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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

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1. Noah bis Kyros - S. 174

1829 - Leipzig : Cnobloch
174 über Latium eben dieser Ililus Askanius, und nnn entfloh die Lavinia mit ihrem Sohne Aeneas Sylvius, weil sie sich vor dem Askanius nicht sicher glaubte, in die Wälder Italiens. Dieser ließ sie aber zurückbringen, übergab ihr freiwillig das ihrem Vater einst gehörige Latium und erbaute sich fernab eine eigene Stadt, die er Alba- longa. nannte. Er wurde so Richter deö klei- nen albanischen Reichs, welches letztere aber nach seinem Tode mit dem Reiche seines Stiefbru- ders Sylvius, nämlich mit Latium, vereinigt wurde. Schopheth Jephtha opfert seine Tochter. Die Israeliten sahen sich um 1167 v. Chr. G. von dem Könige der Amoniter angegriffen und in großer Noth. Da wandten sie sich an Jephtha, einen Mann von Muth und Kraft, der sich, von seinen Brüdern vertrieben, bisher in Arabien aufgehalten hatte und von daher zurückkehrte. Jephtha bemühete sich, den Streit in der Güte beizulegen, und zog, als der König nicht darauf achtete, ihm mit vielem Volke entgegen. Aber er that auch dem Jehova das Gelübde, ihm, wenn er ihn über die Amoniter siegen lasse, diejenige Person zum Brandopfer zu weihen, die ihm bei seiner Rückkehr zuerst aus seinem Hause entgegen- kommen würde. — Jephtha siegte und kehrte nach sei- nem Hause zurück. Aber siehe, da kam seine Toch-

2. Theil 1 - S. 357

1832 - Cassel : Bohné
Italia Propria, Latium. 357 der Südseite der Polsci, in der Gegend, Wo am Cae- cubus, Massicns und im Ager Falernus der beste Wein erwuchs. B. Gegen Osten hatten die Latini zu Nachbaren 1) die Aequi oder Aequicülani, Ae- quani, Aequicolae, ol Aikanoi, Aikoyöi Aikoyikaoj Ton Lateinern und Griechen geuennt. Diese sollten ein Volk Sabinischer Abkunft seyn und am linken Ufer <fes Anio, bis zu dessen Austritt aus den Felsensohluchten von Tibur, alle Gebirge von der Ebene von Latium an bis über den Anio, zum La- cus Fucinus empor, gegen den Monte Velino hin ur- sprünglich bewohnt haben. Praeneste und Tibur ge- hörten mit in ihr Gebiet. Nördlich wai'en ihre Grenz- nachbarn die Scimniles, östlich die Jmarsi, südlich die Hernici, Ihr Gebiet war von bedeutender Aus- dehnung; 2) die Hernici, 'Epnikoi. ' Ein Volk Ausonischer Abstammung, dessen Gebiet westlich von dem Fl. T) 'erus und den Folsci, nördlich von den Hernici, östlich von dem Lacus Fucinus, südlich von den Aurunci und Scimnites begrenzt wurde. Der Be- deutung ihres Namens zu Folge liiessen und waren sie Felsenbewohner, da ihr Land die-mehrsten Fcl- sengegendeu und Spitzberge bietet, auf deren Gi- pfeln sie ihre Städte zu gründen pflegten. Anmstik. Diese bis hierher angeführte Völkerschaften gehör- ten alle zum Latium Novum, oder zu Latium im ausge- dehntesten Sinne des Wortes. Hier konnte bloss das Allge- meine oder Hauptsächlichste über sie gegeben werden. Da aber in der alten Zeit fast jede nur etwas bedeutende Stadt in diesem Latium, so wie überhaupt in Italien, ihre eigene Geschichte hat, indem sie gewisse rmassen mit ihren Bewoh- nern ein abgesondertes Völkchen bildete; so sind hierüber, um in das Einzelne eindringen zu können, solche Schriften zu benutzen, die in Italien erschienen sind und die sich mit der Geschichte und Topograghie einer Jeden von diesen Städ- ten besch dtigen. Leider fehlt es aber noch bis auf diesen Augenblick an. einem nur etwas brauchbaren Werke über die- ses Latium int weitern Sinne, oder über das Latium Novum, in welchem die Ethnographie sowohl, als auch die altere und neuere Topographie desselben behandelt wäre. Und doch — wie viele Aufschlüsse über Geschichte und Geographie wür- den sich hieraus nicht ergeben! Hat doch bis Jetzt seihst das Latium A/itujuum, oder die nächste Umgegend Roms, noch keinen Bearbeiter gefunden, dem man als einem sicheren Füh- rer vertrauen könnte. Wie unkritisch, lückenhaft, das Un- wesentliche gewönlich dem Wesentlichen vorziehend, lind dem Geographen eben so wenig als dem Historiker, selbst

