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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 70

1851 - Heidelberg : Winter
Zweiter Zeitraum. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zur Theilnng desselben. 486—843. Kap. 13. Die Gründung des fränkischen Reiches. S. Ditt m ar's histor. Atlas, Tab. Viii. (1.) Murz vor dem Einbrüche der Ostgothen in Italien hatte auch der letzte Rest der römischen Herrschaft in Gallien, zwischen der Seine und Loire, durch einen andern germanischen Eroberer sein Ende ge- nommen. t Es hatten sich nämlich einige Zeit zuvor die salisch-mero- w in gischen Franken (d. i. die Franken aus dem Saal- oder Uffel- gau und aus der Meruwe oder dem Meergau, s. Kap. 9, 2) unter Chlodio, Faramund's Sohn, von seinem Regierungssitze Dispargum (dem heutigen Duisborch?) aus—, dann unter seinem älteren Sohne Merwich (Meroväus) und dessen Sohne Child er ich über das nach- malige Südbrabant und Lüttichische längs der Maas und Sambre bis zur Somme verbreitet. Dieser Childerich herrschte so willkührlich, daß die Salier ihn vertrieben und sich dem gallo-römischen Statthalter untergaben. Nach seiner Vertreibung lebte Childerich bei dem König ' Bisinus in Thüringen, bis ihn nach zehn Jahren die Salier wieder in sein Reich zurückriefen. Dahin folgte ihm Basina, die un- treue Gattin des thüringischen Königs, und gebar ihm zu Dornik (Tournay) — den Chlodwig. Dieser war erst 15 Jahr alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. Einzig auf Erweiterung seiner Herrschaft bedacht, verband er sich in seinem 20. Jahre sammt zwei andern fränkischen Fürsten, seinen Vettern, mit den ripuarischen Franken, überfiel unvermnthet den römischen Statthalter S v agrius in Gallien, der seinen Sitz zu Paris hatte, und brachte ihm bei Soissons eine völlige Niederlage bei.

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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 211

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Anfänge der fränkischen Geschichte. 211 dem Könige Bisin und seiner Gemahlin Basina verborgen. Die Franken aber wählten an seiner Statt zu ihrem Könige den Ägidius, der von den Römern zum Oberbefehlshaber der Truppen in Gallien eingesetzt war. Und als er das achte Jahr über sie herrschte, da hatte jener vertraute Dienstmann die Franken heimlich wieder für Childerich gewonnen; darum sandte er Boten an ihn und schickte ihm das halbe Goldstück, das er behalten hatte. Childerich erkannte daraus klar, daß die Franken wieder nach ihm verlangten und ihn selbst zur Rückkehr aufforderten; alsbald kehrte er aus Thüringen heim und wurde wieder in sein Königreich eingesetzt. Als dies geschehen war und Childerich mit Ägidius gemeinsam regierte, verließ Basina ihren Gemahl und kam zu Childerich. Bekümmert fragte er sie, warum sie aus so weiter Ferne zu ihm komme. Da soll sie zur Antwort gegeben haben: „Ich habe deine Tüchtigkeit erkannt und weiß, daß du ein Held bist; deshalb bin ich hergekommen, um bei dir zu bleiben. Denn wisse, wäre mir ein Mann bekannt, der wackerer wäre als du, so hätte ich sicherlich danach getrachtet, sein Weib zu werden, selbst wenn er jenseits des Meeres wohnte." Da freute er sich über solche Rede der Frau und nahm sie zur Ehe; und sie gebar ihm einen Sohn, den sie Chlodowech nannten. Der ward ein gewaltiger Held." So erzählt Gregor, der hier sicherlich alten Liedern folgt. Aber weder die Vertreibung und Rückkehr Childerichs, noch das Königtum des weströmischen Kriegsmeisters Ägidius, des tapferen Nachfolgers des Aetius, gehören der beglaubigten Geschichte an. Ein Thüringerkönig Bisin hat zwar zu jener Zeit gelebt, er war der Vater Hermansrieds und Berthars; auch hieß Chlodowechs Mutter Basina; aber sie war niemals Bisins Gattin gewesen. Daß die Sage vielleicht dennoch einen geschichtlichen Kern in sich birgt, läßt sich immerhin nicht abstreiten.^) Sicher ist, worauf die „gemeinsame" Herrschaft Childerichs und des Ägidius vielleicht hinweist, daß der fränkische König mit dem römischen Statthalter des nördlichen Galliens in enger Verbindung stand, daß er nicht bloß gegen die katholische Kirche eine freundliche Haltung beobachtete, sondern auch dem Statthalter als dessen Bundesgenosse in der Schlacht bei Orleans 463 gegen die Westgoten"*) Hilfe leistete und nach dem jähen Tode des Ägidius für den Sohn und Nachfolger desselben, Syagrius, einen gefährlichen Einfall sächsischer Seeräuber zurückschlug. Es waren nämlich damals, nicht um zu plündern, sondern um Wohnland zu suchen, zur See starke Scharen von Sachsen in die Mündung der Loire eingefahren und hatten die waldigen Flußinseln zwischen Saumur und Angers besetzt. Ihr *) Einen solchen nimmt F. Dahn an; s. dessen Deutsche Geschichte I, 2, S. 46 f. **) Lgl. Band 2, S. 144. 14*

