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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 314

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Zeitalter der Revolution. tete, machte am 5. April sogar Frieden (zu Basel). Es zog eine sogenannte Demarkationslinie, die Nord- und Süddeutschland trennte; sie erstreckte sich von Ostfriesland nach Schwaben hinauf bis an den Kocher und von da um Franken bis nach Schlesien. Den Staa- ten hinter der Demarkationslinie wurde Neutralität zugesichert, wenn sie ihre Kontingente abriefen und mit Frankreich getreuen Frieden hielten; auf der Demarkationslinie stellte Preußen einen Militärkordon auf. Durch diesen Frieden zersprengte Preußen den Reichsverband, indem es sich dem Reichskriege entzog und andere Neichsstände mit sich riß; Preußen hatte den Krieg eigentlich angefangen, nun ließ es seine Bundesgenossen im Stiche und wälzte den Krieg auf den Kaiser und Süvdeutschland; es ermuthigte dadurch die Franzosen und brachte Verwirrung und Muth- losigkeit unter die preisgegebenen Stände, die nur durch das kaiserliche Heer gehindert wurden, ihren Separatfrieden zu machen. In einem geheimen Artikel aber verrieth es das Reich; es überließ an die Franzosen das ganze linke Rheinufer und bedung sich seine Entschädigung in Norddeutschland auf Kosten der kleinern Reichsstände aus; darunter war namentlich das Bisthum Münster begriffen. Auch andere deutsche Fürsten unterhandelten insge- heim mit Frankreich und warteten nur auf eine Niederlage der Oester- reicher, um dieselben im Stiche zu lassen. Spanien (22. Juli) trennte sich ebenfalls von dem Bunde der Monarchen gegen die Republik. Das spanische Heer hatte die Pyre- näen überschritten und die Festung Bellegarde erobert; doch Dugom- mier, der Toulon genommen hatte, jagte die Spanier über das Ge- birge zurück und drang in Katalonien und den baskischen Provinzen vor; er fiel zwar, aber in einem siegreichen Treffen, und Spanien er- kaufte den Frieden durch Abtretung seines Antheils an der Insel Haiti. (Schon im Februar hatte der Großherzog von Toskana mit der Re- publik Friede geschlossen und das Beispiel ihrer Anerkennung durch einen Monarchen gegeben.) Fortsetzung des Krieges im Sommer und Herbst 1795. Durch Preußens Abfall war Luxemburg sich selbst überlassen; der alte Feldmarschall Bender kapitulierte mit 10,000 Mann, weil er die tapfer vertheidigte Festung gegen den Hunger nicht länger halten konnte (6. Juni). Die Sambre- und Maasarmee unter Iourdan überschritt bei Düsseldorf den Rhein (6. bis 8. Sept.), welche Festung der Kom- mandant auf die erste Aufforderung übergab. Nun drängte Iourdan die Oesterreicher über die Wipper, die Sieg, die Lahn, den Main zurück und umschloß Mainz auch auf dem rechten Rheinufer, denn auf dem linken war es schon umlagert. Zu gleicher Zeit war Pichegru mit der

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1. Bis zur Schlacht bei Sedan - S. 40

1912 - Leipzig : Voigtländer
sorgnis, Frankreich könne unzufrieden werden, als einen solchen gelten lassen wollte, wenn Spanien sich wieder kräftiger entwickelte, als seither geschehen ist, konnte die Tatsache, daß die spanische Diplomatie uns befreundet wäre, im Frieden für uns von Nutzen sein; daß der König von Spanien bei Eintritt des früher oder später vorauszusehenden deutsch-französischen Krieges, auch wenn er den besten willen gehabt hätte, seine deutschen Sympathien durch einen Angriff oder eine Aufstellung gegen Frankreich zu betätigen imstande sein werde, war mir nicht wahrscheinlich, und das Verhalten Spaniens nach Ausbruch des Krieges, den wir uns durch die Gefälligkeit deutscher Bürsten zugezogen hatten, bewies die Richtigkeit meiner Zweifel. Politisch stand ich der ganzen Frage ziemlich gleichgültig gegenüber. Mehr als ich war Sürst Antort geneigt, sie f r i e d 1 i ch zu dem erstrebten Ziele zu führen. . . wenn der Herzog von (Bramont sich bemüht, den Beweis zu führen, daß ich der spanischen Anregung gegenüber mich nicht ablehnend verhalten hätte, so finde ich keinen Grund, dem zu widersprechen. Des Wortlautes meines Briefes an den Marsch all Prim, von dem der Herzog hat erzählen hören, erinnere ich mich nicht mehr; wenn ich selbst ihn redigiert habe, was ich auch nicht mehr weiß, so werde ich die hohenzollernfche Kandidatur schwerlich „une excellente chose“ genannt Haben, der Ausdruck ist mir nicht mundrecht. Daß ich sie für „opportune“ Hielt, nicht „ä un moment donne“, sondern prinzipiell und im Frieden, ist richtig. Ich hatte dabei nicht den mindesten Zweifel daran, daß der am französischen Hofe gern gesehene Enkel der Trurats dem Lande Frankreichs Wohlwollen sichern werde. Die Einmischung Frankreichs galt in ihren Anfängen spanischen, nicht preußischen Angelegenheiten; die Fälschung der Napoleonischen Politik, vermöge deren die Frage zu einer preußischen werden sollte, war eine international unberechtigte und provozierende und bewies mir, daß der Ittoment gekommen war, wo Frankreich Händel mit uns suchte und bereit war, dafür jeden vorwand zu ergreifen, der brauchbar schien. Ich betrachtete die französische Einmischung zunächst als eine Verletzung und deshalb als eine Beleidigung Spaniens und erwartete, daß das spanische 40

2. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 139

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Richelieu und Mazarin. 139 Staate bildeten. Richelieu nahm ihre wichtigste Festung La Rochelle; doch lie er die religise Freiheit und die brgerliche Gleichberechtigung der Hugenotten unangetastet. Mit gleicher Energie wandte er sich gegen den hohen Adel, der in der Zeit der Brgerkriege zum Teil eine fast unabhngige Stellung erworben hatte; mehrere Adels-aufstnde wurden niedergeschlagen, viele Mitglieder alter Geschlechter hingerichtet, (selbst' die Knigin-Mutter mute, als sie als seine Gegnerin auftrat, das Land verlassen und starb in der Ver-bannung zu Kln. Die Generalstnde (61) wurden nicht be-rufen; der Widerstand der Parlamente, der hchsten Gerichtshfe Frankreichs, die den Anspruch erhoben, eine politische Rolle zu spielen, insbesondere die kniglichen Steuererlasse erst durch Eintragung in ihre Register rechtsgltig zu machen, wurde durch harte Maregeln gebrochen. Richelieu verstrkte das Heer und die Flotte und erhhte die Einknfte. Er ist auch der Grnder der Acadmie frangaise, der er die Herstellung einer korrekten und klassischen franzsischen Sprache als Aufgabe zuwies. Seine u e r e P o l i t i k war durch den Gegensatz zu Spanien und sterreich bestimmt. Er schlo mit Gustav Adolf ein Bndnis, griff seit 1632 unmittelbar in den Dreiigjhrigen Krieg ein, erklrte Spanien den Krieg, nahm. Bernhard von Weimar in seinen Sold und gewann dessen Truppen nach seinem Tode fr den franzsischen Dienst ( 107, 109, 110). 124. Mazarin. Als Richelieu starb, folgte ihm als Minister sein Mazarin Vertrauter, der Kardinal Mazarin. Er blieb an der Spitze der Ge-schfte, auch nachdem Ludwig Xiii. gestorben war: ein hchst ge-schickter Diplomat, der, durch sittliche Rcksichten nicht gebunden, mit allen Mitteln denselben Zielen wie Richelieu nachstrebte, zugleich sich brigens selbst in maloser Weise bereicherte. Gegen die wachsende Macht der Regierung erhoben sich zum Die Fronde letzten Male die selbstndigen Gewalten des alten Frankreichs iin Verein: der hohe Adel einerseits, verstrkt durch den Beitritt knig-licher Prinzen, die Parlamente andrerseits, getragen von den Sympathien des der den steigenden Steuerdruck erbitterten Volkes. Diese Unruhen der Fronde" hatten anfangs Erfolg: Mazarin mute als Verbannter nach Kln gehen. Jedoch endeten sie mit dem Siege des Knigtums. Indessen wurde der Krieg gegen Spanien fortgefetzt; Cromwell

3. Lektüre zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 138

1910 - Leipzig : Wunderlich
138 Otto Fürst v. Bismarck. zollernschen Prinzen natürlich, und ich konnte ihn nur damit beant- Worten, daß der Prinz als König von Spanien sich nur von spanischen Interessen hätte leiten lassen können und daß zu solchen namentlich behufs Befestigung des neuen Königtums zunächst eine schonende Be- Handlung des mächtigen Nachbarn an den Pyrenäen gehört haben würde. Ich machte dem Prinzen meine Entschuldigung über die in seiner mir unbekannten Gegenwart getane Äußerung. Diese antizipierte Episode legt Zeugnis ab über die Auffassung, die ich von der ganzen Frage hatte. Ich betrachtete sie als eine spanische und nicht als eine deutsche, wenn es mir auch erfreulich schien, den deutschen Namen Hohenzollern in Vertretung der Monarchie in Spanien tätig zu sehen, und wenn ich auch nicht versäumte, alle möglichen Folgen unter dem Gesichtspunkte unserer Interessen zu erwägen, was bei jedem Vorgange von ähnlicher Wichtigkeit in einem anderen Staate zu tun die Pflicht eines auswärtigen Ministers ist. Ich dachte zunächst mehr an wirtschaftliche wie an politische Beziehungen, denen ein König von Spanien deutscher Abstammung förderlich sein konnte. Für Spanien erwartete ich von der Person des Prinzen und von seinen ver- wandtschastlichen Beziehungen beruhigende und konsolidierende Er- gebnisse, die den Spaniern zu mißgönnen ich keinen Anlaß hatte. Spanien gehört zu den wenigen Ländern, die nach ihrer geographischen Lage und ihrem politischen Bedürfnis keinen Grund haben, antideutsche Politik zu treiben; es ist außerdem in wirtschaftlicher Beziehung nach Produktion und Bedarf für einen entwickelten Verkehr mit Deutschland wohl ge- eignet. Ein uns befreundetes Element in der spanischen Regierung wäre ein Vorteil gewesen, den a limine abzuweisen in den Aufgaben der deutschen Politik kein Grund vorhanden war, es sei denn, daß man die Besorgnis, Frankreich könne unzufrieden werden, als einen solchen gelten lassen wollte. Wenn Spanien sich wieder kräftiger entwickelte, als seither geschehen ist, konnte die Tatsache, daß die spanische Diplomatie uns befreundet wäre, im Frieden für uns von Nutzen sein; daß der König von Spanien bei Eintritt des früher oder später vorauszusehenden deutsch-französischen Krieges, auch wenn er den besten Willen gehabt hätte, seine deutschen Sympathien durch einen Angriff oder eine Auf- stellung gegen Frankreich zu betätigen imstande sein werde, war mir nicht wahrscheinlich, und das Verhalten Spaniens nach Ausbruch des Krieges, den wir uns durch die Gefälligkeit deutscher Fürsten zugezogen hatten, bewies die Richtigkeit meiner Zweifel. Der ritterliche Cid hätte Frankreich wegen der Einmischung in die Freiheit der spanischen Königswahl zur Rechenschaft gezogen und die Wahrung der spanischen Unabhängigkeit nicht Fremden überlassen. Die früher zu Wasser und Lande mächtige Nation kann heute nicht die stammverwandte Be- völkerung von Kuba im Zaume halten; wie sollte man von ihr erwarten, daß sie eine Macht wie Frankreich aus Liebe zu uns angriffe? Keine

4. Die Neuzeit - S. 321

1915 - Kempten : Kösel
Ludwig Xiv. und seine Politik. 321 war durch die Eindrcke, die Ludwig in der Jugend empfangen hatte, nur noch verstrkt worden. Ludwig wuchs auf unter den Kmpfen der Fronde^); er erlebte die tiefe Erniedrigung des Knigtums und sah es vor Augen, wie tapfer seine Mutter Anna von sterreich fr die Erhebung der Krone stritt. Mazarin und seine Erzieher prgten ihm ein, da der Fürst selbst alle die Aufgaben erfllen msse, die Geburt und Titel ihm auferlegten, da er von der berzeugung durchdrungen sein msse, niemand knne es besser machen als er. Ganz Frankreich mit Einschlu der verschiedensten Parteien und Richtungen war im 17. Jahrhundert einig in der Theorie von dem gttlichen Ursprung der kniglichen Macht und von dem gttlichen Charakter des Knigtums. Darauf beruhte die Lehre von der berlegenheit, die Gott dem Fürsten gleichsam als ein Privileg mitgegeben habe, und nur eine Folge dieser Ansicht war die Forderung des blinden Gehorsams der Untertanen gegen die Autoritt des Monarchen. Ludwig fhrte ein wahrhaft persnliches Regiment. Doch nicht etwa in dem Sinne, da er keine Belehrung htte annehmen und nur nach Gutdnken htte Entschlu fassen wollen; er hat im Gegenteil sehr viel Gewicht auf den Rat seiner Minister gelegt und nur in letzter Linie sich stets die Ent-scheidung vorbehalten. Mit seiner Auffassung kniglicher Machtvollkommenheit befand sich Ludwig durchaus im Einklang mit der Mehrheit seines Volkes, das, der leidigen Parteikmpfe und des Haders der Barone berdrssig, eine starke Monarchie ersehnte. Die drckende, das Volk finanziell schwer belastende Herr-schast der beiden Kardinle gab dem Gedanken Raum, lieber die Tyrannei des geborenen Herrschers zu dulden als die eines Gnstlings. Mit den grten Hoffnungen blickten die Franzosen auf den jungen König, der es meisterhaft verstand seinen Untertanen die Majestt der Krone vor Augen zu führen, 'sie in der Arbeit fr den Monarchen Befriedigung des eigenen Ichs empfinden zu lassen; auch den Adel wute Ludwig daran zu gewhnen, da er nicht mehr in selbstndiger Herrschaft, sondern in der Gnade des Knigs das Ziel seines Ehrgeizes erblickte. So vereinigten sich Charakteranlage und Erziehung des Knigs mit dem Wunsche der ffentlichen Meinung in seltener Harmonie. Nicht wenig trug zu der Ergebenheit der Nation die erfolgreiche auswrtige Politik in den letzten Jahrzehnten bei, die dem nationalen Gedanken zum Siege der persnliche Tendenzen und Parteibestrebungen verhalf. Der Friedensschlu von 1659*), der die Niederlage Spaniens besiegelte, das rechte Gegenstck zu Whrend der Minderjhrigkeit Ludwigs Xiv. und der Regentschaft der Knigin. Mutter Anna von sterreich (Tochter des Knigs Philipp Iii. von Spanien) begann in Frankreich der Kampf der vom Parlament geleiteten Fronde gegen die Politik Mazarins. 2) Der Pyrenische Friede beendete den Krieg, den Spanien und Frankreich vom Jahre 1635 an miteinander gefhrt hatten. Spanien mute damals Grenzgebiete an den Pyrenen, sowie Teile der Niederlande an Frankreich abtreten. Frderreuth er-Wurth, Aus d. Gesch. d. Völker. Iii. 21

