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1. Ordentliches Examen über die Universal-Historie, vom Anfang der Welt biß auff ietzige Zeit - S. 97

1704 - Leipzig : Lanckisch
A.c. | über dieuntvetm-Historie. 97 j pag. ilngelland wolte gchetssen haben/ und seine Unlerthanen Engelländer. Neundteö 8ecuium nach Christi Geburt. I Wie heissen dieimperawres oder Käyser des nelindten 8ecuii nach Christi Geburt? Die Kayser im Occident hieffen: 800 Carolas M. Pipini Sohn/ König der Ost- und West,Francken/ ein kluger und glücklicher Herr/ hat viel Kriege/son, derlich mit den Sachsen geführet. Er 774 machte dem Longobardtschen Reich in Italien ein Ende/ und als er Anno 800. auff das Weylmacht-Fest nach Rom in die Peters,Kirche kam/ward er vom Volck für einen Kayser aus, geruffen/ und vom Pabst l^eone ill. gekrönet. Er hat als Kayser regie- ret 14. Jahr. (Besiehevorigesse- culum.) gl4ludovicus Pius,Caroli M. Sohn/frvmm und steygebig gegen die Geistlichen/ muste von seinen drey Sehnen erster Ehe/ Lothario, Pipino Unt> Ludovfco viel Ungemach erdulden. Vor sei ö nein

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1. Abth. 3 - S. 327

1841 - Leipzig : Fleischer
327 kannt hatte. Gott selbst trat ins Mittel, und indein Er seinen lieben Sohn anferweekre, war dies zugleich sein göttliches Zeugniß, daß Christi Tod nicht Strafe seiner Sunden gewesen sei, sondern das theure und köst- liche Opfer, für welches wir erlöst und erkauft sind. Die Auferstehung des Erlösers ist endlich noch in drit- ter Beziehung wichtig, nämlich als Grund unseres Glaubens und unserer Hoffnung auf unsere ei- gene Auferstehung; daß auch unsere Seele, wenn sie im Tode einst ihres Kleides, nämlich des Leibes, be- raubt werden wird, durch die allmächtige Wirkung Christi, womit Er alle Dinge sich unterthänig machen kann, einen andern, dem verklärten Leibe Christi ähnli- chen Leib wiedererhalten werde. Die Gewißheit eines Lebens nach dem Tode, aber nicht bloß Unsterblichkeit der Seele, sondern auch Auferstehirng des Fleisches; ein Wiederfinden Derer, mit denen Glaube, Liebe und Hoff- nung uns hier vereinte, und eine selige Gemeinschaft mit ihnen, dem Erlöser und allen seligen und heiligen Genossen des Reiches Christi, das sind die trostreichen Wahrheiten, welche Christi Auferstehung uns predigt, welche zu Ostern vorzugsweise betrachtet werden müssen. Der verherrlichte Christus, der siegreiche Gottessohn, der gerechtfertigte Heiland, der über jede Sünde, über Grab und Tod triumphirende Erlöser, — die Gewißheit unserer Begnadigung, der Vergebung unserer Sünden; die Gewißheit unseres ganzen Glaubens: dies Alles zu erwägen, fordert Ostern uns auf. Der erste Oster tag: In dem für die Predigt bestimmten Abschnitte aus den Evangelien wird uns die frohe Botschaft, das rechte Evangelium von Christi Auferstehung gebracht. Engel verkündigen dieselbe den frommen Weibern, deren Liebe zu Jesu m seinem Tode nicht erloschen war; zeigen ihnen die leere Grabesstätte und weisen sie darauf hin, daß sie den Auferstandenen selbst noch sehen würden; beides, um ihren Glauben zu stärken, ihre Ueberzeugung desto gewisser, ihre Hoffnung desto lebendiger zu machen. Der zweite Oft er tag:

2. 3. historisches Werklein - S. V

1799 - Augsburg : Wolff
Karl Ii. der Kahle. t i t 0eite 69 Ludwig Iii. der Stammler. - » 70 Karl 111. der Dicke. , t 7 < t 7* Arnulf. ; i t 4^ t 72 Ludwig Iv. der Unmündige. ; - i 73 Zweytes Kapitel. Die Kaiser im Orient vom Jahre Christi 8c,2 bis 908. Nizephorus Logotheta. - i 75 Michael I. Kuropalates. , i 75 Leo V. der Armenier. * 75 Michael 11. Traulus, oder der Stammler. i 76 Theophilus. , - , - f 77 Michael Iii. - - - - - 77 Basilius. t t i i 78 Leo Vi. t 7« Drittes Kapitel. Deutsche Könige und römischdeutsche Kaiser vom Jahre Christi 912 f>iö 1024. Konral I. / # * - < 79 Heinrich der Vogler. , t t t 80 Otto I. der Große. t # 1 t 82 Otto Ii. •, i f t 9 87 Otto 111. , / i 1 r 88 Heinrich Ii. der Heilige. : : ; 90 Viertes Kapitel. Die Kaiser im Orient vom Jahre Christi 911 bis lo28. Konstantin Vii. * , - , 92 Romanus Ii. t • i - 93 Nizephorus Ii. mit dem Zunamen Phvkas. - 94. Johannes I. mit dem Zunamen Zimisces. - 94 Basilius Ii und Konstantin Viii. * ; 95 Fünftes Kapitel. Römischdeutsche Kaiser aus dem Geschlcchte der Franken, vom Jahre Christi 1024. bis 1137. Konrad Ii. der Salier ,oder Franke. - i 97 Heinrich Iii. der Schwarze. , - ? 99 • A Heini

3. Bd. 2 - S. 184

1785 - Leipzig : Crusius
184 Iv. 22. Verschiedenheit der Menschen Gestalt in Brod und Wein gegeben werden müßte. Ferner behaupteten ste, daß, um Vergebung der Sün- den zu erlangen, Nichts anders nöthig wäre, als wahrer Glaube an Jesum Christum, das Opfer für die menschlichen Sünden. Sie erklärten aber diesen Glauben so, daß er mit Buße, oder mit beständiger Besserung der Seele, entweder alsobald verknüpft wäre, oder daß er sie alsobald wirken müßte, wenn er ein wahrer Glaube seyn sollte. Zwey der berühmtesten Lehrer der Protestanten waren Luther und Calvin. Ein jeder derselben hatte seine besondere Parthey ; denn sie waren vornehmlich über zwey Punkte uneinig. Luther lehrte, es würde zwar im heiligen Abendmahle Brod und Wein nicht in den Leib und das Blut Christi verwandelt; aber mit dem Brode und mit dem Weine würde doch der wirk- liche Leib und das wirkliche Blut Christi an allen Or- ten wirklich genossen, welches auch bis diese Stunde bey den Lutheranern gelehrt wird. Hergegen Calvin, und vor ihm Zwinglius, behaupteten, das heilige Abendmahl wäre zwar ein Gedächtnißmahl des Leibes und Blutes Christi, und eine den Seelen der Christen sehr heilsame Handlung; aber durch das Brod würde der Leib, und durch den Wein das Blut Christi nur bedeutet oder bezeichnet. Ferner lehrte Calvin, Gott hätte die Menschen, die von ihm zur Hölle verdammt werden, in semem Rathschlusse zur Hölle vorherbe- stimmt, (oder prädestinier,) damit er Anlaß hatte, seine strenge Gerechtigkeit zu zeigen; die Andern aber zum Himmel bestimmt, um seine unendliche Gnade zu offenbaren. Die Lutheraner verwarfen diese Lehre der . * Calvi-

