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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 66

1865 - Eisleben : Reichardt
—' 66 — einen Purpurmantel f), verschönerte Rom, verbesserte den Kalender.g) — Die Republik „nur noch ein Name". Dem Volke giebt er „Brot und Spiele". 44 Lasars Ermordung am 1 5. März. An der Spitze der Verschwörung standen die Republikaner C. Cassius und der von Cäsar geliebte M. Junius Brutus, h) der Schwiegersohn des Cato Uticensis. Cäsar wollte binnen kurzem in den Krieg gegen die Par- ther ziehen. "Es hieß, der Senat wolle ihm für die außer- italischen Provinzen den Königstitel verleihen. Trotz mancherlei Warnungen i) geht Cäsar an den Iden des März in den Senat. ' Cimber bittet für seinen Bruder, die Verschwornen umdrängen ihn, Casca führt den ersten Dolchstoß, Cäsar stirbt (mit 23 Wunden bedeckt» an der Bildsäule des Pompejus. („Auch du, mein Brutus?!") Bei der Leichenfeier erregt M. Antonius das Volk gegen die Mörder Cäsars. (Testament.) Diese verlassen Rom, und Brutus, Cassius und Decimus Bru- tus begeben sich in ihre ihnen vom Senat verliehenen Provinzen Macédonien, Syrien und das cisalpi- nische Gallien. 43 Zweites Triumvirat: Antonius, Octavianus, Le- vidus. Der ehrgeizige Antonius wollte sich in den Besitz Ober- Italiens setzen, »vurde aber auf Cicero's Betrieb (dessen Philippische Reden) für einen Feind des Vaterlandes er- klärt und von dem jungen Octavian k) in Verbindung mit den Consuln Hirtius und Pansa bei Mutina fwo er den Decimus Brutus belagerte) besiegt und floh zu Lepidus, dem Statthalter Galliens, mit wel- chem vereinigt er wieder siegreich gegen Decimus Brutus vordrang und denselben tödtete. Vom Senat zurückgesetzt, erzwang Octavian das Con- , sulat, statt aber den Antonius und Lepidus zu bekämpfen, k) Die von M. Antonius angebotene Krone aus Klugheit zurückge- wiesen. 8) Durch den Astronomen Sosigeues. Dieser nahm aber das Jahr zu 365 Tagen und 6 Stunden an, während es etwa 11 Minu- ten weniger beträgt. Daher 1582 neue Verbesserung des Ka- lenders durch Papst Gregor Xiii. (Der gregorianische Kalender zum Unterschiede vom julianischen.) h) Wie nöthigte mau ihn zur Theilnahme? i) Die Träume der Calpurnia. Der Wahrsager. k) Cäsars Großneffe und Adoptivsohn, kommt nach Cäsars Ermordung aus Apollonia, wo er studirte, nach Rom. Streit mit Antonius wegen der Erbschaft.

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1. Römische Geschichte - S. 55

1889 - Heidelberg : Winter
Zweites Triumvirat. Kampf gegen Brutus u. Cassius. Schlacht Bei Philipp! (42). ->o gemalt an sich zu reißen. Rasch bemächtigte er sich des Staatsschatzes sowie des schriftlichen Nachlasses und Testamentes Cäsars, zu dessen Vollstrecker er ernannt war. Hieraus reizte er durch seine Leichenrede und durch Vorlesung von Cäsars letztwilligen Bestimmungen, nach welchem dem Volke Cäsars Gärten am Tiber und jedem Bürger 300 Sesterzen (= 45 M.) vermacht waren, das Volk zur höchsten Erbitterung gegen Cäsars Mörder, welche aus der Stadt weichen mußten. _ Nachdem er das Volk sür sich gewonnen, setzte er im Senat den Beschluß durchs daß sämtliche Anordnungen Cäsars, welche sich in seinen nachgelassenen Papieren vorfänden, zur Ausführung kommen sollten. Seitdem führte er eine Willkürherrschast, indem er, aus Cäsars angebliche Bestimmungen ]tch berufend, Anordnungen traf, die allein feiner Machtvergrößerung dienten. Um mit einer Heeresmacht stets in der Nähe Roms zu sein, ließ er sich durch einen Volksbeschluß das cisalpinische Gallien als Provinz übertragen, obwohl die cisalpinische Provinz bereits von Decimns Brutus auf Senatsbeschluß verwaltet wurde. Dieser weigerte sich dieselbe herauszugeben und verteidigte sich in der festen Stadt Mutina (j. Modena) gegen den ihn belagernden Antonius hartnäckig; so entstand der mutmenfif che 44—lö Krieg (bellum Mutinense). Der Senat nämlich, aufgereizt durch Ciceros philippifche Reden, in welchen diefer den Antonius heftig angriff, erklärte den Antonius für einen Hochverräter und sandte zum Entsatz des Decimns Brutus und der Stadt Mutina die beiden Konsuln Hirtius und Pan] a gegen ihn, von welchen Antonius bei Mutina geschlagen und zur Flucht nach Gallien genötigt wurde. Hier vereinigte er sich mit dem ihm be-sreundeten Lepidus, welcher unter Cäsar magister equitum gewesen war, und bildete ein neues Heer. Da beide Konsuln in der Schlacht gefallen waren, übernahm der 18jährige, ebenso kluge wie energische C. Jnl. Cäsar Octavianns (geb. 63), der durch seine Freigebigkeit bei Volk wie Heer gleich beliebte Großneffe und Adoptivsohn Cäsars, welcher von der Senatspartei unterstützt wurde, weil sie in ihm eine Stütze gegen Antonius zu finden hoffte, die Führung des Heeres, in welchem er als Proprätor die Feldherren tn den Krieg begleitet hatte, und rückte in Rom ein. Hier erzwang er seine Wahl zum Konsul, obgleich er erst im 20. Lebensjahre stand, sowie die Ächtung der Mörder Cäsars. Da er aber die stets wachsende Macht der republikanischen Partei fürchtete, die sich in den östlichen Provinzen unter den Fahnen des Brutus und Cassius sammelte, so knüpfte er im geheimen Unterhandlungen mit Antonius an, der mit einer neuen Heeresmacht von Gallien nach Oberitalien heranrückte, und vereinigte sich mit diesem und dem Lepidus. 8 28. Zweites Triumvirat. Kampf gegen Brutus und Cassius. Schlacht bei Philippi (42). Bald danach kamen Octavianus, Antonius und Lepidus in der 43 Nähe von Bcmcmia auf einer kleinen Insel des Lavinius zusammen und schlossen das sogenannte zweite Triumvirat (als triumviri reipublicae constituendae) zunächst ans 5 Jahre, um die republikanische Partei unter Brutus und Cassius auszurotten und die Herrschaft unter sich zu teilen. Um

2. Die Alte Welt - S. 158

1871 - München : Lindauer
158 Gesetze (leges Juliae) allgemeine Achtung und Liebe. Aber sein unverkennbares Streben, den in Rom verhaßten Königsnamen zu führen, rief eine Verschwörung von sechzig Optimalen hervor, an deren spitze G. Kassius und M. Junius Brutus standen. Cäsar, der durch einen Krieg gegen die Parther die Niederlage des Krassus zu rächen und die Neichsgrenze im Südosten zu sichern gedachte, wurde in der letzten Sitzung des Senates, die er vor seinem Aufbruche berufen hatte, am 15. März 44 am Fuße der Bildsäule des Pompejus erdolcht. Mit ihm siel Roms größter Staatsmann, und Rom, das unter ihm einer großartigen Entwicklung entgegenging, stürzte neuerdings in großes Unheil. § 18. Wom Hode Gäfars bis zur Aleinkcrrschaft des Hktavia'rms, 44—30. Willkürliche Legierung des Äntonius, 44. Die Ermordung Cäsars erfüllte das Volk in Rom mit solcher Erbitterung gegen die Verschwornen, daß diese aus Furcht vor der Volksrache nach dem Kapital flüchteten. Sofort bemächtigte sich M ar-kus Antonius, der Freund uudmitkousul Cäsars, des Staatsschatzes, des Privatvermögens und der Papiere Cäsars, suchte und fand in M. Ämi^liu s Le^p idus, der als Magister equitum an der Spitze eines Heeres vor Rom stand, eine stütze und erzielte, nachdem Cicero im Senate eine allgemeine Amnestie erwirkt hatte, denbeschlnß, daß sämtliche Anordnungen Cäsars aufrecht erhalten werden sollten. Aber bald reizte Antonius durch Bekanntmachung von Cäsars Testament und durch seine dem gemordeten Helden gehaltene Rede das Volk so auf, daß die Mörder Rom verlassen mußten und sich in ihre (von Cäsar angewiesenen) Provinzen begaben: M. Junius Brutus nach Mazedonien, G. Kassius nach Syrien, De^cimus Brutus nach dem cisalpinischen Gallien. Nachdem Rom von den Mördern Cäsars gesäubert war, bot Antonius alles auf, die von Cäsar geübte Alleinherrschaft an sich zu bringen: er gab, auf Cäsars Papiere sich berufend, für Anordnungen Cäsars aus, was ihm gefiel und nützte, gewann durch reiche Geschenke die Veteranen Cäsars und ließ sich durch den Senat die für den parthischen Krieg bestimmten Legionen, und durch das Volk die dem Decimns Brutus überwiesene Provinz (das cisalpinische Gallien) zusprechen. Da trat ihm unerwartet Cäsars Großneffe und Adoptivsohn G. Julius Cäsar Oktavianns *), ein achtzehnjähriger Jüngling, entgegen, gewann durch Freigebigkeit die Bürger und bildete durch seine Verbindung mit der senatorischen Partei ein Gegengewicht gegen den bisher aus das Volk gestützten Antonius. *) Stammtafel des Oktavianus. Julia, des G. Julius Cäsar Schwester, verheiratet mit Mtikus Balbus. A'ttia, Gem.: G. Okta'vins. Okta'via, zweite Gemahlin G. Oktavins (G. Jul. Cäsar Oktavianns). des Antonius.

