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1. Geschichte der Alten Welt - S. 195

1860 - Freiburg : Herder
Das römische Kaiserreich. 195 lästina verödet, da zudem viele Juden, welche dem Verderben entran- nen, nach Spanien deportiert wurden. Bar Kochba fiel bei der Er- stürmung des festen Bethar (zwischen Samaria und dem Meere), Akiba wurde gefangen und grausam zerfleischt; mit den letzten Athem- zügen betete er während der Marter das sogenannte Schema („Höre, Israel, Jehova unser Gott, Jehova ist einer!" 5. Mos. 6, 4.). Arrius Antoninus Pius (138—161 n. Ehr.). § 595. Hadrian starb 138 und wurde in dem von ihm erbauten ungeheuren Grabmal (mol68 Hadriani, die Engelsburg) beigesetzt; ihm folgte sein Adoptivsohn Arrius Antoninus Pius, ein vortrefflicher Regent, der Hadrians Friedenspolitik fortsetzte, Recht und Gesetz auf- recht erhielt, die öffentlichen Schulen und die seit Trajan aufge- kommenen wohlthätigen Anstalten unterstützte und erweiterte. Markus Aurelius Antoninus (161 —180 n. Ehr.). § 596. In diesem hatte Antonin einen würdigen Nachfolger adop- tiert, in L. Berns aber, dem andern Adoptivsohn, dem Mark Aurel eher ein Hemmniß als eine Unterstützung gegeben (doch starb derselbe bereits 169). Von Natur friedlich mußte M. Aurel trotzdem die größte Zeit im Feldlager zubringen; denn in Asien brachen die Parther die Verträge, wurden jedoch von den Feldherrn des Kaisers glänzend be- siegt und zum Frieden genöthigt. Gefährlicher waren die Barbaren 161—165 nordwärts der Donau: Markomannen, Quaden, Hermundu-Ehr. ren, Vandalen, Longobarde», Gothen, die sarmatischen Ja- zygen re. Sie überschwemmten die Gränzprovinzen und drangen sogar bis Aquileja vor; der Kaiser mußte das Heer durch Sklaven und Bar- baren ergänzen, da neben dem Kriege auch die aus dem Partherkriege mitgebrachte Pest die Legionen mehr als zehntete. Er siegte in man- chem harten Kampfe, ging in Pannonien über die Donau und nöthigte die Barbaren zum Frieden. Aber vier Jahre später brachen sie ihn tu. schon wieder. Sie erlitten zwar durch den Kaiser eine große Niederlage, 179. dieser starb aber schon 180 zu Vindobona (Wien), als er sich zu einem Feldzuge nach Böhmen vorbereitete. Die Uachblüte der römischen Literatur. § 597. Die Schreckensherrschaft von Tiberius bis Vespasian Heidnische drückte schwer auf alles geistige Leben in Rom, doch wurde dasselbe nie ^lteratnr. ganz erstickt; so gehören dieser Periode der treffliche Satiriker Per- sius, der Lehrer der Beredtsamkeit Quintilianus, der Epiker Lu- kanus, der Philosoph Seneka an, welcher stoische Philosophie mit dem Leben am Hofe eines Klaudius und Nero vereinigen zu können glaubte. Unter den Flaviern dichteten Valerius Flakkus, Silius Jtalikus und Statiuö, drei Epiker von untergeordnetem Range; schrieb der ältere Plinius sein gelehrtes Werk „Uistoria naturalis“ und lehrte der Philosoph Ep i kt et, der edelste Stoiker. Trajans Freund war der feingebildete jüngere Plinius; zu jener Zeit verfaßte Plu- ta rch aus Chärouea seine Lebensbeschreibungen großer Männer, Sue- toniuö Tranquillus die der Cäsaren von dem C. Julius bis Domi- 13 *

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1. Noah bis Kyros - S. 90

1829 - Leipzig : Cnobloch
90 mochten sonst sterben." Da endete das Gewit- ter, und es ward wieder heiter der Himmel. Mose begab sich nun abermals auf.' des Ber- ges hohe Kuppe und verblieb dießmal hier einige Tage. Als er aber wieder heruntcrkam, that er dem Volke noch andere Gesetze kund, und das Volk sprach: „wir wollen Alles, was Jehova befiehlt, thunl,, — Mose erbauete nun einen steiner- nen Altar mit zwölf Säulen nach den zwölf Stani- meli Israels, und brachte Jehova ein großes, auö Schafen und Rindern bestehendes Brandcpfer. Wahrend des Opfers aber nahm er die Hälfte des Blutes und that es irr ein Becken, die andere Hälfte aber sprengte er auf den Altar. Dann nahm er das Buch des Bundes, in welches er die Gesetze geschrieben hatte, und las sie dem Volke vor, welches, nachdem er sie vorgelesen hatte, sprach: „wir wollen thun, wie Jehova befiehlt und ihm gehorchen." Nun aber besprengte Mose mildem Blute in deni Becken das Volk und sprach: „ Sehet, das ist das Blut des Bundes, den Jehova mit cuci) macht über alle diese Worte (die Gesetze betreffend ). Der Israeliten goldenes Kalb. Bald nachher begab sich Mose abermals, und dann nochmals auf den Berg, und dießmal in Be- gleitung seines Vertrauten Io sua und der sieben- zig Aeltestcn des Volkes. Nur denr Iosua aber

2. Bd. 2 - S. 47

1785 - Leipzig : Crusius
Iv. 5. Jehova, der höchst gütige Vater :c. 47 ter aller und jeder Menschen, die jemals und irgend, wo gelebt haben und leben werden. Dieser Vater aller Menschen, ist auch die zureichende erste Ursache unsers Daseyns und Le. benö; wozu die Erzeugung von unsern Eltern nur eine solche unvollständige Zwischenursache ist, deren Er- kenntniß uns über die Frage, woher die Schönheit und Ordnung unsrer Glieder',''und die Seele, und das Le. den der Menschen komme, nicht befriedigt; da diezeu« gung durch die Eltern, ohne Erkenntniß, und ohne Ab^ sicht auf die Seele und den Leib der Kinder, geschicht. Freude über Freude, meine Mitmenschen, em. pfinde ick, euch Gott, unsern unsichtbares höchst gü- tigen Vater, zu predigen, oder euch desselben zu er. innern. Und ich weis es aus der menschlichen Natur, daß auch ihr euch herzlich über diese Erkenntniß freuet! Es heißt aber Gott in einer alten Sprache Jehova. Und weil man das Wort, Gott, in vielen Schriften schon gemisbraucht findet, indem man auch wohl Göt. ter nennet, was nicht Gott ist, und Etwas als gött» lich rühmt, was nicht dem Jehova zukommt: so heis- set der wahre, ewige, einzige Gott bey uns Jehova, nämlich in denen Zeiten, da wir uns mit einander herz. lich seiner freuen wollen. 6) Die Unsterblichkeit der Seelen. Sftun wißt ihr, meine lieben Mitkinder Gottes, ^ (Ii. 2. f) daß unsre Seele ganz etwas Anders sey, als unser sichtbarer Leib, oder die uns bekann- ten Theile desselben, deren Verwesung nach dem Tode erfolgt,