4. Abth. 3 - S. 326

1841 - Leipzig : Fleischer
326 feie erwecken; wir sotten uns unter einander lieben. Von der Seite der Liebe Christi zu uns und unserer Liebe zu Christo ist dieser Tag zu feiern. Aber die ganze Liebesfülle seines nach unserm Heil dürstenden Herzens offenbart uns erst der Charfreitag: Chri- stus stirbt für uns am Kreuze (Ioh. 15, 13)! Christi T od und B egräbniß ist der Cine, große Gegen- stand dieses Tages. Die Umstände dieses Todes, die Verpflichtungen, die er uns auflegt; die Segnungen, die wir aus ihm schöpfen; — kurz, in allseitiger Be- ziehung bald nach dem Evangelio, bald nach den Weis- sagungen des Alten Testaments, bald wieder nach den Belehrungen der heiligen Apostel sott dieses größte Lie- besopfer, dies wunderbare Geheimniß betrachtet werden. B. Das Osterfest. Das Siegesfeft der Auferstehung Christi ist Ostern. Durch seine Auferstehung wird Cr auf's Neue, nachdem sein Kreuzestod alle früheren Zeugnisse für Ihn wider- legt und zerstört zu haben schien, für den Sohn Got- tes erklärt, als Messias bestätigt; und, nun tritt selbst sein Tod mir in die Reihe der Zeugnisse für Ihn, denn er erscheint nun als Erfüllung der göttlichen Rath- schlüsse und der prophetischen Weissagungen vom Leiden und Sterben des Messias. Christi Auferstehung ist die Rechtfertigung seiner Person; daß Er wahr- haftig sei Christus, der Sohn des lebendigen Got- tes, welche Erklärung Jesu Feinde eine Gotteslästerung genannt und derentwegen sie Ihn zum schmachvollen und verfluchten Kreuzestode verurtheilt hatten. Seine Auferstehung ist aber auch die Rechtfertigung seines Werkes, daß Er uns durch seinen Tod erlöset hat; welches unmöglich wäre, falls Er um seiner Sünden willen gestorben wäre. So war Er aber wahrhaftig Der, für den Er immer sich erklärte; und es war wahr, was Er noch zuletzt von sich selbst vor der geistlichen Obrigkeit mit eidlicher Aussage bekräftigt, und auch vor Pilatus mit einem guten Bekennmiffe be-

5. Der biographische Unterricht - S. 6

1859 - Berlin : Gaertner
6 sittsames Leben geführt hätten. Dann winkte der Herold und der Lauf begann. Wer das Ziel zuerst erreicht hatte, war Sieger, und sein Name wurde laut vom Volke ausgerufen. Den zweiten Kampf bildete das Rennen mit den Wagen. Ein kleiner Wagen, mit muthi- gen Rossen bespannt, mußte von dem Wagenlenker geschickt und schnell durch die Bahn geführt werden, ohne daß er an die Säulen anstieß. Die Nachmittage waren für die Ringer, Faustkämpfer und Discus- Werfer bestimmt. Diese Spiele dauerten mehrere Tage. Am letzten Tage wurden die Sieger gekrönt. Sie erhielten unter Lob und Ge- sang einen Oelzweig und dann wurde der Hain zu Olympia mit ihren marmornen Bildsäulen geschmückt. Später traten bei diesen Festen selbst Dichter und Maler mit ihren Werken auf. Die olympischen Spiele wiederholten sich im Monate Juli alle vier Jahre. Diesen Zeitraum nannte man eine Olympiade. Sol- cher Olympiaden bedienten sich die Griechen zu ihrer Zeitrechnung, in- dem sie das Jahr vor Christi Geburt als das erste Jahr der ersten Olympiade festsetzten. In ihren Geschichtsbüchern finden wir also die Ereignisse danach angegeben. Die Römer, von denen wir später er- zählen, hatten auch eine eigene Zeitrechnung. Sie gingen von dem Jahre der Erbauung der Stadt Rom aus und sagten, dieses oder je- nes Ereigniß habe Statt gesunden in dem und dem Jahre nach Roms Erbauung. Wir haben in unsern Geschichtsbüchern noch eine andere, die christliche Zeitrechnung. Damit nämlich Alles, was wir aus der Geschichte lernen, in ein richtiges Zeitverhältniß zu einander gesetzt werde, haben wir die griechische und römische Zeitrechnung nach der unsrigen umgewandelt. Wir gehen von dem Jahre der Geburt Christi aus und rechnen für Alles, was nach Christi Geburt geschehen ist, vorwärts und für das, was vor Christi Geburt geschehen ist, rück- wärts, so daß also nach Christi Geburt das Jahr 30 früher als 31, während vor Christi Geburt das Jahr 30 später ist als das Jahr 31. Wir merken uns dies, damit wir wissen, welche von den Ge- schichten, die uns noch erzählt werden sollen, früher und welche später geschehen ist. §. 7. Die Orakel Es ist oben erzählt worden, daß Krösus das Orakel zu Delphi über den Ausgang eines Krieges gegen Cyrus um Rath gefragt habe. Wir wollen sehen, was darunter zu verstehen ist. Der Sitz eines Orakels war ein Tempel, der in einem heiligen, dicht umschatteten Haine, oder in einem dunkeln Thale stand. Ge- wöhnlich zeichneten sich solche Orte noch durch wunderbare Natur- erscheinungen aus, und häufig gaben diese die Veranlassung zur Errich- tung eines Orakels. Wo aus der Erde betäubende Dämpfe hervor-

6. Bd. 1 - S. 114

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 114 g) Anhang: Städtische Armenpflege. (1463.) „Locus deß nutoett*) gestiften almuß vor huß arme2) lute, das gestift ist sub anno domiai Mcccclx tertio. Zcurn ersten fint gefornen 3) zcu borforger deß alrnußs Nickel Schumann und Conradus Critzelmor (?), das sie alle Wochen am sonnabend geben sollen vß4) der cammern vff der ecken bey dem Salczgesschen sybin armen mensschen brot fleisch vnde zcumuße5), also vehl man vmbe Ii gr. gekeuffen mag, beß so lange das eß gebessert Wirt. Darczu fint vff dem rathhuße gekaufft vff einen wedderkauff Xe nuwe ß vnde Viii gr. der besten were .... .... vnnd der armen luthe sollin firczehen syn, die sal man uff zcwey parttie teylen uff ein teil syben, vnnd wenne man eyne Woche den ersten fobin das almuß geteilt hat, so sal man eß die andere Woche den andern sybin gebin vnnd bornoch den ersten Widder; wurde auch zcu dem almuß mehr gegeben vnnd ge-ftuert, das man mehr czinße konffin muchte, so sollin die zcwene geforne vorstehr .... mehr darczu uffnemen uff deß rats wolgefallin . . . (Cod. dipl. Sax. reg. Ii, Viii. Nr. 366.) !) neuen. *) hausarme. 3) gewählt. *) aus. 5) Zugemüse. B. Jur rekigiös-jittlichen Weltanschauung im Wittelalter. 1. Heiligenbild stöcke an ö ,,Johannes etc. episcopus Mersebor-gensis universis et singulis Christi fidelibus per civitatem et diocesin no-stras constitutis salutem et sinceram in domino caritatem. etc. etc. nos vero Christi sanguine re-dempti et karactere christianae religio-nis insignit non solum [ad] sacras ec-clesias, in quibus memoria Christi cottidie recolitur passionis, verum etiam viarum publicarum ac pontium et passa-giorum reformationem ex praecepto divino sumus astricti, ne peregrini pauperes et debiles ceterique pro com-muni bono et utilitate hominum ambulantes et vagantes in ipsis viis deficiant corruant et molestentur. etc. Insuper damus et concedimus licentiam ponendi et locandi prope ipsas vias , in quibus huiusmodi structurae fiunt, truncum cum imagine prout ipsis aedificatoribus utilius videbitur ad reservandam et ponendum in ipso trunco elemosinas huiusmodi, itaque fiat sine praeiudicio ecclesiarum parrochialium in Lipczk et ffentlicheu Wegen. 1434. „Johannes usw. Bischof von Merseburg allen und jeglichen Christgläubigen, unsern durch Gemeinde und Diözese Untertanen Heil und aufrichtige Wertschätzung in dem Herrn- usw. usw. Wir sind nicht allein durch das wahre Blut Christi erlöst und gehören durch den Charakter der christlichen Religion den heiligen Kirchen zu, in denen das Gedächtnis des Leidens Christi täglich erneuert wird, sondern wir sind auch nach göttlicher Lehre wahrhaft verpflichtet, die öffentlichen Straßen, Brucken und Wege in Stand zu halten, damit nicht Pilger, Arme, Gebrechliche und andere im Dienste des öffentlichen Wohles und des Nutzens der Menschen auf diesen Wegen Einhergehende und Umherziehende erlahmen, stürzen und behindert werden mögen, usw. Daher geben wir die Erlaubnis, neben jene Wege, an denen Bauten solcher Art gemacht werden, Heiligenbildstöcke aufzustellen, je nachdem es den Bauenden nützlich erscheint, zum Niederlegen und Aufbewahren von Almosen in solchen Bildstöcken, und zwar ohne Benachteiligung der Pfarrkirchen in Leipzig

7. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 184

1882 - Kiel : Homann
184 Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. Gleichheit in den Scenen ist nicht zu erkennen und so bleibt immer die Möglichkeit übrig, daß es eine Jugendarbeit Brüggemann's ist, da der Kunstwert dieser Arbeit bedeutend geringer ist, als das des berühmten Bordesholmer. Dieser Altar, der sich jetzt im Dome zu Schleswig in der Mitte des Chores hinter einem eisernen schön gearbeiteten Gitter befindet, hat eine Höhe von 14 m und eine Breite von 7 m. Die Vorderseite des- selben enthalt, abgeteilt in Feldern, 398 Figuren und zwar unter diesen 12 freistehende, 42 Einfassungsfiguren und außer diesen noch 2 auf hohen Pfeilern stehende, der Überlieferung nach König Christian Ii. und seine Gemahlin vorstellende Abbildungen. Der aus festem Eichenholz verfertigte gotische Altarschrein ist mit Flügelthüren versehen, deren innere Seiten gleichfalls Darstellungen aus der biblischen Geschichte enthalten. Der Mehr- zahl nach sind es Darstellungen aus der Passionsgeschichte, z. B. die Stiftung des Abendmahles und das Fußwaschen, das Liebesmahl, der Kuß und Verrat des Judas, Christus gebunden vor Kaiphas, die Geißelung Christi, Aussetzung der Dornenkrone, die Verspottung Christi, das Hände- waschen des Pilatus, die Hinwegführung Christi, die Kreuzigung, die Ab- nahme vom Kreuz, die Einsalbung Christi, die Grablegung, Christus in der Unterwelt, die Auferstehung und der ungläubige Thomas, außerdem die Himmelfahrt, die Ausgießung des heiligen Geistes, das Weltgericht und aus der jüdischen Geschichte: Abraham und Melchisedek und die Stiftung des Passahfestes. Im ganzen sind es 25 Felder, von denen 4 Einzel- figuren enthalten, nämlich Adam, in der rechten Hand einen Eichenzweig haltend; Eva, in der einen Hand einen Apfel, in der andern einen Zweig mit Blättern; Petrus, sitzend mit einem offenen Buche vor sich, in der Rechten einen Schlüssel; Paulus, ebenfalls in sitzender Stellung, die rechte Hand auf dem Knopfe eines Schwertes, „das Schwert des Glaubens". Die größten und figurenreichsten Bilder, welche die Mitte des Altars einnehmen, sind die Wegführung Christi und die Kreuzigung. Ersteres zählt allein 40 Figuren. (Vgl. die Photographien von Fr. Brandt.) Nach A. Sach. 83. Die Kunstgilde der Töpfer in der Stadt Siegburg und ihre Fabrikate. Die Töpferkunst, ein Gewerbe, welches im Mittelalter zu einer solchen Vollendung gediehen, daß man ihm die Bezeichnung „Kunst" beilegte, ist in unserer Zeit in Bezug auf die Gefäßfabrikation zum gewöhnlichen Hand- werke herabgesunken. Erst die neuere Zeit hat die Aufmerksamkeit wieder auf die Kunst- fabrikate mittelalterlicher Töpfereien hingelenkt und den Anstoß gegeben, diese alte gewerbliche Kunst wieder aufleben zu lassen. Kein anderes Ge- werbe verzweigt sich auch gleich diesem so mannigfaltig in das tägliche Leben hinein und bietet mehr dem Handwerk Gelegenheit, den Kunstsinn im Volke zu wecken, denn auch der kleinste Hausrat bedarf der verschiedenen Gegenstände aus seinem Bereiche. Auch eignet sich kein Material so vor-

8. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 37

1862 - Hannover : Meyer
Acht Tage nach Weihnacht feiern wir das Fest der Beschneidung Christi; es ist zugleich der Anfang des bürgerlichen Jahres und wird daber auch Neujahrsfest genannt. Der Sonntag nach Neujahr heißt das Epiphanienfest oder das Fest der Erscheinung Christi; es erinnert daran, daß auch die Heiden in dem Lichte Christi wandeln sollen, weshalb an diesem Tage die Kirchencollecte für die Heidenmission ge- schieht. Die nächsten Sonntage heißen Sonntage nach dem Feste der Erscheinung Christi. Sie alle erinnern daran, wie der Herr seine Herrlichkeit offenbart hat. Ihre Zahl ist alljährlich verschieden, se nachdem Ostern früh oder spät eintritt. Der zweite Festkreis umschließt das Osterfest. Die Vor- feier von Ostern beginnt neun Wochen vor dem Feste. Die ersten drei Sonntage derselben heißen: Septuagesimä, Sexagesimä und Quinquagesimä, d. i. der 70., 60. und 50. Tag*). Die folgenden Sonntage, welche alle in der Fastenzeit liegen, heißen Fastensonntage. Es sind ihrer sechs. Der fünfte Fastensonntag ist zugleich das Fest der Verkündigung Mariä**). Die Woche vor Ostern heißt die stille Woche; sie hat zwei Festtage, den grünen Donnerstag, an welchem der Heiland das heilige Abendmahl eingesetzt hat,-und den stillen Freitag, den Todestag Jesu. Das Osterfest wird am Sonntage nach dem ersten Frühlingsvollmonde gefeiert und fällt daher in die Zeit vom 22. März bis zum 25. April. An demselben jubelt die Christen- heit: „Der,Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein'sieg?" Die Nachfeier des Osterfestes sind die 40 Tage der Freude, da der Herr sich seinen Jüngern lebendig zeigte durch mancherlei Erweisungen. Die sechs Sonntage bis zuin Pfingstfeste heißen die Sonntage nach Ostern***), deren erster auch der weiße Sonntag genannt wird, weil in der alten Kirche die zu Ostern getauften Christen bis zu diesem Sonntage ihre weißen Tauf- kleider trugen. Heutzutage geschieht bei uns an diesem Sonntage die Confirmation. Am Donnerstag nach dem fünften Sonntage nach Ostern wird das Himmelfahrtsfest gefeiert. Mit ihm beginnt die Vorfeier von Pfingsten. Die neun Tage von Himmelfahrt bis Pfingsten sind die heilige Wartezeit auf den heiligen Geist. Das Pfingstfest wird *) Der letzte Sonntag heißt auch Estomihi nach Ps.7i,3: Sei mir ein starker Fels. Dieser Vers wurde vor alters in der Kirche an diesem Sonntage gesungen. **) Auch die Fastensonntage staben von den Bibelstücken, welche an denselben gesungen wurden, lateinische Namen: der erste steißt Jnvocavit nach Ps. 91, 15: Er hat mich angerufen; der zweite Reminiscere nach Ps. 25, 6: Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit; der dritte Oculi nach Ps. 25, 15: Meine Augen sehen stets zum Herrn; der vierte Latare nach Jes. 66, 10: Freuet euch mit Jerusalem; der fünstc Judica nach Ps. 43, 1: Nichte mich. Gott, und der sechste Palm arum nach Mtth. 21, 8. ***) Sie sühren auch die lateinischen Namen Quasimodogeniti nach 1. Petri 2,2 : Seid begierig nach der vernünftigen, lautern Mäch als die jetzt geborenen Kindlein; Misericordias Domini nach Ps. 33, 5: Ich will singen von der Gnade des Herrn; Jubilate nach Ps.66,2: Jauchzet Gott, alle Lande; Can. late nach Ps. 98,1 : Singet dem Herrn ein neues Lied; Rogate nach Mtth. 7, 7: Bittet, so wird euch gegeben; Exaudi nach Ps. 27, 7: Herr/hore meine Stimme.

