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1. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 79

1834 - Kempten : Dannheimer
Bon Gottfried von Bouillon bis Karl den V. 79 breiteten Christi Lehre im blutigsten Kampfe aus, eroberten 1230 zwischen 1230 und 1285 ganz Preußen, und stifteten einen Staar, der sich endlich unter dem Hochmeister Alb recht von Brandenburg aus einem Ordenslande in das Erb-1525 groß herzogthum Preußen verwandelte. Anhang. Mongolisches Reich. An den Ufern der Selinga im östlichen Asien beherrschte um .1200 ein großer Chan 30,000 Familien. Sein Sohn 120a Temudschin, unzufrieden mit der engen Herrschaft, brach aus der kalten Wüste auf, eroberte beinahe ganz Asien, und stiftete das große mongolische Reich. Statt des bis- herigen Namens Temudschin nahm er nun den Titel D sch in- rros gis-Chan, d. i. der größte der Könige an. Als er ganz Asien mit Schrecken und Grausamkeit erfüllt hatte, zog er sich freiwillig in seine Residenz Karakorum zurück, wo er im Jahre 1227 starb. Seine Söhne und En-1227 kel setzten die Eroberungen mit gleichem Glücke fort. Sie brachen sogar in Europa ein, unterjochten Rußland, und sieg- ten und plünderten schon in Polen, Mähren, Schle-i24i sien und Ungarn. Bei dieser plötzlichen Gefahr n vnten Kaiser und Kar- dinäle die Nationen um Beistand für die schlesischen Fürsten. Viele Herren und Ritter eilten den Schlesiern zu Hilfe, und es erfolgte die Schlacht bei Liegnitz, in welcher die Mon-1242 golen siegten. Dennoch gingen diese nicht weiter, sondern wendeten sich wieder gegen Osten, und vollendeten die Ein- nahme von China. Um 1300 ward das übergroße Reich in fünf Chanatei^oo getheilt. Die Theilung sollte Ruhe und Kraft des Mongo- lenreiches bewirken; aber sie bewirkte das Gegentheil — häufige Kriege und noch größere Zerstückelung in 31 Cha- nate, und das Ansehen der Mongolen sank von Jahr zu Jahr tiefer. Da gelang es im Jahre 1370 Timur dem Lahmen, 1370 auch Tamerlan genannt, einem Stämmlinge Dschingis-

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1. Neuere Geschichte - S. 298

1861 - Leipzig : Brandstetter
298 Löwenhaupt, den Karl in seiner unbegreiflichen Verblendung ohne Hülfe ließ, nach der ruhmvollsten Vertheidigung von der russischen Uebermacht bei Liesma besiegte; Karl aber mochte trotz Niederlagen und der schlimmen Jahreszeit (der Winter brach mit ungewöhnlicher Strenge herein) nicht von dem einmal gefaßten Vorsatz abgehen. Die Noth stieg; an 4000 obdach- loser, und mit schlechter Kleidung versehener Krieger erfroren oder starben in Folge des Hungers und Elends. Und während all' dieses grenzenlosen, mit Muth von den Soldaten getragenen Jammers träumte Karl von Siegeszügen nach Asien, und war erstaunt zu hören, daß dieser Welttheil noch weit entfernt liege. Sein einziger Gedanke „Vorwärts, vorwärts," war in diesen Verhältnissen Wahnsinn, und als er endlich bei Pultawa ankam und dessen Eroberung, „als sei er ein Gott," befahl, sah Jeder den unausbleiblichen Ausgang vorher, nur nicht der König. Die Schlacht bei Pultawa 1709 vernichtete das ganze schwedische Heer. Die Nieder- lage war fürchterlich. Karl Xii. wußte nichts Besseres zu thun, als nach Bender zu flüchten und sich unter türkischen Schutz zu stellen, wo es ihm gelang, den Sultan zu einer Kriegserklärung wider den Czaren zu vermögen. In Folge dieses neuen Krieges mit den Türken war es, daß Peter der Große im Sommer 1711 nach mühseligen Heereszügen sich mit seiner Armee am Pruth von der türkischen Uebermacht so eingeschlossen fand, daß an kein Entkommen zu denken war. In dieser verzweifelten Lage schrieb er dem Senate: „Ich berichte Euch hiermit, daß ich mich mit meinem ganzen Heere, ohne unsre Schuld und Versehen, lediglich durch falsche Nachrichten getäuscht, von einer viermal so starken türkischen Macht dergestalt eingeschlossen und von allen Lebensrnitteln abgeschnitten befinde, daß ich ohne besondere göttliche Hülfe nichts, als unsere gänzliche Nieder- lage, oder daß ich in türkische Gefangenschaft gerathe, voraussehen kann. Sollte der letzte Fall geschehen, so sollt Ihr mich nicht für den Czaren Euern Herrn halten und nichts erfüllen, was von mir, und wenn es auch mein eigenhändiger Beseht wäre, an Euch gelangen möchte, bis ich selbst wieder bei Euch sein werde. Sollte ich aber umkommen, so sollt Ihr unter Euch den Würdigsten zu meinem Nachfolger erwählen." Die dringende Gefahr wurde abgewendet und Peter gerettet, durch die Klugheit seiner Gemahlin Katharina, einer jungen Liefländerin von niederem Stande, welche Alles, was an Gold und Edelsteinen, im Lager vorhanden war, zusammen raffend, den türkischen Vezier durch Geschenke und gute Worte zu einem günstigen Frieden bewog.

2. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 24

1887 - Leipzig : Hinrichs
24 Karl Ritter. erregte es doch sofort die höchste Aufmerksamkeit und faud eine rasche Verbreitung; „denn die Erdkunde trat damit nicht mehr als Magd, sondern als ebenbürtige Schwester andrer Wissen- schaften ans; sie stellte sich zwischen Geschichte und Naturwissen- schaften in die Mitte, die eine aus der andern erklärend und über beide eine neue geistige Offenbarung verbreitend". Das berühmte Werk erschien unter.dem Titel: „Die Erdkunde im Verhältuiß zur Natur und Geschichte desmen- schen oder allgemein vergleichende Geographie als sichere Grundlage des Studiums und Unter- richts in physikalischen und historischen Wissen- schaften". Die zweite Auflage (1822 bis 1859) zeigte das Werk, dieses Denkmal echt deutscher Gelehrsamkeit und grüud- lichster Forschung, in neuzehu Bänden. Der erste Band be- handelt Afrika als abgeschlossenes Ganzes, während sich die folgenden bis zu Ritters Tode erschienenen achtzehn Bände noch innerhalb der Beschreibung Asiens bewegen. Dieses Werk übertrifft alle ähnlichen Arbeiten neuerer und älterer Zeit in der Sicherheit seiner wissenschaftlichen Grundlage und im Ernste seiner Ausführung eben so sehr, wie die Pyra- miden Ägyptens oder die Felsentempel Indiens die zierlichen und galanten Bauwerke späterer, schwächerer Geschlechter. So wie aber diese nur mit dem Boden, auf welchem sie stehen, untergehen können, so wird Ritters Buch auch nur mit der Wissenschaft selbst in Vergessenheit oder Mißachtung versinken können. Es ist selbst ein Wunderwerk, das Buch, welches die bis dahin kaum geahueteu Wunder Asiens zum erstenmale würdig in Worten abspiegelt und darstellt. Karl Ritter ist als derjenige anzusehen, welcher die beiden Hauptfehler der früheren geographischen Methode beseitigte und somit der Schöpfer einer neuen geographischen Schule wurde. In allen seinen Schriften sucht er dem physischen Momente zu dem ihm gebührenden Rechte zu verhelfen, überall stellt er dasselbe als naturphilosophisch vorkam, und verzichtete auf den Verlag. Auf diese Weise kam die Nikolaische Firma um ein gutes Geschäft und um den klassischen Glorienschein, den das Buch auf die Firma hätte werfen können. Nachdem Reimer das Werk in Verlag genommen hatte, war der Ruf der Reimerschen Firma für das geographische Fach begründet.

