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1. Theil 1 - S. 155

1839 - Leipzig : Fleischer
155 sich entschließen, dem Könige zu schmeicheln. Jetzt hatte ihn der König feige gescholten. „So?" rief Klitos aufgebracht, „meinst du etwa die Feigheit, mit der ich einst am Granikos dem schon fliehenden Götter- sohn das Leben rettete? Nur durch das Blut und die Wunden der Macedonier bist du der geworden, der du bist, und nun weißt du dich vor Stolz nicht zu lassen, so daß du deinen Vater Philipp verläug- nest, und dich für einen Göttersohn hältst!" — „Wie?" schrie Alexan- der, „du Bösewicht! glaubst du, daß dir solche Reden so hingehen sollen?" — Der Wortwechsel wurde immer heftiger; endlich ergriff der König einen Apfel von der Tafel, warf ihn dem Klitos an den Kopf, und suchte nach dem Schwerte, welches aber bereits auf die Seite gebracht war. Einige Freunde des Klitos brachten diesen aus dem Zimmer; wüthend stürzte er aber zu einer andern Thüre wieder hinein, schrie ärger als zuvor, und überhäufte den König mit Schmä- hungen, bis dieser, außer sich vor Zorn, aufsprang, einer Wache den Spieß wegriß, und diesen dem Klitos durch den Leib rannte. Röchelnd stürzte Klitos nieder, und war in wenigen Augenblicken todt. So- gleich verschwand des Königs Zorn und Rausch. Er warf sich, seine rasche That schmerzlich bereuend, auf den Sterbenden nieder, rief ihn schmerzlich beim Namen, und hätte sich selbst erstochen, hätte man ihn nicht gehalten. Man führte ihn in sein Zimmer. Hier brachte er die ganze Nacht in trostloser Verzweiflung zu. Er erinnerte sich, wie des Klitos Schwester ihn so liebevoll erzogen, und er selbst ihm das Leben gerettet hätte, und diesen Mann hatte er nun ermordet! Man hörte die ganze Nacht, wie er auf dem schlaflosen Lager mit dumpfer Verzweiflung den Namen: „Klitos! Klitos!" rief. In diesem Zu- stande brachte er mehrere Tage zu; dann zerstreuten ihn nach und nach neue Züge und Arbeiten. Nun unternahm er den abenteuerlichsten aller seiner Feldzüge. Es ging nach Indien, das heißt demjenigen Theil Ostindiens, der diesseit des Ganges liegt, und jetzt Vorderindien heißt. Eine tollkühne Unternehmung, ein von Macedonien 700 Meilen weit entferntes Land, welches von tapfern und zahlreichen Völkern bewohnt war, mit eini- gen tausend Menschen, die nicht einmal an das heiße Klima gewöhnt waren, erobern zu wollen! Aber je größer die Schwierigkeiten, desto heftiger war Alexanders Begier, und er zeigte wie Demosthenes, nur in einem ganz verschiedenen Sinne, was der Mensch alles vermöge, wenn er seine ganze Kraft an die Erringung Eines Zielpunctes setzt. Wirklich waren die Schwierigkeiten, ehe er nur an die Gränze die- ses weiten Landes kam, ungeheuer. Er mußte über ein steiles Ge- birge (Paropamisos, jetzt Hindukusch), welches von wilden Thieren bewohnt wurde, ziehen, über breite Ströme setzen, feste Städte bela- gern und sich beständig mit feindseligen Völkern herumschlagen. Aber

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1. Geschichte des Alterthums - S. 452

1852 - Weimar : Albrecht
452 Die Athener bewiesen ihm durch übertriebene Schmeicheleien ihren Dank. Den Sohn Alexanders, den siebzehnjährigen Herakles, ließ 309 v. Chr. Polysperchon durch Gift aus dem Wege räumen; Kleo- patra, die Schwester Alexanders, wurde auf Antigonus Befehl um- gebracht. Nachdem alle Glieder des königlichen Hauses ermordet waren, konnte die Vertheidigung eines rechtmäßigen Erben nicht mehr den Vorwand der verwüstenden Kämpfe abgeben. Es hatte daher auch zuerst Antigonus, dann Ptolemäus, Lysimachus, Seleu- kus und Kassander den Königstitel angenommen. Es bildeten sich fünf Reiche; Antigonus herrschte in Mittel- und Kleinasien, Seleu- kus in Babylon und dem hintern Asien, Ptolemäus in Aegypten und Cyrene, Kassander in Macedonien und einem Theil Griechen- lands, Lysimachus in Thracien und am Hellespont. Aegypten blieb unter der Herrschaft der Ptolemäer bis es eine Beute der Römer wurde. Das reiche Aegypten war diejenige Provinz von Alexanders Monarchie, welche sich zuerst und dauernd zu einem selbständigen Königreich bildete. Ptolemäus und seine beiden nächsten Nachfolger schlugen den rechten Weg ein, um das Einheimische mit dem Grie- chischen zu verbinden. Sie fügten zu Aegypten noch einige andere Länder hinzu, welche dem Hauptlande nahe lagen und ihm zum Schuhe und zur Ergänzung seiner Macht und seiner Hülfsguellen dienten. Es waren dies Palästina, Cölesyrien und Phönicien, dann Cyrene, Cypern, mehrere Landschaften Kleinasiens, die Cykladen und einige thracische Städte. Durch geschickte Benutzung der Ver- hältnisse machten sie Aegypten zum Mittelpunkte des Welthandels und zum Hauptsitze der Künste, Wissenschaften und Gewerbe; sie för- derten die dem Geiste der Zeit angemessene Bildung, die man daher auch nach dem Namen ihrer Residenz die alexandrinische genannt hat. Die drei ersten Ptolemäer regierten Aegypten ein ganzes Jahrhun- dert hindurch glücklich und mit außerordentlichem Glanze. Durch den Welthandel, dessen Sitz Alexandria war, wurde Aegypten das reichste Land und Alexandria eine der größten und prächtigsten Städte. Ptolemäus I. baute auf der Insel Pharus den ersten Leuchtthurm. Ptolemäus Ii. hinterließ einen Schatz von 740,000 Talenten; er hatte eine Flotte von mehr als 2000 Schiffen und ein besoldetes Heer von 240,000 Mann. Aber nicht bloß Reichthum und Macht zeichneten Aegypten aus, sondern die Ptolemäer eröstneten auch in ihrem Lande, besonders in ihrer Hauptstadt Alexandria, den durch die beständigen Kriege verscheuchten griechischen Gelehrten eine Zuflucht. In dem schönsten Theile von Alexandria, Bruchium ge- nannt, war das Museum, in welchem ausgezeichnete Gelehrte mit königlicher Freigebigkeit unterhalten wurden und in literarischer Ge- meinschaft lebten. Das Museum kann man eine Universität oder eine Akademie der Wissenschaften nennen. Es hatte seine festen, auf bestimmten Gütern beruhenden Einkünfte, und ein Vorsteher leitete das Ganze. Auch hatten die Ptolemäer in zwei Bibliotheken, deren eine ebenfalls im Museum,, die andere im Tempel des Serapis war, alle zu erlangenden literarischen Werke zusammengebracht. Mit Pto- lemäus Iv. Philopator beginnt eine Reihe sehr schlechter Fürsten. Tyrannei, Grausamkeit, Ueppigkeit der Könige, Herrschaft der Buh- lerinnen und unwürdiger Günstlinge, Vcrwandtenmord und blutige

