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1. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 40

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
4o für Oestreich unglückliche Schlacht bei Austerlitz (den stcri Dezember -Lost — die Schlacht der drei Kaiser) brachte eine Zusammenkunft des östreichischeu und französischen Kaisers, und den kurz darauf erfolgten Preßburger Frieden hervor» (den 26ten Hezember H. 75> Die Bediuguisse des Preßburger Friedens, welcher auch Deutschland betraf, waren r Oestreich gibt theils an Barer», Ihcils an Würtemberg und Baden die vorderökreichischen Besitzungen, das Breisgau, und Orten au ab, ferner Tyrol an Barer»; Venedig an das Königreich Italien, — Oestreich erhqlt Salzburg und Perchtolsgaden, der Kur- fürst von Salzburg —Ferdinand— bekömmt Würzburg, ebenfalls als Knrthnm. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben, und als solche auch von Oestreich anerkannt. — Die Unabhängig- keit der helvetischen und batavischeu Republik wird ebenfalls von Oestreich anerkannt. Gleich nach dem Preßburger Frieden wurden die Hannos vrifcheu Länder an Preußen gegeben, und von preußischen Truppen besetzt, wogegen aber Preußen Ansbach au Baiern, Cleve an das Grvßherzogthum Berg,* Nenfchatel an den neuen Herzog von Neufchatc! (Marschall Berthier) abtre- ten mußte. — Im Julius x8o6 wurde in Paris durch Kur-Erzkanzler, Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg, Nassau-Usingen , Nassau - Weilburg , Hohenzolleru- Sigmar ringen, Hohenzolleru-Hechiugeu, Salm-Salm, Salm-Kyr- burg, Isenburg-Birsteiu, Aremberg, Lichtenstein und Leye» der Grund zu dem Rheinischen Bunde unter Frankreichs Pro- tektorate gelegek.

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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 273

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
Franz Ii 273 Dassel, Salzburg, Würtemberg und Baden als vier neue Mitglieder ein. Der Großherzog von Toscana erhielt Salzburg und Berchtolsgaden, der Herzog von Modena den Breisgau und die Ortenau; die übrigen gewonnenen Territorien wurden zur Entschädigung von Oestreich, Baiern, Würtemberg, Baden, Preußen und der übrigen Fürsten, welche Besitzungen jenseits des Rheines verloren hatten, jedoch sehr ungleich verwendet. — Durch diesen Frieden wurde die alte deutsche Reichsverfassung eigentlich aufgehoben. Ein Jahr später, den 18. Mai 1804 ward durch einen Beschluß des französischen Senats der erste Konsul, Napoleon Vonaparte, zum Kaiser der Franzosen erhoben, so ward also gewisser Maßen der zweite Thron Karl's des Großen aufgerichtet. Die süddeutschen Fürsten, Baiern, Würtemberg und Baden, waren die ersten, welche sich der neu ausgehenden Sonne zuwandten und seine Bundesgenossen wurden gegen Oestreich. Napoleon setzte nämlich auch die eiserne Krone der Lombarden auf sein Haupt und erregte durch sein Auftreten in Italien Oestreichs Besorgnisse. Auch gegen Deutschland verfuhr er völlig willkürlich; er besetzte Hanno- ver, unbekümmert darum, daß dieses Land zum deutschen Reiche gehörte, weil er es England entreißen wollte. Da schlossen England, Rußland und Oestreich am 11. April 1805 abermals ein Vündniß zum Schutz und Trutz gegen ihn, die sogenannte dritte Koalition, und Preußen blieb abermals neutral. Doch auch dießmals war das Kriegsglück den Verbündeten abhold. Napoleon rückte mit unglaublicher Schnelligkeit gegen sie. Den östreichischen General Mack überfiel er bei Ulm, schloß ihn ein und nahm ihn nebst 60,000 Mann am 17. Oktober 1805 ge- fangen. Dann zog er im November durch Oestreich nach Wien, besetzte es und eilte fort nach Mähren, woselbst der russische Kaiser Alexander sein Heer mit dem des deutschen Kaisers vereinigt hatte. An: 2. Decem- der ward bei Austerlitz die Dreikaiserschlacht geschlagen und von Napoleon gewonnen. Am 26. Decembcr schloß darauf Franz Ii. mit Napoleon den Frieden zu Preßburg. Oestreich verlor in demselben 1,000 Quadratmeilen Landes und an 3 Millionen Unterthanen. Tyrol, nebst Burgau, Eichstädt, einen Theil von Passau, Vorarlberg und andere Be- sitzungen Vorderöstreichs mußte es an Baiern; was Oestreich in Schwaben besaß, an Würtemberg und Baden, Venedig an das Königreich Italien abtreten. Dagegen erhielt Oestreich einen geringen Ersatz an Salzburg, und der Kurfürst von Salzburg bekam dafür Würzburg von Baiern. So wurden die Länder mit ihren Einwobnern wie Maaren verhandelt! — Prätvrius, Gcsch. d. Deutsch > o

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 274

1855 - Langensalza : Schulbuchh. des Th[üringer] L[ehrer]v[ereins]
274 Zweiter Abschn. Don dem westfälischen Frieden biê aus die neueste Zeit. Auch gab Napoleon den Fürsten von Baiern, Wurtemberg und Baden die Souverainität (die Unabhängigkeit von dem Kaiser) und überdies; den beiden ersten noch die Königswürde, was auch der Kaiser Franz aner- kannte. Ucberhaupt schaltete und waltete Napoleon in Deutschland jetzt völlig willkürlich. Seinen Schwager Jochaim Murat machte er zum Großher- zoge von Berg und dem Großherzoge von Baden nahm er die wichtige Festung Kehl am rechten Rheinufer. Bei den kleineren Fürsten Deutsch- lands aber begründete sich die Meinung, daß ihr Heil von dem gewal- tigen Herrscher der Franzosen zu erwarten sei. Am 12. Juli 1806 traten scchszehn deutsche Fürsten, die bisher Stände des deutschen Reichs gewesen waren, zusammen und stifteten den Rheinbund, als dessen Protektor (Beschützer) sie den Kaiser der Franzosen erklärten, von dem sie dagegen als souveraine Fürsten anerkannt wurden. Die Mitglieder dieses Bundes waren: Baiern, Würtemberg, Baden, der Kurerzkanzler, als Fürst-Primas des Bundes, der Großherzog von Berg (Murat), Hessen-Darmstadt, Nassau-Usingen, Nassau-Weilburg, Hohenzollern-Hechin- gen und Sigmaringen, Salm-Salm und Kyrburg, Jsenburg-Birstein, der Herzog von Ahremberg und die Fürsten von Lichtenstein und von der Leien. Dadurch lös'te sich endlich das deutsche Reich noch völlig auf. Am 1. August 1806 ließen diese Fürsten ihre Trennung von dem deutschen Reiche erklären. Der Kaiser Franz Ii. batte schon am 11. August 1804 den Titel eines Erbkaisers von Oestreich angenommen. Am 6. August 1806 ließ er zu Wien und Regensburg eine Schrift verkündigen, worin er erklärte, daß er, überzeugt von der gänzlichen Unmöglichkeit nach der geschehenen Lostrennung der Stände vom Reich, die Pflichten seines kaiserlichen Amtes länger zu erfüllen, es seinen Grundsätzen schuldig sei, diese Kraiserkrone nieder zu legen. So ging das deutsche Kaiserthum unter, nachdem es von Karl dein Großen an 1006 Jahre bestanden hatte. Das Bildnis; Franz Ii. füllt seltsamer Weise die letzte noch leere Nische im Kaisersaale des Römers zu Frankfurt a. M. und war nun das Bild des letzten deutschen Kaisers. — Napoleon herrschte jetzt über Deutschland gewaltiger, wie je ein deut- scher Kaiser. Alles fürchtete sich vor ihm; Alle suchten ihm zu Willen zu leben, und wer's nicht that, dem ging's schlecht. Ein Buchhändler in Nürnberg, Palm mit Namen, hatte eine Flugschrift über Deutsch- lands Erniedrigung, welche ihm von einem andern Buchhändler gedruckt zugeschickt worden war, weiter gesendet; darüber ward er plötzlich von französischen Gensd'armen gefangen genommen, vor ein französisches

