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1. Theil 1 - S. 187

1880 - Stuttgart : Heitz
Alexander der Große. 187 daß der König, der ihn scharf ansah, gleich alles Mißtrauen fahren ließ und unbesorgt die Schale an den Mund setzte, während er dem Arzte den Brief überreichte. Als dieser ihn gelesen hatte, wurde er zornig über die unwürdige Verleumdung und wollte sich rechtfertigen. „Sei ruhig, Philipp," antwortete ihm der König, „ich glaube, daß du unschuldig bist; der Erfolg wird es ja zeigen." — Er zeigte es auch wirklich: nach drei Tagen war Alexander so weit wieder hergestellt, daß er sich den Soldaten wieder zeigen konnte, die vor Entzücken gar nicht wußten, wie sie dem verständigen Arzte genug danken sollten. Wirklich war es auch die allerhöchste Zeit, daß Alexander sich wieder an seines Heeres Spitze stellen konnte; denn Darms kam eben heran und traf bei Jssus, da, wo Klein-Asien an Syrien stößt, in dem Winkel des mittelländischen Meeres, Cypern (Kypros) gegenüber, auf die Macedonier. Nichts hier von Alexanders kühnem Muthe und seinen trefflichen Maßregeln! Genug, er gewann den Sieg und Darins selbst entkam nur mit genauer Noth. Er hatte während des Treffens, nach der Sitte persischer Könige, auf einem hohen Wagen gesessen, und als nun die Flucht allgemein wurde, konnte der Wagen nicht schnell genug fortgebracht werden. Der König sprang daher schnell herunter, so schnell, daß er Schild, Mantel und Bogen darauf zurückließ, schwang sich aufs Pferd und jagte fort. Alles Gepäck fiel wieder in Alexanders Hände, aber auch, was den Darms noch mehr betrüben mußte, seine Mutier, die. liebste seiner Frauen und zwei seiner Töchter nebst seinem unmündigen Sohne. Als diese Frauen hörten, daß die Waffen und der Wagen des Königs von den Macedoniern aufgefangen wären, wurden sie sehr betrübt; denn sie zweifelten nun nicht an dem Tode desselben. Sogleich. schickte Alexander einen seiner Generale zu ihnen und ließ ihnen sagen: Darius sei weder todt noch gefangen, sondern glücklich entkommen; sie möchten sich daher trösten, es solle ihnen nichts Böses geschehen. Am andern Tage ging er selbst in Begleitung seines Lieblings Hephästion zu ihnen ins Zelt, und da sie diesen, der größer als Alexander war, für den König hielten und daher vor ihm niederfielen, so trat er bescheiden zurück und wies sie an Alexander. Die Damen waren bestürzt und fürchteten, dieser möchte empfindlich sein, daß sie ihn nicht gleich erkannt hatten; aber höflich erwiederte er: es habe gar nichts zu sagen, auch Hephästion sei ein Alexander. Und die ganze Zeit ihrer Gefangenschaft wurden sie mit der größten Auszeichnung behandelt.

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1. Teil 1 - S. 39

1890 - Breslau : Hirt
Neue Siege Alexanders. 39 riet vom Angriff ab. Nein!" rief Alexander, da mte sich der Hellespont schmen, wenn dies Flchen uns aufhalten sollte!" Damit jagte er mit der Reiterei hindurch und trieb den Feind in die Flucht. Im Getmmel der Schlacht wre der allzukhne König beinahe ums Leben gekommen. Zwei persische Feldherren, die ihn an dem hoch-wallenden Federbusche erkannten, sprengten auf ihn los. Er verteidigte sich tapfer; doch bekam er einen Hieb auf den Kopf, da der Helm zersprang, und als er sich gegen den Hauenden wandte, hob schon der zweite Perser das Schwert zum Todesstreiche auf. Aber in dem Augenblicke eilte Klitus, ein Macedonier, herbei und schlug dem einen Perser mit einem Hiebe Arm und Schwert zugleich zur Erde, während der König den andern erlegte. Durch den Sieg am Gramkus wurde Alexander Herr von Kleinasien. Im Sdosten dieses Landes liegt die Stadt Tarsus. An einem heien Tage lockte hier ein klarer Flu den König zum Bade; aber kaum war er im Wasser, als ihn ein Fieberfrost ergriff, so da man ihn schwer krank heraustragen mute. Die rzte hielten ihn fr verloren; dazu kam noch die Kunde, da der Perserknig Darins mit dem Hauptheere im Anzge sei. In dieser Not entschlo sich Alexanders Arzt, der Grieche Philippus, ein gefhrliches, aber entscheidendes Mittel anzuwenden. Eben bereitete er den wichtigen Trank, als der König von einem seiner Feldherren einen Brief erhielt, in welchem derselbe schrieb: Nimm dich vor Philippus in acht; er ist von Darius bestochen worden, dich zu vergiften". Schon trat Philippus, mit der Schale in der Hand, ins Zimmer, war aber so unbefangen, da der König unbesorgt den Trank zum Munde fhrte, während er dem Arzte den Brief berreichte. Dieser wurde zornig der die Verleumdung und wollte sich rechtfertigen. Sei ruhig, Philippus", sprach der König, ich glaube, da du unschuldig bist;'der Erfolg wird es zeigen". Er zeigte es wirklich; denn schon am dritten Tage stand der Genesene wieder an der Spitze des jubelnden Heeres. 4. Neue Siege Alexanders. An der Nordostecke des Mittellndischen Meeres, wo sich die Kste nach Sden hinunterzieht, lag der Ort Jssus. Hier stand Darius mit einem unermelichen Heere; dennoch wurde er geschlagen. Der Perserknig sprang aus seinem Wagen, lie Mantel, 333 Schild und Bogen zurck, warf sich auf sein Pferd und jagte davon; ;r' seine Mutter, Gemahlin und Kinder aber gerieten in Gefangenschaft. Alexander behandelte sie mit der grten Milde und Freundlichkeit. Bald darauf sandte Darius einen Boten und lie dem Sieger fr die Ge-fangenen ein hohes Lsegeld anbieten; auch wollte er die Hlfte seiner Lnder abtreten, wenn er dadurch den Frieden erlangen knnte. Alexander

