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1. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Pipili König der Franken. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. 59 und Burgunder, erhoben sich gegen Pipin oder drohten es zu thun, indem sie nur der unrechtmäßigen Gewalt des Hausmeiers, nicht dem Könige der Franken zu widerstreben vergaben. Bevor Pipin den ent- scheidenden Schritt that, ließ er 751 bei dem Papste Zacharias anfragen, ob es recht sei, daß der, welcher unthätig zu Hause sitze, König heiße, oder ob dieser Name nicht vielmehr demjenigen gebühre, welcher alle Sorgen und Gefahren des Regenten trage? Der Papst gab die er- wünschte Antwort, worauf Pipin die Franken zur Märzversammlung nach Soissons beschied; hier wurde Childerich Iii. abgesetzt und mit ge- schorenem Haupte (langes Haupthaar war bei den Franken eine Aus- zeichnung der Könige) in ein Kloster geschickt, Pipin aber zum Könige erhoben und von St. Bonifacius im Namen des Papstes gesalbt (752). Daß die kirchliche Weihe des neuen Königs dessen Ansehen bei den Franken und den andern Völkern des Reichs beträchtlich erhöhte, unter- liegt keinem Zweifel; aber es wäre irrthümlich, vorauszusetzcn, die Franken würden ohne die Billigung des Papstes und des St. Bonifacius Childerich Iii. nicht abgesetzt und Pipin nicht erhoben haben; damals galt noch das altgermanische Recht der Nationalversammlung, sich einen König zu wählen oder einen untauglichen abzusetzen, welches zu Soissons keineswegs zum letztenmale ausgeübt wurde. Seit mehr als 100 Jahren hatte Pipins Geschlecht das Frankenreich zusammengehalten, die Anarchie überwunden, das Reich und die Christenheit durch die Besiegung der Mohammedaner gerettet, während die Merowinger nichts thaten; konnte es anders geschehen, als daß der gewaltige Sohn Karl Martells mit dem Willen der Franken ihr König wurde? St. Lonisacius, der Apostel Deutschlands. Während Karl Martell und Pipin mit furchtbarer Energie die Frankenreiche zu einem Ganzen einigten, wodurch die einzige christliche Großmacht, der Damm gegen die Ueberfluthung Mitteleuropas durch fanatische Moslemin und wilde Heiden, erhalten wurde, arbeitete unter dem Schutze der fränkischen Herrscher ein Held des Glaubens an dem Aufbau der Kirche mitten im alten barbarischen Germanien. Dieser war St. Bonifacius, geboren um 680 zu Kirton in Devonshire, der Sohn angelsächsischer, also deutscher Eltern, in der Taufe Winfrid ge- nannt. Seine Erziehung erhielt er im berühmten Kloster zu Ereter, wurde Mönch in Nutshelle und Lehrer in der Schule dieses Klosters, mit 30 Jahren Priester, nachdem er sich bereits durch Gelehrsamkeit und Redegabe einen Namen erworben hatte. Der heilige Eifer für die Ver- breitung des christlichen Glaubens, der aus den Klöstern der Iren, Schotten und Briten so viele Glaubensgenossen auf das Festland her- übcrführte, entzündete auch die kaum bekehrten Angelsachsen, und sie er-

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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 53

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Pipin König der Franken. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. 53 Franken angesiedelt; dasselbe geschah nach der Besiegung der Thüringer durch Dietrich im südlichen Thüringen, und Pipin verstärkte die im nördlichen Alemannien angeseffenen Franken, indem er diesen die Güter geächteter Alemannen anwies oder die zu seinen Händen konfiscierten mit fränkischen Meiern besetzte; — so bildete sich ein Franken diesseits des Rheins, welches vom mittleren Neckar bis an die Saale und den Main entlang bis an das Fichtelgebirge reichte. Pipin König der Franken (Marz 752). Nachdem Pipin seine gefährlichsten Gegner niedergeworfen hatte, fand er es gerathen nicht länger im Namen eines Merowingers zu herrschen; dazu bewog ihn nicht allein die gänzliche Verkommenheit des königlichen Geschlechts, sondern mehr noch die Gefahr, mit welcher die Fortdauer des königlichen Namens in dem Hause der Merowinger den regierenden Hausmeier und die Ruhe des Reichs bedrohte; denn un- ruhige Große und nicht weniger unterworfene Völker, wie die Ale- mannen, Aquitanier und Burgunder, erhoben sich gegen Pipin oder drohten es zu thun, indem sie nur der unrechtmäßigen Gewalt des Hausmeiers, nicht dem Könige der Franken zu widerstreben Vorgaben. Bevor Pipin den entscheidenden Schritt that, ließ er 751 bei dem Papste Zacharias anfragen, ob es recht sei, daß der, welcher unthätig zu Hause sitze, König heiße, oder ob dieser Name nicht vielmehr dem- jenigen gebühre, welcher alle Sorgen und Gefahren des Regenten trage? Der Papst gab die erwünschte Antwort, worauf Pipin die Franken zur Märzversammlung nach Soissons beschied; hier wurde Childerich Hi. abgesetzt und mit geschorenem Haupte (langes Haupthaar war bei den Franken eine Auszeichnung der Könige) in ein Kloster ge- schickt, Pipin aber zum Könige erhoben und von St. Bonifacius im Namen des Papstes gesalbt (752). Daß die kirchliche Weihe des neuen Königs dessen Ansehen bei den Franken und den andern Völkern des Reichs beträchtlich erhöhte, unterliegt keinem Zweifel, aber es wäre irrthümlich vorauszusetzen die Franken würden ohne die Billigung des Papstes und des St. Bonifacius Childerich Ih. nicht abgesetzt und Pipin nicht erhoben haben; damals galt noch das altgermanische Recht der Nationalversammlung sich einen König zu wählen oder einen untaug- lichen abzusetzen, welches zu Soissons keineswegs zum letztenmale aus- geübt wurde und erst durch die weitere Ausbildung des öffentlichen Rechts in den civilisierten Staaten beseitigt werden mußte. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. Während Karl Martell und Pipin mit furchtbarer Energie die Frankenreiche zu einem Ganzen einigten, wodurch die einzige christliche