3. Abth. 2 - S. 289

1823 - Elberfeld : Büschler
Der Krieg von 1805. 289 Passau, Voralberg und andern Besitzungen Vorderöstreichs an Baiern; was Oestrcich in Schwaben besaß, an Wür- temberg und Baden, Venedig an das Königreich Ita- lien abgetreten werden. Dagegen erhielt Oestreich einen geringen Ersatz durch Salzburg, und der Churfürst von Salzburg wurde aus dem Lande, das er eben erhalten, nach Würzburg verpflanzt, welches Baiecn abtrar. — Die Länder mit ihren Bewohnern wurden als eine Waare be- trachtet, welche aus der Hand des Einen in die des Andern übergehen könne, wie der Markt es eben mit sich bringe. So wollte es die Lehre des Despotismus, damit Liebe und Anhänglichkeit für die alten Fürstenhäuser entwurzelt, das Gemüth zu Eis erkältet, das Menschliche, was den Staat zu einem Ebenbilde der Familie machen kann, völlig ertöd- tet werde, und nur das Gefühl in dem Unterthan übrig bleibe, er sey zum Gehorsam geboren, und dieses Eine Gesetz der Natur kette ihn an den einen Herrscher so gut als den andern, sey derselbe ein Einheimischer oder ein Fremder, sey er von Gestern oder von Heute. Um das zerknickte deutsche Reich nur schnell seiner völ- ligen Auflösung zuzuführen, wurde den Churfürsten von B a ie rn und Würtemb erg der Königstitel, und ihnen, wie dem Churfürsten von Baden, die völlig unabhängige Regierung ihrer Länder, oder, wie es die Zeit mit einem Licblingsworte benannte, die S ouv erain i t ä t gegeben; der Kaiser entsagte aller Oberlehnsherrlichkeit über ihre Län- der , und damit war der That nach, ihr Verhältniß zum deutschen Reiche aufgelöst. Das Lehnsband und die Va- sallenpflicht, so viel von ihnen schon abgeblättert war, hielten bis jetzt doch noch einzig Kaiser und Reich zusammen. Die Blöden fand man mit der Versicherung ab , wie oiese souveränen Herrscher dennoch dem deutschen Staatenvuude angehörcn sollten; aber wer Ohren hatte zu hören, der er- kannte in diesen Zeichen das ferne Rotten des Donners, wel- cher den heranziehenden Sturm verkündigt. Das Schlim, mere stand noch bevor, 66. Das Ende der deutschen Reichsverfassung, 12. Juli und 6. August i8v6. Wie schon zur Zeit, da Frankreich noch eine Republik war, die listige Benutzung der Friedenszeit fast gefährlicher gewesen, als der offenbare Krieg, so auch unter dem neuen Kaiser. Napoleon, so hat man es treffend ausgedrückt, hatte die Revolution in sich ausgenommen, in ihm war sit Kohlr. D. ®, rr> Th.jle Aufl. 19

4. Abth. 1 - S. 395

1818 - Elberfeld : Büschler
595 Der Krieg von i8o5. So streute Napoleon den Saamen der Zwietracht zwischen Preußen Und Enaland aus, wohl wissend, daß beide durch Verbindung mit einander stark waren. Fünf Tage nach diesem Vertrage schloß Oest- re'ch den Frieden zu Preßburg, den 25. December 1802. Durch diesen Frieden, der alle bisherigen an Harte übertraf, verlor bestreich 1000 Q Meilen Landes und an 3 Millionen Un- teitbanen, und zwar von den besten, die es besaß. Das treue Tyrol, welches noch in diesem Kriegs seine Anhänglichkeit an das östreichsche Haus treff- lich bewiesen batte, mußte nebst Burgau, Eich- städt, einem Therl von Nassau, Vorarlberg und anderen Besitzungen Vorderystreichs an Baiern; das übrige, was Oestreich in Schwaben besaß, an Würtemberg und Baden; Venedig an das Königreich Italien abgetreten werden. Dagegen erhielt Oestreich einen aeringen Ersah durch Salz- burg, Und der Churfurst von Salzburg wurde aus dem Lande, das er eben erhalten, nach Würz bürg verpflanzt, welches Baiern abtrat. — Die Lander mit ihren Bewohnern wurden als eine Waare betrachtet, welche aus der Hand des Einen in die Haride des Andern übergehen könne, wie der Markt es eben mit sich bringe. So wollte es die Lehre des Despotismus, damit Liebe und Anhänglichkeit für die alten Fürstenhäuser entwur- zelt, das Gemüth zu Eis erkältet, das Mensch- liche, was den Staat zu einem Ebenbilde der Fa- milie machen kann, völlig ertödtet werde, und nur das Gefühl in dem Unrerthan übrig bleibe, er sey zum Gehorsam geboren und dieses Eine Ge- setz der Natur kette ihn an den Einen Herrscher so gut als den andern , sey derselbe ein Einheimischer oder ein Fremder, sey er von Gestern oder non Heute. Um das zerknickte teutsche Reich nur schnell seiner völligen Auflösung zuzuführen, wurde den Churfürsten von Baiern und Würtemberg "der Könlgstlke!, und ihnen, wie dem Churfürfter?

5. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 464

1810 - Berlin : Hayn
464 Dritter Zeitraum. ren nach. Eine zahlreiche russische Armee hatte sich hier gesammelt. Am 2ten December erfolgte die Schlacht bei Austerlitz. Sie war nachtheilig für die Russen und Oestreicher, und der Kaiser sah sich ge- zwungen, unl Waffenstillstand und Frieden zu bitten. So entschied die Thatkraft des wackern Erzherzogs Karl in Italien und sein musterhafter Rückzug nichts. Die Russen zogen sich in ihr Vaterland zurück. Der Friede von Presburg festen December) wurde Lurch die Eroberungen und Siege der Franzosen sehr nachtheilig für Oestreich. Der Kaiser war genöthigt, Tyrol an Baiern, die im Lüneviller Frieden erhalte- nen italianischen Ländereien au Italien, und seine schwäbischen und andere Besitzungen an Baiern, Würtemberg und Baden abzutreten. Als Ersatz er- hielt er das kleine Kurfürstenthum Salzburg; der Kur- fürst von Salzburg bekam dagegen das Würzburgi- sche als ein Großherzogthum. Ein neuer großer Ver- lust an Landern, Menschen und Schätzen! Noch ande- re Folgen offenbarte bald der Friede von Presburg. Die Fürsten von Baiern, Würtemberg und Baden sagten sich vom deutschen Reichsvereine und vom Ge- horsam gegen den Kaiser los, und verbanden sich un- ter einander und mit Frankreich, dessen Kaiser darauf (1806, isten August) erklärte, daß erdeutschlands bis- herige Verfassung nicht mehr anerkenne, und daß die neuen Könige von Baiern, und Würtemberg, und die Fürsten und Herzoge von Berg, Baden, Hessen, der Kurerzkanzler und andere mehr, aufgehörr hätten, Stande des Deutschen Reiches zu seyn. Hierauf legte Kaiser Franz, fast zu gleicher Zeit (6ten August) die Deutsche Kaiserkrone nieder. (Seit i43ä hatten sie