2. Vorschule der Geschichte Europas - S. 46

1834 - Berlin : Enslin
46 und davon. Der sterbende Darius ließ sich aus dem Wagen heben, und in der Nahe hinlegen, wo eine Quelle sprang, und da kam auch schon ein Soldat des Königs Alexander, welcher seinen Durst stillen wollte, und fand den sterbenden König. Er trat zu ihm heran, und reichte ihm auf seine Bitte noch einen frischen Trunk, und jetzt befahl ihm der sterbende Darius, seinem Herrn Zusagen, daß er als ein siegreicher König den Mord eines Königs nicht ungerochen lassen sollte. Und bald darauf kam auch Alexand-r selbst, und fand den ausgestreckten Leich- nam des Hingeschiedenen Darius, den er mit solcher Herzensrührung betrachtete, daß ihm sogar Thranen in die Augen kamen. Er nahm seinen eigenen königlichen Mantel von der Schulter, und deckte ihn über die Leiche des Königs, den er nun seiner königlichen Würde ge- mäß begraben ließ. Die beiden verratherischen Feldher- ren ließ er einholen, und zur Strafe für den Verrath an ihren Herrn an das Kreuz schlagen. So endigte der König Darius, der in seinem Reiche ein guter Kö- nig war, und dem man mit Unrecht die Anschläge auf Philipps und Alexanders Leben Schuld gegeben hatte. Alexanders Charakterveränderung. Sein Weltreich. Sein früher Tod. § 28. Alexander aber war nun schon Herr über das persische Reich, und zog noch durch die östlichsten Theile desselben, bis in das fernste Land Indien. Wie er denn aber jetzt so viele asiatischen Länder zu beherr- schen hatte, daß die europäischen nur eine Kleinigkeit dagegen waren, so veränderte er nun allmählig auch seinen Charakter, und wurde aus einem menschenfreund- lichen europäischen König, ein stolzer asiatischer Despot. Das zeigte er vorzüglich gegen seine Feldherren, die größtentheils auch schon seinem Vater Philipp gedient hatten, der mit ihnen so freundschaftlich umgegangen war, daß sie an ihn herantraten und ihm wie Freunde die Hand geben durften. Nun aber sollten sie vor Alexander, wenn sie zu ihm kamen, auf die Knie fallen, und ihm göttliche Ehre erweisen, wie es die Völker Asiens gegen ihre Könige zu thün pflegten. Wie sie sich aber dessen weigerten, so überließ er sich seinem leidenschaftlichen Zorne so sehr, daß er sogar seinen