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 203

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
203 5. Kapitel. Religionsgeschichte. einwirkende Gnade, Freyheit, Sündenfall und Erbsünde, die in so mancherlei) Gestalten erneuert sind; mit den Nesterianern, welche die Einheit der Person Christi laugneten, und jetzt noch eine ausgebreitete Kirche in Asien haben; mit den Eu'.ychianern, welche die Lehre, daß in Christo zwey Ncnuren sind, verwar- fen, viele Anhänger fanden, große Einwirkung auf die politi- schen Angelegenhenen hatten, und noch jetzt unter dem Namen: Jakobiten, in Asien fortdauern: im sechsten Jahrhundert mit den Monotheisten, die nur Einen Willen in Christo annahmen und noch jetzt fortdauern. In diesem Jahrhunderte brachte man in das Abendmahl den Begriff der Opferung des Leibes Jesu, und erlöste die Seelen aus dem Fegefeuer durch die Messen. Im achten Jahrhunderte bemühere sich Leo's Kaiser- haus, den Bilderdienst auszurotten, mir dem heftigsten Wider- stande von Seiten der Geistlichkeit und der Unterthanen. Karl der Große und die französische Geistlichkeit verwarfen diesen Dienst gegen des Papstes Hadrian Meinung. Die kirchlichen Cerimonien wurden stets vermehrt und glänzender gemacht, be- sonders durch Papst Gregor den Großen. Sein Kanon Missa, der allgemeines Regulativ geworden ist, weiht die Kirchen den Heiligen. Der Mariendienst nahm sehr zu. Die Siillmessen, die gesetzliche Tonsur der Geistlichen, die Glocken, die Karl zu taufen verbot, das Fest der Kreuzeserhöhung und aller Heiligen entstanden in diesem Zeiträume. Man gebrauchte die lateini- sche Sprache bey dem Gottesdienste allgemein in Karls Landen, nebst der römischen Liturgie, nach seiner Verordnung. Die Zahl, der Reichthum und die Macht der Geistlichen nahmen durch diesen ganzen Zeitraum zu, welches man nicht sowohl der Freygebigkeit der Regenten, als vielmehr der allge- meinen Unwissenheit der Laien znschreiben muß. Denn therls mußte jedes wichtige Geschäft ihnen, die allein gelehrte Kennt- niß hatten, anvertrauet werden; theils wurde es ihnen dadurch möglich, den Menschen diejenigen Lehren, die sie ihnen unter- warfen, als Religionspflichten aufzubürden. Dahin gehören besonders: der blinde Gehorsam gegen den Ausspruch der Kir- che, das kanonische Recht, die Befreyung der Seelen ans dem Fegefeuer durch die, Messen, die Lehre, daß sie Christum selbst opferten. Die nordischen Nationen waren ohne dies an große Unterwürfigkeit unter ihre Priester gewöhnt. Mit systemati- scher Beharrlichkeit entzogen sie sich der Abhängigkeit von den weltlichen Ständen; schlossen sie von ihren Geschäften , beson- ders von ihren Wahlen und Konsilien-, aus; vereinigten sich in

4. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 163

1810 - Berlin : Hayn
—_ Erster Zeitraum. (Von der großen Völkerwanderung bis auf Karl den Großen. 476 bis 800 nach Christi Geburt.) Einleitung. habt Ihr nun von einer großen Volkerwan- der» ng gelesen, ohne daß ich Euch, des Zusammen- hanges wegen, gesagt habe, wie sie entstand. Höret also: In Asten, und zwar in C h i n a müsset Ihr den Grund davon aufsuchen. Das Volk der Hunnen, (von dem Ihr schon im letztenzeitraume der altern Ge- schichte gehört habt), wohnhaft in der jetzigen Mongo- lei, gerieth im Anfänge des Zten Jahrhunderts mit den Chinesen in Streit, und eroberte einen großen Theil vom östlichen Asien. Aber darauf erhoben sich die Chinesen wieder, und jagten endlich die Hunnen aus ihren Wohnorten. Diese verlassen nun Asien gänz- lich, gehen über den Wolgafluß und den Don, verbin- den sich mit dem hier wohnenden, von ihnen überwun- denen, Volke der Alanen, und dringen durch das jetzi- ge Rußland, Ungarn und Polen auf die Deutschen und Römer ein; die erster» entweichen nun auch , von der Ueberlegenheit der Morgenlander gedrückt, in andere Lander, die bis dahin römisches Eigenthum gewesen, lassen sich hier, unter den besiegten Völkern, nieder, und stiften zum Theil neue Reiche. Dadurch werdm deutsche Sprache und Sitten, (freilich mit manchen

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 477

1873 - Harburg : Elkan
477 Der, die, das — welcher, e, s schließen an das Substantiv oder Pronomen einen Nebensatz, welcher in der Stelle des Adjektivs steht (Beifügesatz, §. 215); sie haben daher selber die Stellung eines Ad- jektivs. z. B. Dem Pilger, der zum Gotteshause wallt, dem frommen Mönch, der für sein Kloster sammelt, gib reichlich! Die Ehr, die ihm gebührt, geb ich ihm gern; das Recht, das er sich nimmt, verweigr' ich ihm. Die Männer, die du wagst'zu schmähn, sind die geprüften Diener meiner Treu. Er, der die Welt allmächtig hält, wird mich in meinen Tagen als Gott und Vater tragen. Du, dessen Augen flössen, sobald sie Zion sahn. Denn der zu Mosen auf des Horebs Höhen im feur'gen Busch sich flammend niederließ und ihm befahl, vor Pharao zu stehen; dereinst den frommen Knaben Jsais, den Hirten sich zum Netter ausersehen, der stets den Hirten gnädig sich erwies — er sprach zu mir aus dieses Bau- mes Zweigen: Geh hin, du sollst auf Erden für mich zeugen. — Wenn der Nebensatz (pronominale Relativsatz) nachdrücklich hervorgehoben werden soll, so steht im Hauptsatze das hinweisende Pronomen, z. B. Es ist derselbe Mann, der dich betrog. Zeigt einen Weg mir an aus diesem Drang, hülfreiche Mächte, einen solchen zeigt mir, den ich vermag zu gehn. Den du hier siehst, das ist der Karl nicht mehr, der in Alkala von Dir Abschied nahm. Gebrauch der Nelativ-Adverben. Wo, wohin, woher;^^' Wenn (wann), als (da); wie. Diese Wörter verknüpfen mit dem Hauptsatze: 1) Umstandssätze des Orts, der Zeit und der Weise, z. B. Du wirst hingehn, wo kein Tag mehr scheinet. Die Vögel kommen, wenn der Lenz erwacht. Ich singe, wie der Vogel singt, der in den Zweigen wohnet. (Das Nä- here über wenn, als und wie §. 225 ff.). — 2) Beifüg esätze. z. B. Kennst duj das Land, wo die Citronen blühn? Die Freude überrascht uns oft auf einer Spur, wo wir sie nicht erwarten. O schöner Tag, wenn (wann) endlich der Soldat ins Leben heimkehrt, in die Menschlich- keit! In schönen Sommertagen, wann lau die Lüfte wehn. In dem Augenblick, wenn das Schiff scheitert, zeigt sich, wer schwimmen kann. In der Stacht, da er verrathen ward. Erinnere mich nicht jener schönen Tage, da mir Dein Haus die freie Stätte gab! In jener Zeit, als (da) man noch Jugendspiele spielte, konnte man auch noch wie die Jugend froh sein. Unsre Feldherrn waren nicht im Zweifel über die Art, wie der Krieg geführt werden sollte. Von solchen Thaten, wie du sie erzählst, hat man nie gehört. Ich habe ihm den Weg gewiesen, wie er sich retten mag.—3) „Wie" knüpft auch Prädikatssätze, die ein Eigen- schaftswort umschreiben, an das Satzband (Kopula), z. B. Der Krieg war (wurde), wie wir ihn uns nicht gedacht hatten: kurz und siegreich. 4) Subjekts- und Objektssätze, z. B. Wo (wann, wie, weshalb) Du hergekommen, ist gleich; gut, daß du da bist. Wie Leib und Seele verbunden sind, wird stets ein Räthsel bleiben. Wer sagt mir an, wo Weinsberg liegt? Es ist nicht bekannt, wann die Deutschen aus Asien eingewandert sind.