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 193

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 195 Herr! Herr! Gott! Warmherzig und gnädig! Angebetet, gepriesen Sey dein herrlicher Name! Und die Genmerwinde? sie tragen den Donner! Wie sie rauschen! Wie sie mit lauter Woge den Wald durchströmen! Und nun schweigen sie^ Langsam wandelt Die schwarze Wolke. Seht ihr den neuen Zeugen des Nachen, den fliegenden Strahl e Höret ihr hoch in den Wolken den Donner des Herrn? Cr ruft: Jehova! Jehova! Und der geschmetterte Wald dampft! Aber nicht unsre Hütte! Unser Vater gebot Seinem Verderbet, Vor unsrer Hütte vorüber zu gehn! Ach schon rauscht, schon rauscht Himmel und Erde vom gnädigen Regen! Nun ist, wie dürstete sie! die Erd erquickt, Und der Himmel der Segensfüll' entlastet! Siehe, nun kommt Jehova Nicht mehr lm Wetter, In stillem, sanftem Säuseln - Kommt Jehova, . r;. Und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens! K l o p st o ck. iz. Zufriedenheit. Ich bin vergnügt! (im Siegeston Berkünd' es mein Gedicht!) Und mancher große Mann mit Krön* Und Zepter ist es nicht. Und ist ers doch: Nun immerhin! So ist er! was ich selber bin. N Der

4. Erzählungen aus der Geschichte alter und neuer Zeit - S. 18

1846 - Breslau : Graß, Barth
* Is Besitznahme Kanaan's. Richter., vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein." (2. Mos. 19, 5.) Von dem treuen Festhalten an diesem Bunde waren fortan alle Ge- schicke des Volkes abhängig. Jehova verhieß: Wenn die Israeliten seine Forderungen erfüllten, so solle ihnen Gnade und alles Gute zu Theil werden, sie sollten herrschen im Lande Kanaan und Segen die Fülle haben, über alle ihre Feinde sollten sie den Sieg davon tragen, Israel und sein Gott sollten gepriesen und gefürchtet werden von allen Völkern; wenn sie aber absielen von ihm und fremden Göttern nachgingen, die doch in der That nicht Götter sind, so drohete Jehova, sie alle zu strafen, den Segen des Landes ihnen zu entziehen, und sie in die Hände ihrer Feinde zu geben, auf daß sie durch die Drangsale des Lebens zur Erkenntniß ihres Gottes geleitet würden, weil sie in seinen Liebes- erweisungen ihn nicht erkennen wollten. h 11. Um vor der Abgötterei mehr gesichert zu sein, sollten sie, — so lautet das Wort der Bibel — alle Götzendiener im Lande aus- rotten und die Waffen nicht eher niederlegen, als bis dies geschehen sei. Aber sie ließen mehrere der abgöttischen Völker in den Grenzen des Landes wohnen und schlossen Bündnisse mit ihnen; sie ließen sich verlocken, Götzen-Altäre zu errichten, in heiligen Hainen mit den Gö- tzendienern nach der Gunst fremder Götter zu trachten und selbst den Götzen zu dienen. Darum entbrannte der Zorn Gottes. Der Herr ließ seine strafende Hand schwer auf ihnen ruhen und war nicht mehr ihr Schutz gegen ihre Feinde, sondern gab sie in deren Hände und wo sie hinauswollten, so war des Herrn Hand wider sie zum Unglück.*) — Wenn nun auf dem Volke die Strafe des Abfalls lastete und heid- nische Könige Zins forderten und immer härter und härter drückten: dann erwachte unter den Israeliten das Gefühl der Schuld, sie wen- deten sich mit ihrem Flehen an ihren Gott; seine Barmherzigkeit er- weckte ihnen Retter in der Noch, Helden, die den Feind bezwangen und dem Volke die Freiheit wieder erwarben. Solche Männer, welche zum Heile der Israeliten wirkten, nennt die Bibel Heilande oder Richter. Ihrem sittlichen Werthe nach waren dieselben zwar nicht immer Vorbilder für das Volk, eben so wenig als alle Helden und Fürsten anderer Völker, deren Thaten gepriesen werden, stets Muster der Tugend und Gottseligkeit sind: aber als Retter des Volks sind jene Richter von je her hoch gerühmt worden. Die Zeit des Schwan- kens zwischen der Verehrung Gottes und dem Abfall von ihm währte *) Eine anschauliche Darstellung der Verhältnisse dieser Zeit findet sich im Buche der Richter, Kap. 2.

5. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 109

1806 - Altona : Hammerich
wiederkehrte, und das hoch angeschwollene Wasser den Pharao mit allen seinen Reitern und Fußgängern, mit Wagen und Pferden ertränkte. Moses führte nun sein Volk weiter, doch nicht auf dem nächsten Wege nach Ka- naan; denndann hatte erste da langst der Meerküste hin- führenmüssenr dort aber wohnten die kriegerischen streit- baren Philister, und die Söhne Israels waren vurch den harten Druck in Aegypten sklavisch, furchtsam und fei- ge geworden; und dabei zugleich äußerst eigensinnig und hartnäckig, so daß Moses manchen schweren Kampf mit ihnen halte. Moses führte sie ganz östlich herum, so daß sie von Osten her an den Jordan kamen. Bis jetzt sahet ihr waren die Israeliten ein noma- disch umherziehendes Hirtenvolk: so zogen sie auch jetzt durch die Wüste: wo sie einen bequemen Weideplatz fan- den, da blieben sie eine Zeitlang, und brachten daher auf diesem nicht gar langen Wege an 42 Jahre zu. Mo- ses wollte jetzt diesen rohen Haufen ordnen, und in Ae- gypten hatte er Manches gesehen und gelernt, was er dabei nützen konnte. Jehova, der Schutzgott ihrer Fami- lie, sollte ihr unsichtbares Oberhaupt sein; seine Aus- sprüche sollten ihre Gesetze werden; wer dieselben beob- achtete, dem sollte es wohl gehen und er lauge leben im Lande Kanaan, was die Juden damals für die höchste Glückseligkeit achteren; wer aber diese Gesetze überträte, an dem wollte der Zorn Gottes furchtbare Rache üben, und der Vater Missethat sollte an den Kindern bis ins zehnte Glied gestraft werden. Die Diener Jehovahs, die Priester, sollten die göttlichen Befehle kund thun, und auch als Richter des Volks über ihre Vollführung wa- chen. So gab Jehova selbst, wie Moses sein Volk überredete, ihnen einst wahrend eines furchtbaren Ge- witters die ersten und ältesten Gesetze, die wir noch übrig haben, die zehn Gebote. Als Hauplpflicht legte er ih-