3. Griechische Geschichte - S. 445

1882 - Nördlingen : Beck
Schlacht bei Äaugameka. 445 stehende Heer umwandten, die andern aber ließen sie durchfahren, wobei freilich manche von den Leuten Alexanders unter den schrecklichen Sensen einen marlervollen Tod fanden. Die beiden Heeresabteilungen, bei denen die Könige, Darms auf seinem Wagen, Alexander zu Pferde, einander gegenüberstanden, der rechte macedonische Flügel und das persische Mitteltreffen, kamen zuerst ins Handgemenge. Denn Alexander führte die Seinen in schräger Ordnung gegen das Zentrum der Feinde, begierig, wie in den früheren Schlachten, die Entscheidung des Kampfes durch seine persönliche Thätigkeit herbeizuführen. Er trug eineu eisernen wie reines Silber glänzenden Helm, eine ebenfalls eiserne, mit Edelsteinen besetzte, fest an den Helm anschließende Halsberge, dann über dem Kleide einen bei Jssus erbeuteten Panzer von dichtgewobenem Liuueu und über diesem noch einen prachtvollen Reitermantel, den ihm die Stadt Rhodus verehrt hatte. Als Waffeu führte er Schwert und Speer. In der Schlacht selbst ritt er den edlen Bucephalus; bis zum Beginn derselben saß er auf andern Pferden, um die Kraft seines Schlachtrosses zu sparen. So griff er mit seinen Reitern und dem Fußvolk des rechten Flügels die Stelluug des Perserkönigs in dessen Mitteltreffen an und suchte selbst auf dieseu eiuzudriugeu, wühreud er in eilte Lücke, die in der feindlichen Schlachtliuie durch Abordnung eines ansehnlichen Reiterhaufeus entstanden war, einen Teil feiner Reiterei und seines Fußvolks wie einen Keil hineintrieb, um die Feinde in Unordnung zu bringen. Zu gleicher Zeit hatte sein äußerster rechter Flügel einen harten Kampf gegen persische Reiterei zu bestehen, die ihn in der Flanke anfiel und dem König in den Rücken kommen wollte. Seine Reiter, obgleich anfangs im Nachteile, vereitelten mit ausdauernder Tapferkeit diesen Plan des Feindes, so daß der König, im Rücken gedeckt, immer vorwärts dringen kouute. Doch fochten diesmal die Feinde auf allen Punkten mit Hartnäckigkeit: drei Gefechte waren zu gleicher Zeit auf dem rechten Flügel Alexanders im Gange: das seiner leichten Reiter hinter ihm, das der Mannschaft, die er zwischen die Hanptlinie des Feindes hineingeworfen hatte, und sein eigenes gegen Darius. Er griff diesen zuerst uur mit deu Reitern an, die seine Umgebung bildeten; dann rückte auch sein dichtgeschartes Fußvolk mit den starrenden Spießen nach. Die Überzahl itttd der tapfere Widerstand der um deu Perserkönig unmittelbar aufgestellten Truppen brachte Alexanders Leute auf kurze Zeit in Unordnung. Um so feuriger drang er selbst sogleich wieder vor, gerade auf Darms los, und die beiden Könige traten einander gegenüber. Jeder schleuderte seinen Spieß auf

4. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 11

1883 - Berlin : Schultze
Die Griechen. 11 338 Athener und Thebaner, durch Demosthenes zu einem Bündnis vereinigt, werden in der Schlacht der Chä-ronea von Philipp besiegt. Auf einer Versammlung der Griechen zu Korinth, an der die Spartaner nicht teilnehmen, wird Philipp zum Oberfeldherrn gegen die Perser ernannt, aber vor seinem Ausbruch nach Asien zu Ägä von Pausanias ermordet. 336-323 Alexander der Große, Schüler des Philosophen Ari-^totdcs Alexander erhält auf einer neuen Versammlung der Griechen zu Korinth wie sein Vater den Oberbefehl gegen die Perser, unterwirft die im Norden abgefallenen Völkerschaften, erobert und zerstört das empörte Theben. (Die Kadmea, die Tempel und das Haus des Dichters Pindar werden verschont.) 334 Übergang nach Asien. Sieg am Flusse Granikus in Mysien über die Feldherrn des Darius Kodomannus. Klitus, Alexanders Retter. Eroberung der Westküste Kleinasiens. Winterquartiere zu Gordium in Phrygien. 333 Alexander erkrankt zu Tarsus in Cilicien (sein Arzt Philippus), vernichtet das Heer des Darius der Jssus, erobert Syrien und geht nach Phönizien. 332 Tyrus (nach neunmonatlicher Belagerung), Palästina, Ägypten erobert. Gründung von Alexandria. Zug durch die libysche Wüste nach der Oase Siwah zum Orakel des Jupiter Ammon, von Ägypten zurück durch Palästina. Syrien, über den Euphrat, durch Mesopotamien, über den Tigris. 331 Sieg bei Gaugamela und Arb ela. Babylonien, Susiana, Persis erobert. 330 Zug Alexanders nach Medien. Darius durch den Satrapen Bessus getötet. 329 Alexander verfolgt den über den Oxus entflohenen Bessus, der ihm ausgeliefert und hingerichtet wird. Alexander dringt bis zum Jaxartes vor. 328 Tod des Klitus. Vermählung Alexanders mit Roxane, der Tochter eines baktrischen Fürsten. 327—325 Zug nach Indien. Unterwerfung des P o r u s. Umkehr am Hyphasis. e*eg über die Maller. Zug durch Gedrosiea, Karmanien, Persis. Die Flotte unter Nearch fährt an der Küste hin bis zur Mündung des Euphrat und Tigris. 324 Ankunft Alexanders in Susa. 323 Tod Alexanders zu Babylon. Das Reich Alexanders zerfällt in einzelne Staaten, von denen die hauptsächlichsten: Macedonien mit Griechenland. Syrien, Ägypten.

