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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 312

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
312 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. anwarben und diese dann jeder Stadt oder jedem Fürsten zuführten, der sie am besten bezahlte. Sforza hatte dem mailändischen Herzoge gute Dienste geleistet, und nach dessen Tode bemächtigte er sich der Gewalt (1450), wurde wieder vertrieben und behauptete sich zuletzt gegen seine Feinde in Mailand, gegen die Franzosen und die italienischen Fürsten. Sein Sohn und Nachfolger Galeazzo Maria wurde ermordet (1476); nun übernahm Ludovico Sforza Moro für den Sohn des Ermordeten die vormundschaftliche Regierung, räumte ihn aber aus dem Wege (1494). Gegen die Sforza richteten sich Erbansprüche des französischen Königs- hauses; Valentine nämlich war eine Tochter des Galeazzo Ii. Viskonti, verheirathet mit dem Herzog von Orleans und Mutter des Prinzen Karl, und dieser war Vater Ludwigs Xii. Savoyen und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte als König die savoyische Macht wieder hinter den Genfersee zurückgedrängt, aber das Haus Savoyen hatte die späteren Zeiten klug benutzt und mit den Waffen und noch mehr durch Heirathen, Geld und List eine schöne Herrschaft erworben. In der Schweiz besaß es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Pie- mont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montferrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Kriege Karls des Kühnen mit den Eidgenossen wurde aber die Waadt hart mitgenommen und Freiburg verloren; in eine noch schwierigere Stellung gerieth Savoyen, als es zwischen die spanisch-österreichische und französische Macht eingeengt wurde. — Den Grafen von Savoyen verlieh Kaiser Sigismund 1416 den Herzogstitel. Florenz. Diese Republik hob sich vorzüglich durch Manufakturen, besonders Seide- und Wollewebereien, sowie durch Geldgeschäfte. Seine große Bedeutung erlangte es aber erst nach der Hohenstaufenzeit, als es an die Spitze der mittelitalischen Guelfen trat; das ghibellinische Pisa unter- lag nach beispiellos hartnäckigem Kampfe 1409, nachdem dessen Seemacht durch die Genuesen schon vorher vernichtet war, wurde aber erst 1509 nach abermaligem verzweifelten Kampfe eine siorentinische Landstadt. Florenz war überhaupt in seinen Eroberungskriegen vom Glücke begün- stigt und gründete eine für die damalige Zeit beträchtliche Landmacht, denn es beherrschte das ganze Flußgebiet des Arno und das Küstenland bis gegenüber der Insel Elba; neben Florenz eroberte Siena das Fluß- gebiet des Ombrone und erhielt Lukka nur mit äußerster Anstrengung und fremder Hilfe seine Unabhängigkeit. Florenz war wo möglich eine

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1. Bd. 1 - S. 335

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
90. Die Lantone der französischen Schweiz. 335 Ferne, sogar den Montblanc mit schneebedecktem Gipfel, und dazu das lebendige Gewühl an den Ufern, Handel und Gewerbe in reichen Ma- gazinen, Kaffeehäuser, auf deren platten Dächern oder mit Orangen- bäumen und Blumen besetzten Dorplätzen maw entzückt das Panorama betrachtet, kurz, es fehlt hier nichts, was Auge und Sinne fesseln kann. Eine prächtige neue Straße zieht zum Theater hin und oben auf den Wällen gibt es herrliche Spaziergänge, wo man die Umgegend über- schaut und weite Blicke durch diese lieblichen Berge und Thäler thut. Die Genfer machen vornehmlich Uhren und feine Goldarbeiten, und von hier aus zieht sich diese eigenthümliche Industrie über das rechte Rhoneuser in die Waadt, durch den waadtlündischcn Antheil des Jura und durch Neufchatel in den bernischen Theil jenes Gebirgs auf eine Strecke von zwanzig Meilen. Es gibt nun Werkstätten und Arbeiter, durch welche die verschie- denen Räder der Uhren gemacht werden, andere verfertigen die Federn, wieder andere die Schrauben oder Spindeln oder die verschiedenen feinen Theile, die Cylinder, Anker und Ketten. Viele arbeiten die Gehäuse von Gold oder Silber im Rohen, eine andere Classe polirt, guillochirt und gravirt, wieder Andere beschäftigen sich mit der Verfertigung der Zifferblätter, Uhrschlüssel, Kapseln, Zeiger u. s. w., mit Emailliren und Malen, Einsetzen der feinen Steine, in welchen die Zapfen der Cylinder und Räder laufen, kurz, jede Uhr erfordert an achtzig Arbei- ter, ehe das Werk zusammengesetzt werden kann. Der Uhren-Fabrikant, d. h. der reiche Uhrenhändler, welcher ein Lager hält und sein Fabrikat im Wege des Handels durch die Welt ver- breitet, beschäftigt alle diese einzelnen Arbeiter und Werkstätten, die ihm stückweis liefern und nach bestimmten Sätzen bei untadelhafter Arbeit bezahlt werden. Er selbst hat aber in seinem Hause nur ein paar Leute, welche die fertigen Werke zusammensetzen, nachdem jeder einzelne Theil repassirt worden ist. 2. Waadt. Lausanne ist die Hauptstadt des Cantons Waadt, der den ganzen weiten nördlichen Ufcrbogen des lemanischen Sees umzieht und über den Jorat hinaus in den Jura hinein, bis an den See von Neufchatel sich erstreckt. Es ist ein reich gesegnetes Land, dieses grüne und reben- volle Land der Waadt; fruchtbar an allen Boden-Erzeugntssen, angebaut und ohne große Mühe den Fleiß lohnend, denn nur in einem Winkel, wo Wallis und Freiburg mit seinem Gebiet zusammenstoßen, gibt es hohes Gebirgsland: das Oldenhorn, die Diablerets und der Dent de Morcles tragen Eishauben und ewigen Schnee. Wenn man von Ouchy nach Lausanne herauffährt, kann man die Natur dieses Winzer-Cantons auf viele Meilen überblicken. Es ist ein großer, blühender Garten, wo Terrasse über Terrasse liegt. Frucht- und Weingärten dehnen sich auf viele Stunden aus, und diese glücklichen Gestade gleichen einem unermeßlichen heiteren Landschaftsbilde, zu welchem

2. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 135

1903 - Leipzig : Hirt
Die Schweiz. 135 seiner Naturschönheiten am meisten aufgesuchten Teile des Bern er Ober- landes Jnterlaken, das mittelalterliche Inter lacus, ein Ort der Gast- höfe, vor dem Eingange in die Gebirgswelt des Berner Oberlandes. Eine Bergbahn auf die Jungfrau ist im Bau^. ■— Biel und einige andere Orte am Jura siud Sitz der Uhrmacherei. Die 7 vorwiegend welschen Kantone. A. Die 3 französischen Kantone Neuenbürg (Neuchätel), Waadt (Pays de Vaud), Genf (Gerleve). Im ganzen überwiegt das katholische Be- kenntnis um ein geringes, selbst in der Stadt Calvins; alle 3 sind aus- gezeichnet durch Gewerbfleiß. 16) Neuenbürgs von der französischen Grenze bis über den Nenenbnrger See. Im Jura Le Loele und La Chaux de Fonds (37), die größten Dörfer der Schweiz, Hauptsitze der Uhrmacherei. 17) Waadt ahmt in seinen Umrissen die des Genfer Sees nach, der es im S. begrenzt. Lausanne (48), erhebt sich auf rebenbedeckten Hügeln über dem N.-Ufer des Sees, Universität. Vevey, östlicher und noch schöner gelegen, mit vielen Nachbarorten am O.-Ende des Sees und mit Lausanne wegen der milden Luft vielbesuchter Winter- und Frühjahrsaufenthalt für Kranke. — Grandfon, deutsch Granfee, am S.w.-Ende des Nenenbnrger Sees, Schlacht 1476 gegen Karl den Kühnen, während der Schlachtort Mnrten am gleich- namigen See in Freiburg liegt3. 18) Genf, die S.w.-Ecke. Gens (107), am Austritte der Rhone aus dem See, dicht oberhalb der Einmündung der Arve. Die gewerbtätigste Stadt der Schweiz mit großartigen Werkstätten zur Herstelluug von Uhren, die uach allen Teileu der Erde geheu, und Schmuckwaren; ansehnlicher Handel (Pforte zun: Mittelmeer) und sehr starker Fremdenbesuch. Geistiger Mittel- Punkt der französischen Schweiz, mit Universität und anderen bedeutenden wissenschaftlichen Anstalten. Ii. Die beiden französisch-dentschen Kantone Freiburg (Fribonrg) und Wallis (le Valais), und der italienische Kanton Tessin (Ticino); katholisch. 19) Freiburg, vom Neueuburger See bis in die Berner Alpen hinein, halbiert dnrch die Saane. An diesem Flusse Frei bürg, auf der Grenze der deutschen und der französischen Sprache, alte Stadt mit berühmten Draht- brücken, ähnlich wie Bern, aber noch großartiger in der Schlinge des Flnsses gelegen. Dominikanerschule. 20) Wallis, das Tal der oberen Rhone und zu beiden Seiten bis an die Kämme des Hochgebirges aufsteigend. Im deutschen Teile das durch 1 Sie geht aus von der Station Scheidegg der Wengernalp-Bahn (2060 m), erreicht mit Tunneln bei Station Eiger 3106 in, wird dann 165 m unter dem Jungfrau-Joche hindurchlaufen und sich in Schlangenlinien innerhalb der eigentlichen Spitze zu einer schneefreien, 4166 m hohen Platte emporwinden, 65 in nnter dem Gipfel, auf den ein Aufzug führen soll. Die Bahn auf den Gornergrat bei Zermatt wird 3126 m Höhe erreichen, 166 m unter seinem höchsten Punkte. 2 Neuenburg-Valeugiu kam 1767 an Preußen, führte 1848 republikanische Verfassung ein und wurde 1857 von Preußen förmlich an die Eidgenossenschaft abge- treten. 3 „Der Burgunder Herzog verlor vor Grandson das Gut, vor Murten den Mut, vor Nancy das Blut."

3. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 14

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§ 413.__________Schweiz. 14 Ii. Die 5 ganz oder zum Teil französischen Kantone. (3 französische: Neuenburg, Waadt, Genf; 2 deutsch-frauzösische: Freiburg und Wallis.) 16. Neuenbürg (Neuchatel), 1707—1857 preußisch. Hst. Neuenbürg, wo? — In einem rauhen Jura-Hochtale Le Locle und La Chan x de Fonds (la schoh de F6m) Haupt- sitze der Uhrtnacherei. 17. Waadt. Hst. Lausanne (lösänn) tz, am milden Nordrande des Genfer Sees, geschützter Kurort; ebenso die weiter östlich noch herrlicher gelegenen Orte Vevey (wßwß) und Mon- treux (monströ). Ganz im Osten Schloß Chillon (schijüns), im See gelegen (Byron: Der Gefangene von Chillon). — Im S. des Neuenbnrger Sees Granfon (Niederlage Karls des Kühnen 1476) und Jfferteu (Pestalozzi). 18. Gens. Hst. Genf D, die Stadt Calvins, wo? Die Pforte der Schweiz nach Südfraukreich und dem Mittelmeere. Lebhafter Fremdenverkehr. Weltberühmt sind Genfer Uhren und Schmucksachen. Genf (Universität!) ist der Brennpunkt des Geisteslebens der französischen Schweiz. 19. Freiburg. Hst. das altertümliche Freiburg Q, ähnlich wie Bern gelegen, in einer Fluß- schlinge der Saane; von der Sprachgrenze durchschnitten. — Nördl. davon Murteu, am Mnrtensee; Niederlage Karls des Kühnen 1476. 2v. Wallis, beiderseits der oberen Rhone. Hauptort Sitten, uuweit der Rhone. Flußaufwärts Brieg, Eingang des Simploutuuuels. Iii. Der italienische Kanton (Tessin). 21. Tessin (Ticino). Hst. Bcllinzona, am Tessin und der Gotthardbahn. — Südl. davon das milde Lugano Q, schon im Gebiet der oberitalienischen Seen, am schönen Luganer See. — Am oberen Tessin Air Mo, Ausgang des Gotthardtunnels. Iv. Der gemischte Kanton (Graubünden). 22. Graubünden, der größte, aber dünustbevölkerte Kanton, bewohnt von Deutschen, Rhätv- romanen und Italienern. Hst. Chur, nahe dem ersten Rheinknie. — Östlich davon Davüs, vielbesuchter Kurort für Brustkranke. — Im hochgelegenen, rhätoromanifchen Oberengadin (Jnntal) die weltberühmten Kur- und Reiseorte St. Moritz und Pontresina. Das Fürstentum Liechtenstein, zwischen der Schweiz und Voralberg, am Oberrhein. Hauptort Vaduz.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 345

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Mailand. Savoyen und Piemont. Florenz. Pisa. Siena. Lukka. 345 zösischen Königshauses; Valentine nämlich war eine Tochter des Ga- leazzo Ii. Viskonti, verheirathet mit dem Herzog von Orleans und Mut- ter des Prinzen Karl, und dieser war Vater Ludwigs Xii. Aavoym und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte als König die savoyische Macht wieder hinter den Genfersee zurückgedrängt, aber das Haus Savoyen benutzte die späteren Zeiten klug und erwarb mit den Waffen und noch mehr durch Heirathen, Geld und List eine schöne Herrschaft. In der Schweiz besaß es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Pie- mont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montserrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Kriege Karls des Kühnen mit den Eidgenossen wurde aber die Waadt hart mitgenommen und Freiburg verloren; in eine noch schwierigere Stellung gerieth Savoyen, als es zwischen die spanisch-österreichische und französische Macht eingeengt wurde. — Den Grafen von Savoyen verlieh Kaiser Sigismund 1416 den Herzogstitel. Florenz. Pisa. Aiena. Fukka. Diese Republik erhob sich vorzüglich durch Manufakturen, besonders Seide- und Wollewebereien, sowie durch Geldgeschäfte. Ihre große Be- deutung erlangte sie aber erst nach der Hohenstaufenzeit, als sie an die Spitze der mittelitalischen Guelfen trat; das ghibellinische Pisa unter- lag nach beispiellos hartnäckigem Kampfe 1409, nachdem dessen Seemacht durch die Genuesen schon vorher vernichtet war, wurde aber erst 1509 nach abermaligem verzweifeltem Kampfe eine florentinische Landstadt. Florenz war überhaupt in seinen Eroberungskriegen vom Glücke begün- stigt und gründete eine für die damalige Zeit beträchtliche Landmacht, denn es beherrschte das ganze Flußgebiet des Arno und das Küstenland bis gegenüber der Insel Elba; neben Florenz eroberte Siena das Fluß- gebiet des Ombrone und neben ihm erhielt Lukka nur mit äußerster Anstrengung und fremder Hülfe seine Unabhängigkeit. Parteikämpfe. Florenz war wo möglich eine noch unruhigere Stadt als ihre mittel- und oberitalienischen Schwestern, und in ihr hielt sich die De- mokratie, wenn auch unter fortwährenden Erschütterungen, am längsten. Nach den Hohenstaufen war Florenz aristokratische Republik; zuerst wurde der ghibellinische Adel von dem guelfischen mit Hilfe der Bürger ge- sprengt, dann übermannten die vornehmen Bürger mit Hilfe der gemei- nen den ganzen Adel (1282), dem später selbst die politischen Rechte entzogen wurden, so daß ein Adeliger zuerst in das Bürgerrecht ausge- nommen werden mußte, wenn er z. B. ein öffentliches Amt begleiten

5. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 149

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iii. § 114. 149 1). Die 7 welschen Kantone. I. Die 5 französischen Kantone. 19 Reuenburg oder Nenchatel mit gleichnamiger Hauptstadt (16 000 Einwohner), am gleichnamigen See. - Lc Loclc und La Chanx de Fonds (22 000 Einwohner), Hauptsitze der Uhrenfabrikation. 20. Freiburg mit gleichnamiger Hauptstadt am Felsenufer der Saane (Zufluß der Aar); Drahthängebrücke. — Murtcn am gleichnamigen See (Sieg der Schweizer über Karl deu Kühnen, 1476). 21. Waadt oder Pays de Vaud vom Nordufer des ^ Ob er Wallis: Sion oder ^ Fig. 68. Sion. Sitten (Fig. 68) und Brig am Anfange der Simplonstraße. — Im französischen Unter Wallis: Martigny oder Martmach; von hier führt die Straße über den großen St. Bernhard; auf demselben Hospiz zur Verpflegung der Reisenden. Ii. Die beiden italienischen Kantone. 24. Tessin umfaßt das Quellgebiet des oberen Tessin und seine Zuflüsse. Belli«- zona (Hauptstadt) und Airülo am Tessin, Südthor des Gotthardtunnels. — Lugano am gleichnamigen See, lebhafter Handel nach Italien. — Locarno am Lago maggiore. 25. Graubünden (Grauer Bund, Zehngerichtebuud, Gotteshausbuud) am obern Rhein und Inn wird von Deutschen, Romanen und Italienern bewohnt. Chur, Hauptstadt am Rhein, wichtiger Knotenpunkt von Alpenstraßen (Julier-, Septimer-, Splügen-, Bernhardin- straße). — Thnsis. — Das Engadiu mit schönen, wohlhabenden Dörfern: Silvaplann, St. Moritz (Bad), Pontresina und Tarasp (Bad). — Luftkurort Davos. Das Fürstentum Liechtenstein: § 41!