3. Das Altertum - S. 220

1893 - Leipzig : Dürr
— 220 — Hand waren. Dann stürmte die Menge mit brennenden Scheiten nach den Häusern der Mörder, um sie anzuzünden, konnte aber nichts ausrichten, da rechtzeitig alles zur Verteidigung vorbereitet war. Die Wut des Volkes mußte ein Opfer haben. Ein ruhiger Bürger, der zufällig Cinna hieß, wie einer der Verschworenen, wurde von einem daherstürmenden Haufen in Stücke zerrissen. Unterdessen sammelten die Anhänger Cäsars dessen Asche und setzten sie auf dem Marsfelde bei. Unter solchen Umständen konnten die Mörder nicht in Rom bleiben; die angesehensten, die Leiter der Verschwörung, gingen in die ihnen noch von Cäsar zugeteilten Provinzen: Brutus nach Makedonien, Ccis-sius nach Syrien, Decimus Brutus nach dem cisalpinischen Gallien, die übrigen schlossen sich ihnen an. In Rom aber herrschte Antonius, umgab sich mit einer Leibwache von 6000 Mann, erließ Gesetze und traf Anordnungen ganz nach seinem Belieben. Da erschien in Rom ein Mann, mit dem er rechnen mußte, der Erbe Cäsars, dessen Schwesterenkel Cajns Octavius oder, wie er sich von nun an zu Ehren seines Großoheims nannte, Cajns Julius Cäsar Octavianns. Diesem gegenüber war Antonius in Verlegenheit, denn er hatte dessen Erbe in unsinniger Weise mit liederlichen Genossen verschleudert, Schon jetzt zeigte sich die überlegene Klugheit des neuen Cäsar, er zahlte die den Veteranen und dem Volke zuerkannten Legate seines Großoheims von seinem eigenen Vermögen aus und beschämte so den Verschwender vor der ganzen Bürgerschaft. Die Optimalen, aus die sich Antonius hätte stützen mögen, dachten nicht daran, ihm beizustehen, sie vergeudeten den letzten Rest ihres Reichtums und ihrer Ehre in Bajä und anderen üppigen und sittenlosen Bädern des südlichen Italiens. Andrerseits blieben aber auch die Mörder Cäsars oder, wie sie sich selbst nannten, die Republikaner unthätig; nur ihr Anwalt in Rom, Cicero, ereiferte sich in 14 sogenannten philippischen Reden, von denen indes nur einige im Senat gehalten worden sind, in Schmähungen gegen Antonius. Dieser mußte etwas thun, um sein Ansehen wieder herzustellen. Er ließ sich das diesseitige Gallien als Provinz übertragen und ging mit einem Heere dahin ab, um Decimus Brutus zu vertreiben. Nur ungern unternahm er den Feldzug, denn die Soldaten, deren hohe Ansprüche er nicht befriedigen konnte, waren widerspenstig, und in Rom blieb der kluge Octavianns, der schon die Veteranen Cäsars durch hohe Versprechungen an sich zog und von dem vorauszusehen war, daß er bald den Senat beherrschen werde. In der That leitete er diesen ganz nach seinem Willen. Er erhielt mit den Konsuln zugleich den Auftrag, dem Antonius, der auf Ciceros Verlangen für einen Feind des Vaterlandes erklärt wurde, den Krieg zu erklären. Bei Mutina

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 74

1885 - Nürnberg : Korn
74 § 41 — 43. Alte Geschichte, x—476 n. Chr. , 6. Noch bestanden die republikanischen Formen des Staates. Allein Cäsar strebte nach der Königswnrde. Der Senat war auch geneigt, ihm, als er eben gegen die Parther sich rüstete, den Königstitel für die auswärtigen Provinzen zu erteilen. Da bildete sich unter den Republikanern eine Verschwörung, an deren Spitze Cäsars Adoptivsohn M. Junius Brutus und der Prätor Casus Cassius standen. In einer Senatssitzung wurde 44 Cäsar an den Iden des März (15. März) im Jahre 44 von ^ Chr- den Verschworenen ermordet. Von 23 Dolchstichen durchbohrt, Tod ^ er an der Bildsäule des Pompejus nieder mit den an Brutus gerichteten Worten: „Auch du, mein Sohn!" § 42. 4. Vom Tode Cäsars bis zur Alleinherrschaft des Angustus, 44—30 v. Chr. 1*. Dritter Bürgerkrieg (43—42). Vergeblich hofften die Mörder auf eine allgemeine Erhebung des Volkes zur Wiederherstellung der republikanischen Freiheit. Der Konsul Antonius, ein Anhänger Cäsars, entstammte vielmehr durch öffentliche Reden und Vorlesung von Cäsars Testament die Volksmenge zur Rache gegen die Mörder. Der Senat erteilte ihnen jedoch Amnestie (Verzeihung); sie verließen Rom und begaben sich in die ihnen angewiesenen Statthalterschaften: Junius Brutus uach Macedonien, Cassius nach Syrien und Decimns Brutus, ein dritter Verschworener, nach Gallia cisalpina. Da Antonius dem letzteren seine Provinz abnehmen wollte, sandte der Senat auf Ciceros Betreiben dem Deeimns Brutus ein Heer zur Hilfe, welchem sich auch der junge Casus Julius Cäfar^ Octaviauus (Augustus) anschloß. Antonius wurde bei Mutina besiegt (43) und floh nach Gallien, Oktavian ging nach Rom und ertrotzte sich das Konsulat. 2. Zweites Triumvirat (43). Als nun der Senat von Cicero geleitet, den Oktavian, den Großneffen und Haupterben Cäsars, beseitigen wollte, schloß Oktavian mit Antonius und Lepidns, dem Statthalter Galliens, das zweite Triumvirat (43), um „den Staat zu ordnen." Zunächst zogen die drei Männer nach Rom, wo sie sich durch Proskriptionen ihrer Gegner bereicherten. Auch Cicero siel als ein Opfer der Rache 42 des Antonius. — Die Republikaner standen mit einem Heere . Chr. in Macedonien; hier traten ihnen Octavian und Antonius in der chlacht Doppelschlacht bei Philippi entgegen (42). Zuerst wnrde Cas-^u5' uach 20 Tagen auch Brutus besiegt. Beide gaben sich ; ' selbst den Tod.

5. Alte Geschichte - S. 43

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 43 — v. Chr. 41) Cäsar kehrt nach Rom zurück und wird Diktator auf 10 Jahre. Er besiegt die Anhänger des P ornpejns in Spanien.*) Er wird Diktator ans Lebenszeit. Durch die „Julischeu Gesetze" schafft er Ordnung in Italien und in den Provinzen. Mit Hilfe des alexandrinischen Gelehrten So st gen es ordnet er den Kalender. (Nach dem jnlianischen Kalender hat das Jahr 365 Tage 6 Stunden.) Sein Freund M. Antonius bietet ihm bei einem Feste ein königliches Diadem an. Cäsar rüstet sich zu einem Zuge gegeu die Parther. G. Cassius und M. Zünius Brutus bilden mit vielen anderen 15. eine Verschwörung gegen Cäsar. März Cäsar wird ermordet. 44 ------------ 12. Dritter Bürgerkrieg. Der Konsul Äntönins verkündet Cäsars Testament und hält dem Ermordeten die Leichenrede. Die Mörder verlassen Rom. (Jnnins Brutus uach Makedonien, Cassius nach Syrien.) Decimns Brutus begiebt sich in das cisalpinische Gallien. Antonius sucht ihm diese Provinz zu entreißen. Cieero erklärt Antonius für einen Feind des Vaterlandes. G(ajus) (Julius Cäsar) Octavianns, der Schwesterenkel und Erbe Cäsars, sammelt ein Heer und führt es im Aufträge des Senats gegen Antonius. Lcpi-us (auch ein Freund Cäsars) bedroht (scheinbar) den Antonius vom jenseitigen Gallien aus. 43 Gctaviänns, Antonius und Lepidns schließen das zweite Triumvirat bei Bologna. Die Triumvirn entwerfen Proskriptionslisten. Eicero wird auf der Flucht (in der Nähe von Cajeta) ermordet. Octavianns und Antonius ziehen gegen Brutus und Cafsins zu Felde. *) In der Schlacht bei Munda.