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 91

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 91 Die älteste italienische C u l t u r findet sich bei den E t r u s- kern, eine Eultur, die auf diesem Boden allmählkg entstan- den, und den Etruskern eigenthümlich gewesen zu seyn scheint, obgleich die Etrusker selbst eine Mischung iberischer, altgalli- schcr und pelasgischer Stamme waren. Sie ging allmählig, unter verschiedenen politischen Verhältnissen, auf Rom über. Sagen von beständigen Kriegen zwischen den kleinen Völ- kerschaften und Staaten Italiens haben sich aus dem Mythen- alter derselben erhalten. Die Kriege in Latium, die angeb- liche Ankunft des Aeneas mit seinen Trojanern, die gute Aufnahme, die er beim Könige Latinus von Latium gefunden haben soll, der ihn mit seiner Tochter Lavinia vermählte, worauf ihm Aeneas ganz Latium bezwingen half, und dann dessen Nachfolger ward, obgleich sein Sohn Askanius, der Stifter von Alba longa (ums Jahr 1150 v. E.), wohin er die Hauptstadt verlegte, eine Zeitlang den Etruskern zins- bar werden mußte, gehören in dieses Mythenalter. Selbst auf der Stiftung Noms, einer Kolonie von Alba longa (ums Jahr753 v. C.), angeblich durch die Zwillingsbrüder Romu- lus und Nemus, aus der Nachkommenschaft des Askanius, begründet, die mit einer Horde wehrhafter Männer zwischen die Kolonie des Evander an der Tiber sich eindrängtcn, so wie auf dem ganzen (245 Jahre langen) Zeiträume der römi- schen Könige ruht das Dunkel desmythenaltcrs, mit vielen Lücken und Sagen von sehr verschiedenartigem Inhalte. Aus diesem Mythenalter treten nur folgende Ereignisse als die wichtigsten hervor: Nom gehörte, sogleich seit seinem Entstehen durch Kolonisten von Alba longa, zum Städtebunde der La- teiner, und trat, nach langen Kämpfen und erst nach der Zerstörung von Alba longa, an die Spitze, dieses Bundes. Die Grundlage der Verfassung Noms beruhte auf dem Unterschiede der P a t r i c i e r und Plebejer, auf der Elien- tel, auf einem sehr alten (auf den Romulus zurückgeführten) religiösen Cultus, der die Pricsterherrschaft von sich ausschloß, weil die Priester keine besondere Kaste im Volke bildeten, auf der kriegerischen Tapferkeit der Bürger, und im Privatleben auf der Strenge der väterlichen Ge- walt. Die Könige galten nur so viel, als fle durch ihre

4. Theil 1 - S. 356

1832 - Cassel : Bohné
356 Sued - Donau - Laender. verbundenen Pelasüi, oder den Tyrseni nach griech. Angaben, aus Latium bis zu den mittäglichen Ge- genden Italiens verdrängt, und von da aus bis nach der Insel Trinakm, die von ihnen den Namen Sici- lia bekam, abzuziehen genöthigt. Die Bewohner von Latium, oder überhaupt aller Gegenden um den un- teren Tiheris wurden darauf diese Aborigines und Pclasgi, die hier in ein Volk verschmolzen, unter dem zuerst die Letztem, später aber die Erstgenann- ten die Oberhand gewannen; worauf dergesammtname Latini für Beide entstanden seyn soll. Nach eben- denselben Ueberlieferungen ging dieser Gesammt- liame Latini, Aar hot, aus von der Küstengegend, zwischen dem Fl. Tiheris und Numicius, und so auch der Name alles, von diesen Flüssen bis zum jmons Albanus und dem Шаге Tyrrhenum eiugescblosseneu Landes, луо das Latium Antiquissimum entstand, von dem König Latinus, der als Fürst der Aborigines in Laurentum am Meere herrschte. Diesen Latini, welche nach und nach sich zu dem vorragenden Volke über alle, ihnen südlich und östlich nah wohnende Völker erhoben, giebt die alte Sage zu Nachbarn A. gegen Süden 1) die Rutu- li, Poytoyaoi. Diese bewohnten den am lin- ken Ufer des kleinen Fl. Numicius liegenden und süd- lich am Meere hin sich erstreckenden Landstrich bis in die Nähe von Astura. Ihre Hauptstadt war Ar- dea, , in der zur Zeit der Ankunft des Aeneas der König Turnus herrschte. 2) Die Volsci, Oltoa^- Koi. Diese, gleich den Irutuli, ein Volk ausoni- scher Abstammung, auch Osci genannt, sassen von dem Fl. Astura an, südlich unter den Jrutuli, an dem Meere hin bis zum Fl. Amasenus, und nahmen von da an alles Land bis zur östlichen Abdachung der sogenannten Volskergebirge, oder bis zum Fl. Tre- nes (Sncco) ein, wo sie an die Aeqia, Herruci und Aärunci grenzten. Ihre älteste, historisch bekannte Hatipuádt war Suessa Pometia. 3) Die Aurunci, Aypoyfkoi, in dem Latium adjecimn. Sie wohn- ten vöu dem Fi. Amasenus bis zürn Fl. Taris, au

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 300

1902 - Breslau : Hirt
300 Roms lteste Zeit: Entstehung der Stadt. b. Die ltesten Bewohner. Unter den Bewohnern Italiens in der ltesten geschichtlichen Zeit ragen die Latiner hervor, welche die breite Ebene am unteren Tiber, Latium genannt, innehatten. Sie waren den Griechen nahe verwandt, gehrten also zu den Jndogermanen; ihre lteste grere Ansiedelung war Alba Longa in gesunder und sicherer Lage. Ost-lich und sdlich von ihnen lieen sich die verwandten Sabiner, Samniter, Bolsker und Kampaner nieder; nordwestlich wohnten die durch Krperbau, Sprache und religise Anschauung von den Latinern grundverschiedenen Etrusker. Sie hatten erst um 600 v. Chr. den nachdrngenden Kelten die Poebene gerumt und waren bis zum Tiber vorgedrungen. Frh blhte bei ihnen Schiffahrt. Handel und Gewerbe. In Metallarbeiten waren sie Meister, im Gewlbebau wurden sie die Lehrer anderer Völker; ihre Straen waren schon gepflastert, mit Brgersteigen versehen und kanalisiert. Zur See gerieten sie bald in Kampf mit Karthagern und Griechen; als khne Seeruber waren sie allgemein gefrchtet. 2. Woms lteste Zeit. a. Entstehung der Stadt. Alle Ansiedlungen in Italien wurden bald von Rom bertroffen, das sich wahrscheinlich im achten Jahrhnn-dert v. Chr. aus einem bergangsorte und Stapelplatze entwickelt hat. Hier berschritt eine alte Heerstrae den Tiber; bis hierher war der Flu, dessen Mndung an der hafenarmen Kste einen vielbesuchten Ankerplatz bildete, fr kleinere Seeschiffe fahrbar; die nahen Hgel gewhrten Schutz gegen berschwemmungen des Flusses und vor Seerubern; endlich eignete sich der Ort zu einer Grenzfestung gegen Etrurieu. Der lteste Stadtteil war die Burg auf dem kapitolinischen Hgel; spter dehnte sich Rom der sieben Hgel aus. Die Brger trieben in alter Zeit vorwiegend Ackerbau und wurden von einem Könige regiert. Die Sage erzhlt der die Grn-dnng der Stadt folgendes: Aus dem Brande Trojas rettete neas seinen Vater Anchises und seinen Sohn Askanius; sie begaben sich zu Schiff und landeten in Latium. Der König der Latiner gab neas seine Tochter zur Gemahlin; Askanius grndete Alba Longa, wo seine Nachkommen als Könige herrschten. Einer von ihnen hinterlie zwei Shne, Numitor und Amulius; dieser verdrngte seinen Bruder und machte dessen Tochter zur Priesterin. Als solche durfte sie nicht heiraten; da sie aber dennoch Zwillings-knaben gebar, als deren Vater Mars galt, lie Amulius die Mutter lebendig be-graben, die Knaben in einem Korbe in den ausgetretenen Tiber werfen. Als nun das Wasser in seine Ufer zurcktrat, blieb der Korb an den Wurzeln eines Feigen-baumes hngen, wo die weinenden Kinder von einer Wlfin gesugt wurden. Spter fand sie ein Hirt, der sie erzog und Romulus und Remus nannte. Als Jung-linge gerieten sie einst in Streit mit den Hirten Numitors, wobei Remus gefangen und vor Numitor gebracht wurde, den: sofort die hnlichkeit des Jnglings mit seiner Tochter auffiel. Er forschte nach und erfuhr das ganze Geheimnis. Sobald die Jnglinge von ihrem Grovater erfahren hatten, welches Unrecht er erlitten, tteten sie Amulius und setzten Numitor wieder auf den Thron. Aus Dankbarkeit erlaubte dieser ihnen, dort am Tiber eine Stadt zu erbauen. Als der Bau not-

