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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 36

1826 - Kempten : Dannheimer
56 —0— geschriebene Gesetz, und in welchem Geiste war selbes abgefaßt? Antw. Das erste schriftliche Gesetz gab Herzog Gart bald H. seinen Bojoaren. Da man bisher in Baiern noch kein geschriebenes Gesetz hatte/ so wendete sich der baierische Hof an den fränkischen König Dago- bert l., um Mittheilung der in Allemanien vorhandenen Gesetzsammlung. Dagobert bewilligte nicht nur die Mtttheilung dieser Gesetze, sondern ließ selbe durch erfah- rene Männer seines Landes, mit Beiziehung baierifcher Edlen in eine den Volks-Verhältnissen Bojoariens ent. sprechende Ordnung bringen, nach dem Wunsche der baie. rischen Nation Zusammentragen, woher dann kommt, daß vieles, was in den allemanischen Gesetzen auf Baiern paßre, in die baterischen Gesetze wörtlich ausgenommen wurden. —> Der Geist dieser Gesetzsammlung war rauh wie das stebente Jahrhundert. / Die damaligen Rechte Baierns hatten ein und zwanzig Abtheilungen, voran standen die Befugnisse der Geistlichkeit; dann erst die des Herzogs. Ihnen nach folgten die Satzungen von den Freien, von Heiraihen, von Leibeigenen, Freigelasse- nen, Eheweibern. Besondere Abschnitte behandeln die Verbrechen des Diebstahls, der Mordbrennerei, des Gränz. frevels, andere dagegen die bürgerlichen Rechte der Un. terpfander, die geliehenen und verkauften Dinge, die Ver- hältnisse der Zeugen, Kämpfer, und wie es mir den Tod- ten zu halten fei. — Hunde, Jagdvögel. Obstgärten, Wäl- der und Bienen waren besondere Gegenstände dieser Ge- setzsammlung, und zeigen, wie wichtig ste im Haushalt der Menschen dortiger Zeit waren; und obwohl die Ur- spräche der Borer die keltische war, so ist dieses erste Ge- setzbuch Bojoariens doch in lateinischer Sprache abgefaßt, welche Sprache stch bei den römischen Abkömmlingen selbst im Volke noch nicht verloren hatte. Frg. 2l)) Wie lange regierte Garibald Ii.? Antw. Dreisig und ein Jahr dauerte Garibald n. kräftige Negierung in Baiern, im Jahr 640 erfolgte sein Hinrritt.

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1. Erdbeschreibung von Europa - S. 297

1805 - Reutlingen : Mäcken
297 Teutschland. fey als jezt. Baicrn gehört demnach nicht unter die bevölkerte Lander, und darf sich keinem Oester, reich, noch weniger Schwaben gleich stellen. Da die Baiern ein gutes Land, und Plaz genug haben, sich auszubreiten, auch Lebensbedürfnisse im Vater, lande, so herrscht Wohlstand und Zufriedenheit unter ihnen. Und die Baiern sind ein gutes Volk, welches viele natürliche gute Anlagen, nur keine Bildung hat. Friedrich der Große pflegte Baiern ein Paradies von Thieren bewohnt, zu nennen. Beides ist unrichtig. Baiern hat nichts paradiefl, sches und feine Bewohner nichts thierifchcs. Sic sind noch in grober Unwissenheit und Aberglauben, allein davon fallt die Schuld nicht auf das Volk, sondern auf eine schlechte, vorhergehende Verwal. tung des Landes, und aufdie Möucherei. Beide sind bekannt, und besonders die Unwissenheit der Geistlichen in Baiern übersteigt allen Glauben. Jezt aber gehr dieser gewiß guten Nation der Tag auf, denn der gegenwärtige weife Kurfürst und sein vortrefflicher Minister Montgelas geben sich alle Mühe die Baicrn, besonders von Seite der Reli. gion aufzuklären. — Seit 1799 bis 180? sind unter dem jezigen Kurfürsten in Baiern allein 1 n,566 Iaucharte öde Gründe urbar gemacht worden; an 224,675 wird gearbeitet, und 14,,; 42 liegen noch wüste. Es lagen also 477 58; Iaucharte, oder 716,374 Morgen gu. len Bodens wüste. Ueberdies wurden 11236 Iaucharte einmädiger Wiesen zweimädig, 9241 Iaucharte Brachfelder mit Futtcrkräutern gebaut, auch 700 neue steinerne Häuser gebaut.

2. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 18

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
— i3 —. Als man seinem Vorschläge kein Gehör gab, brach er mit seinen Ungarn in Ostbaiern ein und richtete große Verheerungen an. Aber Kaiser Con- rad, der Vater des wirklich unter dem Namen Heinrich Vi. erwählten jungen Herzogs in Baiern, schlug die Ungarn zurück, und dieser regierte nun über Baiern, selbst dann noch, als er im Jahr 1039 nach dem Tode seines Vaters den deutschen Kaisersthron bestiegen hatte. In der. Folge übertrug er jedoch einem Gra- fen von Lurenburg die Regierung von Baiern, und dieser trat im Jahr 1042 unter dem Namen Hein- rich Vii. dieselbe an. Auch unter dessen Regierung fielen die Ungarn verschiedenemalen in Baiern ein. Nach dem Tode dieses Herzoges sezte der Kaiser Heinrich Iii. eigenmächtig den Grafen von Zütphen, einen Anverwandten des kaiserlichen Hauses, zum Herzog von Baiern ein; aber derselbe wurde auch, nachdem er sich mit ihm entzweiet hatte, wieder abgesezt, und den Baiern ein drei- jähriger kaiserlicher Prinz, unter dem Namen Hein- rich Viii. und unter der Leitung eines Vormundes, als Regent gegeben. In der Folge bestieg auch dieser Heinrich Viii. den durch den Tod seines Vaters im Jahr 1056 erledigten deutschen Thron, und nun wird aber- mals ein Kind, der 2jährige Bruder des nunmeh- rigen Kaisers den- Baiern als Regent aufgedrun- gen. Doch dieser starb nach wenigen Monaten. Eine Zeitlang führte noch dessen Mutter Agnes,