6. Bd. 2 - S. 64

1785 - Leipzig : Crusius
64 Iv. 9. Besondre Lehren Der allwissende, der gütigste Jehova kann nicht Schuld an dem Uebel und an den Lastern seyn. Nicht mit Wohlgefallen, sondern mit Zulassung hat er sie beschlossen, und zugleich dem Laster die Strafe beschie. den. Dieses war, nach der Regel der Allmacht und der Mittelursachen, die beste Ordnung, seine unab- schliche Geisterwelt, welche durch Abänderungen an Vollkommenheit zunehmen mußte, zu den hohem Stu- fen zu führen. Tiefes Geheimniß! Wer kann ergrün, den, durchweiche Abänderungen ein endlicher Geist nach und nach fähiger werde, in der Gemeinschaft mit andern, selbst glückseliger zu seyn, und den Wachs, thum des allgemeinen Wohls mit eignem Vergnügen zu befördern? Urtheilt nicht verwegen, wie der Allerhöchste kn seinem unabsehlichen Reiche regieren müsse. Denn euer Verstand ist seit gestern; viele Folgen der Dinge sind, der Zeit und dem Orte nach, weit von euch ent. fernt; der größte Theil der Geisterwelt ist euch unbe. kannt. Jehova aber schaut von Ewigkeit in alle Ewigkeiten; tausend Jahre sind ihm, wie ein Tag; sein allwissender Gedanke verknüpft von Ewigkeit Al. les, was jemals mit einander in Gemeinschaft kom- men wird. Und was itzund geschicht, ist bis in Tau- fende der Aeonen, oder der unerforschlich langen Zei. ten, nicht ohne Wirkung, welche der Allwissende von Ewigkeit sah. Ferner, alle Geschlechter der Seelen und Geister, welche sind und seyn werden, sind mit allen ihren möglichen und wirklichen Schicksalen und Verbindungen, in seinem Verstände von Ewigkeit ver- sammelt,

7. Bd. 2 - S. 8

1785 - Leipzig : Crusius
8 Iv. r. Die erste Mittheilung Nun höre, mein Kind, alle, alle, Menschen haben zusammen einen unsichtbaren Vater, welchen sie Gocc, ober Jehova nennen. Ec ist freylich unsichtbar und unbetastbar, wie deine Seele und meine Seele. Und du kannst ihn weder mit den Augen noch mit den Händen suchen. Aber du glaubst ja, daß ich eine Seele habe, ob du sie gleich weder sichest noch betastest. Du glaubst dieses, weil du wahrnimmst, daß ich als eine verständige und kräftige Seele handle, und solche Dinge thue, wozu Verstand, Wille und Kraft erfovert wird. Nun Gott, oder Jehova, ist gleichfalls unsicht- bar. Aber du kannst merken, daß er da sey, an dem, was er thut. Er macht, daß die Sonne zu rechter Zeit scheine und nicht scheine; daß es zu rechter Zeit regne und nicht regne; daß es zu rechter Zeit kalt und warm werde, damit zu rechter Zeit Futter für das Vieh und Speise für die Menschen wachse, wovon sie Etwas verwahren, bis wieder etwas Neues wächst, welches gewiß wachsen wird. Höre noch mehr! Gott macht es, daß die Kin- der in Mutter-Leibe Augen, Ohren, Nase, Mund, \ §eib, Hände und Füsse bekommen, daß sie als Men. schen zu leben anfanqen, damit sie hernach mit Ver- gnügen sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen, und sich nach Herzenslust bewegen können. Gott macht es, daß die Eltern und erwachst- nen Freunde ihre kleinen Kinder, die ihnen zu Nichts helfen können, lieb haben, daß sie euch nähren und verpflegen, bekleiden und beschützen, ergötzen und belehren. > ■ Ii. Kinder,

8. Teil 6 - S. 69

1904 - Leipzig : Brandstetter
69 19. Alles ist still vor dir, du Naher! Ringsumher ist alles still! Auch das Würmchen, mit Golde bedeckt, merkt auf. Ist es vielleicht nicht seelenlos? Ist es unsterblich? 20. Ach, vermöchte ich dich, Herr, wie ich dürste, zu preisen! Immer herrlicher offenbarest du dich! Immer dunkler wird die Nacht um dich Und voller von Segen! 21. Seht ihr den Zeugen des Nahen, den zückenden Strahl? Hört ihr Jehovas Donner? Hört ihr ihn, hört ihr ihn, Den erschütternden Donner des Herrn? 22. Herr, Herr, Gott, Barmherzig und gnädig! Angebetet, gepriesen Sei dein herrlicher Name! 23. Und die Gewitterwinde? Sie tragen den Donner. Wie sie rauschen, wie sie mit lauter Woge den Wald durchströmen Und nun schweigen sie. Langsam wandelt Die schwarze Wolke. 24. Seht ihr den neuen Zeugen des Nahen, den fliegenden Strahl Höret ihr hoch in der Wolke den Donner des Herrn? Er ruft: Jehova! Jehova! Und der geschmetterte Wald dampft! 25. Aber nicht unsere Hütte! Unser Vater gebot Seinem Verderber, Vor unserer Hütte vorüberzugehn! 26. Ach, schon rauscht, schon rauscht Himmel und Erde vom gnädigen Regen! Nun ist — wie dürstete sie! — die Erd' erquickt, Und der Himmel der Segensfüll' entlastet! 27. Siehe, nun kommt Jehova nicht mehr im We^er: In stillem, sanftem Säuseln Kommt Jehova, Und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens. 32. Die frühen Gräber. 1. Willkommen, o silberner Mond, Schöner, stiller Gefährt' der Nacht! Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund! Sehet, er bleibt; das Gewölk wallte nur hin.