6. Teil 1 - S. 81

1862 - Leipzig : Teubner
81 Bemerkungen: 1) der Boden begünstigte durch seine ma- nigfaltige Beschaffenheit ein rühriges Volksleben, zugleich aber auch das Nebeneinanderbestehn vieler Völker mit verschiednen Eigentümlichkeiten. 2) das Land ist zum Seeverkehr günstig, ohne daß jedoch das Innere an demselben thätigen Anteil nehmen kann, daher Mischung von Handels- und Ackerbaubevölkerung. 3) in der Mitte des Mittelmeers gelegen, ist das Land eben so sehr zur Uebung der Herschaft über alle angränzenden Länder geeignet, wie, weil es den Angriffen von allen Seiten ausgesetzt ist, zur Erwerbung derselben um seiner Sicherheit willen genötigt. 4) die günstigste Bildung in jeder Hinsicht hat die Westseite und von hier aus erfolgt daher die großartigste Einwirkung auf die Völker am Mittelmeer. Vorgeschichte. §115. Was von Einwanderungen pelasgischer Stämme in Italien (Oenotrer, Peuketier, Dauni er, Chon er u. a.) erzählt wird, gehört in das Reich der Erfindung, beweist jedoch, daß die Verwandtschaft zwischen den Urvorfahren der italischen und griechischen Völkerschaften schon im Altertum anerkannt war. Die Sage von Aboriginern (Autochthonen), besonders an die Landschaft Latium geknüpft, deutet nur auf Mangel von Ueber- lieferungen über den Ursprung hin. Die Sprachforschung hat unwiderleglich dargethan, daß die Italiker zum indogermanischen Geschleckte gehören und ein selb- ständiger Sproß desselben Zweiges gewesen sind, aus dem die Griechen entsprungen. In ihnen unterscheiden sich drei Haupt- abteilungen: 1) die südöstliche, welcher die Messapier oder Sallen- tin er angehörten, später vollständig mit den Griechen ver- schmolzen. 2) die mittelitalische, welche wieder gesondert erscheint in n) die westliche. Dazu haben vielleicht die Siculi gehört, die nach der Ueberlieferung in Latium einst Wohnsitze hatten, dann auf der Westküste südlich wanderten und endlich über die Meer- enge nach Sicilien hinüber giengen. Das wichtigste Glied waren die Latini, trotz der Sagen (Vermischung der Aborigines mit Einwanderern, dem Arkader Evander, welcher die Stadt Pal- lanteum gebaut haben soll, dem Trojaner Aeneas, von dem der Ursprung der Stadt Lavinium, wie von seinem Sohn Iulus die Entstehung von Alba longa abgeleitet wird. Nach dem ersten pa- nischen Kriege fand die letztere Sage bei den Römern Glauben) als ein selbständiges Volk anzuerkennen. Ihre 30 Städte standen in einem Bunde mit gemeinsamer Festfeier und Ratsversammlung (feriae latinae des Jupiter Latiaris, und Versammlungen ad caput Ferentinae im Hain der Diana nemorensis) unter Alba’s Vorort- schaft. b) der östliche (umbrisch- sabellische) Stamm. Zu diesem Dietsch, Grundr. I. 4. Aufl. c