9. I. Bibelkunde, II. Denkwürdigkeiten aus der Geschichte der christlichen Kirche - S. 31

1861 - Leipzig : Förstner
31 Anbetung Gottes und der Verehrung der Heiligen. Diese sollen nur angerufen werden als Vermittler zwischen Gott und Menschen, näm- lich durch ihr an Gott im Namen Christi gerichtetes Gebet. Ii. verwirft ganz die Lehre der Anrufung der Mutter Maria und der Heiligen, da sie lehrt, daß nur ein Fürsprecher ist beim Vater, Jesus Christus, der gerecht und die völlige Versöhnung ist für die Sün- den der ganzen Welt. 6) I. zählt sieben Sacra mente: das Abendmahl, die Taufe, die Firmelung oder Firmung, die Priesterweihe, die letzte Oelung, die Buße oder Beichte (Ohrenbeichte), die Ehe (Ehelosigkeit der Priester: Cölibat). — Bei dem Abendmahle oder der Messe gestattet sie den Kelch nur den Priestern und lehrt eine Verwandlung des Brotes und Weines durch die von dem Priester gesprochenen Einsetzungsworte «Consecration) in den Leib und das Blut Jesu Christi; betrachtet es daher bei jeder Feier als ein erneuetes Opfer, welches durch den Leib und das Blut Christi im buchstäblichen Sinne dargebracht wird (Meß- opfer) und lehrt die geweihte Hostie anbeten und bei ihrer Vorzeigung (Monstranz) auf die Knie fallen. Ii. lehrt: ein Sacrament ist eine von Gott verordnete, heilige Religionshandlung, bei der uns unter äußerlichen, sichtbaren Zeichen, unsichtbare und himmlische Gnadengüter verheißen und mitgetheilt werden. Hiernach kann die evang. Kirche nur 2 Sacramente anneh- men, die T a u f e und das heilige Abendmahl, denn nur diese beiden Religionshandlungen sind von Gott geboten, haben ein äußeres sichtbares Zeichen und die Verheißung der ewigen Selig- keit. — Sie lehrt, daß beim Abendmahl aus eine geheimnißvolle, sa- cramentliche Art in, mit und unter dem gesegneten Brot und Wein der wahre Leib und das wahre Blut Christi ausgetheilt werde. Das nach der Abendmahlshandlung Uebrigbleibende ist nur Brot und Wein. 7) I. lehrt ein Fegefeuer, d. i. einen Mittelzustand zwischen Himmel und Hölle, in welchem die Seelen der Verstorbenen durch Feuer geläutert werden. Durch Fürbitte der Gläubigen, besonders aber durch Messen, können die im Fegefeuer besindlichen Seelen befreit werden Ii. verwirft die Lehre vom Fegefeuer und vom traurigen Mittel- zustand und lehrt nach der Schrift, daß es nur Himmel und Hölle giebt, und daß in einen von beiden die Seele sogleich versetzt werde bei ihrer Trennung vom Leibe, wohin dann auch am Tage der Auferstehung der Leib kommt. Die Seligkeit, sowie die Verdammniß ist ewig. Fürbitten für die Verstorbenen sind unnütz, denn die im Himmel be- dürfen ihrer nicht und in Betreff der Verdammten sagt Luther: „das müsse ein armer Teufel sein, der sich eine Seele abbeten ließe." 8) I. Es wird gelehrt, daß alle und jede Sünde dem Beichtvater

10. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 381

1852 - Stuttgart : Metzler
Satzlehre. 381 denn dem Fleißigen guckt der Hunger wol ins Fenster, kommt aber nicht in die Hausthür. Zusammengesetzte Periode: Viele Menschen enthalten sich, wiewol sie ihr Gewissen warnt, wiewol sie Jesum und die Propheten haben, dennoch nicht der Sünde, weil diese ihnen einen zeitlichen, vorübergehenden Genuß und Nutzen verspricht. V. Die Wort - und Satzfolge. A. Wortfolge im Satze. §. 101. Die einzelen Wörter eines Satzes stehn entweder in der grad en, oder in der versetzten Wortfolge (s. §. 75). O. Satzgegenst. Satzaussage Gold glänzt. Wir lesen. Eduard kam. §. 102. 1) Die gerade Wortfolge entspricht dem natürlichen Gange der Gedanken. Bei ihr steht in dem nackten einfachen Satze zuerst der Satzgegenstand, dann die Satzaussage. Ist ein Satz- band da, so steht dies vor dem Ausgesagten. Satzgegenst. Satzband. Ausgesagtes. Das Zinn ist ein Metall. Wir sind müde. Ernst will ausgehen. §. 103. Wortfolge in dem erweiterten Satze: Ein guter Sohn ist die Stütze seiner Eltern. Der 19jäbrige Nelson unternahm es bei heftigem Sturm, an Bord eines feindlichen Schiffes, das die Segel gestrichen hatte, zu gehn. Diese seine erste kühne Unternehmung gelang und bahnte ihm den Weg zur Admiralswürde. Der Dom zu Cöln ist unvollendet. Die Wege in den Gebirgen sind mühsam. Die Kartoffel, ein Knollengewächs, ist ein treffliches Nahrungsmittel. Der Eifer zu nützen ist löblich. Der Furchtsame erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr. - §.104. Grade Wortfolge in Nebensätzen: Ich weiß, daß Gleimund Pfeffel in ihrem Alter blind gewesen sind. Er wurde gestraft, weil er gelogen hatte. Ich kenne den braven Mann, der gestern von ruchlosen Leutenschrecklich misshandeltworden ist. A u s g e s. Verödet Blüht §. 105. 2) Die versetzte Wortfolge a) in nackten einfachen Sätzen: Satzb. ist Satzgegenst. die Flur. die Rose? S a tz b. Ist War Satzgegenst. der Bach das Kind A u s g e s. tief? krank? d) in e r w e i t e r t e n Sätzen: Der Fluren Grün ist reizend. Meinem Freund ist ein Unglück wider- fahren. Gestern reisten sie weg. Aus Rücksicht hat er dies gethan. Theuer m e i n e m ,H e r z e n bleiben die Namen dieser guten Menschen. Durch die versetzte Wortfolge werden einzele Satztheile nachdrucksvott hervorgehoben; denn das versetzte Wort hat in der Regel eine erhöhte Beto- nung; z. B. Christi Sinn möge uns überall begleiten! Begleiten möge uns überall Christi Sinn! Uns möge Christi Sinn überall begleiten! Ueberall möge uns Christi Sinn begleiten! F. An welcher Stelle stehn die fragenden Fürwörter? «.Wer sagt mir an, wo Weinsberg liegt? Was hör' ich draußen vor dem Thor? Wo wohnt der liebe Gott? *) Was nützt der Führer Mut, der Helden Arm , wenn bleiche Furcht die Heere lähmt? ') Die Antwort gibt Th. !. Lesebuch Nr. 100.