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 55

1888 - Habelschwerdt : Franke
55 5. Folgen der makedonischen Eroberungen. a) Die Macedomer haben die Vermittlerrolle gespielt, daß hellenischer Geist und hellenische Gesittung sich über Asien ergossen. b) Die Größe des Raumes und die Verschiedenheit der geographischen Verhältnisse hatte eine Erweiterung des hellenischen Jdeeen- kreises zur Folge. c) Die Berührung mit den wissenschaftlichen Schätzen des Orients gab den Antrieb zu wissenschaftlichen Bestrebungen, die nun vorzüglich in Ägypten ihre Stätte fanden. (Alexanders Zug die erste wissenschaftliche Expedition. Humboldt.) Pie Kämpfe der Diadochen. Nach dem Tode Alexanders begannen die Kämpfe seiner Nachfolger, der Diadochen, die das weite Reich zersplitterten. Perdikkas übernahm zunächst die Verwaltung des Reiches, setzte aber die anderen Generale zu Statthaltern ein. 1. Der lamische Krieg, 323—322. Die Nachricht von Alexanders Tode veranlaßte in Griechenland ein letztes Ringen nach Freiheit. Die Griechen schlossen den Antipater, den Statthalter von Macedonien und Griechenland, in Lamia ein. Aber er befreite sich wieder und besiegte die Griechen bei Krannon 322. Die flüchtigen Häupter der antimacedonifchen Partei wurden verfolgt, darunter Demojthenes, der auf Kalanria Gift nahm. 2. Bis zur Schlacht bei Jpsns, 301. Als Perdikkas in einen: Kampfe gegen Ptolemäns, den Statthalter von Ägypten, gefallen war, wurde Antipater zum Reichsverwefer erhoben. Der Tod desselben hatte neue erbitterte Kämpfe zur Folge, in denen die Mitglieder der königlichen Familie durch Mord weggeräumt wurden und die Reichseinheit immer mehr schwand. Zugleich trat Antigonus, der Beherrscher von Großphrygieu, mehr in den Vordergrund und nahm eine bedrohliche Machtstellung ein. Daher vereinigten sich die übrigen Diadochen gegen ihn und schlugen ihn in der Schlacht bei Jpsns 301. Das Reich löste sich jetzt in feine nationalen Bestandteile aus. Die aus Alexanders Wettreich entstandenen Weiche. 1. Das Selencidenreich, 312—64. Es umfaßte alle Länder in Asien und hatte Antiochia zur Hauptstadt. Unter Antiochus Iv.

3. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 344

1890 - Gotha : Perthes
344 Thränen sank die Königin nieder, das Haar geschmückt und den sinkenden Leib in ihr Gewand hüllend. So starb die Mutter Alexanders d. Gr. (315 v. Chr.). Nun kam die Reihe an Eumenes, der als geschickter General sich seiner Feinde lange erwehrte, dann aber, mitten in der Schlacht von seiner Garde verlassen, gebunden und dem Feinde übergeben wurde. Seine Sieger ließen ihn im Gefängnisse ermorden (315 v. Chr.). Inzwischen dauerte der Kampf der Generale um Herrschaft und Besitz ungehemmt fort, wurden Schlachten auf Schlachten geliefert der Habgier und des Verbrechens wegen. So weit war es mit Alexanders Heere gekommen, daß es jedem gehorchte, der es bezahlte, und jedes Verbrechen beging, wenn es belohnt wurde. Der grausame Kassander ließ in Amphipolis die Roxane und ihr Söhnchen ermorden, bei einem Gastmahle den Herakles, Alexanders unehelichen Sohn, vergiften, so daß nun Alexanders ganze Familie ausgerottet war (310 v. Chr.). Es hatte sich inzwischen ein neuer Thronbewerber in Demetrios Poliokretes (dem Städtebezwinger und Sohn des An-tigonos) gefunden, den man in Syrien zum Könige ausrief, und diesen Titel nahmen nun auch Ptolemäos in Ägypten, Se-leukos in Babylonien, Lysimachos in Thracien und Kassander von Macedonien an (307 v. Chr.); weil aber jeder von diesen sein Reich vergrößern wollte, so gerieten sie unter sich in Krieg, in welchem einige fielen, bis die Hauptschlacht bei dem Dorfe Jpsos in Phrygien (304 v. Chr.) dem Kriege ein Ende machte. Seleukos und Lysimachos siegten besonders durch Hilfe ihrer Elefanten über Demetrios, welcher fortan ein abenteuerliches Leben als See- und Landräuber führte, bis er, von seinen Raubgesellen verlassen, in ein Waldgebirge floh, wo er sich an Seleukos ergeben mußte, der ihn in einer Stadt gefangen hielt, ihm aber alle Genüsse und Vergnügungen erlaubte. Demetrios

4. Leitfaden der Alten Geschichte für Quarta - S. 52

1901 - Leipzig [u.a.] : Teubner
52 Äußerer Zerfall des Weltreichs Alexanders. Die Römer- 828—146. Ringen, diese auf gegenseitige Kosten möglichst zu vergrößern. Es 3oi Antigonus endete damit, daß 301 der gewalttätigste unter ihnen, Antigonus, bei toigbe£gm.,u8 Jpsus in Phrygien von den übrigen geschlagen wurde. Alexanders Welt- Nunmehr bildeten sich aus dem Reiche Alexanders die drei Groß-rerch zerfällt. Maaten Ägypten mit der Hauptstadt Alexandria unter den Ptolemäern, Maeedonien unter den Antigoniden und Syrien, wozu das ganze innere Asien bis zum Juduslande gehörte, unter den Selenciden, die in Antiöchia residierten. Hierzu kamen noch zahlreiche kleine Königreiche und Republiken, unter denen das Königreich der Attaliden Pergamnm und der Freistaat Rhodus die wichtigsten waren. Bis!46dierömer Erst die Römer haben um die Mitte des zweiten Jahrhunderts e^z?lnen Teile ^ einzelnen Glieder des großen Weltreichs wieder vereint, dadurch daß von Alexanders sie sich eins nach dem andern unterwarfen. Ää? 2. Griechenland bildete einen Teil von Macedonien; die Geschicke reich. beider Länder waren daher auch eng miteinander verknüpft. Zwar hatten machumlamifchen sich gleich nach Alexanders Tode Athen und andere Städte gegen Antipater Kriege den vergeb-erhoben, und ein langwieriger Krieg war ausgebrochen, der nach seinem v?n^Mac2im Mittelpunkt Lamm der lamische heißt. Aber mit dem Siege Antipaters loszumachen. Esdas Schicksal Griechenlands entschieden: es blieb fortan in mace-T^?vo?Mace-"donischer Abhängigkeit. Demosthenes, der alte Macedonierfeind, donien. f0öte ausgeliefert werden, entzog sich aber diesem Schicksal dadurch, ^ich "durch^Gift.^ daß er im Poseidontempel auf der Insel Kalaüria im saronischen Meerbusen Gift nahm. 3. Mochten sich nun auch die äußeren Bande der einzelnen Teile des großen Alexanderreiches lösen, die inneren wurden immer fester. Die hellenistische Kultur (S. 51) breitete sich immer weiter aus. In den vielen großen Städten des Ostens und Westens, des Nordens und Südens fühlte sich der Grieche in gleicher Weise heimisch; hier traf er Bekannte und Verwandte, hörte seine Sprache, fand seine Götter und Götterfeste, wenn auch stark mit fremden Einflüssen vermischt, sah die Nachbildungen der Kunstwerke, die in seiner Heimat standen, und hörte im Theater griechische Trauer- und Lustspiele. So ist die Bedeutung Alexanders unvergänglich; den Römern aber wurde die Beherrschung der Welt infolge der einheitlichen Kultur erheblich leichter.

5. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 24

1888 - Langensalza : Beyer
24 v. Chr. 327 326 324 323 301 280 I. Teil: Alte Geschichte. Alexander nimmt orientalische Sitten an und verlangt unterwürfige Verehrung. — Ermordung des Klitus. Alexanders Zug nach Indien. Er besiegt mit dem indischen Fürsten Taxiles am Hydaspes den Porus. Rückkehr Alexanders vom Hyphasis. Seefahrt des Nearchns. Zug Alexanders aus dem Landwege. Furchtbare Not des Heeres auf dem Zuge durch Gedrosieu. Seine Rückkehr nach Susa. Pläne Alexanders zur Gründung eines macedonisch-persischen Weltreiches. Verschmelzung beider Nationen. Vermählung von über 10000 Maeedoniern mit persischen Frauen. Tod Alexanders in Babylon, das er zur Hauptstadt seines Reiches ausgewählt hatte. Folgen der Züge Alexanders: Griechische Kultur und Sprache wird in Asien verbreitet. Die Länder- und Völkerkunde wird durch neue Entdeckungen bereichert. Handel und Verkehr mit dem Morgenlande werden neu belebt. Nachteile für die Griechen und Maeedonier: Orientalisches Wesen, Verweichlichung, Luxus und Üppigkeit finden unter ihnen Eingang und Verbreitung, j Die Kämpfe der Diadochen (Nachfolger Alexanders). jderdikkas ist zuerst Reichsverweser. Er wird während . eines Kriegszuges gegen Ptolemäns von Ägypten von seinen Soldaten ermordet. | wird durch die Schlacht bei Ipsus in Kleinasien der Krieg der Statthalter gegen Antigonns und seinen Sohn Demetrius beendet. — Autigonus fällt. Die wichtigsten Teilreiche, die sich aus dem Reiche Alexanders bildeten, sind: 1. ^Nacedonien (mit der Hauptstadt Pella). 2. Ägypten unter den Ptolemäern (mit der Hauptstadt Alexandria). j 3. Syrien unten den Seleucidcn. (Hauptstadt: Antiochia am Orontes.) Der ätoltfche und der achäische Bund in Griechenland. Kämpfe der griechischen Staaten unter einander. Bündnisse mit den Römern gegen den König von Macedonien zur Zeit des ü. punischen Krieges.

6. Teil 1 - S. 68

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
68 Die griechische Weltherrschaft in der thessalischen Stadt Lamia ein, und nur mit Mhe gelang es ihm zu entkommen. Durch Zuzug aus Asien verstrkt kam er zurck, und bald nutzte Athen, bei Amorgos zur See, bei Kramton in Thessalien zu Lande besiegt, um Frieden bitten. Aber nun mar die Zeit der Gnade vorbei- Antipatros legte nach Hthen eine makedonische Besatzung und verlangte die Kpfe der Rdelsfhrer des Kufstandes. Die meisten flchteten, unter ihnen vemosthe-nes; allein schon auf der Insel Kalaureia an der Kste von Argos ereilten ihn die Schergen des Makedonien. Auf den Stufen des Hitars im Poseidontempel sitzend, empfing er den Befehl herauszukommen, während die Hscher das Heiligtum umstellten. Er bat um eine kurze $rist, weil er seinen letzten willen auf seiner Schreibtafel niederschreiben wolle, und sie ward ihm gewhrt. Als er aber gar nicht heraus kam, ging der Anfhrer der Schergen ins Heiligtum: da lag Demosthenes tot auf den Altarstufen. Um nicht lebendig in Feindesland zu fallen hatte er Gift genommen, das er in seinem Schreibgriffel bei sich trug. ^iabodie" Inzwischen waren auch in Babylon Streitigkeiten ausgebrochen. (Einer der Generle, perdikkas, der sich die Alleinherrschaft angemat hatte, war beiseite geschafft, und die brigen hatten beschlossen, das Reich fr Alexanders schwachsinnigen Bruder Philippos und seinen unmndigen Sohn von der Roxane zu erhalten: beide sollten unter dem Schutze des alten Antipatros in Makedonien verbleiben. Dann suchten die Generle, Dia-dochen d. h. Nachfolger Alexanders genannt, sich jeder eine Provinz aus, tvo sie sich festsetzten: Ptolemos in gypten, Lysimachos in Thrakien, Antigonos in Kleinasten, Seieufos in Babylonien. 3n Makedonien regierte nach dem Tode des alten Antipatros dessen Sohn Kassandros, der an Alexanders Geschlecht zum Henker ward,' einen nach dem andern rumte er aus dem Wege, zuletzt die unglckliche Roxane und ihren Sohn. Unterdessen hatte Antigonos noch einmal versucht, die Einheit des Reiches zu wahren und die unbotmigen Generle zum Gehorsam zu zwingen, allein 301 erlag er bei Ipsos in Kleinasien dem bermchtigen Angriff von Seleukos und Lysimachos, die sich gegen ihn vereinigt hatten. Zwanzig Jahre spter entzweiten sich die beiden Verbndeten,- bei Kurupedion im westlichen Kleinasien verlor Lysimachos Krone und Leben. Der Sieger Seleukos bereitete sich vor, auch Makedonien zu erwerben und so Alexanders Reich noch einmal wiederherzustellen,- da ward er unmittelbar nach dem bergang der den hellefpont ermordet (281). Mit ihm ging der letzte Idaffengefhrte des groen Knigs dahin. Kedle Don jetzt an gab es drei groe Reiche: das gyptische unter den ptole-bes (Dftem, inern, das syrische unter den Seleukiden und das makedonische unter den Nachkommen des bei Ipsos gefallenen Antigonos. Unter ihnen herrschte fortwhrende Zwietracht, hauptschlich infolge der Umtriebe gyptens. Mit Syrien lag es in einem meist siegreichen Kriege um Palstina, und in Griechenland hetzte es fortwhrend gegen die makedonische Herrschaft, von

7. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 517

1878 - Leipzig : Teubner
34. Kleomenes Iii., König von Sparta. 517 und später in dem ägyptischen Alexandrien beigesetzt. Perdikkas, der Reichsverweser, vertheilte die Verwaltung der einzelnen Provinzen an die vornehmsten Feldherren, welche aber bald in den zugetheilten Ländern sich eine eigene Herrschaft zu gründen suchten, und unter einander langjährige Kriege führten, während deren die Familie Alexanders völlig ausgerottet wurde. Aus dem Reiche Alexanders entstand in Folge dieser Kämpfe eine Anzahl selbständiger Staaten, unter welchen Syrien, Aegypten und Makedonien die bedeutendsten wurden. In Syrien hatte sich Seleukos, in Aegypten Ptolemaios zum König gemacht, und die Herrschaft blieb Jahrhunderte lang in ihrer Familie; in Makedonien wechselten Könige aus verschiedenen Häusern. 34. Blrontrnrs Iii., Bönig von Sparta. Griechenland hatte durch die Schlacht bei Chairoueia feine Unabhängigkeit verloren, der lamische Krieg (S. 465) warf es zum größten Theil in völlige Knechtschaft. Während der daraus folgenden Kämpfe der Diadochen, der Nachfolger Alexanders d. Gr., um die Herrschaft in den westlichen Ländern des zerfallenden makedonischen Reiches gingen die einzelnen Staaten, in sich schwach und haltlos, aus einer Hand in die andre, oder schwankten zwischen Freiheit und Unterthänigkeit. Kein einzelner Staat war in diesen verwirrten Zeiten stark genug, seine Freiheit zu behaupten oder doch eine selbständige, in das Ganze eingreisende Politik zu verfolgen; dagegen sehen wir den um die Zeit des lamischeu Krieges entstandenen Bund der ätolischen Stämme und den im Jahre 280 erneuerten Bund der achäischen Städte im Peloponnes noch eine Macht entwickeln, welche dem unablässigen Streben der makedonischen Herrscher, Griechenland sich gänzlich zu unterwerfen, mit Erfolg zu wehren vermochte. Sparta behielt zur Zeit Philipps und Alexanders und auch