6. Teil 1 - S. 83

1892 - Aachen : Barth
Karl der Groe. - 83 da der König es in weiter Ferne hrte und zurckkehrte. Aber bevor er ankam, erlagen die smtlichen Mannen. Zuletzt stand Roland ganz allein noch den Feinden gegenber und verteidigte sich tapfer. Als aber alles verloren war, stie er sein Schwert D u r e n d a r t tief in den Felsen, damit es den Feinden nicht in die Hnde gerate. Endlich fiel auch er. Als der Kaiser ankam, weinte er blutige Thrnen. Davon ist der Stein, auf dem er sttz noch heute na. 7. Karl wird rmischer Kaiser. Karl fhrte auch noch gegen andere Völker siegreiche Kriege. Er beherrschte zuletzt das grte Reich, welches seit der Auflsung des rmischen Kaiser-reiches bestand. Daher geno er auch bei den mchtigsten Fürsten des Auslandes das hchste Ansehen. Sogar der mchtigste Fürst Asiens, der Chalis Harun al Raschid von Bagdad, suchte seine Freundschaft zu gewinnen. Er schenkte Karl einen riesigen Elephanten, welcher die grte Bewunderung im Franken-reiche erregte, da man dort ein solches Tier noch nicht gesehen hatte. Ferner erhielt Karl von dem Chalifen eine kunstvoll gearbeitete Wasseruhr aus Messing. Dieselbe zeigte die Stunden an durch kleine Kugeln, welche aus ein Becken fielen. Zugleich sprangen aus dem Uhrgehuse eherne Reiter hervor. Karl besa also die Macht eines Fürsten, welchen man im alten R om mit dem Namen Kaiser auszeichnete. _ Auch noch damals bezeichnete bei den Vlkern die rmische Kaiser-wrde die hchste weltliche Macht. Karl strebte nun auch nach dieser Wrde. Er gewann dieselbe, als er nach Rom gezogen war, um den Papst zu beschtzen. Dieser wurde nmlich von seinen Feinden aufs grblichste mihandelt und floh zu König Karl, um denselben um Hilfe zu bitten. Karl gewhrte diese Hilfe, indem er den Papst nach Rom zurckfhrte. Als er dann am Weihnachtstage in der Peterskirche am Altare nieder-knieete, setzte ihm der Papst eine goldene Krone aufs Haupt und huldigte ihm, und das versammelte Volk rief: Leben und Sieg dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrnten groen und friedbringenden Kaiser der Rmer." 8. Karls Regierung. Karl fand trotz der vielen Kriege noch Zeit, sein groes Reich aufs beste zu ordnen und zu ver- 6*

7. Neuer Kinderfreund - S. 14

1845 - Einbeck : Ehlers
14 Gespräche zur Erweckung Vater. (Den todten Maulwurf zeigend.) Hier Kinder, ist der fürchterliche Bär, der daö Erdbeben machte; — besehet ihn nun recht genau. Er hat sehr kleine, kaum wie ein Stecknadelknopf große und von Haaren ganz ver- steckte Augen, und gehört zu den ratzenartigen Säuge- thieren. Im nördlichen Asien und in Afrika trifft man zuweilen auch weiße und gefleckte, und in Nordamerika so- gar gelbe Maulwürfe an. Er lebt fast immer unter der Erde, hält sich am liebsten in wenig feuchtem, leckerm, an Insektenlarven und Gewürm reichem Boden auf, und wühlt mit seinem Rüssel die Erde los, schiebt sie mit den Pfoten hinter sich und stößt sie, wenn er etwa einen Fuß weit gekommen ist, mit seiner Brust über sich aus dem Gange hinaus, wodurch die Maulwurfshügel entstehen. Kommt ein Maulwurf nun gerade in unsere Beete im Garten, so wühlt er natürlich bte Früchte los, welche dann vertrock- nen; und darum muss man ihn wegfangen. Merkt euch jedoch bei diesein Vorfalle, meine Kinder, dass, wenn euch im Leben etwas Unbekanntes oder gar Gefährliches vorkommt, ihr nicht gleich ängstlich werden, oder gar die Geistes-Gegenwart verlieren dürft; sonst kann euch das Schaden, Unglück und gar den Tod bringen. — Ich muss übrigens auf die Begebenheit mit unserm Maulwurfe noch einmal zurückkommen. Der Maulwurf verursachte Karl und Louise einen großen Schreck. Das- jenige, was etwas verursacht oder hervorbringt, heißt eine Ursache; und Dasjenige, was durch die Ursache hervor- gebracht oder bewirkt wird, nennt man eine Wirkung. Lotte. Denn war ja unser Maulwurf auch eine Ursache, Vater. Wie so? Lotte. Ei, weil er verursachte, dass Karl und Louise erschraken. Vater. Recht. Älugust. Und der Schreck, den der Maulwurf machte, ist die Wirkung. Vater.' So ist's. Eine Wirkung kann aber auch zugleich^zu einer Ursache werden. Karl erschrak vor dem Maulwurfe, und deshalb schrie er. Daö Schreien war mithin die Wirkung des Schrecks. Der Schreck war also Wirkung des Maulwurfes und Ursache des Schreiens.— Daö Wort Ursache bedeutet aber nicht immer Dasjenige,

8. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 233

1817 - Karlsruhe : Müller
Neunte Periode: von 632 — 933- §. »05. 233 Zammer litt, was seiner Lage wegen wohl nicht anders sein konnte; aber es fand sich auch einigemal die Hilfe da- gegen. So wurde, als die beiden Kosru in der vorigen Periode das Reich ängstigten, das Glück dem Heraclius günstig; und als es in der yten Periode in Gefahr kam in der Eroberungshize der Araber vernichtet zu werden, indem diese schon die Provinzen desselben in Asien (Klein- Asien ausgenommen), so wie in Afrika erbeutet hatten, und nun die Hauptstadt des Reiches durch eine Flotte bedro- heten, so mußte damals das sogenannte Griechische Feuer noch das Rettungsmittel werden. Leo Iii der Zsaurier, zu Karl Martells Zeiten; die Kaiserin Irene/ eine Zeit- genossin Karls des Grosen; und Basilius I, der Macedo- nier, sind in dieser Periode zu merken. 4. China. (S. ,ste Karte). Aus der berühmten Dynastie der Tang, welche mit der gten Periode fast gleichzeitig war, erhielt das Reich zween vortreffliche Kaiser an Ta-tsong I und an dessen Ur- enkel Juen-tsong: Jener stiftete eine Academie nebst einer Art Kriegsschule; und dieser ein noch jezt bestehendes Col- legium im kaiserlichen Palaste zur Bildung künftiger Vice- Könige und Statthalter. 5. Das Fränkische Reich. (S. iu Karte). Unter Chlodowigs Nachkommen ward ein öfteres Thei- len des Reiches beliebt, woraus Uneinigkeit im königlichen Hause und Bruderkriege entstanden, folglich der Staat geschwächt wurde. Zum Glück bekam das Reich drei grose Männer, Major Domus betitelt, hintereinander, welche die königliche Gewalt von innen ausübten, und das Reich auswärts schüzten; diese waren: Pipin von Heristal; sein Sohn Karl Martell, der die aus Spanien gekommenen Ara- der schlug; und dessen Sohn Pipin der Kurze, der end- lich den Fränkischen Thron selbst bestieg. Jezt kommt det lcztern Sohn, Rarl der Grose/ der dem Reiche in noch grö- serem Mase sowohl innere Kraft als äussere Gröse verschaffte, indem er zum bisherigen fränkischen Reiche noch Italien und

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 69

1835 - Stendal : Franzen und Große
09 Zweiter Abschnitt. Mittlere Geschichte. Erste Perl oder Bis auf die Erneuerung der rö- mischen Kaiserwürde im Westen durch Karl den Großen 800 nach Chr. 92. Übersicht. Der Schauplatz der Begebenheiten, welche die Weltgeschichte von dieser Periode zu erzählen hat, ist noch immer auf das südliche Europa, das südwestliche Asien und das nördliche Afrika beschränkt. Im Westen von Europa entsteht gleichsam eine neue (germanische) Welt, voll frisches reges Lebens, aber mit erst begin- nender Cultur; im Osten siecht ein altes Reich an allen Gebrechen, die Despotismus, Feigheit und Entartung mit sich führen. In Asien und Afrika breitete nachher der Islam seine geistliche und weltliche Herrschaft aus, und stiftete große despotische Reiche, die sich jedoch zu bedeutender Cultur erhoben. Diesen Massen und ihrer Begeisterung widerstand nur die feste Hauptstadt des griechischen Kaiserthums und die aus der früheren Zer- stückelung erwachsene Macht der Franken. 93. F r a n k e n r e i ch. Schon Chlodwig, der erste Gründer eines Fran-x kenreichs in Gallien durch den Sieg bei Soissons 486,) hatte durch List und Gewalt nicht nur die Lander der - übrigen fränkischen Fürsten, sondern auch 496 die Ale- , mannen sich unterworfen, und 507 die Westgothen \ weiter zurück gedrängt. Er nahm 490 mit feinen Franken das Christenthum nach dein herrschenden Lehr- begriff an, und dieser Ilmstand gab den Franken bei den

10. Die Weltgeschichte für Real- und Bürgerschulen und zum Selbstunterrichte - S. 99

1811 - Leipzig : Hinrichs
Von Octavian bis auf Karl den Großen. 99 bekennen sich viele Millionen Menschen zu seiner Religion, und wenn die christliche Reiigion die herrschende und am weitesten verbreitete in Europa ist; so zahlt dagegen die mahomedanische in Asien ungleich mehr Anhänger und Bekenner, als die christliche. Bald nach Mahomeds Tode machten seine Nachfolger und Stellvertreter, die Chalifen, große Eroberungen in Vorderasien. Syrien und Palästina wurden von ihnen bezwungen, und Bagdad erbaut, wohin der Srtz der neuen Regierung verlegt wurde. Die Juden und Christen des Orients wurden zinsbar; die Heiden mit dem Schwerte zur neuen Religion bekehrt. Den Siegen in Asien, wo auch die Bezwingung des persischen Reiches bald beendigt wurde, folgte die Eroberung Aegyvtens und die Einnahme der Hauptstadt desselben, Alexan- driens. Zwar blieb das Chalifat nicht lange bei Ma- homeds Familie; aber die folgenden Chalifen wirkten in Hinsicht des Eroberungsgeistes und der weitern Verbrei- tung der neuen Religion im Geiste ihres Stifters fort. Die Heere der Chalifen drangen vor bis Indien; verbrei- teten sich über das nördliche Afrika, über Sicilien und Malt ha, und gingen sogar im I. 711 nach Chr. nach Spanien, wo sie die Westgothen besiegten, und diese nach den Pyrenäen zurückdrückten. So ent- standen mehrere kleinere arabische Reiche im südlichen Spanien, unter denen das Chalifat von Cordova eines der wichtigsten war. Zwar schlug Karl Martell, der Feldherr der Franken, im Jahre 732 die über die Pyre- näen nach Frankreich vordringenden arabischen Stämme, welche, ohne diese Niederlage, den Mahoyiedanismus wahv- scheinlich in Frankreich und Teutschland verbreitet haben würden; aber erst im fünfzehnten Jahrhunderte gelang es den christlichen Königen in Spanien, die arabischen Reiche zu besiegen und die Religion des Mahomeds ganz wieder zu verdrängen. — So ging in Europa durch die Teutschen, und in Asien durch die Araber die alte Ordnung der Dinge unter. Neue Völker und. neue religiöse und politische Begriffe verbreiteten sich über die beiden wichtigsten Erd- theüe. Nur das morgenländische Reich, obgleich durch die Eroberungen der Araber sehr geschwächt, erhielt sich gleichsam in der Mitte zwischen Europa und Asien in G 2

11. Die Geschichte des Mittelalters - S. 152

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
152 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 751—1096. feste Gestalt erhielt. Auch die Ausbildung der deutschen Sprache lag ihm besonders am Herzen. Einhard erzählt, er habe alte deutsche („barbarische") Gesänge, in denen der früheren Könige Thaten und Kriege gefeiert worden, aufschreiben lassen. Karl begann selbst eine deutsche Grammatik zu schreiben, ohne sie zu vollenden, und es ist uns von diesen seinen Bestrebungen nichts übrig geblieben, als die deutschen Namen, die er den Winden und Monaten gab. Es war ein glücklicher Einfall seines Lehrers Alcuin, bei dem wissenschaftlichen Verkehre die persönlichen Verhältnisse der Einzelnen dadurch ganz aus dem Gesichtskreise hinwegzurücken, daß er zu ihrer Bezeichnung andere Namen als die gewöhnlichen einführte. Sie trugen nicht wenig dazu bei, zwischen so vielen an Rang und Würden verschiedenen Männern ein gemüthliches und zutrauliches Verhältniß zu begründen. Den Gelehrten war der mächtige König der Franken und Kaiser der Römer ihr König David oder ihr weiser Salomo. Alcuin selbst hieß Flaccus, Angilbert führte ' den Namen Homerus u. s. w. An dem Hofe Karl's bestand eine Schule, als Muster für alle übrigen, die später und größtenteils von Zöglingen derselben gestiftet wurden. Hier ward von den ausgezeichnetsten Lehrern in den sog. sieben freien Künsten und in der Theologie Unterricht ertheilt. Nicht blos die Söhne von Karl's Hofbeamten besuchten sie, sondern um der Schule willen kamen Viele an den Hof, die sich zu einem geistlichen Amte vorbereiten oder durch Eifer für die Wissenschaften und durch Kenntnisse seine Gunst erwerben wollten. Karl belobte die Fleißigen mit freundlichen Worten und versprach ihnen Bisthümer und Abteien, die Unwissenden (häufig Söhne seiner Großen) dagegen bedrohte er, wenn sie sich nicht bessern würden, mit seiner Ungnade. Auch die Völker und Herrscher, welche außerhalb der Verbindung seines Reiches standen, ehrten Karl als einen Höhern, dem sie sich unterordneten oder anschlosien. Der König Alfons von Asturien übersandte ihm nach glücklichen Siegen über die Araber einen Theil der Beute und nannte sich in seilten Briefen an Karl „sein Eigen". Die schottischen und irischen Fürsten begrüßten ihn als Herrn, bezeichneten sich als Untergebene und Diener. Der angelsächsische König Egbert lebte eine Zeit lang an Karl's Hofe. Kein Theil des abendländischen Europa entzog sich ganz seiner Einwirkung. Ja, selbst mit den mohammedanischen Fürsten in Afrika und Asien knüpfte Karl als der erste König der Christenheit Verbindungen an, um die Lage der unter ihrer Herrschaft befindlichen Christen zu erleichtern. Sein Ruf füllte die Welt zu sehr, um nicht auch an den Hos von Bagdad zu dringen. Der Khalif Harun al Raschid nahm Karl's Kaiferkrönung wahr, um ihm durch eine eigene Gesandtschaft zu seiner Erhebung Glück wünschen zu lassen und ihm unter andern kostbaren Geschenken auch einen Elephanten zu senden. Die Gegengeschenke Karl's bestanden in Pferden und spanischen Maulthieren, in friesischen Wollenmänteln von verschiedenen Farben, die, wie er gehört