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 448

1845 - Halle : Anton
448 fter Caroline durch kaiserliches Decret vom 15ten März 1806 die Fürstentümer Cleve, Berg und Mark, deren ost- rheinische Teile Napoleon sich in dem Vertrage von Schön- brun ausbedungen hatte. In der Grafschaft Mark lagen drei Abteien eingefchlossen, die Preuffen in Folge des Reichsdeputationshauptschlußes erworben hatte, und welche Preuffen natürlich als in Schönbrun nicht mit abgetreten in Anspruch nam. Aber auch Murat, als neuer Großher- zog von Berg nam sie in Anspruch, und Blücher, der in jenen Gegenden den militärischen Oberbefelh fürte, konte die bergische Besi'zergreifung nicht hindern. Auch ein Teil der Länder des Sohnes des Erbstathalters, des Fürsten von Nassau-Diez-Oranien ward für Murat in Beschlag genommen, obwol seine Gemahlin eine preussische Prinzess sin war. So entspan sich aus dem Erwerbe durch den Reichsdeputationshauptschluß und aus dem Vertrage von Sckönbrun das Werk der Nemesis. Gottes Mülen malen langsam, malen aber treflich klein! Nun erklärten im Sommer 1806 die Könige von Baiern und Würtemberg das Aufhören ihrer Beziehungen zum Reiche, welches im Grunde factisch schon seit dem lez» ten Kriege gegen Oestreich stat gehabt hatte. Unter Na- poleons Leitung bildeten diese beiden Fürsten, mit 14 an- deren (die natürlich sich nun auch vom Reiche lossagten, nur der Großherzog von Berg, der nie eine Beziehung zum Reiche gehabt hatte, brauchte es nicht) einen neuen Bund unter dem Protectorate des Kaisers der Franzosen, den s. g. Rheinbund *) (die Stiftungsurkunde ist vom Ilten Juli) ohne daß Preuffen auch nur früher als bis alles abgeschloßen war, etwas davon notisicirt ward. Die __________________ Pro» *) Die ersten Glider desselben, außer Baiern und Würtemberg, wa- ren: Der Kurfürst von Baden und der Landgras von Hcßen- Darmstadt, welche beide den großherzoglichen Titel annamen; der Großhcrzog von Berg und der Herzog von Aremberg; der Kur- erzkanzler, jezt Fürst Primas, von Dalberg, die Fürsten von Ho- henzollern-Hechingen und Sigmaringcn; die Fürsten von Nassau- Usingen und Weilburg; die Fürsten von Salm-Kyrburg und Salm ; die Fürsten von Lichtenstein, von Isenburg-Birstcin und der Graf, nun Fürst, von der Leyen.

7. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 345

1816 - Potsdam : Horvath
345 Deutsche. opferte, und am iz. Nov. 1805 der französische Kaiser als Sieger in Wien einrückte, ja, noch am 2. Dez. bei Austerlitz in Mähren die Oeft- reicher und Russen schlug, worauf sich die letzter» nach Polen zurückzogen, und die ersten, deren Erz- herzog Carl auch in Italien gegen Massena unglück- lich gewesen war, am 26. Dez. einen Frieden zu Presburg schloffen, in welchem sie außer ihrem Venetianischen Gebiete, das zu dem Napoleoni- schen Königreiche Italien (der vorherigen Cisal- pinischen, nachher Italienischen Republik) geschla- gen wurde, auch mehrere deutsche Provinzen an Frankreichs Bundesgenossen, zusammen eine Volksmenge von 2^ Millionen Menschen abtreten mußten. Napoleon erhob nämlich, am i.jan. 1806 die Kurfürsten von Baiern und W ürtemberg zu Königen, den Kurfürsten von Baden und Landgrafen vvn Hessen-Darmstadt zu Groß- herzogen, und nahm folgende Ländervertau, schungen vor. Baiern bekam Tyrol und noch ei- nige andre von Oestreich abgetretene Provinzen, die übrigen erhielt Würtemberg und Baden. Oestreich erhielt das Kurfürftenthum Salzburg, und dessen Regent das Großherzogthum Würz- burg von Baiern, welches dafür noch Anspach vom Könige von Preußen erhielt, der auch sein Neuf- chatel in der Schweiz an den Französischen Fürsten Berthier, Wesel, Essen, Verden und Elten an den neuen Großherzog von Berg, Napoleons Schwager Mürat, abtrat, und dafür das von Frankreich eroberte Hannover annahm. Um die- selbe Zeit war auch Napoleons Bruder Joseph zum König von Neapel, welches wegen Vcrlez- P 5 zung