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 324

1826 - Kempten : Dannheimer
324 o 235 allen ft ein, österr. Feld- herr. ,yy. 200. Wanderung der Handwerks- gesellen. S- >57. Wappen- Verleihung. S- ir3 Wartenberg, Grafen, de- ren Entstehen. S- >90. Er- löschen. S- 2,6. Masken. S- 47. 55. Wasserburg, Grafschaft, fallt an Baiern. S- 129. Weihenstephan, dessen Gründung S- 44- Weinbau in Baiern S- 12 z,. 11q, — am Main 98. Weifsenburg wird Baiern zugetheilt. S- 256. Weifen, deren Ursitz am Lechrain S. 28, herrschen in Baiern S- 86- >0r. in, ihre Stammgüter werden verkauft S- lil), kommen an Baiern G- i35. Werlingen fällt an Baiern S- 22y. Werth, Feldherr der baiern S- 200, Verräther an Fürst und Volk. S- 2o1. W e st g 0 t h e n. G 298. Wiedergeburt derbojischen Selbstständigkeit. S 25 26 Wiedertäufer in Baiern S- '85. Wiener - Congreß. S. 283. 286. Wiesensteig, erwirbt Bai- ern G- >94- Wilhelm, der Standhafte. S- 182. i83- Wilhelm, der Fromme. S- 190. >91. Wilhelm, Herzog von Bai- ern. S. 292. Windelechen. S 9. W i n d s h e i m mit Baiern ver- eint. S. 256. Wissenschaften, deren erste Dlüthe in Baiern. S. >72. 174. >90. 216. W i t t e l s b a ch, uralte Stamm- burg der Luitpoldinger. S- 97. 127 Wittelsbacher, S 1,5. de- ren Ur - Abstammung S. 28. Wohlstand des Volkes fängt an zu blühen. S >74. Wrede, Feldherr. S. 259. 269. Fürst und Marschall. S. 28«. 262. Wu l trade, fravkischekönigs- Wittwe,. S 32. W ü r t e m b e r g , Tauschver- trag mit selbem. S. 272. Würzburg, dessen Gründung, S. 98.30t). Baiern zugethei't, S. 256 abgetreten, @. 262. wieder erworben, S. 28b.— Universität. S. 277. Zehent, war schon im alten Bojoarien üblich S. 31, des- sen Theilung S. 80, Nach- laß 274. Zölle, deren Abstellung. S. >49. Zunftwesen, dessen Ursprung in Baiern. S. 157. Schwä- chung. S 248. Zw eich rück, die alte pfälzi- sche Stammburg mit Baiern wieder vereinigt. S. 28k). Zweikampf. S. 29.

4. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 108

1822 - München : Lindauer
108 fahl ihm, in Gegenwart derselben den Eid der Treue, vermag welchem künftig der baierische Regent und die Ration vom fränkischen Hofe abhängig seyn sollte, zu schwören, und damit die Feyerlichkeit einen desto größern Nachdruck erhielt, seine Hände auf die Re- liquien der vier französischen Schutzheiligen (des h. Dionistüs, Rusticus, Eleutherius und Martinus) zu legen. Alle anwesenden vornehmen Vaiern in des Prinzen Gefolge mußten den Eid ihres Herzogs mit den ihrigen bekräftigen. Von nun an behandelte Pipin den jungen Herzog, wie seinen Vasallen und Uurerthan, und Baiern, wie sein eigenthümliches Land. So mußte Tassilo im I. 758 in einen Krieg, welchen Pipin wider die Sachsen vornahm, dann in den I. 760, 761 und 762 in den Feld- zügen wider den Herzog von Aquitanien persönliche Dienste leisten, und von Zeit zu Zeit wurden aus Baiern Truppen ausgehoben; endlich wurden sowohl die Baiern, als am meisten Tassilo dieser Knecht- schaft müde. Tassilo hatte nunmehr seine Minder- jährigkeit zurückgelegt; und hatte wahrscheinlich von den Ständen in Baiern emen Ruf erhalten, in sein Vaterland zurückzukehren, und die Regierung anzutrekten. Als er nun im Jahr 76z den Pipin auf einem Feldzuge wider die Aguitanier begleiten sollte, verließ er, ohne von jemand Abschied zu «eh-- ruen, plötzlich das Lager, und kam, von seiner Würde begleitet, zu seinen Baiern zurück, welche ihn mir unaussprechlichen Freuden empsiengen. So- gleich erklärte er sich als den rechtmäßigen, als ei- nen ganz freuen, und von uiemand abhängigen Re- gerrteu von Baiern, und jenen Eid, welchen ihm, als einem zwölfjährigen Prinzen, Pipirr im I. 7a7 abgenörhigk harre, für unrechtmäßig und ungültig. -, X 2) Wir