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 99

1861 - Stuttgart : Hallberger
99 erhoben hatte. Von diesen fränkischen Hausmeiern sind besonders Karl Martell und sein Sohn Pipin der Kleine berühmt ge- worden und Beide waren zugleich auch mächtige Stützen der christ- lichen Kirche. Das fränkische Volk, seines untüchtigen Herrschers überdrüssig, ries Pipin als König aus und Childerich wurde in ein Kloster geschickt. Der neue König herrschte mit Ruhm und Glück, war ver- ehrt von seinen Nachbarn und genoß die Liebe seiner Unterthanen in vollem Maaße. Zur Zeit seiner Regierung sielen die damals mächtigen Longo- barden erobernd in das römische Gebiet ein. Der Papst verlangte Hilft von dem Kaiser von Constantinopel, allein vergebens; da wandte er sich an Pipin, der sogleich von dem Longobardenkönige Aistulph alles Eroberte zurückfordern ließ, und als dieser trotzig widersprach, sogleich gegen ihn zu Feld zog. Die Longobarden wurden besiegt, und Pipin schenkte alles Land, das er ihnen abge- nommen, dem römischen Stuhl. Als aber der oströmische Kaiser dagegen Einsprache erhob, weil dieses Land hdas Eparchat) zuvor ihm gehört hatte, das er aber aus des Papstes Anrufen nicht selbst aus den Händen der Longobarden befreien mochte, so erklärte Pipin, indem er die Schenkungsurkunde und die Schlüssel von 22 eroberten Städten aus den Altar des heiligen Petrus niederlegte: „Nicht für den Kaiser von Constantinopel habe ich diesen Feldzug. unternom- men, sondern zu Ehren des heiligen Petrus und zur Sühnung meiner Sünden." So entstand der Kirchenstaat, indem dieser Schenkung später noch mehrere beigefügt wurden und auch die Römer sich aus freiem Willen unter die Hoheit des Papstes stellten. 34. Pipin der Kleine. „Der Stärkste soll König der Starken seyn, „Der Grösste Herrscher der Grossen! „Nicht ziemt's, dass Jenem, so schwach und klein, „Die mächtigen Recken Gehorsam weih’n; „Zu Childerich sei er verstossen !“ So murmelt's frecher und frecher im Heer, So höhnen die stolzen Vasallen. „0 seht auf die Franken, ihr Völker, her, „Der Kleine, der Kurze, ihr Fürst ist er, „Wohl wird es euch herrlich gefallen! „Seht, wenn er reitet auf mächtigem Gaul, „Ein Aefflein auf hohem Kameele, v

3. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 65

1867 - Flensburg : Herzbruch
65 118. Karl Martell und Pipin der Kleine. 690. Karl Martell (d. h. Streithammer) ward geboren. 714 ward er Nachfolger feines Paters Pipin von Heristall. 32 besiegte er in der siebentägigen Schlacht bei Tours die Araber, die aus Spanien, der ganzen christlichen Bildung unfers Welttheils Gefahr drohend, in das Frankenreich hineingedrungen waren. Bald waren sie jetzt wieder hinter die Pyrenäen zurückgedrängt. 41. Er starb. Abklopfen — auf trefflicher — Männer — Art, das konnte Karl. 741. Pipin der Kleine folgte feinem Vater in der Regierung. 52. Er schickte Childerich Iii. inskloster und ließ sich von Bonifacius an dessen Statt zum König salben und krönen. 68. Er starb. Wir beurtheilen Pipin nach den Grundsätzen des sogenannten Legitimitätsprinzips und sprechen: Verräther, — schändlich — behandeltest du deinen rechtmäßigen König! 741 — 52. Papst Zacharias. Er erkannte dem Pipin die Krone des schwachen Childerich Iii. zu. Verrath — fanctionirte er. 754. Pipin der Kleine übergab die Herrschaft über den von den Longo- barden eroberten Theil Italiens, der früher dem griechischen Kaiser gehörte (das Exarchat), dem Papste Stephan Iii. Fischer. Zu Fischern (Menschensischern) hatte der Herr seine Jünger be- stimmt. Papst Stephan fing hier aber nicht unsterbliche Menschen- seelen für das Reich Christi, sondern irdischen Besitz und weltliche Macht für sich und seine Nachkommen. 119. Donifacius, der Apostel der Deutschen. 680. Der angelsächsische Mönch Winfried oder mit seinem römischen Namen Bonisacius (Wohlthäter) ward geboren. 718. Er ließ sich in Rom zur Bekehrung der Deutschen ausrüsten und trat seine Wirksamkeit unter diesem Volke an. Seit 32 galt er als allgemeiner Bischof Deutschlands. 55 legte er das Kirchenregiment in die Hände seines Jüngers Lullus nieder, den er sich zum Nachfolger erbeten hatte, und zog dann noch einmal, wie in früher Jugend, zur Bekehrung der Friesen aus. Hier ward er, als er eben bekehrte und bereits getaufte Christen zur Fir- Wilins, Weltgeschichte. 5

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 150

1869 - Münster : Coppenrath
150 brach Zwietracht unter ihnen aus und brachte unsägliches Un- glück über das Reich. Bürgerkriege, Empörungen und Grau- samkeiten jeder Art füllen um diese Zeit größtentheils die fränkische Geschichte aus. Die Regierung des Reiches über- ließen sie ihrem ersten Diener, welcher Major domus oder Hausmeier genannt wurde. Dieser führte das Heer an, be- setzte alle öffentlichen Stellen, kurz er regierte fast unum- ichränkt und ließ dem Könige bloß den leeren Namen und die Schwelgerei im Innern seines Palastes. Zum Glück waren unter den Majordömen Männer, die mit kräftiger Hand die Zügel der Regierung führten. Die drei ausgezeichnetsten unter ihnen waren Pipin von Heristal, Karl Martell und Pipin der Kleine. Pipin von Heristal, einem Schlosse an der Maas nahe bei Lüttich, war um das Jahr 700 Hausmeier über das ganze fränkische Reich. Er war ein kluger und unternehmender Mann. Das ganze Volk achtete und liebte ihn. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Würde eines Hausmeiers in seiner Familie erblich zu machen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl Martell, der durch den Sieg über die Araber zwischen Tours und Poi- tiers, im Jahre 732, den Ruhm der Franken selbst über die Grenzen Europas verbreitete. Auch gegen die unruhigen Grenz- nachbaren, die Sachsen und Friesen, führte er glückliche Kriege und zwang sie zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilten sich die beiden Söhne, Karl- mann, der väterlichen Verfügung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wäre. Darauf kämpf- ten sie in brüderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aqui- tanien, Bayern und Schwaben, welche sich für den letzten Merovinger, den geistesschwachen Childerich lll., erhoben hat- ten. In Karlmann's Gemüthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschluß befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipin in dem frommen Vorsatze bestärkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 79