12. Bd. 3 - S. 154

1793 - Hannover : Helwing
Die Weltgeschichte. m gicm nebst seinen Schülern gewandelt und gelehrt hat. Jetzt unter diesen unaufhörlichen Empörungen, Mordtha- ten und Verwüstungen sähe man cs der Nation nicht mehr an, daß ihre Vorfahrech die ersten Schüler Jesu gewesen waren. Man hörte auf den Kanzeln und in den Schulen nicht das Wort Gottes, nicht Befferungsmittel des Ver- standes, nicht Anweisungen zur Frömmigkeit und Tugend, sondern Schimpfreden gegen Ketzer, Namen der Heiligen, erlogene Wunderthatcn der Reliquien und Aufmunterung zum Klosterleben. Mit der Religion sanken auch die Wis- senschaften in einem Lande, wo sie doch sonst so schön blüheten; und so eilte also der Staat blindlings seinem Untergange entgegen. Dritter Zeitraum. Von der Entstehung der muhamedanischen Religion dis zur Entstehung des neuen abendländischen Kai- sirkhums dev-Franken, oder von Muhamed bis auf Karl den Großen. Jahr 622 bis 800. Es entsteht eine neue Nelrgto», und mit derselben ein neues * «; • ruachtlges» Mich. . Arabien , dies große Land, in Asien, war zwar bisher schon lange bevölkert gewesen; aber von den Schick- salen der Elnwohlwx. ist uns nichts bekannt geworden. Es geht uns. auch hier mit ganzen Völkern, wie es oft mit einzelnen Menschen geht. Mancher Mensch lebt bis m fein dreyßigstes, vierzigstes Jahr still und unbekannt; nie- mand achtet auf ihn, niestianb erwartet etwas Großes, etwas Wichtiges von ihm, und mit eincmmal fängt er zum Erstaunen der Welt an, seine unglaubliche Rolle zu spielen. Hätten wohl Jacobs Söhne geglaubt, daß Jo- seph, dieser von ihnen zum Sclaven verkaufte Bruder, dieser

13. Bd. 4 - S. 13

1846 - Braunschweig : Westermann
13 Charakter dieses Zeitraumes re. Mit diesem lieb erblicke offenbaret sich uns sowohl der allgmeine Cha- rakter des gesammten Mittelalters, als der besondere der ein- zelnen Zeiträume, in die cs natürlich zerfällt. Im ersten (vorliegenden) Zeiträume bricht im Geleite der wandernden Völker die Nacht der Barbarei herein *), aber es unterhalten, wenigstens auf klassischem Boden, die gebro- chenen Lichtstrahlen der untergegangenen Sonne noch einen dämmernden Schein; während das unter den nördlichen Barbaren sich ausbreitende Christenthum (in Verbindung mit ihrer edlen jugendlichen Kraft) dieselben vor völliger Verwilderung sichert, und schöne Blüthen der Humanität durch die Nacht der folgenden Jahrhunderte rettend auf glücklichere Zeiten bringt. Sonst sehen wir nichts, als Zerstörung und wieder Zerstörung, Völker auf Völker in be- täubend schneller Folge über die Bühne rauschend; Reiche plözlich entstehend und verschwindend, wie Bilder im Zauber-Spiegel; nichts Stätcs, nichts Beharrliches, woraus der Blick mit Ruhe weile. Die Welt, Europa zumal, hat keinen Schwerpunkt mehr, Alles fällt durcheinander in regellosem Getüm- mel Endlich vcrtobt der Sturm; die schwellende Macht des fränkischen Reiches wird für Europa der neue politische Schwerpunkt (wie schon früher das arabische Chalisat für Asien geworden), und die zu gleicher Zeit sich fcst- sezcndcn Verhältnisse des bereits vielfältig verunstalteten Christenthums, zumal der Hierarchie, verbunden mit der ausgebreiteten Herrschaft des Lehen- wesens, gebieten den großen Bewegungen Stillstand, und geben fast dem ganzen Abcndlande eine gleichförmige, über 300 Jahre dauernde Gestalt. Von Karl M. bis zu den Krcuzzügen (welche die zweite Periode des Mittelalters schließen) dauerte dieser, im Allgemeinen klägliche, Zustand, den man die konsolidirte Barbarei, die ganz finstere Nacht heißen kann, bis, bald nach dem Beginnen jener heiligen Kriege, die ersten Spuren der erwa- chenden Dämmerung sichtbar werden, und nach Beendigung der Kreuzzüge (in der dritten Periode des Mittelalters), während in Asien Alles in blei- benden Schlaf versinket, die freundlich aufsteigende Morgenröthe Europa einen neuen und heiteren Tag — wiewohl trügerisch — verkündet. *) Wäre nicht Bar bar ei die Grundlage des Zustandes selbst der germanischen Völker ge- wesen, wären nicht selbst ihre besten Einrichtungen — ob auch dem einfachen gesunden Men- schenverstände angemessen — doch der, nur der Weisheit oder höheren Civilisation zugäng- lichen, Begründung und Vervollkommnung entbehrend gewesen, so würde das Ucbcrhand- nehmen der politischen und kirchlichen Despotie gar nicht haben stattfinden können.