7. Alte Geschichte - S. 88

1887 - Wiesbaden : Kunze
Griechen, Ligurer, Veneter und Istrer; über die drei letztem, die auch von weniger Bedeutung für die römische Geschichte sind, steht ethnographisch nichts fest. Die Italiker bildeten den wichtigsten Völkerstamm; sie hatten die Mitte und den Süden der Halbinsel gröfstenteils inne und wurden die eigentlichen Träger der Geschichte Italiens. Sie gehörten zum indogermanischen Sprachstamme und waren mit den Griechen, mit denen sie wahrscheinlich zusammen den gemeinschaftlichen Stock verliefsen, um sich erst nach längerem Zusammenleben zu trennen, nahe verwandt und ähnlich in Körperbau, Sprache, Religion, Sitten und Gebräuchen. An dem italischen Stamme unterscheidet man zwei Zweige, den latinischen und den umbrisch-sabellischen. Die Latiner bewohnten Latium, sprachen die latinische Mundart, das Latein, und wurden die Herren der Halbinsel. Zu den umbrisch-sabellischen Völkerschaften gehörten die Umbrer, die Volsker, Rutuler, Sabiner u. a. Von den Sabinern, einem tapferen Bergvolke, ging (ver sacrum) eine Reihe von Völkerschaften aus, die man unter dem Namen der Sabeller zusammenzufassen pflegt: die Picenter, Vestiner, Marruciner, Peligner, Marser, von den Marsern die Hemiker *). Abkömmlinge der Sabiner waren ferner die Samniter. Was den Stammescharakter der Latiner und Sabiner, aus deren Verbindung das Volk der Römer entstand, angeht, so hatten die erstem, welche die ebene Küstenlandschaft von Latium bewohnten, als ein vorwiegend ackerbauendes Volk einen konservativen, jedoch nicht starr am Alten hängenden Sinn und Würde und Festigkeit des Charakters; ihre Küste war ohne Häfen und lud nicht zu Seefahrten ein, sie hatten daher auch nicht jenen abenteuerlichen Unternehmungsgeist, der den seefahrenden Nationen eigen zu sein pflegt. Die Sabiner , die in den wilden Berglandschaften der Apenninen wohnten, teilten die Natur der Bergvölker. Strenge Sitten und Gebräuche, Strenge in religiösen Dingen, starres Festhalten an den alten patriarchalischen Zuständen, zähe Tapferkeit, Liebe zur freien Natur zeichneten sie aus. *) Von ihrer Hauptstadt Auagnia ist überliefert, dafs sie eine marsische Kolonie war.

8. Alte Geschichte - S. 42

1888 - Braunschweig : Bruhn
— 42 — Beamten in dieser Zeit: a, Diktator, b. Censoren, c. Consuln. d. Prätoren. e. Quästoren, f. Volkstribnnen und ihre Gehilfen, die Ädilen (Marktpolizei). Bald nach der Erlangung des Consulates erreichten die Plebejer die Wählbarkeit zu allen Ämtern. Endlich 300 Recht Priester zu werden. Nur das Amt des Opferkönigs und der Einzelpriester (Flamen) des Jupiter, Mars, Quirinus blieb den Patriciern vorbehalten. So war aus Patriciern und Plebejern eine gleichberechtigte Bürgerschaft geworden. Äußere Geschichte. I. Eroberung Italiens. § 29. Vorgeschichte öis zur Eroberung Koms durch die Gallier. Schon in der Königszeit erlangten die Römer die Herrsd)aft über ganz Latium. Zu Anfang der repnblikanisdjen Zeit hatten sie mehrere Kriege zu bestehen, welche die Sage mit dem Versuche des Tarquinius, die Herrschaft wieder zu gewinnen, in Zusammenhang bringt. Tie wichtigsten sind: 1. Krieg mit Porsena von Clusinm. Folge: Abtretung des rechten Tiberufers an die Etrusker. Verbot, das Eisen anders als zum Ackerbau zu gebraud)en. Sage: Porsena läßt sich dnrd) die Heldenthaten des Horatius Codes, Mucius Scävola und der Clölia zum Abzüge bewegen. 2. Krieg mit den Latinern. Sieg der Römer am See Regillns. Rom wieder Hegemonie in Latium. 3. Krieg mit den Volskern (Coriolanus). 4. Der Diktator T. Quinctins Cincinnatns (Bauer) besiegt die Äquer (kehrt nach dem Siege zum Pfluge zurück). 396 M. Furius Camillns erobert Veji. (Vgl. Eroberung von Troja.) Winterfeldzüge, Sold.

9. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 63

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 63 — 1. Die Japyger im Süden scheinen zuerst in das Land gekommen zu sein; sie waren wohl stammverwandt den Hellenen, mit denen sie bald verschmolzen. 2. Die Italiker wohnten in der Mitte der Halbinsel und zerfielen in die umbrisch-sabellischen Stämme und die Latiner. Von den ersteren waren die bedeutendsten die Sabiner am mittleren Apennin, zwischen der Tiber und dem unteren Lauf des Anio. Sie lebten in patriarchalischer Weise in Dorfgemeinden mit strenger häuslicher Sitte. Von ihnen zweigten sich ab die Samniter und von diesen entstammten Lukaner und Bruttier. Den Sabinern sehr ähnlich waren die Volsker, Aequer und Herniker. Sie unterschieden sich aber von jenen durch ihre Neigung zum Städtebau. Die Latiner bewohnten Latium (das Gefilde), wo sie als Ackerbauer und Viehzüchter schon früh durch nüchternen und praktischen Sinn sich auszeichnen. Das Land zerfiel in 30 selbständige jedoch zu einem größeren Bunde vereinigte Gemeinden, deren Vorort Albet-longa, am Albanergebirge, war. Hier wurde einmal im Jahre das gemeinsame Bundesfest (feriae latinae) zu Ehren Juppiters, des Beschützers von Latium, begangen. Die Latiner sind nach ihrer Verbindung mit den Sabinern die Eroberer und Beherrscher Italiens geworden und die latinische Sprache wurde die allgemein verbreitete. 3. Die Etrusker im Norden, später durch keltische Völkerschaften auf das nach ihnen benannte Gebiet beschränkt, besaßen schon früh zu Lande wie zur See eine gebietende Stellung. Handel und Industrie derselben war von großer Bedeutung. Thongefäße und Metallarbeiten wurden vielfach angefertigt. Zu hoher Entwickelung gelangten die zahlreichen Städte, von denen je zwölf zu einem Bunde sich einigten; priesterliche Adelsgeschlechter, Lucumonen, herrschten in denselben über ein höriges Volk. Im Kriege wurde ein gemeinsames Bundesoberhaupt, Lars, gewählt. Die Religion der Etrusker trug einen düstern Charakter; die Ceremonieen und das Weissagungswesen waren besonders ausgebildet.