9. Teil 5 = 7. - 9. Schulj - S. 8

1911 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
8 22. Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig! Angebetet, gepriesen sei dein herrlicher Name! 23. Und die Gewitterwinde? Sie tragen den Donner. Wie sie rauschen! wie sie mit lauter Woge den Wald durchströmen! Und nun schweigen sie. Langsam wandelt die schwarze Wolke. 24. Seht ihr den neuen Zeugen des Nahen, den fliegenden Strahl? Höret ihr hoch in der Wolke den Donner des Herrn? Er ruft: „Jehova! Jehova!" Und der geschmetterte Wald dampft. 25. Aber nicht unsere Hütte. Unser Vater gebot seinem Verderber, vor unsrer Hütte vorüberzugehn. 26. Ach, schon rauscht, schon rauscht Himmel und Erde vom gnädigen Regen. Nun ist — wie dürstete sie — die Erd' erquickt und der Himmel der Segensfüll' entlastet. 27. Siehe, nun kommt Jehova nicht mehr im Wetter: in stillem, sanftem Säuseln kommt Jehova, * und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens. 6. Die Auferstehung. 1. Auferstehn, ja auferstehn wirst du, mein Staub, nach kurzer Ruh'. Unsterblichs Leben wird, der dich schuf, dir geben. Halleluja! 2. Wieder aufzublühn, werd' ich gesät. Der Herr der Ernte geht und sammelt Garben uns ein, uns ein, die starben. Halleluja! 3. Tag des Danks, der Freuden- tränen Tag, du meines Gottes Tag, wenn ich im Grabe genug geschlummert habe, erweckst du mich. 4. Wie den Träumenden wird's dann uns sein. Mit Jesu gehn wir ein zu seinen Freuden. Der müden Pilger Leiden sind dann nicht mehr.

10. Alte Geschichte - S. 14

1842 - Berlin : Sander
14 Judäa. Indien in die Häfen des mittelländischen Meeres durch das Land Canaan geleitet. Ueberdies zeigten die blühenden Handelsplätze der Eananiter oder Phönicier, welcher große Gewinn sich aus jener vor- theilhasten Lage in merkantilischer Hinsicht ziehen ließ. Jndeß war dieser Zweck für eine Seele, wie Moses, viel zu klein. Für Ideen, d. h. für die Ewigkeit, wollte er sein Volk erziehen, nicht für Begriffe, für ein Heer kleiner, vergänglicher Götzen, für Reichthum, Wohlleben und Besitz, die in dem Sturme der Zeiten sich nicht bewähren können, weil der Geist der Freiheit oder der Geist Gottes nicht in ihnen ist. Für Krieg und Frieden war sein Volk bestimmt. So waren die Gesetze Mosis nicht etwa Gesetze des Entbehrens oder einer stoischen Enthaltsamkeit; er erlaubte vielmehr allen Besitz itnb allen Genuß, er gab die strengsten Befehle zur Aufrechthaltuug alles Eigenthums: aber den wahren Geist dieses Besitzes wollte er behauptet wissen; alle einzelnen Güter des Lebens sollten genossen, aber nicht an und für sich verehrt, als Zweck des Lebens betrachtet, nicht zu Götzen gemacht werden. „Ich, der Herr Dein Gott, derselbe Jehova, der Dich durch die Wüste in die Freiheit geführt hat, bin ein einziger Gott, und dulde keine andre Götzen neben mir." Deshalb ist ein andrer Grundpfeiler der mosaischen Gesetzgebung der Glaube: Jehova ist der Eigenthümer des Landes unserer Väter; wir Israeliten sind nichts als die Verwalter, die Meier unserer Aecker, die zeitigen Nießbraucher seines Lieblingswohnsitzes, des reichen, schönen Landes, in welches er uns geführt hat. Niemand, heißt es im mo- saischen Gesetz, kann seinen Acker auf ewige Zeiten verkaufen, weil er nicht Eigenthümer ist. So, mit dem Gedanken Gottes oder der Frei- heit, oder des Lebens befruchtete Moses seine erhabene Institution. Dem zu Folge haben alle seine Gesetze einen durchaus persönlichen Charakter und stehen der einseitigen, sächlichen Gestalt der späteren römischen Gesetzgebung ganz entgegen. Das Eigenthum ist ihm etwas Persönliches, in jedem Besitzstücke sieht er ein Fideicoinmiß, d. h. die wohlthätige Hand Jehova's, die cs ihm auf Treue und Glauben an- vertraut hat, und die ehrwürdige Hand der Patriarchen und Stamm- eltern, welche Treue und Glauben gehalten und den Besitz unentweihet hinterlassen haben. Aus der Knechtschaft überwundener Feinde hat er kein Arges: denn der Sieg, und folglich auch die Gefangenen, kommt von Jehova; als unbeschränktes Eigenthum kann er sie nie be- trachten.

11. Theil 2, Abth. 1 - S. 5

1822 - München : Lentner
5 Er Kinder sehen, fortsetzen seine Tage, und, was Jehova will, gelingt durch Ihn. Nach saurer Arbeit sieht Erste, und labet sich daran -, durch seine Erkenntniß wird Er viele rechtfertigen; denn Er trug ihrer Sünden Schuld... Es spricht der Herr: Zu gering ist's, daß Du mein Diener seyst, nur um die Stamme Jacobs aufzurichten, und zu bekehren die Ueberbleibsel Israel. Sieh, ich habe Dich gegeben zum Lichte der Heiden, daß mein Heil komme bis an die Grenzen der Erde. Dann werd' ich gesucht von denen, die nicht nach mir fragten, werde gefunden von denen, die mich nicht suchten. Sieh, da bin ich! spreche ich zu einem Volke, daß meinen Nahmen nicht weiß. Ich will einen neuen Himmel, und eine neue Erde schaffen, das man der vorigen nicht mehr gedenket. Meine Auser- wählten werden nicht umsonst arbeiten. Denn der Saame des Gesegneten Jehova's sind sie und ihre Nachkommen mit ihnen. Und ehe sie rufen, werd' ich antworten; wäh- rend sie noch reden, werd' ich erhören!" So weissagte zur nähmlichen Zeit Michäas: „Du Bethlehem Ephrata bist zwar ein kleiner Ort unter Judas tausend Städten. Aber von dir wird derjenige ansgehen, welcher Israels Beherrscher seyn soll. Sein Ausgang ist von Anbeginn, von den Tagen der Ewigkeit." So weissagte hundert Jahre später Jeremias: „Sieh! es kommt die Zeit, spricht Jehova, da ich vom Stamme Davids einen ächten Sprößling aufwachsen las- se; dieser wird als König glücklich herrschen, und Recht und Gerechtigkeit handhaben auf Erden. Und dieses ist der Nähme, den man ihm geben wird: Jehova, unsere Gerechtigkeit!... Sieh, es kommt die Zeit, spricht Jeho- va, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern machte, da ich ihre Hand ergriff, sie aus Aegyptenland zu führen! sondern das ist der Bund, den ich an jenen Tagen mit Israel machen werde, spricht Jehova: Ich wrll mein Gesetz in

12. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 494

1864 - Breslau : Leuckart
494 Gedichte und andere Lesestücke. O so ist's der Sonne Licht, darin dn kehrest zu mir dein heilig Angesicht? Und es ist dein Glanz so hell, daß ich ihn nicht kann ertragen, muß vor deinen Strahlen schnell scheu mein Auge nieder- schlagen. Doch die Sonne schauet blos, was zu Tage draußen stehet; aber deine Klarheit gehet tief bis in der Erde Schooß. Nein, dies alles bist du nicht; doch es schafft deine Kraft ihnen allen Glanz und Licht, mild im Morgenröthe du weckst uns auf zu Lust und Leben, winkst im Abendroth uns zu: Rastet nun von Müh' und Streben! Führest in der Sonne Glanz sicher uns auf Tages Wegen, wachest treu und sendest Segen nieder aus der Sterne Kranz. Auge Gottes, heilig du! Wo ich geh', was ich seh', überall winkst du mir zu, siehest jeden Tritt und Schritt, was ich thue, was ich lasse; gehst auf allen Wegen mit, daß mich nie ein Unheil fasse. Auge Gottes hell und klar, schauest tief in meine Seele, siehest wo ich irr' und fehle; hilf mir, nimm mein treulich wahr! Elias in der Höhle. Elias sah: Jehova ging vorüber; der Himmel über ihm ward trüb' und trüber; der Sturm begann; er riß aus seinem Sitze den Berg und spaltete des Felsen Spitze. Der Sturm ging vor Jehovas Angesicht; doch in dem Sturme war Jehova nicht. Elias sah: Jehova ging vorüber; der Himmel neigte sich, und immer trüber erscholl Getös, ein dumpf Geheul umschwebte die Tief', cs donnerte, die Erd' erbebte. Erdbeben ging vor Jeho- vas Angesicht; doch im Erdbeben war Jehova nicht. Elias sah: Jehova ging vorüber; den Himmel barg ein schwarz Gewölk', und trüber Gewitternacht entströmten Feuerflammen und schlugen über ihm mit Graus zusammen. Die Gluth ging vor Jehovas Angesicht; doch in den Flammen war Jehova nicht. Das Feuer schwand, es schwand der Flamme Grausen, und lind und still umschwebt' ein sanftes Sausen Elias Ohr; er trat mit banger Seele, sein Haupt umhüllt, hinaus ins Thor der Höhle. Gesäusel schwebt' um ihn, wie leise Harfenlieder; im sanf- ten Sausen kam Jehovas Wort hernieder. Entschlossenheit. Vorwärts, mein Geist, den schroffen Pfad! Nicht trag'umher- geschauet! Dort oben winkt die Ruhestatt! Wohlauf, dir selbst vertrauet! Dich, Gottes Odem, du Verstand, in Staub gehüllt, hat Gottes Hand so wunderbar gebauet! Nicht ziemt dir's, edler Himmelssohn, an eitlem Schein zu haften! Dein würdig, tritt in Staub mit Hohn die niedern Leiden- schaften, und ob sie rechts und links nach Stolz, nach Sinnlichkeit, nach Durst deö Golds die Freunde dir entraffen!

13. Teil 1 - S. 125

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Friedrich Gottlieb Klopstock 125 Aber jetzt werden sie still, kaum atmen sie; die Morgensonne wird schwül; 55 Wolken strömen heraus: sichtbar ist, der kommt, der Ewige! Nun schweben sie, rauschen sie, wirbeln die Winde. Wie beugt sich der Wald! Wie hebt sich der Strom! Sichtbar, wie du es Sterblichen sein kannst, sc, ja, das bist du, sichtbar, Unendlicher! Der Wald neigt sich, der Strom fliehet, und ich falle nicht auf mein Angesicht? Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig! Du Naher, erbarme dich meiner! 65 Zürnest du, Herr, weil Nacht dein Gewand ist? Diese Nacht ist Segen der Erde: Vater, du zürnest nicht! Sie kommt, Erfrischung auszuschütten 70 über den stärkenden Halm, über die herzerfreuende Traube: Vater, du zürnest nicht! Alles ist still vor dir, du Naher! Ringsumher ist alles still. 75 Auch das Würmchen, mit Golde bedeckt, merkt auf: ist es vielleicht nicht seelenlos? Ist es unsterblich? Ach, vermöcht' ich dich, Herr, wie ich dürste, zu preisen! Immer herrlicher offenbarest du dich, immer dunkler wird die Nacht um dich so und voller von Segen! Seht ihr den Zeugen des Nahen, den zückenden Strahl? Hört ihr Jehovas Donner? Hört ihr ihn? Hört ihr ihn, den erschütternden Donner des Herrn? Herr, Herr! Gott, 85 barmherzig und gnädig! Angebetet, gepriesen sei dein herrlicher Name! Und die Gewitterwinde, sie tragen den Donner. Wie sie rauschen! Wie sie mit lauter Woge den Wald durchströmen! oo Und nun schweigen sie. Langsam wandelt die schwarze Wolke. Seht ihr den neuen Zeugen des Nahen, den fliegenden Strahl? Hört ihr hoch in der Wolke den Donner des Herrn? Er ruft: Jehova! Jehova! ss Und der geschmetterte Wald dampft; Aber nicht unsre Hütte. Unser Vater gebot seinem Verderber, vor unsrer Hütte vorüberzugehn. 100 Ach, schon rauscht, schon rauscht Himmel und Erde vom gnädigen Regen. Nun ist — wie dürstete sie! — die Erd' erquickt und der Himmel der Segensfüll' entlastet. Siehe, nun kommt Jehova nicht mehr im Wetter; 105 in stillem, sanftem Säuseln kommt Jehova, und unter ihm neigt sich der Bogen des Friedens. 6. Der Eislauf (1764). Vergraben ist in ewige Nacht der Erfinder großer Name zu oft. Was ihr Geist grübelnd entdeckt, nutzen wir; aber belohnt Ehre sie auch? Wer nannte dir den kühneren Mann, 5 der zuerst am Maste Segel erhob? Ach, verging selber der Ruhm dessen nicht, welcher dem Fuß Flügel erfand?

14. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 22

1884 - Leipzig : Weber
22 Einleitung. länger mit ansehen sonnte, darüber mit den Eingeborenen in Streit geriet, einen derselben erschlug und alsdann flüchtete. Von den stammverwandten benachbarten Hirtenkönigen aufgenommen, weidete auch er feine Herde am Sinai. Deu höchsten Schwung jener wunderbaren Regung, welche der Mensch in einer einsamen und wilden Gegend mit sich selbst allein Gott gegenüber empfindet, erreichte sie in dem um seines Volkes willen verbannten Mose. Da erscheint ihm der Gott seiner Väter; er schnitt ihn nicht — denn davor weicht er zurück —, er hört ihn; er vernimmt seinen Namen unter dem erhabenen Wort: „Ich bin, der Ich bin". Mit Freuden vernimmt das Volk von dieser Erscheinung. Wie dort in Kanaan der Baalsdienst zurückgewiesen war, um dem höchsten Gott zu dienen, so erhebt sich in Ägypten der Wunsch, von dem drückenden Joch der ägyptischen Götterdienste, und des Königtums von Theben, in welchen sich eben Amon-Ra repräsentiert, bei dem höchsten Gott Befreiung zu suchen. Sie fordern von dem Pharao eine knrze Frist, um diesem Gott an der geweihten Stätte zu dienen. Da die Erlaubnis versagt wird, so wandern sie aus. „Die Wagen Pharaos und seine Macht warf Jehova ins Meer, und die auserlesensten Wagenkämpser versanken im Schilfmeer." So gelangten sie an jene nrweltlichen Höhen, in welchen Mose mit dem Gott seiner Väter zuerst geredet hatte. Der Gott, der vou sich selbst sagt: „Die ganze Erde ist mein", will doch dieses Volk als sein besonderes Eigentum ansehen und es zu einem Priesterkönigreich gestalten. Festlich geschmückt und vorbereitet tritt das Volk herzu. Am Fuße des Siuai, wenn man eine zeitlang bergan gegangen, breitet sich die Ebene er-Rahah aus, durch rauhe Berge von dunklem Granit eingeschlossen, wilde gezackte, einander überragende Felsenspitzen, einsam, stolz und erhaben; sie wird durch die senkrechte dunkle, majestätische Wand des Horeb, die sich 12—1500 Fuß hoch erhebt, begrenzt. Jn dem Thale sammelte sich das Volk; es ist ein geheimnisvoll heiliger Ort, von der Welt durch Gebirge abgeschlossen. Hier nun wird der Wille Gottes dem Volke offenbart: die zehn Gebote sind die Grundlage aller weitern Entwickelung; die Geschichte des Menschengeschlechtes gewinnt erst in dem Monotheismus, der sich von dem Naturdienst losreißt, Grund und Boden. So treten drei große Formen des religiösen Dienstes neben einander auf: die lokale Religion der Ägypter, der universale Naturkult des Baal und die intellektuelle Gottheit Jehovas, diese vorläufig ebenfalls auf nationaler Grundlage. Aber der höchste Gott, wie er sich am Horeb offenbart, ist eine Idee für alle Zeiten, alle Völker. Jehova nun führt Israel von Sieg zu Sieg, unter Mose, dann unter Josna; Kanaan ist endlich in der Gewalt der zwölf Stämme. Aber die Kämpfe dauern fort. Der Baalsdieust, mit dem schon die Ägypter geruugeu, erhielt sich den Israeliten gegenüber gerade durch den Kamps in unverwüstlicher Kraft und wurde oft, wie das Buch der Richter

15. Theil 2, Abth. 1 - S. 4

1822 - München : Lentner
4 schreyen, noch laut rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Tocht nicht auölö- schen; mit Treue wird er das Recht verbreiten. Ermü- den wird er nicht und nicht ermatten, bis er das Recht auf Erden gegründet; und auf sein Gesetz harren die In- seln. So spricht der Mächtige, Jehova... Ich komme, zu versammeln alle Nationen und Zungen. Und sie wer- den kommen, und meine Herrlichkeit sehen. Und ich will ihnen ein Zeichen geben, und die Geretteten aus ihnen senden zu den Heiden von Tharsis, Phul und Lud und zu den Bogenschützen, nach Thulbal und Iaran, und zu den entlegensten Inseln, welche nichts von meinen Nah- men gehört, und nichts von meiner Herrlichkeit gesehen; und sie sollen verkünden meine Herrlichkeit unter den Heiden, spricht Jehova.... Sieh! glücklich führt es aus mein Knecht; berühmt und groß und sehr erhaben wird Er seyn. Wie viele staunten über Ihn; so ist sein Anse- hen mehr entstellt, als irgend eines Mannes, sein Antlitz mehr als irgend eines Menschensohns. So wird Er viele Völker vereinigen. Fürwahr, Er duldet unsre Leiden, und unsre Schmerzen ladet Er auf sich. Wir aber halten Ihn für so gestraft, von Gott geschlagen und erniedriget. Al- lein Er ist durchbohrt um unsrer Sünden willen, geschla- gen wegen unsrer Missethat, die Strafe ruht zu unserm Wohl auf Ihm, durch seine Wunden werden wir geheilet. Wir alle irrten, wie Schafe, ein jeder von uns seinen Weg ; Jehova aber warf auf Ihn die Sünde von uns al- len. Man forderte die Schuld, und Er hat sich erniedri- get, und nicht geöffnet seinen Mund, dem Lamme gleich, das man zur Schlachtbank führt. Abgeschnitten ward Er aus dem Lande der Lebenden, getödtet für die Sünden meines Volkes. Bey Missethätern war sein Grab be- stimmt; doch bey den Reichen war eine Gruft, weil Er kein Unrecht that, und kein Betrug in seinem Munde war. Weil Er sei" Leben zum Schuldopfer dargebracht, so wird