5. Griechische Geschichte - S. 424

1882 - Nördlingen : Beck
424 Vorbereitungen der Schlacht bei Jssus. folgen: wenn er das thue, werde er genesen. Fürs erste nun griff die Arznei den Kranken so heftig an, daß ihm sogar die Stimme verging und er in Ohnmacht fiel. Aber nach kurzer Zeit spürte er die Wiederkehr der Lebenskraft in seinem ganzen Körper und bald konnte er sich wieder seinen Kriegern zeigen, welche schon daran verzweifelt hatten, ihren König noch einmal zu begrüßen. Indessen hatte Darius im Innern seines Reiches ein unermeßliches Kriegsheer zusammengebracht, mit dem er sich den Gegenden näherte, in welchen Alexander stand. Er selbst führte den Oberbefehl, da er unter seinen Heerführern keinen gefunden hatte, dem er denselben anvertrauen konnte. So überschritt er den Euphrat und lagerte sich zwischen diesem Flusse und dem Gebirge Amanus, in einer Landschaft, deren weite Flächen für sein Heer und besonders die zahlreiche Reiterei äußerst günstig gewesen wären, wenn ihn hier das Schicksal mit dem Feinde zusammengeführt hätte. Zu derselben Zeit aber, da die Perser über den Euphrat gegangen waren, lag der macedonische König krank in Tarsus. Uud als dieser von der lange dauernden Krankheit genas, rückte er auch noch nicht sofort weiter gegen Osten, sondern fand es notwendig, fürs erste noch einige cilicische Seeplätze im Westen von Tarsus zu unterwerfen. Dieses Zögern Alexanders, das so ganz von seiner bisherigen Beweglichkeit verschieden war, ließ den Perserkönig glauben, Alexander wolle Durch den Anmarsch seiner gewaltigen Heeresmacht eingeschüchtert in seiner jetzigen Stellung bleiben. Und ohnedies fehlte es in der Umgebung des Perserkönigs nicht an solchen Leuten, die sich demselben dadurch angenehm machen wollten, daß sie ihn in seinem Irrtum bestärkten: das macedonische Heer, sagten sie, werde durch die Hufe der persischen Reiterei zerstampft werden. Durch diese falsche Meinung verlockt verließ Darius die ihm günstige Stellung, um angriffsweise gegen die Macedonier vorzugehen. Alexander war auf die Nachricht, daß die Perser nur ein paar Tagemärsche entfernt ständen, aus Cilicien mit seinem Heere um den Meerbusen von Jssus herum und dann wieder südlich gezogen, als wollte er den Weg nach Syrien einschlagen. In Jssus hatte er die kranken Leute von seiner Mannschaft zurückgelassen. Unerwartet erschien Darius plötzlich mit seiner ganzen Armee im Rücken des griechischen Heeres, besetzte Jssns, das Alexander-eben erst verlassen hatte, und ließ die dort vorgefundenen Kranken aufs grausamste verstümmeln. Etliche dieser Leute, denen man die Hände abgehauen hatte, schleppten sich in das Lager Alexanders und verkündigten die Nähe des Feindes. Sogleich schwenkte Alexander in der Richtung auf