11. Für Mittelklassen - S. 37

1867 - Altenburg : Bonde
--- 37 ----- 73. Der Name Christi. Ein Edelmann in Italien war wild aufgewachsen; er wußte von Christo nichts und war durch seine Hartherzigkeit überall verhaßt. Als er eines Tages vor seinem Schlosse saß und sich labte, trat ein Bettler von fern ihn an, und schon hatte der Edelmann Befehl gegeben, ihn hinwegzujagen, als der Bettler um Christi willen um ein Stücklein Brot bat. Der Edelmann winkte, und zum Erstaunen seiner Dienerschaft hieß er sie, dem Armen ein ganzes Brot geben. Um Christi willen! Er wußte sich dies Wort nicht zu deuten, aber es kam ihm hinfort nicht wieder aus dem Sinn. — In seinem wüsten Leben hatte er ein andermal einen Nachbar schwer beleidigt. Der überfiel, entwaffnete ihn und setzte das Schwert ihm auf die Brust. Da ries er: Um Christi willen schone mein! Und des andern . Arm senkte sich: Dieser Name hat Dich gerettet! sprach er mit tiefem Ernste und ließ ihn ziehen. Von da an lag ihm dies Wort noch tiefer int Sinn, doch blieb es ihm dunkel wie zuvor, bis ihn eine Reise in die Schweiz führte; da fand er die heilige Schrift und fand Aufschluß und wurde ein Jünger Dessen, deß Name ihm ein so wunderbares Geheimniß gewesen war. 74. Christus und Du. Christ unser Herr so zu uns spricht: Ihr nennet mich Meister, — und fraget mich nicht, Ihr nennet mich Licht, — und sehet mich niojjt, Ihr nennet mich Weg, — und gehet mich nihfit, Ihr nennet mich Leben, — und begehret mich nicht, Ihr heisset mich weise, — und folget mir nicht, Ihr heisset mich schön, — und liebet mich nicht, Ihr heisset mich reich, — und bittet mich nicht, Ihr heisset mich ewig, — und suchet mich nicht, Ihr heisst mich barmherzig, — und trauet mir nicht, Ihr heisset mich edel, — und dienet mir nicht, Ihr nennet mich allmächtig, — und ehret mich nicht, Ihr nennet mich gerecht, — und fürchtet mich nicht, Werd ich euch verdammen, verdenket mir’s nicht!

12. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 293

1850 - Stuttgart : Müller
Vulkanische Inseln : Ferdinanden. 293 Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden zu verschiedenen Zeiten mehrere Inseln durch die Thätigkeit derselben vulkanischen Kraft gebildet. Hiera entstieg dem Meer im Jahr 197 vor Christi Geburt. Thia 49 Jahr nach Christi Geburt. Thia und Hiera vereinigten sich 726 Jahr nach Christi Geburt. Die kleine Insel Kamenä bildete sich 1573 Jahr nach Christi Geburt. Am 22. Mai 1707 war die vulkanische Kraft wiederum thätig, und tie genannten Inseln wurden durch ein Erdbeben heftig erschüttert. Am folgenden Morgen erblickte nian eine neue Insel, Jsola Nuova, und einige Tage später wagten es mehrere Personen, dieselbe zu besuchen. Allein während ihres Aufenthalts daselbst verspürten sie so heftige Erschüt- terungen, vaß sie den verrätherischen Boden schnell wieder verließen. Im Juli erhob sich in einer Entfernung von etwa 60 Schritten von der neuen Insel eine Reihe schwarzer Felsen, aus denen Rauchwolken auf- stiegen. Die Bewohner von Santorin wurden durch diese neue Kund- gebung der vulkanischen Thätigkeit in großen Schrecken versetzt. Der aus- gestoßene Rauch war der Gesundheit so schädlich, daß Biele,- die ihn ein- athmcten, daran starben, »nd sämmtliche Bewohner der Insel mehr oder weniger unter seinen Wirkungen litten Am 31. schien das Meer kochen zu wollen und drehte sich an zwei Punkten in kreisförmigen Wirbeln. Zehn Jahre verharrte die vulkanische Kraft in einem Zustand theilweiser Erregtheit, und die Bewohner der benachbarten Inseln wurden häufig durch unterirdisches Geräusch und Erdbeben in Angst versetzt. Das neueste Produkt eines unterseeischen Ausbruchs ist die Insel Hotham oder Graham, auch Ferdinande«, die im Jahr 1831 entstand. Diese Insel wurde im mittelländischen Meere zwischen der südwestlichen Küste von Sieilien und der afrikanischen Küste unter 37" 8' 30 " nördlicher Breite und 12" 42' i5" östlicher Länge ans dem Meere emporgehoben. Der Ausbruch scheint zuerst von Johann Corrao, dem Capitän eines fieilianischen Schisses, be- obaebtet worden zu seyn. Alö dieser nämlich am 10. Juli in der Nähe des Orts vorüber kam, sah er, wie eine ungeheure Wassersäule in einer Höhe von 60 Fuß und von einem Umfang von etwa 800 Ruthen aus dem Meer gestoßen wurde. Am 18. Juli kam Corrao wieder an demselben Ort vorbei und fand nun, daß sich hier eine kleine Insel gebildet hatte, die 12 Fuß hoch war und einen Krater in der Mitte zeigte, aus welchem ungeheure Dampfsäulen und Massen vulkanischer Materie ausgeworfen wurden. Die Insel wurde nachher von mehreren Gelehrten besucht, und soll am 4. August 200 Fuß Höhe und einen Umfang von drei Meilen gehabt haben. Bon diesem Tag an aber nahm die Insel ab; denn da sic nur

