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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 201

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
201 Thei'l seines Heeres, welches gegen Frankreich stand, zu- rück und lies; nur so viel davon, als er zum Reichsheer zu stellen verpflichtet war. Oe streich darüber erbittert, ließ den kur sächsischen Feldmarschall von Schöning, der die Neutralität bewirkt haben soll, gegen alles Völkerrecht aucheben und einkerkern. Obgleich der Kurfürst die Freilas- sung seines Feldherrn vergebens forderte, so ließ er sich doch bewegen, am 2. Februar 1693 ein Bündniß mit dem Kai- ser zu schließen, und gegen 400,000 Thaler Hilfsgelder 12,000 Mann gegen Frankreich zu stellen, und führte dieses Heer selbst in's Feld. Die Neigung des Kurfürsten zu einem Fräulein, Magdalene Sibylle Neidschütz, die er vom Kaiser zur Neichsgräsin von Roch litz erheben ließ, entzweite ihn mit seiner Mutter, seiner Gemahlin und mit dem Volk, welches mit großem Widerwillen den Ein- fluß dieses verderblichen Verhältnisses auf den Landesherrn sah. Er starb ohne eheliche Nachkommen an den Pocken 1694. Ihm verdankt das Postwesen in Kursachsen eine durchgreifende Verbesserung. Friedrich August I., des Vorigen Bruder, war wunderbar reich an Geist und Körper von der Natur aus- gestattet, hatte eine vortreffliche Erziehung genossen und cyrf einer zweijährigen Reise 1687 — 1689 durch Deutsch- land, Holland, England, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Ungarn Gelegenheit gehabt, Kenntnisse zu erwerben. Die Sachsen hegten große Er- wartungen von ihm, und hofften, daß unter seiner Regierung die goldenen Zeiten August's I. wiederkehren würden; ach, ihre Hoffnungen waren eitel, denn alle geistigen Eigenschaf, ten ihres Fürsten, die, richtig angewendet, das Glück seines Volkes gesichert haben würden, gereichten demselben zum Nachtheile und brachten unaufhörliche Drangsale über sein Land. Bei seiner Anwesenheit in Wien hatte Friedrich August eine vertraute Freundschaft mit dem römischen König Joseph I. geschlossen, wovon die Folge die Erneue- rung des Bündnisses gegen Frankreich, am 23. Mai 1694, dann der Beitritt zum großen Bunde, endlich der Vertrag vom 17. April 1696 war, nach welchem der Kur- fürst den Oberbefehl über das kaiserliche Heer in Ungarn

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1. Unsere Heimat - S. 118

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 118 — patriarchalische Verehrung, die sie bisher für König Friedrich August von Sachsen gehegt, auf den neuen Fürsten. Und wieviel einfacher und zugänglicher als der alte erschien der neue Herr, der den grollen- den Merseburgern, die gern ihre Stadt zur Hauptstadt gehabt hätten, beim ersten Einzüge mahnend zurief: „Wir sind ja doch alle Deutsche!" 28. Draußen in Frankreich und daheim. 1870. 1871. 1. Beim Beginne des Krieges gegen Frankreich lag in Nordhausen das zweite Bataillon des 67. Infanterieregiments. Am 21. Juli ver- anstaltete die Nordhäuser Bürgerschaft der scheidenden Garnison eine Abschiedsfeier im Gehege. An langen Tafeln wurden hier die Soldaten von der Stadt bewirtet. Der Eisenbahnzug, der das Bataillon davon- führte, war mit Kränzen und grünem Laub geschmückt, und jeder Soldat bekam auf dem Bahnhofe noch Erfrischungen mancherlei Art, sowie Verbandstoffe für die ersten Wunden. Mit allerlei Liebesgaben wurden auch alle die Soldaten reichlich bedacht, die in den letzten Tagen des Juli und im August täglich mit der Eisenbahn hier durchkamen. Zur Bewirtung all der Krieger waren am Bahnhofe große Zurüstuugeu getroffen; in vierzehn gewaltigen Kesseln, die in Zelten untergebracht waren, wurde Tag und Nacht für die ankommenden Soldaten gekocht. Auf dem Bahnsteige und in Zelten daneben standen lange Reihen von Tischen, an denen die Soldaten der Tageszeit entsprechend verpflegt wurden. Wie im ganzen weiten Vaterlande, so regte sich auch bei uns eine lebhafte Teilnahme für den Krieg. Viele junge Leute traten frei- willig in die Reihen des Heeres; an den beiden höheren Schulen wurden schon Ende Juli die Schüler der ersten Klasse geprüft und entlassen, weil sie in die Armee eintreten wollten. Der Lehrer Dr. Thomä hielt in seiner Unteroffiziersuniform die Prüfung; es hatte sich so gefügt, daß er infolge Durchmarsches seines Bataillons durch Nordhausen gerade zur Zeit der Prüsung hier anwesend war. 2. Auch die Frauen und Jungfrauen wollten nicht zurückbleiben. Sie gründeten einen Verein zur Pflege im Felde verwundeter und er- krankter Krieger und zur Unterstützung der Witwen und Waisen. Jeden Nachmittag von 3—7 Uhr versammelten sie sich in verschiedenen Sälen der Stadt und stellten Verbandzeug her, zupften aus sauberem Leinen Charpie, fertigten Binden und Tücher und strickten Strümpfe. Auch bei der Bewirtung und Verpflegung auf dem Bahnhofe waren sie fort- gesetzt tätig. Denn als die Beförderung unserer Soldaten nach Frank- reich nachließ, brachten die Züge von dort her Verwundete und Gefangene. Die ersten gefangenen Franzosen sah unsere Stadt am 7. August; sie kamen von Weißenburg. Am meisten Aufmerksamkeit erregten die afri-

2. Sächsischer Zeitspiegel - S. 229

1862 - Döbeln : Thallwitz
229 Antrag ab, zumal er wußte, daß der russische Hof mit ganz andern Plänen bezüglich Polens umging, und die bald darauf erfolgende zweite und dritte Theilung Po- lens (1793 und 1795) zeigten, wie richtig der Kurfürst die polnischen Verhältnisse beurtheilt hatte. Nachdem der deutsche Reichskrieg gegen das von Aufruhr entflammte Frankreich beschlossen worden, war Friedrich August genöthigt, sein Contingent von 6900 Mann zum Reichsheer zu stellen. Als aber die Aussicht immer mehr schwand, Frankreich bewältigen zu können; als Preußen vom Kampsplatze zurücktrat (1795) und die wichtigsten süddeut- schen Staaten mit den Franzosen Waffenstillstand schlossen, knüpfte auch Friedrich August Friedensunterhandlungen an, die zu einem Waffenstillstands- und Neutralitäts- Vertrag« zwischen dem obersächsischcn Kreise und Frank- reich führten (13. August 1796), welcher bis zum Jahre 1806 ununterbrochen fortdauerte. Von jetzt an drängte ein wichtiges Ereigniß das andere. Der Friede zu Preßburg (26. Deccmber 1805) zwi- scheu Oestreich und Frankreich, in Folge dessen das Erstere geschwächt vom Kampfplätze zurücktrat, war der Vorläu- fer der Auflösung des deutschen Reichs. 16 deut- sche Fürsten schloßen zu Paris, unter Napoleons Pro- teetorat, den Rheinbund (12. Juli 1806). Preu- ßen, das sich während des östreichisch-französischen Kampfs der strengsten Neutralität beflissen, nun aber sich ebenfalls in seinen wichtigsten Interessen bedroht sah, beabsichtigte, wenigstens den Norden Deutschlands unter seine Pro- tection zu bringen. Napoleon war dagegen. Es kam zum Kriege. Der Kurfürst von Sachsen war, da die von ihm gewünschte Neutralität ihm nicht zugestanden wurde, genöthigt, sein Heer von 27,000 Mann mit zu den Preu- ßen stoßen zu lassen. Am 14. October 1806 geschah die unglückliche Doppelfchlacht bei Jena und Auerstädt.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 359