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 452

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
4ls di'ger Spannung; Genf und Prunttut, Bundesverwandte, vereinigten sich mit der fränkischen Republik, und am Ende erklärten sich die Vogteien für frei und die Herren mußten es sich gefallen lassen. Die Waadt verlangte von Bern mehr Rechte und entzweite sich darüber mit der stolzen Stadt und rief die Vermitt- lung der fränkischen Republik an. Sogleich rückten französische Truppen in die Waadt und verlangten nun gebieterisch, daß die ganze Schweiz eine andere Verfassung annehme. Da war in Bern guter Rath theuer; die einen riethen zum Krieg und schnellen Angriff, die andern meinten, es sei den Franzosen nicht so Ernst und es werde sich die Sache mit einigen Zugeständnissen aburachen. So gab man Befehl zum Angriff und eine halbe Stunde darauf Befehl zum Rück- zug; die ausgezogene Mannschaft aber wurde verdrießlich, lief aus einander und zieh die Anführer der Verrätherei. Nun schritten die Franzosen rasch zum An- griff; Solothurn und Freiburg fielen ohne Widerstand; bei Fraubrunnen und im Grauholz schlugen sich die Berner tapfer, aber was konnten 1400 Milizen, 2000 Bauern mit Sensen und Gabeln bewaffnet, mit 4 Stücken Geschütz, gegen den zweimal stärkern Feind ausrichten? Sie mußten weichen und ermordeten auf der Flucht ihre Anführer als Berräther. Da half es nichts, daß bei Neueneck eine Abtheilung Franzosen blutig zurückgeschlagen war; Bern kapitu- lirte und sah seit seiner Erbauung, nach 600 Jahren, den Feind zum erstenmal in seinen Mauern. Alle Städte bequemten sich zu der neuen Verfassung, nur Uri, Schwyz und Unterwalden wollten sich nicht fügen und es kam zu einem blutigen Kampfe; an den Pässen der Schindeleggi, Rothenthurin, am Morgar- ten und bei Arth schlugen sich die Hirten unter Alois Reding ihrer Heldenväter würdig, aber sie verbluteten an ihren Siegen und fügten sich unter ehrenvollen Bedingungen. Nun sperrten sich noch allein die Nidwaldner; sie, die kaum 1400 Mann zählten, widcrsetzten sich dem helvetischen Direktorium, das nun die Franzosen unter Schaumburg zur Hülse rief. Dieser griff sie von 3 Seiten an; die Nidwaldner vertheidigten sich verzweifelt und ihre Schützen streckten ganze Reihen Franzosen nieder. Aber die wüthenden Feinde drangen durch und stachen alles nieder; in der Kirche von Stanz wurde der Priester am Altar erschossen und Greise, Weiber und Kinder niedergemetzelt, 18 Jungfrauen bei der Kappelle des Arnold von Winkelried. So wurde die Schweiz zur einen, untheilbaren Republik; die Franzosen führten 300 Geschütze aus den Zeughäusern fort und über 40 Millionen Franken baares Geld. Die helvetische Republik aber war

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 184

1902 - Paderborn : Schöningh
184 Nachdem er so seine Gegner vereinzelt hatte, wandte er sich zuerst gegen Lothringen und eroberte leicht das ganze Land. Dann zog er gegen die Schweizer, welche ihn durch ein Trutzbndnis mit sterreich (die ewige Richtung, 1474) gereizt hatten, erlitt aber, obwohl sein Heer doppelt so groß war als das der Feinde. 1476 bei Granson (Kant. Waadt) und bald darauf bei 2gjuull, (Kant. Freiburg) entscheidende Nieder-lagen. Jetzt schpfte auch der Herzog von Lothringen neue Hoffnung, das Verlorene wiederzugewinnen. Schon hatte er mit franzsischer Hilfe fast fein ganzes Land zurckerobert, als Karl heranrckte, um das be-drngte Nancy zu retten. So kam es zu der Schlacht &ei_najw, in der Karl der Khne besiegt wurde und selbst fiel, 1477. Ludwig Xi. suchte sich diesen pltzlichen Fall feines Gegners zu nutze zu machen, zog das Herzogtum Burgund (Bourgogne) als ein franzsisches Lehen ein, befetzte sogar die Freigraffchaft und lie um Maria von Bur-gund fr seinen erst siebenjhrigen Sohn, den Dauphin Karl, werben. Jnbes Maria erklrte ihren Stuben, ba sie nur Maximilian zum Gemahl nehmen werbe, und vermhlte sich mit ihm. Doch ging Maximilian nach dem frhen Tode seiner Gemahlin in einem Vertrage mit Ludwig Xi. zu Arras (1482) barauf ein, ba feine und Marias Tochter Margareta mit dem Dauphin Karl verlobt und ihr die Freigrafschaft als Mitgift zugesagt wrbe. Die junge Margareta wrbe dann auch sogleich nach Paris gesanbt, um hier in franzsischer Sitte und Sprache erzogen zu werben. Jnbes die beabsichtige Verbinbung kam nicht zu ftanbe. Margareta wrbe jetzt nach Deutschland) zurckgeschickt, und ba Maximilian vergeblich biesen Schimps zu rchen suchte, so mute er sich zu dem Vertrage oonsent (Dep. Oise. 149) bequemen, worin die Mitgift Margaretas, die Franche Gomte und Artois, zurckgegeben wrbe, whrenb das Herzogtum Burgunb (Bourgogne) stillschweigend bei Frankreich verblieb. 3 Maximilian I., 14931519. 98. Maximilian war vielseitig gebildet, ein Meister in allen ritterlichen bungen, ein Freutib und Gnner der Wissenschaften und Knste. Ein trefflicher Kenner des Kriegswesens richtete er das Fuvolk der Landsknechte ein, welches er teils mit langen Spieen und -Hellebarden ausrstete, teils auch mit Schuwaffen bewehrte. Sein Hauptziel, das rmische Kaisertum in seinem alten Glnze wiederherzustellen, konnte er bei den gnzlich vernberten Zeitverhltnissen, zumal ihm auch die Reichsstnbe bei biesem Streben die Untersttzung versagten, nicht er-reichen. Dagegen gelang es ihm. die Macht des Habsburgischen Hauses bedeutend zu heben.

8. Theil 5 - S. 617

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
617 Sforza Gesandte mit kecken Aufträgen, die nur bet dieser Nachricht gemildert wurden, abgesendet hatte, um einen Frieden zu unterhandeln. Denn jede Zerstückelung Mailands war ihnen lieb. Sforza läßt die Gesandten gar nicht in sein Lager kommen, damit sie nicht mit ihren Friedens, gedanken seine Soldaten anstecken, sondern geht furchtlos zu ihnen nach der venetianischen Stadt Ripalra, wo er sie hatte Halt machen lassen *). Er läßt Venedig, um sich die Stgnorle zu erhal, tcn, Cremona nehmen. Aber nun erst fangen ihre Truppen recht an, ihn schlecht zu unterstü, tzeu, ja sie macht immer neue Vorschläge zum Frieden, und drohet sogar im Fall der Wetge, rung. Da diese von Setten Sforzaü erfolgt, erklärt die Signorie ihr Bündntß mit Mailand, und zieht ihre Truppen aus Sforzas Lager, die aber nur durch Sforza der Gefahr entgehen, von des letztern hierüber erbitterten Soldaten *) Seine Freunde widerriethen ihn» diesen Gang, der ihn offenbar in die augenscheinlichste Gefahr bringen könne te. Aber Sforza gab eine Antwort, die, indem ste die feste Sicherheit seines Handelns ausdrückt, zugleich den venetianischen Staat noch karakteristrt. Die vene- tianischen Gesandten, sagte Sforza, werden es nie wa- gen , mich festzusetzen, weil ste keinen Befehl vom' Se- nate dazu haben. Und einen solchen Befehl können ste nicht haben, da Venedig diesen meinen Gang im Vor- aus nicht vermuthen konnte.