8. Die vorchristliche Zeit - S. 285

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Auflösung des makedonisch-persischen Reiches. 285 Welt als der Triumph eines unabhängigen Charakters, der in frucht- losem Kampfe alle Kräfte aufgewendet hatte und er vollendet die Düster- heit des Bildes, das Griechenland nach dem Erlöschen seiner nochmals aufgeloderten Freiheitsbegeisterung bietet. Im übrigen Griechenland leisteten nur die Aetoler noch Widerstand. Von Antipater in ihren Bergen aufgesucht, begegneten sie ihm in mörderischem Kampfe. Doch ehe er ihres Landes Herr geworden, riefen ihn Verwicklungen der all- gemeinen Verhältnisse des großen Reiches von diesem Kampfplatze ab. 4. Roch entschiedener als Antipater wurde Ptolemäuö dem Ge- tümmel entrückt, das sich auf dem weiten Schauplatze von Alexanders Siegen um die Erbschaft seiner Macht erhob. Er hatte Alexanders Leiche, die in dessen Heimathlande zu Aegä beigesetzt werden sollte, nach Aegypten zu bringen gewußt, um ihr in Alexandrien ein Prachtgebüude zu errichten und so an sein Land das Glück zu fesseln, das nach dem Ausspruche von Alexanders Wahrsager Aristander ihr folgen sollte. Die Abgeschlossenheit des ägyptischen Landes war für ihn früh ein Wink, hier auf die Dauer eine eigene Herrschaft zu gründen. Mit einer vorsichtigen Schonung der alten Verhältnisse ordnete er die Ver- waltung , gab dem Lande Glück und Wohlstand und beförderte in Alexandrien, wo er seinen Wohnsitz anfschlug, griechische Cultur und Gelehrsamkeit. Die griechische Landschaft Cyrene ließ er erobern und über Cypern behauptete er die Herrschaft. Dagegen betheiligte er sich an den Kämpfen der Diadochen nur soweit, als die Sicherung seines eigenen Landes ihn zwang, der Entstehung einer überwiegenden Macht im übrigen Reiche zu begegnen. So war also die Bildung eines neuen ägyptischen Reiches durch diesen seine meisten Genossen an Tüchtigkeit und Einsicht übertreffenden Feldherrn früher entschieden, als im Allge- gemeinen das Bestreben, selbstständige Königreiche zu gründen, unver- holen hervortrat und der Vorwand, für den einen oder den andern der Erben Alexanders zu kämpfen, außer Anwendung kam. Sein junges Reich hatte Ptolemäus zunächst gegen Perdikkas zu vertheidigen. Zu dieser Vertheidigung war er genöthigt durch seine Theilnahme an dem Kampfe des phrygischen Satrapen Antigonus gegen Perdikkas. Der Kampf zwischen Beiden entsprang aus dem Gegensätze der Ansprüche, die einerseits Perdikkas als Regent auf Geltung seiner Anordnungen und der Ansprüche, die anderseits Antigonus auf Selbstständigkeit machte. Es war natürlich, daß die Sache des Antigonus zugleich die Sache Anderer war und diese in den Kampf hineinzog. Perdikkas hatte den Antigonus und den Leonnatus beauftragt, den Eumenes in die ihm zu- getheilte Satrapie einsetzen zu helfen, hatte aber, da diese dem Befehle nicht Folge leisteten, im Jahre 322 selbst die Eroberung Kappadociens bewerkstelligt, dessen Fürst Ariarathes in dem Kampfe umkam. Seitdem

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 47

1834 - Berlin : Enslin
47 besten Freund Klitus mit eigener Hand erstach. Doch hatte er, obgleich er sich von jetzt an schlimmer» Leiden- schaften überließ, ein so gewaltiges Ansehen über alle, daß er seine Entwürfe durchsetzte, und aus den vielen Ländern, die er erobert hatte, sich ein großes Reich bil- dete, welches man das Weltreich Alexanders genannt hat, und wovon die europäischen Länder, die er von seinem Vater ererbt hatte, nur einen geringen Theil aus- machten. Er kam auch nicht wieder nach Europa zu- rück, sondern weil dey größte Theil seines Reiches in Asien lag, so machte er die alte und sehr berühmte Stadt Babylon, welche am Fluß Euphrat ohngefähr in der Mitte seines Weltreiches lag, zur Hauptstadt. Von da aus wollte er diese große Menge von Ländern und Völkern beherrschen. Aber bei dieser großen und weiten Herrschaft über andere Menschen konnte er sich selbst nicht beherrschen, und er überließ sich dem Genuß des Weines so unmäßig, daß er davon krank wurde, und dort in Babylon, noch in der Blüthe seiner Jugend, starb, im Jahr 323 vor Christi Geburt. Thellung des Weltreiches Alexanders. Das Königreich Macedonien. Kassander. Die folgenden Zeiten dieses Königreichs. § 29. Nach diesem frühen und unerwarteten Tode Alexanders konnte auch das große Weltreich, welches er erobert hatte, nicht mehr bestehen, sondern seine Feld- herren, die alle sehr tapfere Männer waren, theilten sich in dasselbe, und machten mehrere Königreiche daraus. Da wurden nun auch wieder die europäischen Länder Macedonien und Griechenland zu einem eigenen Theil gemacht, und wurden, nachdem sie nur kurze Zeit zu dem großen Weltreich in Asien gehört hatten, wieder ein Königreich für sich. Der erste König, der wieder über dieses abgesonderte macedonische Königreich herrsch- te, hieß Kassander, und war einer der besten unter den Feldherren Alexanders. Dieses neue Königreich begann also etwa um das Jahr 300 vor Christi Geburt. Aber weder er selbst, noch seine Nachfolger konnten dieses Königreich in rechter Ruhe und Ordnung beherrschen, da die Griechen, welche nun dazu gehörten, immer noch an ihre alte republikanische Freiheit dachten, und sie