10. Bd. 1 - S. 8

1837 - Stuttgart : Scheible
8 fanden in den benachbarten Wäldern einen Zufluchtsort. Unter Aeneas, eines trojanischen Fürsteusohues, Lei- tung *), verließen diese letzten Ueberreste2) eines unglückli- chen und ehedem °) großen Volkes ihr Vaterland, um jenseits des Meeres eine neue Heimath zu suchen. Nach- dem das Schicksal sie lange Zeit verfolgt hatte, landeten sie endlich in Italien, auf dem Gebiete der Lateiner (*Latium). Latinus, der König dieses Landes, wurde, nach vielen, fruchtlosen Versuchen^), ihre Niederlassung^) zu verhindern, zuletzt gezwungen, den Trojanern nachzu- geben^), die zwar seine Unterthanen wurden, deren Ober- haupt aber durch seine Verbindung * 5 * 7 *) mit L avi n i a, des Königs Tochter, dein Throne sehr nahe zw stehen kam°). Diese Ehe stiftete Frieden, und Latium wurde, nach wie vor, von Latinus regiert. Nach seinem Tode") wurde Aeneas König der vereinigten Lateiner und Trojaner. Mit Aeneas beginnt eine neue Dynastie^), welche lange über Latium zu herrschen, und anderen, eben so mächtigen Reichen, Könige zu geben bestimmt war. Die Zeit ") seines Todes kennt man nicht genau. Sein Sohn As canins'-") war zum Regieren noch zu jung, und dessen Mutter Lavinia trat daher an seine Stelle. Diese Fürstinn herrschte mit so vieler Weisheit, daß die Lateiner bald vor dein Augenblicke zitterten “), wo das Staatsruderi2) in andere Hände übergehen werde. Dieser *) der kurze Zeit nach Trojas Eroberung, d. h. ungefähr 1250 v. Ch. G., erfolgte. Man verwechsle diesen Ascanius nicht mit dem Sohne Creusens; derjenige, von welchem hier die Rede ist, war Laviniens Sohn, und hieß auch Jlus oder Iulus. >) sous la conduite 2) débris 3) jadis 4) vaine tentative 5) établissement m. 6) céder 7) alliance f. 8) dem . . . kommen, s’asseoir près du trône 9) Mit ... Dynastie, Enée commence une nouvelle dynastie 10) époque 11) redouter qqch. 12) la conduite de l’état.

11. Geschichte des Altertums - S. 132

1910 - Hannover : Manz & Lange
Ii. Die Zeit Der Republik 510 Bis 31 Vor Chr. A. Dib Ausgleichung Der Stände und die Ausbreitung Der Herrschaft Über Italien 510 bis 264. § 42. Geschichte Roms bis zur Einnahme der Stadt durch die Gallier und bis zur bürgerlichen Gleichstellung der Stände. Mit der Vertreibung des Tarquinius begann eine Zeit fortgesetzter innerer und äußerer Kämpfe, im Innern um die Besserung der wirtschaftlichen und bürgerlichen Stellung der Plebs gegenüber den Altbürgern, nach außen um die Herrschaft über Latium und ihre Sicherung vor allem gegen den nördlichen Feind, die Etrusker. "Während die politischen Bestrebungen der Plebejer schließlich, im Lauf des vierten Jahrhunderts vor Chr., zu einem Ergebnis führten, das ihren billigen Forderungen entsprach, drohten die Früchte der äußeren Kämpfe am Anfang des gleichen Jahrhunderts durch den furchtbaren Einfall der keltischen Scharen völlig verloren zu gehen; ja, eine Zeitlang schien der Bestand des römischen Staates überhaupt gefährdet zu sein. I. Äußere Geschichte. Der sagenhaft ausgeschmückten Überlieferung zufolge hatte das junge, freie Gemeinwesen zuerst die Versuche zurückzu weisen, die von dem vertriebenen Königshaus zur Wiedergewinnung der Herrschaft unternommen wurden. Darauf erwehrte es sich in hartnäckigem Kampfe der Einfälle der Etrusker und erwarb sich die Führerschaft in Latium.

12. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 63

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 63 — 1. Die Japyger im Süden scheinen zuerst in das Land gekommen zu sein; sie waren wohl stammverwandt den Hellenen, mit denen sie bald verschmolzen. 2. Die Italiker wohnten in der Mitte der Halbinsel und zerfielen in die umbrisch-sabellischen Stämme und die Latiner. Von den ersteren waren die bedeutendsten die Sabiner am mittleren Apennin, zwischen der Tiber und dem unteren Lauf des Anio. Sie lebten in patriarchalischer Weise in Dorfgemeinden mit strenger häuslicher Sitte. Von ihnen zweigten sich ab die Samniter und von diesen entstammten Lu kan er und Bruttier. Den Sabinern sehr ähnlich waren die Volsker, Aequer und Herniker. Sie unterschieden sich aber von jenen durch ihre Neigung zum Städtebau. Die Latiner bewohnten Latium (das Gefilde), wo sie als Ackerbauer und Viehzüchter schon früh durch nüchternen und praktischen Sinn sich auszeichnen. Das Land zerfiel in 30 selbständige jedoch zu einem größeren Bunde vereinigte Gemeinden, deren Vorort Alba-longa, am Albanergebirge, war. Hier wurde einmal im Jahre das gemeinsame Bundessest (feriae latinae) zu Ehren Juppiters, des Beschützers von Latium, begangen. Die Latiner sind nach ihrer Verbindung mit den Sabinern die Eroberer und Beherrscher Italiens geworden und die latinische Sprache wurde die allgemein verbreitete. 3. Die Etrusker im Norden, später durch keltische Völkerschaften auf das nach ihnen benannte Gebiet beschränkt, besaßen schon früh zu Lande wie zur See eine gebietende Stellung. Handel und Industrie derselben war von großer Bedeutung. Thongefäße und Metallarbeiten wurden vielfach angefertigt. Zu hoher Entwickelung gelangten die zahlreichen Städte, von denen je zwölf zu einem Bunde sich einigten; priesterliche Adelsgeschlechter, Lucumonen, herrschten in denselben über ein höriges Volk. Im Kriege wurde ein gemeinsames Bundesoberhaupt, Lars, gewählt. Die Religion der Etrusker trug einen düstern Charakter; die Ceremonieen und das Weissagungswesen waren besonders ausgebildet.

