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1. Auszug aus der Geschichte des Marggraevlichen altfuerstlichen Hauses Baden - S. 116

1807 - Carlsruhe : Macklot
n6 Die Ermftinische Linie. (i) mit Oesterreich, x. Z71. 1. Die Reichsherren von Hohengeroldseek hatten (A 1534 ) ihr Schloß Hohengeroidseck nebst Prinzbach und Schimberg dem Hause Oester- reich zu Lehn übertragen. Hingegen dievog- tcyen Seelbach, Kubach, Schutterthal und das halbe Dorf Neichenbüch, welche schon (A. 1482.) an Marggrav Christoph zu Baden überlassen worden, hatten sie (A. 1539.) von Baden, das Schloß Dautenstein aber von einem andern wieder eingelöst. 2. Eben diese Vogteycn nimmt schon vor des letzten Herrn von Geroldseck Tod (A. 1634.) dessen Erbtochter Anna Maria (nachher Marggrav Friderichs Gemahlin) als ihre eigeuthümliche Lande wirklich in Besitz. Es wird aber bald hernach der Grav von Cro- nenberg von Oesterreich, ohne die Lehnstücke vom Eigenthum abzusondern, in die ganze Herrschaft eingesetzt. 3. Im Westfälischen Frieden wir) der Marg- gravin Vorbehalten, ihr Recht an der Herr- schaft zu erweisen. 4. Nach ihrem Tode (A. 1649.) kann ihr Gemahl Marggrav Friderich, den sie zu ihrem Erben eingesetzt;, aller Bemühungen ohngeachtet, nicht zum Besitz gelangen. Z. Endlich kommt der Marggrav Friderich Magnus (A. 1692 ) nach dem Absterbcn des letzten Graven von Cronenberg in den Besitz; wird auch von dem Kaiser vor den

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1. Einleitung zur Universal-Historie - S. 117

1738 - Berlin : Nicolai
Gemengte Fragen vom Kaisert. imoccid. rc. 117 Gemengte Fragen, Vom Kaisertum im Occidcnt bis auf die Kaiser aus Dem. Hause Oesterreich. Wer har die Römische Monarchie gekettet? Theodosius Magnus. 395- Wer bekam das (Dccidentalische Reich? Sein jüngster Sohn Honorlus. Wie lange bestunden die Raiser Ln diesem Reich? Nicht hundert Jahr. - - 8i.i- Wer war dann der letzte ? Augustulus. 47b. Was ist hier zu merken? Daß der erste Römische Kaiser Augustus,und der letz- te Augustulus geheissen. vid. p. 8i* Wie stund es dann hernach um dieses Reich? Unter dem Kaiser Honoris raubeten schon die West- 42 z» Gohtcn das Königreich Spanien davon ; Und unter den andern Königen tahten sich mehr räuberische Völ- ker hervor, die ein Reich und eine Provintz nach der an- dern wegnahmen, bis Augustulus gar verjaget wurde, vid. p. 81. Wer waren diese räuberische Völker ? Die Ost-und West-Gohten, die Franken, die Sach- sen, die Hunnen, die Heruli, und die Longobarden. vid.p. gi. wie befunden sich die B ischöffe in Rom bei diesen Unruhen? Sie fischeten gut un trüben Wasser, und zogen nach und nach an sich, was sie nur kunten; Huben das Anti- Chnstische Haupt empor, und masseten sich grosser Ge- walt an. vid. p. 82.

2. Hübnerus enucleatus & illustratus, Zweymal zwey und funfzig Lectiones aus der Politischen Historie, Worinnen Der Kern der Hübnerischen Historischen Fragen enthalten, und nach der bekannten und belobten Hübnerischen Lehr-Art Durch kurtze und deutliche Fragen also vorgetragen ist, daß ein paar fleißige Schüler einander sich selbst in dieser Wissenschaft feste setzen können - S. uncounted

1741 - Leipzig : Gleditsch
Register. Lagifthe Reich, ob es in Da- niels Gesichte 14z Lais eine berufene Hure 247 Lamachus 270 Lantech 30 Land-Fnede befestiget 583 Lateinische Sprache in Ge- richten abgeschaffet 672 wenn sie eine Mutter« Sprache zu seyn aufgehö- ret 67z Latini 316 Latinus König in Italien 312 Latinus i. e. derpabst 386 Law Actioniste794. Satyri- sche Verse auf denselben 796 Lecker-Maul istvitellms 379 Legio fulminatrix 338. Un» rersucht 387 Leges Amphi&yonicae 238 duodecim tabularum 3'8. dererselben Vor- trefflichkeit Z54 Leipziger Schlachten 623.19. Leolll.röm.kayser 410 in. Papa, crönt Caro- lum M. 630 Vii. Papa 55k X. Papa 585 Leonatus 278 Leopoldus I. Magnus 608. Anagramma auf dessen Nahmen 755. sirrbt 613 Kayferlicher Prinz von Wunen, Geburt 622 Absterben ih. Wilhelmus 605 Lepidus 329 Leuttra 273 Lex agraria, frumentaria, ju- diciaria , civitatis 326.19,' Lex commiitoria 694 Libaniussophifta 401 Licinius Uberwunden und getodtet 394 Liefland vom Rem. Reich abgerissen 592 Liga der Papisten 597. Ligi- stischearmee 6ci Ligurier 322 Lippen die grosse», woherim Hause Oesterreich 704 Lingut Cardinales 86 Liria, Hertzog von, bcliebt 813 Lombarde» 535. bleibt Caro- lo M. 538 Longinus recommendiri’É sich fchlecht 628 Longobarden 408.627 Longobardifche Konigreich 534.Untergang)Z8. Ko- nige 5;6.f9. Lorhariusl. 545. Ii. 558 Lothringen an Franckreich uberlassen 779 Lothringen, Hertzog von, ist der heutige Erosi - Hertzog von Toscana 808. heyra- thet die Kayserl. Prinsies- srn ib. 8l7- 827. Genea- logie derhertzoge 823 Lucca

3. Bd. 1 - S. 94

1912 - Leipzig : Dyk
— 94 — Bei Einbruch der Dunkelheit suchte er ungefähr 400 Mann aus, die er unter den Befehl des Reiterobersten Magnus und des Generals Ennes stellte. Er ließ sie Panzer anlegen und mit Schild und Schwert auf seinen Wink sich bereithalten. Gegen Mitternacht erteilte er dem Magnus und Ennes ihren Auftrag und zeigte ihnen den Punkt, wo er anfangs die Wasserleitung hatte durchstechen lassen; sie sollten die Vierhundert unter Fackelschein in die Stadt hineinführen, Und mit ihnen schickte er Zwei tüchtige Trompeter, die, wenn sie innerhalb der Mauern angekommen wären, durch ihr Blasen einerseits die Bürger in Verwirrung bringen, andererseits ein Zeichen geben sollten, daß der Handstreich geglückt sei. Er selbst hielt eine große Zahl von Leitern, die schon vorher angefertigt waren, in Bereitschaft. Die nun in die Wasserleitung eingedrungen waren, gingen auf die Stadt los; er selbst blieb davor und tras die weiteren Anordnungen. Im Lager ließ er alarmieren und befahl dem Heere sich bereit zu halten. Die, welche er für die Mutigsten hielt, hatte er in seiner nächsten Umgebung. Von denen aber, die gegen die Stadt vorgehen sollten, verlor über die Hälfte den Mut und kam zum Feldherrn zurück; mit ihnen Magnus, der trotz aller Ermahnungen sie nicht hatte vorwärts bringen können. Belisar fuhr sie an, suchte aus seiner .Umgebung 200 Mann aus und schickte sie unter Magnus vor. Aus Beschämung über die Schmähreden des Feldherrn gingen nun auch die, welche zuerst vor der Gefahr geflohen waren, mit vor, um sie jetzt Zu bestehen. Da Belisar aber fürchtete, die Feinde, welche ans dem Turm ganz dicht bei der Wasserleitung Wache hielten, möchten bemerken, was vorging, eilte er dorthin und befahl dem Besfas, mit den Barbaren, die dort standen, in gotischer Sprache^ sich zu unterhalten, damit keinem das Geklirr der Waffen in die Ohren falle. Besfas rief zu ihnen hinauf und forderte sie dringend auf, sich an Belisar zu ergeben und versprach ihnen alle möglichen Vorteile. Die aber verhöhnten ihn und stießen allerlei Schimpsreden gegen Belisar und den Kaiser aus. Also taten Belisar und Bessas. Die Wasserleitung von Neapel ist aber nicht nur bis zur Stadtmauer gedeckt, sondern läuft noch ein gutes Stück in die Stadt hinein unter einem Gewölbe von gebrannten Ziegeln, so daß Magnus und Ennes mit ihren Begleitern, die sich in der Wasserleitung befanden, gar nicht mehr ahnen konnten, wo sie eigentlich steckten, und noch viel weniger konnten sie herauskommen. Da gelangten die -ersten an einen Ort, wo die Leitung unbedeckt war und sich ein völlig verfallenes Haus befand.