10. Das Altertum - S. 61

1905 - Leipzig : Voigtländer
37. Die Kmpfe und Reiche der Nachfolger Alexanders. 61 dann in mehrere Staaten; von geschichtlicher Bedeutung wurden folgende Knigreiche: 1. Das mazedonische Reich, zu dem zuerst auch Griechenlandma3bnnien gehrte. Griechenland 2. Das gyptische Reich unter den ptolemern mit der Haupt- Kopten stadt Alexandria. 3. Das syrische Reich unter den Seleuciden mit den Stdten Strien Hntiochta in Syrien und Seleucta am Tigris. Es umfate zuerst fast alle asiatischen Lnder Alexanders des Groen, wurde aber allmhlich auf Syrien beschrnkt. 4. Das pergamenische Reich an der Westkste Kiemasiens mit der pergamum Hauptstadt pergamum. 5. Das pontische Reich an der Sdkste des Schwarzen Meeres. pontus Die Könige dieser Reiche wurden Diadochen genannt, d. h. Nachfolger" Alexanders des Groen. Sie waren Frderer der griechischen Bildung. Ihre Reiche wurden eine Beute der Rmer. 4. Das letzte Aufflackern der griechischen Freiheit. Die Griechen rissen sich noch einmal von Mazedonien los und bildeten den Rchifchenbund;146v. (Ehr. wurden auch sie zu Untertanen der Rmer. Mischer 38. Die griechische Kultur seit dem Peloponnesischen Kriege. Der staatliche verfall Griechenlands hemmte die Weiterentwicklung 5ormhen der griechischen Kultur keineswegs. Durch Alexanders (Eroberungszge griechischen gewann sie noch grere Verbreitung und Mannigfaltigkeit. Kultur 1. Der Handel. Nach dem Niedergange Hthens wurde Alexandria aieeanria der Mittelpunkt des Verkehrs. Die blhende Stadt trieb Karawanen-Handel bis nach Indien hin und Seehandel auf dem Mittelmeere, dem Krabischen Meerbusen und dem Indischen Meere. Der Stadt gegenber tvurde auf der Insel Pharus der erste Leuchtturm erbaut. Sehr lebhaft war auch der Seehandel der Insel Rhodus. Rflous 2. Die Knste und Wissenschaften der Griechen wurden durch die Ausbreitung des griechischen volkstumes vor immer neue Hufgaben gestellt; sie lsten diese noch Jahrhunderte hindurch in glnzender Art. a) In der Baukunst trat zu der dorischen und ionischen Bauart jetzt Bauarten 6er korinthische Stil; er ist nur eine reichere Ausbildung der ionischen Bauart und unterscheidet sich von dieser hauptschlich durch ein prunkvolleres Sulenkapitl. Das korinthische Kapitl besteht aus einem einfachen oder doppelten Bltterkranz, dem meist vier Rankenpaare ent-

11. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. uncounted

1912 - Leipzig : Hirt
I Das Persische Und Das Grieo: Phnizsolonierv Iij Lydisches Seich, I 1 Cilicisches Reich I 1 Chaldner-Reich. I I liedisches Reich, -----Grenzen, tlpersen-Keidies _Zug Alexanders (L.gr. ______Grenzen, d. Reiches Alexanders cl.gr. ishtiven xpabylo] jftysippi Bakttr/j Reiche Der V Nachfolger Alexanders . irvasien 280-2cx) v:Ch. I

12. Lehrbuch der Geschichte der älteren orientalischen Völker und der Griechen - S. 217

1880 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. 67. Die innere Einrichtung des Hauses. 217 Meister der griechischen Malerei war Apelles, ein Joner von Geburt. Eigenthmlich blhte war ihm die Grazie. Berhmt sind seine Bilder Alexanders des Groen. Jetzt von kamen auch die Mosaikbilder, den Mosaikfubden nachgebildet, auf. 356- Die Mnzen und die geschnittenen Steine. 308 Die Mnzprgung erhielt, und zwar vorzugsweise in den Colonieen (Gro- v.chr. Griechenland und teilten), eine hohe Ausbildung. In der Mitte des 8. Jahrh. v. Chr. wurde zu Aegina das erste Silbergeld geprgt. Im Anfange hatte man nur einfache Zeichen auf den Mnzen: auf den gmetischen eine Schildkrte, auf den botischen einen Schild u. s. w. Spter wurden Gtterkpfe und ganze Figuren darauf angebracht, und von Alexanders Zeiten an stellte man statt der Bilder der Götter die Kpfe der Fürsten auf den Vorderseiten der Mnzen dar. Nachdem Griechenland von den Rmern unterworfen war, zogen sich alle besserert Knstler nach Rom. In den geschnittenen Steinen liegt uns eine reiche Kunstwelt des griechischen Alterthums vor. Sie gehren meist der letzten Zeit der griechischen Kunst und der an diese anknpfenden rmischen Zeit an, und sind von einer bis jetzt nicht wieder erreichten Feinheit. Ist der Stein vertieft geschnitten, so heit er eine Gemme (Knospe); diese wurde als Siegel benutzt. Ist der Stein erhaben ausgearbeitet, so nennt man ihn eine Camee. Eine solche ist aus einem Stein von verschiedenen Frb-lagen verfertigt. Der bedeutendste Steinschneider warpyrgoteles, zu Alexanders des Groen Zeit. . ' 67 Die innere Einrichtung des Hauses. Die Mbel der Griechen waren sehr einfach; es gab deren berhaupt nur sehr wenige. Der Sessel (Thronos) war im Tempel Sitz der Gottheit. Im Hause war er als Ehrensitz fr den Gebieter des Hauses und fr seine Gastfreunde be-stimmt. Die Sitze wurden vor dem jedesmaligen Gebrauche mit zottigen Fellen, Decken oder schwellenden Kissen belegt. Die Betten waren einfache Gestelle. Whrend des Tages dienten sie als Sopha. Ein solches Lager nennt man eine Kline (Lager). Beim Essen lagerten 2 Personen darauf. Tische waren bei den Alten nur fr die Mahlzeiten gebruchlich. Dann stand vor jeder Kline Fig. 54. Kline nach einem Vafengemlde. einer. Sie waren aus Ahornholz, auch aus Bronze, edlen Metallen und Elfenbein. Laden und Kasten gebrauchte man zrn Aufbewahren. von Kleidungsstcken, Schmucksachen, Schriftrollen u. w. Sie waren reich mit Ornamenten verziert. Schon bei den Zim-mergerthen, noch mehr aber bei ihren Ttwnge-sen zeigten die Griechen ihren feinen Geschmack und ihren richtigen Sinn fr Zweckmigkeit. Es haben sich viele davon erhalten in den unterirdischen Grabkammern, denn es war Sitte, den Tod-ten Waffen, Schmucksachen und kostbare Gefe, welche sie im Leben gebraucht, oder welche als Ehrengeschenke ihre irdischen Wohnungen geschmckt hatten, mit ins

13. Theil 2 - S. 11

1813 - Leipzig : Hinrichs
Ii Maccdonische Monarchie. selbst nahm keine Provinz für sich, sondern behielt den Ober- befehl der Armee, die oft schon bei Alexanders Leben nur ungern gehorcht hatte. Wahrscheinlich wollte er selbst den Thron besteigen, da er seine Gemahlin, die Tochter des An- tipa.ter verstieß, um sich mit Alexanders Schwester Kleo« patra zu vermahlen. 120. Fortsetzung. Die gegenseitige Abneigung und das beständig wechseln- de Interesse der Statthalter, zeigte sich zuerst, als Per, diccas den Antigonus und Atolemàus bei der Ar- mee anklagte, und dadurch eine Coalition beider mit dem An tip ater und Kratern s in Macédonien bewirkte; nur Eumenes war auf seiner Seite. Dieser erhielt von ihm den Oberbefehl in Vorderasien, 6tn welches Antipater und Kraterus von Macedonie» aus einfielen. Der letztere ward vom Eumenes geschlagen und getödtet. Perdi ceas eilte selbst nach Aegypten, den P to- le mäus zu besiegen. Mehrere Versuche, über den Nil zu gehen, mißlangen ihm, und er fiel (gai) als Opfer seines eignen gegen ihn empörten Heeres. Nach seinem Tode übernahm Anti pater die Regentschaft; man theilte die Provinzen von neuem. Babylon kam an den Seleukus, und alles, was der jetzt geächtete Eumenes besaß, an den Antigonus, der dadurch Herr von Vorderasien ward. Ptolemäus bemächtigte sich Syriens und Phéniciens.— Antipater starb (320) nach einer einjährigen Regentschaft, nachdem er, mit Uebergehung seines Sohnes Kassander, seinem alten Freunde Polysperchon die Regentenwürde übergeben hatte. Der beleidigte Kassander näherte sich darauf dem Antigonus. Je weiter aber Antigonus seine herrschsüchtigen Plane entwickelte; desto mehr bedurfte Po- lysperchon eines thätigen Generals, den er als Oberbe- fehlshaber der Truppen ins Interesse des königlichen Hau- ses ziehen mußte. Seine Wahl fiel auf den Eumenes,