16. 2 - S. 497

1856 - Breslau : Leuckart
Gedichte und andere Lesestücke. 497 immer trüber erscholl Getös, ein dumpf Geheul umschwebte die Tief', es donnerte, die Erd' erbebte. Erdbeben ging vor Jehovas Angesicht; doch im Erdbeben war Jehova nicht. Elias sah: Jehova ging vorüber; den Himmel barg ein schwarz Gewölk', und trüber Gewitternacht entströmten Feuerflammen und schlugen über ihm mit Graus zusammen. Die Gluth ging vor Jehovas Angesicht; doch in den Flammen war Jehova nicht. Das Feuer schwand, es schwand der Flamme Grausen, und lind und still umschwebt ein sanftes Sausen Elias Ohr; er trat mit ban- ger Seele, sein Haupt umhüllt, hinaus ins Thor der Höhle. Ge- säusel schwebt um ihn, wie leise Harfenlieder; im sanften Sausen kam Jehovas Wort hernieder. Entschlossenheit. Vorwärts, mein Geist, den schroffen Pfad! Nicht trag' umher- geschauet! Dort oben winkt die Ruhestatt! Wohlauf, dir selbst ver- trauet! Dich, Gottes Odem, du Verstand, in Staub gehüllt, hat Gottes Hand so wunderbar gebauet! Nicht ziemt dir's, edler Himmelssohn, an eitlem Schein zu haf- ten! Dein würdig, tritt in Staub mit Hohn die niedern Leidenschaf- ten, und ob sie rechts und links nach Stolz, nach Sinnlichkeit, nach Durst des Golds die Freunde dir entraffen! Dir, Wahrheit^und Gerechtigkeit, dir schwör' ich Treu' auf immer! Vergebens lockt die Welt und dräut mit ihrem Trug und Schimmer! Sei noch so schlimm Gefahr und Noth, Verachtung selbst, ja schnö- der Tod: unredlich sein ist schlimmer! Wir müssen, müssen vorwärts gehn, wie Wahn und Trug auch toben! Uns hat, zum Himmel aufzusehn, Gott selbst das Haupt er- hoben! Drum wank' und fall' es links und rechts: wir sind unsterb- lichen Geschlechts, das Vaterland ist oben! Ach, unsrer Heimath eingedenk, laßt uns doch gehn wie Brü- der, in Lieb', ohn' Eifer und Gezänk, im Klange froher Lieder! Du kränktest mich aus Mißverstand; komm, Lieber, reiche mir die Hand und thu' es niemals wieder,! Die Sprache. Laßt dem Schöpfer Dank uns singen; Preis und Jubel ihm zu bringen, sei uns heiliger Beruf! Wer vermag von ihm zu schweigen? Unsre Worte selbst sind Zeugen, daß uns seine Güte schuf. Daß in Worte wir vermögen unsrer Seele Sinn zu prägen, welche wundervolle Kraft! Ohne das Geschenk der Rede wär' des Menschen Leben öde. Sie ist's, die ihm Bildung schafft. Sie, im Bunde mit den Sinnen, ordnet erst, was die gewin- Mendschm. Leseb. f. ob. Kl. 11. Pufl. 32

17. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 60

1822 - Berlin : Reimer
öö Erzählungen. Denn noch kämpften all' Auf der Leichen Wall, Wild mit der Verzweiflung letzten Wuth. Flüchtend drängten nach drs Tempels Hallen Die Besiegten nun im Wahn sich hin, Nimmer könne lstes Gebäude fallen, Denn Jehova wohne selbst darin. Doch kein heilger Ort Hält zurück den Mord Naubbegierger Krieger wilden Sinn. - Uno so sank, ein unerhört Exempel, In der ungeheuren Flamme Brand Der erhabne, gottgeweihte Tempel, Der ein ganz Jahrhundert stand. Aber nun zurück Wendet still den Blick, Und erkennt, wo waltet Gottes Hand. Sieh, ein Krieger, mord-und racheschnauvend Naht der Wohnung einer Gläubigen, Welche Jesum einst bewirthet, glaubend An die Sendung dieses Göttlichen. „Flieh zum Tempel, flieh! Fleht ihr Mann, die Kniee Ihr umfassend, eilig laß uns gehn!" Doch sie nimmt an ihre Brust den Säugling-.- „Fliehe! Gott ist dort, und Gott ist hier; Geh zum Tempel dann, du bist ein Weichling! Gottes Hand allein ist über mir!" Sprichts, und bleibt zurück, Und mit Wuth im Blick Tritt der Krieger ein und naht sich ihr. „Hier, Soldat, ist mefne Brust! ich siehe Nicht mm Schonung," ruft sie. Doch es streckt Schnell das Kind die Händchen in die Höhe, Und umfchmiegcnd hält es sie bedeckt. Da umfließt ein Glanz Kind und Mutter ganz, Und der Mörder steht zurückgeschreckt.

18. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 115

1822 - Berlin : Reimer
Matur - Schilderungen. 4. Das Gewitter. il5 Der Donner, der so furchtbar brüllte» Und Wald und Flur mit Schrecken füllte, .Rollt nicht mehr durch den Dunstkreis her; Und auf dem blumenvollen Anger Erschreckt die Luft, von Dünsten schwanger, Durch keinen Mitz den Pilger mehr. Der Sturnnvind schweigt, und rege Weste Durchsauseln die Geperlten Aeste, Uno athmen sän st/, um Klee und Rohr; Die Böget jauchm Monnelirder, Entfaltet prangt M Rose wieder, Und hebt ihr Pwepuryaupt empor. ^ Der wars, der im Orkane stürmte? Der Wolken, wie Gebirge, rhürmte? Der ihre Last mit starker Hand Ums ganze Firmament gezogen Und um den lichten Farbenvogen L»on Pol zu Pol so herrlich spannt? Du bist's, Jehova, Gott der Götter! Du drohst; es zürnen grause Wetter, Der Sturm durchwüthet Luft Und Meer. Du winkst voll Huld, und Zephyr fächelt; Gewölke fliehn, die Sonne lüchelt; Die Schöpfung strahlt verklärt und hehr. Der Sterne Chor und die Planeten Sind Spuren, die dein Fuß getreten, Und Ewigkeit ist dein Gewand. Du gossest Welten ohne Gränzen, Die in azurner Luft kaum glänzen, Atomen gleich aus deiner Hand. Als Nacht das weite Leere fülltö Ulnd.ihres Chaos Kampf umhüllte, Wärst dtsts der ihren Zepter brach. a Der ülte Raum schien zu gebären- H Ä