8. Die deutsche Geschichte - S. 604

1829 - Elberfeld : Büschler
604 Vii. Zlr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648 — 1829. v\ 1\ \ Vivuwuvu iwvvv Uvvvvvw ivww V\ \ U\ llt Vw il\ Vw wv Vw vvi cbischen Landes zu rächen. — In diesem Augenblicke schloß der Kaiser Franz den Waffenstillstand, und zeigte die unbedingte Nei- gung zum Frieden; das Unglück seiner Länder betrübte ihn zu sehr, und er wähnte damals noch, ein Friede mit diesem Gegner, durch große Opfer erkauft, könne Bestand haben; als wenn Opfer deffcn Lust nach dem Ganzen zu stillen vermogtcn! Der preußische Abgeordnete, der Graf von Haugwitz, der gesendet war, das Gesetz des Friedens vorzuschreibcn, oder Krieg zu verkündigen, sah sich durch Oestreichs Abfall in große Verle- genheit gesetzt, und hielt es für angemessen, statt des drohenden Wortes, welches ihm der König mitgegeben, in sanfter, friedli- cher Weise zu reden. Und der französische Bericht pries „die Weisheit Preußens, welches nie einen biederer» und und unei- gennützigeren Freund gehabt habe, als Frankreich. Uebrigens hänge das französische Volk von niemand ab, und 150,000 Feinde mehr würden den Kampf nur um etwas verlängert haben!" — Solche Sprache hätte der preußische Abgeordnete besser verstehen und Preußens Würde fühlend, auf frischer That, da Oestreichs Friede noch nicht geschlossen war, tbun sollen, was sein König ihm befohlen hatte, und ein halbes Iabr nachher dennoch zu thun sich entschloß. Vielleicht mogte Oestreich, wenn es Preußens Ernst sab, einen längeren Krieg dem schmählichen Frieden vor- ziehen. Statt dessen Unterzeichnete Haugwitz, ohne Vollmacht, den Vergleich zu Wien, wodurch Preußen Anspach an Baiern, Neuschatel und Cleve an Frankreich abtrat, und dafür Han- nover erhalten sollte, worauf England keinesweges Verzicht ge- leistet hatte. So streute Napoleon den Saamen der Zwietracht zwischen Preußen und England aus, wohl wissend, daß beide durch Verbindung mit einander stark waren. Fünf Tage nach diesem Vertrage schloß Oestreich den Fr i e- d cn zu Preß bürg, den 25. Dezember 1805. Durch diesen Frieden, der alle bisherigen an Härte übertraf, verlor Oestreich 1000 □ Meilen Landes und an 3 Millionen Unterthanen, und zwar von den besten, die es besaß. Das treue Tyrol, welches noch in diesem Kriege seine Anhänglichkeit an das östreickusche Haus trefflich bewiesen batte, mußte nebst Burgau, Eichstädt, einem Tbeil von Passau, Voralberg und anderen Besitzungen Vorderöstereichs an Baiern; was Oestreich in Schwaben besaß, an W ü r t e m b e r g und Baden, Venedig an das Königreich Italien abgetreten werden. Dagegen erhielt Oestreich einen geringen Ersatz durch Salzburg, und der Cburfürst von Salz- burg wurde aus dem Lande, das er eben erhalten, nach Würz- burg verpflanzt, welches Baiern abtrat. — Die Länder mit ihren Bewohnern wurden als eine Waarc betrachtet, welche ans der Hand des Einen in die des Andern übergehen könne, wie der Markt es eben mit sich bringe. So wollte es die Lehre des Despotismus, damit Liebe und Anhänglichkeit für die alten Für- srcnhäuser^entwurzclt, das Gemüth zu Eis erkältet, das Menjch-

9. Bd. 9 - S. 315

1846 - Braunschweig : Westermann
313 Kaiserthums bis zum Brand von Moskau. lien begangen, sonach die französische Herrschaft über den größten Theil der Halbinsel, bestätigt, sondern es trat Oestreich noch ab an das „Königreich Italien" das venetianische Land auf beiden Seiten des Meeres, an Baiern Tirol, die starke Vormauer des Staates, auch Vorarlberg, Eichstädt und einen Theil von Passau; an Baiern, Würtcmberg und Baden die schwäbisch-östreichischen Lande sammt dem Breisgau. Dagegen sollten Salzburg und Berchtesgaden mit Oestreich vereint, dem ehemaligen Großherzog von Toskana, jezt Bcsizer dieser Länder, da- für Würzburg und dem Erzherzog Ferdinand, Herrn vom Breisgau, eine andere Entschädigung gegeben werden. Auch sollte das Hoch- und Teutschmeistert hum einem östreichischen Prinzen erblich zugeschiedcn seyn. Diekurfürstcu von Baiern und Würtcmberg wurden als Könige, und mit ihnen der Kurfürst von Baden als völlig unabhängig anerkannt, doch sollten sie dem „teutschen Bunde" fortwährend angehören. Baiern bekam überdies noch die bisherige Reichsstadt Augsburg. Auch Alexan- der ward Friede geboten; aber Er verschmähte denselben. Sein Heer, welches Kaiser Franz schon nach dem Waffenstillstandsvertrag von Austerliz aus sei- nen Staaten entfernen mußte, zog sich nach Schlesien, und ging im Fe- bruar des folgenden Jahres nach Rußland zurück. Nicht blos der Länderverlust (wiewohl mehr als tausend Quadratmeilen mit nah an drei Millionen Einwohner betragend), sondern weit mehr noch die moralische Wirkung so unerhört schnellen Falles, dann die Befestigung der napolcon'schcn Herrschaft über Italien und die völlige Umkehr aller Verhältnisse in Teutschland, machten den Frieden von Prcsburg niederdrückend für Oestreich und für Europa. Zwar hatte Oestreich sich ausbedungen, daß „Rang und Ceremonie!" zwischen ihm und Frank- reich bleiben sollten, wie sie vor dem Kriege gewesen. Aber die Macht war geschwunden, und der politische Einfluß dahin. Süd- Teutschland, sonst gewohnt von Oestreich das Gescz zu empfangen, war jezt Vasallen- reich des Franken geworden; die teutsche Kaiserwürde hatte keine Bedeu- tung mehr. Das ganze Staatensystem von Europa war zertrümmert, das Machtgebot des Einen, jezt ohne Widerstand ertönend, weissagte neuen Um- sturz in Süd und Nord.

10. Theil 2 - S. 674

1827 - Leipzig : Fleischer
674 halten versprach, Ncufchatel rmd Cleve an Frankreich, Ansbach an Baiern überließ, und dafür das von französischen Truppen noch immer besetzte Hannover erhalten sollte. Wie schlau! Denn einmal raubte er Oestreich dadurch den mächtigsten Bundesgenossen; ferner entzweite er durch die Abtretung Han- novers Preußen mit England. Das fühlte auch der König sehr wohl; aber sollte er jetzt, wo die Oestreichcr durch die Niederlage bei Austerlitz muthlos waren, und die Nüssen sich schon auf dem Nückmarsche befanden, Krieg ansangen? Er mußte also für den Augenblick froh seyn, daß der durch die preußischen Rüstungen gereizte Napoleon den Frieden erhalten wollte. Kaiser Franz zögerte nun nicht, den Frieden von Preßburg mit Frankreich am Lösten December 1805 zu un- terzeichnen. Er war nachtheiliger als alle frühem. Venedig mußte an das Königreich Italien; ein Theil der westlichen östreichischen Provinzen, namentlich das treue Tyrol, an Baiern; die in Schwaben gelegenen Besitzungen an Baden und Würtemberg abgetreten werden, und dafür erhielt Oestreich nur Salzburg zur Entschädigung, also nur 79 O.uadratmcilcn sür 222. Der Großherzog von Toskana erhielt für Salzburg Würzburg, welches Baiern abgeben mußte; der Breisgau kam an Baden, und der bisherige Besitzer des Breisgau's, Erzher- zog Ferdinand von Modena, sollte eine Entschädigung in Deutschland erhalten, erhielt sie aber nicht. So wurden schon damals Volker und Lander mit empörendem Leichtsinne durch Napoleon von einem Besitzer an dem andern gewiesen, der sie wieder nur so lange behielt, als cs Napoleon beliebte. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg wurden zum Lohne ihrer sehr undcutschen Anhänglichkeit an Frankreich mit dem Königstitcl beehrt, und, so wie Baden, für unabhängig vom deutschen Kaiser erklärt. Außerdem mußte Franz alles gut- heißen, was Bonaparte bisher in andern Ländern eingerichtet hatte, und binnen zwei Monaten 100 Mill. Franken bezahlen. Welche Verluste! — Napoleon hatte nun wieder einige Län- der, die er an seine Freunde und Verwandte verschenken konnte; Ncufchatel erhielt sein Freund und Kriegsgefährte Ver-