2. Geschichte des deutschen Volkes - S. 38

1905 - Berlin : Vahlen
38 Die Franken. Chlodovech. 4445. grnden. Wir fanden Franken ( 24) am Mittel- und Niederrhein und an der Maas und Waal; die zwischen Assel, Maas und Schelde in der Betuwe und Veluwe und im Toxandergau ansssig waren, nannten sich Salier (wohl Meerfranken von sal, Salzwasser, oder Bewohner des stlich des Zuidersees gelegenen Sallandes, das seinen Namen wohl auch von sal ableitet); stlich von ihnen, in der Gegend von Kln und weiter sdlich bis zur Eifel wohnten die Ripuarier (nach der gewhnlichen Erklrung von ripa, Ufer, nmlich des Rheins), und besonders um Lahn und Sieg saen die ebenfalls zu den Franken gehrenden Chatten ( Hessen). Die salischen Franken hatten sich bereits die Maas und Sambre hinauf in die Gegenden von Lttich und durch das heutige Belgien bis nach Gallien hinein verbreitet. Anfangs khne Seeruber gleich den Sachsen ( 24), hatten sie sich dann auf den Landkrieg beschrnkt. Alle Franken aber waren als Krieger ge-frchtet. Panzer und Helm wurden nur von wenigen getragen; Brust und Rcken blieben blo und wurden nur vom Schild gedeckt; von den Hften ab waren sie mit enganschlieenden Linnen oder mit Riemen umwunden, so da die hohe, straffe Gestalt frei hervortrat. Ihre Bewaffnung bestand vor allem aus der zweischneidigen Streitaxt, die in gleicher Weise zum Wurf wie zum Hiebe taugte, und aus furchtbaren Wurfspieen, die mit Widerhaken versehen waren. Sie selbst schildern sich in ihrer Gesetzes-sammlung als tapser im Felde, fest im Bunde des Friedens, tiefen Geistes, edelgeboren, lichthell von Ansehen, schn von Gestalt, keck, hurtig, abgehrtet. Von ihren Feinden aber wurden sie wohl nicht ganz mit Unrecht als die treulosesten und grausamsten aller Menschen bezeichnet. Noch waren sie Heiden von unbezhmter Wildheit der Gesinnung, doch mit den Rmern Galliens in vielfacher Verbindung. Allmhlich hatten sie aber begonnen, Gallien von Courtray, Cambray und Tournay aus zu erobern, und erst Aetius hatte ihnen Halt geboten. Wie die meisten Germanen, die ihre Heimat verlassen hatten, standen sie unter Knigen, die bei den Franken als auszeichnenden Schmuck das ungeschorene, frei um die Schultern wallende Haar trugen. Ein reicher Kranz von Sagen umgibt die ersten Knigsnamen; mehr der Geschichte gehrt zuerst in der 2. Hlfte des 5. Jahrhunderts Childerich^) an. Er entstammte dem Geschlechte der Merovinger, dessen Name gewhnlich von Childerichs Vater, dem König Merovech, einer freilich sehr sagenhaften Persnlichkeit, hergeleitet wird. Auch den Childerich lt die Sage noch nicht ganz aus ihrem Bereiche. Wegen seiner Sittenlosigkeit, so erzhlt sie, von den Franken vertrieben, floh er zu dem Thringerknig Bisino, der ihn gastfrei aufnahm. Als er in sein Reich zurckkehren konnte, folgte ihm seines Gastfreundes Gemahlin Basina nach, um mit ihm zu leben, da sie sein Heldentum und seine Khnheit" kennen gelernt hatte. Sie ward sein Weib und gebar ihm den Chlodovech. 45. Dieser Chlodovech ist der Grnder des Frankenreichs geworden. Erst 15 jhrig folgte er 481 seinem Vater und fhrte seine salischen Franken zur Eroberung Galliens. Nach dem Untergang des westrmischen Reichs hatte sich der letzte Rest der Provinz Gallien, der schon vorher unter gidius unabhngig genug gewesen war, unter dessen Sohn Syagrius ganz selbstndig gemacht. Chlodovech lie ihn ganz nach deutscher Weise auf-fordern, Ort und Zeit des Entscheidungskampfes zu bestimmen, worauf der Rmer bereitwillig einging. Bei Soissons ward 486 die Schlacht geschlagen. *) Sein Sitz war Tournay, wo 1653 sein Grab aufgefunden worden ist.

3. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 27

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
£7 - k) G e p t d e n. §. 62. Dre Gcpiden, zum gvthischen Stamme gehörig, wohnten zuerst an der Weichsel. Im dritten Jahrhundert kamen sie an Bog und Dniester, wo sie später den Hunnen unterwürfig wurden. Nach Attila's Tode rükten sic iu Dacien ein. und gründeten hier ein mächtiges,Reich, bis 567, wo ihr König, Kurrlmund, von dem Langobarden Alboin besieget, und der gepidische Staat aufgelößt wurde. rner *■" C) Wandernde Völker, welche bleibende Reiche stifteten. a) Franken. §. 63. Die Franken, ein germanischer Völkerbund (z. V- der Chauzen, Attuarier, Brukterer, Chamavex, Kattcn, Salyer rc.) zwischen dem Rheine, der Weser und Elbe, werden zuerst durch einen Einfall in das belgische Gallien, unter dem Kaiser Gordian, 2z7 bekannt. Seit 287 lassen sich Abtheilungen der Franken auf dem linken Rhcinnfer nieder. Vor allen Stammen ragen die Salyer hervor, welche sich bei ihrem Anwachsen in zwei Unter, stämme schieden: die eigentlicheü Salyer und die Ripuarier. Die Verthcilung dieses Bundes unter mehreren Fürsten, welche wahrscheinlich nicht enge zusammenhielten,.verzögerte ihr weiteres Vordringen in Gallien. Mehrmalen hatten sie * es unter Klodio, Meroväus und Childerich versucht, aber ohne bedeutenden Erfolg. Endlich brach Klodwig (Hlodwig Ludwig), Childerichs Sohn, 482 auf, und sezt sich, nach dem Siege über den römischen Statthalter Syagrius bei Soissons, förmlich in Gallien, 486.

4. Mittelalter - S. 1

1879 - Dillenburg : Seel
Geschichte des 3ttittcsastcrs. 1. Die Gründung des Frankenreiches. a. Begründung der fränkischen Herrschaft in Gallien. In den Stürmen der Völkerwanderung war auch Gallien für die Römer verloren gegangen; es hatten sich die Westgothen, Burgunder und Franken große Stücke des Landes angeeignet, so daß den Römern nur ein kleiner Länderstrich, die Umgebung von Soissons (nordöstlich von Paris) geblieben war. Den Nordosten Galliens hatten die Franken inne, als deren ersten König die Sage den Farämund nennt. Der Sohn des letzteren, Namens Chlvbio, eroberte das Land bis an die Somme und war Herr der salischen und ripnarischen Franken (f. Thl. I. S. 143). Chlodio's ältester Sohn Meroväeus oder Mervich erhielt die Herrschaft über die salischeu, der jüngere Sohn wurde Herr der ripuarischen Franken. Des Meroväens Sohn Childerich regierte so willkürlich und grausam, daß ihn seine Franken verjagten und sich dem römischen Statthalter Aegidius unterwarfen. Nach 10 Jahren aber riefen sie ihn zurück, da sie den römischen Herrscherstab zu drückend fanden. Childerich, welcher Zuflucht bei dem thüringischen Könige Basinus gefunden hatte, kehrte zurück. Ihm folgte Basina, die treulose Gattin des Basinus. Diese gebar ihm den Chlodwig (Ludwig), welcher seinem Vater nach dessen Tode im Jahre 481 in der Regierung folgte. Chlodwig war erst 15 Jahre alt, als er den Thron bestieg. _ Er war ein kecker, muthiger und thatendnrstiger Jüngling; sein Charakter zeigt einerseits die Kraft des wilden Barbaren, mit welcher er die Rohheit der Franken zu bändigen wußte, auderntheils jene List und Verschlagenheit, welche ihn geschickt machte, aus der Zwietracht seiuer Nebenbuhler seinen Vortheil zu ziehen. Begierig, feine Herrschaft zu erweitern, oerbanb er sich, als er 20 Jahre alt war, mit andern fränkischen Fürsten und schickte Hopf, Lehrbuch, L 1