4. Sieben Bücher deutscher Dichtungen - S. 589

1882 - Halle : Hendel
Neueste Zeit. (1830-1880). 589 Da drängten sich die Freunde erschrocken um ihn her: „Herr Kanut. lieber Herre, o thut das nimmermehr; Das ist ein übler Friede, den Magnus jemals beut: Laßt vor der Fahrt euch warnen, eh' daß sie euch gereut." „Was faßt euch für ein Schrecken?" — der edle Konnt sprach — „Jagt' ich doch stets der Sühne mit unserm Better nach; Nun fliegt die Friedenstaube mir willig in den Schoß: Das wär die ew'ge' Reue, ließ ich sie blöde los." „So laßt uns euch geleiten zu Ehren oder Trutz." „Ich gehe mit dem Sänger, brauch' keines andern Schutz: Der ist nicht von den guten, der nicht aufs gute baut. Ein schlechter Sinn hat nimmer dem Sänger sich vertraut." „So nehmet uns zu Liebe doch euer Schwert zurück! Gebannt ist in das Eisen des Mannes gutes Glück." „Geht einer, um zu frieden, laß er die Klinge fort. Des Schwertes ehr'ne Zunge reb't nie ein friedlich' Wort." So läßt er seine Mannen alldort in trübem Sinn, Er aber mit dem Sänger zieht wohlgemut dahin. Die altergraue Veste zeigt sich im Abendstrahl, Und einsam ziehn die Gäste durchs Burgthor in den Saal. Da weiß der gute Sänger gar löblichen Bescheid, Der Ritterkeller liege vom Rittersaal nie weit; Den ausgetretnen Stufen folgt er mit schlauem Blick Und bringt zwei volle Humpen mit goldnem Wein zurück. Hoch hebt er beide Becher und weiht sie mit Gebet: „Der Herr, der alle Dinge zum allerbesten rät, Der laß in dieser Stunde sein heilig' Wunder sehn Und, die nach Frieden trachten, in seinen Frieden gehn." Laut klingen da die Becher, und wie ein lichter Traum Durchschwebt der Ruf der Zecher den grabesstummen Raum. Jeweilen doch lauscht einer: „War das nicht Magnus Gang? Herr Magnus, werter Magnus, wo weilet ihr so lang?" Der Sänger schaut vom Fenster weit über Berg und Höhn: „Soll über diesem Zorne die Sonne niedergehn? O Sonne, lichte Sonne, du eilst mit Unbedacht, Und in den fernen Schluchten, da brütet schon die Nacht!" Da ballt sich in den Schluchten ein wilder Wettergraus Und streckt die dunkeln Arme weit ob den Bergen aus; Die Sonne, hell und lachend, stürzt in die Nacht hinein, Und jach in blut'gen Wellen erstirbt des Tages Schein. Und mit dem letzten Schimmer stirbt all sein Hoffen hin: „Welch ängstliche Gedanken bethören mir den Sinn? Schon lugen bleiche Sterne aus trüben Wolken her, Und Magnus ist noch ferne und kommt vielleicht nicht mehr!

5. Der Handwerker - S. 144

1908 - Wittenberg : Herrosé
Haut fahren, wäre nur eine Öffnung grotz genug mich durchzu- lassen. da ich ganz geschwollen bin vor Wut." Nach Werner Sombart. Die deutsche Volkswirtschaft im 19. Jahrhundert. Lies v. Kügelgen: Erinnerungen aus dem Leben eines alten Mannes. 72. Verkehrsmittel und Preise. ..In diesem Jahre habe ich einen guten Roggenpreis erzielt," sagte der Gutsbesitzer Magnus zu seinem Freunde Bart, „ich habe volle 18 Mark für den Doppelzentner bekommen, und der Getreide- händler hat mir die Frucht selbst vom Hofe geholt." „Ich habe auch 18 Mark bekommen." sagte Bart, „aber mein Gut liegt 20 km von der Bahn entfernt. Die Fracht zwischen Gut und Bahn kostet mich mindestens 20 Pfennig für den Zentner; denn ich lade 25 Zentner auf den Wagen und mutz für jede Fuhre 5 Mark zahlen. Die Eisenbahnfracht nach Posen kostet sodann noch 10 Pfennig für den Zentner; ich habe also in Wahrheit 30 Pfennig weniger erzielt als du und mutz mit 17 Mark 70 Pfennig zufrieden sein. Das macht für 1000 Doppelzentner 300 Mark weniger an Gewinn." „Nun," erwiderte Magnus, „im nächsten Jahre wird ja die neue Kleinbahn in Betrieb kommen; die geht dicht an deinem Hofe vorüber; dann kannst du wenigstens an der Fracht für den Landweg etwas sparen." „Ich glaube, datz ich wenigstens die Hälfte davon sparen werde. Denn das Auf- und Abladen vereinfacht sich bedeutend und mehr als 10 Pfennig wird die weitere Eisenbahnfracht auch nicht machen. Dann kostet mich die ganze Fracht bis Posen nur noch 20 Pfennig für den Doppelzentner, und ich habe 17 Mark 80 Pfennig, wenn du 18 Mark bekommst." „Das beste Geschäft mache ich immer noch mit der Milch," sagte Magnus nach einer kleinen Pailse, „die kaufen sie in der Stadt für 20 Pfennig das Liter; davon bekommt der Milchmann, der den Verkauf besorgt, 5 Pfennig, und mir liefert er jeden Abend 15 Pfennig ab." „In diesem Punkte kann ich mich gar nicht mit dir vergleichen," antwortete Bart, „die Milch kann die lange Fahrt auf dem Land- wege nicht vertragen; an heitzen Tagen wird sie regelmätzig sauer; ich mutz sie deshalb an unsere Molkerei verkaufen und bin froh, wenn ich dort 8 Pfennig für das Liter erziele. Im nächsten Jahre wird das auch anders werden; die Eisenbahnfahrt wird ihr nichts schaden; ich schicke sie dann nach Posen und hoffe, abzüglich der Fracht, auf 13 Pfennig zu kommen. Dann will ich auch meinen Viehstand vermehren." g. Mahrau». Lies Mahraun: Ernte und Preis, außergewöhnliche Ereignisse und Preis.

6. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 126

1885 - Leipzig : Spamer
126 Bremen und die Wesermündung. ansehnlichem Tribut, wozu jeder Bauer nach seinem Vermögen beitragen mußte, und erbaute, um sich die Früchte des Sieges für immer zu sichern, beim Dorfe Weddewarden eine Feste, der „Morgenstern" genannt. Doch nicht lange duldeten die freiheitsliebenden Friesen das Joch. Sie erklärten bereits nach Jahresfrist dem Erzbifchofe, daß sie von Anfang der Welt freie Republikaner feien und es bleiben wollen. Da schickte der Erzbischos Gesandte, die sie inständigst ermahnen sollten; doch die erbitterten Wurster er- schlugen sie. Da schwor der Erzbischos ihnen furchtbare Rache und rüstete ein bedeutendes Heer. — Die Wurster, noch nicht völlig wieder erstarkt, wandten sich an den milden Herzog Magnus von Lauenburg, der den benachbarten Hadelern seine Oberherrschaft durchaus nicht fühlen ließ, und erklärten ihm, daß sie sich unter seinen Schutz begeben wollten, solange er ihre innere Ver- sassnng, ihre Freiheiten und Rechte nicht antaste. Dem Herzog Magnus kam dieser Antrag sehr erwünscht. Er rüstete so- fort und kam mit einem ansehnlichen Heere und mit vier Schiffen voll Geschütz und Munition im Lande Wursten an. Jubelnd empfing man ihn. Auf einer großen Landesversammlung schworen ihm alle Wurster den Eid der Treue und erstürmten kurz darauf unter feinen Fahnen die verhaßte Zwingburg bei Wedde- Warden, die sie dem Erdboden gleich machten. Alsdann drangen sie in das Erzstist selbst und nahmen am Eigentum des Erzbifchofs Rache für früher er- littene Schmach. Leider konnte Herzog Magnus den Wurstern keinen nach- haltigen Beistand leisten, da er durch Eifersucht benachbarter Fürsten, die eine Erweiterung seiner Herrschaft nicht dulden wollten, daran verhindert wurde und seine Scharen aus Wursten zurückziehen mußte. Der Erzbischos hatte indessen 8000 Mann Fußvolk und 500 Reiter an- geworben, und diese fielen im Jahre 1526 wieder plötzlich ins Land ein. Wiederum wehrten sich die Bauern verzweislungsvoll, erlagen aber bald dieser bewaffneten Übermacht. Über 1000 von ihnen wurden erschlagen, die andern flohen ins Land Hadeln, und das erzbischöfliche Heer begann ungehindert die entsetzlichste Verwüstung des eroberten Gebietes. — Das war eine grausige Niederlage, die jedes Volk auf immer gebeugt hätte — nur keine Friesen. Kaum vier Jahre später waren die Wurster schon wieder in vollem Auf- stände und bereit, das geistliche Joch abzuwerfen, und wiederum kam es zu einem für die Wurster unglücklichen Kampfe, und wiederum besetzten die Erz- bischöflichen das Land, diesmal aber nur, um die Steuern einzutreiben, nicht um es zu verheeren. Gegen die Mitte des 16. Jahrhuuderts endlich neigte sich die Macht der bremischen Erzbischöfe mit raschen Schritten ihrem Untergange zu, und auch die Wurster mochten des ewigen Kämpfens müde sein und sich nach Ruhe sehnen. So kam es, namentlich durch die Vermittelung der bremischen Ritter- schaft, zum gegenseitigen Vertrage. Die Wurster zahlten billige Steuern, und der Erzbischos ließ ihnen dafür ihre Rechte, ihre innere Verfassung und ihr lutherisches Bekenntnis ungekränkt. Im letzten Jahrhundert des Erzstiftes war ungestörter Friede im Lande, worauf es nach der 1648 erfolgten Säkulari- sierung desselben als ein Teil des Herzogtums Bremen mit diesem an Schweden siel, dann 1712 von Dänemark erobert ward und endlich 1715 vom letzteren gegen Übereinkunft an das Haus Hannover abgetreten wurde.

7. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 53

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
53 bestimme dir denjenigen zum Erben, den die Natur dir gegeben hat. Ich aber, in welchem Vcrhältniß ich mich jemals befinden werde, will nicht auf- hören, deine Majestät durch Treue und Gehorsam zu verehren." Diese Vorstellungen beschämten die Ankläger und gewannen den König. Vor der ganzen Versammlung sprach er den Angeklagten frei und nahm sich vor, gegen Schmeichler und Verleumder künftig mehr aus seiner Hut zu sein. Aber dieser Vorsatz des Königs war bald wieder vergessen und die Feinde des Herzogs wußten ihren Verdächtigungen bald wieder Eingang zu ver- schaffen; denn „das ist der Fluch der Höhern, daß die Niedern sich ihres offenen Ohres bemächtigen." Heinrich Hinkesuß erzählte dem alten König immerfort von der Liebe, welche Knud bei dem Volke hatte, und betheuerte, daß die Nation viel eher dem Herzog, als des Königs Sohne Magnus der- einst die Krone geben werde. Das bewog den König endlich, die Beseitigung eines so gefürchteten Feindes zu bewilligen. Magnus versammelte nun alle Feinde des Herzogs und nahm ihnen einen feierlichen Eid ab, daß sie von Allem, was beschlossen würde, Niemand etwas entdecken wollten. Bei ihren Berathungen lagen sie auf der Erde, damit sie nöthigenfalls schwören könnten, weder sitzend noch stehend aus den Untergang des Herzogs bedacht gewesen zu sein. Als der Schwager des Herzogs hörte, daß es darauf abgesehen sei, Knud Lavard umzubringen, sagte er sich von der Theilnahme an der Verschwörung los, ließ sich aber, bevor er die Versammlung verließ, bereden, den Eid der Verschwiegenheit zu halten. Magnus gab nun vor, er wäre willens, eine Wallfahrt nach dem hei- ligen Grabe zu unternehmen, und bat Knud, ihn aus Weihnacht zu Roth- schild, wo alsdann auch ein großer Theil des Adels versammelt war, zu be- suchen. Er wolle, sagteer, ihm alsdann die Beschützung seiner Gemahlin und seiner Kinder empfehlen und von seinen häuslichen Angelegenheiten sich mit ihm vertraulich unterreden. Die Gemahlin des Herzogs hatte aber durch Einige, die mit um den verrätherischen Anschlag wußten, etwas davon erfah- ren, und eilte, ihn schriftlich zu warnen. Er konnte aber so schlecht von seinen Blutsverwandten nicht denken und hielt die Warnung seiner Frau für eine Frucht ihrer liebenden Fürsorge, die für den Geliebten gleich das Schlimmste fürchtet. Er reiste hin. In Rothschild wurde er nebst andern Geladenen vier Tage herrlich bewirthet. Als die Gasterei beendigt war und Jeder zu Hause reiste, nahm auch der Herzog Abschied von Magnus und begab sich nach der Festung Haraldsburg, die sein Bruder angelegt hatte. Dahin schickte nun Magnus eine Gesandtschaft nach, ihn zu einer geheimen Unterredung einzuladen. Knud machte sich unverzüglich'auf den Weg, nur von zwei Kriegsbedienten und zwei Stallknechten begleitet, und würde nicht einmal seinen Degen mitgenommen haben, wenn ihn nicht die dringenden Bitten der Seinigen dazu bewogen hätten. Der Bote, den Magnus geschickt hatte, war ein sächsischer Sänger, der wohl wußte, daß Knud die Sitten und den Namen der Sachsen liebe, und hätte ihn gern gewarnt. Weil er sich aber durch seinen Eid gebunden glaubte, sang er dem Herzog ein Lied von der Untreue Krimhildens gegen ihre Brüder. Als das den Herzog nicht bedenklich und mißtrauisch zu machen schien, ließ er ihn den Panzer erblicken, den er unter dem Kleide trug. Auch dadurch richtete er nichts aus; Knud verfolgte ruhig seinen Weg nach dem Walde, den seine Feinde zum Schauplatz