11. Cursus 2 - S. 125

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
Deutschland. 125 Versammlung ist in zwei Kollegien, das königli- che und das fürstliche abgethcilt, die theils vereint und gemeinschaftlich unter dem Vorsitze des Fürsten Primas, welcher auch der Präsident des königl. Kolle- giums insbesondere ist, theils getrennt sich berathschlagen, wo dann der Herzog von Nassau den Vorsitz bei dem fürstlichen Kollegium hat. Das königliche Kollegium bestehet aus : 1) dem Fürsten Primas, 2) dem Könige von Baiern, Z) dem Könige von Sachsen, 4) dem Könige von Weftphalen, 5) dem Könige von Würtemberg, 6) dem Großherzoge von Baden, 7) dem Großherzoge von Berg und Kleve, 8) dem Großherzoge von Hessen, und 9) dem Großherzoge von Würzburg. Das fürstliche Kollegium besteht aus: 1) dem Herzoge und dem Fürsten von Nassau, 2) den Herzogen von Hohcnzollern - Hcchingeu und Hohcnzollern - Siegmaringen, 3) den Für- sten von Salm-Salm und Salm-Kirburg, 4) dem Fürsten von Isenburg - Birstein, 5) dem Herzoge vor Aremberg, 6) dem Fürsten von Lich- ten st ein, 7) dem Fürsten von Leyen, den Herzo- gen von Sachsen- 8) Weimar, y) Gotha, 10) Meiningen, n) Koburg, 12) Hildburghau- sen, 13) den Herzogen von Mecklenburg-Schwe- rin und 14) Mecklenburg - Srrelitz, 15) den Herzogen von Oldenburg, den Herzogen von An- halt - 16) Dessau, 17) Bern bürg und 18) Kö- then, den Fürsten iy) von Schwarz bürg -Son- dershausen, 20) Schwarzburg-Rudolftadt, 21) Waldeck, 22) Reuß, 23) Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg.

12. Neuere Geschichte - S. 197

1843 - Berlin : Sander
Anfang der Gegenreformationen. 197 Befugniß die säumigen Bischöfe anzutreiben: die Beschlüsse einer Synode — sie war in Salzburg gehalten worden — in Ausfüh- rung zu bringen: den Bischof zu Regensburg und sein Capitel zur Errichtung eines Seminars anzuhalten: genug eiue Art von geistli- cher Oberaufsicht überträgt er ihm: er geht mit ihm zu Rathe, ob es nicht gut sei, Seminarien von Klostergeistlichen zu errichten, wie es Seminarien von Weltpriestern gebe. Sehr gern läßt sich der Herzog darauf ein. Nur fordert er, daß nun auch die Bischöfe den fürstlichen Rechten, weder den hergebrachten noch auch den neuer- theilten, zu nahe treten, daß der Clerus von seinen Obern in Zucht und Ordnung gehalten werden möge. Es finden sich Edicte, in de- nen der Fürst die Klöster als Kammergut betrachtet und einer welt- lichen Verwaltung unterwirft. Wenn das protestantische Fürstenthum int Laufe der Reformation kirchliche Attribute an sich gebracht hatte, so gelang nunmehr das Nämliche auch dem katholischen. Was dort im Gegensatz gegen das Papstthum, geschah hier in Vereinigung mit demselben. Setzten die protestantischen Fürsten ihre nachgeborenen Söhne als postulirte Ad» ministratoren in die benachbarten evangelischen Stifter, so gelangten in den katholisch gebliebenen die Söhne der katholischen Fürsten un- mittelbar zur bischöflichen Würde. Von allem Anfang hatte Gregor dem Herzog Albrecht versprochen, nichts zu versäumen, was zu seinem oder seiner Söhne Besten sein dürfte: in Kurzem sehen wir zwei dieser Söhne im Besitze der stattlichsten Pfründen: der eine von ihnen steigt allmälig zu den höchsten Würden des Reiches. Allein auch überdies bekam Baiern durch die Stellung, die es annahm, an und für sich eine hohe Bedeutung. Es verfocht ein großes Princip, das eben zu neuer Macht emporkam. Die minder- mächtigen deutschen Fürsten dieser Gesinnung sahen in Baiern eine Zeit lang ihr Oberhaupt. Denn so weit nur die Macht des Herzogs reichte, beeiferte er sich die katholische Lehre herzustellen. Kaun: war ihm die Grafschaft Haag angefallen, so ließ er die Protestanten, welche der letzte Graf daselbst geduldet, verjagen, und Ritus und Glauben des Katholi- cismus wieder einführen. In der Schlacht bei Moncontour war Markgraf Philibert von Baden-Baden geblieben. Der Sohn dessel» den, Philipp, erst zehn Jahr alt, ward in München unter der Vor- mundschaft Albrechts, wie sich versteht, im katholischen Glauben

13. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 243

1869 - Hannover : Hahn
243 eines norddeutschen Bundesstaates unter Preußens Füh- rung, so wie zu den territorialen Veränderungen, welche Preußen nördlich von der Linie des Mains zum Zwecke seiner Abrundung und Vergrößerung machen würde, d. i. zur Einverleibung von Schleswig-Holstein, Kurhessen, Nassau und der freien Stadt Frankfurt in den preußischen Staat. Doch sollten die nördlichen Districte von Schleswig, wenn deren dänische Be- völkerung in freier Abstimmung sich dafür aussprechen würde, an Dänemark zurückgegeben werden. Die deutschen Staaten südlich von der Mainlinie, Baiern, Würtemberg, Baden, Großherzogthum Hessen in seiner Südhälfte, sollten unabhängige Staaten sein, mit der Freiheit, sich beliebig zu gruppiren und ihre nationalen Beziehun- gen mit dem norddeutschen Bunde durch besondere Verträge zu ordnen. Für Kriegskostenentschädigung zahlte Oestreich 40 Mili. Thaler, wobei jedoch 20 Mill. für den von Oestreich im dänischen Kriege gemachten Aufwand und für Verpflegung der preußischen Truppen in Abzug kamen. 3) Die Friedensunterhandlungen mit den süddeutschen Staaten kamen nach einander zu Berlin zum Abschlüsse, und zwar mit Würtemberg am 13. Aug., mit Baden am 17. Äug. und mit Baiern am 22. Aug. 1866. Jene hatten ihrerseits die Be- stimmungen des Prager Friedens anzuerkennen und Kriegskosten an Preußen zu bezahlen, und zwar Würtemberg 8 Mill., Baden 6 Mill., Baiern 30 Millionen; letzteres mußte ferner zum Zwecke der Grcnzberichtigung ein kleines Gebiet, etwa 10 Qua- dratmeilen mit 33,000 Einwohnern, an Preußen abtreten. 4) Mit dem Großherzogthum Hessen kam die Friedenscon- vention am 3. Sept. zu Berlin zu Stande. Der Großherzog trat die Landgrafschaft Hessen-Homburg mit der Grafschaft Meisen - heim und einige Districte in Oberhessen, im Ganzen etwa 18 Q.- Meilen mit 64,000 Einwohnern, an Preußen ab, erhielt dagegen einige Enclaven (Nauheim, Oberrad u. a.) und zahlte 3 Mill. Kriegskosten. Außerdem sollte fortan die Provinz Oberhessen dem norddeutschen Bunde angehören und Preußen das ausschließliche Besatzungsrecht in der Festung Mainz zustehen. Der Friede mit dem Königreich Sachsen gelangte am 21. Oct. zu Berlin zum Abschlüsse. Sachsen trat dem norddeutsch e n Bunde bei und zahlte 12 Mill. Kriegskosten; das feste Pirna sollte eine gemischte Besatzung erhalten. 5) Durch ein vom preußischen Landtage genehmigtes Gesetz vom 3. Oct. 1866 war die förmliche Einverleibung des bisherigen Königreichs Hannover, des Kurfürstenthums Hessen, des Her- zogthums Nassau und der freien Stadt Frankfurt und einiger- kleineren Gebiete, ebenso dre der beiden Elbherzogthümer Schleswig- 16 *