14. Theil 2 - S. 41

1867 - Breslau : Max
Karl der Große. 39 den drücken würde, ihm nicht beschwerlich war, ja daß man von ihm erzählte, er hätte Hufeisen wie Brod zerbrechen können und einst einen Sarazenen bis auf den Sattelknopf gespalten. Sein Gesicht war fast stets heiter; denn er war ein Freund unschul- digen Scherzes. Sein Hinterkopf war rund, mit schönem Silber- haar geziert, seine Nase etwas groß, seine Augen groß und klar und mit durchbohrendem Blicke, wenn er zürnte. Sein Nacken kurz und fett, sein Unterleib in spätern Jahren etwas stark, sein Gang niännlich, fest und voll Würde, nur seine Stimme heller, als man bei so großem Körper hätte erwarten sollen, dieser aber so gesund, daß er im 68. Jahre noch nichts von Krankheit wußte. Denn er bewegte sich viel, war ein trefflicher Reiter und Schwim- mer, ein Freund der Jagd und durchaus mäßig in Speise und Trank. Sein Tisch war gewöhnlich mit Hausmannskost besetzt; nur vier Schüsseln — für einen Kaiser sehr wenig — wurden aufgetragen. Bei der Tafel ließ er sich, damit keine Zeit ver- loren gehe, die Geschichten der Vorzeit vorlesen. Selten nur wurde höher geschmaust, nur bei großen Festen; aber dann zeigte er sich ganz als Kaiser. Vielen Schlaf bedurfte der thätige Mann nicht. Jede Nacht stand er ein oder mehrere Male auf und ar- beitete dann, oder betete, oder sah andächtig und voll Bewun- derung zu den Sternen hinauf. Sein Name wurde nicht nur von seinen Unterthanen mit Ehrfurcht ausgesprochen; auch weit entfernte Fürsten kannten ihn und suchten ihn durch Gesandtschaften zu ehren. Damals lebte in Bagdad in Asien (am Flusse Tigris, nicht weit vom persischen Meerbusen) ein mächtiger Khalif, Harun al Raschid (sprich Arreschihd), ein Abasside, der auch von Karl gehört hatte und ihm eine Gesandtschaft schickte, die natürlich großes Aussehen im Frankenlande erregte. Auch Geschenke brachten diese Morgen- länder nach ihrer Weise mit: Gezelte aus schönen bunten Zeuchen von seltener Größe und Schönheit, kostbare seidene Stoffe, Bal- sam, Rosenöl, kostbares Räucherwerk, große metallene Leuchter und — was vorzügliche Aufmerksamkeit erregte — eine Uhr, die erste im Abendlande. Es war eine Wasseruhr. Sie war von Messing und zeigte die Stunden an. Nach jeder Stunde fielen so viele Erzkügelchen, wie der Seiger zeigte, auf eine Metallplatte herab, und eben so viele Reiter sprangen aus künstlich angebrachten Fenstern heraus, ritten rings um die Uhr und verschwanden wie- der da, wo sie herausgekommen waren. Auch ein Schachspiel war

15. Theil 2 - S. 39

1880 - Stuttgart : Heitz
Karl der Große. 39 wollen wir sein Aeußeres beschreiben. Er war von großem, starkem Körperbau, sieben seiner eigenen Füße lang, dabei so kraftvoll, daß sein kaiserlicher Ornat, der jeden von uns zu Boden drücken würde, ihm nicht beschwerlich war, ja daß man von ihm erzählte, er hätte Hufeisen wie Brot zerbrechen können und einst einen Sarazenen bis auf den Sattelknopf gespalten. Sein Gesicht war fast stets heiter; denn er war ein Freund unschuldigen Scherzes. Sein Hinterkopf war rund, mit schönem Silberhaar geziert, seine Nase war etwas groß, seine Augen groß und klar und mit durchbohrendem Blicke, wenn er zürnte. Sein Nacken kurz und fett, sein Unterleib in spätern Jahren etwas stark, sein Gang männlich, fest und voll Würde, nur seine Stimme heller, als man bei so großem Körper hätte erwarten sollen, dieser aber so gesund, daß er im 68. Jahre noch' nichts von Krankheit wußte. Denn er bewegte sich viel, war ein trefflicher Reiter und Schwimmer, ein Freund der Jagd und durchaus mäßig in Speise und Trank. Sein Tisch war gewöhnlich mit Hausmannskost besetzt; nur vier Schüsseln — für einen Kaiser sehr wenig — wurden aufgetragen. Bei der Tafel ließ er sich, damit keine Zeit verloren gehe, die Geschichten der Vorzeit vorlesen. Selten nur wurde höher geschmaust, nur bei großen Festen; aber dann zeigte er sich ganz als Kaiser. Vielen Schlaf bedurfte der thätige Mann nicht. Jede Nacht stand er ein oder mehrere Male auf und arbeitete dann, oder betete, oder sah andächtig und voll Bewunderung zu den Sternen hinauf. Sein Name wurde nicht nur von seinen Unterthanen mit Ehrfurcht ausgesprochen; auch weit entfernte Fürsten kannten ihn und suchten ihn durch Gesandtschaften zu ehren. Damals lebte in Bagdad in Asien (am Flusse Tigris, nicht weit vom persischen Meerbusen) ein mächtiger Khalif, Harun al Raschid (sprich Arreschihd), ein Abasside, der auch von Karl gehört hatte und ihm eine Gesandtschaft schickte, die natürlich großes Aufsehen im Frankenlande erregte. Auch Geschenke brachten diese Morgenländer nach ihrer Weise mit: Gezelte aus schönen bunten Zeugen von seltener Größe und Schönheit, kostbare seidene Stoffe, Balsam, Rosenöl, kostbares Räucherwerk, große metallene Leuchter und,— was vorzügliche Aufmerksamkeit erregte — eine Uhr, die erste im Abendlande. Es war eine Wasseruhr. Sie war von Messing und zeigte die Stunden an. Nach jeder Stunde fielen so viele Erzkügelchen, wie der Zeiger zeigte, auf eine Metallplatte herab, und eben so viele Reiter sprangen aus künstlich angebrachten Fenstern

16. Theil 3 - S. 283

1875 - Leipzig : Brandstetter
283 Bei diesem Baue sind wohl viele Tausende der Arbeiter auf traurige Weise um das Leben gekommen, denn nicht immer war hinlänglich Brod für sie da; schlechte und karge Nahrung, so wie schwere Arbeit in der ungesunden Sumpfluft raffte die Unglücklichen dahin. Peter der Große hatte nicht gelernt, Menschenleben zu schonen, wo es galt, seinen Zweck zu erreichen; wie viele „Große" haben das überhaupt gelernt? Im Jahre 1707 kam Karl Xii. über Litthauen nach Rußland und rückte in der Straße nach Moskau vor. Den Weg nach dieser alten Hauptstadt eröffnete er sich durch eine siegreiche Schlacht. Anstatt aber seinen Vortheil weiter zu verfolgen, verließ er plötzlich die Richtung nach Moskau, um einen abenteuerlichen Zug nach dem südlichen Rußland zu wagen, zu welchem ihn der Kosakenhetman Mazeppa durch das Versprechen aufgeregt hatte, ihm 40,000 Reiter zuzuführen. Auf dem Marsche dahin rieb Witterung, Mangel an Mundvorrath und Ermüdung auf grundlosen Wegen einen großen Theil des Heeres auf; als er aber in der Ukraine anlangte, erschien Mazeppa, durch einen Aufstand seiner Kosaken vertrieben, mit nicht mehr als 4000 Mann. Indessen ward sein Feldherr Löwenhaupt, den Karl in seiner unbegreiflichen Verblendung ohne Hülfe ließ, nach der ruhmvollsten Vertheidigung von der russischen Uebermacht bei Liesma besiegt; Karl aber mochte trotz Niederlagen und der schlimmen Jahreszeit (der Winter brach mit ungewöhnlicher Strenge herein) nicht von dem einmal gefaßten Vorsatz abgehen. Die Noth stieg; an vier Tausend obdachloser und mit schlechter Kleidung versehener Krieger erfroren oder starben in Folge des Hungers und Elends. Und während all’ dieses grenzenlosen, mit Muth von den Soldaten getragenen Jammers träumte Karl von Siegeszügen nach Asien und war erstaunt, zu hören, daß dieser Welttheil noch weit entfernt liege. Sein einziger Gedanke „Vorwärts, vorwärts," war in diesen Verhältnissen Wahnsinn, und als er endlich bei Pultawa ankam und dessen Eroberung, „als sei er ein Gott," befahl, sah Jeder den unausbleiblichen Ausgang vorher, nur nicht der König. Die Schlacht bei Pultawa 1709 vernichtete das ganze schwedische Heer. Die Niederlage war fürchterlich. Karl Xii. wußte nichts Besseres zu thun, als nach Bender zu flüchten und sich unter türkischen Schutz zu stellen. Fünf Tage dauerte die wilde Reise durch unbewohnte Wüsteneien, in brennender Sonnenhitze ohne einen kühlenden Labetrunk und ohne Nahrung, denn die Lebensmittel waren ausgegangen. Karl wußte nichts mehr zu thun, als den Sultan zu einer Kriegserklärung wider den Czaren zu vermögen, In Folge dieses neuen Krieges mit den Türken war es, daß Peter der Große im Sommer 1711 nach mühseligen Heereszügen sich mit seiner Armee am Pruth von der türkischen Uebermacht so eingeschlossen fand, daß an kein Entkommen zu denken war. In dieser verzweifelten

17. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 177

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das Mittelalter. 177 war. In diesem langen Zeiträume ist aber die Stiftung von Karls des Großen Monarchie eine Begebenheit von so tiefgreifenden Folgen, daß man das Mittelalter am bequem- sten in zwei Hauptabschnitte theilen kann: in die Zeit seit der Zerstörung des römischen Westreicheö bis auf Karl den Großen; und in die Zeit von Karl dem Großen bis zur Entdeckung von Amerika. Denn so wichtig auch die Krcuzzüge an sich sind; so haben sie doch keinen unmit- telbaren politischen Einftuß auf die Entwickelung', Verände- rung und Umbildung des europäischen Staatssystems be- hauptet. Uebrigens würde man sehr irren, wenn man das Mittelalter bloö als einen Zeitraum der Barbarei und Rohheit bezeichnen wollte; es ist vielmehr der Zeitraum, der uns den größten Lheil der europäischen Staaten im Werden, im Ent- wickeln und im Bilden politischer und religiöser Formen zeigt, und wo die Völker selbst in ihrem freiesten Leben erschei- nen; nur müssen in demselben die Reiche und Staaten der germanischen und der slavischcn Bölkerstämme nach ihrem verschiedenartigen Eharakrec richtig aufgefaßt, und von beiden muß wieder die in Asien und Spanien eine kurze Zeit hindurch in Blüthe stehende Herrschaft der Araber, und das immer tiefer sinkende und endlich (l453) völlig unter- gehende byzantinische Reich unterschieden werden. Für die wichtigsten Völker und Staaten Europa's, die im beginnenden Mittelalter auf den Schauplatz der Wclcbegeben- hciten traten und während desselben die ersten Zeitabschnitte ihrer politischen Entwickelung und Ausbildung verlebten, zu- nächst aber für die Völker und Staaten teurschen Ur- sprungs, waren die Begründung des Lehnssystemö in Hinsicht des bürgerlichen Lebens, und die Annahme des Christenrhumö — so wie das im eilften Jahrhunderte entstehende System der g e i st l i ch c n Hierarchie — in Hinsicht deö religiösen - kirchlichen Lebens, die Hauptereigniffe, welche fast in allen öffentlichen Ankündigungen ihres politi- schen ^Oaseynö den Ausschlag gaben. Beide Erscheinungen sind der Welt des Alterthums fremd, und ohne beide läßt sich die jüngere politische Gestalt des europäischen Staacen- systems weder verstehen, noch richtig beuriheilen. Deshalb Dölifc kl. W. 6te Aust. 12

18. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 309

1852 - Leipzig : Wigand
Ii. Abschnitt. Specielle Geschichte. 309 der Serailsregierung, desshalb machten sich erst die entfernteren, dann die näheren Theile des Reichs unter eigenen Chalifen von dem Beherrscher der Gläubigen los und dieser sank bald zum bloßen Oberpriester herab. Es entstehen eine Menge Dpnastieen, erheben sich zu großer Herrlichkeit und sinken eben so schnell in Unbedeutendheit zurück. Dagegen machen in Asien die Turkmanen (Türken) ihren Namen weithin berühmt und schreck- lich, und ihren Streichen erlag auch endlich das byzantinische Reich, nachdem sie Jahrhunderte vorher auf den Trümmern des Chalifats mächtige Reiche gegründet hatten. Je näher unserer Zeit, desto geringer werden die chronologischen Fehler und Schwierigkeiten. Erstere beruhen meist auf der Ungenauig- keit der Schriftsteller, letztere auf dem Gebrauche mehrerer gleichzeitigen Acren und auf dem verschiedenartigen Jahresanfänge bei den einzelnen Völkern. Mit dem Jahre 1079 fängt die Aera des Sultan Dschela- leddin an, welche sich durch genaue astronomische Jahresbestimmung, die bis auf Secunden und Tertien berechnet ist, mit Frühlings-Anfang beginnt, 12 Monate zu 30 Tagen und 3 zugesetzte Tage enthält, und auch richtig berechnete Schaltjahre hat, auszeichnet. Die Abendländer rechnen von der Geburt Christi, die Oströmer und die Juden von der Erschaffung der Welt, jedoch mit verschiedenen Jahreszahlen, die Mu- hamedaner von der Hedschra an und andere orientalische Völker haben noch andere Acren. Ii. Abschnitt. Specielle G e sch i ch t e. §. 1. Karl der Große und sein Haus. Karl verdient mit Recht den Beinamen des Großen, denn er zeigte sich groß in seinen Thaten. Mit Umsicht erfasste er die Bedürfnisse seines Volkes und seiner Zeit, und führte mit Kraft das Nothwendige durch. Doch auch der Größte begeht bisweilen Fehler. Desshalb lassen wir für Lob und Tadel desselben die Handlungen sprechen, welche er während seiner 46jährigen Regierung (768 — 814) vollführte. Nach seines Vaters Tode übernahm er mit seinem Bruder gemein- schaftlich die Regierung, und als Karlmann starb, erbte er 771 das ganze väterliche Reich, und begann nun eine förmliche Umgestaltung des Staates. Namentlich war er für die Ausbreitung des Christenthums bemüht. In dieser Absicht begann er mehrere Kriege (772 — 803), gegen die muthvollen Sachsen, welche für die ererbte Religion und für die angestammten Gebräuche mit muthvoller Tapferkeit kämpften. Diese beunruhigten die Grenzen des fränkischen Reichs fast unaufhörlich, und bedrohten Karl selbst in seiner Hauptstadt Aachen. Sie wurden

19. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 220

1830 - Passau : Pustet
220 Weltgeschichte. Es waren nur noch i. die sogenannte Sulzbachische Linke, in der noch Karl Theodor lebte, 2. von der Zweybrückischen noch die Virkenfeldische Linie. Im Jahre 1777 war Karl Theodor der nächste Erbe, und eö fiel also mit ihm das Land an die Sulzbachische Linie. Im Jahr 1797 starb mit ihm auch die Sulzbachische Linie aus. Die Reihe kamen nun an die Zwey- brückische Linie aus dem pfälzischen Stamm, und zwar an den Zweig Birkenfeld. In ihm lebte nur mehr Marmiliau Jo- seph, damals Herzog zu Zweybrücken. An ihn gelangten die Gesammt-Lander Pfalz-Bayerns, und auf seinem Haupte hatte nun das Schicksal alle Kronen Bayerns ver- einiget, aber auch noch spater die Königskrone hinzugefügt. Er entschlummerte. Seit dem 13. Oktober 1825 regiert nun sein glorreicher Sohn, Lud- wig der I., unser allergnädigster König! Welt- und Menschen-Geschichte. § 1. Ursprung und Ausbreitung des Men.' schengefchlechtö. Das erste Menschen-Paar lebte in dem milden fruchtbaren Mittelasien zwischen dem Euphrat und Tiger. Asien' ist also die Wiege der Menschheit, und von diesen Stammelrern 1. Wo entstand das erste Men- sch en paar? 3984 Jahre vor Eh. G.