6. Römische Geschichte - S. 86

1907 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
86 Dritter Zeitraum. — § 33. Der Kampf um Cäsars Erbe. § 33. Der Kampf um Cäsars Srbe. 44—31. 1. Die Cbrotibewerber. 1. M. Antonius, ehrgeizig, schlau und verwegen, doch Genußmensch und im Genuß erschlaffend, ehemals Legat Cäsars in Gallien, später Tribun, war jetzt (39 Jahre alt) als Konsul in tatsächlichem Besitz der Macht. Nachdem er den Senat das Fortbestehen der Einrichtungen Cäsars hatte zusichern lassen, söhnte er sich zum Schein mit den Mördern aus, reizte dann aber das Volk bei dessen Bestattung auf.* Die Mörder flohen ans Rom. Antonius trieb ein falsches Spiel mit den Papieren Cäsars und vergeudete Cäsars Erbe. Bruch mit der Senatspartei. Vom Volke ließ er sich das diesseitige Gallien (Bedeutung der Provinz ihm von Cäsar her bekannt, 6 Legionen dort) als Provinz zusprechen, aus der aber erst Dec. Brutus, dem sie noch Cäsar verliehen, zu vertreiben war. 2. C. (Julius Cäsar) Octavianus, Großneffe und Adoptivsohn Cäsars. Bei dessen Tode erst 19*/, I. alt, eilte er von seinen Studien aus Apollonia (Jllyrien) nach Italien, erhielt aber von Antonius, kühl behandelt, nicht einmal sein (inzwischen verpraßtes) Erbe. Er gewann das Volk durch Auszahlung von Cäsars Vermächtnis aus eigenem Vermögen, die in Italien stehenden Veteranen Cäsars durch Freigebigkeit (Gegensatz zu Antonius' kargen Anerbietungen!) und brachte auch zwei bereits im Dienste des Antonius stehende Legionen durch Geldspenden auf feine Seite. Mit solcher Macht ausgerüstet, schloß er sich in schlauer Berechnung an den Senat an (Cicero sein Gönner) und ließ sich, seine geheimen Absichten verbergend, als Werkzeug gegen Antonius gebrauchen. Ii. Der muttnen fische Krieg. 44—43. Antonius belagerte inzwischen Mutina, wo sich Dec. Brutus hielt. Der Senat erklärte sein Unternehmen für „Aufruhr"** und schickte gegen ihn die Konsuln Hirtins und Pansa, denen Oktavian als Prokonful zugesellt wurde (der Erbe Cäsars zum Schutze des Mörders gegen den Freund Cäsars!). Antonius floh nach zwei verlorenen Schlachten, in denen die Konsuln fielen, von Dec. Brutus verfolgt, erhielt aber Verstärkung durch seinen Anhang. Er verband sich mit Lepidus, dem ehemaligen Reiterobersten und eifrigen Anhänger Cäsars, jetzt Statthalter im diesseitigen Spanien, sowie mit den Statthaltern des jenseitigen Spaniens und Galliens. Dec. Brutus, von seinem Heere *) Verlesung von Cäsars Vermächtnis, Ccicbcnrcdc. Vergl. Shakespeares Julius Cäsar. **) Ciceros „Philippische" Reden.

7. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 111

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 111 — selbst, welches für die Idee der Republik sich ittcht mehr zu begeistern vermochte, kühl aufgenommen wurde. Daher erhielte» auch nicht die Verschworenen die Leitung des führerlos gewordenen Staates, sondern es wußten kühne Anhänger des Cäsar die Gewalt an sich zu bringen. Wenn es auch dem Reiterobersten des ermordeten Diktators, dem Lepidus, nicht gelang, an dessen Stelle zu treten, derselbe vielmehr sich nach Gallien in seine Provinz begab, so verstand es doch Marcus Antonius, der Mitkonsul Cäsars und sein Freund, durch Vorlesung des Testamentes des Ermordeten, das Volk zur Wut gegen die Mörder zu entflammen. Ein durch Cicero zwischen den Verschworenen und dem Antonius vermittelter Vertrag hatte keine Dauer. Als Brutus Macedonien, Cassius Syrien, ein anderer Verschworener Decimus Brutus das cisalpinische Gallien als Provinz erhielten, bewarb sich Antonius um eben dasselbe Gallien gegen den Willen des Senates beim Volke, das er durch Ausführung angeblicher Testamentsbestimmungen Cäsars ebenso gewonnen hatte, wie die Soldaten desselben. 2. Inzwischen war C. Julius Cäsar Octavianus, geb. 63, Enkel einer Schwester des Cäsar und von diesem adoptiert, als Reben-buhler erschienen. Daher glaubte der mit Antonius zerfallene Cicero (Philippiken) diesen, der, neunzehn Jahre alt, „mit dem Mute eines Jünglings und der Bedachtsamkeit eines Greises handelte", gegen den Antonius ausnützen zu können. Anfangs trat Octavianus auch dem Antonius feindlich entgegen und belagerte den mit Decimus Brutus um die gallische Provinz kämpfenden in Verbindung mit den Konsuln Hirtius und Pansa in Mutina 43. Aber nach dem Tode der Konsuln ließ er den Besiegten zum Lepidus entkommen, sich selbst in Rom zum Konsul wählen und schloß dann mit Antonius und Lepidus zur „Ordnung des Staates" das zweite Triumvirat 43. Die Triumvirn verteilten unter sich die Provinzen, zogen nach Rom und verschafften sich durch eine furchtbare Proskription (Ermordung Ciceros) die Geldmittel zu einem Kriege gegen die Mörder Cäsars. Brutus und Ca ff ins hatten in Macedonien und Syrien die Streitkräfte des Ostens zum Schutze der Republik gesammelt und trafen bei dem Passe von Philippi in einer Doppelfchlacht mit den Triumvirn zusammen 42. Die Republikaner erlagen. Brutus und Cassius endeten durch Selbstmord; die Heere unterwarfen sich den Siegern. 3. Während hierauf nach einer neuen Verteilung der Provinzen