14. Theil 2 - S. 13

1813 - Leipzig : Hinrichs
Makedonische Monarchie. rz morden. Ob nun gleich Alexanders unechter Sohn Her- kules vom Polysperchou zum Könige erklärt worden war; so wurde doch auch dieser mit Gift aus dem Wege geschafft. Die Kleopatra, die Schwester Alexanders und verwitt- wete Königin von Epirus, ward auf den Befehl des Anti- gonus getödtct, als sie sich mit Ptolemäus vermählen woll- te. Thessalónice, die andere Schwester des Alexanders, heirathete Kassander; aber auch sie ward, nach ihres Ge- mahls Tode, ermordet. » Die Freiheit Griechenlands, die man in jenem Frieden bestimmt hatte, blieb ein schöner Traum, der nur an.ehe- malige bessere Tage erinnerte, und die Ankündigung dieser Freiheit in Athen durch den Demetrius war, bei dem gegenwärtigen Verhältnisse Macédoniens zu dem übrigen Griechenlande, nichts als eine leere Ceremonie. Ueberhaupt wurde dieser Friede von dem Antigonus selbst bald wieder gebrochen, als Ptolemäus seine See- macht bedeutend verstärkte und Cypern eroberte. Zwar brachte Demetrius der ägyptischen Flotte (307) bei Cy- pern eine völlige Niederlage bei; diese Seeschlacht hatte aber, weil die Eroberung Aegyptens mißlang, keine weitern Folgen auf das Ganze, als daß nun Antigonus, nach der Vertilgung des macedonischen Hauses, den königli- chen Titel annahm, ein Beispiel, dem Ptolemäus und die andern bisherigen Statthalter bald folgten, nachdem sie schon seither im Besitze der königlichen Macht gewesen waren. Je anmaßender Antigonus seit dieser Zeit sich an- kündigte, er, der eine Einnahme von n,or,o Talenten (14 Millionen Thalern) jährlich hatte, und je glücklicher sein tapferer Sohn Demetrius in Griechenland war, der die Truppen des Kassander aus den griechischen Städten im Peloponnes warf, und sich zum Oberfeldherrn der Griechen ernennen ließ, um Macédonien und Thracien zu erobern; desto genauer ward das Bündyiß, das zwischen dem Ptolemäus, Selenkus, Lysimachus und dem Statthalter von Karien Kassander (nicht dem macedoà

15. Geschichte des Altertums - S. 86

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
86 Griechische Geschichte. Den Rckzug whlte er lngs des Indus, dessen Uferlandschaften unterworfen wurden. Als er die Mndung des Flusses erreicht hatte, teilte er das Heer. Mit einer eben erbauten Flotte sollte Nearch den Seeweg bis zum Euphrat erforschen. Die Hauptmacht fhrte der König selbst durch die gedrosische Wste (Belndschistan) nach Persis. Dieser Marsch durch die wasserarmen und glhend heien Einden vernr-sachte unsgliche Beschwerden und kostete sehr viele Leute. In Susa traf er wieder mit Nearch zusammen, der schon bis nach Babylon hinauf-gefahren war. B. Gr ist groß im Frieden. Schon lange war es sein Plan gewesen, seine europischen und asiatischen Untertanen miteinander zu verschmelzen. Jetzt ging er mit allem Nachdruck daran, ihn durchzufhren. Da die Perser gewhnt waren, ihren Herrscher kniefllig zu begren, lie er sich nicht nur von ihnen als Groknig diese Huldigung gefallen, sondern verlangte auch von den Makedoniern und Griechen die gleiche Verehrung. Um die vornehmen Asiaten zu gewinnen, gab er persischen Mnnern hohe mter und reihte Tausende von ihnen ins Heer ein. Nachdem er sich schon vorher mit der bayrischen Frstentochter Roxne vermhlt hatte, fhrte er jetzt noch eine Tochter des Darins heim. Das erregte den Unwillen vieler Makedonier und Griechen, und es bildeten sich Verschwrungen gegen sein Leben, an denen sogar einige von seinen vornehmsten Offizieren beteiligt waren. Es gelang 'ihm zwar, sie zu unterdrcken, aber er wurde so reizbar, da er bei einem Gastmahle seinen Lebensretter Kleitos. von Wein und Wut bermannt, niederstach, eine Tat, die er schmerzlich bereute. Um die Makedonier nun seinen Plnen geneigter zu machen, gab er ihnen einflureiche Stetten und be-schenkte sie reichlich; wer aber in die Heimat zurckkehren wollte, durste reich belohnt heimziehen. So gelang es ihm, mehrere der hchsten Offiziere und 10 000 Hellenen mit Perserinnen zu verheiraten und dem per-sischen Leben zugnglich zu machen. Zur Hauptstadt seines Reiches machte er Babylon, das etwa in der Mitte seiner asiatischen Gebiete lag und zum Hasen geeignet war. Groartige Plne in bezng auf den Handel und Verkehr und ein Zug nach der Kste Arabiens beschftigten seinen Geist. Aber inmitten derselben versiel er in eine heftige Krankheit, die 323 ihn schnell dahinraffte (323). 3. Alexanders Bedeutung. Alexanders Wirken war von der grten Bedeutung fr die Entwicklung des Abend- und Morgenlandes. Durch ihn wurden die Gebiete von der letzten Nilstromschnelle bis zu den tura-nischen und indischen Steppen der griechischen Kultur erschlossen und auf lange Zeit der Herrschaft griechischer Männer unterworfen. Tie griechische Sprache erklang dort berall; sie wurde Gemeingut aller Bessergestellten und damit ein geistiges und spter geradezu staatliches Bindemittel der vielen verschiedenen Vlkerschaften. Uber die einzelnen Mundarten erhob