5. Lesebuch der Erdkunde - S. 418

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
418 X. Spanien. Genauer betrachtet besteht die Oberfläche der Halbinsel: 1) aus zwei Hochebenen als Hauptmasse in der Mitte, die 2) durch ein Scheidegebirge von einander gesondert sind, ferner 3) von zwei Randgebirgen, im N. und S., begrenzt werden, und 4) durch zwei Tiefebenen von 5) zwei Hochgebirgen getrennt sind, die sich an den äußersten Grenzen der Halbinsel, im N.-O. und im S., auftürmen. Das Land ist längst, allen Naturgrenzen zum Trotz, in zwei Staaten geteilt, Spanien im O., Portugal im W. Für eine Vereinigung derselben schwärmt nur eine schwache Partei bei beiden Völkern. X. Spanien. § 385. Die Gebirgsmauer der Pyreuäen zwischen Frankreich und Spanien ist uns bereits bekannt (S.397). Obgleich die Gipfel der Pyrenäen lange nicht die Höhe der Alpenriesen erreichen und um 1400 m unter deren Höhe bleiben (Pic de Nethon 3404 m), fo steigt doch ihr gewaltiger Kamm zu der gleichen Höhe von 2600 m auf, bildet aber eine viel undurchdringlichere Felsenmaner als die Alpen, denn er ist weit weniger durch tiese Einschnitte zerspalten, welche wegsame Pässe möglich gemacht hätten. So ist man denn auf wenige Straßen beschränkt, von welchen zwei an ihren Enden durch das neuzeitliche Dampfroß befahren werden. Wer aber die Saum- pfade liebt, mag noch wie sonst auf Maultieren über schmale Pässe nach Spanien gelangen. Reist man aus Frankreich über Bayonne, so begegnet man schon hier viel spanischem Wesen — hohen stattlichen Häusern mit Ballonen, engen Gassen, auch schon Basken, den Resten der alten Iberer. Diese kennzeichnet vornehmlich die das- kische Mütze (boina, ein leichtes rotes Filzbarett), wie die Frauen das ärmellose Mieder, der kurze Rock, die blauen Strümpfe. Den Pflug ersetzt bei ihnen ein schwerer Karst, die Geißel der altmorgeuländische Stachelstecken. Gedroschen wird noch wie im Altertum durch die Tiere selbst, die die Frucht austreten. Man überschreitet die Grenze auf der Brücke des B idaffoa, der bald darauf sich in den Meerbusen von Biscaya*) ergießt, ein heftig bewegtes Meer dort in dem Winkelzwischen beiden Ländern. Das erste Grenzstädtchen ist Jrun, auf welches der feste Hafen San Sebastian (Fig. 125) folgt, und nun lernt man unterscheiden zwischen einer Villa, wie Jrun ist, und einer Ciudad, wie die bevorrechteten Städte heißen. Schon tritt man in das Bas kische Bergland ein, ein eigentümliches, sehr durch- schnittenes, von zahlreichen Bergströmen wohl bewässertes, anmutiges und heimeliges Hügelland. Wilde Felsen wechseln darin mit lieblichen Thälern und Bergwiesen, dichte Waldungen mit gutbebauten Fluren; ebenso zerstreute Bauerhöfe (solares ca- serios) mit adligen, zum Teil halbzerfallenen Burgen (Casas solas, die jedoch nie eine Feudalherrschaft über das freie Volk besaßen), dann mit einzelnen gewerbsamen Städten und Seehäfen, die eine zahlreiche Bevölkerung belebt. Die See auf der einen Seite, das Schneegebirge auf der andern, das aber hier niedriger erscheint als von Frankreich aus, findet man hier die Milde und Frische des Seeklimas. Wir befinden uns in der That in einem neuen Lande, bei einem neuen, von der übrigen Welt abgesonderten Volke. Nicht allein die schöne spanische Sprache (die auch *) Aussprache des Spanischen: b = to, j und x = ch, ebenso g vor e und i, qu — l, ch — tsch.

6. Vermehrtes Geographisches Handbüchlein für die zarte Jugend - S. 56

1770 - Mühlhausen : Beck
hi. Spanien. 56 Der Name Ferdinand ist bey ihnen beliebter. De»' so viel als excelienk, fürtrefflich. Belobte Weine m Spanien sind der Alicanten- Wein. In der Stadt Cordua wird das Leder Corduan §emacht. In Spanien ist in den mitifern Zeiten die He- bräische Sprache zuerst Getrieben worden. Rai- mundus de penna fort! legte ncml'ch Im 13. Jahr- hundert für die Dominicaner, Mönche zu Barce- lona in Catalonien zuerst eine Hebräische Schule nn« Jht herrschet desto mehr Unwissenheit dieser schönen Sprache in Spanien. Im Jahr 1767. sind durch einen Königs. Hefehl alle Jesuiten aus Spanien vertrieben worden. vr. <sa (¿r. ^ Iv. Frankreich. 1 *6) Wie wird Frankreich eingcthkilet? e^N zwölf Oouvernemenkl Und drey hinzu ge, brachte Provinzen.- is7) Wie heissen sie? i. Piccardie*) T. Normandie. 3. Jl de vratiffe. sdarinn liegt die Haupt- stadt Paris.) Iflle de France* 4. Scham- *) Die Kornkammer von Frankreich, varinn schöner. Wei- ten wachst.