14. Die deutsche Geschichte - S. 102

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
102 that, war, daß er das hannoversche Land mit seinen Truppen besetzte. Im Jahre 1804 ließ er sich als erblichen Kaiser von Frankreich, unter dein Namen Napoleon I., ernennen. Nicht zufrieden mit der Kaiserkrone, verwandelte er auch das nördliche Italien, welches bis dahin ein Frei- staat war, (cisalpinische Republik) in ein Königreich, er- klärte sich selbst zum Könige, seinen Stiefsohn Eugen Beauharnois zum Vizekönige von Italien, und verei- nigte außerdem ansehnliche Stücke von Italien mit Frank- reich. Aufgebracht darüber, versuchte Oestreich in Verbin- dung mit England und Rußland, es noch eininal, seinen gefährlichen Unternehmungen Gränze zu setzen, und fing 1805 einen neuen Krieg an, der aber unglücklich ausfiel. Der östreichische Anführer Mack wurde am 15. Oktober mit seinem ganzen Heere bei U l m gefangen, und Napo- leon rückte den 13. November 1805 in Wien ein. Seine Freude über diesen glücklichen Feldzug wurde jedoch durch die Nachricht von dein Verluste der großen Seeschlacht beim Kap Trafalgar am 21. Oktober, in welcher der britti- sche Seeheld Nelson fiel, nicht wenig getrübt. Die Schlacht bei Austerlitz gegen das vereinte östreichisch-rus- sische Heer, am 2. Dezember (die Z Kaiserschlacht genannt), entschied sich ebenfalls für Frankreich, und kurz darauf er- folgte der P r e ß b u r g e r Friede (26. Dezember 1805). Oestreich verlor die vorderöstreichischen Besitzungen, das Breisgau und die Ortenau, theils an Baiern, theils an Würtemberg und Baden, Tyrol an Baiern, Venedig an das Königreich Italien, (zusammen 1000 Q.. M. mit 3 Mill. E.) und exhielt dafür Salzburg und Berchtholsgaden: der Churfürst von Salzburg aber bekam Würzburg. Bai- crn und Würtemberg wurden zu Königreichen erhoben. Die- sen Bedingnissen folgten noch einige Austauschungen: Preu- ßen bekam Hannover, und gab dafür Anspach an Baiern; Murat, ein Schwager Napoleons, das Großherzogthum Cleve - Berg, der Marschall B e r t h i e r das Fürstenthum Neuschatel. Seinen Bruder Joseph machte Napoleon zum Könige von Neapel. Die Republik Holland verwandelte er in ein Königreich und gab cs seinem Bruder Ludwig. 92. Der rheinische Bund. Ende der deut- schen Reichsverfassung. 1806. Nachdem Napoleon mehrere neue Staaten gegründet.

15. Bd. 4 - S. 484

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
484 Achter Zeitraum. geben, wofür es die Fürstenthümer W ü r z b u r g und A sch a f- fenburg erhielt. Ein spaterer Staatsvertrag zwischen Oest- reich und Bayern (14 Apr. 1816) nöthigte das letzte, auch den größten Theil von Salzburg, so wie das Inn- und Hausruckviertel wieder an Oestreich zu überlassen, wogegen ihm jenseits des Rheins Rheinbayern mit Landau, und diesseits ein Bezirk im Fuldaischen (Hammelburg, Brückenau, Weihers u. a.), mit einigen von Dgrmstadt abgetretenen Aemtern (Miltenberg, Heubach, Alzenau) zugetheilt ward. Doch enthielt dieser Vertrag zugleich das Versprechen einer, die gemachten Abtretungen noch zu ergänzenden, Entschädi- gung, wodurch zugleich eine unmittelbare Verbindung zwi- schen den bayrischen Besitzungen am Maine und jenseits des Rheines bewirkt werden sollte. Bayern verlangte deshalb von Baden die rheinische Pfalz zurück, und spater kamen (18k8) die Entfremdungen zwischen Bayern und Baden über diesen Gegenstand zur öffentlichen Kunde. Da nun aber Bayern blos von Oestreich eine völlige Ausgleichung seiner Entschädigung zu fordern berechtigt war; so erklärte sich die öffentliche Stimme in Teurschland für die Erhaltung der Integrität Badens, und so ward auch diese Angelegen- heit theils auf dem Congresse zu Aachen, theils in dem allgemeinen Abschiede *) der zu Frankfurt ver- sa m m e lte n Te rr i tor i a lco m m i ssi o n (Oestreich, Ruß- land, Großbritannien und Preußen) am 20july 1819 entschieden. Bayern erhielt von Baden, durch besondern Vertrag vom 10 Jul. 1819, einen Theil des Amtes Wert- heim (nördlich an der Straße von Lengfurt nach Würz- burg), die Bewilligung einer Militairstraße durch das Ba- densche von Würzburg nach Rheinbayern, und von Oestreich eine ewige jährliche Rente von 100,000 Gulden. Zugleich überließ Oestreich an Baden die Souverainetat über Hohen- geroldseck. — Nach der Entlassung des Ministers Grafen von Montgelaö, (2 Febr. 1817), ward das bayrische Ministerium in fünf Zweige (des königlichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, des Innern, der Justiz, *) Er steht in der Allg. Zeit. 1320, N. 22 ff.

16. Bd. 4 - S. 76

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
76 I- Die Zeit der Konstitutionen. pfindlichste verletzt, aber der Bund rührte sich nicht. — Dem König gelang es nun zwar, eine Ständeversammlung zusammenzubringen, der er 1838 einen neuen Ver-sassungsentwurf vorlegte. Sie verwarf aber denselben und beschloß, den Bundestag um Schutz für das Grundgesetz von 1833 zu bitten. Darauf wurde sie vertagt, und erst die Stände des I. 1840 ließen sich den neuen Entwurf mit einigen Abänderungen gefallen. Beim Bunde aber stellten wohl Baiern, Würtemberg und Baden vor, wie gefährlich solches Verfahren des neuen Königs sei, wie leicht die Menge aus einem Umstürze des Rechtes ein Recht des Umsturzes ableite rc. Doch wurde mit 9 gegen 7 Stimmen die Klage der hannöverschen Stände abgewiesen, „da bei obwaltender Sachlage eine bundesgesetzlich begründete Veranlassung zur Einmischung in diese innere Landesangelegenheit nicht bestehe." Also regte sich der Bundestag nur als Zuchtmeister der Deutschen, und vom Schiedsgericht, das er 1834 zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Regierungen und Ständen eingesetzt, hoffte man fortan nichts mehr. Man sagte sich nun offen, daß eine freiere Luft in Deutschland erst dann zu hoffen sei, wenn eine seiner Großmächte sich auf Verfassuugswege begebe. Diesen Schritt hoffte man natürlich mehr^von Preußen, als von dem abgestandenen Oestreich. Schon 1831 hatte der Schwabe Paul Pfitzer ausgesprochen, daß Preußen mit Ausscheidung Oestreichs die Führung der deutschen Stämme zu übernehmen und durch ein Parlament in Berlin zu sichern habe. Urtheilte er auch ungerecht, wenn er schrieb: „Unser ganzer Jammer kommt daher, daß 30 Familien noch nicht zur Erkenntniß gekommen sind, daß für 30 Mill. Deutsche 30 Könige zu viel sind" (sofern ja auch die Volksstämme und ihre Wortführer der Einigung widerstrebten) so mußte man ihm doch beistimmen, wenn er darthat: „das heiligste Recht einer Nation ist, eine solche zu sein und als solche anerkannt zu werden." — Dann wagte der badische Rechtsprofeffor Welker in der schon

17. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 220

1865 - Langensalza : Beyer
220 und tapfer, streng im Gerichte und großmüthig gegen seine Feinde. Nur ist zu bedauern, daß er seine Kraft oft unnütz vergeuden mußte. 46. Friedrich der Schöne von Oestreich. 1314—1330. Ludwig von Baiern» 1314—1347. Bei der neuen Kaiserwahl standen zwei Häuser einander ent- gegen, nämlich Oestreich und Baiern. Die Wähler konnten sich nicht einigen. Die eine Partei, an deren Spitze der Erz- bischof von Köln sich befand, wählte den Herzog Friedrich von Oestreich, einen Sohn des ermordeten Kaisers Albrecht; der andere Theil der Kurfürsten aber wählte eine n Tag später, durch den Einfluß des Erzbischofs von Mainz, den damaligen Herzog Ludwig von Baiern. Durch diese Doppelwahl, welche im Jahre 1314 erfolgte, kam großes Unglück über Deutsch- land. Beide Fürsten wurden gekrönt, und Jeder suchte sein Recht geltend zu machen. So entstand ein achtjähriger Krieg (von 1314 —1322), in welchem sich die Gewählten einander zu ver- nichten suchten. Durch diesen Verwüstungskrieg hatten Schwaben, Baiern und die Länder am Rheine unendlich Viel zu leiden. Im September des Jahres 1322 kam es zwischen beiden Kaisern zu einer hitzigen Schlacht. Friedrich der Schöne drang über Salzburg in Baiern ein und lagerte sich bei Mühl- dorf am Inn, während seiu Bruder, der Herzog Leopold von Oestreich, eine solche Stellung nahm, daß er dem Feinde nöthigen- falls in den Rücken fallen konnte. Nicht ohne Sorgen sahen die Baiern die Menge von Schützen, Reisigen re., welche sich in Friedrich's Lager bewegten. Ludwig war viel schwächer an Mannschaft und noch schwächer an Geld und Lebensmitteln; den Tag vor der Schlacht hatte er nur noch elf Pfund Silbergeld in seiner Kasse. Krone und Leben hingen an dem Kampfe, der nun beginnen sollte. Sollte er den Kampf bei so ungleichen

18. Geschichte des deutschen Volkes - S. 329

1871 - Berlin : Vahlen
Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. 570572. 329 hatte seine Flotte bei Trafalgar (21. Oktober) geschlagen. Alles dies brachte Napoleon in eine sehr miliche Lage. 570- Aber seine Ueberlegenheit half ihm auch jetzt. Haugwitz, charakter-los, franzosenfreundlich und leichtsinnig wie er war, lie sich von Napoleon zu Talleyrand nach Wien complimentiren, ohne nur seinen Auftrag vorzubringen. Die Verbndeten, die um jeden Preis jetzt eine Schlacht htten vermeiden mssen, wute Napoleon durch erknstelte Furcht dazu zu locken. Die Ungeduld Alexan-ders und der rohe Uebermuth seiner Altrussen ging in die Schlinge. Es war am Jahrestage von Napoleon's Krnung, 2. December 1805, als bei Austerlitz unweit Brnn die sogenannte Dreikaiserschlacht Napoleon's I. gegen Alexander I. von Rußland und Franz I. von Oestreich geschlagen ward. Die fr Napoleon's Glck sprichwrtlich gewordene Sonne von Austerlitz" beschien am Abend des blutigen Tages das vollstndig aufgelste Heer seiner Gegner, dessen Reste der einen schmalen Damm zwischen zwei Seen und der das dnne Eis derselben Rettung suchten und meist Untergang fanden. 571. Der Sieg brachte mit schneller Wendung den Frieden. Schon zwei Tage nachher kam der Kaiser Franz persnlich mit Napoleon bei einem Wachtfeuer auf freiem Felde zusammen. Diese demthigende Begegnung zndete zwar in Franz nur persnliche Abneigung, die er nie verwunden, doch fhrte sie fr jetzt zum Frieden, der zu Preburg am 26. December geschlossen ward. Durch denselben trat Oestreich Venetien ( 552) an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Baiern (das dafr Berg an Mrat gab), kleinere Stcke des Breisgau's an Wrttemberg und Baden ab; dafr bekam es als Entschdigung Salzburg*). Der Kaiser mute die zu Knigen er-hobenen Herrscher von Baiern und Wrttemberg, sowie den Groherzog von Baden als vllig souvern anerkennen, und dem franzsischen Herrscher die Stiftung einer confederation germanique (des spteren Rheinbundes) zu-gestehen. Am schmhlichsten aber ward Haugwitz und in ihm Preußen be-handelt. Nach der Austerlitzer Schlacht wagte jener vollends nicht mehr, seinen Auftrag auszurichten, den Napoleon doch kannte und in rachschtiger Erinnerung behielt. Gerade au dem Tage, wo er nach seines Knigs ursprnglichem Be-fehl htte den Krieg erklären mssen (15. December) schlo er den Vertrag zu Schnbrunn, durch welchen Preußen in ein Bndni mit Frankreich trat, und als Preis dafr Hannover erhielt. Zwei Monate spter (15. Febr. 1806) ward dieser Vertrag zu Paris erneuert, aber schon mute Haugwitz das alt-hohen-zollernsche Anspach dafr an Baiern und die Reste von Cleve an Mrat's Groherzogthum Berg abtreten. Durch diese Vertrge war auch Preußen auf -die Bahn des Untergangs gefhrt. 9. Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. 572. Preußen hatte seit dem Baseler Frieden sich auf sich selbst zurck-gezogen und war in steter Neutralitt beharrt. Eine solche aber stimmte weder mit der Stellung Preuens, noch mit den Erinnerungen aus der Zeit des groen Kurfrsten und des groen Knigs. Erstem hatte ganz entschieden, so klein auch seine Mackt noch war, es fr seinen Beruf geachtet, fr Deutschlands Heil und Grenzen stets im .Vordertreffen zu stehen; letzterer hatte seinem Reiche die Weisung hinterlassen, da es in allen europischen Zerwrfnissen den *) Der Kurfürst von Salzburg ( 559) erhielt das von Baiern abgetretene Wrzburz