13. Geschichte des Altertums - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Romulus und die Gründung Noms. 55 I. pic römische Königszeit. 753 — 510. Roinulns und die Gründung Roms. § 57. Latium und Nom. Latium ist eine Ebene, die sich von benenttum. Berghöhen des Apennin allmählich bis zum Meere hin abbacht. Sie wirb vom Tiber durchströmt; südlich schließen sich die ponünischen Sümpfe au sie an, eine ungesunde Fiebergegenb, die auch heute noch nicht entwässert ist. Aus der Ebene heraus erheben sich die schön gesonnten Albanerberge, die vulkanischer Natur stnb; einer der ausgebrannten Krater wirb von dem Albanersee erfüllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinben der Latiner. Allmählich aber wuchs eine anbete Gemeinbe, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.kom-Es war in einer zur Verteibigung wie zum Verkehr günstigen Lage am Tiberstrom amf einem nach allen Seiten hin abfallenben Hügel, dem Palatinus, gegründet, wenige Meilen oberhalb der Mündung, so daß es noch für Seeschiffe erreichbar war. Allmählich wuchs die Stadt, breitete sich über sechs anbere, sich rings erhebenbe Hügel aus und würde der Mittelpunkt von Latium. § 58. Nomulus. Die Grünbung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, enblich zur Beherrscherin eines alle Länder des Mittelmeeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzählt sie, waren unter Führung des Ä n e a s, des Ae Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstörten Stadt geflohen und endlich an der Küste Latiums gelandet, wo Äneas von dem König Latinus freundlich ausgenommen wurde. Sein Sohn A s k a n i u s, der auch Julus heißt, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Königen regierte. Einer von diesen war Numitor. Ihn stieß sein ehrgeiziger Bruder Amulius vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgöttin Vesta zu werden; als solche mußte sie unvermählt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und Remns. Der erzürnte Amulius befahl die Kinder in dem damals über feine Ufer getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigenbaumes am Palatinns hängen; hier säugte eine Wölfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,

14. Römische Geschichte - S. 1

1882 - Berlin : Springer
Erster Abschnitt. Die Grndung des rmischen Staates. . 1. Die Erbauung der Stadt Rom. Die Jtaliker, die das herrschende Volk in Italien wurden, sind ein Zweig des groen arischen oder indogermanischen Volks-stamm es. Sie sind mit den Ariern, die zu Lande von Norden her in Griechenland einwanderten, lange Zeit vereinigt gewesen und haben dann auch zu Lande von Norden her Italien eingenommen. Sie zerfallen in zwei Stmme, die Latiner und die Sabeller. Der latinische Stamm ist zuerst gekommen und hat sich in den schnen Ebenen im Westen angesiedelt, davon aber nur die Ebene an der Tiber, Latium, behauptet. Der sabellische Stamm ist dem latinischen gefolgt und hat sich mit den weniger lockenden gebirgi-gen Landschaften begngen mssen; im Norden wurden sehaft die Umbrer, im Nordosten und Osten von Latium die Sabin er und Mars er, in dem Gebirge im sdlichen Latium die quer und Volsker und in Samnium die mchtigste sabellische Vlkerschaft, die Samniten, die sich spter auch in Campanien und Lueanien ausbreiteten. Von den Dialekten, welche die sabellischen Vlkerschaften redeten, ist nur der umbrische und der oskische der Samniten einiger-maen bekannt. Nach den Jtalikern sind wahrscheinlich der die rtischen Alpen die Etrusker, griechisch Tyrrhener, nach Italien gekommen, ein Volksstamm, dessen Ursprung und Stellung unter den anderen Vlker-schaften wir nicht kennen, da es noch nicht ganz gelungen ist, die ziemlich zahlreichen berreste seiner Sprache zu entziffern. Die Etrusker entrissen den Umbrern die Ebene am Po und setzten sich dann auch l

15. Geschichte des Altertums - S. 75

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Begründung der Herrschaft Roms über Latium und Südetrurien. Ständekampf.. 7 5 Erste Periode. Vom Beginne geschichtlicher Kenntnis bis 264. Entstehung des römischen Staates und seine Ausdehnung über Italien. I. Begründung cler Herrschaft Roms über Latium und Südetrurien. Ständekampf. 1. Die Königssage. § Was die Römer über die Gründung ihrer Stadt und ihre älteste Geschichte überliefert haben, gehört größtenteils der Sage an. Die Gründungssage berichtet von dem troischen Helden Äneas, der nach der Zerstörung seiner Yaterstadt lange Irrfahrten zu bestehen hatte, bis er nach mancherlei Abenteuern — so gelangte er nach Karthago zur Königin Dido — nach Latium kam, wo sein Sohn Ascanius oder Iulus Alba longa gründete. Hier herrschte sein Geschlecht bis auf Numitor, den sein Bruder Amulius vom Thron stieß; des Numitor Tochter Rea Silvia machte der Thronräuber zur Yestalin. Doch sie gebar Zwillinge, Romulus und Rem us, Söhne des .Mars; der Hirt Faustulus rettete sie, als Amulius sie am Ufer des Tiber auszusetzen befohlen hatte, wo sie von einer Wölfin ernährt worden waren. Weiter erzählt die Sage, wie die Knaben zu Jünglingen heranwuchsen, Amulius stürzten und ihren Großvater Numitor wieder einsetzten, alsdann am Ufer des Tiber eine Stadt gründeten, die Romulus Rom nannte, und wie dann dieser seinen Bruder Remus erschlug. Die Gründung Roms fällt nach der römischen Überlieferung in das Jahr 753. Romulus war der erste König, heißt es weiter. Die fehlenden Frauen erhielt die neue Stadt durch den Raub der Sabinerinnen, worauf ein Krieg mit den Sabinern unter ihrem Könige Titus Tatius und die Yersöhnung beider Yölker folgte. Am Ende seines Lebens wurde Romulus zu den Göttern entrückt und als Gott Quirinus verehrt. Nach dem kriegerischen Romulus wurde der friedliebende Numa Pompilius, ein Sabiner, zum König erwählt.