7. Die Weltgeschichte für die Jugend bis auf die neuesten Zeiten - S. 192

1818 - Leipzig : Hinrichs
Morgenlande, woran Frankreichs mächtige Edeltente den thäcrgsten Anthei! nahmen. Die Könige verloren dadurch manchen gefährlichen Gegner; ihre Macht stieg immer mehr, und zu der Zeir, a!s,Teutschlands Kaiser gegen die unruhigen Fürsten des Reichs kämpfen muss- ten, hatten Frankreichs Beherrscher ihr Ansehen schon vest gegründet. (Fpünien. Als die Araber ihre Herrschaft in Spanien gegründet hakten (f. oben S. ¡ 66), retteten sich die angesehensten Westgothen in die nördlichen Ge- birge, um ihre Freiheit und Unabhängigkeit zuch- haup- ten, und wählten, sieben Jahre 'nach dem Umstürze ihres Reiches, den rapfern Pelajo zu ihrem Könige. Er und seine Nachfolger kämpften von nun an unab- lässig gegen die Araber. Bei diesem Streite war es ^ein Vortheil für die Christen, daß die arabischen Lhalifen in Spanien vollb 200 Jahre lang mit tm- kmjgen Statthaltern zu kämpfen hatten, bis endlich Vir große Khalife Abdorrahman (I. 912 — 961) den fast erloschenen Glanz des arabischen Thrones wie- d rherstellte. Unter ihm blühken Ackerbau und Kunst- sieiß, und die Araber wurden in vielen nützlichen Kün- sten die Lehrer der christlichen Westgothen, welche unter ihren neuen Beherrschern ungestört in ihrem Glauben leben konnten. Bald fing unter den spanischen Arabern auch due Blüte der Wissenschaften an. In Cord.o v a wurde eine große Büchersammlung und eine Glehrten- schule angelegt, wo berühmte Männer glänzten, die aus dem Morgenlande kamen, und der Ruhm der spanischen Araber verbreitete sich so sehr, daß wißbe- gierige Männer aus Frankreich, Teulfchkand, Italien und andern europäischen Ländern nach Spanien kamen, um von ihnen zu lernen. Die kapfern Westgorhen, die immer kühner aus ihren Zufluchrsörtern in den Ge» birgen hervor brachen, hatten indeß einen Landstrich nach dem andern den Arabern entrissen, und neue

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 508

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
' 508 Neueste Gescbicbte. 2. Zeitr. 2. Abschn.' - Der Missisippi-Handel. Man hatte verschiedene Hü iss mittel ohne großen Nutzen versuch', Frankreichs Staatsschulden zu tilgen. John Law schlug dem Negemen 1717 vor, dieses vermöge einer Ban? zu bewerkstelligen. Sw war dem Staate anfangs nützlich; aber man vereinigte die Bank mit der königl. Schatzkammer; und erregte einen solchen schwindelnden, würhenden Handel mit Pa, piergelde, daß dadurch aller wahre Kredit über den Haufen ge, worfelt wurde. Es i|t zweifelhaft, ob die Krone bey dem Un- glücke vieler tausend Familien gewonnen habe. Die ungeheure Ausdehnung des Gebäudes verursachte seinen Einsturz. Die Aktien fielen seit 1720, und sanken endlich auf nichts herab. Law entfloh aus Frankreich. $. 4. Fernere Streitigkeiten der westlichen Mächte. Es war verabredet, daß die noch nicht entschiedenen Streitfragen auf einem Kongresse zu Kambray abgethan wer- den sollten. Er wurde erst 1724 eröffnet, und gar nichts dar- auf ausgerichtet. Ludwig Xv. war 172z volljährig geworden. Seine Minister waren: der siaatskluge, aber niedrig ausschwei- fende Kardinal Dubois, (starb 172z; der eben so fähige und gleich gesinnte Herzog von Orleans, (starb 172z;) und der wenig geschickte Herzog von Bourbon. Der kaiserliche Hof war unzufrieden, daß die Seemächte seine Vergrößerungsplane nicht unterstützen wollten. Er wollte sich Parma und Toscana selbst zueignen, und wünschte vor allem, über die so genannte präg, matische Sanktion, oder das Testament des Königs Karl Vi., die Garantie von allen Mächten zu erhalten. Er hatte zu Ostende eine ostindische Gesellschaft errichtet, 1722, deren Auf- hebung die Eifersucht der Seemächte verlangte. Spanien wünschte den Engländern Minorka und Gibraltar zu entreißen, und war von Frankreich heftig beleidigt, da der Herzog von Bourbon den König Ludwig Xv. mir der Tochter des Königs Stanislaw Lesczinski vermählt, und Philipps V. Tochter, die dem Könige bestimmt war, zurück geschickt hatte, 1725. Oest- reich bediente sich dieser Gesinnungen, um die Seemächte zu schrecken. Es hinterging Spanien mit einer vorgespiegellen, von einem Glücksritter, dem Herzog von Riperda, betriebenen, Vermahlung der Erbtochter des Kaisers, Maria Theresia, mit dem spanischen Prinzen Karl, und beredete es zu einem Bünd- nisse zu Wien, am z osten Apr. 1725. Oestreich versprach dar- in Spanien seine Dienste zur Wiedererhaltung von Gibraltar