8. Teil 2, Oberstufe, Teil 2 - S. 10

1901 - Kiel : Lipsius & Tischer
10 1. Aus der Heimat. der Seinen mit zu begehen; ihm vor allen gedenke Magnus pabe und Gut anzuvertrauen. Jn der Aönigsburg zu Roeskilde gab es fröhliche Tage; ein festliches Gelage folgte dem andern. Endlich schied man von einander, und Anud ging nach dem nahen paralsted, zu feiner Muhme Läcilia. pier empfängt er in der Nacht Botschaft von Magnus, der ihn zu einer geheimen Unterredung im benachbarten Walde einladet, Arglos, ohne ganzer, nur mit einem Schwerte umgürtet und von zwei Rittern und zwei Anappen begleitet, reitet der Herzog dem Walde zu. Auf dem N)ege erhebt der Bote des Magnus, ein sächsischer Sänger, seine Stimme und beginnt zu fingen von der Untreue der schönen Ariemhild gegett ihre Brüder. Aber Anud versteht die Warnung nicht und reitet weiter in den Wald. Magnus fitzt auf einem Baumstamm und empfängt feinen Better mit zärtlichen Umarmungen. Verwundert fühlt Anud einen panzer unter feinen Gewändern; aber Magnus schützt vor, einen Bauernhof überfallen und ausplündern zu wollen. Vergeblich mahnt ihn Anud, die heilige Bestzeit nicht zu entweihen. Wie sie noch mitten im Gespräche sind, steht der Herzog von allen Seiten Männer mit klirrenden Waffen aus dem Walde hervortreten, und plötzlich springt Magnus auf, stürzt sich mit den Worten: „j)etzt gilt es die Nachfolge im Reiche!" auf ihn, und nod? hat Anud fein Schwert kaum zur pälfte gezogen, als jener ihm mit einem furchtbaren Streiche den Schädel spaltet. Nie Verschworenen durchbohrten nur noch seine Leiche. Das geschah am 7. Januar ffof. Magnus frohlockte — aber unsägliches Elend brachte feine That über Dänemark und Schleswig: ein blutiger Bürgerkrieg entbrannte; die Brüder des Erschlagenen erhoben sich zu offenem Aampfe, um den Mord zu rächen. Sie stellten dem bestürzten Volke öffentlich die blutige Leiche und das zerfetzte Ge- wand zur Schau; alle verstuchten die Mörder und ergriffen gegen Niels und Magnus die Waffen. Als Aaifer Lothar die Aunde von der Mordthat ver- nähen, ward er sehr betrübt darüber, daß ein dem Aaifer und dem Reiche so freundlich gesinnter ^fürst seinen Untergang gefunden hatte. Er erschien mit einem großen Beere vor dem Danewerk, um den traurigen Tod des trefflichen Anud zu rächen, und zwang Magnus, Buße zu zahlen und ihn als feinen Oberherrn anzuerkennen. Aber in Dänemark dauerte der Bürgerkrieg noch drei A»ahre fort, bis endlich Magnus in einer entscheidenden Schlacht seinen Tod fand, pülflos und verlassen floh der greise Aönig Niels und suchte seine Zuflucht in der Stadt Schleswig. Die Einwohner aber hielten das Andenken ihres ermordeten perzogs hoch, und die Mitglieder der Gilde, der Anud angehört hatte, hatten geschworen, seinen Tod blutig zu rächen. Als der Aönig in die Stadt gezogen war und die Geistlichkeit vom Dome St. Petri her in langem Guge zum feierlichen Empfange ihm entgegenkam, tönte plötzlich die Glocke, die Thore schloffen sich, und von allen Seiten stürmten die Bürger in Waffen herbei. Ein Aampf auf den Straßen begann, und ehe noch der Aönig seine Burg auf der Möweninsel erreicht hatte, sank er tödlich getroffen bei

9. Aus alten Zeiten - S. 104

1883 - Hannover : Hahn
— 104 — bessern, so wollte er ihn, wo er seiner mächtig würde, an den nächsten Baum henken lassen. Der ungeratene Sohn aber lachte und sagte: er wär ein ae-borner Herzog, wenn er ja solch einen schmählichen Tod leiden sollte, so mußte er billig in einer silbernen Kette hangen. Darum trug er am Hals stets eine silberne Kette, wovon er den Namen bekam daß er genannt ward Herzog Magnus mit der Kette. „ 2. Nach seines Vaters Tode ward er immermehr ein wilder und wüster Mensch und seinen Ländern Braunschweig und Lüneburg gleich tote eine Rute Gottes. Deshalb erging es ihm auch nach dem gemeinen Sprichwort: Böse Hunde haben gewöhnlich ein zerri^enes Fell. Zuletzt verklagten ihn seine Widersacher vor dem Kaiser Karl Iv. und brachten es zuwege, daß dieser ihn des Landes Lüneburg entsetzte und den Herzog Albrecht zu Sachsen damit belehnte. Das verdroß Herzog Magnus sehr, und er unterstand sich, das Land mit Gewalt zu verteidigen. Weil nun der Herzog von Meklenburg mit Herzog Albrecht tm Derbündnis und guter Einigkeit war, so suchte Herzog Magnus mit Fleiß die Gelegenheit, wie er sich an jenem reiben mochte. Erstlich fing er an, mit den meklenburgischen Prälaten wegen ihrer Gerechtigkeit an der Sülze zu Lüneburg zu streiten, und suchte ihnen diese zu entwenden. Weil ihm aber die von Lüneburg solches nicht gestatten wollten, warf er eine große Ungnade auf sie und gedachte auf Mittel und Wege, sich an ihnen zu versuchen, ob er sie zum Gehorsam bringen möchte, nahm ihnen deswegen ihre Freiheiten und ihre Stadtschlüssel und ließ den Bürgern durch die Besatzung auf dem Kalkberge viel Überlast thun. Die Lüneburger schickten an den Herzog eine warnende Vorstellung und erinnerten ihn an den kaiserlichen Befehl, und daß sie demselben gehorsam und Unterthan sein müßten. Aber Magnus verachtete solches und schlug es in den Wind, denn er war der Meinung, weil er die Burg auf dem Kalkberge inne hätte, sie daraus leichtlich zu zwingen, daß sie nach seiner Pfeife tanzen sollten. 3. Herzog Magnus sammelte nun in großer Eile Kriegsvolk, daß er damit gegen den Herzog von Meklenburg zöge. Sobald aber dieser solches vernahm, rüstete er sich auch und begegnete Magnus an der Aller bei Winsen. Da geriet es zu einer Schlacht, in welcher die Meklenburger das Feld behielten. Herzog Magnus ward gehörig geklopfet und kam selbst nur mit genauer Not davon. Es wurden ihm 600 Ritter abgefangen, ohne was auf der Walstatt geblieben war. Und weil er sich vorher verpflichtet, die Gefangenen auf seine Kosten zu lösen, so mußte er dieser Zusage genug thun und nötigte zu dem Ende die Stadt Lüneburg, ihm 6000 Mark Silbers zu geben. Aber die Bürgerschaft deuchte solches nicht ratsam, und man schlug ihm sein Begehren ab. Deshalb ward er zornig und ausgebracht über die Stadt? Da nun die Lüneburger von dem Herzoge sich nichts Gutes versahen, so beschlossen sie, seinem Frevel und Mutwillen mit Ge-