16. Römische Geschichte - S. 1

1881 - Leipzig : Teubner
Mythische und Königsm. I. Kneas. Die römische Sage führt den Ursprung der Stadt Rom auf den trojanischen Helden Äneas (Aineias) zurück. Bei der Eroberung von Troja soll Äneas mit einer größeren Zahl von Landsleuten entkommen und auf das Meer gegangen sein, um sich in der Ferne nach der Verheißung der Götter eine neue Heimat zu suchen. Nach mehrjährigem Umherirren unter mancherlei Abenteuern kam er an die Küste von Latium, der fruchtbaren und volkreichen Landschaft an der Westküste Italiens, südlich vom Tiber. Dieser Fluß schied es gegen Norden von Hetrnrien. Damals herrschte in Latium der König Latinns über die Aboriginer (d. h. Ureinwohner). Da die Fremdlinge, von der Not gezwungen, räuberisch in die Felder und Herden einfielen, so eilte Latinus mit seinen Unterthanen bewaffnet zur Abwehr herbei; als er aber hörte, daß die Fremden Trojaner seien und ihr Führer der berühmte Äneas, schloß er Frieden und Freundschaft mit ihnen und vermählte dem Äneas feine Tochter Lavinia. Äneas blieb in Latium und baute eine Stadt, die er feiner Gemahlin zu Ehren Lavininm nannte. Da aber Lavinia vorher mit Turnus, dem jungen kriegerischen König der Rntnler, verlobt gewesen war, so begann dieser jetzt einen Krieg gegen Latinus und Äneas. In der Schlacht ward Turnus besiegt, aber Latinns fiel. Jetzt vereinte Aiteas, der Erbe des Latinus, feinetrojanernnd dieaboriginer zu einem Volke und nannte sie dem Latinns zu Ehren ©toll, Erzählungen. Ii. 1

17. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 33

1910 - Berlin : Salle
Äneas. 33 und Mitleid auf seine Erzählungen vom Untergänge Trojas und seiner Flucht. Am liebsten würde sie es gesehen haben, daß Äneas für immer bei ihr geblieben und sie zur Gemahlin gewählt hätte. Aber Zeus schickte den Hermes, feinen schnellen Boten, zum Äneas und ließ ihm sagen, er dürfe nicht länger bei der Dido weilen, sondern müsse mit feinen Schiffen nach Italien segeln, um Dort das neue Reich zu gründen. Sofort rüstete Äneas zur Abfahrt und ließ sich weder durch Bitten, noch Vorwürfe der Dido zurückhalten. Dido aber konnte die Trennung nicht überleben und gab sich nach dem Scheiden des Äneas selbst den Tod. Dieser hatte auf feiner Reife noch mancherlei Abenteuer zu bestehen. Eine fchickfalskundige weife Frau, die Sibylla Detphobe, welcher Gott Apollo die Kunst des Wahrfagens geschenkt hatte, prophezeite ihm viele Kriege. Mit ihrer Hilfe stieg er auch in die Unterwelt hinab. Nach langem Umherirren gelangte er sodann an die Küste von Latium. Über die Einwohner von Latium herrschte der König Latinus. Da die Fremdlinge, von der Not gezwungen, räuberisch in die Felder und Herden einfielen, so eilte Latinus mit feinen Untertanen bewaffnet zur Abwehr herbei; als er aber hörte, daß die Fremden Trojaner feiert und ihr Führer der berühmte Äneas, schloß er Frieden und Freundschaft mit ihnen und vermählte dem Äneas feine Tochter Lavinia. Äneas blieb in Latium und baute eine Stadt, die er seiner Gemahlin zu Ehren Lavinium nannte. Da aber Laoinia vorher mit Turnus, dem jungen kriegerischen König der Rutuler, verlobt gewesen war, so begann dieser jetzt einen Krieg gegen Latinus und Aeneas. In der Schlacht wurde Turnus besiegt, aber Latinus fiel. Jetzt vereinigte Äneas, der Erbe des Latinus, feine Trojaner und die Aboriginer zu einem Volke und nannte sie dem Latinus zu Ehren Latiner, und als bald darauf Turnus, durch die Scharen des etru- skischen Königs Mezentius verstärkt, auss neue zum Kampfe heranzog, siegten wiederum die Latiner, die voll Treue und Liebe zu ihrem König mit doppeltem Mute kämpften. Äneas aber wurde während der Schlacht in glänzender Rüstung lebendigen Leibes zu den Göttern emporgehoben. Sein Sohn Askanius überließ die Herrschaft von Lavinium der Lavinia und gründete später an dem Abhange des Albanerberges die Stadt Alba Longa, die nach des Askanius Tode sein Bruder Silvius beherrschte. Aus dessen Familie stammten tue Brüder Romulus und Remus, die Gründer der Stadt Rom. Mensch, Weltgeschichte i. 3

18. Das Alte Rom oder Schilderung der bürgerlichen, religiösen und militärischen Verfassung, des häuslichen Lebens, der Sitten, Gebräuche und Meinungen der alten Römer - S. 2