8. Nr. 3a - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Alte Geschichte. mit dem angesehenen Cäsar und dein reichen Crassus zu gemeinsamer Herr- schaft. Cäsar fand bald Gelegenheit, sich Kriegsruhm zu erwerben. In Gallien war ein germanischer Fürst eingefallen und drohte das Land den Römern zu entreißen. Cäsar zog gegen ihn, besiegte ihn in blutiger Schlacht und unterwarf in acht Jahren sowohl Gallien als auch die germanischen Länder westlich vom Rhein. Dann zog er über beit Rhein nach Deutschland hinein, kehrte aber bald um. Von seinem Heere wurde er für unbesiegbar gehalten und fast vergöttert. Pompesus fürchtete nun, daß Cäsar zu mächtig werden könnte, und setzte es beim Senat durch, daß er aufgefordert wurde, sein Heer zu entlassen und allein nach Rom zurückzukehren. Cäsar näherte sich jedoch mit seinem Heere der Heimat und begann den Kampf um die Alleinherrschaft. Ehe es seine Gegner vermuteten, stand er vor den Toren Roms, eroberte die Stadt und brachte bald ganz Italien in seine Gewalt. Pompesus floh nach Griechenland und sammelte ein Heer. Aber auch dorthin folgte ihm Cäsar und besiegte ihn. Pompesus floh nach Ägypten, wurde aber auf Befehl des dortigen Königs ermordet. Zum Lohne dafür setzte Cäsar den Ägypterkönig ab. Dann zog er nach Asien, erfocht dort glänzende Siege und berichtete darüber kurz nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte!" e) Cäsars Alleinherrschaft und Cnde. Nun war Cäsar Alleinherrscher über das ganze römische Reich. Nach seiner Rückkehr aus Asien gab er seinen Soldaten reichen Anteil an der unermeßlichen Kriegsbeute. Für das Volk veranstaltete er glänzendere Feste denn se. Die Regierung führte er klug und milde. Durch die Einführung des julianischen Kalenders legte er den Grund zu unsrer heutigen Zeitrechnung. Obgleich er nicht den Titel eines Königs annahm, gefiel es einer Anzahl von angesehenen Bürgern doch nicht, daß er Alleinherrscher war. Deshalb verschworen sie sich, ihn zu töten. An der Spitze der Verschwörer stand Brutus, dem Cäsar große Wohltaten erwiesen hatte. Mitten in einer Senatsversammlung fielen die Mörder über Cäsar her. An- fangs wehrte er sich tapfer. Als er aber Brutus auf sich eindringen sah, rief er, von Schmerz bewegt: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann verhüllte er sein Haupt und fiel unter den Dolchen seiner Mörder. 12. Antonius und Oktavianus. Durch die Ermordung Cäsars war im Senat und im Volke eine große Verwirrung entstanden. Dies benutzten die beiden Feldherren Antonius und Lepidus, die Herrschaft an sich zu reißen. Antonius hielt an der Leiche Cäsars eine aufreizende Rede und versetzte dadurch das Volk in solche Wut, daß die Verschwörer die Flucht ergreifen mußten. Nun verkaufte er Ämter und Ehrenstellen an die Reichen und erwarb sich dadurch große Schätze. Dann ließ er die Legionen aus Mazedonien nach Rom kommen und hoffte, mit ihnen die Herrschaft zu gewinnen. Da trat ihm jedoch der 18- jährige Oktavianus in den Weg, den Cäsar als Enkel seiner Schwester an Kindes Statt angenommen und zu seinem Erben eingesetzt hatte. Dieser junge Mann ver- schaffte sich durch kluges, vorsichtiges und sicheres Auftreten Achtung beim Senat, wußte durch große Freigebigkeit die Gunst des Volkes zu gewinnen und ver- schaffte sich ein schlagfertiges Heer, so daß es Antonius für geraten hielt,

9. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 30

1911 - Breslau : Hirt
30 Mte Geschichte. mit den: angesehenst Cäsar und dem reichen Crassus zu gemeinsamer Herr- schaft. Cäsar fand bald Gelegenheit, sich Kriegsruhm zu erwerben. In Gallien war ein germanischer Fürst eingefallen und drohte das Land beu Römern zu entreißen. Cäsar zog gegen ihn, besiegte ihn in blutiger Schlacht und unterwarf m acht Jahren sowohl Gallien als aitch die germanischen Länder westlich vom Rhein. Dann zog er über den Rhein nach Deutschland hinein, kehrte aber bald um. Von seinem Heere wurde er für unbesiegbar gehalten und fast vergöttert. Pompesus fürchtete nun, daß Cäsar zu mächtig werden könnte, und setzte es beim Senat durch, daß er aufgefordert wurde, sein Heer zu entlassen und allein nach Rom zurückzukehren. Cäsar näherte sich jedoch mit seinem Heere der Heimat und begann den Kampf um die Alleinherrschaft. Ehe es seine Gegner vermuteten, stand er vor den Toren Roms, eroberte die Stadt und brachte bald ganz Italien in seine Gewalt. Pompesus floh nach Griechenland und sammelte ein Heer. Aber auch dorthin folgte ihn: Cäsar und besiegte ihn. Pompesus floh nach Ägypten, wurde aber auf Befehl des dortigen Königs ermordet. Zum Lohne dafür setzte Cäsar den Ägypterkönig ab. Dann zog er nach Asien, erfocht dort glänzende Siege und berichtete darüber kurz nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte!" e) Cäsars Alleinherrschaft und Ende. Nun war Cäsar Alleinherrscher über das ganze römische Reich. Nach seiner Rückkehr aus Asien gab er seinen Soldaten reichen Anteil an der unermeßlichen Kriegsbeute. Für das Volk veranstaltete er glänzendere Feste denn je. Die Regierung führte er klug und milde. Durch die Einführung des sulianischen Kalenders legte er den Grund zu unsrer heutigen Zeitrechnung. Obgleich er nicht den Titel eines Königs annahm, gefiel es einer Anzahl von angesehenen Bürgern doch nicht, daß er Alleinherrscher war. Deshalb verschworen sie sich, ihn zu töten. An der Spitze der Verschwörer stand Brutus, dem Cäsar große Wohltaten erwiesen hatte. Mitten in einer Senatsversammlung fielen die Mörder über Cäsar her. An- fangs wehrte er sich tapfer. Als er aber Brutus auf sich eindringen sah, rief er, von Schmerz bewegt: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann verhüllte er sein Haupt und fiel unter den Dolchen seiner Mörder. 12. Antonius und Oktavianus. Durch die Ermordung Cäsars war im Senat und im Volke eine große Verwirrung entstanden. Dies benutzten die beiden Feldherren Antonius und Lepidus, die Herrschaft an sich zu reißen. Antonius hielt an der Leiche Cäsars eine aufreizende Rede und versetzte dadurch das Volk in solche Wut, daß die Verschwörer die Flucht ergreifen mußten. Nun verkaufte er Ämter und Ehrenstellen an die Reichen und erwarb sich dadurch große Schätze. Dann ließ er die Legionen aus Mazedonien nach Rom kommen und hoffte, mit ihnen die Herrschaft zu gewinnen. Da trat ihm jedoch der 18- jährige Oktavianus in den Weg, den Cäsar als Enkel seiner Schwester an Kindes Statt angenommen und zu seinem Erben eingesetzt hatte. Dieser junge Mann ver- schaffte sich durch kluges, vorsichtiges und sicheres Auftreten Achtung beim Senat, wußte durch große Freigebigkeit die Gunst des Volkes zu gewinnen und ver- schaffte sich ein schlagfertiges Heer, so daß es Antonius für geraten hielt,

10. Alte Geschichte - S. 160

1887 - Wiesbaden : Kunze
160 in Italien den Oberbefehl, focht mit bei Pharsalns. Er war der ergebenste Anhänger und Vertraute Cäsars, dem er auch das Diadem aufsetzen wollte, und leistete allen seinen Plänen Vorschub; Sorglosigkeit und Genufssucht waren seine Hauptfehler. Er setzte sich nach Cäsars Tod in den Besitz von dessen Schatz und Papieren. Auf seinen Antrag beschlofs der Senat, dafs Cäsars Anordnungen, auch die in den Papieren ausgesprochenen, Gültigkeit haben, den Verschworenen aber Amnestie gewährt werden sollte. Nach verschiedenen Versuchen, sich an die Senatspartei anzuschliefsen, zerfiel er mit dieser ganz. Vom Volke, das er für sich gewann (seine Leichenrede für Cäsar), liefs er sich das cisalpinische Gallien übertragen, das D. Brutus abtreten sollte. Dessen Weigerung führte zum Muti-44—43 nischen Krieg 44—43. Brutus setzte sich in Mutina fest, wo er von Antonius belagert wurde. Auf Ciceros Betreiben erhielt gegen den letztem neben den Konsuln des Jahres 43, Hirtius und Pansa, als Proprätor den Oberbefehl Cäsar Octa vianus. Gäsar Octavianus, Sohn des C. Octavius und der Atia, Tochter einer jüngern Schwester des C. Julius Cäsar, geb. 63. Cäsar nahm sich seiner, seines Grofsneffen an und adoptierte ihn. Er kam nach dessen Tode aus Apollonia, wo er sich gerade aufhielt, nach Rom, um die Erbschaft anzutreten, wurde vom Volke freundlich, aber von Antonius kalt aufgenommen. Er schlofs sich an den Senat, namentlich an Cicero an. Octavianwar ruhig, zurückhaltend, schlau, ehrgeizig. Die Besiegung des Antonius kostete den Konsuln Hirtius und Pansa das Leben. Antonius floh nach Gallien und wurde von Brutus verfolgt. Octavian, welchem der Senat, mit dem er zerfallen war, befahl, einen Teil seiner Truppen an Brutus abzugeben, wechselte jetzt seine Rolle, wendete sich gegen Rom, ertrotzte das Konsulat und begann die Verfolgung der Mörder Cäsars. Er verband sich 43 mit Antonius und M. Ämilius Lepidus, Pontifex Maximus und Statthalter des diesseitigen Spaniens und des narbonensischen Galliens, bei Bo-nonia zu dem zweiten fünfjährigen Triumvirate zur Einrichtung des Staates, das vom Volke anerkannt wurde. Antonius bekam Oberitalien und Gallien (das narbonensische ausgenommen), Octavian Afrika, Sicilien, Sardinien, Lepidus Spanien

11. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 30

1910 - Breslau : Hirt
30 Mte Geschichte. mit dem angesehenen Cäsar und dem reichen Crassns zu gemeinsamer Herrschaft. Cäsar fand bald Gelegenheit, sich Kriegsruhm zu erwerben. In Gallien war ein germanischer Fürst eingefallen und drohte das Land den Römern zu entreißen. Cäsar zog gegen ihn, besiegte ihn in blutiger Schlacht und unterwarf in acht Jahren sowohl Gallien als auch die germanischen Länder westlich vom Rhein. Dann zog er über den Rhein nach Deutschland hinein, kehrte aber bald um. Von seinem Heere wurde er für unbesiegbar gehalten und fast vergöttert. Pompejus fürchtete nun, daß Cäsar zu mächtig werden könnte, und setzte es beim Senat durch, daß er aufgefordert wurde, sein Heer zu entlassen und allein nach Rom zurückzukehren. Cäsar näherte sich jedoch mit seinem Heere der Heimat und begann den Kampf um die Alleinherrschaft. Ehe es seine Gegner vermuteten, stand er vor den Toren Roms, eroberte die Stadt und brachte bald ganz Italien in seine Gewalt. Pompejus floh nach Griechenland und sammelte ein Heer. Aber auch dorthin folgte ihm Cäsar und besiegte ihn. Pompejus floh nach Ägypten, wurde aber auf Befehl des dortigen Königs ermordet. Zum Lohne dafür setzte Cäsar den Ägypterkönig ab. Dann zog er nach Asien, erfocht dort glänzende Siege und berichtete darüber kurz nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte!" 6) Cäsars Alleinherrschaft und Ende. Nun war Cäsar Alleinherrscher über das ganze römische Reich. Nach seiner Rückkehr aus Asien gab er seinen Soldaten reichen Anteil an der unermeßlichen Kriegsbeute. Für das Volk veranstaltete er glänzendere Feste denn je. Die Regierung führte er klug und milde. Durch die Einführung des julianischen Kalenders legte er den Grund zu unsrer heutigen Zeitrechnung. Obgleich er nicht den Titel eines Königs annahm, gefiel es einer Anzahl von angesehenen Bürgern doch nicht, daß er Alleinherrscher war. Deshalb verschworen sie sich, ihn zu töten. An der Spitze der Verschwörer stand Brutus, dem Cäsar große Wohltaten erwiesen hatte. Mitten in einer Senatsversammlung fielen die Mörder über Cäfar her. Anfangs wehrte er sich tapfer. Als er aber Brutus auf sich eindringen sah, rief er, von Schmerz bewegt: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann verhüllte er sein Haupt und fiel unter den Dolchen seiner Mörder. 12. Antonius und Oktavianns. Durch die Ermordung Cäsars war im Senat und im Volke eine große Verwirrung entstanden. Dies benutzten die beiden Feldherren Antonius und Lepidns, die Herrschaft an sich zu reißen. Antonius hielt an der Leiche Cäsars eine aufreizende Rede und versetzte dadurch das Volk in solche Wut, daß die Verschwörer die Flucht ergreifen mußten. Nun verkaufte er Ämter Und Ehrenstellen an die Reichen und erwarb sich dadurch große Schätze. Dann ließ er die Legionen aus Mazedonien nach Rom kommen und hoffte, mit ihnen die Herrschaft zu gewinnen. Da trat ihm jedoch der 18-jährige Oktavianns in den Weg, den Cäsar als Enkel seiner Schwester an Kindes Statt angenommen und zu seinem Erben eingesetzt hatte. Dieser junge Mann verschaffte sich durch kluges, vorsichtiges und sicheres Auftreten Achtung beim Senat, wußte durch große Freigebigkeit die Gunst des Volkes zu gewinnen und verschaffte sich ein schlagfertiges Heer, so daß es Antonius für geraten hielt,

12. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 269

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 269 — während die Trauermusik erklang und eine Scene aus einer Tragödie vorgeführt wurde. Plötzlich stieg über dem Sarge Cäsar selbst empor mit den 23 Wunden und schmerzverzerrtem Antlitz. Es war ein Wachsbild, das durch eine künstliche Mechanik in Bewegung gesetzt wurde. Jetzt kannte die Erregung des Volkes keine Grenzen mehr. Als das Gerüste, welches die Leiche trug, angezündet wurde, schleppte die Menge alles Holz, das in der Nähe war, herbei, Bänke und Buden, um den Scheiterhaufen so groß als möglich zu machen. Es war als ob ganz Rom zu Ehren des Einzigen verbrannt werden sollte. In die Flammen warfen die Frauen ihre Geschmeide, die Veteranen ihre Waffen, andere rafften Feuerbrände von dem Scheiterhaufen und stürzten damit nach den Häusern der Mörder, um sie anzuzünden. Sie richteten nichts aus, weil die Verschworenen Sicherheitsmaßregeln getroffen hatten, dagegen erwürgten sie in ihrer Wut einen Unschuldigen, einen Anhänger Cäsars, den sie seines Namens wegen — er hieß Cinna, wie einer der Verschworenen — für den Mörder hielten. Wie es Antonius erwartet hatte, so geschah es, die Verschworenen verließen die Stadt. Decimus Brutus ging in seine Provinz, das cisalpinische Gallien, Brutus und Cassius verweilten in der Nähe Roms bis zum Herbste, daun begaben auch sie sich in ihre Provinzen; Brutus nach Makedonien, Cassius nach Syrieu. Das merkwürdigste dabei war, daß ihnen diese Provinzen von Cäsar selbst zugeteilt worden waren. Antonius schaltete nun wirklich in Rom, als gehörte ihm die Herrschaft. Er ließ sich eine Leibwache von 6000 Veteranen bewilligen, beherrschte den Senat, der immer willenloser und schwankender wurde, gab bei allen Beschlüssen den Ausschlag, indem er sich damit immer auf Cäsars Testament berief, das sich noch in seinen Händen besand und machte sein Hans zum Sammelplatze aller Bittenden. Aber wohl war es ihm dabei nicht. Denn in Cäsars Testamente war ein andrer als Universalerbe und Nachfolger eingesetzt, Cajus Oetavianus, der Sohn einer Tochter von Cäsars jüngerer Schwester, er sollte drei Vierteile des Vermögens erhalten. Antonius aber, der ein sehr liederliches und schwelgerisches Leben führte, hatte in wenigen Monaten den größten Teil der ihm anvertrauten Millionen verthan. Die Kunde von dieser Verfügung des Testamentes war in das Volk gedrungen, jedermann wußte davou. Schon im nächsten Augenblicke konnte der rechte Erbe kommen und was dann? Cajus Octavianus, oder wie er sich nun nannte, Cajus Julius Cäsar Octaviauus, der Schwesterenkel Cäsars, war ein 19 jähriger Jüngling, der unter Führung seines Großoheims im Partherkriege die Kriegskunst erlernen wollte, und zu der Zeit, als der Mord geschah, in Apollonia aus Sicilien, einem Sammelplatze der Truppen, des Imperators wartete. Plötzlich erschien er in Rom, und sein ganzes Auftreten zeigte sogleich eine Reise des Geistes, die weit über seine Jahre hinausreichte. Aus dem Wege nach der Hauptstadt hatten sich Cäsars Veteranen an ihn gedrängt und sich ihm angeboten, er wollte aber zunächst kein Heer anwerben. Sein Zusammentreffen mit Antonius war natürlich kein sehr freundliches. Als er sah, daß er von dem Verschwender die Erbschaft nicht erhalten würde, zahlte er die im Testament ausgesetzten Legate vou seinem eignen Vermögen aus; damit gewann er sofort die Gunst des Volkes. Das Ansehen des Antonius war erschüttert, selbst der Senat