5. Das Mittelalter - S. 75

1866 - Leipzig : Brandstetter
73 König, der Aller Kräfte vereinigte, es vor^jeder Gefahr besser schützen werde, und erwählte (584) Autharis, den Sohn Kleph's, einen schönen, tapfern und klugen Mann. Der waltete mit Weisheit im Innern des Landes, sicherte die Grenzen und verband sich mit den Baiern gegen die Franken, welche stets in Unfrieden lebten mit den Longobarden. Der Volksstamm der Baiern hielt seit dem Fall der Ostgothen zum Reich der Franken, aber er war ihm nicht zinsbar, und wurde von eigenen Fürsten beherrscht. Damals war Garibald Herzog der Baiern, der hatte eine holdselige Tochter Theudelinde. Um diese warb nun König Autharis durch Gesandte, und Garibald sagte sie ihm zu. Da kam Autharis selber, den Baiern unbekannt, als sein eigener Botschafter verstellt, zu Garibald, und bat um die Gunst, die Braut zu erschauen, damit er ihre Gestalt und ihr Antlitz dem Könige daheim beschreiben könnte. Als er sie nun erblickte, überwältigte ihn ihre Schönheit, und er bat um einen Becher Wein aus ihrer schneeweißen Hand. Die Fürstentochter kredenzte ihm denselben, und als ihn der Unbekannte zurückgab, berührte er wie von ungefähr ihre Finger und Wangen. Darüber erschrak die Jungfrau, und voll Schaam erzählte sie es heimlich ihrer Amme. Die aber sagte: „Gewiß ist's dein Bräutigam selbst, denn kein Geringerer hätte solches gewagt, und fürwahr, der dich berührte, ist wohl werth, ein König und dein Gatte zu sein." Wie nun Autharis mit den Seinigen wieder vom Hofe fortzog, gaben ihm die Baiern bis zur Grenze des Landes das Geleit; da erhob sich Autharis auf seinem Roß, warf seine Streitaxt an den nächsten Baum, daß sie tief eindrang, und ries: „Solche Würfe thut Autharis." Daraus erkannten setzt die Baiern, daß sie den König selber begleitet hatten. Nicht lange darauf überzog der König der Franken den Garibald mit Krieg. Als die Baiern hart bedrängt wurden, entfloh Theudelinde mit ihrem Bruder Gundrald nach Italien, um Schutz zu suchen bei ihrem Verlobten, Autharis. Dieser ritt ihr mit einem großen Gefolge entgegen, und als er ihr auf den Gefilden bei Verona begegnete, hielt er dort gleich die stattliche Hochzeit. Jubelnd begrüßten die Longobarden ihre junge Königin. 5. Theudelinde und Agilulf. Nachdem Autharis sechs Jahre König der Longobarden gewesen war, starb er bei Ticinum (590). Die Königin Theudelinde (Theodolinde) aber hatte sich die Zuneigung des ganzen Volkes erworben und darum gestatteten sie ihr, daß sie Königin bleiben sollte, und versprachen auch, Denjenigen als ihren Herrn anzuerkennen, welchen Theudelinde sich zum Gemahl ersehen würde. Da berief die Königin die weisesten Männer und beredete sich mit ihnen; diese riethen ihr, den Agilulf zu wählen, einen tapferen und thätigen Mann, auch an Körper und Geist zur Herrschaft wohl geschickt. Die Kö> nigin ließ ihn zu sich entbieten und ritt ihm selber entgegen. Als er zu ihr kam, unterredete sie sich eine Zeit lang mit ihm und ließ dann Wein her- beibriugen. Zuerst trank sie, und reichte dann dem Agilulf den Becher.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 614

1845 - Halle : Anton
014 zu verbergen, trat der Obristlieutcnant von Ertl mit den Baiern in Unterhandlung, indem er sie aufforderte sich zu ergeben, da sie die Tiroler auch rechts der Sill liberal als Sieger sahen — diese Unterhandlung hielt 2 Stunden hin, und als sie abgebrochen ward, war neue Munition angekommen; doch tat man keinen entscheidenden Schlag mehr auf diesem Puncte. Weiter links commandirte eine zweite Colonne des linken Flügels der Kapuziner Haspinger; er eroberte die Höhen bei Rätters, dann Galwies und warf auch von diesen Puncten die Baiern gegen Wiltau. Was diese auch versuchten, es war alles umsonst, denn am Nachmittage kam auch ein Teil des Oberintaler Aufgebotes Teimers gegen sie. Teimer hatte am 28ten einige Tausend Man bei Imst vereinigt; nur einen kleinen Teil seines ganzen Aufgebotes. Von diesen hatte er eine Abteilung den Ti- rolern gegen Wiltau hin zu Hilfe gesandt; eine zweite Abteilung sandte er gegen die Baiern in der Scharniz; er selbst gieng mit 500 Man über Zirl, um sich bei Kra- nawiten verborgen zu halten, das später nachziehende Auf- gebot hier zu erwarten und über Nacht die Ortschaften bis Höttingen und Mühlau hin zu nemen. Gelang dies, so war die Division Deroi in Jnsbruk eingeschloßen, und cs blib ihr nichts übrig, als die Waffen zu strecken, wie frü- her Bisson und Kinkel. Indessen hatte die Abteilung gegen die Scharniz sich dieses Passes bemächtigt, ward aber vom Grafen Arco so hart gedrängt, daß ihr alle nachrückenden Verstärkungen zuziehen musten; damit sie sich halten tönte. Teimer be- hielt also nur 500 Man mit denen er der Division Deroi den Rükzug nicht abschneiden konte. Auch tonte er sich nicht verborgen halten, sondern stieß hinter Kranawiten auf Baiern, gegen die er sich den 20ten über mit Mühe behauptete. Teimers Schwäche freilich war Deroi unbe- kant; er hatte nicht an so algemeine Erneuerung des Auf- standes geglaubt und war in Jnsbruk auf Eräugnisse, wie sie hereinbrachen, nicht vorbereitet, war auf längere Zeit weder mit Mumtion noch mit Lebensmitteln versehen.