9. Für mittlere Klassen - S. 325

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
325 112. Sforza's Ende. (Jacob Mutius degli Attendoli, später Sforza genannt, war der Stammvater dss mailändischen Fürstenhauses der Sforza. Als Condottiere bald hier, bald dort in Diensten, war er zuletzt der gefürchtete Feldherr der Königin Johanna Ii. von Neapel. Als solcher kämpfte er gegen Alfons V. von Aragonien, und Braccio da Mantone, einen der größten Kriegshelden jener Epoche Unmittelbar nach Alfonsens Abreise ward Sforza von der Königin nach den Abruzzen geschickt, um Acquila, von Braccio belagert , zu ent- setzen. Mit häufigen Botschaften hatten die Acquilaner um Hülfe gefleht. Sforza, nachdem er seinen Sohn Francesco und eine andere Schaar, die sich in Apulien befand, an sich gezogen, drang.sin die Abruzzen vor und nahm mehrere kleine Städte, die in Braccio's Gewalt waren. Die Weihnachten feierte er in Ortona. Als sich nach vollendetem Hochamt die Hauptleute um ihn versalmnelten, erzählte er ihnen seinen Traum in der verwichenen Nacht. Er habe sich mitten in einem See befunden, den heiligen Christoph aber von fern gesehen und um Beistand angerufen. Jener habe sich von ihm abgewandt. Francesco und die Uebrigen baten ihn, seinen Aufbruch zu verschieben; denn er wollte am andern Morgen bei Pescara über den Sangro gehn. Sforza jedoch versetzte, daß nie- mals Eile so nöthig gewesen sei, als eben jetzt. Die Besorgnisse der Freunde vermehrten sich, als beim Auszuge aus der Stadt der Fahnenträger mit dem Pferde stürzte und die Standarte zerbrach. Man gelangte an den Fluß. Der Feind stand aus der anders Seite der Furt und hatte dort Pfähle eingerammelt und Bogenschützen aufgestellt. Da versuchte Francesco mit seiner Schaar den Uebergang an der Mündung des Stroms in's Meer, das hier lagunenartig und sumpfig ist. Er kam glücklich an's andere Ufer, und jagte den Feind nach Pescara zurück. Mit begeist-erter Freude gewahrte Sforza von fern die Tapferkeit seines Sohns und forderte nun die Seinigen ebenfalln zum Uebergang auf. Aber diese zauderten, da sich eben ein heftiger Ostwind erhob und die Wellen des Meeres den Fluß anschwellten und zurücktrieben. Um den Untergebenen Muth einzuflößen, ritt Sforza mit einem Knaben, der ihm den Helm trug, voran; Niemand folgte. Als sie sich in der Mitte des Wassers befanden, begann der Knabe zu sinken. Sforza griff nach ihm und wollte ihn bei den Haaren emporziehen. Da wichen dem Pferde auf dem schlammigen Boden die Hinterbeine und Sforza glitt vom Sattel. Schwergeharnischt, wie er war, vermochte er nicht zu schwimmen. Zweimal wurden seine eisernen Handschuh über dem Wasser gesehen; dann verschwand er. Vergebens ward späterhin sein Leichnam gesucht, den der Fluß in's Meer schwemmte. So starb Sforza am dritten Jänner 1424 im fünf und fünfzigsten Jahr seines Alters, nachdem er so vielen Schlachten getrotzt, so vielen Nachstellungen entgangen war. An Geist mochten ihm vielleicht andere Feldherrn seiner Zeit überlegen sein, an Tapferkeit kam ihm keiner gleich. Gegen Feinde war er großmüthig, gegen Verräther unerbittlich, in der Mannszucht streng, zum Schutz des Landvolks stets bereitwillig, von Habsucht so weit entfernt, daß er die Truppen häufig mit den Einkünf- ten seiner Schlöffer bezahlte. Bei wichtigen Unternehmungen pflegte er alle seine Hauptleute um Rath zu fragen; doch um nicht ihren Dünkel zu nähren, fing er von gleichgültigen Dmgen zu sprechen an, und gelangte

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 629

1839 - Wesel : Bagel
629 siegte gegen die Ränke seiner Gegner und er errang auch einen Sieg über die Flotte der Venetianer. Der venetianische Feldherr ließ die Schiffe anzünden, damit sie nicht genommen werden sollten, und Sforza's Soldaten, von der Beute angelockt, liefen aus den Reihen, um die noch nicht brennenden zu plündern. Doch der Feldherr, die Gefahr erkennend, wenn das Landheer der Venetianer anrückte, gab den Befehl, auch diese noch in Brand zu stecken, und so stellte er die Ordnung wieder her. Kurz darauf wurde er in seinem Lager von den Feinden überfallen; nur ein Graben trennte sie noch und auf der andern Seite wichen bereits seine Soldaten. Da rief er ihnen mit donnernder Stimme Zu, was sie denn machen? auf der andern Seite seyen die Feinde von ihren Kameraden bereits zurückgetrieben worden und plündern die Zelte! Dieses wirkte: sie hieben muthig ein, die Feinde wichen und nach errungenem Siege kehrten sie, denen die Plünderung vor den Andern vergönnt war, mit Beute beladen zurück (1448). Doch reizte Sforza seine Feinde immer mehr und Venedig beschloß, dieses Verhältniß zu benützen und um Zeit zu gewinnen, mit Mailand Frieden zu schließen. Dieses jedoch zauderte und Sforza kam ihm zuvor. Er trat Cremona, Brescia und andere Oerter ab, erhielt aber dagegen die Zusicherung von Geld und Mannschaft. Als er die Sache seinen Soldaten bekannt wachte, herrschte allgemeine Freude. Mailand rüstete sich nun und suchte Hilfe bei Neapel, Frankreich und Savoyen. Sforza jedoch griff den Herzog an, bekam ihn gefangen in die Hände und ließ ihn nur Legen ein bedeutendes Lösegeld frei. Endlich schritt er (denn noch einmal vegte sich wider ihn die Partei der Welfen, worunter der Feldherr von Gonzaga) zur Belagerung von Mailand. Aber nun standen der Herzog von Savoyen gegen ihn auf und auch Picciuino, der sich eine Zeit lang mit ihm verbunden hatte, gieng wieder zu den Mailändern über. schickte Venedig und Mailand an Sforza Gesandte, denen dieser surchtlos entgegengieng. Die Venetianer drangen darauf, daß er Frieden wit Mailand machen solle, und als er sich standhaft weigerte, zogen ne ihre Truppen aus Sforzas Lager. Um nun zu verhüten, daß nicht Venedig £Cn Krieg erkläre, ehe er Mailand besitze, schickte er Gesandte nach der Inselftadt, welche scheinbar auf Frieden antragen mußten. Da die Mailänder den Frieden schon für ganz gewiß hielten, so benützten sie den eingeräumten Waffenstillstand, um ihre Felder zu besäen. Dadurch wurde der Stadt ein- Bedeutendes an Korn entzogen, was die Mailänder hart fühlten, als die Belagerung wieder begann. Denn die Gesandten Sforza's hatten zwar Friede geschlossen; cv aber bestätigte ihn nicht, da sie es gegen seinen Willen gethan hätten,

11. Theil 5 - S. 618

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
6i8 gemißhandelt zu werden. Sforza fand tn sei, ner Schlauheit für diese Noth ein Nettungömit, tel. Schmerz und Unwillen verhehlend, suchte er eine kurze Zeit zu gewinnen, bevor Vene, big ihm den Krieg ankündige, damit er Mai, land nur erst habe. Er schickt Gesandte nach Ve, nedtq, um scheinbar den Frieden zu suchen, die Mailänder aber, den Frieden gewiß glaubend, ei, len während des Waffenstillstandes, den ihnen Sforza dies vorhersehend, gegeben, aus ihren Thoren, um die Felder zu b säen mit dem grö- ßeren Theil deü Kornes, das sie in der Stadt haben. Aber dadurch kam nun die Stadt tn große Noth, da die Belagerung wieder angtng. Denn Sforza hatte den von seinen Gesandten als wider seinen Willen gemachten Frieden nicht rarifieirt, und von einer Menge von Rechts, gelehrten, die er hatte zusammen berufen, diesen Entschluß rechtfertigen lassen. Ganz nach sei, ner Maxime, man müsse nicht mir allen käm, pfen, sondern oft erfordere es die Klugheit, et, was verloren zu geben, machte er nun mit einigen Aufopferungen Friede mit Savoyen, sparte we, der Geld noch Mühe bei Venedig, es hinzuhal, ten, oder die Anschläge der Signorte zu erra, then, und führte den offnen Krieg gegen Mat, land. Endlich, da Venedig Truppen gegen ihn sen, dere, war er doch durch sein Genie mächtig ge, nug und seinen Feinden furchtbar. Als man ein,

12. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 239

1872 - Hannover : Hahn
239 Bergen in Norwegen. Erst seit der Entdeckung Amerika's ver- j fiel die Hansa. %S 6) Wie in Deutschland, so blhten auch die Städte in Ober-italien seit den Kreuzzgen herrlich auf und wurden wahre Frei-staaten die kaum dem Namen nach vom deutschen Kaiserreiche noch abhngig waren. Aber sie wuten in ihrer Freiheit weniger Maa und 'Ziel zu halten, als die deutschen Städte, darum kamen die meisten spter unter die oft tyrannische Herrschaft einzelner hervorragender Familien. So gelangten die Visconti, spter die Sforza in Mailand, dieeste in Modena und Ferrara, die Media, ursprnglich Kaufleute, in Florenz zur Herrschaft der die Stadt. Mehrere dieser neu aufgekommenen Herrscher, pmal aus dem Hause der Media, fhrten inde nicht nur fr rhre Vaterstadt, sondern auch fr das brige Italien ein wohl-thtiaes Regiment durch Befrderung der Knste und Wym-schalten, durch Klugheit und Einsicht. Nur das begonnene und so eigentmliche Venedig und Genua wuten ihre Freiheit zu bewahren und blieben Republiken. . 125. Erfindungen im vierzehnten und fnfzehnten Jahrhundert. Das Schiepulver. 1) Kein Volk hat sich durch so wichtige und folgenreiche Erfindungen ausgezeichnet wie das deutsche. Hierher gehrt schon das Schiepulver. Die Erfindung dieser eigentmlichen Mischung von Salpeter, Schwefel und Kohlenstaub wird gewhn-lich dem Konstantin Anglitzen zugeschrieben. Dieser lebte um 1330 zu Freiburg als Franziskaner und wurde als solcher der schwarze Mnch Berthold (daher Berthold Schwarz) genannt. 2) Gewi ist brigens, da schon viel frher die Chinesen, und nach diesen die Araber, namentlich in Spanien, hnliche Mischungen kannten. Auch das sogenannte griechische Feuer, womit die Byzantiner die arabischen Flotten (um 800) in Brand steckten, scheint hnlicher Art gewesen zu sein. 3) Sichere Spuren von der Anwendung der zerstrenden Kraft des Pulvers zu Kriegswerkzeugen kommen in Europa zuerst bei den Arabern oder Mauren in Spanien vor, als diese 1331 die Stadt Alicante belagerten; bald darauf in der 1331 Schlacht bei Crecy 1346 zwischen Franzosen und Englndern. ^Chr. 4) Der Gebrauch des Pulvers brachte im bisherigen Kriegswesen eine gnzliche Umnderung hervor; das Ritter-thum verfiel, und hrte nach und nach ganz aus; dagegen kamen jetzt Sold-Truppen, Soldaten und stehende Heere auf.

13. Handbuch der Geographie - S. 44

1914 - Breslau : Hirt
44 Die Schweiz. 2. Die 7 vorwiegend welschen Kantone. A. Die 3 französischen Kantone Neuenburg (Neuobatel), Waadt (Pays de Vaud), Genf (Genève). Nur in Genf überwiegt das katholische Bekenntnis um ein geringes und erreicht selbst in der Stadt Calvins 47%; alle drei Kantone sind ausgezeichnet durch Gewerbsleiß. 16. Neuenbürgs, von der französischen Grenze bis über den Neuenburger See. 84% protestantisch, 84% französisch. Der prächtig über dem See gelegene Hauptort (24) besitzt die jüngste Universität. Im Jura Le Locle und La Chaux-de-Fonds (39), das lange Zeit das größte Dorf der Schweiz hieß, Haupt- Plätze für Uhren und Chronometer. 17. Waadt ahmt in seinen Umrissen die des Genfer Sees nach, der es im S. begrenzt. Lausanne (69) erhebt sich auf Rebenhügeln über dem Nordufer des Sees, den die Lastschiffe mit dreieckigen lateinischen Segeln durchkreuzen. Universität. Vivis (Vevey) und Montreux (Muchtern), östlicher und noch schöner gelegen, mit vielen Nachbarorten am Ostende des Sees, wie Lausanne wegen der milden Luft viel- besuchte Winter- und Frühjahrsaufenthalte für Kranke. — Grandson, deutsch Gransee, am Südwestende des Neuenburger Sees, Schlacht 1476 gegen Karl den Kühnen, während der Schlachtort Murten, ein mit seinen steinernen Lauben gar merkwürdiges Städtchen, am gleichnamigen See in Freiburg liegt?. 18. Gens, die Südwestecke, Mittelpunkt der durch Alpen und Jura abgesperrteu Molasse. Genf (135), am Austritte des blauen Rhone aus dem See, dicht oberhalb der Einmündung der trüben Arve. Die gewerbtätige Stadt, mit großartigen Werkstätten von Uhren, die nach allen Teilen der Erde gehen, und Schmuckwaren, blüht als „Pforte nach dem Mittelmeer" durch ansehnlichen Handel und sehr starken Fremdenbesuch. Geistiger Mittelpunkt der französischen Schweiz mit Universität und anderen bedeutenden wissenschaftlichen Anstalten. B. Die beiden französisch-deutschen Kantone Freiburg (Frit)ourg) und Wallis (le Valais) und der italienische Kanton Tessin (Ticino); katholisch. 19. Freiburg, vom Neuenburger See bis in die Berner Alpen hinein, halbiert durch die Saane, zu 68% französisch. An diesem Flusse Freiburg, auf der Grenze der deutschen und der französischen Sprache, alte Stadt mit berühmten Drahtbrücken, ähnlich wie Bern, aber noch großartiger in der Schlinge des Flusses gelegen. Katholische Universität. 20. Wallis s. S. 34. 21. Tessin s. S. 36. G. Der gemischte Kanton Graubünden, der größte, aber wegen des meist nicht anbaufähigen Bodens mit 16 E. auf 1 qkm am dünnsten bevölkerte Kanton, überwiegend protestantisch; zu 49% deutsch, 17% italienisch und 31% rätisch. 22. Der deutsche Teil mit der in der Vereinigungsgegend sämtlicher Quellströme des Rheins ge- legenen, alten rätischen Bischofsstadt Chur (romanisch Coìrà, lateinisch Curia Uaetorum), dem Schlüssel zu den Pässen Rätiens, begreift das Hinter- und das Unterrheintal, der romanische Teil das dichter be- völkerte und wohlhabende Engadin, mit den Kurorten St. Moriz, Pontresina, und Taràsp, der ita- lienische Teil die Täler am Südabhange der Rätischen Alpen. Den Vorderrhein hinauf führt eine Bahn bis Disentis, ins Engadin eine Bahn mit verwegenen Bogen und Schlingen aufwärts am Hinterrheiu und dann durch den Albula-Tunnel, von St. Moriz eine elektrische Bahn über den Bernina-Paß. Die En- gadiner, denen ihre Sprache den Schlüssel zu allen romanischen Sprachen gibt, wandern nicht mehr so viel wie früher in jungen Jahren aus, wo sie durch ganz Europa als Zuckerbäcker, Kaffeewirte, Likör- und Schokoladenfabrikanten usw. zu finden waren, denn die Heimat bietet jetzt mit ihren Sommer- und Winter- kurorten an den schönen Seen (Silser, St. Morizer usw.) Verdienst genug. — Im deutschen Teile Davos, o.s.ö. von Chur, und weiter w. Arösa, Kurorte für Lungenkranke. Städte der Schweiz über 25 000 E. Zürich .... 200 I Bern . 90 î Luzern . . . 41 Basel .... 135 Lausanne . 69 ! Chaux-de^Fonds . . . . . 39 Genf .... 135 St. Gallen mit Vororten - 75 Winterthur .... . . . 26 Graubünden, das ostwärts bis nach Finstermünz und ans Stilfser Joch reiä)t und der Etsch wie der Adda nahekommt, führt uns weiter in * Neuenburg-Valendin (Valengin) kam 1707 an Preußen, führte 1848 republikanische Verfassung ein und wurde 1857 von Preußen förmlich an die Eidgenossenschaft abgetreten. Die Hauptstadt des Kantons bewahrt noch einige Erinnerungen an die preußische Zeit. 2 „Der Burgunder Herzog verlor vor Grandson das Gut, vor Murten den Mut, por Nanch das Blut."