13. Die vorchristliche Zeit - S. 505

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Römer in der Zeit der Umwälzungen und der Bürgerkriege. 505 durch ihn gekränkt oder hintenangesetzt glaubten. Cassius, der nach Crassus' Niederlage als Quästor rühmlich die Parther von der Provinz Syrien abgewehrt, später auf der Seite des Pompejus gestritten hatte, stand an der Spitze einer gegen Cäsar gerichteten Verschwörung. Er hatte ungeachtet seines Bemühens um die städtische Prätur eine andere Prätur erhalten. Er gewann aber für seine Sache in Marens Brutus einen Theilnehmer, der ihr höheren Werth zu geben schien. Brutus, damals im Besitz der städtischen Prätur, war ein Schwestersohn des Cato und mit dessen Tochter Porcia vermählt. Er war von Cäsar sehr geschätzt, hatte nach der Schlacht bei Pharsalus, obgleich er auf Pom- pejus' Seite gestanden, Cäsars Gunst genossen und sich durch Verwaltung des ciöalpinischen Galliens ausgezeichnet. Obgleich durch die Angelegen- heit der Präturen mit ihm entzweit, mußte Cassius sich mit ihm ver- söhnen und ihn zur Theilnahme zu bewegen suchen, da Andere von seinem Beitritt den ihrigen abhängig machten. An den Iden, d. h. dem 15. des Monats März, im Jahre 44 führten die Verschworenen in der Curie, wohin Cäsar mehrfachen Warnungen und Ahnungen zum Trotz gegangen war, ihr Vorhaben ans und mit vielen Wunden sank er an dem Standbilde des Pompejus nieder. 29. Nahe ihrer Vollendung wurde nun die für Nom nicht mehr zu vermeidende Monarchie noch einmal aufgehalten. In neuen Bürger- kriegen mußte erst die von den Mördern Cäsars vertretene Partei der republikanischen Verfassung niedergeworfen und der Staat nochmals Einzelnen überantwortet werden, dann sich aus den Vertretern der Willkühr einer durch Besiegung der andern an die von Cäsar verlassene Stelle erheben. Nach dem Morde war in Nom Verwirrung und Gäh- rung. Die Stellung der Verschworenen war eine unsichere, da ihrer That keineswegs der Beifall des Volkes folgte. Sie zogen sich daher auf das Capitol zurück und suchten bei dem Senate Anerkennung und Unterstützung. Während sich allmälig in demselben eine Stimmung für sie bildete, war Antonius, der Cäsars letzter Genosse im Consulat ge- wesen war und dem Cäsars Gattin Calpurnia ihres Mannes Schatz und schriftlichen Nachlaß übergeben hatte, derjenige, welcher mit der meisten Aussicht auf Erfolg die Erbschaft der Gewalt in Anspruch nehmen konnte. Von ihm war Lepidus, den Cäsar in seiner Eigenschaft als Dictator für das laufende Jahr zum Neiterbefehlshaber ernannt hatte, so gewonnen worden, daß er sich unbedingt seinen Bestrebungen an- schloß. Mit diesen beiden oder vielmehr mit Antonius mußten also die Verschworenen unterhandeln und es erfolgte durch Senatsbeschluß eine von Cicero vorgeschlagene Amnestie, wie sie den athenischen Staat nach Vertreibung der dreißig Tyrannen beruhigt hatte. Während aber hier- durch Antonius auf die Rache für Cäsar, die er zum Vorwände selbst-

14. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 29

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2. Die Zeit Cäsars 29 er sank an dem Fußgestell nieder, auf dem die Bildsäule des Pompejus, stand. Diese wurde beim Morde stark mit Blut bespritzt, so daß es schien, als leite Pompejus selbst das Werk der Rache an seinem alten Gegner, der nun, unter vielen Wunden zuckend, zu seinen Füßen lag. Lasar soll deren dreiundzwanzig empfangen haben, viele von den verschworenen verwundeten sich auch untereinander, da sie so viele Stöße gegen ein einziges Gpfer führten. f) Der Kampf um Cäsars (Erbe. a) Das zweite Triumvirat, flppian, Bürgerkriege Iv 2. 3. (Cäsar, Hntonius und £epidus) berieten1 zwei Tage lang von Morgen bis Abend und kamen dabei zu folgenden Beschlüssen. Zur Beilegung der inneren Zwistigkeiten solle für Lepidus, Antonius und (Eäfar2 ein neues Amt geschaffen werden, das sie mit gleichen Machtbefugnissen wie die Konsuln auf fünf Jahre bekleiden sollten. Sie sollten sogleich die ^ahresbeamten der Stadt für die fünfjährige Dauer ernennen. Die Statthalterschaften sollten folgendermaßen verteilt werden: Antonius solle ganz Gallien haben mit Ausnahme des an die Pyrenäen grenzenden Teiles, mit Hamen Altgallien; dieses solle dem Lepidus zufallen und dazu noch Spanien; an Cäsar sollten Afrika, Sardinien und Sizilien sowie die sonstigen dort liegenden Inseln kommen. So teilten die drei die Herrschaft über die Römer unter sich; nur über die jenseits des Ionischen Meeres gelegenen Gebiete wurde keine Bestimmung getroffen, weil sie noch in den Händen des Brutus und Lassius waren. Den Krieg gegen Lassius und Brutus sollten Antonius und Läsar führen; denn Lepidus sollte für das kommende Jahr Konsul sein und ,in Rom zur (Erledigung der dort nötigen Geschäfte zurückbleiben. Auch wollten sie schon jetzt die Hoffnungen des Heeres auf die Siegesbeute, die seiner in diesem Kriege harre, rege machen, und so verhießen sie ihm neben anderen Geschenken achtzehn italische Städte als Ansiedlungsgebiet, und zwar solche, die durch Wohlstand, Güte des Bodens und stattliche Bauten eine besonders bevorzugte Stellung einnahmen. Diese sollten mitsamt ihrem Grundbesitz und ihren Häusern zur Verteilung kommen, gleich als wären sie wie Feindesland im Kriege erobert. So wiesen sie den schönsten Teil Italiens dem Heere zu. Sie beschlossen ferner auch, ihre persönlichen Gegner vorher aus dem Wege zu räumen, damit diese ihnen nicht etwa Schwierigkeiten machten, wenn sie die beabsichtigten (Einrichtungen träfen oder außerhalb Italiens im Kriege Bei Bononia auf einer Insel des Ktjenus. (Dctaotan. 6ecr9;!*nä'i=nnsr' sj&*'iomek

15. Geschichte des klassischen Altertums - S. 190

1913 - Leipzig : Teubner
190 Römische Geschichte, Oktavians Per. C. O c t a v i u s (geb. 63), der Enkel von Cäsars Schwester Julia, ’ W hatte mt Hause der Großmutter eine sorgfältige Erziehung genossen und die Aufmerksamkeit Cäsars, dessen einziger männlicher Verwandter er war, auf sich gezogen. Die Auszeichnungen und Bevorzugungen, die ihm in ungewöhnlich frühem Alter zuteil wurden, mußten schon in dem Jünglinge die Meinung erwecken, daß er zu Hohem berufen sei, und tatsächlich hatte ihn Cäsar, allerdings ohne es ihn wissen zu lassen, in seinem Testa--mente zum Erben und Nachfolger ernannt. Obgleich der „Thronerbe" von zarter Gesundheit war, follte er doch das Heer und den Krieg kennen let= nen; deshalb — nicht nur der Studien wegen — schickte ihn Cäsar nach Apollonia (Epirns), wo sich das Heer für den beabsichtigten parthischen Feldzug sammelte. Hier traf Octavius die Nachricht von der Ermordung seines Großoheims: ohne Zögern, mit völliger Klarheit über seine Ziele, trat der 18jährige, macht- und mittellose Jüngling einer Welt von Gefahren gegenüber, .um fein Erbe zu erkämpfen. Nicht mehr Octavius, sondern „Cäsar" ließ er sich schon aus der Reise nach Rom nennen, und dieser Name wurde von nun an die Bezeichnung der römischen „Monarchen" i). Senat und Ok- C. Julius C ä s a r O e t a v i a n n s kam dem ehrgeizigen M. An- 0^0^^ i- • ^ r y ✓ -» „ / *_) u <_) Antonius, tontu.? sehr ungelegen. Da er selbst von dem Wunsche beseelt war, die Erbschaft Cäsars anzutreten, wandte er sich gegen den Ankömmling, so daß die eäsarianische Partei gespalten wurde. Das ermutigte den Senat, noch einen Versuch der Wiederherstellung der republikanischen Freiheit zu wagen. Vorerst galt es, Antonius zu vernichten, der sich eben anschickte, das diesseitige Gallien dem D. Brutus zu entreißen. Gegen ihn hielt Cicero, der in dieser Zeit wieder in den. Vordergrund trat, feine „Philippischen" Reden. Die Konsuln des Jahres 43 ®e^Toutuii^e mürben dem D. Brutus, der in Mutina belagert wurde, zu Hilfe neä 43' gesandt. Ihnen schloß sich Oktavian, trotz seiner Jugend bereits ein Meister des politischen Rankespieles, mit dem Heere an, das er aus alten Soldaten Casars und abgefallenen Mannschaften des Antonius gebildet hatte. Der Senat hatte ihm konsularischen Rang und die Stellung eines prätorischen Feldherrn eingeräumt. Antonius wurde zweimal geschlagen und zur Flucht nach Gallien gezwungen. ?Äbirittme-8 ^er M. Ärnilius Lepidus, der Statthalter von (Mita Narbo-tnrats 43. nensis, vereinigte sich mit Antonius. Da entzweite sich Oktavian mit dem Senat, der ihm das Konsulat vorenthielt, und marschierte nach Rom, wo er dies Amt ertrotzte und die Mörder Cäsars ächtete. Daun verband er sich mit Antonius und Lepidus, denen er bis Bononia entgegenzog, und begründete mit ihnen das „zweite Triumvirat", einen staatsrechtlich sanktionierten Bund, der auf fünf Jahre diesen drei Männern unter dem Titel triumviri rei publicae constituendae die 1) Bon der griechischen Form Kuleag stammt unser „Kaiser", von der lateinischen Caesar der russische Titel Zar.