6. Altertum - S. 51

1889 - Hannover : Helwing
Alexanders Zug nach gypten. 51 In der Schlacht am Granikus wre Alexander beinahe ums Leben gekommen. Zwei Perser, die ihn an dem Federbusche erkannten, sprengten auf ihn ein. Er verteidigte sich tapfer; doch bekam er einen Hieb, da der Helm zersprang, und als er sich gegen den Hauenden wandte, erhob schon der zweite Perser das Schwert. Aber in demselben Augenblicke eilte K l i t u s, ein Macedonier, herbei und schlug dem einen Perser mit einem Hiebe Arm und Schwert zugleich zu Boden, während der König den andern erlegte. Auf dem Zuge durch Kleinasien kam er nach Gorbion, wo sich ein alter Kriegswagen mit einem verschlungenen Knoten befand; wer denselben lste, sollte nach einem Orakelspruche die Herrschaft der Asien erlangen. Alexander zerhieb ihn mit dem Schwerte. In der Stadt Tar^us in Cilicien badete sich Alexander an einem heien Tage in dem Flusse Cydnusi kaum aber war er im Wasser, als ihn ein starker Fieberfrost berfiel. Halbtot wrbe er herausgetragen, und die rzte wagten kein Mittel mehr anzuwenben. Dazu kam die Nachricht, der Perserknig Darius Kobo-mannus sei mit dem Hauptheere im Anzge. In dieser Not entschlo sich Alexanders Arzt, der Grieche Philivvus. ein gefhrliches, aber entscheibenbes Mittel anzuwenben. Eben bereitete er den Trank, als ein Bote von Parmenio dem König einen Brief brachte, worin er schrieb: Nimm dich vor Philippus in acht: er ist von Darius bestochen werben, bich zu vergiften." Alexanber las und berlegte. Da trat Philippus herein, die Schale in der Hand haltenb, aber mit so unbefangener Miene, ba der König alles Mitrauen aufgab und unbesorgt die Schale an den Mund setzte, während er dem Arzte den Brief berreichte. Als Philippus ihn gelesen hatte, wrbe er zornig der solche Verleumbung und wollte sich rechtfertigen. Sei ruhig, Philipp," antwortete ihm der König, ich glaube, ba bu unschulbig bist; der Erfolg wirb es zeigen." Er zeigte es auch wirklich: schon nach brei Tagen stanb Alexanber wieber an der Spitze seines jubelnden Heeres. 2. Jssus; Zug nach gypten. Darius hatte bei Jssus em Heer von 200 000 Mann gesammelt; gegen dieses zog Alexander jetzt. Mit eine schwere Gewitterwolke kam die macedonische Phalanx heran-da die Perser trotz ihrer bermacht ein Grauen berfiel. ^l$cn m L b^d lste sich das ganze Heer in wilde Flucht auf; der 100 000 Per,er blieben auf dem Platze. Selbst der Wagen des 333 Partus konnte wegen der vielen Leichen nicht von der Stelle qeriieft Der Perferknig sprang heraus, lie Mantel, Schild und Bogen ^zuruck, warf sich auf fem Pferd und entfloh. Seine Mutter, seine Gemahlin, zwei Tochter und ein unmndiger Sohn fielen in die Hnde be8 teets. Sie brachen m lautes Wehklagen aus, weil sie glaubten, Ixss! 9en< ?(5a"ber ^er gab ihnen die Versicherung, da Darms noch lebe, und behandelte die hohen Gefangenen mit der grten S ^ - Hochachtung. Als spter Darius hiervon Nachricht'erhielt, streckte^er^die Hnde gen Himmel empor und tief: Götter, erhaltet mir Dankbar erzeigen kann; habt ihr aber T>en c^?acht bei Ifsus wollte Darius gegen die Abtretung seines halben Reiches sich den Frieden erkaufen; aber Alexander willigte 4*

7. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 75

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Schlacht bei Jssus. 75 Berge postierte er auch gegen Alexanders rechten Flügel etwa zwanzigtausend Mann; von diesen bedrohte ein Teil den Rücken von Alexanders Heere. Denn der Berg, auf dem sie standen, hatte an einer Stelle bedeutende Einschnitte, ähnlich den vom Meere gebildeten Buchten, sprang dann wieder in einer Biegung vor und brachte so diejenigen, welche an seinem Fuße ausgestellt waren, hinter Alexanders rechten Flügel zu stehen. Die übrige Masse seiner Leicht- und Schwerbewaffneten, nach Völkerstämmen in nutzloser Tiefe zusammengedrängt, befand sich im Rücken der griechischen Mietstruppen und des in der Schlachtlinie aufmarschierten Barbarenvolkes. Inzwischen ließ Alexander beim weiteren Vorrücken in das sich immer weiter öffnende Gelände seine Reiterei auf beiden Flügeln aufmarschieren. Nunmehr hatte Darius seine Aufstellung vollendet und gab der Reiterabteilnng, welche er über den Fluß in der Absicht vorgeschoben hatte, nm sein Heer ungestört ordnen zu können, das Zeichen zum Rückzug. Den größten Teil derselben stellte er dann auf seinen rechten Flügel dem Meere zu gegen Parmenio, weil dort die Örtlichkeit eher eine Entfaltung der Reiterei gestattete; doch beorderte er einen anderen Teil auch auf den linken Flügel nach den Bergen zu. Als er aber bemerkte, daß sie hier wegen des beschränkten Raumes von keinem Nutzen seien, so ließ er auch sie größtenteils sich auf seinen rechten Flügel hinüberziehen. Er selbst nahm seinen Standpunkt in der Mitte der ganzen Schlachtordnung ein. Alexander stellte die Agrianer unter Attalus nebst einigen Reitern und Bogenschützen hakenförmig gegen den im Rücken liegenden Berg, so daß auf der rechten Flanke seine Schlachtlinie sich in zwei Flügel teilte, deren einer dem Darius und der persischen Hauptmacht jenseits des Flusses, der andere den auf dem Berge in seinem Rücken ausgestellten Feinden die Spitze bieten sollte. Da er aber bemerkte, daß die feindliche Schlachtlinie seinem rechten Flügel gegenüber nichts weniger als dicht geschlossen sei, zugleich aber zu besorgen war, die Perser möchten ihn auf dieser Seite weit überragen, so beorderte er zwei Abteilungen seiner Gefolgsleute, sich aus der Mitte unbemerkt auf den rechten Flügel herüberzuwenden. Auch zog er zugleich auf seiner rechten Flanke die Bogenschützen nebst einem Teile der Agrianer und der griechischen Mietstruppen mit in die Linie und dehnte diese so noch über den Flügel der Perser aus. Als nämlich die auf den Anhöhen stehende feindliche Heeresabteilung nicht herabkam, vielmehr, durch einen auf Alexanders Befehl von den Agrianern und etlichen Bogenschützen wider sie ausgeführten Angriff mit leichter Mühe aus ihrer Stellung am Bergabhang geworfen, sich auf die höchste Spitze flüchtete, so überzeugte er sich davon, daß er auch