1831 - Nürnberg : Bauer und Raspe
Im Mittlern Italien soll sich ungefähr 1300 Jahre vor Christi Geburt Janus an den Ufern der Tiber niedergelas- sen und auf dem Janiculum eine Stadt erbaut haben, die voir ihm den Namen erhielt. Er lehrte sein Volk den Ackerbau, und führte gute Gesetze und gottesdienstliche Gebrauche ein. Bald erhielt er an dem Saturnus, der von seinen Kindern vertrieben nach Latium flüchtete, einen Gehülfen seiner wohl- thätigen Regierung, und unter beyden fingen die viel gerühm- ten goldenen Zeiten an, zu deren Andenken in der Folge die Saturnalien gefeiert wurden. Etwa 1200 Jahre vor Christi Geburt, zur Zeit der Zerstörung der Stadt Troja, herrschte hier über ein kleines Reich Latium genannt, der König Latinus. Während seiner Regierung landete an der Mündung der Tiber der trojanische Prinz Aeneas, der Sohn des Anchises mit einer Anzahl Trojaner, die sich mit ihm, nach der Einäscherung ihrer Stadt, auf die Schiffe geflüchtet hatten, und schiffte bald nachher mir ihnen den Stroin hinauf, bis nach Latium, wo er freundlich aufge- nommen wurde. Hier sah er Lavinia, die liebliche Tochter des Königs und warb um ihre Hand. Turnus, ein Fürst des Landes, der sie schon früher lieb gewonnen batte, machte sie ihm streitig; Aeneas erlegte ihn aber -nach einem hitzi- gen Kampfe und wurde Laviniens Gemahl. Ihr zu Ehren nannte er eine Stadt, die er für sich und seine Trojaner er- baute, L a v i n i u m. Sein Sohn Ä s c a niu s. legte eine zweite Stadt, Alba longa, an, deren Gebiet Albanien hieß. 2. R o m u l u s und R e m u s. So erzählen die unsichcrn Sagen der Vorzeit. Ein spä- terer König, Procas, hinterließ zwei Söhne, Numitor

19. Die Geschichte des Alterthums - S. 491

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
138. Der letzte Krieg mit den Latinern. 191 Solche Triumphe hatte Rom noch nicht gesehen. M. Valerius war der erste Feldherr seines Zeitalters, und nicht weniger mächtig im Lager durch Liebenswürdigkeit als durch Bewunderung und Vertrauen. In den edlen Spielen, die, statt der Würfel der rohen Horden des dreißigjährigen Krieges, den römischen Soldaten im Felde ergötzten, im Lauf, im Sprung, im Aufrichten schwerer Hebel, maß er sich, außer den Stunden des ernsten Befehls, mit jedem Lanzknecht, er neckte sie vertraulich und horte unbeleidigt den soldatischen Scherz. Er war die Zuversicht seiner Nation im Kriege und im Staate, er vermittelte den endlichen Frieden der Stände. Sein Leben war beispiellos durch reiche Fülle von Glück und dessen langem Genuß. Im 29. Jahre siegte er über die Samniter, im 23. war er zu seinem ersten Consulat erwählt worden, 46 Jahre nachher bekleidete er das sechste, nicht als ein bloßes Geschenk der Volksliebe, sondern weil die Republik in sehr schwieriger Zeit den alten Helden aufrief; 21 Mal hat er den citrulifchen Thron eingenommen und das 100. Lebensjahr erreicht. Er hat noch den Sieg über Pyrrhus und Italiens Unterwerfung erlebt, welche er begründet hatte. Der Friede ward leicht geschloffen, für Roms Ehre genügte es, daß die Samniter den Betrag eines jährlichen Soldes zahlten und eine dreimonatliche Getreideverpflegung für die Armee ablieferten; aber sie verloren feinen Zollbreit Landes, und die Römer versprachen, sie nicht zu hindern, sich die Sidicmer zu unterwerfen, über welche der Krieg entstanden war, deren Land, mit Samnium vereinigt, Latium und Eampanien trennte. Es folgte dem Frieden, oder war in ihm enthalten, ein förmliches Vertheidigungsbündniß beider Staaten. Dieses konnte nur gegen diejenigen gerichtet sein, an deren Seite noch eben vorher die römischen Soldaten gefochten hatten, deren wachsende Macht aber jetzt Unruhe und Abgunst Erregte gegen die Latiner. 138 Der letzte Krieg mit den Latinern. (Nach B. G. Niebuhr, römische Geschichte.) Die Latiner wollten Rom nicht langer als Oberhaupt des Bundes anerkennen; sie strebten nach vollkommener Gleichstellung und Verschmelzung des römischen Staats und der latinischen Eidgenossenschaft zu einem Gemeinwesen, also, daß der eine Eonsul in Rom, der andere aus Latium erwählt, daß der Senat zu gleichen Theilen aus beiden Völkern zusammen-gesetzt werde, daß alle Würden und Aemter auch den Latinern zugänglich sein sollten. Die Römer verwarfen diese nicht unbilligen Forderungen der latinischen Gesandtschaft, wodurch ihre Landeshoheit getheilt und geschmälert worden wäre, mit Umtnlleti, und der Eonsul T. Manlius erklärte im Senate,

20. Bd. 2 - S. 277

1837 - Stuttgart : Scheible
275 Viertes Kapitel. Seite Einfälle der Gallier. - Wachsthum der Volksmacht (437 bis 340).......................................164 Z. 1. Hungersnoth und Verschwörung des Spuriuö Melius .................................. 164 §. 2. Krieg mit Veji und Belagerung dieser Stadt . 167 §. 3. Einfälle der Gallier. — Ernennung von plebeji- schen Consuln....................................178 Betrachtungen über diese Periode...................201 Dritte Epoche. Wachsende Macht der Römer in Italien..............205 §. 1. Eroberung von Mittel-Italien (340-282) 1) Erster Samniter-Krieg....................204 2) Krieg gegen die Lateiner. — Eroberung von Alt-Latium.............................. 208 3) Zweiter Samniter - Krieg.................211 4) Weitere Feindseligkeiten gegen die Samni- ter. — Kriege gegen die Etrusker und meh- rere andere Völker. — Eroberung von Neu- Latium....................................217 5) Fortsetzung der Feindseligkeiten gegen die Samniter, die Etrusker und andere Völker. — Eroberung des Samniterlandes, des Sa- binerlandes und Etruriens.................219 §. 2. Eroberung von Süd-Italien (282—264). 1) Krieg gegen die Stadt Tarent und gegen Pyrrhus, König von Evirus....................224