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 838

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
É38 Neuere Geschichte. Ende nicht ganz von Österreich unter dem kühnen Jo- seph Ií. überwältigt würde, stellte sich wirklich gewän- net entgegen. —- Kaum hatte er Kunde von dem Lode Maximilian Josephs Iii. erhalten, als er, Öster- reichs Entwürfe durchschauend, beschloß, die Theilung Baierns nicht zu zu geben.. Am 26. Marz 1778 ver- band er sich feierlich dem Herzoge Carl von Zweibrü- ckelt, welchem, wenn Carl Theodor ohne eheliche Er- den zu hinterlassen, starb, das Recht der Nachfolge in Baiern zukam, die Rechte des pfälzischen Hauses auf die Nachfolge in Baiern gegen ungerechte Ansprüche des Wiener - Hofes mit seiner ganzen Macht zu ver- rheidigen. Zuvörderst versuchte er jedoch, Österreich auf den; Wege der Unterhandlungen von dem Vorha- den abzulenken. Aber alle seine Bemühungen waren fruchtlos. So sehr Maria Theresia die Erhaltung des Friedens bei herannahettdem Alter wünschte, so erlaubte doch der Ehrgeiz ihres Sohnes Josephs Ii. kein Nach- geben; Österreich erklärte vielmehr (April 1778) auf Las bestimmteste, daß es auf die neuen Erwerbungen in Baiern schlechthin nicht Verzicht thun werde. Beide Parteien rüsteten sich daher zum Kriege, obwohl beide Parteien nichts weniger als den Krieg wünschten. Fried- rich Ii. stellte ein Heer von hunderttausend Mann auf, welches schon am 12. Map 1778 schlagfertig war. Er stand so , daß er Böhmen und Mahren zugleich bedro- hete. Hatte er sich sogleich zu einem Einfalle in eines dieser beiden Lander entschlossen, so wäre wohl der Kampf schnell und glorreich geendet worden: denn noch waren die österreichischen Heere nicht hinlänglich gerü- stet, nur einem kraftvollen Angriffe bedeutenden Wi- derstand entgegen zu jenen. Dann waren wahrschein- lich auch die Baiern, wenn sie den Netter sich nähern sahen, selbst gegen die ausgetreten, welche ihr gelieb- tes Vaterland zersplittern wollten. Allein es sollte überhaupt dieser Krieg ein unblutiger Krieg seyn. Es kam in demselben nur zu kleinen Gefechten, nicht zu einer Haupt-Schlacht zwischen den Österreichern und Preußen. Friedrich's durch körperliche Leiden geschwächter Geist war sticht mehr fähig, 'kühn a'szu führen, was er kühn

8. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 14

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
,4 §. 5. Baiern wird mm fortwährend von den deutschen Kaisern belehnt. Unglücklicher war Eberhard, der Sohn Ar- nulfs, der nach dessen 937 erfolgten Tode die Re- gierung über Baiern eigenmächtig antrat, ohne sie von dem damals lebenden Kaiser Otto als Lehn in Empfang zu nehmen. Er wurde, da er der an ihn deshalb geschehenen Vorladung nicht Gehorsam lei- stete, in seinem Lande bekriegt, und nach heftigem Widerstande von dem Kaiser bezwungen. Eber- hard selbst wurde abgesetzt, und Baiern einem Bru- der Arnulfs Ii., Namens Berchtold als Lehn über- geben. Zwei Brüder, Eberhard Arnulf und Her- mann waren jedoch so glücklich als Pfalzgrafen an- gestellt zu werden, der erstere in Baiern und der andere am Rhein. Jenem verdankt das baierische Stammschloß Scheiern sein Daseyn. Von dieser Zeit verlohr Baiern seinen unabhängigen Regenten wieder, und wurde aufs neue eine Provinz des deutschen Reiches. Nack Berchtolds. Tode, im Jahr 947, be- lehnte Kaiser Otto seinen eigenen Bruder, Heinrich I. mit dem Amte eines Herzoges in Baiern. Unter diesem Herzoge fielen die Ungarn zweimal ins Land ein, wurden aber von ihm zurückgeschlagen. Mit dem Sohne des vorigen Herzogs Arnulf, dem Pfalzgrafen in Baiern gleiches Namens, mußte er einen schweren Kampf bestehen, welcher bloö durch

9. Fünfzig genealogische Tabellen für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Lehranstalten sowie zum Selbststudium - S. 8