1881 - Münster : Coppenrath
359 ue eere ungeheure Summen neroenbet hatte, so war zu Wrchten, Ss H-r- mit Schnelligkeit in Deutschlaub einfallen und bcn Krieg ans unseren oben lriniiwptelen mrben lern e i Geaner nichts gelungen, alz nur ganz vorbergehend das chwach ver Su Saarbrcken'zu besetzen (2. August); tbem ettattn fem (fripner nur mehr als Gesangen- die deutsche Erbe. D-r Angrn S S sofort das Signal fr den Vormarsch der deutschen Heere. Sfs?R Ill berall in wild Flucht zurck; das französisch Zeltlager wrbe Siegeslauf ohne Nn.rbrchng fort und schlug n Jlwwew Mac.mahonsche Armee bei Worth dergestalt, s ; lassung ihrer Feldoorrte und dem Verluste von inehb30 *vonn 6 Mitraill-Usen. 2 Adl.ru, 600.0 Gesungenen *^000^ und Verwnnb-t-n auseinandergesprengt wrbe Die Trmmer mu firfi in das innere Frankreichs zurckziehen, ohne einmal den Versuch zu^machen^ irgenbwo dem oorrckenben bentschen Heere des Kronprinzen wieder stand zu halten. Erstrmung der Spicherer Hhen. Vormarsch aus Metz. _ An bemsetten Tage von Worth, am 6. August, griff die erste Deutsche Arme unter Steinmetz die ans den Hohen oon Spichern wsaarbrcken stark verschanzte sranzsische Armee unter dem Generai Fr f < ( a t b an erstrmte die Hhen und trieb die Gegner unter Zurucklassuug ibrer Kelllager und Vorrte in die aufgelosetfte Flucht. Indes rmi e auch Me zweite Hanptarmee unter Prinz Friedrich ar.mi.wm knialichen Hauptquartier in Frankreich vor und vereinigt s) siegreichen ersten Armee bei Metz, während der Kronprinz mit der bn en Armee das geschlagene Mac-Mahonsche .Heer immer weiter verfolgte und eine franzsische Stadt nach der andern in Besitz nahm. Dreitgige Schlacht bei Metz. - Am 14., 16. und 18 An-anst kam es bei M-tz zu drei gewaltigen Mutigen Schlachten, m benen groste franzsische Heer mit den kaiserlichen Garben, wenngleich

4. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 285

1854 - Leipzig : Hirschfeld
Friedrich August der Gerechte. 285 verfügte derselbe noch vor seinem Abgänge, daß in dem Kirchengebete nicht mehr für Friedrich August und dessen Familie, sondern nur im Allgemeinen „für die Obrigkeit" gebetet werden sollte. Doch das sächsische Volk, obgleich vielfach gegen seinen König durch allerlei Vor- spiegelungen und Verläumdungen bearbeitet, bewährte in der schweren Zeit der Jahre 1813 bis 1815 seine unerschütterte Anhänglichkeit an den angestammten Fürsten und seine Dynastie. Friedrich August selbst aber trug mit geduldiger Fassung die Unziemlichkeiten und An- maßungen, die er von verschiedenen Seiten her erfahren mußte, ohne Klagen und Gegenvorstellungen zu erheben. Adressen und Bittschriften, welche, ohne daß der König die entfernteste Veranlassung dazu gab, verschiedene Stände und Korporationen wiederholt für die baldige Rück- kehr ihres Königs und die Erhaltung der Selbstständigkeit Sachsens an die verbündeten Monarchen einreichten, hatten keinen Erfolg und wurden von den zeitweiligen Machthabern in Sachsen sogar unter- ernsten Drohungen für aufrührerisch erklärt. Wir müssen hier auf die Schilderung der erneuerten Kämpfe ver- zichten, welche Deutschland gegen den Kaiser von Frankreich bestand, und zu denen Sachsen ein Heer von 28,000 Mann, eine Landwehr von 20,000 Mann stellte, denen in edler Begeisterung ein freiwilliger Banner von 8000 Mann sich anschloß, und beschränken uns auf die Bemerkung, daß es endlich den siegreichen Waffen der Verbündeten ge- lang, der Herrschaft Napolcon's ein Ende zu machen, so daß derselbe nach dem pariser Frieden (30. Mai 1814) nach Elba verbannt, dagegen König Ludwig Xviii. und das Haus Bourbon auf Frank- reichs Thron erhoben wurde. Im October 1814 traten die verbündeten Fürsten zu Wien zu einem Congreß zusammen, um über das künftige Schicksal Deutsch- lands, und dabei Sachsens insbesondere, zu berathen. Während Preu- ßen mit Entschiedenheit das ganze Königreich Sachsen forderte und Rußland ganz Polen für sich in Anspruch nahm, waren der Herzog von Coburg und der König von Bayern die Ersten, welche sich zum Widerspruch erhoben und für das Fortbestehen der Selbstständigkeit Sachsens sich verwendeten. Nach vielfältigen Verhandlungen, während welcher Friedrich August eine Rcchtsverwahrung gegen die Besitz- nahme seines Landes durch Preußen beim Congreß cingereicht hatte, gelangte endlich der letztere zu einer Entscheidung, die unbedingt ein großes historisches Unrecht bleibt. Ohne nämlich nur irgend Friedrich August um seine Beistimmung zu befragen, entschieden sich Rußland, Oesterreich, Frankreich, England und Preußen für eine Thcilung Sachsens, so daß der größere Theil desselben an Preußen abgetreten werden mußte, das Herzogthum Warschau aber tu der Weise zwischen Rußland und Preußen getheilt wurde, daß ein bedeutender Theil desselben mit 800,000 Menschen unter der Benennung Groß- herzogthum Posen an Preußen überging. Als Friedrich August zögerte, die ihm vorgelegte Abtretungsurkunde zu unterzeich- nen und eine Gegenerklärung cinreichcn ließ, stellte man ihm einen Termin von 5 Tagen fest, mit der Erklärung, daß, wenn er nach