9. Bd. 1 - S. 113

1835 - Eisleben : Reichardt
113 Spanien. 7800 F. angenommen werden. Dieses Gebirge hat jedoch nicht die gewaltigen Schneefelder, Eismeere und Gletscher der Alpen, und gewahrt daher auch von Weitem nicht den Anblick jenes weißen Gürtels, der die Alpen in einer gewissen Entfernung zu umgeben scheint. Nur in den Eentralpyrenäen findet man Gletscher, und zwar die meisten am nördlichen Abhange derselben; sie hangen auch nicht so an einander, wie die Alpengletscher, sondern jeder ist von den übrigen durch mehr oder weniger beträchtliche Zwischenräume abgesondert. Der größte Pyrenäengletscher ist der, welcher den nördlichen Abhang der Maladetta bedeckt, dessen Lange etwa 1 Meilen betragt. Das Hochgebirge der Pyrenäen enthalt viele kleine Seen, die zum Theil niemals aufthauen, und oft von hohen, fast senkrechten Felsen eingeschlossen sind. Zahlreiche Flüsse verdanken diesem Gebirge ihren Ursprung, davon die nach Spanien oder den südlichen Abhang hinabfließenden in den Ebro fallen, mit Aus- nahme weniger, die unmittelbar in das Meer gehen. Die nach Frankreich oder den nördlichen Abhang hinablaufenden Flüsse füh- ren ihre Gewässer theils ins Mittelländische, theils ins Atlantische Meer. Die natürlichen Uebergange über den Kamm der Pyrenäen, von dem einen Abhange zu dem andern, welche durch eine merkliche Vertiefung des Kammes am Anfange zweier sich einander entge- gengesetzter Thaler gebildet worden, heißen Ports oder Cols. Alle diese Gebirgspasse dienen zur Vermittlung des Handels zwi- schen den gegenüberliegenden Französischen und Spanischen Tha- lern, aber auch, und zwar besonders die schwierigsten und höchsten unter ihnen zur Unterhaltung eines bedeutenden Schleichhandels. Einige derselben liegen so hoch, daß sie auf ihrer Nordseite die Schneegränze erreichen, und mit Lastthieren gar nicht, sondern nur Fußgängern, und auch für diese nur im Sommer, theils wegen des alle Schluchten verrätherisch deckenden Schnees, theils wegen der Kälte und der Kürze der Tage, gangbar sind. Unter die- sen Uebergängen ist der höchste und merkwürdigste die sogenannte Rolandsbresche, welche 9250 F. über die Meeresflache sich erhebt, und aus einer 300 F. breiten Bresche oder Oeffnung be- steht, die sich in einer 300 bis 600 F. hohen Felsenwand befindet, die gleich einer Gränzmauer zwischen Frankreich und Spanien, in Form eines Halbmondes aufsteigt, wovon die konvexe Seite gegen Frankreich gerichtet ist. Majestätisch ragen die Felsenthürme des Mar bore über diese Pforte empor, gleichsam um den Durchgang zu schützen; zwei andere große Oeffnungen in der Mitte dieser Fel- senthürme scheinen als Fenster angebracht zu seyn, und befinden sich in gleicher Entfernung von der Pforte. Schauerliches Schweigen herrscht hier; der Boden stellt eine nackte Wüste da,; dal- schim- mernde Weiß der Schneefelder umher fällt dem Auge beschwerlich; überall steigen wilde Felsen und über einander gethürmte Berae 8

10. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 282

1887 - Stuttgart : Krabbe
mmm L 282 Seemackt Spaniens. Die Mar ine erholte sich nicht mehr von dem Schlag von 1588: 1596 konnten 'dse Englnder Cm. plndern und niederbrennen. l^)So mute Spanien auch von seiner p^1^sck.en Machtstellung beruntersteiaen. Eine Umver^almonarchie hatte erstrebt: aber Beralt hatte er Mierfolge gaabt. Alle Bestandteile des Reiches strebten vom Mittelpunkt weg. ^den verkmmerte gleichfalls unter dem Druck der Inquisition Doch schlo der strenge Katholizismus eine Blte der Poesie und der Kunst nicht aus: Cervantes (t 1616), der bei Lepanto m tapferem Kamps die linke Handverlor, dichtete den weltberhmten satirischen Roman Don Quirote (spr. Kichote); sein glcklicherer Zeitgenosse, der beispiel-los'nuvwre Lo^de Bega 1635), der Phnix Spaniens , zahllose dramatische fe der gttliche" Ecdgmut 1681), der grte Dramatiker Spaniens, eine Menge vortrefflicher Dramen (das Leben ein Traum, Arzt seiner Ehre u. a.). Derselbe katholisch fromme Sinn spricht auch aus den Werken der Maler, unter denen dem Mk die Palme gebhrt. - Unter den Nachfolgern Phi^pps Ii der 1598 nach einem qualvollen Krankenlager starb, durch nichts m der Richtig-..... m-rrrrr.ovfrfmtte-rt mnrhte der Verfall Tvort- der Herzog von emcl hpr rnfttedieb Svanunz.. x S"manz-lage war fo, ^ass' die Regiening^des^en Anmhanen betteln, Verzeihung sr alle mglichen Vergehen verkaufen, die Mnze falschen einen teillveife Staatsbankerott machen mute wieder ab und erhob sich Kata onien (^-16^7 Kriege des Jahrhunderts brachten nur Verluste an Mn u^d Mm Blo die Poesie und die Kunstbrachten dem an an Stolz" Einbilduu^und Ansprchen reichen Staat einigen Glanz. Iii. Frankreich im Zeitalter der Meligionskriege. 1. Die Reformation in Frankreich. Trotz der Verfolgungen durch Franz I. (15151547) und Heinrich Ii (15471559) fand die Reformation zahlreiche Anhnger, namentlich m den oberen Klassen, am Hos und uuter dem Adel: um 1560 etnm eine halbe Million in 2500 Gemeinden. Nach Heinrichs Ii. ^od topfte schon eine evangelische und eine katholische Partei um den Einflu im Staat. An der Spitze der katholischen stand die ^amie Gmse, ein Zweig des lothringischen Herzogshauses namentlich Franz Guift, der Verteidiger von Metz (1552), und der glnzend begabte Kardinal von Lothringen, Karl Guise. Unter Franz bis 1560), der mit der Nichte der Gmse, Maria ^tki, ve^iiluhl^ mar, hatten sie die Dberfmnb. An der Spitze der Evmgmchen stand das Haus Bourbon z das wie die Mn^Mwxg jsiii iieiliasil abstammte und bei der Schwchlichkeit der Kinder Hein-richs Ii. und der Katharina von Siebtel Aussicht aus den -Jnon - 7" "y -* y|<f^ "' ' C^Cjt, <ru, itfr. Jivmf.w- ' l'1* - H Ufj

11. Theil 3 - S. 85

1875 - Leipzig : Brandstetter
85 ches wenigstens den Erfolg hatte, daß die- Reformirten bald darauf durch den edlen Kanzler de l'h opital, der einzigen ganz reinen Persönlichkeit unter so vielen verworfenen Häuptern der Tagesgeschichte, wenigstens so viel erlangten, daß die Todesstrafe in Glaubenssachen aufgehoben und dafür Landesverweisung eingesetzt wurde, und daß es den Reformirten fortan erlaubt sein sollte, außerhalb der Stadtmauern Gottesdienst zu halten. Bald aber gab eine rohe Gewaltthat das Zeichen zum Bürgerkrieg-Herzog Franz von Guise zog durch die kleine Stadt Vassy, als eben die Hugenotten Gottesdienst in einer Scheune hielten. Einige von seinen Leuten fingen Händel mit den Hugenotten an, wobei diese mit Steinwürfen sich vertheidigten. Darauf fiel der Herzog mit seinem Gefolge über die wehrlosen Hugenotten her, mordete gegen sechzig und verwundete eine noch viel größere Anzahl derselben. Jetzt galt es, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben; die Feindschaft zwischen den Guisen und Bourbons brach in offene Kriege aus, und mehrere Jahre hindurch wüthete der Bürgerkrieg in Frankreich. Frankreich war ein fruchtbarer Boden nicht für die Religion, aber für den Religionskrieg. Vernunft und Frömmigkeit waren da, um verfolgt zu werden, und Heuchelei und Fanatismus, um zu herrschen. 20. Spanien und die Niederlande. Von Spanien konnte man zu Anfange des sechszehnten Jahrhunderts mit Recht sagen, wie zu den Römerzeiten: ,,Es ist eine stolze Nation, 'die von Spanien; wenn sie auftritt, so zittert das Meer und der Tod entflieht." Die spanische Herrschaft waltete auf allen Meeren und ihre Heere waren berühmt und gefürchtet; überall galt spanische Sprache, Sitte und Kunst für vornehm und nachahmungswürdig. Die spanische Tracht, welche alsbald an allen Höfen eingeführt ward, war keine gering anzuschlagende Macht. Halskragen, gesticktes Wams, Federn und Spitzen verdrängten die Wämser und ledernen Koller unserer alten Landsleute, und wissen wir nicht, was die französische Mode so lange Zeit für uns bedeutet hat? Es traten indeß mehrere Umstände zusammen, welche Spanien in seiner Machtstellung schädlich wurden. Zuerst Karl's V. weltumfassende Pläne, welche ihm sein Erbland weniger beachtungswerth erscheinen ließen; dann die lausend und aber tausend Hände, welche der Cultur des Landes durch die Seefahrten nach der neuen Welt entzogen wurden;

12. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. uncounted

1864 - Aschersleben : Carsted
Verzeichnis der genealogischeil Tafeln. 1. Das Haus des Augustus ...... 68 2. Die Karolinger . . ..... 87 3. Abstammung Karl's V. -...... . , 129 4. Die Häuser Wasa u. Pfalz-Zweibrücken . „ 147 6. Die Regenten in Spanien, Frankreich u. Oester- reich (für den spanischen Erbsolg ekrieg) . . ,135 6. Die Häuser Stuart u. Hannover .... 158 7. Die Bourbons in Frankreich, Spanien N.neapel 164 8. Die Habsburger seit Karl Vi...... 165 9. Das russische Kaiserhaus ...... v, . 173 10. Die Hohenzollern 236

13. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 251

1912 - Nürnberg : Korn
— 251 — Welche Ehre erwiesen die Spanier dem Prinzen Leopold? Warum war dies für Napoleon ein Scheingrund zum Kriege? Wodurch ersparte jedoch Prinz Leopold dem Könige Wilhelm den Krieg mit Frankreich? b) Der zweite Scheingrund zum Krieg. Auf welche Weise wollte nun Napoleon auch den König Wilhelm einschüchtern und dadurch demütigen? Wie demütigte aber König Wilhelm den Kaiser Napoleon? Warum hatte nun Napoleon einen Scheingrund zum Kriege? Warum war es aber kein richtiger, sondern nur ein Scheingrund? c) Die Kriegserklärung. Wie faßten die Franzosen die Antwort und das Benehmen Wilhelms auf? Wie hetzten a) die Pariser, b) die Kaiserin zum Kriege? Wie erfüllte Napoleon ihren Willen? L. Karte, a) Das Land Hohenzollern; die Stammburg der Hohenzollern. In welchem Lande liegt Hohenzollern? b) Spanien; die Lage Frankreichs inmitten von Preußen und Spanien, c) Ems (an der Lahn). Land? Provinz? Welcher größere Fluß und welches Gebirge ist in der Nähe dieses Badeortes? (Der Fluß Ems). Iii. Stufe. A. Gruppierung. 1. Der erste Scheingrund zum Kriege. 2. Der zweite Scheingrund. 3. Die Kriegserklärung. L. Begründung. 1. Wie wollte Napoleon Preußen demütigen? 2. Wie demütigte aber König Wilhelm die Franzosen? 2. Warum war Napoleon selbst daran schuld? 6. Vergleichung. Der Wolf und das Lamm. (Fabel.) 1. Welche geheime Absicht hatte der Wolf? Napoleon Iii.? 2. Welche Scheingründe suchten beide? 3. Wie führten sie ihre Absicht schließlich aus? Iv. Stufe. A. Grundgedanke. Welches war für Napoleon der wirkliche Grund zum Kriege? Welches der Scheingrund? Warum wollte er einen Scheingrund haben? B. Verallgemeinerung des Grundgedankens. Wer Unrechtes tun will, sucht einen Scheingrund dazu. 6. Begründung des Grundgedankens. Weil er sich schämt, den wahren Grund anzugeben.

14. Neuzeit - S. 356

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 356 — tages und den Abgeordneten der süddeutschen Bevölkerung bestehenden Zollparlaments, das in Gemeinschaft mit dem Zollbundesrat die gesetzgebende Gewalt in handelspolitischen Dingen übte. Je mehr in den Sitzungen des Zollparlaments, das im April 1868 zum erstenmale tagte, das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller deutschen Stämme genährt wurde, um so dringender machte sich das Verlangen geltend, eine noch innigere Vereinigung derselben, eine Ausdehnung des norddeutschen Bundes auch auf die süddeutschen Staaten herbeigeführt zu sehen Doch Gras Bismarck wies die dahingehenden Anträge beharrlich zurück, um dem mißgünstigen und übelgesinnten Frankreich keinen Anlaß zu Feindseligkeiten zu geben, bis dieses in der frevelhaftesten Weise, ohne jeden stichhaltigen Grund einen Krieg entzündete, der ihm selbst zum Verderben gereichte und unserm Vaterlande die ersehnte volle Einheit brachte. Im September 1868 war in Spanien durch einen der dort häufigen Militäraufstände die Königin Jsabella entthront und eine provisorische Regierung errichtet worden. Um der darauf folgenden Verwirrung ein Ende zu machen, trug die 1870 herrschende Partei im Frühjahr 1870 die Krone dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern an, der sich auch nach einigem Zögern zu ihrer Annahme bereit erklärte. Darin erblickte Frankreich eine Gefährdung seines Ansehns und seiner Sicherheit, und Napoleon Iii ließ durch seinen Botschafter Benedetti an den eben im Bade Ems weilenden König Wilhelm das Verlangen stellen, daß er dem Prinzen Leopold die Verzichtleistung auf den spanischen Thron anbefehle. Der König meinte hierzu kein Recht zu haben, da der Prinz in seinen Entschlüssen vollkommen frei fei; doch trat der letztere alsbald ans eigenem Antriebe von der Kandidatur zurück, um fein Vaterland nicht in einen Krieg zu stürzen. Mit diesem Ergebnis hätte die französische Regierung mehr als zufrieden sein können, wenn nicht von der Kaiserin Engenie, den Ministern Ollivier und Gramont sowie von den meisten Tagesblättern geflissentlich auf einen Bruch mit Preußen hingearbeitet worden wäre. Benedetti mußte deshalb am 13. Juli von dem Könige Wilhelm das förmliche Versprechen fordern, für alle Zukunft verhindern zu wollen, daß ein Hohenzoller als Thronbewerber in Spanien auftrete. Der König lehnte natürlich eine solche Zumutung ab, und als der Botschafter trotzdem noch eine zweite und dritte Audienz nachsuchte, erhielt er durch den Adjutanten Fürst Radziwill den Bescheid, daß ihm der Monarch nichts weiter mitzuteilen habe. Am 15. Juli bewilligte die französische Kammer mit einer an Einstimmigkeit grenzenden Mehrheit die nötigen Mittel zum Kriege, und