16. Nr. 1a - S. 30

1916 - Breslau : Hirt
30 Alte Geschichte. mit dem angesehenen Cäsar und dem reichen Crassus zu gemeinsamer Herr- schaft. Cäsar fand bald Gelegenheit, sich Kriegsruhm zu erwerben. In Gallien war ein germanischer Fürst eingefallen und drohte das Land den Römern zu entreißen. Cäsar zog gegen ihn, besiegte ihn in blutiger Schlacht und unterwarf in acht Jahren sowohl Gallien als auch die germanischen Länder westlich vom Rhein. Dann zog er über den Rhein nach Deutschland hinein, kehrte aber bald um. Von seinem Heere wurde er für unbesiegbar gehalten und fast vergöttert. Pompejus fürchtete nun, daß Cäsar zu mächtig werden könnte, und setzte es beim Senat durch, daß er aufgefordert wurde, sein Heer zu entlassen und allein nach Rom zurückzukehren. Cäsar näherte sich jedoch mit seinem Heere der Heimat und begann den Kampf um die Alleinherrschaft. Ehe es seine Gegner vermuteten, stand er vor den Toren Roms, eroberte die Stadt und brachte bald ganz Italien in seine Gewalt. Pompejus floh nach Griechenland und sammelte ein Heer. Aber auch dorthin folgte ihm Cäsar und besiegte ihn. Pompejus floh nach Ägypten, wurde aber auf Befehl des dortigen Königs ermordet. Zum Lohne dafür setzte Cäsar den Ägypterkönig ab. Dann zog er nach Asien, erfocht dort glänzende Siege und berichtete darüber kurz nach Rom: „Ich kam, ich sah, ich siegte!" e) Cäsars Alleinherrschaft und Ende. Nun war Cäsar Alleinherrscher über das ganze römische Reich. Nach seiner Rückkehr aus Asien gab er feinen Soldaten reichen Anteil an der unermeßlichen Kriegsbeute. Für das Volk veranstaltete er glänzendere Feste denn je. Die Regierung führte er klug und milde. Durch die Einführung des julianischen Kalenders legte er den Grund zu unsrer heutigen Zeitrechnung. Obgleich er nicht den Titel eines Königs annahm, gefiel es einer Anzahl von angesehenen Bürgern doch nicht, daß er Alleinherrscher war. Deshalb verschworen sie sich, ihn zu töten. An der Spitze der Verschwörer stand Brutus, dem Cäsar große Wohltaten erwiesen hatte. Mitten in einer Senatsversammlung fielen die Mörder über Cäsar her. An- fangs wehrte er sich tapfer. Als er aber Brutus auf sich eindringen sah, rief er, von Schmerz bewegt: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann verhüllte er sein Haupt und siel unter den Dolchen seiner Mörder. 12. Antonius und Oktavianus. Durch die Ermordung Cäsars war im Senat und im Volke eine große Verwirrung entstanden. Dies benutzten die beiden Feldherren Antonius und Lepidus, die Herrschaft an sich zu reißen. Antonius hielt an der Leiche Cäsars eine aufreizende Rede und versetzte dadurch das Volk in solche Wut, daß die Verschwörer die Flucht ergreifen mußten. Nun verkaufte er Ämter und Ehrenstellen an die Reichen und erwarb sich dadurch große Schätze. Dann ließ er die Legionen aus Mazedonien nach Rom kommen und hoffte, mit ihnen die Herrschaft zu gewinnen. - Da trat ihm jedoch der 18- jährige Oktavianus in den Weg, den Cäsar als Enkel seiner Schwester an Kindes Statt angenommen und zu seinem Erben eingesetzt hatte.. Dieser junge Mann ver- schaffte sich durch kluges, vorsichtiges und sicheres Auftreten Achtung beim Senat, wußte durch große Freigebigkeit die Gunst des Volkes zu gewinnen und ver- schaffte sich ein schlagfertiges Heer, so daß es Antonius für geraten hielt,

17. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 421

1839 - Wesel : Bagel
421 oi seiner Rückkehr behandelte ihn Cäsar wegen seiner ausschweifenden ^bensweise mit Kälte. Allein durch Schmeicheleien wußte er sich die ^ unst desselben wieder zu gewinnen und wurde 44 vor Chr. sein "tconsul. Wäre auch er den Streichen der Patrioten erlegen, so wäre ^klleicht die Freiheit gerettet gewesen. Nun aber hatten sie ihn auf Rath des Brutus, der weniger Blut vergießen wollte, geschont. ' eilte Antonius des Nachts in Cäsars Haus zur Cülpurnia, nahm j, Papiere desselben in Beschlag und bemächtigte sich einer 36 Mil- wnen Thaler betragenden Summe im Tempel einer Göttin. Sie war ?U,Ä Kriege gegen die Parther bestimmt. Darauf berief er als Consul Senat und auf Ciceros Vorschlag wurde beschlossen, daß ein . "'gessen des Geschehenen verkündigt und Cäsars Einrichtungen bestehen ^den sollten. E Haupterbe des Cäsar war Casus Julius Cäsar Oktavianus, den ^ <tdoptirt oder an Kindesstatt angenommen hatte. Er war ein Sohn . 5 ^ajus Oktavius und seiner Schwester Attia. Außerdem hatte er enr Bürger der niederen Klasse 15 Thaler vermacht und seine schönen an der Tiber zu öffentlichen Spaziergängen bestimmt, was geeignet war, den Haß des Volks gegen seine Mörder zu erregen, bewog Antonius den Senat, die Leiche des Cäsar feierlich zu ij. und wußte durch eine Leichenrede, die er seinem Collegen ^ ' die Gemüther so aufzureizen, daß die Verschwornen nicht wohl in Rom bleiben konnten, sondern die Stadt verließen. Die einü,ev ^^utus und Cassius wurden angezündet und der Kopf 1(5 der Verschwornen auf einer Pike herumgetragen. ^ . ^utonius gewann sich die Truppen, besonders den Lepidus, der ^ctn*cn gehen sollte, und bildete eine Art Leibwache um sich her a^.^eisars Offizieren und Soldaten, die er durch Ueberredung zu tuueu wußte. gieng in seine Provinz nach Syrien, M. Brutus nach ^^nien, Cimber nach Bithynien, Trebonius nach Asien, Decimus Er nach dem cisalpinischen Gallien. Doch Antonius setzte es durch, das letztere, Dolabella aber Syrien erhielt. Dieß gab einen lleasia" ^^ch. Cicero erschien nicht im Senat, wo die Sache aus- )Cn worden sollte, ob ihm gleich Antonius sein Haus niederzureißen ^ags darauf jedoch trat er auf der Rednerbühne auf und zog man ^Gn ^gen die eigenmächtige Verwaltung des Antonius los, daß ved^a ' u u * ~ — — ------. 8«nj ^ Atheners gegen Philipp verglich. Während nun Antonius nach Cäsars Vorgang sich immer mehr in der militärischen und noch andere gegen ihn gehaltene Reden mit den Donner-

18. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 139

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Emporkommen des Cäsar Octavianus 44—30. 139 Verwirrung. Bei der feindlichen Haltung der Bevölkerung, be-sonders der in Rom auf Landanweisungen wartenden Veteranen Cäsars, zogen sich die Verschworenen auf das Kapitol zurück. So konnte M. Antonius, der damals Konsul war, die Macht an sich reißen, ein Mann von bedeutenden Gaben,, von einer großen politischen Gewandtheit und Kühnheit, zugleich freilich von starker Genußsucht. Er brachte Cäsars Testament und Vermögen in seine Gewalt und setzte im Senate durch, daß die Bestimmungen des Testaments ausgeführt werden sollten. Zwar wurde zugleich den Verschworenen Amnestie bewilligt; aber durch seine ^erchenrede °aüs"casar "wußte Antomus die Massen so zu entflammen, daß sie, nachdem sie die Leiche auf dem Forum verbrannt hatten, die Mörder tätlich bedrohten. Diese verließen nunmebr allmählich sämtlich Rom: M. Brutus und Cafsius gmgen in die Provinzen Macedonten und Syrien, Decimus Brutus nach Gallia Cisalpina. So war Atittmiu^ der mächtigste Mann in Rom. Auch der junge Cäsar Octavianus, der jetzt eintraf und sein Erbe verlangte, wurde von ihm zurückgewiesen, so daß er sich — eine freilich seltsame Verbindung — an den republikanisch gesinnten Cicero und an den Senat anschloß. Der Augenblick, sich gegen die übermächtige Stellung des Antonius zu erheben, kam, als dieser in dem Wunsche, die Italien zu- Krieg 44-43. nächst liegende Provinz zu besitzen, den D. Brutus aus dem cts-alpinischen Gallien zu vertreiben suchte. Jetzt sammelte der junge Cäsar ein Heer aus den Veteranen seines Adoptivvaters; der Senat, in dem Cicero damals seine philippischen Reden gegen Antonius hielt, entsandte die beiden Konsuln des nächsten Jahres, Hirtius und Pansa, welche mit Octavian zusammen zum Entsätze des von Antonius in Mutina belagerten Brutus auszogen. Antonius wurde zweimal geschlagen und zog sich über die Alpen zu dem dortigen Statthalter M. Ämilius Lepidus zurück, dem früheren Reiterführer des Diktators Cäsar. Da nun aber beide Konsuln. il Riesen Kämpfen das Leben g^“blba"t eingebüßt hatten, so übernahm Ooi&Jbi.au den Oberbefehl über sämt- Senat, liche Truppen. Er führte sie nach Rom, erzwang vom Serial das Konsulat. ließ durch das Volk die Ächtung der Mörder Cäsars beschließen und vereinigte sich sodann mit Antonius und Lepidus auf einer Insel des Renus bei Bononia zu dem sog. zweiten 'N^u'inv lrat. Sie |“fu^te“et ernannten sich zu triumviri rei publicae constituendae consulari Herbst 43. potestate und ließen sich diese Gewalt durch das Volk bestätigen; die Provinzen teilten sie unter sich. Daraus wurden über 2000 Gegner proskribiert und ihre Güter eingezogen; unter den Opfern befand sich auch Cicero, der im Garten seines Landgutes bei Formiä von einem Centurio, den er selbst einst verteidigt hatte, ermordet wurde.

19. Alte Geschichte - S. 86

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 86 — Er ging in die Curie. Marcus Antonius, dessen Körperstärke man fürchtete, wurde am Eingänge zurückgehalten. Als Cäsar seinen goldenen Stuhl eingenommen hatte, umringten ihn die Verschworenen. Einer von ihnen trat vor und bat um Begnadigung seines verbannten Bruders. Als Cäsar die Bitte abschlug, riß ihm der Vorschworene die Toga von der Schulter, und ein anderer stieß von hinten mit dem Dolche nack ihm. „Verruchter, was machst du?" rief Cäsar und durchstieß mit seinem Schreibgriffel des Mörders Arm. Aber schon drang man von allen Seiten auf ihn ein. Die Verschworenen stießen mit ihren Dolchen so heftig nach ihm, daß sie sich untereinander selbst verwundeten. Einige Augenblicke verteidigte sich Cäsar herzhaft. Als er aber auch Brutus unter den Verschworenen sah, rief er aus: „Auch du, mein Sohn Brutus?" Dann verhüllte er sein Gesicht mit seiner Toga und sank, von 23 Wunden bedeckt, am Fuß der Bildsäule des Pompejus tot nieder. Die (Senatoren flohen auseinander. Die Mörder Cäsars hatten geglaubt, das Volk würde ihnen zujauchzen; allein es zeigte sich teilnahmlos und verachtete die Mörder. Da flohen die Verschworenen aufs Kapitol, unschlüssig, was sie nun beginnen sollten. Diese Stimmung benutzte Antonius, um den Platz des Ermordeten zu erringen. Er nahm den Nachlaß Cäsars an sich und ließ den Senat beschließen, daß Cäsars Anordnungen fortbestehen, den Mördern aber Verzeihung bewilligt werden sollte. Dann ließ er den Leichnam Cäsars aufs Forum tragen und hielt bemselben eine Leichenrebe, worin er die Verbienste des Getöteten aufs glänzenbfte hervorhob. Auch teilte er Cäsars Testament mit, worin jeber Bürger mit einem Geschenk bebacht war. Da brach die Wut des Volkes aus. Es wollte Rache nehmen an den Mörbern, und diese mußten eiligst die Stadt verlassen. Dann würde das Leichengerüst an-gezünbet, und jeber warf, was ihm an Geräten, Waffen und Schmuck zur Hand war, in das Feuer. Das Volk nahm Fackeln, um die Häuser der Mörber anzuzüuben. Antonius stellte die Orbnnng wieber her. Brutus und Cassins waren in ihre Provinzen Macebonien und Syrien abgegangen. Antonius ließ sich die Provinz Gallien überweisen, um sich bort wie Cäsar ein Heer zu sammeln. 5. Zweites Triumvirat. Da erschien plötzlich Cäsars Schwesterenkel, Cäsar Oetavianns, um die Erbschaft feines Oheims anzutreten. Dieser 18 jährige Jüngling verstaub es,

20. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 56

1897 - Breslau : Handel
56 B. Aus der römischen Geschichte. Rolle des Ermordeten weiter zu spielen. Er bemächtigte sich sofort des Staatsschatzes, sowie des hinterlassenen Vermögens und der Papiere Cäsars. Dann berief er den Senat und gewann diesen für die Aufrechthaltung aller Verordnungen Cäsars. Die Mörder desselben wurden nicht bestraft; aber die Leichenrede, die Antonius dem Gemordeten hielt, entflammte die Wut des Volkes gegen die Verschwörer. Diese fühlten sich bald in Rom nicht mehr sicher und verließen die Stadt. Brutus ging nach Macedonien, Cassius nach Syrien. Nun schaltete Antonius in Rom ganz nach Willkür. Er verteilte Ämter, Würden und Provinzen unter seine Freunde und wies zur Vergrößerung seines Anhanges armen Bürgern und Soldaten Ländereien in Italien an. Dann ließ er sich vom Senat die Statthalterschaft über Gallien übertragen, um so ganz die Rolle Cäsars fortsetzen zu können. Oktavianus. Die wachsende Unzufriedenheit mit der Willkürherrschaft des Antonius lenkte die Blicke der Anhänger Cäsars mehr und mehr dem jungen Oktavianus zu. Dieser war ein Enkelsohn der Schwester Cäsars und von diesem adoptiert und zum Erben eingesetzt worden. Trotzdem er erst 18 Jahre alt war, strebte er nach nichts Geringerem, als der Erbe der Macht Cäsars zu werden, verstand es aber meisterhaft, seine wahren Absichten zu verbergen. Antonius behandelte den jungen Mann mit Geringschätzung und verweigerte ihm sogar die Auslieferung des ererbten Vermögens. Oktavianus ertrug dies alles mit Ruhe und schien nur besorgt zu sein, die ihm durch Cäsars Testament auferlegten Pflichten zu erfüllen. Er verkaufte seine eigenen Güter, um dem Volke die von Cäsar ausgesetzten Vermächtnisse auszahlen zu können. Dadurch gewann er die Gunst des Volkes und der Anhänger Cäsars. Auch das Vertrauen der republikanischen Partei erwarb er sich durch die Spannung, in der er mit Antonius lebte. Als es ihm sogar gelang, zwei Legionen, die Antonius aus Macedonien nach Italien gerufen hatte, für sich zu gewinnen, wandte sich ihm auch die Aufmerksamkeit des Senats zu. Das 2. Triumvirat. Antonius war nach Oberitalien gegangen, um den dortigen Statthalter Decimus Brutus zu vertreiben. Nach feinem Weggange von Rom erhob sich gegen ihn eine starke Partei im Senat, an deren Spitze der gewandte Redner Cicero stand. Derselbe bot alle Kraft feiner Beredsamkeit gegen den durch feine Willkür verhaßten Antonius auf und fetzte endlich durch, daß dieser für einen Feind des Vaterlandes erklärt wurde. Der Krieg gegen Antonius wurde den Konsuln des Jahres 43 übertragen; Oktavianus begleitete das Heer. Bei Mutina (Modena) wurde Antonius besiegt, aber beide Konsuln fielen. Nun stand Oktavianus allein an der Spitze des Heeres. Da der Senat ihm den Oberbefehl nicht zugestehen wollte, führte er dasselbe gegen Rom und erzwang seine Ernennung zum Konsul. Darauf ging er nach Oberitalien, angeblich, um den Krieg gegen Antonius fortzusetzen. Dieser hatte unterdessen den D. Brutus ergreifen und töten lassen und sein Heer mit dem des Lepidus vereinigt, der Statthalter im jenseitigen Gallien war. Gegen alle Erwartung versöhnten sich die