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 79 — Noch größeres Verdienst erwarb sich sein Sohn Karl Mär- tel l, der Hammer, durch seinen Sieg über die Araber oder Mauren. Von Arabien aus waren sie längs der Küste Nord- afrika's über die Straße von Gibraltar (Gebel al Tarif, Berg des Tarif) erobernd in Spanien eingefallen. Nachdem sie den westgothischen König Roderich bei Xeres unweit der Mün- dung des Guadalquivir besiegt hatten, drangen sie in das Fran- kcnreich ein und wurden hier 732 durch die Niederlage bei To urs an der untern Loire von den Franken unter Karl Martell zur Umkehr nach Spanien genöthigt. Arabien, Muhameb, aus dem Stamme Korcisch aus Mekka, von gebieterischem Ansehn, großer Klugheit, ausgezeichnetem Muth und hoher Beredtsamkcit, tritt als Prophet und als Stifter einer neuen Lehre auf. „Es ist nur Ein Gott, und Muhamed ist sein größter und letzter Prophet." Seine Jugend. Flucht nach Medina. Hedschra, 622 n. Ehr. Seine Eroberungen und die Verbreitung seiner Lehre. Er stirbt 632. Islam. Moslemin. Koran. Die Kalifen zu Bagdad am Tigris. Mu- hamedaner. Türken. Araber. Mauren. Das griechische Feuer. Karl Martell hatte durch seinen Sieg das Christenthum in Europa und das fränkische Reich gerettet, und das Ansehn und die Würde seiner Familie fest gegründet. Ihm folgte sein Sohn Pipin der Kurze. Klein von Körper, stark aber von Arm und Geist, ließ er sich, da der König Childerich gar zu unwür- dig regierte, nach alter Sitte auf einen Schild heben und zum König salben. Childerich starb im Kloster. „Muß der König König heißen, welcher die Königsgcwalt ausübt, oder der, wel- cher nur den Namen trägt?" Pipin half dem Papste, der diese Frage zu seinen Gunsten entschieden hatte, gegen die Langobar- den und schenkte ihm das denselben abgenommene Gebiet, woraus die weltlichen Besitzungen des Papstes, der „Kirchenstaat," ent- standen sind. Pipin starb 768, aufrichtig von allen seinen Un- terthanen betrauert. §. 44. Christenthum in Deutschland. Bonifacius. 718 — 788 n. Ehr. Wie mächtig der römische Bischof war, geht daraus hervor, daß sich selbst weltliche Fürsten, wie Pipin der Kurze, auf seine Entscheidung beriefen. Er wurde heiliger Vater, Papa, Pabst genannt, und stieg noch im Ansehn, als er auch Länder zu eig- ner Regierung sich erworben hatte. Eine gewaltige Stütze hatte er in den meisten Ländern an der Geistlichkeit und an den M ö n-

6. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 72

1877 - Nordhausen : Haacke
bringen. Die Gründung einer deutschen Nationalkirche wurde dadurch verhindert und der Keim zu den Kämpfen zwischen Kaiser und Papst gelegt. Nach seiner Rückkehr trug er das Evangelium nach Hessen. Bei Geismar fasste er die dem Thor geweihte Eiche und erbaute aus dem Holze ein Kirchlein auf dem Hülfenslerge. Überall sanken die Götzen- altäre und erstanden Kirchen und Klöster. Sein Lieblingskloster war Fulda. Von da trug er die Botschaft des Friedens auch nach Bayern. 3. Sein Ende. Am Abenb seines Lebens führte ihn seine Sehnsucht auf das Feld seiner ersten Wirksamkeit nach Friesland zurück. Segen begleitete sein Werk. Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, überfiel ihn ein Haufe raublustiger heidnischer Friesen und erschlug ihn 755, nachdem er seinen Begleitern die Vertheidigung verboten hatte. Seine Leiche wurde in den mitgebrachten Sarg gelegt und in Fulda beigesetzt. Fragen: Der Segen der Germanisirung? — Wie erklären sich die Missions-Erfolge eines Mannes? — Warum heißt Bonifacius , Apostel der Deutschen"? — Welche Folgen hatte es, bass er Deutschland an den römischen Stuhl knüpfte? 493: Theoborich in Italien. 496: Schl, bei Zülpich. 500: Benebict von Nursia. 534: Belisar und Gelimer. 555: Untergang des Oftgothen« retches. 568: Alboin grünbet das Longobardenreich 596: Gregor b. Gr. tn Rom. 622: Hebschra. 711: Daris in Spanien. 755: t Bonifacius. 34. Karl der Große. 768 — 814. _ 1- Seine Vorgänger. Der fränkische Hausmayer Pipin ü. Her ist al machte die Würde in feiner Familie erblich und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken". Den merovtngischen Schattenkönigen ließ er nur [den Königstitel. Noch höheren Ruhm erlangte sein Sohn Karl Martell, b. H. der Hammer, durch den Sieg zwischen Tours und Poitiers 732 über die ans Spanien tiorgebrungenen Mauren. Das Kreuz siegte brnnit über den Halb-monb, die christliche Kultur über den islamitischen Sinnenbienst. Sein Sohn Pipin der Kleine behnte feine Macht immer weiter aus und ließ enblich den Papst Zacharias fragen, ob der König heißen biirfe, der sorglos daheim fitze, oder der, welcher die Last der Regierung trage? Der Papst antwortete: „Wer den Staat lenkt, dem gebührt auch die Krone und der Königsname!" Darauf wurde Childerich Iii., der letzte Merovinger, abgefetzt und ins Kloster verwiesen, bagegen Pipin einstimmig als „König der Franken von Gottes ©naben" auf den Schild erhoben und von den Bischöfen gekrönt. Zum Danke unterstützte Pipin den folgenben

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 20

1905 - Breslau : Hirt
20 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu seiner Teilung. 9. an dem khnen Feinde zu rchen. Mit Speer und Schild strmten sie auf den Lagerplatz. Die bermacht war ungeheuer. Die Gefhrten des Bonifatius wollten sich zur Wehr setzen; er aber riet ihnen davon ab. Da empfing er den Todesstreich, und 52 seiner Gefhrten erlagen mit ihm. Als die Neubekehrten zur Firmung erschienen, fanden sie ein Leichenfeld. Sie trugen die Kunde von dem geschehenen Frevel von Gau zu Gau. Die waffenfhigen Christen straften die beltter. Bonifatius' Leiche wurde nach Fulda gebracht. Groe Scharen des Volkes beglei-teten sie. Wo der Trauerzug rastete, wurden Kreuze und spter Kirchen errichtet. Bonifatius erhielt den Ehrennamen: Apostel der Deutschen. Die. katholische Kirche verehrt ihn als Heiligen. In Fulda erhebt sich ein Bonifatinsdenkmal. Zeittafel der das Zeitalter der Merowinger. Klodwigs Regierung.............481511 Karl Martells Sieg der die Araber zwischen Tours und Poitiers...................732 Bonifatius' Missionsttigkeit in Deutschland......716754 König Childerich wird abgesetzt............751 Gesamtdauer der merowingischen Herrschaft...... 481751 Ii. Das Zeitalter der Karolinger. 9. bergang des Knigtums an die Familie der Karolinger. König Pipin. Karl Martells Sohn Pipin setzte, wie oben bemerkt, den König Childerich ab, wies ihm ein Kloster als Aufenthalt an und lie sich von den frnkischen Groen zum Könige whlen. Er und seine Vorfahren hatten seit einem Jahrhundert die Pflichten des kniglichen Amtes erfllt: nur der knigliche Name hatte ihnen gefehlt. Pipin fragte beim Papste an, ob derjenige König sein solle, der nur den Knigsnamen fhre und sich um die Regierungsgeschfte nicht kmmere, oder derjenige, der die Sorgen der Reichsverwaltung trage. Der Papst gab zur Antwort, da der Trger der ffentlichen Gewalt auch den Knigstitel führen drfe. Pipin wurde von Bonifatius gesalbt, und der Papst selbst wieder-holte die Salbung, als er an Pipins Hoflager zu Saint-Denis bei Paris erschien, um von ihm Hilfe gegen die Langobarden zu erbitten, die ihn bedrngten. Pipin zog mit Heeresmacht nach Italien, besiegte die Lango-barden, schenkte die Stadt Ravenna nebst 21 andern Orten dem