5. Leitfaden zum Unterrichte in der allgemeinen Menschengeschichte für Bürgerschulen - S. 45

1813 - Reutlingen : Mäcken
\ Vierte Periode. 45 lang es erst im I. 486 ihrem Könige, Chlodo- wig, der zehn Jahre nachher die christliche Reli- gionslehre annahm, den Theil von Gallien, wel- chen die Römer bisher inne hatten, einzunehmen und den Grund zur fränkischen Monarchie zu legen, welche unter allen, auf den Trümmern des römischen Reichs entstandenen, Reichen das mächtigste ward, da bald noch das Thüringische und Burgundische hinzu kam. Die Untätigkeit der folgenden Fürsten aus dem Merovingischen Hause veranlaßte, daß sie von ihren Staatsbe- dienten ganz unterdrückt wurden. Einer dieser Staatsbedienten, Pipin der Kurze, stürzte 752 seinen König Childerich vom Throne, und erwarb seiner Familie, welche von seinem Sohne die Ka- rolingische heißt, den Besitz des fränkischen Reichs. §. 43- Die wichtigen Bewegungen und Angriffe, wel- che in einer Reihe von 200 Jahren mehrere im Bündnisse stehende nordische und besonders deutsche Völker auf das römische Reich machten, werden in der Geschichte die große Völkerwanderung genannt. Im Zten Jahrhundert geschah der fürch- terlichste Einbruch. Alle Völkerwanderungen be- kamen von Norden her den ersten Stoß, weil dort das Klima rauher und der Boden unfruchtbarer war, als in wärmern Ländern. Die Folgen dieser Iüge waren wichtig. Sie brachten eine gänzliche Mischung aller Nationen hervor, wodurch eine jede derselben von einer Menge Volmtheile befreit, und

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 66

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
66 und verbreiteten sich bis zur Somme. Sie bestanden ursprnglich aus mehreren Stmmen, einigten sich aber allmhlich zu zwei Hauptstmmen, den Saliern im belgischen Gallien und den Ripuariern (Ufersranken) am Rhein und an der Mosel. Als lteste Könige werden Faramund, Chlodio und Merovaeus (Merwig) als Vor-kmpser des Volks und Grnder des frnkischen Herrscherhauses der Merovinger gepriesen. Als Zeichen ihrer Wrde und Geburt lieen die Könige ihr blondes Haar in geringelten Locken der die Schultern wallen, während die brigen Franken das ihrige abschnitten. Des Merovus Sohn war Childerich. Dieser wurde, da er schwelgerisch und un-zchtig lebte, von den Franken vertrieben, und an seine Stelle Aegidius, der rmische Statthalter in Gallien, gewhlt (456). Acht Jahre lang lebte Childerich als Gastfreund bei dem Könige der Thringer Basinus, und als ihn nach des Aegidius Tode die Franken zurckriefen (464481), da verlie Basina, die Gemahlin des Thringerknigs, ihren Gemahl und kam zu Childerich. Und als er sie besorgt fragte, weshalb sie aus so weiter Ferne zu ihm kme, soll sie ihm zur Antwort gegeben haben: Ich kenne deine Tchtigkeit und wei, da du sehr tapfer bist, deshalb bin ich ge-kommen, bei dir zu wohnen. Denn wisse, htte ich jenseits des Meeres einen Mann gekannt, der tchtiger wre als du, ich wrde gewi danach getrachtet haben, bei ihm zu wohnen. Da freute er sich der ihre Rede und nahm sie zur Ehe. Und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Chlodwig. Der war gewaltig und ein tapferer Streiter". (Gregor.) Er folgte seinem Vater in der Regierung, als er kaum fnfzehn 481511. Jahre alt war. Whrend sein Vater mit den Rmern verbndet gewesen war, schlug Chlodwig eine andere Politik ein. Er versuchte den Rest der rmischen Herrschaft in Gallien zu vernichten und das Land, in dem sich Westgothen und Burgunder, Alle-mannen und Franken stritten, fr sich zu erwerben. Diesen Vernichtungskampf erzhlt Gregor Ii, 2627 so: Im fnften Jahre seiner Regierung (486) zog Chlodwig gegen Syagrius, den Statthalter der Rmer, des Aegidius Sohn, der seinen Sitz zu Soissons hatte, welche Stadt vordem schon Aegidius beherrschte. Mit Chlodwig zog sein Verwandter Ragnachar, der auch eine Herrschaft hatte. Da forderte er, da der Kampfplatz bestimmt werde, und Syagrius zgerte nicht und scheute sich nicht, ihm Stand zu halten. Es kam zwischen beiden zur Schlacht. Als aber Syagrius sein Heer zurckgedrngt sah, wandte er sich zur Flucht und eilte flchtig nach Toulouse zum Könige Alarich. Chlodwig aber sandte zu Alarich, da er ihm den Syagrius ausliefere; wo nicht, so werde er mit bewaffneter Hand ihn angreifen, weil er seinen Feind beschtze. Da frchtete Alarich, er mchte den Zorn der Franken auf sich laden, (denn die Gothen sind berhaupt zaghaft), und lieferte Syagrius dem Gesandten aus. Chlodwig aber lie ihn in das Gefngnis werfen und heimlich mit dem Schwerte tobten. Die Herrschaft des Syagrius nahm er in Besitz. Damals wurden durch Chlodwig's Heer viele Kirchen geplndert; denn er war noch im heidnischen Aberglauben befangen. Aus einer Kirche hatten die Franken auch einen Krug von wunderbarer Gre und Schnheit

7. Theil 4 - S. 178

1806 - Berlin : Duncker & Humblot
Ì78 windet alle Schwierigkeiten. Der sanftere Karl- mann, des Kriegsgetümmels müde, legt sein Schwerdt freiwillig aus der Hand, geht nach Rom, sich vom Papst einsegnen zu lassen, und widmet sein Leben stiller Gottesbetrachtung in dem Kloster zu Montecassino (747). Dasselbe hatten kurz zuvor mehrere englische Könige, des- gleichen Rachis, König der Langobarden, und Hunold, Herzog von Aquitanien, gethan. Jetzt stand Pipin allein am Ruder. Ihm gehorchte das ganze weite Frankenreich in Deutsch- land und Gallien. Ihn ehrten die Unterthanen und die Nachbarn. Nichte als der Name fehlte ihm zum König. Was sein Vater noch nicht ge- wagt hatte, versuchte er, und es gelang. Ge- heime Unterhandlungen mit dem Papste gingen voran, und Vontfacius mit seinem mächtigen An- sehen wirkte trefflich mit. Die Sache ward auf einem Reichstage zu Soissons vorgenommen, und zwar wie es scheint, im Jahre 752. Von al- lem, was dabey vorgegangen, wissen wir weiter nichts gewiß, als daß Childerich Iii. abgesetzt, und Pipin zum König erwählt worden. Boni- sacius salbte und krönte den neuen König sammt seiner Gemahlin Vertrade, im Veiseyn der übrigen Bischöfe. Childerich starb wenige Jah- re nachher in einem Kloster im heurigen St. Omer. Sein Sohn Theuderich ward nach der