19. Geschichte des deutschen Volkes - S. 337

1867 - Berlin : Vahlen
Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. § 571—573. 337 Durch denselben trat Oestreich Venetien (§ 552.) an das Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Baiern (das dafür Berg an Mürat gab), kleinere Stücke des Breisgau's an Württemberg und Baden ab; dafür bekam es als Entschädigung Salzburg*). Der Kaiser mußte die zu Königen erhobe- nen Herrscher von Baiern und Württemberg,-sowie den Großherzog von Baden als völlig souverän anerkennen, und dem französischen Herrscher die Stiftung einer confédération germanique (des späteren Rheinbundes) zugesiehen. Am schmählichsten aber ward Haugwitz und in ihm Preußen behandelt. Nach der Austerlitzer Schlacht wagte jener vollends nicht mehr, seiuen Auftrag auszu- richten, den Napoleon doch kannte und in rachsüchtiger Erinnerung behielt. Gerade an dem Tage, wo er nach seines Königs ursprünglichem Befehl hätte den Krieg erklären müssen (15. Dezember) schloß er den Vertrag zu Schön- brunn, durch welchen Preußen in ein Bündniß mit Frankreich trat, und als Preis dafür Hannover erhielt. Zwei Monate später (15. Febr. 1806) ward dieser Vertrag zu Paris erneuert, aber schon mußte Haugwitz das Alt-Hohen- zollernsche Anspach dafür an Baiern und die Reste von Cleve an Mürat's Großherzogthum Berg abtreten. Durch diese Verträge war auch Preußen auf die Bahn des Untergangs geführt. 9. Preußen vom Baseler Frieden bis 1806. § 572. Preußen hatte seit dem Baseler Frieden sich auf sich selbst zurück- gezogen und war in steter Neutralität beharrt. Eine solche aber stimmte weder mit der Stellung Preußens, noch mit den Erinnerungen aus der Zeit des großen Kurfürsten und des großen Königs. Ersterer hatte ganz entschieden, so klein auch seine Macht noch war, es für seinen Beruf geachtet, für Deutschlands Heil und Grenzen stets im Vordertrefsen zu stehen; letzterer hatte seinem Reiche die Weisung hinterlassen, daß es in allen europäischen Zerwürfnissen den Ausschlag geben müsse.**) Beider Testamente war damals Preußen uneiugedenk und be- reitete so sich selbst seinen Sturz vor. § 573. Friedrich Wilhelm Ii. starb am 16. Nov. 1797. Ihm folgte sein 27jähriger Sohn Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840). Der junge König, eine edle soldatische Gestalt, knapp und karg in Worten, verschlossen und königlich in seiner Haltung, hatte die edelsten und reinsten Bestrebungen, sein Volk glücklich zu machen. Aber, wie einst sein Vater selbst, fern von Geschäf- ten und durch beschränkte Menschen erzogen, fehlte ihm damals noch die volle Reife und Festigkeit des Charakters, und vor allem das Vertrauen in sich selbst, das einem Regenten erst das rechte Gewicht des Handelns giebt. So blieben zum Theil die alten Rathgeber seines Vaters auch seine Leiter, zu seinem und seines Staates Verderben. Manches freilich änderte sich bei Hofe: der König selber war fittenrein, bürgerlich schlicht und ehrbar; neben ihm stand seine junge, schöne, hochbegabte Gemahlin, Luise von Mecklenburg-Strelitz (geb. 10. März 1776, gest. 19. Juli 1810). Schon an Friedrich Wilhelms Ii. Hof hatte sie edle Sitte, Huld und Anmuth gebracht, einen milden wohlthätigen Sinn und ein Gemüth, das in Natur, im Umgang mit Kindern und mit einfachen Men- schen aus dem Volke seine Freude fand. Damals bewundert als die Fürstin *) Der Kurfürst von Salzburg (559.) erhielt das von Baiern abgetretene Würzburg. **) Es müsse „¡’arbitre des destinées de l’Europe“ sein. David Müller. Geschichte des deutschen Volkes. 22

20. Viertehalb Jahrhunderte - S. 962

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
962 Die Zeit der siegreichen Revolution. schreiben erlauben sollte, wirklich erfolgte. Ohne dazu bevollmächtigt zu sein, schloß der preußische Gesandte, dem Napoleon ohne Gestattung einer Frist nur die Wahl zwischen Bündniß oder Krieg mit Frankreich ließ, einen Vertrag, den er vor dem Könige mit dem Drange der Um- stände entschuldigen zu können hoffte. Dieser Vertrag, auf dem Schlosse Schönbrunn bei Wien an dem zum Einmärsche preußischer Truppen in Mähren bestimmten Tage geschloffen, gab dem Könige von Preußen das von Napoleon dem Könige von England entrissene Hannover, wogegen er dem französischen Herrscher das Fürstenthum Ansbach zur Verleihung an Baiern und das Fürstenthum Neufchatel und den ostrheinischen Theil des Herzogthums Cleve zur Verleihung an noch zu wählende Personen überließ. Dieser Vertrag bildete den Nebergang zu dem am Ende des Jahres 1805 mit Oestreich in Preßburg geschlossenen Frieden. Die dritte Coalition hatte ihren Kampf mit Napoleon, ohne auf seine ganze Stellung ihr Augenmerk zu richten, mit einem Rechten über einzelne- verhältnißmäßig unbedeutende Fragen begonnen, die sie glücklichen Falles in ihrem Sinne hätte entscheiden können, ohne die Weltlage zu ändern. Da nun aber der in Napoleon verkörperten Revolution der Sieg zuge- fallen war, säumte dieser nicht, einen für die besiegten Gegner recht fühlbaren Gebrauch davon zu machen und durch die auffallendsten That- sachen es dem erstaunten Europa zu verkünden, daß er es sei, der dessen Verhältnisse zu ordnen habe, und daß ihm nur das persönliche und au- genblickliche Belieben, nicht eine durch den Verlauf der vergangenen Zeit herbeigeführte Nothwendigkeit gelte. Der ganze Nachtheil des Krieges traf aber Oestreich, das, von England und Rußland zum Kampfe aufgefordert, nun allein dem Gewaltigen das Unternommene entgelten mußte. Es verlor an das Königreich Italien seine venetianischen Be- sitzungen, an Baiern Tirol mit den ehemaligen Stiftslanden von Briren und Trient, an Baiern, Würtemberg und Baden alle die vorderöstrei- chischen Lande. Es erhielt dagegen Salzburg, und dessen bisheriger In- haber, der Erzherzog Ferdinand, wurde durch das ehemalige Gebiet des Bisthums Würzburg, welches Baieru an ihn abtrat, entschädigt. An Baiern ging auch die Reichsstadt Augsburg über. Baden aber ward auch der Breisgau zu Theil, für dessen bisherigen Regenten, den ehe- maligen Herzog von Modena, eine Entschädigung in Deutschland erst ausgemittelt werden sollte. Dabei erhielten die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg den Königstitel, für welchen Kaiser Franz, jetzt zum ersten Male nicht römischer Kaiser, sondern Kaiser Deutschlands genannt, die Anerkennung aussprach. Beiden, sowie dem Kurfürsten von Baden, wurde die volle Landeshoheit, wie sie Oestreich und Preußen in ihren deutschen Landen ausübten, für ihre alten und neuen Besitzungen zuge- sichert. Daß man das Reich, dem man hierdurch, falls es nöthig wäre,