5. Der Weltkrieg - S. 9

1915 - Leipzig : Wunderlich
und zu Lande aus. Gleichzeiüg erklärte er an Rußland den Krieg. „Da Rußland seine feindseligen Absichten gegen Deutschland bekundete, nimmt der Kaiser im Namen des Reiches die Herausforderung an und betrachtet sich als im Kriegszustand mit Rußland befindlich." So war eine 150jährige deutsch-russische Freundschaft beendet (seit 1764, wo Friedrich Ii. und Katharina Ii. die enge Freundschaft der Hohenzollern mit den Zaren begründeten). So gab es seit dem 1. August 1914 einen russisch-deutschen Krieg. Ihm folgte der ruffisch-österreichi-sche Krieg, da ja Deutschland mit Österreich aufs engste verbündet und nur Österreich zuliebe gegen Rußland ausgetreten war. 8. Frankreichs Einmischung in den russisch-deutschen Krieg. Seit langer Zeit (1891) hatten Frankreich und Rußland ein Bündnis geschlossen. Es richtete sich gegen Deutschland und Österreich. Frankreich begehrte nach wie vor Elsaß und Lothringen und glühte vor Rachedurst. Diese Länder waren ihm jetzt doppelt, ja zehnfach wertvoll, da man inzwischen ihren gewaltigen Eisenerzreichtum erkannt hatte. Frankreich wollte dadurch das eisenreichste Land Europas werden. Es lieh dem großen aber armen Rußland eine Milliarde nach der andern, damit dieses Bahnen und Festungen, Kasernen und Schiffe baue und sein Heer wie seine Flotte ständig vermehre. In der Tat hat auch Rußland alle diese Milliarden (20—30) fast nur zu Rüstungen gegen Deutschland und Österreich verwandt. Jetzt stak nun Frankreich in einer argen Klemme. Verlor Rußland, dann waren die vielen Milliarden verloren. Um sie zu retten, ging es mit Rußland durch dick und dünn. Es traf ebenfalls schon Monate vorher Vorbereitungen auf den Krieg, es hatte auch (1913) die dreijährige Dienstzeit wieder eingeführt und für beste Geschütze und Gewehre in größter Zahl gesorgt. Es hatte ferner alle Festungen an der deutschen Grenze aufs stärkste befestigt. Als sich der serbisch-öster-reichische Streit zuspitzte, traf Frankreich weitere militärische Vorbereitungen und schickte Truppen an die Vogesen. Wir warnten Frankreich und fragten es endlich, ob es in einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben wolle. Es entgegnete am 1. August: Frankreich wird das tun, was ihm sein Interesse (sein Vorteil) gebietet. Am nächsten Morgen schickte es seine Truppen über die deutsche Grenze. Sein Vorteil gebot ihm also den Krieg mit Deutschland. So haben uns Rußland wie Frankreich ohne Kriegserklärung überfallen. Wir erklärten darauf am 3. August an Frankreich den Krieg. So gab es nun auch einen neuen deutschfranzösischen Krieg. 9. Wie England sich einmischte. Noch nie hatte Deutschland mit England einen Krieg geführt. Aber dennoch war England nicht gut auf Deutschland zu sprechen. Es stand stets unsern Gegnern bei und drohte öfter mit seiner großen Flotte. Aber gerade in den letzten Jahren stellte es sich recht deutschfreundlich; zum Zeichen seiner Freundschaft schickte es im Juni 1914 seine Kriegs-

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 267

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelmii. u. erstesjahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 267 a) Die Nacht des 4. August. Um die Ausbrüche der Volkswut zu beschwichtigen , saßte die Nationalversammlung in der denkwürdigen Nacht des 4. August eine Reihe der wichtigsten Beschlüsse. Beseitigt wurden die persönliche Abhängigkeit der Baueru vou ihren Gutsherren (Leibeigenschaft, Frondienste u. dgl.), die Vorrechte des Adels (die Steuerfreiheit, das Jagdrecht, die niedere Gerichtsbarkeit, das ausschließliche Anrecht aus Offizierstellen und höhere Ämter), die Zünfte und Innungen, überhaupt alle Vorrechte, die ein einzelner oder eine Körperschaft bisher genossen hatte. Es war die Geburtsstunde des neuen Frankreich. b) Tie Menschenrechte. Bevor man zur Beratung der Verfassung schritt, wurden die Gleichheit und Freiheit aller feierlich als Menschenrechte verkündigt. Alle Franzosen sollten einfach Bürger heißen und vor dem Gesetze gleich sein. Jeder Bürger sollte volle Freiheit haben, die Abgeordneten zu wählen (politische Freiheit), sich eine beliebige religiöse Überzeugung zu bilden (Freiheit der Religion), seine Meinung frei zu äußern (Rede- und Preßfreiheit), feine Arbeitskraft nach Belieben zu verwerten (wirtschaftliche oder Gewerbefreiheit). c) Die neue Verfassung und Verwaltung. Der König wurde durch eine Kammer, d. H. Volksvertretung, beschränkt, deren Mitglieder von den Bürgern gewählt werden sollten. Anfangs war das Wahlrecht an einen bestimmten ©teuer-fatz gebunden, später machte man es allgemein. So wurde Frankreich aus einer unumschränkten (absoluten) eine verfassungsmäßig beschränkte (konstitutionelle) Monarchie: das erste Beispiel aus dem europäischen Festlande. Der König konnte ohne die Zustimmung der Kammer feine Gesetze mehr geben und feine Steuern auferlegen. Bald darauf siedelten der Hos und die Nationalversammlung von Versailles nach Paris über (6. Oktober). Dort kamen beide unter den Einfluß der zügellosen Menge. Die Macht des Königs wurde daher noch weiter beschränkt und der Grundsatz der Volkssouveränität immer mehr durchgeführt. Das Land erhielt eine neue Einteilung in Departements (Regierungsbezirke), die noch heute besteht. Die Verwaltuugsbeamten sollten wie die Richter und die Osfiziere von den Bürgern gewählt werden. An der Ausübung der Rechtspflege sollte das Volk ebenfalls Anteil haben; über schwere Verbrechen sollten Schwurgerichte urteilen, die sich aus Bürgern (Geschworenen) zusammensetzten; die Verhandlungen der Gerichte sollten öffentlich sein. d) Die Kirchengesetze und die Abschaffung des Adels. Auch auf das kirchliche Gebiet griffen die Neuerungen hinüber. Die Kirchengüter wurden eingezogen und als Unterpfand (Hypothek) für das neue Papiergeld der Assignaten verwendet. Die Geistlichen sollten wie Beamte aus der Staatskasse besoldet werden; auch sollten sie nicht mehr ernannt, sondern von den Bürgern, ohne Rücksicht aus deren Bekenntnis, gewählt werden. Die meisten Mönchsorden wurden aufgehoben. Alle Geistlichen sollten den Eid auf die neuen Kirchengesetze ablegen. Um den Grundsatz der Gleichheit der Bürger durchzuführen, wurde beschlossen, daß der Adel Namen, Titel, Wappen und alle sonstigen Abzeichen, z. B. in der Kleidung, aufgeben solle. Auf diese Weise wurden die Gedanken Rousseaus im wesentlichen verwirf licht. Es fehlte nur noch, daß man das Königtum, dessen Macht