8. Charakterbilder aus der Geschichte der christlichen Reiche - S. 102

1909 - Regensburg : Manz
102 Sein Grab in Fulda. Tod! Aus Liebe zu dem, der für uns gelitten hat, gehet, damit wir mit ihm eingehen in die ewigen Freuden!" Während Bouifaeius also redete, stürmte die wilde Rotte wütend auf sie ein. Der erste, der unter den Hieben der Feinde niedersank, war ein Laie, namens Hildebrand, dem die Sorge für den Tisch oblag, und der, kaum augekleidet, iu bloßen Füßen dem Feinde entgegenstürzte. Seinen Bruder, deu Diakon Hamnnt, traf das feindliche Schwert, als er eben aus dem Zelte hervorgetreten war; darauf fiel einer nach dem andern. Zweiundfünfzig an der Zahl litten mit Bonifacius deu Martertod. Steheud und betend empfing er selbst den Todesstreich. Bald kamen die Christen, vertrieben die Mörder und fanden bei der Leiche des geliebten Apostels der Deutschen ein zer- hauenes Bnch, mit seinem Blute bedeckt, das ihm aus der Hand gefallen zu sein schien; es enthielt eine Abhandlung des heiligen Ambrosius über die Wohltat des Todes. Als das Jahr des Martyriums des heiligen Bouifaeius gibt ein Teil der Quellen das Jahr 755, der andere 754 an. Sein Leichnam wurde zuerst uach Utrecht, dann nach Maiuz, endlich, wie er selbst gewünscht hatte, nach Fulda, seiner Lieblingsstistung, gebracht und dort feierlich beigesetzt?) Bald wurde Bouifaeius in Deutschland und Frankreich als Heiliger verehrt; an vielen Orten wurden ihm zu Ehren Kirchen und Kapellen erbaut. Das schönste Denkmal errichtete ihm König Ludwig I. von Bayern durch deu Bau der Basilika mit dem Benediktinerkloster zu München. Das kunstvolle, aus Erz gegossene 4 m hohe Standbild des Heiligen, welches ihm in Fulda errichtet ist, gehört zu den schönsten Monumenten Deutschlands. Entstehung des Kirchenstaates. 1. Der eigentliche Begründer der karolingischen Dynastie war Karl Martell, der erste König ans derselben aber war dessen zweiter Sohn Pippin. Anfangs regierte er gemeinschaftlich mit seinem Bruder Karlmann; aber beide ließen, um den Vorwurf der angemaßten Gewalt zu vermeiden, den Merowinger Childerich Iii. zum Scheinkönig erheben. Es lag nun doch ein Widerspruch darin, wenn die beiden Machthaber in den offiziellen Akten, die allein zwischen ihnen und den Oberhäuptern ihres Staates und der Kirche verabredet wurden, den Namen eines Königs voranstellten, der mit alledem nichts zu tun hatte, der auf das Versammlungsfeld mit seinem Ochsengespann fuhr, die Ehre des Vorsitzes genoß, aber nur vollzog, was er geheißen war, und so wieder nach seiner Villa zurückkehrte. Die Frage wurde brennend, ob denn neben dem Inhaber der faktischen Gewalt der König noch bestehen solle. Im Reiche gab es eine Meinung, welche es mißbilligte, daß die höchste Gewalt nur ein tatsächlicher Besitz der beiden Söhne Karl Martells war. Wir werden versichert, daß selbst manche der vornehmsten Franken diese Meinung äußerten. Aber Pippin konnte diese Frage uicht eigenmächtig zur Entscheidung bringen. Er mußte eine Unterstützung suchen und wandte sich an die Apostolische Autorität des Römischen Stuhles, deren Kundgebung als der unmittelbare Ausdruck des göttlichen Willens betrachtet wurde. Die Antwort des Papstes *) In der Grnft der Domkirche zu Fulda befindet sich sein herrliches Grabmal, dessen Hauptzierden ein schöner Altar von schwarzem Marmor und ein die Ermordung des Heiligen darstellendes Altarbild von Alabaster sind.

9. Theil 2 - S. 21

1880 - Stuttgart : Heitz
Chlodwig. Dazu waren die meisten so unthätig, daß sie lieber nur für ihr Vergnügen sorgten und die Regierung Andern überließen. (Darum nennt man sie auch: Les rois faineans, d. i. königliche Schlafmützen.) Diese andern waren die Majores domus oder Haus-meyer. So nannten sich diejenigen unter den Hofbeamten, die am meisten in Ansehen standen und bald die ganze Gewalt an sich rissen. Glücklicherweise für das Land waren die Majoresdomus fast lauter kräftige Männer, welche weit besser regierten, als die schwachen Könige, die sich um nichts bekümmerten, gethan haben würden. Ein solcher Majordomus war auch jener Karl Martell, der die Araber so tüchtig zurückschlug. Er hatte einen Sohn, .Pipin den Kleinen (741—786). Aber sein Verstand war nicht klein, so wenig wie seine Körperkraft. Von dieser erzählt man, wie er einst bei einem Thiergefecht einem Löwen, der aus den Nacken eines Büffels gesprungen war, mit starkem Arme aus einen Hieb nicht nur den Kops abhieb, sondern noch tief in den Hals des Büffels traf. Dieser Mann, der für den König Childerich Iii. regierte, glaubte, es sei die Zeit gekommen, wo er zum Besitze der königlichen Macht auch den Titel derselben fügen dürfe. Um aber ferner neuen Würde mehr Ansehen und Recht zu geben, suchte er den Beistand des Papstes, ohne zu berücksichtigen, wie.sehr er die Anmaßungen der römischen Bischöfe dadurch unterstütze. Er schickte also nach Rom mit der Anfrage: „Ob derjenige, welcher den Namen des Königs führe, oder derjenige, welcher die Last der Regierung trage, König zu sein verdiene?" Der Papst entschied günstig für Pipin, und in Uebereinstimmung mit den vornehmsten Franken setzte dieser also den unfähigen Merowinger ab, steckte ihn in ein Kloster (St. Omer bei Calais) und wurde unter freudigem Zurufe des versammelten Volkes als König der Franken auf den Schild erhoben. Die Begebenheit fällt in das Jahr 752. Er und seine Nachkommen werden von seinem Vater Karl Martell Karolinger genannt. Die Franken waren zwar längst Christen, aber manche andere Völker in Deutschland waren noch dem finstern Heidenthume er- mutt) und zum Frieden bestimmten Weibe werden sann, wenn es seinen Leidenschaften den Zügel schießen läßt. Fredegunde, die als die schändlichste erscheint, starb (597) eines natürlichen Todes: Brunehild dagegen wurde auf Befehl eines Sohnes der Fredegunde im achtzigsten Jahre ihres Lebens, nach mehrtägigem Foltern, mit einem Arme, einem Beine und den Haaren an den Schweif eines wilden Pferdes gebunden und so zu Tode geschleift.