15. Theil 8 - S. 387

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
387 gerechtes Erbe die spanischen Niederlande in An- spruch. Vergebens beriefen sich die Spanier ans die feierliche Entsagung der Infantin: Ludwig erklärte, die Entsagung habe einmal als erzwun- gen keine Gültigkeit, und zweitens sei der ganze damalige Vertrag längst gebrochen, da die Spa, nier die Mitgift der Prinzessin nicht in den ver- sprochenen Terminen bezahlt hätten. Unglückli- cher Weise war damals Spanien in der aller- traurigsten Verfassung, und der Kaiser, dessen alter Bundesgenosse, mit dem Türkenkriege über- flüssig beschäftigt. Es fehlte an Geld, an geüb- ten Truppen, an tüchtigen Generalen. So war es freilich dem einbrechenken Türenne ein Leich- tes, einen großen Theil der spanischen Nieder- lande im ersten Anlauf wegzunehmen. Ueber diesen Krieg und die reißenden Fort- schritte der Franzosen in demselben waren fast mehr noch als die Spanier, die Holländer in Sorgen, denn es mußte diesen auf alle Weise lie- der seyn, ein schwaches spanisches Gebiet zwischen sich und Frankreich zur Scheidewand, als das letztere zum unmittelbaren Nachbar zu haben. Sie eröfneten deshalb in größter Stille mit Eng, land und Schweden geheime Unterhandlungen, und schlossen unter dem Namen der Tripel- allianz mit beiden einen festen Bund, kraft dessen sie sich verpflichten, zuerst als Vermitt- ler zwischen Frankreich und Spanien aufzurre-

16. Bd. 3 - S. 142

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
142 Ii. Hemmung der üircheuerneuerung. Wiederholung den Tod brachte. Maria kam darüber in engere Haft. — Nun schwebte aber ob ihr Elisabeth selbst in großer Gefahr. Der Papst erneuerte wegen der Gefangenhaltung seines Schützlings den Bann über sie; die katholische Partei im Lande seit 1571 durch Jesuiten, sowie von den Guiseu und Philipp Ii. aufgestachelt, erboste sich zur fanatischen Wuth gegeu sie und es geschahen schon verschiedene Anschläge auf ihr Leben. Als 1586 eine neue, von einem gewissen Babington angestiftete Verschwörung gegen Elisabeths Leben entdeckt wurde, ergab sich aus aufgefundenen Briefen Maria's ihre Theilnahme an dem Complott. Zugleich erlangte man Beweise, daß sie insgeheim Frankreich und Spanien um Hilfe gegen Elisabeth angerufen. Nunmehr drang der englische Staatsrath darauf, dieser gefährlichen Person den Prozeß zu machen. Zu dem Ende wurde dann in Fother-inghat) ein Gericht von 40 Lords und 5 Oberrichtern eingesetzt. Maria leugnete beharrlich, daß die Briese von ihr herrührten, obschon ihre Geheimschreiber bezeugten, daß sie dieselben ihnen in die Feder biftirt habe; ihre Verbindung mit Frankreich und Spanien gestand sie zu. Das Gericht sprach einstimmig das Todesurtheil über sie aus und das Parlament bestätigte es. Elisabeth schwankte lange; sie wollte ein anderes Mittel in Vorschlag gebracht haben, durch welches ihre Person und die Ruhe des Reiches sichergestellt würde. Beide Häuser des Parlaments erklärten aber nach gepflogener Berathung eiumüthig, es gäbe kein anderes solches Mittel, als Maria's Tod. Elisabeth befand sich noch in qualvoller Unentschlossenheit, als eine abermalige Verschwörung zu ihrem Untergang die Räthe der Krone bewog, auf Maria's Hinrichtung zu dringen. Es schauderte ihr vor einem Bluturtheil Über ihre nächste Verwandte, eine Königin! Endlich, als man ihr die Sorgepflicht für ihre Person und ihr Volk immer stärker auf’s Herz drückte, ertheilte sie 1. Febr. 1587 eine bedingte Einwilligung

17. Theil 4 - S. 347

1813 - Leipzig : Hinrichs
Schweiz. 347 ralverfasiung. Die französischen Truppen verließen (-804) die Schweiz; aber mit Frankreich sch'oß die neuorganisirte Republik, weicher bererrs früher, nach den Bestimmungen des Lünevillcr Friedens, das Fricktbal zugetheilt wor- den war, eine Defensivauianz (27 Scpt. 1803) und einen Tractat wegen der in frünzönschen Sold zu gebenden i6,orc>Mann Schweizer. Diele wurden aber Lurch Tractat vom 28 Marz i8>2^) auf 4 Regimenter, zusammen von 12,000 Mann, zurückgesetzt. — Man berechnet die Schweiz in ihrem gegenwärtigen Zustande zu 718 ^Meilen mit j,638>oco Einwohnern *) **). — Das Wallis^rlaud ward unter den Stürmen im Jahre 1802 von dem helvetischen Bündnisse getrennt, und bildete — bis zu seiner Einver- leibung in Frankreich (1810) - eine besondere kleine Republik, unter der Garantie Frankreichs, Italiens und Helveticas. 7l5. Spanien. Spanien hatte seit dem von Choiseul bewirkten Farm« lientractate der dourbonischen Hauser in der genauesten Verbin- dung mit Frankreich gestanden, und zuletzt gemeinschaftlich mit demselben die nordamerikanischen Kolonieen gegen Groß- britannien unterstützt und deren Selbstständigkeit begrün- den helfen. Allein die Revolution in Frankreich führte von selbst zur Veränderung des bisherigen politischen Sy- stems am Hofe Karls 4, obgleich Spanien seit dem Pari- ser Frieden (1783) sehr häufig von England gereizt und beleidigt worden war. Vergeblich hatte sich der spanische Gesandte bei dem Nationalconvente für das Leben des un- glücklichen Ludwigs 16 verwendet. Der Verweisung des französischen Gesandten aus Madrid folgte von Seiten der jungen Republik Frankreich (7 Marz 1793) xine Kriegs- erklärung gegen Spanien, und dieser wieder das Bändniß Spaniens mit England zu Aranjuez (2; Mai), *) Europ. Annalen, ig>2, Aug. ") A!lg. Zeit, iß11/ N. 54.

