht sagt er: ich that, ich befahl," sondern Csar that, Car befahl." Whrend Csar im Dienste des Staates sich der Liebe seines Heeres versicherte, um es dereinst auch fr sich brauchen zu knnen, sollten die Commentare in Rom seine Partei verstrken helfen. Ariovist war aber fo anmaend geworden, da er unertrglich schien. Deshalb hielt es Csar fr rachsam, an Ariovist Gesandte zu schicken, die von ihm fordern sollten, irgend einen Ort, in der Mitte zwischen ihnen beiden gelegen, zu einer Unterredung zu bestimmen; denn er wolle der den Staat und die wichtigsten Angelegenheiten mit ihm verhandeln. Dieser Gesandtschaft antwortete Ariovist: Wenn er etwas von Csar wnschte, so wrde er zu ihm gekommen sein; wenn also jener von ihm etwas wolle, so msse er zu ihm kommen. Auerdem wage er nicht, ohne ein Heer in jene Theile Galliens zu gehen, welche Csar besetzt hielte; auch knne er das Heer nicht ohne- bedeutende Verproviantirung und Umstand-lichkeit aus einen Punkt zusammenziehen. Es scheine ihm aber wunderbar, was in seinem Gallien, das er im Kriege besiegt htte, Csar, oder berhaupt das rmische Volk zu suchen htten." Als man diese Antwort dem Csar hinterbracht hatte, schickte dieser wiederum Gesandte mit folgendem Auftrag zu Ariovisti Da Ariovist mit

20. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 77

1903 - Wiesbaden : Behrend
77 Iv. Khlodwig der Merowinger (481511) und die Grndung des Krankenreiches. 1. Chlodwig; Sieg bei Soisions. Die Franken (Freien) am Mittel- und Niederrhein wanderten während der Vlkerwanderung nicht von ihrer Heimat weg, sondern breiteten sich allmhlich nach Westen aus. So blieben sie in steter Verbindung mit dem Germanen-tum, und ihr Reich war dadurch entwicklungsfhig. Sie zerfielen in mehrere Stmme. Im Jahre 481 wurde ein junger Knigssohn, namens Chlodwig Ludwig, König der einen Teil des einen Stammes. Mit Gewalt und List verfolgte er das Ziel, ganz Gallien zu erobern und auch alle Franken unter seine Herrschaft zu bringen. Die leichteste Arbeit hatte er mit dem berreste des westrmischen Reiches, dm der Statthalter Syagrius verwaltete. Auf Syagrius ging er zuerst los, schlug ihn vllig bei Soissons und nahm das Gebiet in Besitz (486). 2. Chlodwigs Bekehrung. Seinem Streben nach der Herrschaft in Gallien standen in erster Linie die Burgunder und die Ale-mannen im Wege. Um sich in die burgundischen Verhltnisse ein-mischen zu knnen, vermhlte er sich mit Chlotilde, einer burgun-dischen Knigstochter. Diese war eine eifrige katholische Christin und bot ihren ganzen Einflu auf, um auch ihren Gemahl fr das Christen-tum zu gewinnen. Aber sein wildes Gemt wies die milden Lehren des Christentums zurck. Die gefhrlichsten Mitbewerber um die Herrschaft in Gallien waren die Alemannen. Gegen diese zog er 496 zu Felde. Es kam zu einer furchtbaren Schlacht, die lange unentschieden blieb. In hchster Not rief Chlodwig, die Hnde gen Himmel erhebend: Hilf mir, Jesus Christus; denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich glauben!" Jetzt wandte sich das Schlachtenglck, und er erfocht einen glnzenden Sieg. Chlod-wig erfllte sein Gelbde und lie sich am Weihnachtsfeste desselben Jahres zu Rheims mit 3000 Edlen taufen. Bei der Taufe sprach der Bischof die Worte: Beuge dein Haupt, stolzer Franke; bete an, was du verbrannt, und verbrenne, was du angebetet hast!" Dann salbte er ihn zum König der Franken. uerlich war nun Chlodwig ein Christ, aber seine Gesinnung blieb heimtckisch, treulos und von heidnischer Grausamkeit. 3. Unterwerfung des grten Teils von Gallien; Einigung der Franken. Nach der Besiegung der Alemannen konnte Chlodwig an eine weitere Ausdehnung seiner Macht denken. Bald hatte er die arianischen Burgunder in Abhngigkeit gebracht, und den Westgoten entri er durch einen groen Sieg das Land zwischen Loire und Garonne. Dafr nannte ihn der Papst den allerchristlichsten König".