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 187

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das fränkische Reich in Gallien. 18? 71. Das fränkische Reich in Gallien. Der germanische Völkcrstamm der Franken wohnte, während der letzten Stürme, die das römische Reich trafen, am Mittclrheine. Sein Befehlshaber und Heerführer war M e r o v a u s, dessen Sohn, Childerich, mit dem Stamme . an den Niedcrrhcin zog. Ihm folgte in der Befehlöhaber- würde (481) sein Sohn Chlodowig, der den Ueberrcst der römischen Macht in Gallien durch die Besiegung des Syagrius beisoissons (486) vernichtete, und das Fran- ken re ich in Gallien stiftete. Er machte darauf (401) die Thüringer zinsbar, überwand die Alemannen, welche Köln belagerten, in der Schlacht bei Zülpich, unterwarf sich ihre Gauen am Rheine, und ging.(496) durch die Taufe zum Ehristenthume über. Die Besitzungen der Wcst- gothcn in Gallien verband er (500) mit seinem bedeu- tend vergrößerten Staate, und die Burgunder nöthigte er zum Tribute. Er starb zu Paris (511), vielleicht zu früh für noch größere Plane auf Italien. Unter seinen Nachfolgern, den Regenten aus der me- rovingischen Dynastie, verfiel das Reich, das in Austrasien und Neustrien getheilt war, obgleich noch in den ersten Zeiten nach Chlodowigs Tode das thürin- gische Reich von den Franken und Sachsen (531) gemein- schaftlich zerstört, und (534) ganz Burgund von den Franken erobert ward. Durch die Theilung Thüringens zwi- schen beiden Siegern ward der Grund zu einem langwierigen Kampfe zwischen denselben gelegt. Das eroberte Burgund aber behielt seine bisherige Verfassung, und ward als der dritte wesentliche Thcil der fränkischen Monarchie betrachtet. Das durch schwache Regenten und innere Unruhen ge- sunkene fränkische Reich crhohltc sich wieder, als das erste Staatsamt in demselben, die Würde eines Major Do- mus, (seit 687) durch Pipin von Hcrstal in allen drei Reichen erblich ward, und drei Männer von entschiedenen militärischen und Regierungötalenten, Pipin von Herstal, Karl Martell und Pipin der Kurze, unmittelbar aus dieser Familie auf einander folgten. — Unter Pipin von

11. Allgemeine Weltgeschichte - S. 74

1884 - Leipzig : Weber
74 Zweites Hauptstück. Das Mittelalter. durch die sich bildende nationale Verschiedenheit zwischen dem germanischen Anstrasien und dem vorwiegend römischen Neustrien, neue, besonders durch den Haß zwischen der austrasischen Brunhilde und der nenstrischen Fredegunde greuelvolle Bruderkriege, bis Chlotar Ii. die Ordnung wiederherstellte und jedem der drei Hauptländer, Austrasien, Neustrien und Burgund, einen eigenen Majordomus gab. Diese Würde, ursprünglich nur die Aufsicht über das königliche Hauswesen, wuchs in der Hand des Anstrasiers Pipin d. ä. auch zu politischer Bedeutung heran und wurde für seine kräftigen Nachkommen das Mittel, das Reich aus seiner Versunkenheit wieder aufzurichten, zugleich aber auch die königliche Macht dein verkommenden merowingischen Hause allmählich ganz zu entwinden. Pipins gleichnamiger Enkel, durch die 687] Schlacht bei Testri Majordomus des ganzen Frankenreichs, vererbte 7i4] seine Kraft und seine Würde aus seinen Sohn Karl Martell, 732] der durch den großen Sieg bei Tours und Poitiers das Weiterschreiten der über die Pyrenäen gedrungenen Sarazenen hemmte und die christliche Kultur des Abendlandes vor dem Halbmond rettete. Sein Sohn Pipin der Kleine stieß endlich den Merowinger 752] Childerich Iii. ganz vom Throne und ließ sich selbst von den Franken zum Könige erheben. § 47. Verfassung der germanischen Staaten. Die Kirche. Mit' der hohem Bildung nahmen die Germanen von den unterworfenen Römern auch deren feste Rechtsordnung an. Das ursprünglich wählbare Königtum näherte sich mit der Zeit der Erblichkeit; die Einkünfte des Königs flössen aus dem großen Grundbesitz, den Abgaben und Tributen; er ernennt die Beamten, die Gaugrafen und die Herzöge, die Vorsteher mehrerer Gaue. Er bedarf der Zustimmung seiner Getreuen, doch verlor bei den Franken die jährliche Versammlung des bewaffneten Volks, das Märzfeld, mit der wachsenden Ausdehnung des Reichs allmählich ihre Bedeutung. Der altgermanische Staat beruhte aus der Gleichberechtigung aller Freien, die dem König eidlich zu Treue und Heeresfolge verpflichtet waren. Indem aber nach und nach die Könige, namentlich in der Karolingerzeit, an ihre Anhänger, die Leute ihres Gefolges, ihres Hofstaates, selbst an ihre Dienstmannen, die Ministerialen, Stucke ihres Grundbesitzes in Form von Lehen (beneficium, feudum) austeilten, wobei die Empfänger als Vasallen aus Lebenszeit zu ihnen in ein besonderes Schutz- und Treueverhältnis traten, bildete sich das L eh e n sw e s e n. Das höhere Ansehen, welches der materielle

12. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 287

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 104. Die fränkischen Hausmeier. 287 Namen Martell, der Hammer, bekam. Zwar behielten die Araber noch einige Städte im südlichen Frankreich, aber Pipin nahm ihnen in der Folge auch diese ab und trieb sie über die Pyrenäen zurück. Die Kraft der fränkischen Hansmeier hat die Segnungen des Christentums und der Civilisation vor dem Islam gerettet. Anmerkungen. 1. Austrasien oder Ostland bestand ans den Landschaften Auvergne, Lothringen, Belgien und den fränkischen Besitzungen ans dem rechten Rheinufer. Die Hauptstadt war Metz. Die anstrasischen Völker bewahrten ihre Stammeseigentümlichkeiten und bildeten viele Jahrhunderte Bestandteile des Deutschen Reiches. Nenstrasien (Neustrien) oder das Westfrankenland bildete die eigentlichen französischen Provinzen. Die Hauptstädte waren Paris, Soissons, Orleans und Tours. 2. Der Majordomus war eigentlich bloß der Verwalter der königlichen Einkünfte. Begreiflich wurde aber zu diesem wichtigen Amte nnr einer der vornehmsten Franken genommen. Da der Dienstadel aus jenen Einkünften bezahlt wurde, so stand der Hausmeier an der Spitze desselben. Bis auf Pipin von Landen (613—639) hatte jedes Land seinen eigenen Hausmeier. Pipin von Heristal (einer Burg bei Lüttich) zwang durch den Sieg bei Tetri (687) im Departement Aisne den König Dietrich Iii., daß er ihn als beständigen Majordom und als Herzog und Vordersten (princeps) der Franken anerkannte. Der Widerstand der deutschen Fürsten und Grafen rührt hauptsächlich von dem Widerwillen her, mit dem sie die fränkische Heeresfolge leisteten. Bei der Ausdehnung des fränkischen Reiches war es unmöglich, anch nur einmal im Jahr eine Versammlung aller Freien unter offenem Himmel zu halten, und es erschienen zu diesen Beratungen, die zuerst im Monat März, unter den Hausmeiern aber im Mai gehalten wurden (Märzfeld, Maifeld), nur noch die Fürsten, Lehensleute, Hofbeamte, Bischöfe und Abte. Ein solches Maifeld war die Versammlung zu Soissons, welche Childerich Iii. absetzte. Die Könige gaben als solche schon lange kein anderes Lebenszeichen mehr, als daß sie auf dem Maifelde erschienen. 3. Der gegenwärtige Kirchenstaat besteht eigentlich ans drei Hauptbestandteilen: ans dem Patrimoninm Petri (Eigentum des heiligen Petrus), d. i. aus Besitzungen, welche die Päpste durch ganz Italien zerstreut besaßen und die sie in den Stand setzten, die Wohlthäter von Rom und der Umgegend zu sein, das von den byzantinischen Kaisern ganz sich selbst überlassen war. Dadurch wurden sie thatsächlich die Herren von Rom; denn niemand war da, der im Herzogtum Rom (Ducatus Romanus) eine Gewalt auszuüben vermochte. Als aber die Longobarden auch das Exarchat den Kaisern abnahmen, da sahen die Päpste ein, daß ihre Macht zum Widerstande nicht hinreichte, und mußten sich notgedrungen um Hilfe umsehen. Wenn nun Karl Martell und Pipin das Erarchat wieder von den Longobarden befreiten, so nahmen sie ja den Longobarden nur das, woraus dieselben kein Recht hatten, und wenn sie diese Landschaft dem Papste schenkten, so befestigten sie seine Macht nur zum großen Nutzen der Römer und Italiener selbst und verbanden Stammesgenossen zu einem politischen

13. Theil 4 - S. 177

1806 - Berlin : Duncker & Humblot
17? 38. Plpkn der Kleine. (741 — 768.) Karl Martell war, wie oben erzählt ist, ge- storben, ohne einen König eingesetzt zu haben. Seine beiden Söhne, Pipin der Kleine und Karl- mann, fanden es sicherer, diesen Wunsch dev Nation zu erfüllen. Sie ließen den letzten Me- rovinger, Childerich Iii., krönen (742), ohne ihm mehr Macht als seinen Vätern einzuräu- men. Hierquf gehen sie beide auf ihren Stief- bruder Grifo los, entkleiden ihn aller Macht, und fetzten ihn auf ein wohlbewachtes Schloß.m den Ardennen. Darauf beginnen wieder Kriege. Die un- terjochten Bundesvölker ringen immer wieder Nach Unabhängigkeit. Sie verbünden sich untev einander, und stehen alle zugleich auf. Die bei- den Brüder müssen allgegenwärtig sey, jetzt in Schwaben, dann in Baiern, dann in Aquita- nien, dann gegen die Friesen und Sachsen. Aber Pipins Geist, kraftvoll wie sein Arm *), über- *) Dey einte Thierhetze hieb er einmal einem köwen, -er einen Düffel gepackt Harke, mit einem gewaltigen Hiebe den K»pf ab, daß das Schwem Noch lief in den Nacken des Büffels fuhr. Iv, , [ 12 ]

14. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 101

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 101 — konnte er nur im Vollbesitze der Macht, und wenn er trotzdem dem mero-wingischen Scheinkönige den königlichen Titel läßt, so zeigt er damit seine weise Mäßigung und staatskluge Zurückhaltung. b) Karl Martell hat das Beste und Größte von allen Hausmeiern für das Frankenreich getan, indem er an der Spitze des gesamten Heerbanns des Frankenreiches die Mauren entscheidend schlägt und sie dadurch sür immer vom fränkischen Boden fernhält. Auch er erfährt, daß in der Einigkeit die Stärke liegt. Er ist aber nicht nur der Retter aus großer Not, der Schützer vor größerer Gefahr, der gefeierte Nationalheld der Franken, sondern er ist auch ein christlicher Held, der den fränkischen Boden freihält vom Islam und der das heidnische Friesenvolk dem Christentume gewinnt, freilich mit Feuer und Schwert. Wenn er sich trotz seines Ruhmes und seiner Macht mit dem Amte des Majordomus begnügt, so zeigt er sich noch maßvoller und bescheidener als sein Vater. c) Pippin der Kleine mehrt den Ruhm seines Geschlechts durch zahlreiche glückliche Kämpfe. Erst seiner Tatkraft und Entschlossenheit ist es vorbehalten, zur königlichen Macht auch den königlichen Namen zu fügen, indem er Childerich Iii. entthront und in ein Kloster steckt. Er bewahrheitet hier das Wort „Gewalt geht vor Recht", aber unter der Herrschaft eines kraftvollen Regenten muß sich ein Volk wohler und glücklicher sühlen als unter der eines Schwächlings, und so ist seine Tat nicht nur erklärlich, sondern auch verzeihlich. Klug und mit staatsmännischem Blick sichert er sich zu seinem Vorhaben vorher die Zustimmung der mächtigen und einflußreichen Geistlichkeit, die im Papste in Rom ihr geistliches Oberhaupt erblickt. Damit stellt er seine Tat gleichsam unter den Schutz der Kirche. Dem Papste aber erweist er sich dankbar durch die sogen. „Pippinsche Schenkung", aus welcher der „Kirchenstaat" entstanden ist, der bis zum Jahre 1870 als weltliche Besitzung vom Papste regiert worden ist. 3. Welche Bedeutung hat die Schlacht bei Tours und Poitiers? Die Schlacht auf den Turonifchen Feldern ist eine der wichtigsten Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte. Die beiden mächtigsten Völker des Abendlandes stehen sich gegenüber: Franken und Mauren. Die Mauren lassen sich in ihrem ununterbrochenen Siegeszuge von Vorderasien durch Nordasrika und Spanien hindurch durch die Pyrenäen nicht aufhalten, sondern dringen unaufhaltsam ins Frankenreich vor, angestachelt von dem Drange, ihre Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten, wie ihr Prophet es befohlen hat. Sie würden im Falle ihres Sieges auch im Frankenreiche nicht Halt gemacht haben, sondern höchst wahrscheinlich von dort über den Rhein nach Osten allmählich durch Europa wieder nach Asien gedruugen sein, wobei sie wahrscheinlich das

15. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 19

1871 - Koblenz : Bädeker
Einfhrung des Christenthums in Deutschlands . 6. 19 unter den frnkischen Groen, bis der Australier Pipin von Heristal (bei Lttich) durch einen blutigen Sieg der den neustrischen König und Maior domus (bei Tetry an der Somme, in der Nhe von St. Quentin, 687) und durch seine Anerkennung in Burgund alleiniger Maior domus im gesanmtten frnkischen Reiche wurde. Die von Pipin gegrndete, fast unabhngige Herrschaft (der Karolinger) befestigte sein Sohn Karl Martell (717741) durch wiederholte Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der frnkischen Herrschaft lossagen wollten (wie die Alemannen und Baiern), theils feindlich gegen dieselbe auftraten, wie die Sachsen und Frisen. Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Ar ab er unter Abderrhaman (mit 400,000 M.) aus Spanien durch die baskischen Psse in Aquitanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwohner niedermachten und den Herzog von Aquitanien durch eine Niederlage nthigteu, beim Maior domus Karl Schutz zu suchen. Dieser fand jetzt selbst bei den Stmmen des innern Germaniens die bereitwilligste Untersttzung und setzte, nach siebentgigen kleineren Gefechten, durch den entscheidenden Sieg zwischen Tours und Poitiers (732) den Eroberungen der Araber ein Ziel. Durch diese Rettung des Christenthums und des frnkischen Reiches befestigte er die Macht des Karolingifchen Haufes im Innern so, da er nach dem Tode des jungen Knigs Dietrich Iv. den Thron unbesetzt lassen konnte. Um aber mit der Macht auch die Wurde eines Knigs zu verbinden, lie sein Sohn Pipin, nachdem der Adel und die Geistlichkeit fr den Plan gewonnen waren, mit Zustimmung des (von den Longobarden bedrngten) Papstes (Zacha-rias), durch die Wahl der Bischfe und der weltlichen Groen (zu Soissons) sich selbst als König der Franken anerkennen, 752; den letzten Merovinger (Childerich Iii.) verwies er in ein Kloster. 6. Culturzustand Deutschlands zur Zeit der Merovinger. I. Religion. a) Die Einfhrung des Christenthums unter den ger-manischen Vlkern ist das wichtigste Ergebni der groen Wanderungen im 3: und 6. Jahrhundert. Die Gothen haben von allen germanischen Vlkern zuerst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nica (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), 2*

16. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1882 - Freiburg : Herder
28 Von der Auflösung des abendl. römischen Reichs bis zu Karl d. Gr. H»ipin der Kurze ats Kausmeier. (741—752.) § 41. Karls Söhne Pipin und Karlmann setzten noch einmal einen Merowinger, Childerich Iii., aus den Thron, regierten aber das Reich ohne alle Rücksicht auf denselben. Sie besiegten die abgefallenen Alemannen, Bayern und Aqnitanier in schweren Kriegen. Karl- mann wurde durch das schauerliche Blutvergießen so erschüttert, daß er in das Kloster Monte Casino in Unteritalien eintrat, wo er als Mönch starb. Pipin schlug die Sachsen zurück, unterwarf die wieder abgefallenen Alemannen, setzte deren Herzog ab und regierte das Land durch frän- tische Grafen. Schon seit Chlodewig waren zahlreiche Franken in dem nördlichen Alemannien angesiedelt. Pipin vermehrte deren Zahl, indem er die eingezogenen Güter an Franken verlieh, und so entstand ein Franken diesseits des Rheins, das vom mittleren Neckar bis zur Saale und den Main entlang bis gegen das Fichtelgebirge reichte. J^ipin König der Kranken. (752—768.) § 42. Pipin herrschte über die Franken wie sein Großvater und Vater. Sie hatten das Frankenreich geeinigt und gerettet, hatten das Volk der Franken zur ersten Nation erhoben, und wenn jemals ein Ge- schlecht die Königswürde verdient hat, so war es das des Pipin von Heristal. So dachte das fränkische Volk; kühn durfte sich daher der Sohn Karl Martells an dasselbe bei der großen Märzversammlung im Jahre 751 wenden, damit es zwischen ihm und Childerich Iii. entscheide; es rief ihn zum König aus, worauf er dem letzten Merowinger das lange Haupthaar, eine königliche Auszeichnung bei den Franken, scheren ließ und denselben in ein Kloster einschloß. Das Frankenvolk hatte mit der Absetzung des letzten Merowingers nichts Unerhörtes gethan; denn die Franken wie die andern germanischen Völker kannten kein Gesetz, das einem Könige unter allen Umständen den Thron sicherte, und übten auch das Recht der freien Königswahl vor und nach Childerich Iii. noch mehr als einmal aus. Daher konnte der Papst Zacharias auf die Anfrage Pipins, wer der rechte König fei, derjenige, welcher alle Ge- fahren und Sorgen des Königs, oder derjenige, welcher nur den Namen König trage, eine dem Wunsche Pipins entsprechende Antwort geben und der hl. Bonifatius ihn im Namen des Papstes salben. Natürlich er- höhte die kirchliche Weihe das Ansehen des Königs in den Augen des Volkes. Ausbau der christlichen Kirche im alten Germanien durch St. Bonisatins. § 43. Während Karl Martell und Pipin die Frankenmacht neu errichteten und der Überflutung des christlichen Europa durch fanatische

17. Theil 2 - S. 308

1813 - Leipzig : Hinrichs
zv- Fünfte Periode. am imärz, späterhin am i Mai) wieder her, verbesserte die Gesetze, und steuerte, durch die Zurückführung der Gewalt der großen Vasallen in ihre ehemaligen Grenzen, der einge- rissenen Anarchie. Karl Martell vollendete (seit 714) die Siege seines Vaters. Er ließ von neuem die Alemannen, Bayern, Frie- sen und Sachsen die Ueberlegenheit der Franken fühlen, und bekämpfte bei Poitiers (782) eine ungeheuere Masse von Arabern, die von Spanien aus, wo die Westgothen ihnen hatten unterliegen müssen, sich unter Abderrhaman nach Gallien drängten, um im Herzen von Gallien und Teutsch- land den muhamedanischen Glauben zu verbreiten, und ein Khalifat zu stiften. Das Schicksal Europens und der Chri- stenheit stand in der That an diesen Tagen auf dem Spiele; der Plan der Araber scheiterte aber an der Tapferkeit und Besonnenheit des Karl- Martell. Angeblich blieben 375,000 Araber in diesem Kampfe. Schon ihn lud der römische Bischoff, der von dem Kö- nige der Longobarden immer mehr bedrängt wurde, nach Italien ein, mit der Zusicherung, daß ihn die Römer, statt des byzantinischen Kaisers, als ihren Herrn anerkennen wollten; allein sein Tod unterbrach die Unterhandlungen (740- Sein Sohn, Pipin der Kurze, hatte zwar den un- ter seinem Vatrr vier Jahre hindurch völlig erledigten frän- kischen Thron wieder mit Childerich 3 besetzen müssen; er wünschte aber auch die äußern Zeichen der Macht anzunehmen, die er bereits besaß. Im Einverständnisse mit der Geistlichkeit schickte er Gesandte an den Papst Zacha- rias, welcher den Arm Pipins gegen die Langobarden eben so, wie Pipin das Ansehen des Papstes bei Verdrängung des letzten Merovingers bedurfte; und Zacharias sanctio- nirte Pipins Absicht. Auf dem Reichstage zu Sois- sons (752) ward Childerich 3 derregierung entsetzt und ins Kloster geschickt; Pipin bestieg durch einstimmige Wahl des V 0 l k e s d e n T h r 0 n. Der Erzbischoffbonifaz von Mainz salbte den neuen König; der neue Papst Stephan2, der