16. Grundriß der Weltgeschichte - S. 47

1885 - Nürnberg : Korn
Ii. Griechische Geschichte. 3. Periode, 500—338 v. Chr. 47 § 25*. 2. Die Nachfolger Alexanders des Großen und die aus Alexanders Monarchie hervorgegangenen Reiche. 1. Mit Alexanders Tod erfolgte auch die Auflösung des maeedouisch-persischen Reiches. Perdikkas, der angesehenste unter Alexanders Feldherren, übernahm in Asien die Reichs-verwesnng für deu unmündigen Sohn Alexanders. Nach Per-dikkas' Ermordung (321) erhielt Antipater, der Statthalter von Maeedonien, die Regentschaft. Nach dessen Tod (f 319) suchte Antigouns (I.) die Herrschaft über das gesamte Reich Alexanders an sich zu bringen. Aber gegen ihn und seinen Sohn Demetrius Poliorketes erhoben sich die übrigen Diadochen oder Thronnachfolger Alexanders in den einzelnen Teilen seines Reichs. Die langwierigen Diadochenkämpfe endeten mit der Niederlage und dem Tod des 83jährigen Antigonns in der Schlacht bei Jpsus in Phrygien (301). Alexanders Familie war schon nms Jahr 311 durch Mord ausgerottet worden. Aus seinem Weltreiche gingen, außer mehreren kleineren Staaten, drei größere Königreiche hervor: Das griechisch-maeedonische, das syrische und das ägyptische Reich, welche Staaten fast alle später Bestandteile des Römerreichs wurden. 2. Im griechisch-macedonischen Reich kam nach mannigfachem und raschem Regierungswechsel die Dynastie des Anti-gonns Gonatas, eines Enkels des Antigonns I., zur Herrschaft (278) und regierte bis 168 v. Chr. — Die Griechen unter Anführung Athens suchten sich nach Alexanders Tod, von dem Redner Demosthenes angefeuert, wieder von den Maee-doniern unabhängig zu machen. Schon bedrängten sie den Antipater in Thessalien bei Lamia, aber bei Krannon wurden sie von ihm und Kraterns besiegt (322). Einen letzten Aufschwung nahm das griechische Staatswesen durch Arntus aus Sicyon, den Führer des achäischen Bundes, zu welchem Korinth und die meisten peloponnesischen Staaten gehörten. Jedoch erregte die Blüte dieses Bundes den Neid und die Anfeindung seitens der Spartaner und Ätolier, so daß der achäische Bund, sogar bei den Macedoniern Hilfe suchte. Aratus' Nachfolger Philopinnen, „der letzte der Griechen", starb durch Gift in Gefangenschaft bei den mit dem Bunde verfeindeten Mefseniern (183). Die Maeedonier wurden im Jahre 148 v. Chr., bald darnach auch die Griechen der römischen Herrschaft unterworfen (s. § 37). 3. Das syrische Reich erstreckte sich vom Mittelmeer bis an den Indus. Hauptstädte waren: Antiochia am Orontes, 301 v. Chr. Schlacht bei Jpsus.

17. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 53

1895 - Gotha : Perthes
53 und der persischen Nationalitt im Auge, heiratete selbst des Dareios lteste Tochter und bewoa viele Meboniet, Perserinnen zu Frauen zu nehmen. Doch noch ehe das Reich fest gegrndet war, erlag Alexander einem Fieber, bald nach dem Tode seines besten Freundes Hephaistin (323). Die Leiche ward spter von Ptolemaios nach Alexandreia (Alexandria) gebracht. 2. Die Auslsung des Weltreiches. Nach dem Tode Alexanders wies das makedonische Kriegsheer, das sich als Erben des groen Knigs ansah, die Gleichberechtigung der persischen Nationalitat entschieden zurck. Die groen Feldherren hielten zunchst noch zusammen und betrachteten den Perdikkas als ihren Fhrer; eine griechische Emprung an deren Spitze Athen stand, wurde niedergeworfen (322); Athen erhielt makedonische Besatzung; Demosthenes, der noch einmalwen^Makedonien thtig gewesen war, nahm, zum Tode verurteilt, aus der ^nsel Kalauna (im saronischen Meerbusen), wohin er geflohen war, Gift (322). Bald jedoch gerieten die Heerfhrer, die als Nachfolger (Diadochen) Alexanders bezeichnet werden, untereinander in Streit; im Vemufe dieser Kmpfe wurde Perdikkas ermordet und das gesamte makedonische Knigshaus, auch der junge Alexanders, der rechtmige Erbe, vertilgt; gegen Antigonos, der eine Oberherrschaft in Anspruch nahm, ward endlich 301 durch die Schlacht bei Jpsos in Phrygien die Teilung des Reiches m eine Anzahl von S 6 " (M ^ftaaten, in benen die Geschlechter von 3 Felbherren Alexanders des Gr. herrschten, Makedonien unter den Antigoniden, den Nachkommen des Antigonos (f 301 bei Jpsos), Serien^en i kiden^), den Nachkommen Seleukos' I., des groen Stadtegrunders, der zu seiner Hauptstadt Antiocheia (Antiochta) am unteren Orontes erhob, und gypten unter den Ptolemern, den Nachkommen Ptolemaios I., der m Alexandreia3) Hof hielt. , s. Sieben biesen Grotzstaaten traten kleinere Machte hervor, bl- sich m dem Streite der groen Reiche seibstnbig zu erhalten suchten wie tn Slemasien das Knigreich Pergamon und der rhodische Freistaat. Das griechische Mutterland war zum Teil von Mak^onmi abhngig, doch gewann im 3. Jahrh. in Mittelgriechenland der atousche Bund der den Schutz der delphischen Amphiktyome bernahm, und im Peloponnes der achische Bund eine gebietende Stellung; Athen und Sparta waren von den Bnden unabhngig; Athen stand dem tolischen Bunde meist freundlich, Sparta dem achischen gewhnlich feindlich gegenber ^n diesen Bunden brach en sich die griechischen Landschaften, die in der politischen Entwicklung bisher zuruck-geblieben waren, tolien und Achaja, nachtrglich zur Geltung. 1) ein Sohn Alexanders und der Roxaue, einer bayrischen Frstentochter, nach dem 20bc2)e8jeasobetch Anspruch ans den asiatischen Teil der Erbschaft Alexanders des ^^3) Die Insel Pbaros wurde von den Ptolemern durch einen Damm mit dem Fest-lande verbunden und so neben dem stl. Hasen ein westlicher gegasten, essen . einen gewaltigen Leuchtturm bezeichnet ward; nach semem Standort hie dieser Pharos, er wurde das Vorbild aller nach ihm genannten Bauwerke dieser Art.

18. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. X

1884 - Leipzig : Weber
X Inhaltsverzeichnis. Iii. Seite Das Zeitalter des Penkles...........................................- - 301-358 Rückblick S. 301 — Persönlichkeit des Perikles 303 — Tie Entwürfe des Perikles 305 - Perikles als Redner 309 - Perikles und fitmon 310 — Kimons Verbannung 311-Die Reformen 312- Der nationale Eimgungs-versnch 460—459 314 — Der erste Rivalitatskneg 31 o — Neuer Perser-krieg 450—449 317 — Der zweite Rivalitätskrieg 448—446 31 i dnacht-höbe des Perikles (444) 318 - Perikles und Aspasta 320 - Sokrates 321 — Kunstblüte Athens 324 — Dramatische Dichtung 3 , Sophokles 325 - Das Theater 326 - Die Orchie des Aschylos 326 -Aaamemnon 327 - Die Choephoren 329 - Die Eumemden 330 — Hinwelken der panhellenischen Bundesidee 355 - Anwachsen der Opposition in Athen 357. Iv. Der peloponnesische Krieg .......................................................... 359-410 Ursachen S 359 — Angriffe gegen Perikles und seine Freunde 368 — Lbmch des Krieges 37^0 - Tod des Perikles 373 - Kleou und seme Qeit 374 — Abfall von Lesbos 37o — Pylos 3(6 Brastdas 389 Sricbe des Nikias 390 — Alkibiades 391 — Unternehmung gegen Syrakus 393 _ Bündnis zwischen Sparta und Persien 408 Staatsverandernng rn Athen 409 -Lander 412 - Athens Fall 413 - Die dreißig Tyrannen 413 — Thrasybnl 414. V. 416—588 416 Das Zeitalter Alexanders des Großen ....... 1. Griechische Verwicklungen seit Athens Niedergang bis zu Makedoniens Aufgang ' Rückrua der Relmtausmd S. 417 — Der korinthische Krieg 394—387 418 — Ler Friede des Antalkidas 387 418 - Pelopidas ^ 371-362 421 - Sokrates 430 - Plato 433 - Aristoteles 436 ^Philipp von Makedonien 454 - Demosthenes 455 — Charoiiea 338 461 Rückblick auf die Entwickelung des Perserreiches 464 - Ruckbläan,^die Entwickelung der makedonischen Macht 479 - Alexanders äugend 490. 2. Alexanders des Großen Kriegszüge (336—323)................................ ■ Der Zug nach Griechenland 336 S. 498 - Alexanders Heer o02 - Macht des Perserreichs 509 — Alexanders Ausbruch ol3 — Schlacht am Gramtos 515 - Schlacht bei Jssos Okt. 333 520 - Alexander mägypten 531 Aiiimon Zens 533 — Alexanders Vormarsch gegen Arbela o34 — Folgeii l.ev Si7as von Arbela 543 - Darins' Ende 544 - Alexanders Gedanke o4o-Klitos' Ermordung 553 — Der indische Feldzug o61 — Hochzetmtei von Susa 565 — Meuterei der Veteranen 568 — Alexanders Werk o/3 Alexanders Tod 584. 3. Die Diadochenzeit (323—301)..................................... ; • ' ' Lamischer Krieg S. 586 - Tod des Demosthenes 587 - Auslosung Reickes Alexaiiders des Großen 588. 496 586

19. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 71

1847 - Leipzig : Engelmann
B. Die griechische Welt. 71 das Geschick seines unglücklichen Gegners und ließ den Mörder, der den Königstitel angenommen, aber bald von den Macedoniern besiegt und gefangen ward, nach persischer Sitte ans Kreuz schlagen. §. 98. Durch die kühnsten Märsche über das schneebedeckte Hin- dukuhgebirg (indischen Kaukasus), wo die Soldaten dem Hunger und der Anstrengung beinahe erlagen, gelang es dem kühnen Eroberer sich 32s. Z28. in den nächsten 2 Jahren der Gebirgsländer (im Südosten des kaspi- schen Sees und an den Flüssen Oxus (Amu) undjaxartes (Sir),) die den Namen Hyrcanien, Bactrien und Sogdiana (Turke- stan, Afghanistan u. a.) führten, zu bemächtigen und durch Anlegung neuer Heerstraßen zugänglich zu machen und mit den übrigen Ländern zu verbinden. Sein hoher Geist war nicht blos auf Krieg und Er- oberung, sondern auch auf Civilisirung der wilden und streitbaren Be- wohner gerichtet. Vier neu gegründete Städte, die seinen Namen tru- gen (Alexandria) und hellenische Cultur in diese äußersten Grenzen der bekannten Erde verpflanzten, wurden fortan der Mittelpunkt des Kara- vanenhandels und haben sich wahrscheinlich bis auf unsere Tage, wenn- gleich unter veränderten Namen (Kandahar, Kelat) erhalten. c) Alexanders Zug nach Indien. §. 99. Obgleich die Macedonier wiederholt ihre Unzufriedenheit über die unbegrenzte Eroberungssucht ihres Gebieters kund gegeben, so zog doch Alex, weiter, um auch die Länder diesseits und jenseits des 3*7. Indus seiner Herrschaft zu unterwerfen. Aber die streitbaren, von ihren Büßern und Priestern angefeuerten Bewohner der Berggegenden des Pendschab setzten ihm einen kräftigern Widerstand entgegen, als die feigen Unterthanen des Perserkönigs. Mehr als einmal schwebte, bei Erstürmung der festen Burgen, Alexanders Leben in der höchsten Gefahr. Die gegenseitige Eifersucht der vielen kleinen Fürsten des Pendschab erleichterte den Macedoniern die Einnahme (wie in unsern Tagen den Engländern). Mehre von ihnen (darunter der ostwärts vom Indus herrschende Taxiles) verbanden sich mit Alexander gegen Porus den mächtigsten dieser Fürsten, jenseits des Hyd asp es (Dsche- lum). Der Uebergang über diesen Fluß im Angesicht des Feindes und die darauf folgende Schlacht, in der Porus gefangen wurde und 20,000 Inder die Wahlstatt deckten, gehören zu den größten Kriegsthaten des Alterthums. Zwei neugegründete Städte, Bucephäla (Alexanders Pferd zu Ehren) und Nicäa (Siegesstadt), sollten auch diese Länder der griech. Cultur erschließen. Auf beschwerlichen Märschen zog er dann immer weiter nach Osten bis zum Hyphässs. Hier murrten aber die

20. Das Altertum - S. 57

1912 - Paderborn : Schöningh
57 Pirus aufnehmen und versprechen, die Anstifter des Aufstandes auszuliefern. Demosthenes flchtete vor den Schergen Antipaters in einen Tempel auf der Insel Kalanria an der argolifchen Kste; als er hier entdeckt wurde, nahm er Gift (322). Die Auflsung des Weltreiches Alexanders des Groszen. 29. Nach dem Tode Alexanders entbrannte, da ein fhiger Erbe fehlte, um seine Erbschaft ein Krieg, der mehr als dreiig Jahre das junge Weltreich durchwhlte. Der sterbende König selbst soll auf die Frage, wem er sein Reich hinterlasse, nur geantwortet haben: Dem Strksten." Die Heerfhrer Alexanders, die, von Ehrgeiz getrieben, nach Macht und Herrschaft strebten, fhrten gegeneinander unablssige Kmpfe, in deren Wirren Alexanders Witwe und sein erst nach des Vaters Tode geborener Sohn gemordet und alle anderen Glieder des macedouifchen Knigshauses ausgerottet wurden. Perdikkas, dem der König auf dem Sterbebette seinen Siegelring bergeben hatte, suchte vergeblich als Reichsverweser die Einheit des Reiches aufrecht zu halten./Er wurde von den eigenen meuterischen Soldaten erschlagen. Der letzte Feldherr, der das ganze Reich in einer Hand zu vereinen strebte, war Antlgonus. Er siel in der Schlacht bei Jpsus (in Phrygien, 301) im Kampfe gegen Seleukus, den Statthalter von Syrien, und Ptolem us, den Statthalter von gypten. Aus den blutigen Wirren gewannen allmhlich drei Reiche festen Bestand: 1. Das Reich der Antigoniden, d. h. der Nachkommen des Antigonus, in Macedonien mit der Haupt-stadt Pella; hierzu gehrten auch die Staaten Griechenlands; 2. das Reich der Ptolemer in gypten mit der Hauptstadt Alexandria; 3. das Reich der Seleuciden in Vorderasien, dessen Hauptstadt spter Antiochla am Oroutes war. Das Se-leucidenreich wurde bald durch den Abfall der meisten Landschaften geschwcht. Auf dem Hochlande von Iran entstand das Reich der Parther, in Palstina das Reich der Juden; auerdem ent-wickelten sich in Kleinasien mehrere kleinere Knigreiche, darunter Pergamum und Pontns, sowie griechische Freistaaten, wie die Republik Rhodus. Das Weltreich Alexanders des Groen war bald nach seiner Grndung wieder zerfallen. Aber die Herrscher der