13. Alte Geschichte - S. 30

1911 - Leipzig : Hirt
2- ^ welcher Richtung die christliche Kirche sich unter Sem «chutze des Staates entwickelte. Die christliche Kirche triumphierte-aber die Gunst des Staates gereichte ihr nicht in allen Stücken mm ©egen. Was sie äußerlich an Macht und Herrschaft gewann, verlor sie zum guten Teil innerlich an Einfachheit und Reinheit. Der Gottesdienst wurde prächtiger. In schönen bildergeschmückten und mit teuren Geräten ausgestatteten Kirchen verrichteten Geistliche in prunkvollen Gewändern ihr Amt. In feierlichen Auszügen oder ßrogefftonen kam der Glanz auch außerhalb des Gotteshauses zur Erscheinung Die_ Märtyrer erhob man zu Heiligen, verehrte ihre wilder und Reliquien (= Überreste), denen man Wunderkräfte zuschrieb und bat um ihre Fürsprache im Himmel. Aus Erden aber wurde der Klerus immer angesehener. Er behauptete, der alleinige Vertreter der göttlichen Gnade zu sein; er beanspruchte allein die Leituna der kirchlichen Angelegenheiten. 3. Welche besondere Einrichtung innerhalb der Kirche entstand. Um den Verfolgungen zu entgehen, hatten sich in den Zeiten der Trübsal viele Christen in Wüsten und Einöden geflüchtet. Jetzt zogen sich andere freiwillig aus dem Weltgeräufch in die Einsamkeit Zurück. Sie meinten durch Entbehrung und Entsagung Gott um so besser zu dienen und ihm um so wohlgefälliger zu werden. Man nannte sie Einsiedler oder Eremiten. Allmählich taten sich diese Einsiedler zu Vereinen zusammen. Die einem solchen Vereine Angehörigen nannte man Mönche (= Einsamlebende); ihre Wohnung hieß Kloster; der Vorsteher eines Klosters führte den Namen Abt oder Prior. Auch Frauen wählten nicht selten eine ähnliche Lebensweise; sie hießen dann Nonnen; ihre Vorsteherin wurde Abtissin genannt. 4. Wodurch Streitigkeiten innerhalb der Kirche entschieden wurden. Wenn über manche Punkte der Lehre Christi und seiner Apostel Streit entstand, so wurden in allgemeinen Kirchenversammlungen oder Konzilien (= Gesamtheit der Vertreter der Kirche) darüber entschieden. Wer mit den Beschlüssen dieser Versammlungen übereinstimmte, gehörte zur katholischen (= rechtgläubigen) Kirche. Wer von den Lehren und Gebräuchen der letzteren abwich, hieß Ketzer. So erhob sich unter Konstantin dem Großen ein derartiger Streit über das Verhältnis Christi zu Gott. Arius, ein alexan-drinischer Priester, Behauptete, der Sohn sei vom Vater geschaffen und daher demselben nicht gleich, sondern Bloß ähnlich. Der Berühmte Kirchenlehrer Athanasius trat ihm heftig entgegen. Der Kaiser Berief im Jahre 325 ein allgemeines Konzil nach Nicäa in Klein-afien. Athanasius siegte, indem man an der „Wesensgleichheit" Christi mit Gott festhielt (— Athanasianisches Glanbensbekenntnis). Arius und seine Anhänger wurden als Ketzer verdammt.

14. Real-Buch für Volksschulen - S. 105

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
105 storbenen kannten daher keine höhere Pflicht gegen die Hingen schiedenen, als durch häufiges Messelesen die Seelen eher aus den Qualen des Fegefeuers zu befreien. Da aber diese Messen bezahlt wurden, galt das Sprichwort: „So wie das Geld, so die Seelenmessen." 3) Die Ohrenbeichte, in welcher Zeder jede einzelne Sünde dem Beichtvater bekennen mußte, worauf ihm Strafe aufgelegt wurde, die er für Geld abkaufen, oder ab: büßen konnte. Papst Leo der Große hatte diese Beichte im 5ten Jahrhundert aus einer guten Abficht eingeführt, um dadurch der überhandnehmenden Unsitte zu steuern; aber sie wurde nach: her schändlich gemißbraucht und beförderte die Heuchelei. -4) Der Ablaß. Die Kirche suchte das Volk glauben zu machen, daß die Heiligen mehr Gutes gethan hatten, als sie zu thun schul: dig gewesen waren; dadurch hatten die Heiligen der Kirche einen Schatz guter Werke erworben, über welche der Papst verr fügen könnte. Je mehr nun Jemand für diese guten Werke der Kirche an den Papst zahlte, desto mehr könnte dem Sünder davon zu Gure kommen, desto mehr Sünden könnten vergeben werden. So entstand der ärgerliche Ablaßhandel, durch den man Erlassung von zeitlichen und ewigen Strafen versprach. 5) Das Rosenkranzabbeten. Der Rosenkranz bestand aus einer Schnur, auf welcher 150 kleine und 15 größere Kügelchen waren. Auf 10 kleine folgte ein größeres Kügelchen. Bei jeder kleinen Kugel mußte ein Gruß an die Mutter des Heilandes (das „Ave Maria") — Luc. 1, ‘28 — und bei einer größer» das „Vater Unser" abgebetet werden; der Maria zu Ehren, welche häufig mit einer Rose verglichen wurde, hatte jene Schnur den Namen erhalten. 6) Die Ausschließung der Laien vom Weingcnuß beim Abendmahl. Die Kirche lehrte: Das Brot beim Abendmahl wäre nach der Einsegnung der wahre Leib Christi; da nun der Leib Christi auch das Blut enthalten müßte, so wäre der Wein, bei dessen Genuß leicht etwas von dem Blute Christi, in welches er nach der Einsegnung verwandelt würde, verschüttet werden könnte, entbehrlich, und es wäre genug, wenn ihn der Priester allein und für Alle tränke. 7) Die Lehre von den 7 Sacramenten. Es gehörten dazu: a) die Taufe, b) das Abendmahl, c) die Firmelung oder Confirmation, darin bestehend, daß der Bischof die Kinder gewöhnlich im 6ten Jahre mit geweihtem Oele in Gestalt eines Kreuzes und mit den Wor: ren salbt: „Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes und bestätige dich mit dem Oele des Heils im Namen des Va: rers, des Sohnes und des heiligen Geistes", d) die Beichte