7. Teil 3 - S. 346

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 346 — über die Belagerungsarmee von etwa 160 000 Mann Stärke erhielt Prinz Friedrich Karl. Sie umschloß das stark befestigte Metz auf beiden Seiten der Mosel; Schanzen wurden aufgeworfen, Schützengräben gezogen, starke Batterieen aufgestellt, die umliegenden Dörfer aufs stärkste befestigt und zur Verteidigung eingerichtet. Im Fall des Allarms war jedem Truppenteile fein Sammelplatz und seine Aufgabe zugewiesen. Auf hoch gelegenen Punkten wurden Beobachtungsposten eingerichtet, von denen die Festung und das ganze Thal überschaut werden konnten. Mit ihnen standen Telegraphen in Verbindung, welche jede Nachricht sofort in die Hauptquartiere der einzelnen Truppenteile trugen; denn die deutsche Eiuschließuugslinie war über 6 Meilen (50 km) lang. Nichts wurde versäumt, die Einschließung zu einer möglichst strengen und völligen zu machen; denn nur durch eiue strenge Abschließung von dem übrigen Frankreich konnte die mit unüberwindlichen Festungswerken aus allen Seiten umgebene Stadt Metz bezwungen werden. Auch waren große Mengen von Kriegsmaterial aufgehäuft; denn man war in Frankreich fest überzeugt gewesen, daß der Krieg in deutschen Landen geführt werden würde und hatte daher in den Grenzfestuugeu Geschütz und Waffen zum Nachschub für die Feldarmee gesammelt. Weniger günstig war es mit den Mundvorräten bestellt, da nicht nur die große Armee, sondern auch die städtischen Einwohner und zahlreiche aus den umliegenden Orten eingewanderte Landleute unterhalten werden mußten. Bestand für die Deutschen die Hauptaufgabe der Belagerung in der sorgfältigsten Überwachung, so sahen sich die Franzosen zu wiederholten Versuchen genötigt, die Einschließungslinie zu durchbrechen. Vor der Schlacht von Sedan hatte Bazaine durch Kundschafter erfahren, daß Mac Mahon nach Metz vorzudringen suche, um ihn zu befreien. Zu diesem Zwecke mußte er alles thun, Mac Mahon entgegen zu kommen. Darum unternahm er am 31. August mit überlegenen Streitkräften einen Ausfall auf dem rechten Moselufer, im Osten der Stadt, wo die Belagerungstruppen weniger stark waren und zahlreiche Festungswerke den Angriff unterstützen konnten. Bei dem Dorfe Noiffcville trat ihm der General von Mantenffel mit den tapferen Ostpreußen und einer Abteilung Landwehrleuten entgegen. Doch gelang es dem Feinde wirklich, gegen Abend die Deutschen aus ihrer Stellung zu verdrängen und sich in zwei Dörfern festzusetzen. Durch einen nächtlichen Angriff aber trieb Man-teuffel den weit überlegenen Feind am Morgen des 1. September wieder zurück , so daß Bazaine seinen Durchbruchsversuch aufgab. Ein zweiter wurde nicht wieder unternommen. Hin und wieder wagten die Franzosen noch kleinere Ausfälle, um den Feind zu beunruhigen oder Nahrungsmittel für die Menfchen und Futter für die Pferde zu erbeuten. Die deutschen Truppen hatten bei der langwierigen Belagerung einen an-

8. Weltkunde - S. 209

1896 - Hannover : Helwing
209 I. Armee unter Steinmetz die Franzosen auf den Spicherer Bergen bei Saarbrücken angegriffen, wo sie sich ebenfalls bis an die Zähne verschanzt hatten. Mit heldenmütiger Todesver- achtung stürmten die preußischen Bataillone die steilen Höhen, was die Franzosen für unmöglich gehalten hatten. Am Abend eilten die geschlagenen Regimenter Bazaines auf Metz zurück. Die Heere des Prinzen Friedrich Karl (Ii. Armee) und des Generals von Steinmetz (I. Armee) verfolgten sie. Die Trümmer der Armee Mac Mahons sammelten sich in dem festen Lager bei Cbalons a. d. Marne. Dorthin marschierte Kronprinz Friedrich Wilhelm mit der Iii. deutschen Armee. Ein Teil derselben war nach Straßburg entsandt, um diese Festung zu belagern. Den Oberbefehl über das Belagerungsheer führte General v. Werder. — Ebenso groß, wie der Jubel über die errungenen Siege der deutschen Waffen in Deutschland, waren der Schrecken und die Wut über die erlittenen Niederlagen in Frankreich. Kaiser Na- poleon legte den Oberbefehl über Frankreichs Heere in die Hand des Marschalls Bazaine und ging zu Mac Mahon in das Lager von Chalons. Bazainesammelteseinetruppenummetz und entschloß sich endlich, ebenfalls nach Chalons zu marschieren. Das mußte um jeden Preis verhindert werden. Deshalb griff die I. Armee unter Steinmetz die Franzosen unverweilt vor Metz an, um sie hier festzuhalten, und warf sie hinter die Festungswerke der Stadt zurück (14. August). Inzwischen waren Truppen von der Armee des Prinzen Friedrich Karl südlich von Metz über die Mosel gegangen und hatten die Straße besetzt, welche westlich über B i o n v i l l e und Mars la Tour nach Verdun führt. Auf dieser Straße versuchten die Franzosen am 10. August zu entkommen. Mit einem Heldenmute sonder- gleichen rangen schließlich 60 000 Preußen gegen 120 000 Franzosen, wobei besonders die deutsche Reiterei sich glänzend auszeichnete. Zum Glück gelang es Bazaine nicht, die Mauer, aus deutschen Heldenleibern gebildet, zu durchbrechen. Die Straße blieb in deutschen Händen. Am folgenden Tage erholten sich Freund und Feind und sammelten ihre Kräfte zum letzten entscheidenden Kampfe. Dieser wurde am 18. August bei Gravelotte aus- gefochten, wo 220 000 Deutsche gegen 200 000 Franzosen standen, welche sich bis an die Zähne verschanzt hatten. Ihr festestes Bollwerk war das Dorf St. Privat, nordwestlich von Metz. Erst als dieses von den preußischen Garden und den Sachsen in grauenvoll blutigem Sturme genommen war. konnten die deutschen Feldherren, welche um ihren König versammelt waren, aufatmen. Freilich versuchten die Franzosen noch mit Anbruch der Dunkelheit, über Gravelotte durchzubrechen, aber hier warfen sich ihnen die eben auf dem Schlachtfelde eintreffenden Pommern entgegen und trieben sie auf Metz zurück. Nahezu 40 000 Mann an Toten und Verwundeten hatten die Tage vom 14. bis 18. August dem deutschen Heere gekostet. Aber der Zweck war Wellkunde. ,

9. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 358

1844 - Leipzig : Tauchnitz
358 Neunte Abtheilung. 8- 21. Friedrich August Iii. regierte von 1768—1827. also 58 Jahre lang. Die ersten Jahre seiner Negierung gingen in Ruhe vorüber und er war bemüht, das Land durch zweckmäßige Einrichtungen im Sinne seines Vaters und seines Vormundes zu heben und zu kräftigen. Fast kein Zweig der Verwaltung blieb unberücksichtigt; auch wurde die Rechtspflege durch Abschaffung der Tortur und des Staubpesens wesentlich verbessert. Das strengste Rechtsgefühl zeichnete den Kurfürsten aus, so wie die größte Thätigkeit und Wirthschaftlichkeit. Ob man ihm gleich die Krone von Polen anbot, so nahm er sie doch nicht an, son- dern blieb lieber bloß Kurfürst, als daß er durch die Annahme dieser Krone Sachsen in Gefahr bringen wollte. Als ein Be- weis der großen Gewissenhaftigkeit August's verdient bemerkt zu werden, daß er die 6 Millionen Gulden, welche er nach den Be- schlüssen des Teschner Friedens vom 13. Mai 1779, welcher dem sogenannten Kartoffelkriege oder dem baierschen Erbfolgekriege ein Ende machte, als Entschädigung für seine Ansprüche an Baiern erhielt, nicht seiner Privatkasse, wozu er volles Recht gehabt hätte, sondern der Landeskasse zuwies. Als im I. 1789 die Revolution in Frankreich ausgebrochen war, hallten ihre Nach- klänge auch in Sachsen unter dem Bauernstande wieder. Dieser glaubte nämlich viele gegründete Beschwerden zu haben und reichte dieselben auch bei dem Kurfürsten ein. Da der Ueberbrin- ger derselben von einem Arzte für einen Narren erklärt und nach Torgau in Verwahrsam, aus welchem er erst 1809 entlassen wurde, gebracht worden war: so verbreitete sich unter den Bauern ein Aufstand von der Elbe bis ins Erzgebirge und Voigtland und konnte nur durch das Einschreiten von bewaffneter Macht gestillt werden. Doch geschah es ohne Blutvergießen und von den 200 Arrestanten, die man eingezogen hatte, wurden 34 zum Königstein oder zum Festungsbau verurtheilt, aber schon im nächsten Jahre freigelassen. Da das deutsche Reich in Folge der französischen Revolution an Frankreich den Krieg erklärte, so nahmen auch die Sachsen an den Kämpfen der Deutschen gegen die Franzosen am Rheine Theil und zeigten sich dabei tapfer und entschlossen. Später zog der Kurfürst jedoch seine Armee zurück und schloß im I. 1796 mit Frankreich einen Waffenstillstands - und Neutralitätsvertrag ab. Bald aber sollte Sachsen inniger, als es je hätte ahnen können, mit Frankreich verbunden werden. Fast zu einem Bündnisse mit Preußen, welches im I. 1806 feindlich gegen Frankreich auftrat, gezwungen, hatte der Kurfürst seine Armee zu der preußischen stoßen lassen und es erfolgte bald darauf die unglückliche Schlacht bei Auerstädt und Jena im

10. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 217

1886 - Berlin : Hertz
1757 1758 1759 1760 1761 1762 1763 1772 1778 1779 1785 17. August 1786 1786—1797 1787 1788 1791 1792 1792 217 Schlacht bei Prag (6. Mai). Niederlage bet Collin (18. Juni). Schlacht bei Roßbach (5. Nov.). Schlacht bei Leuthen (5. Dez.) Schlacht bet Zorudorf (25. August). Überfall bet Hochkirch (14. Oktbr.). Niederlage bet Kunersdorf (12. August). Fouqu^s Niederlage bei Landshut (23. Juni). Schlacht bei Liegnitz (15. August). Schlacht bei Torgau (3. Novr.). Lager bei Bunzelwitz. Friede mit Rußland. Der Hubertusburger Friede (15. Februar). Die Regie. Gründung der Bank, der Seehandlung, der Landschaft, General-Land - Schul-Reglemen t. Die erste Teilung Polens; Besitznahme von West Preußen (außer Danzig und Thorn). Der baiersche Erbfolgekrieg. Friede zu Teschen. Der deutsche Fürstenbund. Friedrichs des Großen Tod. Friedrich Wilhelm Ii (geb. 25. Septbr. 1744). Expedition nach Holland. Das Religionsedikt. Zusammenkunft in Pillnitz mit Kaiser Leopold Ii behufs gemeinsamer Schritte gegen Frankreich. Kriegserklärung gegen Frankreich; glückliches Vorrücken in Frankreich. Preußen erhält Anspach und Baireuth in Folge eines Erbvertrags.

11. Bilder aus der polnischen Geschichte - S. 18

1909 - Berlin : Weidmann
18 Iii- Polen in der Zeit der Wahlmonarchie. ämtern und zum Reichstage zugelassen. Somit hatte man alle Anbersgläubigen von den wesentlichsten Staatsrechten ausgeschlossen. Anbrerseits wollte man nichts von einer Stärkung des königlichen Ansehens wissen. Denn als August Ii. nach dem Friebensschlusse mit den Schweden (1719) den Versuch machte, die Herrschaft in seinem Hause erblich zu machen, begegnete er allgemeinem Unwillen und löblichem Haß. Er hatte freilich Rußlanb, Österreich und Preußen Teile Polens in Aussicht gestellt, wenn sie feinen Plan unterstützten. Um so nachgiebiger würde er dann gegen die Jesuiten. Als 1724 die schon lange erbitterte evangelische Bevölkerung Thorns die dortige Kirche und das Kollegium der Jesuiten stürmte, verhängte er über die Stadt ein grausames Blutgericht; zwölf der angesehensten Bürger würden hingerichtet. § 22. Nach Augusts Ii. Tode spaltete sich ganz Europa um die Wahl feines Nachfolgers in zwei feinbliche Heerlager. Es entstaub der polnische Erbfolgekrieg (1733—1735), der bamit enbete, daß Augusts Sohn Friedrich August Ii. allgemein unter dem Namen August Iii. (1733—1763) als polnischer König anerkannt würde. Er war fittenreiner als fein Vater, aber ebenso genußliebenb und öerfchwenberifch. Bei seiner Charakterschwache und der völligen Haltlosigkeit der inneren Verhältnisse konnte er nichts Ersprießliches für Polen leisten. Ebenso schwanken!) und kraftlos war feine Haltung in den brei schlesischen Kriegen. Im ersten Jahre des britten biefer Kriege (1756—1763) flüchtete er mit feinem Minister Grafen Brühl nach Polen, konnte hier aber die Neutralität so wenig wahren, daß Russen und Preußen das Laub ungestraft heimsuchten. Der polnische Abel selbst kam jetzt zu der Einsicht, daß nur eine Versassungsänberung, namentlich eine erbliche Monarchie Polen retten könne. Aber er konnte sich barüber nicht einigen, wer dem Lanbe babei behülslich sein sollte, ob einerseits Frankreich und Schweden, ober anbrerseits Rußlanb. Schon bekämpften sich wieber beibe Parteien aufs heftigste, als August Iii. starb und Rußlanb und Preußen sich bahin einigten, in Polen niemals eine Versassungsänberung zuzulassen, bagegen die völlige Gleichberechtigung der Sdiffibenten

12. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 268

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
268 X. Von der Wiederaufrichtung des Deutschen Kaisertums bis zum Weltkriege. unmglich sei, die militrischen Vorbereitungen einzustellen, die durch sterreich-Ungarns Mobilisierung notwendig geworden seien1). x'v . M?bilmlchm,g, 6. In der Folge geschah, was nach frherer Ankndigung erwartet werden mute. Der deutsche Botschafter berreichte in Petersburg ein ' Ultimatum, worin gefordert wurde, da die russische Regierung binnen 12 Stunden die Kriegsrstungen gegen Deutschland und sterreich einstelle. Es blieb unbeantwortet. So lag es offenkundig zutage, da Rußland feindliche Absichten gegen Deutschland hegte. Angesichts derselben befahl Wilhlem Ii. am Nachmittag des 1. Amjustv die Mobilisierung des deutschen Heeres und der kaiser-> lichen Marine und lie durch seinen Gesandten in Petersburg dem russischen Minister des Auswrtigen erklären, da er sich als im Kriegs- . zustand mit Rußland befindlich betrachte. ^ ^er Ausbruch des Krieges mit Rußland fhrte zu dem mit Frankreich. Gleichzeitig mit der berreichung des Ultimatums an Rußland erging an die franzsische Regierung die bestimmte Aufforderung, binnen 18 Stunden zu erklären, ob sie in einem deutsch-russischen Kriege neutral bleiben werde. Sie antwortete: Frankreich werde tun, was seine Interessen ihm geboten. Am 1. August verfgte das franzsische Ministerium die Mobilmachung und bereits am 2. August berschritten franzsische Truppen die Grenze bei Belsort; am 3. August erklrte Deutschland an Frankreich den Krieg. $eeigien.init 8- Aus dem Kriege mit Frankreich erwuchs als unmittelbare Folge der mit Belgien. Diesem Lande gegenber befand sich Deutschland in hnlicher Lage wie Friedrich der Groe 1756 gegenber Sachsen. Aus zuverlssigen Nachrichten der den beabsichtigten Aufmarsch der franzsischen Streitkrfte an der Maas konnte ge-schlssen werden, da Frankreich durch Belgien einen Vorsto gegen den Niederrhein ausfhren werde. Die darin liegende Gefhrdung seines wichtigsten Kohlen- und Industriegebiets durfte Deutschland nicht eintreten lassen. Es mute zur Abwehr Frankreich zuvorkommen. Aus diesem Grunde erging am 3. August von deutscher Seite an die belgische Regierung die Mitteilung: deutsche Truppen wrden belgisches Gebiet besetzen; wenn Belgien neutral bleibe, so werde ihm sein Besitzstand und seine Unabhngigkeit ge-whrleistet und der ihm erwachsende Schaden in vollem Umfange ersetzt. König Albert wies das Anerbieten zurck und suchte -gem frheren Verabredungen den Anschlu an Frankreich und England. Infolge-dessen rckten am 4. August deutsche Truppen in Belgien ein. ') sterreich hatte angesichts des serbischen Konflikts lediglich 8 Armeekorps auf Kriegsfu gesetzt und Rußland hatte diese Manahme bereits am 29. Juli mit der Mobilmachung von 13 Armeekorps beantwortet (v. Bethmann-Hollweg am 9. November 1916 im Haushaltsausschu des deutschen Reichstags).

13. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 740

1888 - Berlin : Hertz
740 1758 1759 1760 1761 1762 1763 1772 1778 1779 1781 1785 17. August 1786 1786—1797 1787 1788 1791 1792 1792 1793 1793 1793 und 1794 1794 1795 1795 1797—1840 16. November 1797 1801 1803 Zeittafel der vaterländischen Geschichte. Schlacht bei Zorndorf (25. August). Ueberfall bei Hochkirch (14. October). Niederlage bei Kunersdorf (12. August). Fouquä's Niederlage bei Landshut (23. Juni). Schlacht bei Liegnitz (15. August). Schlacht bei Torgau (3. November). Lager bei Bunzelwitz. Friede mit Rußland. Schlacht bei Burkersdorf. Der Hubertsburger Friede (15. Februar). Die Regie. Gründung der Bank, der Seehandlung, der Landschaft, General-Land-Schnl-Reglement. Die erste Theilung Polens; Besitznahme von Westpreußen (außer Danzig und Thorn). Der baiersche Erbfolgekrieg. Friede zu Teschen. Justizverbesserung durch Carmer. Der deutsche Fürstenbund. Friedrichs des Großen Tod. Friedrich Wilhelm Ii. (geb. 25. September 1744). Expedition nach Holland. Das Religionsedict. Zusammenkunft in Pillnitz mit Kaiser Leopold ü. he> Hufs gemeinsamer Schritte gegen Frankreich. Kriegserklärung gegen Frankreich; glückliches Vorrücken in Frankreich. Preußen erhält Anspach und Baireuth in Folge Erbvertrages. Zweite Theilung Polens; Besitznahme von Dan-zig, Thorn und Großpolen. Erste Coalition gegen Frankreich. Schwankende Kriegführung am Rhein; Sieg und Niederlage bei Kaiserslautern. Einführung des Allgemeinen Landrechtes. Friede zu Bafel. (Abtretung der Länder jenseits des Rheins.) Dritte Theilung Polens; Besitznahme des Landes links der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau (1807 im Tilsiter Frieden wieder aufgegeben). Friedrich Wilhelm Hi, (geboren am 3. August 1770). Thronbesteigung. Friede zu Lüueville. Reich s-Deputations-Hauptschluß. Preußen erhält als Entschädigung für die Länder

14. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 232

1911 - Berlin : Winckelmann
— 232 — 136. Die Schlachten bei Ivuti. H., \6., 1(8. August 1870. «tellung der Heere. Durch die Niederlagen bei Wörth und Spichern war die französische Armee in zwei Teile gespalten worden und sammelte sich später teils bei Metz unter B a z a i n e [bafän], teils beichalons an der M a r n e unter Mac M a h o n. Unterdes aber rückte Friedrich Karl mit dem königlichen Hauptquartier iu Frankreich vor und vereinigte sich mit Steinmetz bei Metz. Als Mac Mahons Heer jedoch vom Kronprinzen immer weiter verfolgt wurde, ließ Bazaiue in Metz eine Besatzung zurück und wollte mit seinem Heere nach V e r d u n (a. d. Maas) abziehen, um sich mit Mac Mahon zu vereinigen. Diese Vereinigung sollte aber durch die deutschen Heere ver- hindert werden. Schlacht bei Courcelles. 14. August. Sobald die Franzosen (am 14. August) ihren Abzug vou Metz begonnen hatten, stellte Steinmetz sich ihnen bei Courcelles entgegen und warf sie nach blutigem Gefechte bis hinter die Mauern von Metz zurück. Schlacht bei Mars la Tour und Viouville. 16. August. Als Bazaine später abermals von Metz abrückte, traf er am 16. August auf der Straße nach Verdun auf Friedrich Karl, der ihn bei Mars la Tour und Vion-ville aufhielt. Es kam hier zu einem so entsetzlichen Kampfe, daß zwei preußische Kavallerieregimenter bei einem kühnen Angriff fast die Hälfte der Pferde und Reiter einbüßten. Doch wurde durch diesen „ T o d e s r i 11 bei Viouville" der Feind zum Stehen gebracht. Erst nach zehnstündigem Ringen hatten die Deutschen die Schlacht gewonnen, und Bazaine zog näher nach Metz. Schlacht bei Gravelotte und St. Privat. 18. August. Dem französischen Heere drohte jetzt das Schicksal, von den Deutschen völlig umschlossen zu werdeu. Ein fernerer Kampf im offenen Felde war ihm dann unmöglich gemacht. Dieser Gefahr zu entgehen, bot der Marschall Bazaine alle seine Kräfte aus. Am 18. August stand sein Heer bei G r a v e l o t t e und St. Privat, um sich den Abmarsch in der Richtung auf Paris zu erkämpfen. Wieder nahmen die Franzosen auf Bergeshöhen eine sehr günstige Stellung ein, die noch verstärkt war durch stockwerkartig übereinander gezogene Gräben, in welchen sie ihre Schützen, den feindlichen Geschossen kaum erreichbar, verbargen. Aber keine Schwierigkeit vermochte den König Wilhelm, Prinz Friedrich Karl.

15. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für die Kinder der Volksschule - S. 51

1887 - Breslau : Hirt
Der Deutsch-französische Krieg. 51 Das geschah am 13. Juli 1870. Über diese Abfertigung des fran-zösischen Gesandten entstand großer Lärm in Frankreich, und sofort wurde Preußen der Krieg erklärt. — Die Franzosen träumten schon von Sieg und Ruhm und sahen Berlin bereits in ihren Händen. König Wilhelm begab sich sofort nach Berlin und befahl die Vorbereitungen zum Kampfe. Groß war die Begeisterung des Volkes; überall erscholl die „Wacht am Rhein". Süddeutschland schloß sich dem Norddeutschen Bunde zum Kampfe gegen Frankreich an. Die unermüdliche Thätigkeit des Königs und seiner treuen Gehilfen Bismarck, Moltke und Roon machte es möglich, daß binnen 14 Tagen 400000 Mann an der französischen Grenze standen. In 3 Heeren sollten sie in das feindliche Land eindringen: die erste Armee unter dem General Steinmetz von der Rheinprovinz aus, die 2. unter Friedrich Karl durch die Pfalz, die 3. unter dem preußischen Kronprinzen von Baden aus durch Elsaß. Den Oberbefehl führte der König. Den beiden ersten Armeen stand die französische Rheinarmee unter dem Marschall Bazaine, der dritten die Südarmee unter dem Marschall Mac Mahon gegenüber. Am 4. August errang bei Weißenburg den ersten Sieg der Kronprinz. Mit der größten Tapferkeit wurde die Stadt, wie auch der dahinterliegende stark befestigte Geisberg erstürmt. Ein französischer General fand dabei seinen Tod. — Dann folgte am 6. August die Schlacht bei Worth, in welcher Mac Mahon mit seiner ganzen Armee durch des Kronprinzen Truppen eine schwere Niederlage erlitt. Fünfzehn Stunden dauerte der furchtbare Kampf. Da ergriffen die Franzosen die Flucht. 6000 Mann, worunter sich viele schwarze Turkos aus Afrika befanden, hatten die Franzosen als Gefangene verloren, dazu waren ihnen 35 Kanonen und 6 Kugelspritzen abgenommen wurden. An demselben Tage siegte Steinmetz bei Spichern durch Unterstützung von Teilen der zweiten Armee. Die Franzosen hatten sich auf den bewaldeten Höhen von Spichern festgesetzt. Fast senkrecht erheben sich diese, sodaß man die Einnahme für unmöglich hielt. Auf Händen und Füßen kletterten die deutschen Krieger die Berge hinan und vertrieben die Feinde. Nun drangen die deutschen Heere weiter nach Frankreich hinein. — Bazaine, der von Napoleon den Oberbefehl erhielt, zog sich auf die Festung Metz zurück. Er hatte sich vorgenommen, sämtliche französische Truppen bei Chalons zu vereinigen, dann bis vor Paris zurückzuweichen und dort die Entscheidungsschlacht herbeizuführen. Doch gelang die Ausführung dieses Planes nicht. Steinmetz hielt nämlich die abziehenden Franzosen durch einen Angriff bei Courcelles am 14. August aus, sodaß es Friedrich Karl ermöglichte, dieselben am 16. August durch die blutige Schlacht bei Mars la Tour zur Umkehr nach Metz zu zwingen. — Nun kam es darauf an, den Feind in die Festung zu werfen und ihn daselbst einzuschließen. Das wurde denn auch erreicht am 18. August durch die Schlacht bei Gravelotte. Die Franzosen hatten auf den Hügelu eine starke und geschützte Stellung.

16. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 274

1901 - Münster i. W. : Theissing
274 Die Neuzeit. sie seit der Zeit des Befreiungskrieges nicht mehr gekannt hatte. Überall wurde „die Wacht am Rhein" gesungen, auch in den süddeutschen Staaten, die bereitwillig ihre Kräfte in den Dienst der allgemeinen Sache stelltenx). Die Mobilmachung der Truppen ging mit einer außerordentlichen Genauigkeit und Sicherheit vor sich, in 14 Tagen standen schon 450000 Mann, in drei Heerhaufen eingeteilt, an der französischen Grenze. König Wilhelm leitete persönlich mit seinem bewährten Schlachtendenker, dem General von Moltke, das einheitliche Zusammenwirken der deutschen Armeeen. Am 4. August überschritt der Kronprinz Friedrich Wilhelm mit seiner Armee die französische Grenze und erstürmte noch <in demselben Tage nach heftigem Kampfe die Grenzfestung Weißenburg. Zwei Tage später besiegte er den Marschall Mac Mahon bei Wörth so entscheidend, daß sich die französische Armee unter Zurücklassung von 28 Kanonen, 5 Mitrailleusen und 5 Fahnen in ungeordneter Flucht zurückzog. An demselben 6. August erfocht auch die erste deutsche Armee unter dem General Steinmetz einen glänzenden Sieg auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken. Auch die zweite Hauptarmee unter dem Prinzen Friedrich Karl rückte jetzt in Frankreich ein und vereinigte sich mit der siegreichen ersten Armee vor Metz, während der Kronprinz das Heer Mac Mahons weiter ins Innere Frankreichs verfolgte. Vor Metz wurden neue Siege errungen am 14. August bei Co-lombey, am 16. August bei Vionville oder Mars la Tour, am 18. August bei Gravelotte; der französische Oberbefehlshaber, Marschall Bazaine, mußte mit seiner ganzen Armee unter die Forts von Metz zurückweichen und wurde von dem Prinzen Friedrich Karl mit einem Belagerungsheere von 200000 Mann eingeschlossen. Als nun Mac Mahon den eingeschlossenen Bazaines aus der eisernen Umarmung herausreißen wollte, folgten ihm die deutschen Heeresmassen, auch der Kronprinz mit seiner Armee, auf seinem Vormärsche nach Norden und erreichten ihn am 31. August J) Vergebens hatte Napoleon gehofft, die süddeutschen Staaten auf seine Seite zu ziehen, vergebens auch auf österreichische Hilfe gerechnet, da der Bündnisvertrag, dem die beiderseitigen Unterschriften noch fehlten, infolge der deutschen Siege gar nicht wirksam wurde.

17. Bd. 4 - S. 279

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
Friedrich August Ii. 279 Todes erregte ein allgemeines Klagen, jeder- mann beweinte seinen Verlust, denn alle lieb- ten ihn als einen gnädigen, sanftmüthigen Regenten, der sein Vergnügen an der Freu- de, am Wohlseyn seiner Unkerthanen fand, und empfindlich litt, wenns diesen nicht wohl gieng. Mit seiner Gemalin der kaiserlichen Prin- zefiin Marie Josephe hatte er fünfzehn Kinder gezeugt, wovon ihn fünfprinzen und fünf Prinzeßinnen überlebten. Der älteste Prinz Friedrich Christian, folgte ihm in der Kurwürde. Taver August, geboren den 25 Aug. 173c kommandirte seit 1758 als franzöfischer Generallieukenant, die sächfischen Truppen, welche bei der Uebergabe des Lagers bei Pirna, in preußische Dienste hatten treten müßen, selbige aber, so wie die aus dem Lande genom- menen Rekruten nach und nach wieder ver- lassen hatten. Nach Absterben Kurfürst Friedrich Christians, übernahm er die Ad- ministration der kurfachfischcn Lande, welche er bis zur Volljährigkeit des iezt regierenden Klirfürsten mit vielem Ruhme führte. Nach der Zeit unternahm er eine Reife nach Ita- lien, dann nach Frankreich, wo er sich unter S 4 dem

18. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 252

1889 - Leipzig : Hirschfeld
252 Friedrich August der Gerechte. 1815 nach Elba verbannt, dagegen König Ludwig Xviii. und das Haus Bonrbon auf Frankreichs Thron erhoben wurde. Im Oktober 1814 traten die verbndeten Fürsten in Wien zu einem Kongresse zusammen, um der das knftige Schicksal Deutsch-lands, und dabei Sachsens insbesondere, zu beraten. Whrend Preu-en mit Entschiedenheit das ganze Knigreich Sachsen forderte und Rußland ganz Polen fr sich in Anspruch nahm, waren der Herzog von Coburg und der König von Bayern die ersten, welche sich zum Widerspruch erhoben und fr das Fortbestehen der Selbstndig-feit Sachsens sich verwendeten. Nach vielfltigen Verhandlungen, während welcher Friedrich August eine Rechtsverwahrung gegen die Besitznahme seines Landes durch Preußen beim Kongresse einge-reicht, Preußen aber, auf Rußland gesttzt, die Erklrung abgegeben hatte, da es jeden Widerstand gegen die gnzliche Einverleibung Sachsens als eine Kriegserklrung ansehen werde, schlssen am 3. Januar 1815 sterreich, England und Frankreich ein geheimes Bnd-nis, dem 3 Tage spter auch die Niederlande, Bayern und Hannover beitraten, um den bertriebenen Forderungen Rulands und Preu-ens entgegenzutreten. Jetzt sahen sich die beiden letztgenannten Mchte gentigt, einen Teil ihrer Ansprche fallen zu lassen, und es wurde die Abtretung des grten Teils von Sachsen an Preußen, sowie eine Teilung des Herzogtums Warschau zwischen Preußen und Rußland in der Weise beschlossen, da ein bedeutender Teil desselben unter der Benennung Groherzogtum Posen ebenfalls an Preußen berging. König Friedrich August war unterde, einer Einladung des sterreichischen Kaisers folgend, am 4. Mrz 1813 der Olmtz und Brnn in Preburg angelangt, und hier war es, wo die verbndeten Mchte endlich mit ihm Unterhandlungen wegen der Abtretung seiner Lande anknpften. Inzwischen war auch Napoleon am 26. Februar aus Elba entflohen und am 1. Mrz in Frankreich gelandet, um ohne Schwertstreich in Paris einzuziehen. Doch schon am 13. Mrz sprachen die Monarchen auf dem Kongresse zu Wien die Acht der ihn aus, und Ende Mai standen der 800,000 Mann schlagfertig da, um dieselbe zu vollziehen. Vielleicht wre es ohne diesen Zwischenfall noch mglich gewesen, gnstigere Bedingungen fr Sachsen zu erlangen; so aber stellte man dem Könige Friedrich August, als derselbe zgerte, die ihm vor-gelegte Abtretungsurkunde zu unterzeichnen und eine Gegenerklrung einreichen lie, einen Termin von 5 Tagen fest, bis zu welchem er zu unterzeichnen habe, wenn er nicht dessen gewrtig sein wolle, da

19. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 250

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
250 schaffen und verkaufte den ihm zugehörigen sächsischen Palast an den König von Preußen für 7 0,000 Dukaten. Auch im französischen Nevolutionskriege zeigte Kurfürst Friedrich August eine Vorsicht und Mäßig- ung, die seiner Weisheit zum Ruhme gereichte und seinem Staate sehr heilsam war. Er erhielt am 25. August 1791 einen Besuch vom Kaiser Leopold Ii., vom König Fried- rich Wilhelm 11. von Preußen und deren Kronprin- zen; auch der Graf von Artois, nachmaliger König Karl X., erschien. Beide Monarchen verabredeten einen Krieg gegen Frankreich zur Wiederherstellung der könig- lichen Gewalt, und suchten auch den Kurfürsten zum Bei- tritt zu überreden; allein er verweigerte es und gab nur, als der Reichskrieg 1793 gegen Frankreich ausbrach, sein Eontingent von 6,000 Mann, die sich an das preu- ßische Heer anschlossen und an der Eroberung von Mainz und den Siegen bei Pirmansen und Kaiserslauten Theil nahmen. Auch nachdem Preußen den Frieden zu Basel abgeschlossen hakte, ließ der Kurfürst seine Mann- schaft bei dem ö streicht sch en Heere, und schloß erst am 13. August 1796 einen Waffenstillstands- und Neutralitäts- Vertrag, nachdem die Franzosen in Franken und Baiern vorgedrungen waren. An der Reichsdeputation zu Regensburg 1802, die wegen der Entschädigungen verhandelte, nahm Kurfürst Friedrich August lebhaften Antheil und bemühte sich besonders die Reichsstädte zu er- halten, und die Entschädigungen so viel als möglich zu vertheilen; doch blieb sein Bemühen vergebens, da Frank- reich und Rußland nach Gutdünken mit den Reichslän- dern schalteten. Während Frankreich mit Oe streich im^ südlichen Deutschland kämpfte, genoß Kursachsen fortwährend die Segnungen des Friedens. Auch in dem dritten Kampfe Oestreich s mit Frankreich im Jahr 1805 nahm es kemen Theil, doch sah es sich genöthigt, um nicht ganz vereinzelt da zu stehen, sich an Preußen näher anzuschlie- ßen, den Herren dieser Macht einen Durchzug durch seine Länder zu gestatten und zur Sicherheit des Staats an die Grenzen selbst ein Heer von 15,000 Mann zusammen zu ziehen. Nachdem durch den Frieden zu Preßburg am

20. Theil 3 - S. V

1827 - Breslau : Max
V Seite 104. Scenen aus dem siebenjlhrigen Kriege.............................279 105. Friedrichs des ©copen fernere Regierung und Lod . . . 303 106. Entstehung des nordamerikanischen Freistaats . . . .311 107. Katharina Ii. — María Theresia. — Loseph Ii. . . . 318 Neueste Geschichte. Erste Periode. Von dem Anfänge der französischen Revolution, bis zur Erhebung Bonaparte's zum Eonsul, 1789—1799. 108. Ausbruch der französischen Revolution...........................330 109. Gefangennehmung des Königs, am 10. August 1792 . . . 345 110. Schreckenszeit in Frankreich.....................................351 111. Fortgang der Revolution 374 112. Krieg der zweiten Coalition. — Bonaparte in Aegypten und Syrien .........................................................384 Zweite'periode. Don der Erhebung Bonaparte's zum Consul bis zum Wiedererwachen Europas, 1799 —1813. 113. Bonaparte als Consul. Friedensschlüsse von Luneville und Amiens. 390 114. Neue Schritte Bonaparte's zur unumschränkten Herrschaft . . 395 115. Krieg Oestreichs und Rußlands gegen Frankreich 1805. Rhein- bund 1806 398, 116. Krieg Preußens und Rußlands gegen Frankreich 1806. Eroberung Portugals 1807 und Spaniens 1808 ........................ 400 117. Krieg Oestreichs gegen Frankreich 1809. — Fernere Schritte Na- poleons zur Alleinherrschaft........................405 118. Krieg Rußlands gegen Frankreich 1812.................410