10. Bd. 2 - S. 58

1914 - Leipzig : Dyk
— 58 — Begierde danach, als ob niemand in jenen Gegenden ihm würde widerstehen können, wenn er die Burg in seiner Gewalt hätte. Diese aber hatte immer den Vorfahren seines Gegners, des Sachsenherzogs Magnus, angehört und war jetzt nach dem Erbrechte an Magnus und seinen Oheim Heriman gekommen. Der König also ließ von seiner wenig zahlreichen Begleitung etwa siebzig der zuverlässigsten Kriegsleute in jener Burg, welche auch den Ort selbst und das ganze umliegende Land zwingen sollten, wie Knechte den königlichen Befehlen Folge zu leisten. Aber da diese unvorbereitet eingezogen waren, wartete Heriman nur, bis der König sein Gebiet verlassen hatte, und umlagerte dann die Burg mit Heeresmacht. Was sollten jene nun tun? Die Burg war freilich sehr fest und nur durch Hunger zu überwinden, enthielt aber außer wenigem Brot, welches die Mönche bei ihrem Entweichen zurückgelassen hatten, nichts Eßbares, und der Hunger hieß sie das Schloß verlassen; aber draußen verwehrte die drohende Schärfe des Schwerts ihnen den Abzug. Denn für ihre geringe Anzahl war es zu gefährlich, sich mit einem ganzen Heere in Kampf einzulassen. Sie erboten sich also dem Grafen Heriman zu freiwilliger Ergebung; aber dieser erklärte, er werde nicht einen Mann von ihnen entkommen lassen, wenn nicht Herzog Magnus, seines Bruders Sohn, heimkehre. Als der König dieses erfuhr, war er in großer Bedrängnis und konnte nicht leicht einen vorteilhaften Ausweg ersinnen. Jene Belagerten mit Gewalt befreien, das konnte er nicht, weil er sich nicht getraute, aus den Sachsen, die gegen ihn erbittert waren, ein Heer aufzubieten; von den'anderen Völkern aber, die seiner Herrschaft untertan waren, konnte er doch nicht eine hinreichende Mannschaft versammeln, um ohne Gefahr dorthin zu ziehen. Den Herzog wollte er nicht herausgeben, weil er gegen einen Sachsenkrieg gesichert war, solange er ihn gefangen hielt. Denn nur die Furcht, es möchte dem Herzog das Leben kosten, bewirkte, daß man nach so vielfach erlittenem Unrecht noch keinen Krieg begann. Wenn er aber so viele seiner treusten Anhänger, von denen manche adelige und tapfere Verwandte hatten, umkommen ließe, so würde er in Zukunft keinen mehr finden, der ihm die Treue bewahrte und keinen Augenblick vor ihren Angehörigen sicher sein. Er gab also endlich den Herzog Magnus los und erhielt dafür die ganze Schar seiner Getreuen zurück. Daher entstand das Sprichwort, welches sich durch ganz Sachsen verbreitete, daß man für siebzig Schwaben einen Sachsen kaufe, oder daß siebzig Schwaben gegen einen Sachsen ausgelöst werden.

11. Bd. 2, Abth. 1 - S. 580

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
/ 53o Norwegen. im I. Ivoo. Unter der Regierung (Dlavs I, Trygwason, der sich alle Mühe gab das Christenthum zu grün- den, wurde da6 so mühsam erfochtene Reich von den Danen und Schweden gemeinschaftlich erobert. E)lav li, mit dem Zunamen der Heilige, und Erbe der Krone, setzte seine Unterthanen durch seine kluge Anführung wieder m Freyheit, und doch mußte er in Kurzem der Macht Knuds Ii, Königs von Dä- nemark und England, weichen; nur seinem Sohne im I. ioz4.Magnus ?. war e6 aufbehalten, dem Lande eine bleibende Ruhe zu verschaffen, und die fremden Be- herrscher zu vertreiben. Ob schon langwierige und schwere Kriege dem Lande viel gekostet hatten, so kamen sie doch unter gedachtem Magnus, und nach ihm auch unter seinen Nachfolgern, eine lange Zeit zur Ruhe. im I. 1103. Des letztem männliche Nachkommenschaft führte die Regierung über zweyhundert Jahr, wahrend derer durch die Theilung der Söhne Magnus Iii. große und blutige Verwirrungen entstanden, die so lange fortdauerten, bis Hakon Vi. das Reich wieder zusammenbrachte. lm I. 1217- Unter dessen Sohn Magnus Vii, auch der Gefetzbesserer genannt, kamen die hebridifchen In- seln, nebst der Insel Man, an Schottland, doch sch daß Schottland einen jährlichen Zins dafür ent- richtete. Mit Hakon Vii, Magnus Vll. zweytem Sohn, gieng der männliche Stamm der bisherigen Könige zu Ende, und hierauf wendeten sich die norwegi- schen Stande <m den jungen schwedischen König, Magnuö Vlll, Gmek, dessen Leben aber eine ganze Reihe von Unglücksfallen war, und nach seiner Ab- setzung

12. Hannover und Umgebung - S. 15

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Die Kalkhügel bei Hannover. 15 Zwischen ihm und dem Deister liegt die aus fünf Hügeln bestehende Kette des Gehrdener Berges. Auf dem 146 m hohen Borgberge, der die Reihe der Hügel im Norden eröffnet, soll vormals eine Burg gestanden haben. Die südlichste der Erhebungen ist der Süerser Berg. Er führt den Namen „Königsholz" und ist auf feinem Gipfel mit hohen, prächtigen Buchen gekrönt. Unter diesen findet man ein einfaches Denkmal aus Sandstein, dem Andenken des Hauptmanns von Holle gewidmet, der in der Schlacht bei Waterloo gefallen ist. Vor dem Borgberge liegt der Flecken Gehrden (2000 Einw.) mit einer im 13. Jahrhundert erbauten Kirche. Einen interessanten Anblick gewährt ihr Turm, der hoch hinauf mit Epheu dicht belaubt ist. Im Nordosten des Gehrdener Berges liegt das Dorf Leveste, in dessen Nähe Herzog Magnus „mit der Kette" im Jahre 1373 im Kampfe gegen seinen Schwager Otto von Schaumburg fiel. Dieser hatte sich mit der verwitweten Schwägerin des Herzogs Magnus verheiratet. Aber er war ein Freund des Sachsenherzogs Albrecht, mit welchem Magnus in blutiger Fehde lag. Deshalb grollte der Welfe feiner Schwägerin, und als sie mit ihren Schätzen in ihre neue Heimat zog, ließ er sie unterwegs überfallen und berauben. Dann rüstete er feine Leute und sagte Otto die Fehde an. Bei Leveste trafen sie am Jakobstage 1373 auf einander. Als Magnus seinen Feind in dem Haufen erblickte, stürzte er wie ein wilder Len auf ihn los, stieß ihn mit seiner Lanze vom Pferde und beugte sich über den Gefallenen, um zu sehen, ob noch Leben in ihm fei. Da aber sank er selbst tödlich getroffen über seinem Feinde nieder; O ttos Leibknappe hatte ihn rücklings durchbohrt. Die Braunschweiger flohen; Otto aber erwachte aus feiner Betäubung, und mit Hülfe der Seinen bestieg er fein Roß. Als ihm angesagt wurde, wie Magnus geschworen, er wolle die folgende Nacht auf fchaumburgifchem Gebiete zubringen, sagte er: „So soll mein Schwager darum nicht meineidig werden," und ließ die Leiche nach dem nächsten fchaumburgifchen Dorfe bringen, von wo sie nach der Ahnen- gruft im Dome zu Braunschweig überführt wurde. Im Jahre 1864 ist auf dem Schlachtfelde ein Denkmal aus Sandstein errichtet, in welches der zuvor daselbst vorhandene alte Denkstein eingefügt worden. In einem weiten Bogen von Norden bis Osten umgeben die übrigen Kalkhügel den Beuth er Berg. Im Norden sind der Mönkeberg und die Anhöhen von Limmer und Velber, im Nordosten der Lindener Berg zu nennen. Am letzteren hin führt die Straße nach Hameln. Verfolgen wir diese bis dahin, wo sich die Straße nach Nenndorf abzweigt, so stehen wir auf der Höhe des Tönniesberges (Antoniusberg), der als südliche Fortsetzung des Lindener Berges zu betrachten ist. Bei dem Dorfe Ronnenberg steigt die Landstraße wieder an. Sie führt hier auf den Gipsberg, der als eine geringe Bodenerhebung bis Weetzen reicht und mit den lieblichen Anlagen des Bettenser Gartens endigt. Der Hauptbestandteil aller dieser Berge ist kohlensaurer Kalk. Wir sehen hier viele Steinbrüche, aus deren tief in die Erde gehenden

13. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
134 Geschichte des Mittelalters. Iv. Zeitr. 2. Cap. §. 121—123. Von nun an zerfiel das Reich und wurde durch innre Kriege wie durch die wachsende Macht der Hanse bedrängt und König Erik Vii. zur Ausstellung des ersten Haandfestning, der Grund- lage spaterer Freiheiten des Reichstages (Danehofs), ge- zwungen 1282. 2. Gruppe- Norwegen bis zum Lode Magnus Vii. Lagabaecr 1280 *). (2. Per. Von Anfang des Christenthums bis zur Vereinigung mit Dänemark 1387.) §. 121. Große Unruhen und Thronstreitigkeiten zerrütten im ersten Jahrhundert des Zeitraums Norwegen, wo die Stif- tung des Erzbisthums Drontheim (1152) zu merken ist. König Swerrer war nach langer Zeit wieder der erste König, welcher eines natürlichen Todes starb (1202) aber unter ihm entstanden die Parteien der Birkenbeiner und Vagler, welche sich noch lange bekriegten und Könige einander entgegenstellten; doch erhielt sich hier am längsten die germanische Volksfreiheit. Erft um die Mitte Sec. 13 wurde die Ruhe durch Hakon V. den Alten (1217—1262),' welcher 1261 Island unterwarf, hergestellt und nun bestieg Magnus Vh. (Lagabäter) 1262—1280 als bedeu- tender Herrscher den Thron. Er machte große Verbesserungen in den Gesetzen des Reichs, ordnete die Thronfolge, vereinigte Island und Grönland mit Norwegen (1264) und verkaufte dagegen die Hebriden. 3. Gruppe. Schweden bis zum ^aufe der Folkunger **). §. 122. Nur allmählich wurde in Schweden das Christen- thum befestigt, während fortdauernde Kämpfe um den Thron wie die Eifersucht der Gothen und Sueonen das Land verheerten. Nach dem Erlöschen des Königshauses Stenkil um 1130 wurde von den Gothen Magnus der Starke zum König erwählt, *) Quellen: Heimskringla, Sverrerssagc. Kopeuh. isi3. - Hakonssage. Kopenh. 1818. Beide aus Sec 13. **) Quellen: Außer den oben §.7i. angeführten: Script, rerum Suecicar. in. aevi post. E. M. Fant ediderunt ac illust. E. G. Gei gcr et J. ».Schröder. Tom. Ii. Lpsal. 1828 sol. — D. G. v. Ekenvahl, Ge sch. des schmed. Volks Ii. Reichs. Wcim. 1827-28. Bd. 1. 2. L

14. Bilder von den deutschen Nordseeküsten und aus dem westlichen Tiefland - S. 273

1885 - Leipzig : Spamer
Fahrt nach Lüneburg und Celle (Harburg, Bardowik, Ülzen). 273 sächsischen Herzögen entbrannte, von denen letztere durch den Kaiser mit Lüne- bürg belehnt worden, da schlugen sich die Lüneburger auf Seite der Sachsen und verhandelten mit ihnen über Zusicherung ihrer Freiheiten für den Fall, daß der welfische Herzog Magnus vertrieben werde, der die Stadt von seinem Bergschlosse herab in jeder Weise belästigte. Er „achtete auf niemandes Be- schwerde und beschatzte die Unterthanen über Gebühr", heißt es von ihm, und so trieb er selbst die freiheitslustigen Bürger zu der That, die gar manchen Mannes Leben kosten sollte. In demselben Jahre 1371, als die Bürger von Hannover die feste Burg Lauenrode brachen, zerstörten auch die Männer von Lüneburg das Schloß auf dem Kalkberge. Die Waffen und Panzer unter fried- licher Kleidung verbergend, mit Frauen und Jungfrauen im Verein, welche Schwerter in den Falten des Gewandes trugen, zogen die Lüneburger um Lichtmeß zum Michaeliskloster, das damals am Fuße des Kalkberges lag; von dort gelangten zwei Männer mit List in das Schloß, stießen den Hauptmann desselben nieder, riefen die Genossen nach sich, und so fiel die Burg in die Hände der Städter. Am nächsten Tage aber einigten sie sich, Schloß und Kloster zu zerstören, wiesen den Benediktinermönchen einen neuen Bauplatz innerhalb der Stadtmauern an, brachen die Burg, daß kein Stein auf dem andern blieb, und ließen dann die Herzöge von Sachsen, die ihnen Privilegien und Freiheiten hatten verbürgen müssen, unter Jubel und Glockengeläute einziehen in die Stadt, die ihnen huldigte. Das alles war nur der erste Akt eines blutigeren Schauspiels. Das Ver- langen nach Rache wuchs auf in der Brust des Herzogs Magnus, und viel- leicht wäre es ihm, wie ein frommer Chronist meint, gelungen, die Bürgerschaft zu bestrafen, die Stadt wieder in seine Hände zu bringen, wenn er sein Werk mit Gott angefangen hätte. Statt dessen aber fragte er den Winzenburger Polter- geist Hoidike, der in diesen alten Geschichten eine große Rolle spielt, um seinen Rat, ob es ihm gelingen würde, Lüneburg bei Nacht zu ersteigen, und zwei- deutig kam die Antwort zurück, des Herzogs Mannen würden alle gesund hinein- kommen in die Stadt. In der Nacht des Tages der elftausend Jungfrauen, der St. Ursulanacht des Jahres 1371, ward die Überrumpelung Lüneburgs ver- sucht. Die sorglos gewordenen Väter der Stadt hatten zum erstenmal seit langer Zeit in dieser Nacht den Wachen gestattet, die Mauern ohne Schutz zu lassen, und so kamen 700 Ritter des Herzogs Magnus, die einzeln und ins- geheim von Celle aus vor Lüneburg gezogen waren, über die niedrigste Stelle der Mauer hinein in die Stadt. Aus dem tiefsten Schlaf, der in den ersten Morgenstunden den Menschen gefesselt hält, wurden die Bürger durch Waffen- lärm und Feuerschein und plötzlichen Schreckensruf emporgejagt. Da griffen sie im Nachtkleid zu den Waffen, da stürzten sie hinaus auf die Straßen, da weckte ihr Lärmruf die noch säumigen Schläfer und trieb sie an zu vereintem Kampf. Auf dem Markte geschart, warfen sie sich den Eindringlingen entgegen, und der Bürgermeister Viscule war unter den ersten, die für die Stadt ihr Leben ließen. In blutigen Wogen tobte die Brandung des Kampfes und wälzte sich näher und näher zum Rathaus, in welchem die Waffen der Bürger lagen, und das sie zu schützen suchten mit äußerster Kraft. Da rettete mit kühner List ein „geschwinder Mann", der Hauptmann Ulrich von der Weißenburg, die schon fast verlorne Stadt. Er ließ durch einen Trompeter die Herzoglichen zur Unterhandlung laden, Deutsches Land und Volk. X. Ig

15. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 130

1864 - Hannover : Hahn
130 Auch mit den Städten seines Landes, namentlich Brann- schweig, hatte er viel dnrchznfechten. So wie Reichthnm und innere Bedeutung des Gemeinwesens wuchsen, wollten die Städte auch eine größere Unabhängigkeit haben, ihr Gemeinwesen, den Umstän- den und eigenen Bedürfnissen gemäß, selbst 311 regeln. Namentlich strebten sie nach dem Privileg, sich selbst zu schützen, statt daß der Landesherr als Voigt der Schützende war; ferner nach eigener Gerichtsbarkeit und Freiheit der Wahlen für die städtischen Aemter. Solche Versuche nun wurden zwar, — wie 1340, — von Mag- nus blutig unterdrückt; allein sie wiederholten sich, und am Ende seiner Negierung hatte er nicht allein alle jene Privilegien den Städten geben müssen, sondern das reiche Brannschweig war auch im Besitz der Schlösser Scheningen, Assebnrg, Jerxheim, Hessen, Vorsfelde und Campen, theils durch Kauf, theils als Pfand für Darlehen, und hatte dadurch die eigene Macht dem Landesherrn gegenüber nicht wenig vergrößert. Allein nicht diese oder ähnliche Ereignisse, die sich mit schwanken- dem Erfolge hier nach großein, dort nach kleinerem Maßstabe in allen Ländern und Gegenden Deutschlands damals wiederholten, sind es, welche die Negierung Magnus des Frommen merkwürdig machen. Sie wird es im höchsten Grade durch die Familien-Ver- hältnisse und die dadurch entstandenen Verwickelungen der einzel- nen Linien im welfischen Hanse zur Zeit, als eine derselben, die .lünebnrg'sche, unter Herzog Wilhelm im Begriff war einzngehen. Es sei hierbei vorerst nochmals auf das verwiesen, was schon im vorigen §.17 bei Erwähnung der letzten Regierungsjahre jenes Fürsten gesagt ist. Um hier in zusammenhängender Erzählung der Schicksale der braunschweig'schen Linie zu gedenken, sei daran er- innert, daß Magnus nach dem Tode seines für die lünebnrgssche Succession bestimmten Sohnes Ludwig, sofort, den Tractaten von 1355 gemäß, dessen Bruder Magnus Ii. den Jüngern, Hguatus, an dessen Stelle und in dessen künftige Rechte einsetzte. Die Aussicht, daß sich in dieser Hand demnächst die meisten welfischen Besitzungen wieder vereinigen sollten, machen diese Per- sönlichkeit zu einer höchst merkwürdigen in der vaterländischen Ge- schichte. Von Jugend ans eigenwillig, veränderlich, ohne Ausdauer und nur der augenblicklichen Laune, nicht festen Grundsätzen fol- gend, war ihm das Fehde-Leben die einzige Beschäftigung, die sei- -

16. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 117

1912 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Wie die Eisenbahn die gewerbliche Arbeit fördert. 117 nach der Bahn hin geschichtet, und das war von großem Vorteil. Die Bestellungen blieben nicht aus; ein Güterwagen nach dem andern rollte hoch beladen mit Pflaster- und Bausteinen über die Schienen. Die wackere Hausfrau besorgte die schriftlichen Arbeiten, und nach einigen Jahren war der biedere Bergmann ein wohlhaben- der Steinbruchbesitzer. a. Gutsch. 2. „In diesem Jahre habe ich einen guten Roggenpreis erzielt,“ sagte der Gutsbesitzer Magnus zu seinem Freunde Bart, „ich habe volle 18 Mark für den Doppelzentner bekommen, und der Getreide- händler hat mir die Frucht selbst vom Hofe geholt.“ „Ich habe auch 18 Mark bekommen,“ sagte Bart, „aber mein Gut liegt 20 km von der Bahn entfernt. Die Fracht zwischen Gut und Bahn kostet mich mindestens 20 Pfennig für den Zentner; denn ich lade 25 Zentner auf den Wagen und muß für jede Fuhre 5 Mark zahlen. Die Eisenbahnfracht nach Posen kostet sodann noch 10 Pfennig für den Zentner; ich habe also in Wahrheit 30 Pfennig weniger erzielt als du und muß mit 17 Mark 70 Pfennig zufrieden sein. Das macht für 1000 Doppelzentner 300 Mark weniger an Gewinn.“ „Nun,“ erwiderte Magnus, „im nächsten Jahre wird ja die neue Kleinbahn in Betrieb kommen; die geht dicht an deinem Hofe vor- über; dann kannst du wenigstens an der Fracht für den Landweg etwas sparen.“ „Ich glaube, daß ich wenigstens die Hälfte davon sparen werde. Denn das Auf- und Abladen vereinfacht sich bedeutend, und mehr als 10 Pfennig wird die weitere Eisenbahnfracht auch nicht machen. Dann kostet mich die ganze Fracht bis Posen nur noch 20 Pfennig für den Doppelzentner, und ich habe 17 Mark 80 Pfennig, wenn du 18 Mark bekommst.“ „Das beste Geschäft mache ich immer noch mit der Milch,“ sagte Magnus nach einer kleinen Pause, „die kaufen sie in der Stadt für 20 Pfennig das Liter; davon bekommt der Milchmann, der den Verkauf besorgt, 5 Pfennig, und mir liefert er jeden Abend 15 Pfennig ab.“ „In diesem Punkte kann ich mich gar nicht mit dir vergleichen,“ antwortete Bart, „die Milch kann die lange Fahrt auf dem Land- wege nicht vertragen; an heißen Tagen wird sie regelmäßig sauer; ich muß sie deshalb an unsere Molkerei verkaufen und bin froh, wenn ich dort 8 Pfennig für das Liter erziele. Im nächsten Jahre wird das auch anders werden; die Eisenbahnfahrt wird ihr nichts schaden; ich schicke sie dann nach Posen und hoffe, abzüglich der Fracht, auf 13 Pfennig zu kommen. Dann will ich auch meinen Viehstand vermehren,“ H. Mahraun.

17. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 117

1903 - Essen : Baedeker
Wie die Eisenbahn die gewerbliche Arbeit fördert, 117 nach der Bahn hin geschichtet, und das war von großem Vorteil. Die Bestellungen blieben nicht aus; ein Güterwagen nach dem andern rollte hoch beladen mit Pflaster- und Bausteinen über die Schienen. Die wackere Hausfrau besorgte die schriftlichen Arbeiten, und nach einigen Jahren war der biedere Bergmann ein wohlhaben- der Steinbruchbesitzer. a. Gutsch. 2. ,,In diesem Jahre habe ich einen guten Roggenpreis erzielt,“ sagte der Gutsbesitzer Magnus zu seinem Freunde Bart, „ich habe volle 18 Mark für den Doppelzentner bekommen, und der Getreide- händler hat mir die Frucht selbst vom Hofe geholt.“ „Ich habe auch 18 Mark bekommen,“ sagte Bart, „aber mein Gut liegt 20 km von der Bahn entfernt. Die Fracht zwischen Gut und Bahn kostet mich mindestens 20 Pfennig für den Zentner; denn ich lade 25 Zentner auf den Wagen und muß für jede Fuhre 5 Mark zahlen. Die Eisenbahnfracht nach Posen kostet sodann noch 10 Pfennig für den Zentner; ich habe also in Wahrheit 30 Pfennig weniger erzielt als du und muß mit 17 Mark 70 Pfennig zufrieden sein. Das macht für 1000 Doppelzentner 300 Mark weniger an Gewinn.“ „Nun,“ erwiderte Magnus, „im nächsten Jahre wird ja die neue Kleinbahn in Betrieb kommen; die geht dicht an deinem Hofe vor- über; dann kannst du wenigstens an der Fracht für den Landweg etwas sparen.“ „Ich glaube, daß ich wenigstens die Hälfte davon sparen werde. Denn das Auf- und Abladen vereinfacht sich bedeutend und mehr als 10 Pfennig wird die weitere Eisenbahnfracht auch nicht machen. Dann kostet mich die ganze Fracht bis Posen nur noch 20 Pfennig für den Doppelzentner, und ich habe 17 Mark 80 Pfennig, wenn du 18 Mark bekommst.“ „Das beste Geschäft mache ich immer noch mit der Milch,“ sagte Magnus nach einer kleinen Pause, „die kaufen sie in der Stadt für 20 Pfennig das Liter; davon bekommt der Milchmann, der den Verkauf besorgt, 5 Pfennig, und mir liefert er jeden Abend 15 Pfennig ab.“ „In diesem Punkte kann ich mich gar nicht mit dir vergleichen,“ antwortete Bart, „die Milch kann die lange Fahrt auf dem Land- wege nicht vertragen; an heißen Tagen wird sie regelmäßig sauer; ich muß sie deshalb an unsere Molkerei verkaufen und bin froh, wenn ich dort 8 Pfennig für das Liter erziele. Im nächsten Jahre wird das auch anders werden ; die Eisenbahnfahrt wird ihr nichts schaden; ich schicke sie dann nach Posen und hoffe, abzüglich der bracht, auf 13 Pfennig zu kommen. Dann will ich auch meinen Viehstand vermehren. „

18. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 117

1907 - Essen Berlin : Bachmann Baedeker
Wie die Eisenbahn die gewerbliche Arbeit fördert. 117 nach der Bahn hin geschichtet, und das war von großem Vorteil. Die Bestellungen blieben nicht aus; ein Güterwagen nach dem andern rollte hoch beladen mit Pflaster- und Bausteinen über die Schienen. Die wackere Hausfrau besorgte die schriftlichen Arbeiten, und nach einigen Jahren war der biedere Bergmann ein wohlhaben- der Steinbruchbesitzer. a. Gutsch. 2. ,,In diesem Jahre habe ich einen guten Roggenpreis erzielt,“ sagte der Gutsbesitzer Magnus zu seinem Freunde Bart, „ich habe volle 18 Mark für den Doppelzentner bekommen, und der Getreide- händler hat mir die Frucht selbst vom Hofe geholt.“ ,,Ich habe auch 18 Mark bekommen,“ sagte Bart, „aber mein Gut liegt 20 km von der Bahn entfernt. Die Fracht zwischen Gut und Bahn kostet mich mindestens 20 Pfennig für den Zentner; denn ich lade 25 Zentner auf den Wagen und muß für jede Fuhre 5 Mark zahlen. Die Eisenbahnfracht nach Posen kostet sodann noch 10 Pfennig für den Zentner; ich habe also in Wahrheit 30 Pfennig weniger erzielt als du und muß mit 17 Mark 70 Pfennig zufrieden sein. Das macht für 1000 Doppelzentner 300 Mark weniger an Gewinn.“ „Nun,“ erwiderte Magnus, „im nächsten Jahre wird ja die neue Kleinbahn in Betrieb kommen; die geht dicht an deinem Hofe vor- über; dann kannst du wenigstens an der Fracht für den Landweg etwas sparen.“ „Ich glaube, daß ich wenigstens die Hälfte davon sparen werde. Denn das Auf- und Abladen vereinfacht sich bedeutend, und mehr als 10 Pfennig wird die weitere Eisenbahnfracht auch nicht machen. Dann kostet mich die ganze Fracht bis Posen nur noch 20 Pfennig für den Doppelzentner, und ich habe 17 Mark 80 Pfennig, wenn du 18 Mark bekommst.“ „Das beste Geschäft mache ich immer noch mit der Milch,“ sagte Magnus nach einer kleinen Pause, „die kaufen sie in der Stadt für 20 Pfennig das Liter; davon bekommt der Milchmann, der den Verkauf besorgt, 5 Pfennig, und mir liefert er jeden Abend 15 Pfennig ab.“ „In diesem Punkte kann ich mich gar nicht mit dir vergleichen,“ antwortete Bart, „die Milch kann die lange Fahrt auf dem Land- wege nicht vertragen; an heißen Tagen wird sie regelmäßig sauer; ich muß sie deshalb an unsere Molkerei verkaufen und bin froh, wenn ich dort 8 Pfennig für das Liter erziele. Im nächsten Jahre wird das auch anders werden; die Eisenbahnfahrt wird ihr nichts schaden; ich schicke sie dann nach Posen und hoffe, abzüglich der Fracht, auf 13 Pfennig zu kommen. Dann will ich auch meinen Viehstand vermehren.“ H. Mahraun.

19. Einleitung zur Universal-Historie - S. 295

1738 - Berlin : Nicolai
Kurtze Einleituug in die Sächsische Historie? 295 Ran man den Ursprung ihres Nahmens^- & wissen? Derselbe ist ungewiß, indem einige denselben von Saxis oder Steinen, einige von was anders herleiten wollen. was war bei den alten Sachsen vor ein Regiment? Sie wurden insgemein von Haupt-Leuten w gieret. Hatten sie also keine Röntge oder Fürsten? Nein. Ausser zu Krieges-Zeiten pflegten sie einen zmn Könige über sich zu erwehlen. wie hat der legte unter solchen Rönt- gen geheisten? Wittekindus der Erste, mit dem Zunahmen Magnus. Wenn ist die Bekehrung der Sachsen zum Christentum geschehen? Anno 785. da ist dieser Wittekindus zum ersten ge-78^ taufet worden. Wer drang aufdie Bekehrung der Sach- sen so sehr? Carolus Magnus, Römischer Kaiser. Was hatten sie vor ein Götzen-Bild , so sie verehreten? Es hieß Irmenleule, und war wie ein gewaffnesrr Mann gebildet. wo stund dieses Göyett-Bild? Inweflphalen. wer ist der erste Hergog zu Sachsen gewesen? " Eben dieser Wittekindus, welcher vom Kaiser Earl^;. Anno 785. darzu gemacht worden. $4 wo

20. Weltgeschichte in funfzig Lebensbildern - S. 208

1849 - Halberstadt : Frantz
r — 208 — aller Charakter, alle Sittlichkeit, aller männliche Ernst zu Grunde gerichtet. Er hielt seinen königlichen Hof mit Adalbert zu Goslar und auf der Harzburg in ärgster Üppigkeit und Schwelgerei. Bald nahm das ganze Reich Argerniß daran. Unter Annos Leitung umzingelten die Fürsten die Harzburg, vertrieben Adalbert, zwangen den liederlichen König eine Gemahlin (die tugendhafte Bertha, Tochter des italienischen Markgrafen von Susa) zu nehmen und ein besseres Leben zu versprechen. Allein das Versprechen wurde nicht lange gehalten. Dasselbe Schandleben begann. Sogar seine Gemahlin wollte er durch gedungene Schurken zur Untreue verlei- ten lassen. Durch ihre Unerschütterlichkeit nöthigte sie selbst ihrem Wüstling von Gemahl Achtung ab. Dazu kam der von Adalbert eingeflößte Haß gegen die Sachsen und eine ihm inwohnende Herrschsucht. Er legte den Sachsen immer höhere Steuern auf, behandelte ihren Herzog Magnus mit Verachtung, verband sich so- gar heimlich mit den Dänen gegen einen möglichen Angriff der Sachsen, kurz behandelte sie wie ein unterworfenes Volk. Er ließ eine Menge Schlösser im Lande anlegen und mit Franken besetzen, erlaubte ihnen jede Erpressung und Gewalthätigkeit, und nahm endlich den Herzog Magnus gefangen. Nun rotteten sich die Sachsen mit ihren Fürsten zusammen, ttomo an der Zahl. Sie sandten nach Goslar und verlangten von Heinrich, er solle die Burgen brechen, Magnus befreien, sein Hoflager von Goslar ent- fernen, das Hofgesindel und seine schlechten Rathgeber verjagen, Bertha liebreich behandeln, ein kaiserliches d. i. sittliches Leben füh- ren und die Sachsen in ihren alten Freiheiten schützen. Sie erhielten eine höhnische Antwort. Sie belagerten nun den König in seiner Harzburg, eroberten sie — Heinrich war entkommen — befreieten ihren Herzog (sein Bruder nahm 70 Schwaben in einer Burg ge- fangen, gegen diese ward Magnus ausgeliesert, daher das Sprich- wort: Ein Sachse ist so viel werth, als 70 Schwaben), aber schleiften noch nicht die Burg. Heinrich ging nach Worms, verkannte die Macht der Bürger, fürchtete sich zu sehr vor seinen großen Vasallen und bat aus einem Fürstentage zu Oppenheim um Hülse. Allein er musste doch mit den Sachsen Frieden machen, ihnen ihre Forde- rungen bewilligen und sich noch die Schleifung aller Burgen, auch