19. Lehrstufe 2 - S. 103

1863 - Leipzig : Teubner
103 1) Wandernde Hirten, Nomaden sind nur in der alten Welt, z. B. die Lappen, Samojeden, die Anwohner des schwarzen und kaspischen Meeres, ein Theil der Araber (die Beduinen) u. a. 2) Reitervölker sind die Mongolen und Turkomanen Asiens, die Arau- caner, Apalachen u. a. in Amerika, die Kasern in Afrika, letztere im Entstehen. b) Halbwandernde Völker haben Herden und bebauen das Land. Die Herden wandern, aber der größte Theil des Volkes bleibt in seinen Hütten zurück, weilt oft Jahre laug au einem Orte und wird nur durch un- günstige Naturverhältnisse und feindliche Nachbarn zu Wanderungen veranlaßt. Halbnomaden (Maédi) sind z. B. Araber, Kurden, Afghanen u. a., sonst waren es die alten Deutschen. 0) Ansässige Völker bebauen den Boden als Hauptbeschäftigung und treiben nebenbei Viehzucht, Jagd und Fischerei, selbst Handel und Gewerbe. Sie wandern nicht umher und können es auch nicht, ohne ihr Eigenthum zu opfern. Sie leben in größerer Anzahl bei einander, in Dörfern und Städten. Sie haben ein geordnetes Gemeindewesen, bilden selbst Staaten, haben Reli- gion, Priester und gottesdienstliche Einrichtungen; stehen aber, weil sie von der sie umgebenden Natur ganz abhängig sind, auf einer niedrigen Cultur- stufe, erheben sich jedoch allmählich zu Culturvölkern. Schroff sind bei ihnen wie bei Nomaden und Halbnomaden die Stände, Herren und Sklaven, geschie- den. Ansässige Naturvölker sind z. B. die Südseeinsulaner, mehrere Negervölker in Jnnerasrika, die Jndochinesen u. a.;_einst waren es die Skandinavier, die Mericaner. Ii. Culturvölker mit festen Wohnsitzen, mit Acker- und Bergbau, mit Viehzucht, Industrie und Handel, mit Kunst und Wissenschaft, sind weniger abhängig von der Natur, haben auch ein geistiges Streben, das nicht bloß auf die Eristenz der Individuen, sondern auch auf die Einheit des Volkes als Ganzes gerichtet ist, aber jedes einzelne Volk stellt sich selbst als vorzugsweise oder allein berechtigt andern Völkern gegenüber. Chinesen, Japaner, Perser und andere. Iii. Humane (hochgebildete) Völker, mit festen Wohnsitzen, mit Acker- und Bergbau, mit Viehzucht, Industrie und Handel, mit Kunst und Wissenschaft, besiegen die Natur und erkennen mit ihren höhern, humanen Bestrebungen die gleiche Berechtigung aller Völker, die Einheit des Menschengeschlechtes, und alle Völker der Erde als eine große Familie an. Die Europäer. Fünfer Abschnitt. Von den Religionen. 8- 210. Monotheisten und Polytheisten. Die Monotheisten verehren einen Gott, die Polytheisten, Heiden, mehrere Götter. §• 211. Monotheisten. 1) Juden, deren Religion von Jehova dem Moses um 1500 v. Chr. auf dem Berge Sinai geoffenbart, von den Propheten in Palästina ausgebildet und in den 5 Büchern Mosis (dem Gesetze), in den Propheten oder im Alten Testamente aufgezeichnet ist. Talmudisten, Karaiten, Samaritaner. >

20. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 26

1861 - Stuttgart : Hallberger
4. Dem Bösewicht wird Alles schwer, Er thue, was er thu'; Das Laster treibt ihn hin und her Und läßt ihm keine Ruh'. 5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht, Ihm lacht kein Aehrenfeld; Er ist auf Lug und Trug erpicht Und wünscht sich nichts als Geld. 6. Der Wind im Hain, das Laub am Baum Saust ihm Entsetzen zu. Er findet nach des Lebens Traum Im Grabe keine Ruh'. 7. D'rum übe Treu' und Redlichkeit Bis an dein kühles Grab, Und weiche keinen Finger breit Von Gottes Wegen ab. 19. Gebet. 1. :,:O Du Heiliger, Allbarmherziger! Herr und Schöpfer der Welten!:,: :,: Laß uns Dir nahen, Segen em- psahen! Hilf uns, hilf uns, Jehova!:,: 2. :,:O Du Heiliger, Allbarmherziger k Wir auch sind Deine Kinder.:,: :,:O sei uns freundlich, sei Du uns gnädig! Hilf uns, hilf uns, o Vater!:,: 3. :,:O Du Heiliger, Allbarmherziger! Jesu, Heiland der Menschen!:,: :,: Du Freund der Kinder, Retter der Sünder! Hilf uns, hilf uns, o Jesu! 4. :,:O Du Heiliger, Allbarmherziger! Geist der Liebe und Wahrheit!:,: :,:Wollst uns regieren,izum Vater führen! Hilf uns, hilf uns, o Tröster!:,: 5. :,:O Du Heiliger, Allbarmherziger! Vater, Mittler und Tröster!:,: :,: Woll'st uns erhalten, Uber uns walten! Gieb uns, gieb uns den Frieden!:,: 20. Lied der Freude. Chor: Freu't euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht; Pflücket die Rose, eh' sie verblüht. 1. Man schafft so gern sich Sorg' und Müh', Sucht Dornen auf und findet sie Und läßt das Veilchen unbemerkt, Das uns am Wege blüht. Freu't rc. 2. Wenn scheu die Schöpfung sich verhüllt Und laut der Donner ob uns brüllt, So lacht am Abend nach dem Sturm Die Sonne doppelt schön! Freu't rc. 3. Wer Neid und Mißgunst sorgsam flieht, Genügsamkeit im Gärtchen zieht, Dem schießt sie schnell zum Bäum- chen auf, Das gold'ne Früchte trägt. Freu't rc. 4. Wer Redlichkeit und Treue übt Und gern dem ärmern Bruder giebt, Da siedelt sich Zufriedenheit So gerne bei ihm an. Freu't rc. 5. Und wenn der Pfad sich furchtbar engt, Und Mißgeschick uns plagt und drängt, So reicht die Freundschaft schwesterlich Dem Redlichen die Hand. Freu't rc. 6. Sie trocknet ihm die Thränen ab Und streut ihm Blumen bis in's Grab! Sie wandelt Nacht in Dämmerung Und Dämmerung in Licht. Freu't rc. 7. Sie ist des Lebens schönstes Band: Schlagt, Brüder, traulich Hand in Hand! So wallt man froh, so wallt man leicht In's bess're Vaterland! Freu't rc.