18. Einleitung zur Universal-Historie - S. 184

1738 - Berlin : Nicolai
i84 Dom spanischen Kriege, 0. Z. Der Utrechtischefriede zwischen Spanien, Frankreich und denen Allürfen. 4. Derbadenschefriede zwischen demreich, Frankreich und Spanien, s. Die Türkischen Händel. 6. Der neue Spanische Krieg. 7. Die darauserfolgtenfriedens-und andere Handlungen. 8- Der Krieg mit den drei Mutten Cronen, Frankreich, Spanien und Sardinien, und 9. Der iehige Krieg mit den Türken. I) was ist wegen des Friedens mit denen Malcontente» in Ungarn zu merken ? Seit- Die Malcontente», welche unter Anführung her des Ragoczi sich wider den Kaiser aufgelehnet, , 70?. unter dem Vorwand, die Religion zu mainteni- bis ren, nahmen bei Antritt dieser Regierung den T71z. General-Pardon an ; Worauf dann der Kaiser 22.May zum Könige in Ungarn gecrönet wurde. Ii) was istbeiderforrjetzuiigdes Spani- schen 8ucceüions-Arieges zu merken ? Als König Carl in. von Catatonie» abreisete, ließ er die Königin seine Gemahlin da, und trug ihr die Regierung auf. wem wurde das Commando über die Armee aufgetragen? Das Commando über die Armee wurde dem General-Feld-Marschall, Grafen von Staren- berg ausgetragen. was paßirete dann noch in Spanien ? Es paßirete nichts hauptsächliches mehr, denn die Toms in Engelanderhielten dieober- Hand

19. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 411

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
64. Der spanische Erbfolgekrieg. 411 das Recht seiner Gemahlin auf die spanische Krone festgehalten und wollte zugleich für den Beschützer des Katholicismus gelten, dessen Vor- thcil die romanische Welt in dem Zusammenhalten des Ländcrcomplexes der spanischen Monarchie erblickte. So wirkten also drei Umstände: die Machtvergrößerung Frankreichs, das kirchliche und das dynastische In- teresse zusammen, um den König zu vermögen, daß er über die Ver- pflichtungen, die er gegen die Seemächte eingegangen war, hinwegsah und sich zu der Annahme des Testamentes entschloß. Philipp, Herzog von Anjou, nun König von Spanien, erschien als die tadelloseste Persönlichkeit in der ganzen Familie Ludwig's Xiv. Er legte Mitgefühl für Andere an den Tag, war der freigebigste und zuverlässigste von Allen; niemals wäre eine Unwahrheit über seine Lippen gekommen; eine solche auch nur zu hören, erschien ihm als eine Verunreinigung. In seinem Gesichte meinte man die Züge des Hauses, aus dem seine Großmutter und die Mutter seines Großvaters stammten, wiederzuerkennen; zu einem Fortsetzer des österreichischen Hauses in Spanien schien er wie von Natur bestimmt zu sein. Am 23. Januar 1701 verkündigten die Kanonen von Fuenterabia, daß der neue König von Spanien in seinem Reiche angckommen sei. Weder auf der Halbinsel noch in den Nebenlanden regte sich der mindeste Widerspruch; das Fortbestehen der spanischen Monarchie und der Union mit Frankreich erschien gesichert. Bald aber bildeten sich zwei große Coalitionen zur Entschei- dung aller großen, seit so langer Zeit angeregten Fragen. Auf der einen Seite stand Frankreich mit Spanien, als seiner dynastischen Se- cundogenitur; ihnen trat zunächst der Kurfürst von Baiern bei, der die Regierung der Niederlande im Namen der spanischen Krone ver- waltete, und über die Ansprüche seines Sohnes mit dem Kaiser in bittern Hader gerathcn war, wogegen ihm Frankreich alles zusichertc, was er über Oesterreich gewinnen würde. Seiner Politik schloß sich sein Bruder, der Kurfürst von Köln, au und der Herzog von Savoyen wurde für die Allianz gewonnen dadurch, daß man seine Tochter zur Gemahlin des neuen Königs von Spanien bestimmte. Auf der andern Seite fand der Kaiser Leopold nicht nur Bundesgenossen an den beiden deutschen Fürsten, die ihm ihre Standescrhöhung verdankten, dem neuen Kurfürsten von Hannover und dem Könige von Preußen, sondern auch die beiden Seemächte, verletzt durch die Aufgcbnng des Theilungsver- trages und in der Ueberzeugung, daß die Combinatiou der französisch- spanischen Macbt ihrem Handel gefährlich sein werde, näherten sich dem Kaiser so weit, daß sie zwar nicht seinem Hause die Vcrthcidigung seiner Ansprüche auf die ganze spanische Monarchie zusagten, aber doch ihm die italienischen Nebenländer verschaffen wollten, wofür der Kaiser ihnen alles überließ, ^vas sie in Westindien erobern würden. Wilhelm Hi-, der eigentliche Stifter der großen Allianz gegen Frankreich, fand zwar Anfangs im Parlamente lauten Widerspruch gegen den Krieg, als aber Ludwig Xiv. bei dem Tode Jakob's Ii. durch Anerkenuung

20. Bd. 3 - S. 169

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Frankreich. 169 freie Religionsübung und, die Gelangung zu allen öffent- lichen Aemtern; mit Spanien ward (2 Mai 1598) der Friede zu Vervins auf die erneuerten Bedingungen des Friedens von Chateau Cambre sis abgeschlossen. — Ersi nach dieser Beruhigung Frankreichs im Innern und nach außen konnten Heinrich und sein großer Minister, der Herzog von Sully, ihre ganze Thätigkeit der Beförderung des Wohlstandes, der Ordnung, der zweckmäßigen Gestaltung der Finanzen und der Verminderung der Staatsschulden widmen. Der Ackerbau blühte unter Sully kräftig empor; nur für den Flor der Manufacturen und Fabriken schien Frankreich damals noch nicht reif zu seyn; — diese Kraft des Nationalreichthums zu höherer Thätigkeit zu bringen, war erst dem großen Colbcrt vorbehalten. Der einzige Schatten in Sully's Verwaltung war die erbliche Ver- kaufung der Justizstellen (Pauletten — nach ihrem ersten Pachter Paulett genannt), wodurch ein nachtheiliger Ge- richtsadel sich bildete. — Kühn, wenn gleich nicht aus- führbar, war Heinrichs großer Plan zu einer allge- meinen europäischen Republik von fünfzehn an Macht möglich gleichen und unter sich vereinig- ten Staaten; doch unterbrach sein Tod den Versuch zur Verwirklichkeit desselben. 471. Ludwig 13. Zu frühzeitig für Frankreichs Kultur traf Heinrich den vierten das (vielleicht in Spanien geschliffene) Messer des Ravaillac (14 Mai 1610); nach seiner Ermordung sank wieder, bis auf Richelieu's Tage, das Reich in Zer- rüttung. Sully legte seine Aemter nieder, und die verwitt- wete Königin, Maria von Medicis,. übernahm die vormund- schaftliche Regierung für ihren minderjährigen Sohn Lud- wig 13 (1610 —1643). Der unter Sully's weiser Ver- waltung gesammelte Schatz ward geleert; Schulden drück- ten eben so den sinkenden Staat, wie ihm die einseitige Politik gegen die Protestanten und gegen das teutsche uut>