14. Europa - S. 26

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 26 — chauvtstadt a. d. Aar, Hst. des am zahlreichsten bevölkerten Kantons Bern, der nach Granbünden der größte der Schweiz ist. — Inter- naten (= zwischen den Seen), in schöner Lage zwischen dem Brienzer ^und Thuner See, am Eingang zu dem durch seine Naturschönheiten be- rühmten „Berner Oberlande"; hat sehr starken Fremdenverkehr. — Hofwyl und Burgdorf erinnern an Pestalozzis Tätigkeit. Ii. Die ^französischen und die 2 französisch-deutschen Kantone. Die 3 französischen Kantone: Neuenburg, Waadt und Genf sind ein Gebiet lebhafter Gewerbtätigkeit < Uhrenindustrie) und machen mit den westlichen Teilen der angrenzenden Kantone Freibnrg und Wallis „die französische Schweiz" aus. Die Bevölkerung von Ober- .ivallis ist deutsch, vou Freiburg gemischt. 16. Neuenbürg oder Nenchatel (Nöschatell), Hst. des gleiche sämigen Kautons, sehr schön am Nenenbnrger See gelegen. In einem -rauhen Hochtale des Jura liegen die größten Dörfer der Schweiz, Le Loele (13000 E.) und La Chaux de Fonds (la schöh de Föng, 36 000 E.), Sitze der Uhrenverfertignng im Jura. — 17. Lausanne, Hst. vom Kanton Waadt, malerisch unweit des Genfer Sees gelegen, Winter- und Frühlingskurort. — Unter den zahlreichen andern Ortschaften, welche die lieblichen Ufer des Genfer Sees im N. umsäumen, das durch seine Erziehungsanstalten und als Luftkurort bekannnte Vevey. — Jfferten laverdon) am Neuenburger See, einst Pestalozzis Hauptwirkungsstätte. — •©ranson, Schlachtort, Sieg der Schweizer über Karl den Kühnen 147(i. 18. Geuf, am Austritt der Rhone aus dem Genfer See; Hst. der „französischen Schweiz", gewerbtätigste Stadt des ganzen Bundesstaats, Haupthandelsort für Schweizer Uhren. Genf ist „das Wittenberg der reformierten Kirche". 19. Freiburg, „im Uechtlande", Hst. des Kantons F., hat eine ähnliche Lage wie Bern. Die Oberstadt liegt auf einer hohen Felsplatte, die Unterstadt in einer tiefen Schlucht der Saaue. — Bei Murten siegten 1476 die Schweizer über Karl den Kühnen. — 20. Sitten, Hst. von Wallis unweit der Rhone. Der Kanton Wallis nmfaßt das größte Längstal der Schweiz und reicht bis znr Kammhöhe der Walliser und Beruer Alpen, weist also die größten Gegensätze in Klima und Pflanzenwelt ans. — Berühmt ist das Leuker Bad mit seinen heißen Quellen. Iii. Die „italienische Schweiz" umfaßt (21) den Kanton Tessin und 3 Täler von Graubüudeu. Die von N. nach S. ver- kaufenden Täler des Tessiner Landes öffnen sich uach dem Lago maggiore und nach der lombardischen Ebene und weisen Landschaften von italienischer Milde und Vegetation ans. Bellinzona, Hst. von Tessin. — Lugano, größte Stadt des Kantons am gleichnamigen <?ee. Iv. Der gemischte Kanton Grankmnden, der größte, aber am schwächsten bevölkerte der Schweiz, vereinigt 3 Volkseleinente auf seinem Boden: Deutsche, Rätoromanen und Italiener. Ähnlich wie der Kanton Wallis, weist auch er die größten Gegensätze in Klima und Pflanzenwelt anf, ist in seiner ganzen Natur ein verkleinertes

15. Geschichte des Mittelalters - S. 343

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Italien: Mailand. Savoyen und Piemont. Florenz. Pisa. Siena. Lucca. 343 c. Mailand. Die zgellose Demokratie lieferte Mailand zuerst der Herrschaft der della Torre aus, hierauf der Visconti, welche 1395 von König Wenzel fr Geld den Herzogshut erkauften. Die Tchter der reichen Visconti waren selbst den ersten Familien Europas begehrenswerte Partien. Der Mannes-stamm erlosch 1447 mit dem Herzog Philipp Maria. Dessen natrliche Tochter war an Franz Sforza verheiratet, den berhmtesten der italienischen Sldner-sichrer, Condottieri, der vom Bauernsohn allmhlich emporgestiegen war und dem mailndischen Herzoge gute Dienste geleistet hatte. Nach dessen Tode bemchtigte er sich der Gewalt (1450), wurde wieder vertrieben, behauptete sich aber zuletzt gegen seine Feinde in Mailand, gegen die Franzosen und die italienischen Fürsten. Sein Sohn und Nachfolger Galeazzo Maria wurde ermordet (1476). Fr dessen Sohn bernahm sein herrschschtiger, listiger Oheim Lodovico Sforza mit dem Beinamen Moro (der Schwarze) die vormundschaftliche Regierung und rief, um sich zu sttzen, den franzsischen König Karl Viii. nach Italien, damit derselbe seine Ansprche auf Neapel geltend mache (1494). Der Tod seines mit der Tochter des Knigs Alfons von Neapel verheirateten Neffen, der gerade jetzt erfolgte, wird ihm auf-gebrdet. Die Freundschaft zwischen Karl und Lodovico dauerte nicht lange, und Karls Nachfolger, Ludwig Xii. von Orleans, erhob als Enkel der Valentina Visconti, welche mit dem Herzog Ludwig von Orleans ver-mahlt war, dem Bruder Karls Vi., Erbansprche auf Mailand (s. unter i.). d. Savoyen und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte die favoyische Macht wieder hinter den Genfer See zurckgedrngt; aber das Haus Savoyen erwarb mit den Waffen, durch Heirat, Geld und List eine schne Herrschaft: in der Schweiz besa es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Piemont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montferrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Burgunderkriege wurde die Waadt hart mitgenommen und Freiburg ver-loten. In eine noch schwierigere Lage geriet Savoyen, als es zwischen die spanisch-sterreichische und die franzsische Macht eingeengt wurde. Kaiser Sigismund hatte den Grafen von Savoyen 1416 den Herzogstitel verliehen. e. Florenz. Pisa. Siena. Lucca. Florenz erhob sich vorzglich durch Manufakturen, besonders Woll- und Seidewebereien, seinen Handel und seine Geldgeschfte. Seine groe Bedeu-tung erlangte es aber erst nach der Hohenstaufenzeit als Haupt der mittel-italischen Guelfen. Das ghibellinifche Pisa, dessen Seemacht schon durch die Genuesen vernichtet war, unterlag nach beispiellos hartnckigem

16. Für mittlere Klassen - S. 326

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
326 wie von ungefähr auf den Gegenstand, den er berathen wollte. In Religionsübungen war er pünktlich und unterschied sich hierin von Brac- cio, dein die Zeitgenossen vorwarfen, daß er nie in die Messe ginge. Seine Verwandten behandelte er mit Zärtlichkeit, und als zwei seiner Brüder an der Pest krank lagen und von Allen verlassen waren, hielt er bis zum letzten Athemzug bei ihnen aus und ließ ihnen, nach ihrem Tode, eine Kapelle bauen. Er haßte die Schalksnarren und das Spiel. In müßigen Stunden beschäftigte er sich mit Leibesübungen, schleuderte große Steine und Wurfspieße oder übte sich im Springen und Laufen. Des Abends oder bei Negenwetter las er. Da er kein Latein verstand, so begnügte er sich mit den Abenteuern der Paladine. Doch war er besonders wißbegierig nach Geschichten und suchte sich die Alten in Ueber- setzungen zu verschaffen. Einem gewissen Porcello, der ihm den Cäsar und Sallust übersetzen mußte, schenkte er ein Haus und einen Garten. Schreiben konnte er nicht, und bediente sich zu diesem Geschäft der Mönche, die er auch^als Spione verwendete, wozu er sie vor allen Andern, wegen ihrer Schlauheit und Straflosigkeit, für tauglich hielt. Was die äußere Gestalt betrifft, so war Sforza von ungewöhn- licher Größe, breitschultrig, von starkem Muskelbau, um die Mitte des Leibes aber so schlank, daß man ihn fast mit den Händen umspannen konnte, dabei von dunkler Gesichtsfarbe, die Augen blau, tiefliegend, mit buschigen Brauen, die Nase gebogen. In der Kleidung einfach, liebte er jedoch die Blankheit der Waffen und Harnische. Er war im Essen und Trinken mäßig, bei Feldzügen aber und besonders in der Schlacht oft einem plötzlichen Durst unterworfen, so daß er beständig einen Knaben an der Seite hatte, der ihm Wein oder Wasser nachtrug und ihn auch in der größten Hitze des Gefechts nicht verlassen durfte. Oesters äußerte er, nicht durch's Eisen, wohl aber durch Wassermangel fürchte er zu sterben. Als Braccio die Nachricht vorn Tode seines Gegners erfuhr, wollte er derselben lange keinen Glauben schenken. Er empfing die Botschaft schwermüthig, mit finsterer Stirn; sei es, daß er sich der Jugendfreund- schaft erinnerte, sei es, daß er seines eigenen Schicksals gedenk war. Denn die Astrologen hatten ihm vorhergesagt, daß Sforza eines plötzlichen Todes sterben, er selbst aber ihm in kurzer Zeit nachfolgen werde. A. v. Platen-Hallermünde. 113. Die Schlacht bei Benevent. (1266). Sobald Manfred den Aufbruch Karls von Anjou erfuhr, verließ er Capua und erreichte mit seinem Heere Benevent vor den Franzosen. Anstatt nämlich rasch und leicht bis Benevent vorzudringen, konnten kaum die Fußgänger des französischen Heeres, wie viel weniger die Pferde in den bergigen, unwegsamen Gegenden von der Stelle kommen. Alles Gepäck müßte zurückbleiben; Lebensmittel und Futter ließen sich weder in hinreichender Menge mitbringen, noch mit Gewalt auftreiben, so daß manches Pferd aus Hunger umkam, manches aus Hunger verzehrt wurde. Und von solchen Tagen der höchsten Anstrengungen und Noth konnte man sich nicht in bequemen Nachtlagern einigermaßen erholen; denn die

17. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 244

1870 - Halle : Schwetschke
Mittel-Europa. 244 Hauptstadt St. Gallen, 14,000 Einw., 1 Meile südlich vom - Bodensee, mit Baumwollenfabriken. In ihr bis 1805 die gefürstete Benediktiner-Abtei. („Der Abt von St. Gallen", von Bürger.) Nor- schach, Hanpthafen der Schweiz am Bodensee, mit einem Getreidemarkt. An der obern Thur die frühere Grafschaft Toggenburg. Dorf Wild- haus, Geburtsort Zwingli's (1484). Bad Pfäffers, im schauerlichen Taminathale. 6. Luzern, 22,^ Q.-M. und 13.0,000 katholische Einw., mit dem Vierwaldtstätter- und dem Sempacher-See, mit der Reuß und deren linker Nebenfluß, der Kleinen Emme. Hauptstadt Luzern, 11,600 Einw., an der Reuß und dem Vier- waldftätter-See, mit lebhaftem Handel, gewährt durch ihre vielen Thürme einen schönen Anblick. Südlich von Luzern, an der Unterwaldener Grenze, der zerklüftete Berg Pilatus, mit schöner Aussicht. Bei dem Städtchen Sempach die Schlacht am 9. Juni 1386. 7. Tessin, die italienische Schweiz, 50 Q.-M. und 120,000 katho- lische Einw., der einzige Kanton, der an dem südlichen Abhange der Hauptkette der Alpen liegt, mit mildem Klima. Bellinzona, am Tessin, mit den Straßen über den Gotthard, Lnkmanier und Bernhardin. Lugano, am See gleichen Namens, hat Handel und Seidenbau, — und Locarno, unweit des Lago-Mag- giore, sind die Hanptorte, welche alle 6 Jahre als Hauptstädte (mit dem Sitze der Regierung) wechseln. Weinhandel und Seidenprodnction sind die Hanptnahrnngsquellen. 8. Freiburg, im N. und O. von Bern, im S. und W. von Waadt und dem Neuenburger See begrenzt, hat 29,^ Q.-M. und 100,000 Einw. Der südliche Theil gebirgig, der übrige Theil liegt ganz auf der Hochebene; die Saane fließt mitten durch das Land. Hauptstadt Freiburg (im Uechtlande), 10,000 Einw., an der in die Aar mündende Saane, hat eine merkwürdige Bauart: aus der Unterstadt (am Flusse) führt eine steile Straße in die Oberstadt, die auf einer Sandsteinplatte liegt. Die Oberstadt ist mit dem gegenüber- liegenden Ufer der Saane durch zwei Drahtbrücken (von 941 Fuß und 894 Fuß Länge) verbunden. Nördlich liegt Murten, am See gleichen Namens, Sieg der Schweizer über Karl den Kühnen (1476). 9. Graubündten, 126 Q.-M. und 90,000 Einw., von den höchsten Gebirgen umgeben und durchschnitten (den rhätischen Alpen). Der Kanton zerfällt in drei Bünde: den (katholischen) Grauen, den (reformirten) Gotteshaus- und den (reformirten) Zehngerichten- Bnnd. Bekannt ist, daß die Einwohner des Thales Ober-Engadin sich in ganz Europa als Schweizerbäcker zerstreuen. Chur, 6000 Einw., an der Plessur unweit des Rheins, Haupt- stapelplatz für den Handel zwischen Italien und Deutschland. Das schöne 19 Stunden lange, über V* Stunde breite Thal Engadin, vom Inn durchflossen, mit dem Hauptorte Samaden. 10. Thurgau, im N. und O. vom Bodensee und dem Ithein, im S. von St. Gallen, im W. von Zürich begrenzt, hat 17,^ Q.-M. und 90,000 meist reformirte Einw. Sehr fruchtbares, von der Thur durchflossenes Land, ohne Alpengebirge.

18. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 110

1883 - Leipzig : Kesselring
110 Mittlere Geschichte. mit seinem Sohne nach Trier 1, wohin er auch den Herzog beschied. Karl er-schien mit einer Pracht, welche die kaiserliche weit bertraf. Auch hatte er bereits die Kleinodien zu seiner Krnung mitgebracht, selbst schon Anstalten zum Krnungsfeste getroffen. Friedrich aber verlangte vor der Krnung Ver-lobung und Vermhlung, und da Karl zgerte, so reiste der Kaiser, ohne von dem Herzoge Abschied zu nehmen, von Trier nach Kln. Tief gekrnkt ver-lie auch Karl die Stadt, mit dem Vorsatze, seine Tochter nicht dem Sohne des Kaisers zu geben. Bei seiner Rckkehr aber entwarf er seiner Tochter ein so reizendes Bild von dem Kaisersohne, da sie eine stille Neignng fr ihn fate und sich ihm nachher in einem Briefe verlobte. Zwei Jahre darauf (1475) wandte sich Karl der Khne nach S-den, um sein Reich bis zu den Quellen des Rhehies zu erweitern. Zuerst Eroberung fiel er dem Herzoge Renatus von Lothringen, seinem Grenznachbar, in Lothrin- nahm die Hauptstadt Nancys ein und lie sich dort huldigen. 1475. Dann rckte er mit groer Heeresmacht auf die Schweizer los und belagerte Granson Als man der Besatzung freien Abzug anbot, ergab sie sich; Karl aber lie treulos diese Männer, 412 an der Zahl, teils hngen, teils im nahen See ertrnken. Damit erstarb Karl des Khnen Glck. ^ , Zur Rache rckten die Schweizer heran und trafen unweit Granson 1476. (3. Mrz 1476) auf den Feind. Nach tapferer Gegenwehr wandten sich die Burgunder zur Flucht, in die auch Karl, der die Fliehenden mit dem Schwerte zurcktreiben wollte, mit fortgerissen ward. Sein reiches Lager siel den Sie-gern in die Hnde. Man erbeutete 120 Stck grere Geschtze und alle Fahnen; auerdem Karls goldenen Thronsessel und 400-seidene Zelte mit Kisten voll Gold und Silber, kstlichen Gerten, Kleidern und Schmuck. Die Schweizer verteilten das Geld in Hten; ihr Gesamtgewinn betrug nach damaliger Schtzung drei Millionen Mark. Karl schumte vor Wut, von den Schweizerbauern" besiegt worden zu sein, und fhrte schon nach wenigen Monaten ein neues Heer gegen die Eid- Murten genossen. Bei Mnrten 1 kam es am 22. Juni 1476 zu einer zweiten Schlacht. 1476. Der Angriff der Schweizer war unwiderstehlich, Karls Niederlage furchtbar: 18 000 Burgunder kamen im Murtener See oder auf dem Schlachtfelde um. Das Unglck von Murten beugte den Herzog an Geist und Krper. Lngere Zeit blieb er unthtig. Erst als der Herzog von Lothringen sein Land wie-der erobert hatte, zog Karl im Oktober 1476 vor Nancy und belagerte die Nancy Stadt. Aber am 5. Januar 1477 kam es mit Renatus, der, durch Schweizer 1477. und Elssser verstrkt, zum Entstze heranrckte, zur Schlacht. Karls Heer erlitt die dritte Niederlage. Er selbst wollte sich aus der Verwirrung retten, strzte Karls Tod. aber mit seinem Pferd und ward von einem Ritter durchbohrt. So verlor," wie das Sprichtwort sagt, der Herzog von Burgund bei Granson das Gut, bei Murten den Mut, bei Nancy das Blut!" 4. Maria von Burgund und Maximilian. Karls Tod gab dem franzsischen König Ludwig dem Xi. (S. 106 Anm. 2.) Hoffnung, neue herrliche Lnder erwerben zu knnen. Er wandte daher alle Mittel an, um die burgundische Erbtochter Maria fr seinen ltesten, wie wohl erst sieben- 1 Trier, Stadt am rechten Ufer der Mosel, in der Rheinprovinz. Nancy, Stadt an der Meurthe (etwas oberhalb von deren Einmndung in die Mosel). Granson, Stadt am sdwestlichen Ufer des Nenenbnrger Sees, im Kanton Waadt. Murten, Stadt nordstlich von Granson, im Kanton Freiburg.

19. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 350

1847 - Leipzig : Engelmann
350 Das Zeitalter der Reformation. Kaisers Seite. — Diesen vereinten Kräften mußten die wegen ihres Drucks und Uebermuths allgemein verhaßten Franzosen bald weichen. Mailand wurde erobert und der rechtmäßige Erbe Sforza zur Freude des Volks als Herzog unter kaiserlicher Ober-Lehnsherrlichkeit eingesetzt. Bald fiel auch Genua in die Hände der Verbündeten, und die Fran- 1522, zosen sahen sich in Kurzem über die Alpen zurück gedrängt. — Um- sonst unternahm im folgenden Jahr Bonnivet mit einem stattlichen Heere die Wiedereroberung des schonen Landes. Zum zweitenmale siegten die kaiserlichen Truppen und verfolgten die Franzosen bis tief in die Alpen; auf dem Rückzug fiel der tapfere Bayard „der Ritter ohne Furcht und Tadel" durch die Kugel eines deutschen Hakenschützen. Den glücklichen Ausgang verdankte Karl hauptsächlich einem französi- schen Anführer, dem tapferen Connetable von Bourbon. Dieser Fürst, nach dem König der reichste und mächtigste Edelmann in Frank- reich, der im Besitze von zwei Herzogthümern und fünf andern Herr- schaften gewesen und seine Blicke sogar auf die Königskrone gerichtet hatte, war von dem französischen Hof zurückgesetzt und mit dem Ver- lust seiner bedeutendsten Besitzungen bedroht worden. Ergrimmt hatte er sich nach Italien geflüchtet und dem Kaiser als Heerführer ange- boten. Als solcher zog er jetzt rachedürstend mit den aus Deutschen, Spaniern und Italienern gemischten Schaaren über die Alpen und träumte schon von Eroberung des Landes, als sein Angriff auf Mar- seille an dem capfern Widerstand der Bürger scheiterte. Bedachtsam trat das Hper den Rückzug an und zerstreute sich dann nach allen Richtungen. §. 431. Schlacht von Pavia 1525. Dies kam dem König von Fankreich, der jetzt an der Spitze eines prächtigen, mit allen Bedürfnissen vollauf versehnen Heeres die Alpen überschritt, zu Statten. Jp Kurzem war alles Land bis an den Tessin in seiner Gewalt. Da <c aber vor den Mauern Pavias, wo eine tapfere Besatzung deutscher Landsknechte mit der ghibellinischen Bürgerschaft allen Stürmen Trotz bot, lange hingehalten ward, gelang es dem thätigen Bourbon aus den deutschen Landen neue Schaaren von Landsknechten an sich zu ziehen und sich mit dem spanischen Feldherrn Pescara zu verbinden. Aber Mangel an Sold und Lebensmitteln brachte die vereinigte Armee bald in große Noth, indeß das reiche Lager der Franzosen Alles im Ueberfluß besaß. Diesen Umstand benutzten Bourbon und Frunds- berg, um die Landsknechte zu einem stürmenden Angriff wider dasselbe aufzureizen. Aus einem nächtlichen Ueberfall entspann sich eine blutige Schlacht, die trotz der günstigen Stellung und der Tapferkeit der

20. Besonderer Theil - S. 353

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Schweiz. Die Gründmachi. 353 meisten liegen in d. Alpen, theils in schauerlichen Einöden des Hochgebirges, theils am Nord- u. Südfuße derselben; viele Seen auf d. Hochebene; die wenigsten im Jura. Die meisten gehören dem Rhein-, die wenigsten dem Donausystem an. 12 Seen werden mit Dampfbooten befahren. fs. p. 49.} Die größten Seen: Boden See; Zw. St. Gallen, Thurgau, Schaffbausen. Baden, Württemb., Bayern u. Vorarlberg; 9 72 Qm., wovon V3 auf die Schweiz kommt. Genfer See; zw. Wallis, Waadt, Genf u. Savoyen; 9,2 Qm. gr. Lago maggiore; zw. Tesstn, Lombardei u. Sardinien: 4 7, Qm. gr.°) schwarze Lütschlne v. obern Grindelwaldgletschcr; im Berner Oberland; in d. Brien- zersee. Die Kanber; v. Kandergletscher; durch d. Kandergrnnd im Berner Oberland; in d. Brienzer See; m. der Siminen ans d. Jffigen See; durchs Jfstgen, obere und niedere Simmcnthal im Berner Oberland. 3. Die Saane sia Sarine]; v. d. Glet- schern des Sanelsch; in Bern, Waadt, Freiburg; 16 M. l. ; m. der Sense links in Bern u. Freiburg. 4. Die Zieh! [Thiele] in Bern; Abfl. des Neuenburger Sees in den Bieter See u. des Bieler Sees in d. Aar. Der Vieler See nimmt die O rb e ». Bro ye auf. Erstere kommt aus dem Nousses See in Frankr. u. durchfließt den See Joux u. Brenet in Waadt; unterhalb des letzter» Sees stürzt sie sich in den sog. Trichter sentonnoirs] ». kommt nach einem unterirdischen Laufe v. '/- St. oberh. Valorbc wieder hervor. Die Broye kommt v. Molesson, fließt durch d. Murten See n. be- wässert Waadt u. Freiburg], h. Die Ergötz; v. der Gaisfluh im Baselland. i. Die Birs; v. Jura; in der Nähe des Felscnthvrs Pierre pertuiz; durchs enge Münster- thal; in Bern, Solothurn, Baselland u. Baselstadt. — Ii. Nhonesyftem. 1. Die Rhone. [Eigentlicher Name: Noten v. Rotten; die Thalbewohner nennen den Quellbach v. Fuße der Fnrka „Rotten" von seinem rothen Schweselabsatze. Rhodanus. le Rhône.] Von d. Quelle bis zur Mündg. der Vosogna. Oberlauf; Genfer See; ein Theil d. Mittellaufs. 30 M. l. a. Quelle: unteres Ende des Rhone- gletschers an der Fnrka 5,400'. h. Oberlauf bis zum Genfer See 1,154'. Bis Martinach durchfließt die Rhone das Wallis in Sw., bis zum Genfer See in Nw. Richtung. Das Wallis ist ein 36 St. l., */*—l St. br. Längenthal zw. d. lepont. ». penninischen Alpen im S. ». den Berner Alpen im N., mit 13 bewohnten Seiten- thälern im S. u. 3 im N., von welchen sich die ersteren zum Theil 8 — 10 St. weit in's Gebirge ziehen. Es ist das größte Thal der Schweiz, mit der erhabensten und wildesten, aber auch mildesten Natur, von der mannigfachsten Vegetation, mit italien, und nordischem Klima. Viele Cretinl. — c. Mittellauf bis zum Piene Enscise unterhalb Lyon 490'; nur bis zur Mündung der Vosogna 1,024' h., an d. südlichsten Grenze v. Genf, in d. Schweiz. Sobald d. Rhone die Alpen verlassen hat, durchströmt sie den halbmondförmigen, 16 St. langen Genfer See, verläßt denselben 280' br. bei Genf, wo sie tinse die Arve aufnimmt, und durchbricht nun die westlichen Vorhöhen des Jura, zum Theil unterirdisch in Frankr. [4a perte du Rhone]. — d. Kantone ». Orte. aa. Wallis : Brieg 3,180'; Sitten 1,504'; Martinach 1,302'. db. Waadt: Vevay; Lausanne; Marges, cc. Gens: Genf. — e. Rechte Zuflüsse. Der Doubs; ein l. Zufluß der Saône; ans dem franz. Jura; durchfließt Neuenbürg u. Bern. — I. Linke Zuflüsse: Die Arve; vom Montblanc in Savouen; mündet bei Genf. — Iii. Posyftem. L. Z. 1. Der Tessin. Hauptfl. des Kant. Tessin. 3 Quellst.: v. Gries dnrch's Neretto Thal; aus mehreren kleinen Seen des Hospiz's v. St. Gotthard dnrch's Val Tremola; Bleniotessin aus 2 Armen v. Lnckmanier und der Greina. Mündung in den Lago maggiore. a. R. Z. Die Mo esa [Muesa] ; v. St. Bernbardin; dnrch's Misoccv Thal in Graubünden ». durch Tessin, b. L. Z Sie Maggia smadchcha] ; dnrch's Thal Lavizzara u. Maggia in Tessin. Mündung in den Lago maggiore. 2. Die Maira; r. Znfl. der Adda; v. Septimer; dnrch's Bregell Thal in Granbünden. — Iv. Etsch syst ein. Der Ramfluß; durch das 3 St. lange, v. hohen Gletscherbergen umgebene Münster that in Graubünden; mündet in Tyrol v. der r. Seite in d. Etsch. — V. Donausystem. R. Z. Der Inn Os.'p. 87]. Von d. Quelle 6,580' bis Martinsbruck 3,137'; dnrch's 18 St. l., obere ». muere Engadin in Graubünden. 7) Seen. — 1. Genfer See; 1,153'h.; 15 — 16 St. l.; 5va St. br.; 920' t.; 9., Qm. gr. Sehr fischreich. Dampfschiff. — 2. Brienzer See; in Bern; Voller, Lehrbuch der Geographie. Ii. 23