15. Alte Geschichte - S. 106

1881 - Halle : Anton
106 „Auf, Jude, bau' zu Christi Hohn — den Tempel neu aus Schutt und Staub Umsonst! — Was man am Tage schuf, — Erdbeben schlangt bei Nacht hinab: Kein Menfchenwitz, kein Herrscherruf — erweckt die Toten aus dem Grab Umsonst! — der Zeiten rollend Rad, — im Schwünge hält's kein Kaiser auf, Und wer sich stellt in Christi Pfad, — den überfährt sein Siegeslauf. Umsoust! — Dein Leben flog vorbei, — gleichwie ein Meteor verfliegt; Verzweifelnd klang dein Todesschrei: — „Der Galiläer hat gesiegt!" Umsonst! — In der Geschichte Buch — steht schwarz bekreuzt dein Name da, Beladen mit der Kirche Fluch, — o Julian Apostata!*) (Geros). Mitjuli an verlor dasheidentum seine letztestütze; noch hielt es sich einige Zeit — von den Gebildeten als „Bauernreligion" verspottet — unter den Bewohnern entlegener Gegenden; dann trugen es die Verbote der Kaiser völlig zu Grabe. 6. Die christliche Kirche triumphierte; aber die Gunst des Staates gereichte ihr nicht in a llen Stücken zum Segen. Was sie äußerlich an Macht und Herrschaft gewann, verlor sie zum guten Teil innerlich au Einfachheit und Reinheit. Der Gottesdienst wurde prächtiger. In schönen bildergeschmückten und mit teuren Geräten ausgestatteten Kirchen verrichteten Geistliche in prunkvollen Gewändern ihr Amt, und in feierlichen Aufzügen oder Processionen — mit kostbaren Kreuzen und Fahnen, mit brennenden Fackeln und Kerzen, mit prangenden Marien - und Heiligenbildern, unter Gesang von Psalmen und geistlichen Liedern — kam der Glanz auch außerhalb des Gotteshauses zur Erscheinung. Von jeher hatten die Märtyrer, die um des Glaubens willen Qual und Tod erlitten, in hoher Achtung gestanden; jetzt erhob inan sie zu Heiligen, verehrte ihre Bilder und Reliquien (— Überreste) und schrieb ihnen Wunderkräft e zu. Aus ihre Gräber baute man Altäre und Gotteshäuser; neue Kirchen wurden auf ihren Namen geweiht, Täuflinge nach ihnen benannt. Um ihrer Heiligkeit willen glaubte man sie in unmittelbarer Nähe Gottes und Christi; darum richtete man sein Anliegen an sie und bat um ihre Fürsprache im Himmel. (,,Ora pro nobis! — Bitte für uns!") Am liebsten wendete man sich an die Mutter Maria, denn ihrem fürbittenden Worte schrieb man die meiste Wirkung zu. So vergaß man allmählich das Wort der Schrift: „Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen." Auf Erden aber wurde der Klerus immer angesehener. Im Gegensatz zu der Schriftlehre vom allgemeinen Priestertume (— jeder kann und muß sich durch wahre Buße und wahren Glauben selbst mit seinem Gott versöhnen) — behauptete er, der alleinige Vermittler der göttlichen Gnade zu fein; er beanspruchte allein die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten; die Laien verloren jeden Einfluß und waren auch sonst vielfach von der Geistlichkeit abhängig. *) Apostat« — der Abtrünnige.

16. Alte Geschichte - S. 107

1881 - Halle : Anton
107 7. Um den Verfolgungen zu entgehen, hatten sich in den Zeiten der Trübsal viele Christen in Wüsten und Einöden geflüchtet; jetzt zogen sich andre freiwillig aus dem Weltgeräusch in die Einsamkeit zurück; sie meinten, durch Entbehrung und Entsagung Gott um so besser zu dienen und ihm um so wohlgefälliger zu werden; in a n nannte sie Einsiedler oder Eremiten. Einzelne derselben suchten in unsinnigen Selbstpeinigungen um so größere Frömmigkeit; brachte doch ein gewisser Simeon — den Säulenheiligen nannte man ihn — 30 Jahre auf einer Säule ohne Obdach zu. Allmählich thaten sich diese Einsiedler zu Vereinen zusammen: sie wohnten in gemeinsamen Gebäuden nach einer gemeinsamen Lebensregel beieinander. Die einem solchen Vereine Angehörigen nannte man „Mönche" (= Einsamlebende); ihre Wohnung hieß „Kloster" (— vom lateinischen Worte claustrum — verschlossener Ort); der Vorsteher eines solchen Klosters aber führte den Namen „Abt" (— von abba — Vater —) oder „Prior" (— der Vorgesetzte). Auch Frauen wählten nicht selten eine ähnlichelebensweise; sie hießen dann „Nonnen", ihre Vorsteherin wurde „Äbtissin" genannt. 8. Ferner entstand über manche Punkte der Lehre Christi und seiner Apostel — besonders über solche, die dem menschlichen Verstände unfaßbar erscheinen — Streit; der eine legte sie so aus, der andere anders. In allgemeinen Kirchenversammlungen oder Concilien (= Gesamtheit der Vertreter der Kirche) wurde dann darüber entschieden. Wer m it d en B e sch lü ss en dieserver-sammlungen übereinstimmte oder doch sich ihnen fügte, g ehörte zur katholischen (—rechtgläubigen) Kirche; wer von den Lehren und Gebräuchen der letzteren abwich, hieß „Ketzer" und wurde nicht selten arg bedrückt und verfolgt. So erhob sich schon unter Constantin dem Großen ein derartiger Streit über das Verhältnis Christi zu Gott. Arms, ein alexandrinischer Priester, behauptete, der Sohn sei vom Vater geschaffen und daher demselben nicht gleich, sondern bloß ähnlich. Der berühmte Kirchenlehrer Athanasius trat ihm heftig entgegen. Um die Angelegenheit zu entscheiden, berief der Kaiser im Jahre 325 ein allgemeines Concil — es war das erste — nach Nicäa in Klein a fien. Athanasius siegte über den Gegner; man hielt an der „Wesensgleichheit" Christi mit Gott fest (— athanasianisches Glaubensbekenntnis), Arius aber und seine A nhäng er wurden als Ketzer verdammt.

17. Das vierte Schuljahr - S. 358

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
358 Warum feiern wir das Himmelfahrtsfest? (Zum Andenken an Christi Himmelfahrt.) Woran erinnert uns also der Himmelfahrtstag? (An die Himmelfahrt des Herrn.) Der Herr Jesus geht als Sieger aus dem Kanipfe über Sünde, Tod und Teufel hervor und hält nun sein Krönungsfest; denn durch die Himmelfahrt wird er der Himmels- könig. Welche Bedeutung hat das nun für mich? (Ich werde auch einst selig werden.) Wann werde ich dem Herrn in den Himmel nachfolgen, oder, wie es in bent Liede heißt, nachfahren? (Am jüngsten Tage.) Worauf begründe ich meine Himmelfahrt (Nachfahrt)? (Auf die Himmelfahrt Christi.) Die Hoffnung auf meine Nachfahrt kann ich aber nicht durch mein Verdienst erreichen. Darum bekennt auch Luther in seinem Bußliede: „Bei dir gilt nichts denn Gnad' und Gunst die Sünden zu vergeben." Sprich diese Strophe! Was muß ich auch von mir bekennen, wenn ich mein Thun mit den Geboten Gottes ver- gleiche? (Ich bin ein Sünder.) Als solcher bin ich aber unwürdig, dem Heilande in den Himmel zu folgen. Was erweckt darum auch der Gedanke an meine Sünden in mir? (Zweifel, Angst und Pein.) Ich zweifle über meine Zukunft, ich ängstige mich auf der Erde und ich fürchte mich vor dem Tode. Welcher Gedanke tröstet mich dann wieder? (Christus ist aufgefahren gen Himmel.) Was geschieht mit dem entstandenen Zweifel durch diesen Gedanken? (Er wird über- wunden.) Als Erlöser stehe ich zum Herrn Jesus noch in einem ganz besonderen Verhältnis. Mit welchen Worten ist dasselbe in unserem Liede angedeutet? (Haupt, Glieder.) Wer ist das Haupt? (Christus.) Wer sind die Glieder? (Die Christen.) Der Herr Jesus ist das Haupt der christlichen Kirche und die Christen sind die Glieder an dem Leibe derselben? Wodurch bin ich auch ein Glied der christlichen Kirche geworden? (Durch die heilige Taufe.) Was verheißt der Herr Jesus denen, die getauft sind Marc. 16, 16? (Sie werden selig werden.) Darum wird mich der Herr in den Himmel führen, ich brauche mich darum nicht mehr mit trüben Gedanken zu ängstigen und zu peinigen. Wann wird dies geschehen nach der Liederstrophe? (Zur rechten Zeit.) Wann die Zeit unserer Heimfahrt kommt, weiß nur der liebe Gott allein. Zusammenfassung: Erzähle, welchen Trost mir die Himmelfahrt des Herrn Jesu bringt! Christi Himmelfahrt hat mir den Himmel geöffnet; denn er hat mir die Stätte bereitet, in die ich ihm nachfolgen soll. Durch die

18. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 348

1892 - Berlin : Wreden
348 ft Wir sind jetzt im Winter; nach dem Winter kommt der Frühling, dann der Sommer und zuletzt der Herbst. Diese Zeiten des Jahres nennen wir die vierjahreszeiten. Welche Jahreszeit gefällt dir am besten? Warum? Welche gefällt dir am wenigsten? Weshalb? Welche liegt zwischen Sommer und Winter? u. s. w. Man teilt das Jahr auch wohl in zwei Hälften, in das Sommerhalbjahr und in das Winterhalbjahr. Ersteres dauert von Ostern bis Michaelis, letzteres von Michaelis bis Ostern. — Das Jahr wird auch noch in vier Vierteljahre, Quar- tale, geteilt. Zu jedem derselben gehören drei Monate. Welche Monate bilden das Osterquartal? u. s. w. Welche größeren Feste fallen in jedes Quartal? Eine Reihe von 100 Jahren heißt ein Jahrhundert, von 1000 Jahren ein Jahrtausend. Wir rechnen unsere Jahre nach der Geburt Jesu Christi. Welches Jahr schreiben wir jetzt? Wie viele volle Jahre sind seit Christi Geburt verflossen? Wie viele Jahrhunderte, wie viele Jahrtausende? Wie viele Jahre fehlen noch an der Vollendung des 19. Jahrhunderts? Zu welchem Jahrhundert gehört das Jahr 476, 1517? Abraham lebte 2000, Joseph 1800, Moses 1500 Jahre vor Christi Ge- burt. Nennt Männer, die nach Christi Geburt lebten! — 6. Nach Jahren, Monaten, Wochen und Tagen giebt man die Dauer oder das Alter der Dinge an. Dieses ist aber bei den verschiedenen Geschöpfen sehr verschieden. Manche Pflanzen leben nur einen Sommer und sterben dann ab; sie werden einjährige Pflanzen genannt. Zu ihnen gehören z. B. der Roggen, der Weizen, die Gerste, der Hafer, die Bohne, die Linse. Andere Pflanzen dagegen treiben mehrere Jahre hin- durch Stengel, Blätter und Blüten; sie heißen mehrjährige Pflanzen. Mehrjährige Pflanzen sind: dos Veilchen, die Maiblume, das Marien- blümchen, alle Holzgewächse. Die Bäume werden weit älter als die Kräuter. Die Buche z. B. soll über 100 Jahre, die Eiche über 200, die Linde so- gar über 800 Jahre alt werden. — Die Lebensdauer der Tiere ist auch sehr verschieden. An manchen Gewässern findet sich im Monat August ein kleines Insekt mit weißen Flügeln in großer Menge; das lebt in dieser Gestalt nur einen Tag und heißt deshalb Eintagsfliege. Das Alter des Hundes beträgt 15—20 Jahre. Der Elefant dagegen wird gegen 200 Jahre alt. Auch unter den Vögeln erreichen manche ein be- deutendes Alter. Der Rabe und Adler sollen 80—100 Jahre erreichen. — Viele Tiere leben weit länger als der Mensch. Achtzig Jahre gelten schon als ein hohes Alter für ihn. Ihr seid jetzt Kinder; das Alter, worin ihr steht, heißt das Kindesalter. Mit dem 14. oder 15. Jahre wird aus dem Knaben ein Jüngling und aus dem Mädchen eine Jungfrau. Wie kann das nun beginnende Alter genannt werden? — Das Jünglingsalter reicht etwa bis zum 25. Jahre; dann wird aus dem Jünglinge ein Mann. Wie nennt man das Lebensalter, welches auf das Jünglingsalter folgt? Hat der Mann das späte Lebensalter erreicht, so nennt man ihn einen Greis. Wie heißt deshalb dieses Alter? — Wie

19. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 134

1810 - Berlin : Hayn
154- Siebenter Zeitraum. Ausbreitung des Chriftenthums: Verfälschung desselben. Seht, so war wieder eine große Veränderung, die wirklich eine Verbesserung zu nennen war, begründet. Eine Verbesserung, sageich, denn die sanften Lehren Jesu konnten nur eine Veredlung der Menschheit Her- vorbringen, und brachten sie hervor, als sie in ihrer ursprünglichen Einfachheit befolgt wurden. Obgleich die Bekenner Christi um ihres Freundes und Lehrers willen viel leiden mußten, so verloren sie doch den Muth für die gute Sache nicht. Schon Johannes, der Jugendfreund Jesu, wurde, unter dem Vorwände, daß er gotteslästerliche Lehren predige, auf Befehl des Königs Herodes enthauptet, und mehrere der spatem Apostel starben für ihren Beruf, Christi Bekenner zu mehren, den Martertod,weshalb sie auch Märtyrer genannt werden. (Der grausamste Feind der Christen war unstreitig der unwürdige römische Kaiser Nero, der in der letzten Hälfte des ersten Jahrhunderts herrschte.) Täglich ward dennoch die Zahl der Anhän- ger Christi oder der neuen Christen größer. Juden und Römer ließen sich taufen,und genossen das Abend- mal, zum Gedächtniß des Abends, da Christus zum letztenmale vor seinem Tode mit seinen Jüngern versam- melt war. Daß das Wahre und Gute in seiner Reinheit bald demmisbrauche Preis gegeben wird, ist eine nicht neue Erfahrung. So erging es auch hier. Das Christen- thum wurde bald verfälscht- Da überschritt man die Regeln, und that zu viel, um nicht zu wenig zu thun. Da entsagte man einer erlaubten Lebensweise und jedem Vergnügen, zog in eine Wüste hinaus und wurde Ein- siedler. Andere sammelten sich in gewisse Wohnun-

20. Theil 7 - S. 628

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
628 allmalig immer mehr Mißbräuche der herrschen- den Kirche angrif, so blieben die Verketzern», gen nicht aus. Der Papst Hadrian beschloß end- lich ein Religionsgespräch zur Ausgleichung der neuen Ketzereien halten zu lassen. Zn dieser Ab, sicht erschienen am 29 Juni if23 gegen 200 vornehme Personen auf dem Rathhause zu Zürch, und hier war es, wo Zwingli zuerst seine ver- besserte Lehre in 67 Artikeln öffentlich vorlegte und vertheidigte. Daß diese Entzweiung zwischen Katholicismus und Protestantismus, die so lief in die ganzen Weltverhälrnisse eingrif, nicht auf diesem Wege konnte aufgehoben werden, war wohl einzusehen. Konnte doch nicht einmal zwi- schen denen, welche auf gleichem Standpunkte standen, eine Einigkeit zu Stande gebracht wer- den. Zwingli, der über die Lehre von der Ge- genwart Christi im Abendmahl von Luther» ab, wich, und dieser letztere, stritten anfangs durch Schriften. Aber die „Unterrichtung vom Nacht- mahl Christi," welche Zwingly herausgab, halte ihn Luthern nicht genähert, der vielmehr dagegen ein Buch herauegab uuter dem Titel: „daß die Worte Christi: das ist mein Leib, noch fest stehen. Wider die Schwärmgeister." Und das im Vi. Thetl schon erwähnte Gespräch in Mar- burg (1519) entzweiete vielmehr, anstatt zu eini- gen. Indem ein jeder den andern besiegt zu ha- den glaubte, beharrte er nun um so fester. Ei-