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 125

1824 - Herborn : Krieger
125 reren Namen Exarchat, eine Provinz bes grte» chischen Reiches. §. 23. Chlodwig. Nach der Schlacht auf den catalaunlfchen Feldern (451) war das Heft des Frankenreichs in den Händen des Mervei, von dem wenig weiter bekannt ist, als daß er seinen Namen auf rin Königsgeschlecht forlerbcc, bet dessen Ge- schichte man, wie an dem verschmähten Orte schaudert, und vorübereilen möchte. Vielleicht gibt es keine Namenanspieiung, die lächerlicher und zumal voller gräßlichen Ernstes wäre, als diejenige ist, welche der Geschichtschreiber Fre- degar von Mervet überliefert har. Chlodio's Gemahiinn, so erzähle er *), badete einst im Meere und harte Umgang mit einem Meer- ungeheuer, von dem sie den Mervet gebar. Die Schuld der Entstehung des Geschlechtes von einem menschlichen Wesen abwälzen, die Würde der Menschheit retten: — will die Fabel wol etwas Anderes? — Anf den Mervei folgte (466) sein Sohn Child er ich, den aber die Franken wegen seiner Lüderlichkei: — das Unedle bezeichne der unedle Name l — absetzten und das Reich der Sorge des römischen Statthalters Aegidius in Gallien übertrugen. Childerich fand bei dem König B t st n us in Thüringen Zuflucht und gast- freundliche Aufnahme; wofür er, als ihm die Bemühung des Franken Wicemad in der Folge den heimischen Thron wieder verschaffte, die Gemahlinn des Gastfrennds, Bast na, ent- *) Hi»t. Franc. «. Ix,

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 212

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
•212 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Anführer hieß Adowaker. Nach dem Tode des bewährten Helden Ägidius bedrohten diese Sachsen die Stadt Angers. Aber Childerich blieb seinem Bündnisse mit den Römern getreu, mit Heeresmacht zog er nach der gefährdeten Stadt und gelangte vor ihre Mauern an demselben Tage wie Adowaker. Er gewann Angers und schlug dann vereinigt mit den Römern die Sachsen aufs Haupt. Nach schweren Verlusten zogen sich diese auf ihre Flußinseln zurück; die Franken verfolgten sie aber auch hierhin, bis Adowaker sich dazu verstand, selbst ein Föderale Roms zu werden. So zeigte sich Childerich stets als zuverlässiger Freund und Verbündeter der Römer und wurde ohne Zweifel für seine treuen Dienste nicht nur mit Sold und Beuteanteil, sondern auch mit Land belohnt. Einen Beweis für seine wohlwollende Gesinnung gegen die katholischen Christen erzählt die Legende von der heiligen Genoveva, der Schntzheiligen von Paris.*) Auf einem seiner Züge soll er durch den Wohnort der von ihm angeblich hochverehrten Jungfrau, durch Paris, gekommen sein, „und da er die Gewalt ihrer frommen Fürbitte über seine Seele kannte und vermeiden wollte, so befahl er, nach seinem Abzug die Thore verschlossen zu halten, auf daß nicht die gottgeweihte Jungfrau ihn erreichen und die Gefangenen losbitten könne, welche er zur Enthauptung bestimmt hatte. Jedoch die Heilige erfuhr alles; mit Staunen sah das Volk, wie sich das verschlossene Thor unter ihren Händen ohne Schlüssel öffnete. Sie holte den König ein, und ihre Fürbitte rettete wirklich den Gefangenen das Leben."**) Diese Erzählung, legendenhaft ausgeschmückt, hat natürlich keinen Anspruch, für beglaubigte Geschichte zu gelten, schon deshalb nicht, weil kaum einzusehen wäre, wie der Römerfreund Childerich in die damals noch römische Stadt käme; aber sie liefert einen bedeutsamen Beweis dafür, wie fest die Katholiken von Childerichs Wohlwollen gegen sie überzeugt waren. Schon damals begannen erklärlicherweise die katholischen Provinzialen, die unter den manischen Westgoten und Burgunder: vielfach bedrückt wurden, sich nach der Herrschaft der Franken zu sehnen, die sich sowohl der römischen Nation als der römischen Kirche freundlich erwiesen. Childerich ebnete dadurch seinem Sohn Chlodowech die Wege zur Eroberung Galliens, die schwerlich gelungen sein würde, wenn nicht die katholisch-römische Bevölkerung dem Eroberer überall freudig entgegengekommen wäre. Das gute Einvernehmen zwischen den Franken und den Provinzialen scheint bis zum Tode Childerichs ungetrübt geblieben zu sein; sogar nachdem Odowakar das weströmische Kaiserreich 476 gestürzt hatte, *) Nicht mit der berühmten Genoveva von Brabant, der Heldin des allbekannten deutschen Volksbuches, zu verwechseln, die erst im achten Jahrhundert gelebt haben soll. **) Siehe Dahn, Deutsche Geschichte Ii, 2, S. 51.

10. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 232

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
232 32. Die Franken vor Klodwig. traten die wilden Waldsöhne Germaniens wie in eine andere Welt. Und je weiter die Franken in das Innere von Gallien vordrangen, desto auffallender wurde dieser Gegensatz. Denn die Franken glichen sich nicht wie die Ostgermanen allmählich der Kultur an, in die sie gerieten, sondern hielten ihre ur- sprüngliche Art weit zäher fest als jene. Das kam daher, weil sie den Zusammenhang mit der Heimat niemals verloren. Sie hausten zwar zum Teil auf römischem Boden, aber ihr Stamm- land, das sich am rechten Rheiuufer an der Ruhr und Lahn aufwärts in das Innerste Deutschlands bis zu den Thüringern hin erstreckte, haben sie niemals fahren lassen; und Deutsche blieben auf drei Seiten ihre Nachbarn: im Norden die Friesen, im Nordosten die Sachsen, im Osten die Thüringer, im Süd- osten und Süden die Alemannen. Das edelste Geschlecht unter den Franken war das der Merowinger, aus dem sie ihre langgelockten Gaukönige wählten. Einer dieser Merowinger war Chlogio, der um das Jahr 430 durch einen kühnen Eroberungszug die Wohnsitze seiner salischen Franken bedeutend nach Südwesten bis über Cambrai hinaus eriveiterte. Gleichzeitig dehnten sich die Ripuarier durch das Moselgebiet gegen die Maas bis oberhalb Verdun aus, so daß die Maas die Grenze zwischen Ripuariern und Saliern bildete. Die südlichen Nachbarn der Ripuarier blieben die Alemannen, deren Eroberungen sich bis zur oberen Seine erstreckten. Am rechten Rheinufer breiteten sich die hessischen oder Oberfranken aus. Von Chlogios Stamm soll Merowig entsprossen sein, den die Sage zum Sohn eines Meerungeheuers macht und von dem das Geschlecht den Namen fuhrt; und dessen Sohn wiederum war Childerich, der als ein König der salischen Franken in Tournai (Doornik) an der Schelde Hof hielt. Von ihm, der das Gebiet der Franken wieder beträchtlich nach Westen hin erweiterte, berichtet eine alte Überlieferung folgendes. Childerich ergab sich einem schwelgerischen Leben. Darüber ergrimmten seine Franken und nahmen ihm die Herrschaft. Er entfloh und kam nach Thüringen, ließ aber daheim einen Vertrauten, der sollte sehen, ob er nicht mit milder Überredung ihm die erzürnten Herzen wieder versöhnen

11. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 210

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
210 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. wieder gut machen könnten, kurz darnach von den Kaisern die alten Lustbarkeiten des Cirkus! Öffentliche Spiele mitten unter Brandstätten und Aschenhaufen, zwischen Blut und Gebeinen von Erschlagenen! Schwarz vom Brande steht die Stadt da, der Fuß wandelt über Gräber — und man verlangt nach dem Cirkus, um sich zu ergötzen! O du größte Stadt Galliens, es ist kein Wunder, daß solches Elend dich traf. Drei Zerstörungen konnten dich nicht bessern; du verdientest in der vierten unterzugehen." Daß Chlogio, der sein Reich zum mächtigsten unter den fränkischen Königsherrschaften erhob, als der geschichtliche Ahnherr des Merowingergeschlechtes zu betrachten ist, unterliegt keinem Zweifel. Doch wissen wir nicht mit Sicherheit, woher dieses Geschlecht, das sich selbstverständlich göttlichen Ursprungs rühmte, seinen Namen führt. Gregor von Tours sagt nur, aus Chlogios Stamm sei, wie manche behaupteten, auch der König Merowech entsprossen, dessen Sohn Childerich gewesen sei. Doch über Merowech selbst, den die Sage zum Sohn eines Meerungeheuers macht, fehlt es ganz an beglaubigten Nachrichten. Wir kennen auch die Namen der Frankenkönige nicht, unter denen Salier und Ripuarier als Hilfsvölker des Aetius in der fürchterlichen Hunnenschlacht des Jahres 451 gegen Attila *) kämpften. Sechs Jahre später aber herrschte bereits über einen Teil der Salier der eben erwähnte König Childerich (457 bis 481), der zu Tournai (Doornik) an der Schelde seinen Hof hielt, der Vater Chlodowechs. Anziehend ist Gregors sagenhafte Erzählung über diesen bedeutenden Fürsten. „Als Childerich König der Franken (d. H. eigentlich nur einer der Könige der salischen Franken, aber freilich bei weitem der mächtigste von ihnen) war, ergab er sich einem schwelgerischen Leben. Darüber ergrimmten die Franken und nahmen ihm die Herrschaft. Und als er vernahm, daß sie ihn töten wollten, entfloh er und kam nach Thüringen, ließ aber daheim einen Vertrauten (noch spätere Überlieferung nennt ihn Wiomad), der sollte sehen, ob er nicht mit milder Überredung ihm die erzürnten Herzen wieder versöhnen könnte. Auch hinterließ er diesem ein Zeichen für den Fall, daß er ohne Gefahr zurückkehren könne, nämlich so: sie teilten zusammen ein Goldstück, die eine Hälfte nahm Childerich mit sich, die andere aber behielt sein Vertrauter. „Wenn du mir," so sprach er zu diesem, „deine Hälfte schickst und sie mit meiner verbunden ein Goldstück ausmacht, so soll mir dies ein Zeichen sein, daß ich ohne Furcht in die Heimat zurückkehren kann." In Thüringen nun hielt sich Childerich bei *) Über diese Schlacht auf den „Katalaunischen Feldern", genauer bei Troyes auf dem „Campus Mauriacus" vgl. Band 2, S. 123 ff.

12. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 385

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Is Klodowäus, Stifter d. fränk. R. in Gallien. 385 Ansehen der Römer in Gallien noch erhalten hatte, auf Befehl seines Kaiser-, Valentian», ermordet wurde; so war diese« Land den Barbaren Preis gegeben. Mero- weus dehnte besonders seine Herrschaft darin aus. Er bemachtlgre sich aller Lander am Niederrhein bis Maynz und ganz Belgiens. — Zugleich setzten sich die vor den Angeln und Sachsen aus Albion fliehenden Britten in der gallischen Landschaft Armorika fest und stifteten darin ein neue» Brittanien (Vrittenland) Kleinbritta- nien, nachher Bretagne. Childerich, Merwichs Sohn, folgte zwar (458) wurde aber bald, da er sich Ge- waltthatigkeiten gegen die Nation erlaubte, abgesetzt. Er floh zum Könige der Thüringer, Basin. Mit Hülfe desselben kehrte er zurück, wurde auch wieder angenom- men, setzte darauf die Eroberungen fort, bemächtigte sich der Stadt — Paris, — welche bi« jetzt noch unter rö- mischer Botmäßigkeit stand, und kriegte auch mit den Sachsen — und andern deutschen Völkern. Kl od wich, oder Ludwig I. (481.) Kl od wich (Klodowäus oder Ludwig) Childerichs Sohn, wurde der eigen,liche Stifter des fränkischen Reichs in Gallien, indem er der Herrschaft der Römer daselbst völlig ein Ende machte. — Er besiegte den römi- schen Slallhakter Siagriu« bei Soisson« und als der- selbe zu dem König der Wefigochen Alarich floh, um bei demselben Hülse zu suchen, zwang er Alarichen, ihn aus- zuliefern und ließ ihn tödten- — Jetzt wollten sich aber auch die Alle mannen (ein deutscher aus verschiedenen Hermanneien bestehender Völkerbunds in Gallien festsetzen. (496.) Klodwig griff sie bei Zülpich an. Die Schlacht war lange unentschieden. Klodwig ihat hg» Ge- 25

13. Geschichte des Mittelalters - S. 148

1854 - Weimar : Böhlau
148 Chlodwig. Die Grün: düng des Franken- reichs. Alle allgemeinen Angelegenheiten waren dem König vorbehalten, der sie mit dem Rath der ihn umgebenden Männer erledigte. Be- stand auch schon in dieser Zeit die Sitte, daß alljährlich im Früh- jahr das Heer sich vor dem König versammelte, so geschah dieses doch auf Geheiß desselben. So steht der salische König da, im Besitz einer Gewalt und Macht, die dem kräftigen Manne die Mittel zu großartiger Thä- tigkeit gewährte. In den königlichen Fiscus floß die Abgabe der steuerpflichtigen Römer, ferner die Einkünfte der königlichen Güter, die Friedensgelder oder was sonst an Bußen dem Könige zufallen mochte, endlich der Ertrag freiwilliger Gaben, wie sie alle Deut- schen ihren Fürsten darbrachten. In der Ausbildung eines solchen Königthums lag die Möglichkeit zu der Gründung eines großen Reiches und der dadurch veranlaßten weiteren Entwickelung aller politischen Verhältnisse. Ob zur Zeit der Aufzeichnung des salischen Gesetzes ein Kö- nig den ganzen Stamm beherrschte, ist aus dem Gesetz nicht zu ent- nehmen. Doch ist es wahrscheinlich, und der König Klodio scheint alle Franken unter seinem Scepter vereinigt zu haben. Auch war es wohl das Geschlecht der Merowinger, welches damals schon das Recht zur königlichen Würde hatte. Die Sage führt dasselbe auf einen König Merovech zurück, den sie später als Klodio setzt. In der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts herrschte über die salischen Franken Childerich, der seine Burg zu Tournay hatte. Unter ihm stehen die Franken noch mit den Römern in mannig- facher Verbindung. Eine alte Ueberlieferung sagt, daß Aegidius, der die sinkende Römermacht in Gallien vertrat und mit dem Chil- derich verbunden war, acht Jahre lang über die salischen Franken geherrscht habe und erst dann vertrieben worden sei, als er durch Steuern den Freiheitssinn des Volkes verletzte. Der Nachfolger des Königs Childerich war sein Sohn Chlod- wig, kurz nach dem Jahre 480. Damals hatte der letzte Kaiser des weströmischen Reiches dem deutschen König Odoaker in Italien Platz gemacht, und in allen Provinzen des Westreichs hatten sich deutsche Völker oder Abtheilungen deutscher Heere niedergelassen. Im Westen und Süden waren die alten Grenzen deutschen Landes überschritten, und während einige Stämme in den ferneren Pro- vinzen neue Reiche gründeten, breiteten andere sich langsam aus und erweiterten dauernd die Grenzen deutscher Bevölkerung. War dies früher von den Saliern geschehen, so thaten dasselbe jetzt in anderen Gegenden auch andere fränkische Völkerschaften. Die Rhein- städte fallen in ihre Hände, und Köln wird der Hauptsitz eines Stammes, welcher von seinen Sitzen an dem Uferlande den Na- men Riparii oder Ripuarii erhalten hat. Sie scheinen sich west- wärts bis zur Maas ausgedehnt zu haben. Auch das Moselland wurde von den Franken eingenommen. Sie besetzten auch weitere Striche gegen Süden, wo sie den Alemannen und Burgundern be- gegneten. So weit die Lande um Maas, Mosel und Saar deutsch geworden sind, ist es durch fränkische Bevölkerung geschehen. Nur in dem nördlichen Gebiet der Maas berührten sich die rheinfränki-

14. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 59

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
bis zur Entstehung des deutschen Reichs. 59 Titel geführt, aber nie durch Thatsachen sich dessen würdig 'gemacht habe; oder ob der Königstitel dem Manne gebühre, der mit jedem Tage durch eine kraftvolle Regierung das Beste der Nation besorge? — Die Antwort erfolgte der genommenen Abrede nach; Pipin ward als König anerkannt, und vom heil. Bo- nifacius im Namen des Papstes gekrönt und gesalbt; der lezte Mcrovinger Childerich Iii verschwindet im Kloster. §. 14. Des Papstes Bereitwilligkeit z§r Beförderung der Wünsche Pipins entsprang aus mehr als einer Ursache. Die Bischöfe Galliens waren bisher von dem römischen Stuhle ganz unabhängig gewesen. Die Regenten aus Pipins Stamme wünschten den heid- nischen Theil der Franken und mehr noch die ihrem Regimente unterworfenen jenseits des Rheins woh- nenden Deutschen zum christlichen Glauben gebracht zu sehen. Die christliche Religion bewirkte durch die Prediger derselben mildere Sitten und mehrere Folg- samkeit gegen den Gebieter. Zur Erreichung des Endzwecks waren mühselige und gefahrvolle Missio- nen unentbehrlich, deren Unternehmung sich von den wohlgenährten gallischen Geistlichen nicht erwarten ließ. Aber eben damals hatte der Orden des h. Be- nedictus in Irland und den nahe gelegenen kleinern Inseln eine Anzahl zu diesem Endzwecke sehr tüchti- ger Schüler gezogen. Diese nahmen das schwere Ge- schäft über sich; man stiftete mehrere Klöster, endlich

15. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 23

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Zweite Periode. Das Irankenreich. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zum Vertrag von Verdun. 1. Chlodovech. 481 Chlodovech, Childerichs Sohn, gründet das Frankenreich. Chlo- 486 dovech besiegt den Römer Syagrtus bei Soissons und verleibt dessen Gebiet, den nördlichen Teil von Gallien, seinem Reiche ein. 496 Chlodovech besiegt die Alemannen am Mittel- und Oberrhein bei Zülpichs?); ein Teil ihres Landes fällt an das Frankenreich. — Im heißen Schlachtgewühl richtet Chlodovech sein Gebet an Christum, an den seine Gattin glaubt. Bei seiner Taufe sagt der heilige Remigius: „Beuge still dein Haupt, Sigambrer; bete an, was du bisher zerstörtest, zerstöre, was du angebetet hast." Der „allerchristlichste König". Chl. nimmt das Athanasianische Bekenntnis an. 507 Chlodovech besiegt die Westgoten beivougle und breitet nun sein Reich bis über die Loire aus. 511 Chlodovech stirbt. Bei seinem Tode hinterließ er ein Reich, welches fast ganz Gallien und im heutigen Deutschland die Rheinlande umfaßte. Seine Nachkommen heißen die Merovinger. Hauptstadt des Reiches ist Paris. 2. Die Merovinger. 511 Das Reich Chlodovechs wird unter seine Söhne verteilt. Der älteste Sohn, Theoderich, erhält den östlichen, deutschen Teil (Australien, Hauptstadt: Metz); die drei übrigen Söhne teilen den westlichen und südlichen Teil des Reiches (Neustrien, Hauptstädte: Paris, Soissons und Orleans). 530 Die Thüringer unter ihrem König Ermansried werden von Theoderich geschlagen, und ihr Land fällt an das Frankenreich. 532 Burgund wird von den drei jüngeren Söhnen Chlodovechs er- obert und ebenfalls dem Fransenreiche einverleibt. Das Frankenreich zerfällt nun in drei große Teile: Neustrien (Gallien), Burgund und Au st rasten (Franken, Alemannen. Thüringer. Bayern).

16. Das Mittelalter - S. 21

1885 - Heilbronn : Henninger
4. Kap. Die zweite Hälfte der Völkerwanderung, von 476—568. 21 uncl ihr Hab und Gut von den Siegern an sich gerissen; die ändern Römer wurden Heloten gleich (Teil I S. 31) unter die Sieger verteilt und angehalten, an dieselben den dritten Teil dei Ernte abzuliefern. Seit aber die anfänglich entweder noch heidnischen oder arianischen Langobarden den katholischen Glauben angenommen hatten (um 650), vollzog sich doch eine Verschmelzung der Römer und Langobarden zu einer Nationalität, ?>dei Hof von Pavia wurde ein Sitz künstlerischer Bestrebungen und litterarischer Kultur“; nicht blofs die lateinische Civilisation erhielt sich und romanisierte allmählich auch die Germanen; auch die römische Städteverfassung bestand fort und trieb im 12. Jahrhundert frische Reiser. g. Wie die Langobarden sich in Italien festsetzten und es gegen Avaren, Griechen und Franken behaupteten, so wurde in Gallien von den Franken ein Reich gegründet, welches die größte Zukunft hatte. Die Franken zerfielen in salische Franken, so von ihren Wohnsitzen an der Sala oder Yssel genannt, und in ripuarische („Uferfranken“), die um Köln angesiedelt waren; die Gesetze der ersteren wurden um 450 lateinisch aufgezeichnet und das Gesetzbuch selbst heifst lex Sälica; es gibt Kunde von sehr alten Zuständen, welche den Schilderungen bei Täcitus entsprechen, und läfst uns u. a. die Abstufungen des Wergeides (S. 11) genau erkennen; alles beruht auf dem festesten Zusammenhalt der Familie, weshalb die Töchter kein Erbrecht an Grund und Boden haben, da das Land der Familie gehört und die Töchter aufserhalb der Familie heiraten können. Weder die salischen noch die ripuarischen Franken bildeten ein einziges politisches Gemeinwesen; zu diesem wurden sie erst am Anfang des 6. Jahrhunderts dadurch verschmolzen, dafs sie erobernd aufgetreten waren und so das Bedürfnis nach einheitlicher Leitung sich gebieterisch geltend machte. Während die Goten in römische Dienste traten und als solche Dienstvölker sich auf dem Boden des Reichs niederliefsen, erschienen die salischen Franken, ähnlich wie die Vandalen, als Feinde; unter ihren Stammhäuptern Clöjo, Merowech und Childerich setzen sie sich in der Gegend von Tournay fest; aber erst Childerichs Sohn Chlödowech (Chlodwig) hat ihnen eine gewaltige Macht verliehen. «. Er besiegte 1) zuerst den Syägrius, welcher noch als römischer Statthalter mit dem Titel eines Patricius in Nordgallien residierte, 486 bei Soissons und nahm dessen Gebiet ein; dann unterwarf er 2) 496 die Alamannen, die in einer heifsen

17. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 213

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Anfänge der fränkischen Geschichte. trat darin keine sichtbare Veränderung ein, zumal Odowakar feinen Einfluß im nördlichen Gallien auszuüben vermochte und jener öfter erwähnte Rest römischer Herrschast unter Syagrius, dem rechne des Agit>iuv, sich selbständig fort erhielt. Lange konnte unter so veränderten Verhältnissen allerdings ein gänzlicher Umschwung in der Politik der Frankeukomge nicht ausbleiben, er vollzog sich aber erst durch Childerichs -Lohn und Nachfolger. Childerich starb nach einer langen und erfolgreichen Regierung m seinem Herrschersitz zu Tournai im Jahre 481. Er hinterließ außer seinem fünfzehnjährigen Sohn Chlodowech drei Töchter Atudesleda, Alb 0 fleda und 2 ante d)il t>, von denen die erstgenannte später die Gattin des großen Ostgoten Theoderich, die Mutter der edlen und unglücklichen Amalaswintha wurde. Childerich wurde in Tournai bestattet, und hier ist auf dem Friedhofe der Kirche zu St. Brixius im Jahre 1653 fein Grab wieder aufgefunden und geöffnet worden. Der kostbare Inhalt des Königsgrabes wurde leider zerstreut und ging zum größten Teil verloren, der kleine Rest befindet sich gegenwärtig im Museum des Louvre zu Paris, -tod) wurde der Fund glücklicherweise sogleich für die Wissenschaft verwertet, indem der Erzherzog Leopold Wilhelm von Östreich feinen gelehrten Leibarzt Johann Jakob Chiflet veranlaßte, eine genaue Beschreibung davon mit den Abbildungen der gefundenen Gegenstände herauszugeben. Das gewissenhafte Werk erfchien im Jahre 1655 zu Antwerpen. In dem Grab des Königs sand man zwei menschliche Schädel *) und den eines Pferdes, außerdem aber den ganzen Ornat und die Waffenrüstung, in der Childerich beigesetzt worden war, nämlich Reste von Gewändern, besonders des Königsmantels aus golddurchwirkter Purpurseide; den Harnisch, die Lanzenspitze, zwei Schwerter und die Streitaxt, alles von Eisen; den Siegelring mit dem Biustbilde des Königs im wallenden Lockenhaar und der Umschrift Chilclirici regis; ferner viele goldene und silberne römische Münzen, Artn- und Fingerringe und eine Menge Zieraten und Kostbarkeiten, mit denen das Roß, die Rüstung und der Mantel geschmückt waren, darunter mehr als dreihundert goldene, mit roten Edelsteinen verzierte Bienen, die verstreut aus den Königsmantel geheftet waren und die daher in neuer Zeit Napoleon der Erste als ein Abzeichen der französischen Kaiferwürde unter feine Insignien aufgenommen hat. Nur sehr wenige dieser Gegenstände sind noch im Louvre erhalten, darunter aber gerade die Lanzenspitze, ein Schwertgriff und die Streitaxt des Königs, und fo steht**) Childerich, besten Anfänge noch in sagenhaftes Dunkel gehüllt sind, mit feinem Ende im vollsten Licht der *) Da sich auch weiblicher Schmuck in dem Grabe fand, so muß man wohl annehmen, daß der König mit seiner Gattin zusammen beigesetzt worden ist, oder daß die Überreste des Paares erst später in einem Grabe vereinigt wurden. **) Wie Arnold, Fränkische Zeit 1, S. 83 sagt.

18. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 45

1891 - Dresden : Höckner
— 45 — altgermanisches Wesen aufzugeben. Durch Besiedelung Galliens wurden sie Erben der hier besonders tiesgewurzelten christlich-römischen Bildung und als solche berufen, am Ende alle romanischgermanischen Nationen des Festlandes unter der in christlichgermanischem Geiste erneuerten Kaiserherrschaft zu vereinigen und so der abendländischen Welt eine neue Gestaltung zu geben. 2. Die Franken zerfielen in 2 Hauptgruppen, die Salier -(Seesranken von sal oder sale — Salzwasser) westlich vom Niederrhein und die Ripuarier (Uferfranken) am Mittelrhein; beide wieder in eine Menge einzelner Gauherrschaften unter eigenen Gaufürsten oder Gaukönigen und ohne jede politische Verbindung untereinander. Das Schwergewicht ging bald auf die salischen Franken über, die 431 von der unteren Maas und Schelde (Toxandrien) unter dem ersten geschichtlichen Könige Chlo gio, aus dem Geschlechte der Merowinger, bis zur Somme (Cambrai) vordrangen, allerdings noch unter römischer Hoheit. Der in Tournai (Doornik), dicht an der Südgrenze seines Gebietes, residierende Childerich (457 — 481, Grabfund 1653) kämpfte als Bundesgenosse des Ägidius, des römischen Statthalters im nördlichen Gallien, gegen Westgoten und Sachsen und stand bereits im freundlichen Verhältnis zur katholischen Kirche (H. Genoveva). 3. Auf dieser Grundlage schuf Childerichs Sohn Chlodo-wech oder Chlodwig (481 — 511), der seinem Vater erst 481 15 jährig in dem salischen Kleinkönigtum von Tournai folgte, durch eine Reihe von Eroberungskriegen die fränkische Großmacht. Mit seinem Vetter Ragnachar, dem Gauköuig von Cambrai, warf er sich nach dem Tode des mächtigen Westgotenkönigs Eurich (S. 46) auf Syagrius, den Sohn und Nachfolger des Ägidius, und schlug ihn 486 bei Soissons. 486 Dieser floh zu König Alarich Ii. nach Toulouse, wurde aber ausgeliefert und in der Haft getötet. Dadurch unterwarf Chlodwig den noch unabhängigen Rest römischer Herrschaft bis zur Loire, in welchem nun die fränkische Heer- und Gerichtsverfassung eingeführt wurde. Die Römer behielten ihre persönliche Freiheit, ihr Privatrecht, ihre Steuerverfaffung und im Ganzen auch ihren Grundbesitz; für sich und sein Volk nahm der Sieger nur das Staatsgut und die herrenlosen Ländereien. Kurz nachher unterwarf sich der aremorikanische Freistaat an der atlantischen Küste (Bretagne). 4. Zehn Jahre fpäter errang Chlodwig mit dem Ripuarier-

19. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 54

1869 - Hannover : Hahn
54 der als der eigentliche Begründer des deutschen Gesammt- ftaates betrachtet werden muß, hat in richtiger Würdigung der Kräfte des Reichs und der Stellung der in ihm vereinigten Nationalitäten den Sitz der Herrschaft in die alte Heimath zurück- verlegt. 5) Ueber zwei Jahrhunderte hat das Frankenreich bestanden, bis die einander fremdartigen Elemente sich schieden und in ein west- fränkisches (Frankreich) und ostfränkisches (Deutschland) Reich zerfielen, jenes mit gemischter sogen, romanischer, dieses mit rein erhaltener gemanischer Bevölkerung, Sprache und Gesittung. 6) Die bedeutsame Veränderung und Umwandlung, welche in Folge der Entstehung des Frankenreichs in der bisherigen Stellung der deutschen Stämme und Völker zu einander eingetreten sind, waren zwar zunächst auf dem Wege der Gewalt, durch Waffenglück, bewirkt worden. Aber den Waffen ist die Predigt des Evangeliums gefolgt; die alten Stammesgötter, die in der Verschiedenheit ihrer Kulte die Trennung und den Gegensatz der Stämme unterhielten, wichen der versöhnenden Kraft des christlichen Glaubens, der bei der Innigkeit, mit welcher ihn bald das deutsche Gemüth erfaßte, das starke geistige Band nationaler Einigung der Deutschen geworden ist. Mit der Aus- breitung des Christenthums in Deutschland und der neuen Ge- sittung, welche in christlichem Boden ihre gemeinsamen Wurzeln trieb, beginnt erst eine eigentlich nationale Geschichte des deutschen Volkes und seiner Kultur. §. 28. Eroberung Galliens durch die Franken. — Chlodwig. 1) Während in den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts die Herrschaft der Römer in Gallien durch die Beutezüge germanischer Schaaren, insbesondere den Einfall der Vandalen, gebrochen wurde, waren auch die Franken von ihren bisherigen Sitzen weiter in Gallien vorgedrungen, Salische Franken hatten sich vom Deltalande des Rheins über das nordwestliche Gallien, über Belgien hinaus bis zur Somme, ripuarische von Cöln aufwärts bis Mainz verbreitet. 2) Die Franken waren noch in mehrere Herrschaften getheilt unter besondern Herzogen oder Heerkönigen, unter deren ältesten die Sage Faremund nennt. Sein Enkel Mervei (Merovaeus) lebte zur Zeit des Hunnensturms; von ihm führt das später zur Alleinherrschaft gelangte fränkische Königsgeschlecht den Namen Merwinger oder Merovinger. H 3) Gegen Ende des 5. Jahrhnndertsragten unter den salischen Franken König Childerich zu Dornik (Tournay), und unter

20. Geschichte des deutschen Volkes - S. 32

1871 - Berlin : Vahlen
32 Die Franken. Chlodwig. 4446 von ihnen sich mit der rmischen Militaircolonie der Sigambrer ( 10) zu einem Volke verschmolzen hatte. Diese, zwischen Assel, Maas und Scheide an-feffig (in der Beetuwe, Meeruwe, Brabant zc.) nannten sich die falifchen Franken; der andere Theil, aus Brukterern und Chatten zusammengeschmolzen, ursprnglich in den Gebirgen zwischen Sieg und Ruhr heimisch, war an den Rhein in die Gegenden von Kln vorgedrungen, und nannte sich Ribuarifche Franken. Die falifchen Franken hatten sich bereits die Maas und Sambre hinauf, in die Gegenden von Lttich, und durch das heutige Belgien bis nach Gallien hinein verbreitet. Anfangs khne Seeruber gleich den Sachsen ( 24), hatten sie bereits auf den Landkrieg sich beschrnkt. Alle Franken aber waren als Krieger gefrchtet. Panzer und Helm wurden nur von Wenigen getragen,. Brust und Rcken blieben blo und wurden nur vom Schild gedeckt; von den Hften ab waren sie mit enganschlieendem Linnen oder mit Riemen umwunden, fo da die hohe, straffe Gestalt frei hervortrat. Ihre Bewaffnung bestand vor Allem aus der zweischneidigen Streitaxt, die zum Werfen wie zum Hauen taugte; und aus furchtbaren Wurfspieen, die mit Widerhaken besetzt waren. Sie selbst schildern sich in ihrer Gesetzsammlung als tapfer im Felde, tiefes Geistes in ihren Anschlgen, an Leib edel und gesund, wohlgebildet, keck, hurtig,, abgehrtet. Von ihren Feinden aber wurden sie, und wohl nicht mit Unrecht, als die treulosesten und grausamsten aller Menschen bezeichnet. Ihre Könige trugen als auszeichnenden Schmuck das unbeschorne, frei um die Schultern Wal-lende Haar. Noch waren sie Heiden von uubezhmter Wildheit der Gesinnung, doch mit den Rmern Galliens in vielfacher Verbindung. Allmhlich hatten sie aber begonnen, auch ihrerseits Gallien von Norden her zu erobern, und erst Aetius hatte ihnen einen Damm gesetzt. Childerich, ein König, den die sa-tischen Franken wegen seiner Sittenlosigkeit vertrieben, floh zu dem Thringer-knig Bafiuus, der ihn gastfrei aufnahm. Statt des Dankes entfhrte ihm Childerich, als er in fem Reich zurckkehren konnte, fem Weib, die ihm den Chlodwig gebar. 45, Dieser Chlodwig ist der Grnder des Frankenreickes geworden. Erst 15jhrig, folgte er, 481, seinem Vater und fhrte feine falifchen Franken 486 zur Eroberung Galliens. Nach dem Untergange des westrmischen Reiches hatte sich der letzte Rest der Provinz Gallien, erst unter Atius, nach dessen Ermordung unter Aegidius ( 36) ganz selbstndig gestellt. Jetzt gebot Sy-agrius, der Sohn des Aegidius, der das noch.rmische Gallien. Chlodwig lie ihn auffordern, ganz nach deutscher Weise, Ort und Zeit des Entscheidungs-kampfes zu bestimmen, worauf der Rmer bereitwillig einging. Die Schlacht war bei Soiffons, 486, Syagrius unterlag und floh zum Westgothenknige, von dem er fchmhltch an Chlodwig ausgeliefert ward, der ihn tdtete.^ Gallien bis zur Loire befetzte Chlodwig mit feinen Franken. Dieser Flu bildete nun die Grenze gegen die Westgothen, die Mosel die Grenze gegen die Alamannen, die Cte d'or gegen die Burguuden. 46. Die Burguuden, deren Gebiet vom Kamm der Hochalpen bis zu den Sevennen und bis Avignon an der Rhone reichte, standen unter zwei Brdern, Guudobad und Godegisel, von denen der erftere einen dritten Bruder, Chilperich, durch Mord aus dem Wege gerumt, einen vierten, Godemar, im Kriege getodtet hatte. Chlodwig warb um Chilperichs hinterlassene Tochter Chlothilde, und erhielt so in jedem Fall einen Grund zum Kriege. Schlugen die Burguudeuknige sie aus, so war eine Beleidigung zu rchen; gewhrten sie sie ihm, so erbte er mit ihr einen Theil des Landes und die Blutrache fr den gemordeten Vater. Die Brder wagten nicht, ihn abzuweisen; Chlotilde aber,.