18. Theil 2 - S. 23

1867 - Breslau : Max
Pipin der Kleine. Karolinger. Bonifacius. 21 diejenigen unter den Hofbeamten, die am meisten in Ansehen standen und bald die ganze Gewalt an sich rissen. Glücklicher- weise für das Land waren die Majoresdomus fast lauter kräftige Männer, welche weit besser regierten, als die schwachen Könige, die sich um nichts bekümmerten, gethan haben würden. Ein sol- cher Majordomus war auch jener Karl Martell, der die Araber so tüchtig zurückschlug. Er hatte einen Sohn, Pipin den Klei- nen (741—786). Aber sein Verstand war nicht klein, so wenig wie seine Körperkraft. Von dieser erzählt man, wie er einst bei einem Thiergefecht einem Löwen, der auf den Nacken eines Büf- fels gesprungen war, mit starkem Arme auf einen Hieb nicht nur den Kopf abhieb, sondern noch tief in den Hals des Büffels traf. Dieser Mann, der für den König Childerich Iii. regierte, glaubte, es sei die Zeit gekommen, wo er zum Besitze der königlichen Macht auch den Titel derselben fügen dürfe. Um aber seiner- neuen Würde mehr Ansehen und Recht zu geben, suchte er den Beistand des Papstes, ohne zu berücksichtigen, wie sehr er die Anmaßungen der römischen Bischöfe dadurch unterstütze. Er schickte also nach Rom mit der Anfrage: „Ob Derjenige, welcher den Namen des Königs führe, oder Derjenige, welcher die Last der Regierung trage, König zu sein öefbiette?" Der Papst ent- schied günstig für Pipin, und in Uebereinstimmung mit den vor- nehmsten Franken setzte dieser also den elenden Merowinger ab, steckte ihn in ein Kloster (St. Omer) und ließ sich selbst zum Könige der Franken ausrufen. Er und seine Nachkommen wer- den K aroling er genannt, von seinem Vater Karl Martell, und die Begebenheit fällt in das Jahr 752. Die Franken waren zwar längst Christen, aber manche an- dere Völker in Deutschland waren noch dem finstern Heidenthume ergeben, verehrten ihre Götzen in schauerlichen Eichenwäldern und opferten ihnen die unglücklichen Gefangenen. Namentlich waren die Sachsen, Friesen und Hessen noch Heiden. Zn diesen Völ- kern wanderten aber um diese Zeit dann und wann Fromme Geistliche, welche jeden Lebensgenuß für das Bewußtsein auf- opferten, ihren Mitmenschen den Weg zur Seligkeit gewiesen zu haben. Ein solcher Mann war der heilige Bonifaeins. Eigent- lich hieß er Winfried und war aus England gebürtig. In Rom hatte der fromme Mann dem Papste seinen Entschluß eröffnet, und dieser bestärkte ihn darin, gab ihm die Anweisung, ja nichts

19. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 32

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
32 536 — 553. Krieg des Belisar und nachher des Narses gegen die Ostgothen in Italien, deren Reich endlich gestürzt wird. 568. Aldo in fällt mit den Langobarden in Italien ein und gründet daselbst das (k) longobardische Reich. 590 — 604. Gregor der Große, Bischof von Rom, Begrün- der der geistlichen Obergewalt, Pflanzt in Britannien eine von Rom abhängige christliche Kirche. 622. Muhamed flieht von Mekka nach Medina (Hedschra), gewinnt in Medina zahlreiche Anhänger für die von ihm gepredigte neue Religion (Islam, Moslemin), die sich sodann über Arabien und nach seinem 632. erfolgten Tode nach und nach über Vorderasien, Afrika und selbst bis nach Europa ausbreitet, 711. Die Muhamedaner landen in Spanien unter Tarik, schlagen die Westgothen bei Leres de la Frontera und gründen ein maurisches Reich daselbst. 714 — 741. Karl Martell, als Majordomus Beherrscher des fränkischen Reichs, schlägt 732. die auch nach Frankreich vordringenden Muhamedaner bei Poitiers. 741. Pipin der Kleine folgt seinem Vater, Karl Martell, als Majordomus, und wird 752. von Bonifacius zum Könige gesalbt; der letzte Merovin- ger Childerich wird ins Kloster gesteckt. 718 — 755. Bonifacius (Winfried), der Apostel der Deut- schen und der Gründer der geistlichen Oberherrschaft des Papstes in Deutschland. 768. Pipin stirbt.

20. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 19

1893 - Regensburg : Bauhof
— 19 — a) Pipin von Heristal (bet Lüttich) besiegte den Major Domus von Neustrien bei Testri a. d. Somme, erhob sich zum alleinigen Hausmeier des ganzen Frankenreiches und legte sich den Titel „Herzog und Fürst der Franken" (dux et princeps Francorum) bei. b) Karl Martell (d. i. Hammer), des vorigen Sohn, erwarb sich für die christliche Kultur durch seinen Sieg über die Araber oder Mauren bei Tours und Poitiers im Jahre 732 unsterbliche Verdienste. Die Araber bekannten sich zu der durch Mo harnet) 622 gestifteten Lehre des Islams. Mohameds Nachfolger, die Kalifen, breiteten diese Lehre durch Feuer und Schwert rasch über Westasien und Nordafrika aus und unterwarfen sich 711 durch ihren Sieg bei Leres de la Frontera Spanien (siehe oben). Spater wollten sie auch im Frankenreiche das Kreuz stürzen und den Halbmond aufpflanzen; aber Karl Martell schlug sie in obengenannter Schlacht so aufs Haupt, daß sie sich eiligst wieder über die Pyrenäen zurückzogen. c) Pipin der Kleine, Karl Martells Sohn, war bestrebt, mit der königlichen Macht auch die Königswürde zu verbinden. Er richtete an den Papst Zacharias die Anfrage, ob derjenige König zu heißen verdiene, der thatenlos daheim sitze, oder der, welcher die Gewalt in den Händen und die Geschäftslast auf den Schultern trage. Als ihm vom Papste die Antwort wurde, daß der, welcher die königliche Gewalt übe, auch König sein solle, entsetzte er im Jahre 752 den blödsinnigen Merovinger Childerich Iii. und erhob sich mit Zustimmung der Großen des Reiches selbst auf den fränkischen Throns- J-> / Die Karolinger 752 — (843) 911. Pipin der Kleine 752—768. Pipin der Kleine wurde zwei Jahre nach seiner Schilderhebung vom Papste Stephan Ii. in Paris zum „König von Gottesgnaden" gesalbt und zum Patricius (Schirmherrn) von Rom ernannt. Aus Dankbarkeit dafür leistete er diesem hohen Kirchenfürsten 2*