20. Diercke-Schulatlas für höhere Lehranstalten - S. IV

1895 - Braunschweig : Westermann
M — Iv ----- stalt annehme. Da es für einen Schulatlas aber geboten schien, die Terraindarstellung möglichst zu vereinfachen, so wurde die vielseitig als bewährt anerkannte Gliederung in drei Stufen: Tiefland bis 200 m, Hügelland von 200 bis 500 m, Hochland über 500 m, als Grundlage genommen; hierdurch ergab sich die charakteristische Vorführung der Terrain Verhältnisse, welche auf den physikalischen Blättern des Atlas durch streng getrennte Farbentöne zum Ausdruck gekommen ist. Dafs durch das Bestreben, im wesentlichen die natürliche und dauernde Bildung der Erdoberfläche zur Erscheinung zu bringen, die immerhin wandelbaren politischen Gestaltungen in zweite Reihe gerückt sind, ist selbstverständlich. Als dem Atlas eigentümlich ist die Fülle der in zahlreichen Nebenkarten gegebenen Einzeldarstel- lungen zu bezeichnen. Schon Karl Ritter (Kramer, Karl Ritter I, p. 264) forderte etwa 1808, dafs der Atlas „einige Charakterkarten, z. B. ein Alpenland, eine Wüste, ein Inselmeer, eine Klippenküste, eine Sand- küste, ein Steppenland, ein Delta, mit allen genauen Bestimmungen, gröfstenteils aber die merkwürdigsten charakteristischen Formationen der Erdoberfläche und ihrer Bewohner in schönen Umrissen mit leichter, durch einige Striche angedeuteter Schraffierung enthielte, wie z. B. Umrisse von den Riesengipfeln der Erde, einige Gebirgsketten, Vorgebirge am Nord- und Süd-Pol, wichtige Inseln, Inselgruppen in Vogel- perspektive, z. B. aus dem Archipel, Thalbildungen, Wasserstürze, Stromansichten u. s. w.“ Auch in den besseren Lehrbüchern hat sich schon längst das Bestreben geltend gemacht, gewisse Gegenden zu individualisieren. Diesem Zwecke kann die Schulkarte nicht in gleicher Weise entsprechen, aber in gewissem Sinne kann sie jenes Bestreben sich aneignen. Der Herausgeber beschränkt sich daher nicht darauf, die Hauptstädte der europäischen Länder sowie die wichtigsten Häfen und Städte der übrigen Erdteile in den Nebenkarten seines Atlas darzustellen, wie sie sich in bestehenden Atlanten schon vor- finden, sondern er hat, da der Unterricht in der allgemeinen Erdkunde auch eine gröfsere Berück- sichtigung typischer Gegenden verlangt, um an diesen die geographischen Begriffe veranschaulichen zu können, in den Nebenkarten eine Auswahl getroffen, die für die physische und die politische Geographie eine möglichst vollständige Beispielsammlung enthält. Von diesem Gesichtspunkte aus wolle man einzelne Darstellungen betrachten, deren Notwendigkeit sich aus der Zusammenstellung ähnlicher Objekte ergeben wird. Es ist nicht zu verkennen, dafs hier und da bessere Beispiele hätten gewählt werden können, aber es wird gewifs Entschuldigung finden, wenn der erste Versuch nicht alle Wünsche befriedigt........ So wreit das Vorwort zur ersten Auflage. — Die damalige Ausgabe des Atlas war eine Erstlingsarbeit, in Wahrheit ein Versuch; und da selbst das eingehendste Studium der meisten vorangegangenen Arbeiten den Mangel an Erfahrung nicht ersetzen konnte, so geschah es, dafs seiner Zeit nicht alle Anforderungen, welche an einen Atlas für höhere Lehranstalten zu stellen sind, erfüllt wurden, indem damals vieles nur angedeutet werden und der Ausführung in späterer Zeit Vorbehalten bleiben mufste. Die jetzige Neubearbeitung nun sucht das früher Versäumte nachzuholen, die gesteigerten Anforderungen in weiterem Umfange zu erfüllen und alle Vorschläge zu Verbesserungen und Vervollkommnungen nach sorgfältiger Prüfung und soweit thunlich zu berücksichtigen. Inwieweit dies geschehen, sei unter Hinweis auf das aus dem Vorwort der ersten Auflage in dem Vorstehenden hier wieder Abgedruckte nachfolgend in Kürze angedeutet; eine eingehende Erörterung würde den Umfang des gebotenen Raumes weit überschreiten. Das Hauptaugenmerk wurde auch bei der Neubearbeitung wieder auf die Richtigkeit, Schönheit und Zweckmäfsigkeit der Karten gerichtet. In welcher Weise diese Forderung zur Ausführung gebracht wurde, wird der Gebrauch des Atlas lehren. Das Format der früheren Ausgabe hatte sich in mehrfacher Weise als unzweckmäfsig und un- handlich erwiesen, es war eine Umgestaltung und Vereinfachung desselben dringend gewünscht. Da in der Neubearbeitung die Mehrzahl der Karten in ihrer bewährten Ausführung beibehalten werden sollte, so war eine Verbesserung des Formats nur dadurch zu erreichen, dafs die Kartenbilder in der Mitte gebrochen wurden. Um aber das durch diesen Bruch entstehende allzu schmale Format zu umgehen, mufsten sämtliche Karten, unter Beibehaltung der früheren Höhe, eine seitliche Erweiterung erfahren, wodurch eine für einen Schulatlas immerhin aufsergewöhnliche Kartenfläche von 38 X 30 cm erreicht werden konnte. Durch diese seitliche Vergröfserung der Kartenbilder ist es möglich geworden, eine für den geographischen Unterricht wünschenswerte und wichtige Erweiterung zu erzielen, indem sämtliche Karten der Erdteile wie der einzelnen Staaten auch die Nachbarländer und benachbarten Meere, soweit sie für das darzustellende Gebiet von Bedeutung sind, zur Anschauung bringen konnten. Aufserdem war es bei der angegebenen Kartengröfse ausführbar, einzelne Karten in aufsergewöhnlicher Weise zu erweitern, wie z. B. die Karten von Österreich-Ungarn, die den ganzen Lauf der Donau von der Quelle bis zur Mündung umfassen; andere in gröfserem Mafsstabe zu geben, wie die Karte von Asien, die statt wie bisher in 1:45 Mill. jetzt in dem Mafsstabe der übrigen Erdteile, also in 1:30 Mill. gegeben werden konnte — eine Gröfse, welche bisher in keinem Schulatlas erreicht ist. Der schon in der ersten Auflage zur Ausführung gebrachte Grundsatz, dafs in einem Schulatlas thunlichst leicht vergleichbare Mafsstabe für die Karten zur Anwendung kommen müssen, ist auch für die Neubearbeitung der mafsgebende geblieben. Allein es schien nicht angezeigt, diesen Grundsatz bei