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1. Kurzgefaßte Geschichte Schlesiens - S. 58

1840 - Schweidnitz : Heege
58 den oft grausamer noch als die Gesunder! gemartert. Den Wöchnerinnen nahm man ihre Kinder, legte sie in einen Winkel und erlaubte ihnen oft Tage laug nicht, denselben Nahrung zu geben. Die Männer wurden mit Flinten- kolben in die Messe und zum Genuß des Abendmahls nach katholischer Weise getrieben, selbst mit dem Heiligsten trieb znan Spott und Hohn, indem der schauderhafte Dohna sich einmal rülpnte: daß er mehr vermöge als der Apostel Petrus, welcher an einem Tage 3000 Seelen durch eine Predigt hekchrt hätte, während von ihm an manchen Ta- gen weit mehr ohne eine Predigt bekehrt worden wären; und indem zu Neustadt in Oberschlesicn ein schnurrbärti- ger Dragoner-Rittmeister in der Kirche den Gewaltsam- Bekehrten den Wein reichte, und da dieser nicht zulangte, zu Hause einen Schluck Bier oder Milch nachzutrinken befahl. Von den Bürgern, welche sich bei der Wegnahme der Kir- che wicdersetzt hatten, wurden zwei enthauptet, einer ge- hängt, mehrere gestäupt und des Landes, verwiesen und der Bürgermeister mußte 4000 Rthlr. Strafe erlegen und seinen Garten einbüßen, weil er auf's Land in eine evangelische Kirche gefahren war. Den Bürgern ward angedeutet, daß diese Qualen aufhören und die Soldaten sogleich das Haus verlassen würden, sobald sic einen Beichtzettel vorzeigen könnten. Deshalb liefen die Leute haufenweise und holten sich bei den katholischen Geistlichen, die schon angewiesen waren Beichtzettel auszufertigen, dergleichen Papiere, auf welchen eine Beichte stand, die sie ablegen sollten. — Doch nicht alle waren sogleich wil- lig Beichtzettel zu holen. Eine große Anzahl von ihnen blieben lange standhaft und wurden erst durch harte Ge- fängmßstrafen, durch lange Beraubung des Schlafes, durch Hunger und andere Grausamkeiten, so wie durch an- gedrohte Landesverweisung gezwungen, ihren Glauben zu verläugnen. Die evangelischen Geistlichen in der Stadt so wie auf dem Lande wurden verwiesen. Der eine, Ma- gister Valentin Preibisch, wurde in's Gefängniß ge- worfen, weil man ihn zwingen wollte katholisch zu werden. Man legte ihm hier ein Schwert und cm Kruzifix vor, mit dem Bedeuten eins von beiden zu wählen, den Tod oder den Abfall vom evangelischen Glauben. Preibisch wählte aus eigenem Antriebe sowohl, als auch auf Bitten seiner Frau das Schwert, wurde aber nicht getödtet, son- dern ans der Stadt verwiesen. — Die Bekehrung schloß sich damit, daß man allen Bürgern einen Revers zur Unterschrift vorlegte, worin sie bekannten, daß sie freiwil- lig und ungezwungen zur katholischen Religion übergetrc-

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