8. Geschichte des Alterthums - S. 197

1861 - Leipzig : Brandstetter
197 §. 5. Kämpfe um Alexanders Herrschaft. Ausgang des griechischen Reiches. Nach dem ersten Tumulte vereinigte sich die Umgebung des geschie- denen Königs dahin: daß der Oberste der Leibwächter, Perdikkas, welchem Alexander sterbend seinen Siegelring übergeben hatte, und Meleagros, einer der bedeutendsten Feldherren, die Vormundschaft über den schwachsinnigen Stiefbruder Alexanders, Philipp Arrhidäus, führen sollten, der einst- weilen mit dem Namen eines Königs beehrt wurde. Alexanders Sohn von Roxane wurde erst nach dem Tode des Vaters geboren. Daß eine solche Uebereinkunft nicht von Dauer sein konnte, liegt am Tage. Perdikkas wußte seinen Mitregenten nebst seinem ganzen Anhänge aus dem Wege zu räumen. Es war dies der Anfang einer gräuelvollen Verwirrung, welche mehrere Menschenalter hindurch die Länder des Ostens und Westens in Aufruhr und Elend stürzte. Noch lag des Königs Leiche unbeerdigt im Palaste zu Babylon, als Roxane sich nicht scheute, durch eine schreckliche Thal sein Andenken zu kränken. Sie lockte des Königs zweite Gemahlin, die persische Königs- tochter Statira, nach Babylon und ließ sie dort, nebst ihrer Schwester, des Hephästion Wittwe, meuchlings ermorden und die Leichen in die Tiefe eines Brunnens versenken. Des Darius Mutter, die greise Königin Si- sygambis, erlebte diesen Schmerz nicht mehr. Ans die Kunde von dem Tode Alexanders, der sie gleich einem Sohne geehrt, zerriß sie ihre Kleider, verhüllte sich das Haupt und, schweigend aus ihren Teppich sich niederlegend, nahm sie weder Speise noch Trank, bis sie am fünften Tage verschied. Bald darauf genas Roxane eines Sohnes, den das Heer als den jungen König Alexander mit Jubel begrüßte. Jetzt erst wurden die Lei- chenfeierlichkeiten für den gestorbenen Helden angeordnet. Mit einem groß- artigen Trauerzuge sollte die Leiche in die altmacedonische Königsstadt Aegä geführt werden. Der ägyptische Statthalter Ptolomäus brachte es jedoch dahin, daß sie in Alexandria beigesetzt ward. In Griechenland war kaum die Nachricht von Alexanders Tode be- kannt geworden, als Athen in leidenschaftlicher Hast für einen neuen Ver- such zur Erringung der Freiheit zu arbeiten begann. Umsonst mahnte Phokion und seine Genossen, doch wenigstens abzuwarten, wie die Verhält- nisse sich in Macedonien gestalten würden. Die Athener brannten vor Begier, noch einmal im Kampfe für Hellas voranzugehen. Demosthenes, welcher eine kurze Zeit verbannt war, kehrte mit allen Ehren in die Va- terstadt zurück; ihm standen die Redner Lykurgos und Hyperides zur Seite. Noch einmal schien der alte Geist Athens neu aufzuleben. Alle Männer unter vierzig Jahren traten zu den Waffen; Geldbeiträge und Hülfsmann-

9. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 79

1912 - Leipzig : Voigtländer
Die Schlacht bei Gaugamela. 79 frästen nachts ungefähr um die zweite Nachtwache auf, um mit Tagesanbruch mit den Feinden ins Gefecht zu kommen. Als Darius vom Anmarsche Alexanders Kunde erhielt, stellte er sein Heer in Schlachtordnung auf: desgleichen rückte ihm Alexander gefechtsbereit entgegen. Noch waren beide Heere etwa 60 Stadien (11 km) voneinander entfernt, ohne einander zu Gesicht bekommen zu haben, weil sich einige Anhöhen zwischen ihnen befanden. Sobald aber Alexander bis auf etwa 30 Stadien nähergerückt war und fein Heer bereits über die letzte Hügelkette herabzog, wurde er von hier aus des Feindes ansichtig und ließ seine Truppen Halt machen. (Nach einem Kriegsrate ließ er das Heer sich in der Ordnung lagern, wie man in den Kamps ziehen wollte.) Darius blieb mit seinem Heere die Nacht über in derselben Stellung, welche er gleich anfangs eingenommen hatte, nicht nur weil sein Lager ohne gehörige Verschanzungen war, sondern zugleich auch, weil er von feiten des Feindes einen nächtlichen Überfall befürchtete. (Im persischen Heere, das sich aus fast lauter leichtbewaffneten Truppen zusammensetzte, stand auf den Flügeln Reiterei, in der Mitte Reiterei und Fußvolk gemischt. Auf mazedonischer Seite nahm die Phalanx der schwerbewaffneten Pezetären die Mitte ein, rechts von ihr standen die Hypafpisten; den rechten Flügel hatte die schwere Reiterei der Hetären inne, den linken die der Bundesgenossen und der Thefsalier unter Parmenios Befehl.) Auf diese Weise war das erste Treffen Alexanders aufgestellt. Er bildete aber in dessen Rücken noch eine zweite Linie und gab so der Phalanx eine doppelte Front. Den Anführern dieser Hinteren Linie wurde zugleich die Weisuug erteilt, wofern sie etwa die Ihrigen vom persischen Heere umzingelt sehen würden, so sollten sie Kehrt machen und also den feindlichen Angriff erwarten. (Hakenförmig zurückgebogen wurden vor beiden Flügeln Abteilungen zu Fuß und zu Pferde, meist leichtbewaffnete, zur Sicherung der Flanken aufgestellt.) Zur Bedeckung des Gepäcks wurde das thracische Fußvolk bestimmt. Die ganze Heeresmacht Alexanders betrug gegen 7000 Mann zu Pferde und ungefähr 40000 zu Fuß. Als aber jetzt die beiden Heere einander näher rückten, da sah man, daß Darius mit seiner Leibwache (in der Mitte der persischen Linie) Alexandern selbst und der (von ihm persönlich geführten und den rechten Flügel des mazedonischen Heeres bildenden) königlichen Leibfchar zu Pferde gegenüberstanden. Alexander ließ seine Leute sich mehr nach rechts hin ziehen, die Perser aber machten eine Gegenbewegung und dehnten ihren linken Flügel weit über den Feind aus. Bereits trabten auch die seythischen Reiter heran und näherten sich der vor Alexanders Flügel aufgestellten Abteilung. Dessenungeachtet zog dieser immer weiter

10. Alte Geschichte - S. 298

1779 - Leipzig : Weidmann
298 I'hauptth. Alte Gesch. Viii Buch. Alexander fragte ihn darauf, ob er etwas brauch- te, worinne er ihm gefällig feyn konnte? Jezr weiter: nichts, antwortete der Philosoph, als Daß Sie mir etwas aus Ser Sonne gehen. Die- se seltene Genügsamkeit eines Mannes, der nichts halte, und doch auch nichts begehrte, dem, sei. ner erhabenen Denkungsart nach, selbst ein Kö. nig nichts geben konnte, erregte die Bewunde- rung Alexanders. Xvare ich nicht Alexander, sagte er, so möchte ich wohl Diogenes feyn. Er bekriegt V. Alexander zog nunmehr mit seinem Kriegs- die Per»cr. aus Europa nach Asten wider die Perser los. Er hatte noch nicht vierzigtausend Solda. ten: und dieses schien gegen einen König, der ihm leicht zehnmal so viele entgegensetzen konnte, auch gegen ein Reich, das so viele hundert Mei- len im Umfange hatte, viel zu wenig. Aber es kommt niemals blos auf die Menge der Men- schen, sondern auf ihre Eigenschaften an. Alex- anders Soldaten waren damals die besten in der Welt an Kriegszucht, Erfahrung, Tapferkeit, Treue und Fertigkeit alle Beschwerden auszuste- hcn. Das persische Kriegsheer hingegen war aus vielerley Völkern zusammengesetzt, die we- nig Uebereinstimmendes mit einander hatten, und der größte Theil davon war ungeübt, focht nur gezwungen, hatte auch keinen so kriegerischen König zum Anführer. Dieses war eben der Hauptvortheil Alexanders, daß er den Krieg zu führen weit bester verstand, als der persische Kö- nig Darius, sich immer selbst bey seinen Sol. daten /