1885 - Hannover : Meyer
10. Das Hans witttlsbach. Otto Iv., Graf zu Wittelsbach, t 1148. Otto (V.), Herzog von Baiern, 1180—1183. Ludwig, er erwirbt die Pfalz 1214 zu Baiern, t 1231. Otto (Vi.), Graf zu Wittelsbach. Otto (Vii.), ermordet den Kaiser Philipp von Schwaben, f 1208. Otto der Erlauchte, 1253, Herzog in Baiern und Pfalzgraf am Rhein. Ludwig der Strenge, t 1294, er besitzt Ober-Baiern und die Pfalz. Heinrich I., regiert über Nieder - Baiern. 1. Vas Haus Rudolf, t 1311), erster Pfalzgraf. Adolf, t 1327. I Ruprecht, t 1398. 2. Das Haus Baiern. Ludwig der Baicr, Otto, f 1312. Kaiser von 1314 -t 1347. 1346, Seine Nachkommen erlöschen 1777; nach dem baierschen Erbfolgekriege folgt das Haus Pfalz in Baiern. Stephan, t 1311. Heinrich, t 1139. | Johannes, t 1140. Ruprecht, König von 1400 — 1410, aus ihm gehen die verschiedenen Linien hervor, von denen Neuburg 1742 erlischt; Zweibrücken aber, welches mit Karl Gustav X. 1654 in Schweden auf den Thron kommt, 1731 erlischt.

10. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 181

1822 - München : Lindauer
181 Herzogliche Würde in Baiern ertheilte er Vekthol- dem I. (Bruder Herzog Arnulphsl.) bisherigemmark- grafen an der Etsch, und Grafen in Vinstgan; er nahm ihm aber den größten Theil der herzoglich bai- krischen Kammergüter ab, und setzte über diese, nun- mehr seiner Krön einverleibteu, Güter als königlichen Verwalter oder Vogt den Arnulph Ii. Zugleich er- nannte er ihn zu seinem Hofrichter oder Pfalzgrafen in Baiern, so, daß nunmehr mit diesem Amte, wel- * ches König Ludwig Ii. in Baiern eingeführt hatte (S. lzz.) auch die königliche Vogtey mir verbun- den war. Dieses Pfalzgrafenamt dauerte in Bai- ern bis 1249, wo es, weil die Herzoge wieder selbst- ständig geworden, und keine kaiserliche Kammergüter mehr in Baiern vorhanden waren, erlosch. Herzog Berthold I. hat sich vorzüglich durch seine Siege wider die Ungarn, welche im I. 94z Baiern, und ein Jahr darauf Kärnthen anfielen, be- rühmtgemacht; erstarb den 2z. Nov. 948, wurde zu Niederalteich begraben, und hinterließ von seiner Ge- mahliun Wiltrude, des Herzogs Giselberts in Lo- thringen, und Gerbergs, Kaiser Otto I. Schwester Tochter, einen zwer-jahrigen Sohn, genannt Heinr rich. (oder wegen seines jugendlichen Alters,) Hezel, Hezilo. Kaiser Otto I. übergab nun das Herzog- thum Baiern seinem eigenen Bruder Heinrich L (zweyten Sohn König Heiyi,ichs I.) und der rechtmäßige bäuerische luitpoldische Regentenstamm blieb von dieser Zeit, nämlich von 948 bis irfo, (in welchem Jahre wieder ein Abkömmling Luitpolds, Otto, der Größere, von Wittelöbach, baierischer Her- zog wurde,) unterdrückt. Während dieses Zwischen- raums haben die deutschen, monarchisch regierenden, Kaiser

11. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 119

1826 - Kempten : Dannheimer
0 Ho fett/ «nd während den Kreuzzügen verfiel beinahe alle Zucht und Ordnung. Der Besitz von allen griechischen ode römischen Handschriften war eine große Seltenheit, ma. achtete auch ihren Werth nicht mehr; und die later- Nische Sprache wurde nur der Kirchen - und Staats- Geschäfte wegen erhalten, um päpstliche und kaiserliche Hohitlörechte zu verfechten. Baiern wurde im zwölften Jahrhundert mit Klöstern von allen Orden angefüllt, de- ren Schulen aber, mit Ausnahme der Benedictiner, wenig verbesserten; und somit zeigte unser Vaterland in diesen Tagen nur ein trauriges Bild der Verwilderung an Geist und Sitten. Frg. 92) In welchem Zustand befanden sich damals die Gewerbe, der Handel und die Land- wirthschaft in Baiern 2 Antw. So sehr der Geist deg Volkes in Bezug auf höhere Bildung verwildert war, finden wir doch in diesen Zeiten Spuren von sehr blühender Weberei; auch Tuch- wacher, Färber und Lederer waren schon zahlreich in Regensburg und andern bischöflichen Städten Baiertts ansäßig. Der baierische Scharlach, Barchent, die Lein- wand und manche andere Fabrikate waren damals sehr berühmt. Zu Regensburg befand sich eine Hauptnieder- lage der Maaren, welche unter den welfischen Herzogen von Norden und Süden dabin geführt wurden, wonach der damalige Handel in Baiern schon allerdings wichtig war; auch wird bereits im 12. Jahrhundert der Mahler und andererzkünstler in mehrern Urkunden erwähnt. Dis Landwirlhschaft war zuverläßig nicht minder blühend, die Klöster sorgten für den guten Anbau des Landes, und die Bevölkerung wurde nach den Kreuzzügen bald wieder sehr zahlreich. An ihren Schlössern erbauten die Grafen kleine Städte und Flecken mit gewerbsamen Einwohnern. Wein wurde im ganzen Lande gebaut, und das baierische Bier, wozu der Hopfen im Lande gepflanzt wurde, war damals schon, alü Nationalgetränk hochbcrühmt, wie auch der Meth. Vorzüglich reich blühte die Bienenzucht in Baiern, rie dzirch den dreißigjährigen Krieg ihre Zerstörung fand.

12. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 183

1826 - Kempten : Dannheimer
0' 185 widmete ihnen bis in das höhere Alter viele Stunden, fte erheiterten und veredelten sein fürstlich Leben, vor al- lein die Tonkunst; die sich damals aus der ersten Unvoll, kommenheit aufschwang, Ritter Conrad Paulmann von Nürnberg, der blindgeborne Meister der Laute und Zither, ein Wunder seiner Zeit, lebte an Alberts lv. Hof, er starb 1473 und der edle Fürst liest ihn aus inni- ger Verehrung in der Stiftskirche zu München begraben. Albert6 fürstliches Gemüth fühlte das höchste Glück in dem Wohlstände seines Landes, er beförderte die öffentli- che Sicherheit, ließ sein Gebiet von Zigeunern. Gaunern und Bettlern säubern, Städte, Märkte und Dörfer des Nachts durch Schrankbäume schliesten, gab eine allgemeine Feuerordnung, bestellte eigene Forstmeister, beschränkte die Holzverschwendung, verbesserte und erweiterte den Bergbau, wie die edlen Salzbrunnen und pflog strenge Gerechtigkeit. Der Ritterschaft empfahl Albert iv. feinere Bildung und Wissenschaft, zum Unterricht des Volkes beschloß er die Gründun von Stadt-, Markt- und Dorfschulen, überall, wo die Kirchen den Unterhalt von Lehrern nicht sollten be- streiten können, befahl er, der fürstlichen Obrigkeit An- zeige zu machen, um aus dem herzoglichen Schatz das Nothwendige zu spenden. Also sorgte Albert iv. für t>ie wtrthschaftliche, gesetzliche und sittliche Cultur seiner Baiern, Wilhelm Iv. der Standhafte. t 1550. Frg. 139) Wer führte nach Albert des Iv. Tod die vormundschaftliche Regierung in Baiern, — wann bestieg Wilhelm lv. den her- zoglichen Thron seiner Vater, — welche Ansprüche erhob Ludwig, Wilhelms des Iv Bruder, — und mit welchem Erfolg, — wann wurde Wilhelm lv. Alleinherrscher in Baiern, — und welche Bestim- mung erhielt dessen jüngster Bruder Ernst? Aulw. Bis zu Wilhelm iv. Volljährigkeit (1511) führte Herzog Wolfgang, Albert iv. Bruder, mit sechs

13. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 127

1822 - München : Lindauer
127 Baierische Reqeuten aus dem carolmgi- che» Geschlecht vom Jahr 788 Die Regenten de« carolingischen Geschlecht» in Baiern waren: 1) Carl, dergroße. vom 3.788-813^814. 2) Bernhard,81 Z'8i 4. 3) Lothar, 814-817. 4) Ludwig, Sohnkai- serludw. 817-876. 5)Carlmann.876-8oc>. b) Ludwig Iii., 88v- 882. 7) Carl, der Dicke, 882-887. 8) Arnulph, 887-898. y)Ludwiglv.899-9n. §. 1. Jtthült. l) Carl vernichtete im I. 7yy die Hunnen, besetzte ihre Platze mit baierir fchen Einwohnern, und stellte Markgrafen auf; vereinigte den Nordgau wieder mit Baiern; dessen großer Eifer um die Re- ligion und Sittenzucht; um die Ein- führung guter Priesterseminarien, Dom- und Klosterschulen; dessen Achtung gegen die Lehrer, und Begünstigung derselben. Immunität der Geistlichen, ihre Per- sonen, und Güter betreffend. Erste Folgen davon. 2) dessen wirtschaftliche Anstal- ten. 2) Theilung seiner Lander; Hinmtt im I. au. l) genannt der Große fgebohren im I. 742) regierte Baiern 25 Jahre, und zwar mit so vieler Güte, Klugheit, und Sorgfalt, daß man » nicht

14. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 200

1822 - München : Lindauer
2kw -------- * an, welcher kn eben diesem Jahr zum Erzbischofvorr Trier gewählt wurde. Kaiser -Heinrich Ute mißbil- ligte aber diese Wahl so sehr, daß er den Albert in seinem Schloß zu Trier viele Wochen belagerte, und dem Herzog Heinrich Vten der herzoglichen Würde in Baiern für verlustig erklärte, auch diese Erklärung auf dein Landtag zu Regensburg im I. 1009 bey den baierischen Ständen durch Schmeicheleien und Drohungen wirklich durchsetzte. Die Regierung von Baiern blieb hieraufwieder in seiner persönlichen Will- kühr bis zum 1.1017, in welchem die Versöhnung erfolgte, und Heinrich V. wieder eingesetzt wurde. Dieser Heinrich V. starb, ohne für die Aufnahme der innern Verfassung von Vaiern eine große Anstalt be- wirkt (oder es gekonnt) zu haben, den i.sept. 1026, und wurde, so wie seine Gemahlin« Maria, zu Oster- hofen in Baiern begraben./ 3) Ueberhaupt war dieser ganze Zeitraum, wäh- rend dessen die Herzoge aus dem sächsischen Ge- schlecht als Statthalter der sächsischen Kaiser re- gierten, großen, friedlichen Anstalten, in welchen der wesentliche Endzweck wohlgeordneter Regierun- gen bestehet, durchaus nicht günstig, und man braucht mehr nicht zu wissen, als daß man in diesem Zeit- alter in einem großen Grade unwissend war, um be- haupten zu können, daß man während desselben sehr unglücklich, und daß die Landesregierung übel bestellt war. Nun vernachlaßigten aber, oder ver- achteten geradezu eben diejenigen, durch deren per- sönliches Beyfpiel und Bestreben die Wissenschaften gepflegt werden sollen, alle Gelehrsamkeit so sehr, daß man das zehnte Jahrhundert, (wiewohl erst spä, l>er noch alles viel tiefer sank), das Jahrhundert der Un-

15. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 206

1822 - München : Lindauer
206 Ständen seinen (im 1.1017 gebornen, mithin noch unmündigen) Sohn, Heinrich. Da K. Conrad nicht nur von einiger Einschränkung des bakerischen Wahl- rechts nichts meldete, sondern den Ständen vielmehr auf alle erdenkliche Art schmeichelte, so erhielt er auch sogleich, was er wünschte. Heinrich, (als Herzog in Baiern der Vi. dieses Namens) wurde den 24. Iunn 1027 zum Herzog erklärt, und bestättigt; aber Conrad vertrat seine Stelle, und da er hörte, daß verschiedene Große in Baiern königliche Lehngüter als ein Familieneigenthnm an sich gezogen hätten, ließ er eine allgemeine Untersuchung der Güter, welche zur Krone gehört haben mochten, anstellen, und die an- wesende Grafen oder Beamte einen Eid schwören, daß sie die Wahrheit nicht verhehlen wollten. Den jun- gen Heinrich übergab er den Bischöfen Bruno von Augsburg, und Engelbert von Freysing, welcher letztere (jener starb im Z. 1028) den Prinzen auf dem Schloß (nachmaligen Kloster) Ander in Baiern erziehen ließ. Das Auffallendste von diesem Herzog Heinrich Vi. war, daß er, da er doch durch die Wahl der baierischen Stände zur herzogliche Würde befördert wurde, die Wahlfreyheit unterdrückte. Er war schon im I. 1025 zu dem Nachfolger seines Vaters in der königlichen Würde erklärt worden, und trat nach dem (imi. 1oz9 erfolgtem) Hintritt desselben unverzüg- lich als regierender deutscher König (dieses Namens Iii) auf, und da er nun die herzogliche Würde ablegen sollte, verlieh er sie im I. 1040 einem jungen Gra- fen Heinnch von Lnremburg, Bruderssohn seines Vorfahrers, (des baierischen Herzogs Heinrichs V.y welchen er aber durchaus, wie seinen blossen Statt- halter behandelte. Heinrich, (als Kaiser der Ate) starb *056;

16. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 214

1822 - München : Lindauer
¿14 $. m Conrad n. Agnes. Otto n. 1056. 1057 1061. ein Sachs, Heinrich Iii. mit Tod ab, und hinterließ von seiner Gemahlinn, Agnes von Poitou, zween Söhne, Heinrich und Conrad, von denen in diesem Jahre jener sechs, dieser drey Jahre des Alters zählte. Je- ner, welcher seit dem 1.1053 zum Herzog von Bai- ern ernannt worden war, solgte seinem Vater in der königlichen Regierung, dieses Namens der Iv., so- gleich nach; Conrad wurde durch die Verwendung der verwitribten Kaiserinn Agnes zum Herzog von Baiern erklärt. Beede Prinzen standen unter der Vormundschaft dieser Agnes, oder vielmehr unter der Aufsicht Bischofs Heinrich von Augsburg, wel- cher des Kaisers Heinrichs Iii. Kanzler gewesen, und des jungen K. Heinrichs Iv. Hofmeister war. Der junge Prinz und baierifche Herzog Conrad Ii. starb aber noch im I. roz6. r) Hierauf ergriff selbst die Kaiserinn Agnes das Ruder rer Regierung, und ließ sich durch ihren Sohn K. Heinrich Iv. zur Herzoginn von Baiern erklären. tfiun and brachte dabey eine Einwendung vor, und die Stände von Baiern scheinen gar nicht in der Verfassung gewesen zu seyn, nm einige Be- wegung zu machen. f in eben d. I 1061 —1070,

17. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 296

1822 - München : Lindauer
2g6 ------------ Bann belegte. Die Unordnungen und Gefahren, welche daraus für Baiern entstanden, wurden bald so vielfältig und wichtig, daß endlich selbst H. Otts sich gendtbigk sab, dem unzeitigen Eifer dieses Nun- Lii Einhalt zu thun, sich seine Gegenwart zu ver- bitten, und ihn, da er bey dem Grafen Conrad von Wasserburg Schutz suchte, durch ernsthaftere Mittel zu entfernen. Nun stand also Herzog , mit den baierischen Bischöfen, auf der Seite des Kaisers, und das Land blieb ruhig; aber bald nachher änder- ten die Bischöfe ihre Gesinnungen, und erklärten sich für die Sache des römischen Hofes. Der Nachfol- ger Pabst Gregors Ix. gen. Innocenz Iv. hatte nämlich den Kaiser Friedrich Ii. nicht nur neuer- dings mit dem Bann belegt, sondern demselben im I. 1247 einen Gegenkaiser, Wilhelm, Grafen von Holland, an die Seire gestellt. Philipp der Nachfolger des (im I. 1246 verstorbenen)^salzbur- gischen Erzbischofes Eberhard, ließ diesen Bann verkündigen, und die übrigen baierischen Bischöfe vereinigten sich itzt mit demselben. Herzog Otto, der seinen einmal gefaßten Entschluß, dem Kaiser treu zu bleiben, nicht änderte, wurde hierauf im I. 1247 mit dem Kirchenbann, und das ganze Land Baiern auf sieben Jahre mit dem Interdikt belegt. Alle Kirchen wurden geschlossen. Aller Gottesdienst wurde aufgehoben, und sogar die Begräbnisse nach dem üblichen Kirchengebrauche wurden allen Unter- thanen in Baiern, welche ihrem Herzoge anhingen, untersagt. Wenn man dabey die Absicht hatte, die v Unterthanen, welche an dem ganzen Handel keinen Theil hatten, mißvergnügt zu machen, und durch ihr Mißvergnügen den Herzog zu beunruhigen, so wurde wenigst dieses Iie! nicht erreicht. Die Unter- rhaneu

18. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 9

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
9 Zeiträume viere Kriege mit auswärtigen Feinden. Um die Grenzen des Landes, das damals die ge- genwärtigen österreichisch-deutschen Lande, ja selbst einen Theil Ungarns in sich faßte, zu schützen, stellte er 4 Markgrafen auf. Im Jahr 843 erhielt Ludwig, vermög eines mit seinen Brüdern abgeschloßenen besonder« Ver- trags, nicht nur Baiern, sondern auch ganz Deutsch- land als ein besonderes Königreich. Baiern war also jezt ein Theil von Deutschland und wurde als Hauptland des deutschen Reiches betrachtet. Unter ihm und seinen Nachfolgern schwangen sich die Pfalzgrafen zum Range der obersten Hofrichter em- por. Doch waren diese, wie die übrigen Grafen, noch zur Zeit nur königliche Beamte. ' i ’ . r fija A ■ i §. 4* Baiern wird ein Theil der ganzen fränkischen f Monarchie. Nachdem Tode König Ludwigs Ii. theilten seine 3 Söhne das deutsche Reich unter sich. Carl- mann, der älteste Sohn, erhält nebst andern Län- dern Baiern unter dem Titel eines Königreiches. Er starb aber in kurzer Zeit. Sein Bruder und Nachfolger Ludwig Iii. starb gleichfalls schon im 2 ten Jahre seiner Regierung. Nun bekam der dritte Bruder, Karl der Dicke, nicht nur Baiern und alle deutsche Länder, sondern er vereinigte endlich wieder die ganze fränkische-Monarchie unter seine Herrschaft.

19. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 22

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
22 belegte man die Glieder und die Parthei des Ho- henstauftschen Hauses). Der Krieg dieser beiden Partheien wurde nicht blos in Baieru, sondern auch in vielen andern Ländern in und außer Deutsch- land mit vieler Bitterkeit geführet, und hat eine lange Reihe von Jahren fortgewüthet. §. 11. Endigung des Kampfes um das Herzogthum Baiern unter Kaiser Friedrich I. Unter Friedrich I., deutschem Kaiser, nach dem Tode Conrad Iii., der zwar auch aus dem Hause Hohenstaufen, aber mütterlicher Scits mit den Welfen verwandt war, eröffnen sich günstigere Aussichten für die Ansprüche Heinrichs des Löwen auf das Herzogthum Baiern. Der.bisherige Her- zog Heinrich Xl , Jasamirgott genannt, mußte cs fich's gefallen lasten, dasselbe an Heinrich den Lö- wen atzzutreten, und sich mit der Markgrafschaft in Ostbakrn, die zu einem von-Baiern auf immer getrennten eigenen Herzogthum (in der Folge unter dem Namen Ostreich bekannt) erhoben wurde, be- gnügen zu lassen. Heinrich der Löwe war und blieb nun Regent von zwei Herzogthümern, Sach- sen und Baiern, und zwar in dem leztern Herzog- thume unter dem Namen Heinrich Xu.

20. Auszug aus der vaterländischen Geschichte von Baiern - S. 17

1822 - Nürnberg [u.a.] : Monath u. Kußler
§» 5. Wieder erlangte Freiheit der Baiern, sich ihre Herzoge aus ihrer eigenen Mitte zu erwählen. Heinrich Iv., ein Sohn des im vorigen §. erwähnten Heinrich's Ii., auch der Heilige genannt, war der lezte Herzog von Baiern, der seine her- zogliche Würde von dem deutschen Kaiser Otto Iii. als Lehn empfing. Denn als derselbe nach dem Tode dieses Kaisers unter dem Namen Heinrich Ii. im Jahr 1001 den deutschen Kaiseretbron bestieg, so erkannte er in dieser Würde der kaierischen Na- tion das Recht, einen Nachfolger in ihrem Herzog- thume sich selbst zu bestimmen, förmlich zu. Er selbst legte die Regierung des Herzogtums Baiern feierlich nieder, und Heinrich von Luren- burg wurde als Heinrich V. von den Baiern selbst als Herzog gewählt. Z. 6. Baiern aufs neue in seiner freien Hcrzogswahl beeinträchtigt, ja sogar dadurch in Krieg ver- wickelt. Heinrich V. starb ohne Erben. Kaiser Con- rad Ii. schlug seinen 10jährigen Sohn zur Wahl bei dem erledigten Herzogthume vor. Diesem Vor- schläge widersezte sich der König Stephan von Un- garn, welcher eine gebohrne baierische Prinzessin zur Gemahlin hatte, und für den mit ihr erzeugten Sohn Emmerich das Herzogthnm gerne haben wollte.