11. Fragenheft zur Geschichte - S. 8

1913 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Welche Taten aus der Jugend Alexanders weisen darauf hin, da er zum groen Helden geboren war? Aus welchen Worten seines Vaters ist ersichtlich, da dieser Alexanders knftige Gre voraussah? 2. Diogenes. Was knnen wir aus der Lebensweise des Diogenes lernen, wenn wir dabei den Blick auf seine Bedrfnisse richten? Wie verlief die Begegnung zwischen Alexander und Diogenes? 3. Zug nach Persien. Der gordische Knoten. Auf welche Weise kam Kteinasien in die Gewalt Alexanders? Welchen Beitrag zur Charakteristik Alexanders liefert uns die Erzhlung von dem Zerhauen des gordischen Knotens? 4. Philippus. Bestimme die Lage von Tarsus! Auf welche Weise zog sich Alexander in Tarsus, eine schwere Krankheit zu? Wie bewies Alexander seinem Leibarzt Philippus sein unbedingtes Vertrauen? 5. Darius wird bei Issus besiegt. Bestimme die Lage von Jssus! Welchen Ausgang nahm die Schlacht bei Jssus? Beurteile das Verhalten Alexanders gegen die Familie des Perserknigs Darms! Welchen Beitrag zur Charakterzeichnuug Alexanders liefert das Gesprch zwischen Alexander und Parmenio, als die Gesandten des Darius dem Alexander die Hand seiner Tochter und ganz Vorderasien bis zum Euphrat anboten? 6. Darius' Ende. Auf welche Weise brachte Alexander durch eine Grndung in gypten sein An-denken zur tglichen Erneuerung? Welche Folgen hatte die Schlacht bei Gaugamela? Wie starb Darius? Welcher Charakterzug Alexanders erhellt aus der Behandlung des Beffns und aus fernem Verhalten gegen den toten Darius? 7. Klitus. Welche Charaktersehler Alexanders treten nach der Einnahme Persiens an ihm hervor? 8. Zug nach Indien. Reise von der Heimat ans nach Indien! Welche merkwrdige Art der Kriegsfhrung machte Alexander den Sieg der den König Porus schwierig? In welches Verhltnis trat Alexander zu dem unterworfenen König Poms? 9. Rckkehr. Warum kehrte Alexander um? Auf welche Weise sollte die Rckkehr in die Heimat bewerkstelligt werden? Von welcher Wirkung war Alexanders vorbildliches Ertragen von Strapazen ans sein Heer? 10. Tod. Wie wenig vorbildlich lebte Alexander in Babylon? Auf welche. Weise wollte Alexander feine Herrschaft in Persien fest begrnden? Wie soll Alexander die Frage seiner Nachfolge erledigt haben?

12. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 12

1817 - Karlsruhe : Müller
»r Vorbereitung. »6. zwei Völker gleichsam Erbfeinde gegeneinander; und nach- dem die Griechen mit dem benachbarten Könige Philipp von Macedonien in eine Art Vereinigung gekommen, so sollte unter Commando des Philipps das Persische Reich, dessen Macht im Abnehmen stand, angegriffen werden; aber Philipp wurde während der Zurüstung ermordet. 2hm folgte sein aojähriger Sohn Alexander/ der mit den Grie, chen in dieselben Verhältnisse sich zu stellen vermochte, in welchen sein Vater gestanden. Um diese Zeit regirte in Persien Darius Iii. Kobomanus. Er für seine Person war ein edler und groser Fürst; aber in seinen Heeren war Weichlichkeit und Ueppigkeit eingerissen. So klein auch Alexanders Armee war, so war es doch kein Wunder, daß er des Darius fast unzählige Heere überall schlug, und durch drei Hauptschlachten das Persische Reich unter sich brachte, nachdem der gute Darius von einem seiner Statt- halter ermordet worden ist. So wurde Alexander der erste weltherrschende Europäer. — Dieses ist geschehen ums I. d. W. 3600, oder 330 Jahre vor Ehr. Geb. §. 16. Auguslus. (Etwa 30 I. v. C.) Nur wenige Jahre überlebte Alexander seine Siege. Nach seinem Tode theilten sich seine Feldherren in die eroberte grose Monarchie; und so entstanden mehrere Reiche und Staaten, unter welchen aber die nöthige Eintracht nicht auflcben noch bestehen konnte. — Wahrend der Zeit er- reichte die politische Macht der Römer ein berühmtes An- sehen. Bei ihnen suchten daher die in abwechselnde Zwiste gerathenen Griechische Staaten bisweilen Beistand; und den Römern war solches Ansuchen immer gelegen. Die Folge davon war, daß nach einer bei den Römern aufgc- kommenen schlauen Politik die meisten Griechischen Staa- ten eine Römische Beute geworden sind, welche Beute jedoch dem gemeinen Wesen dex Römer verderblich ward, schreckliche Bürgerkriege erregte, und ihre republikanische Verfassung zerriß; worauf die Welt-Monarchie der Römer

13. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 206

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
206 Weltgeschichte. Erster Haupttheil. I. d. W. 2. Alexander und viele andere Fürsten 3648*398?. oder Feldherren führen in der Geschichte Warum die den Namen Der (Große blos deßwegen, Fürsten groß sie sich in wichtigen Kriegen hervorge- genanntwer* ^an, mehrere Länder und Völker bezwun- ul onnen. _ oder überhaupt einen Theil der Welt durch ihre Handlungen erschüttert haben. Es ist wahr, daß zu einem vortrefflichen und siegreichen Krie- ger große Eigenschaften gehören. Aber wenn er nicht auch große Tugenden besitzt, wird er ein sehr schädlicher Mann für das menschliche Geschlecht. Kein Fürst der alten Zeiten hat die Eroberungssucht weiter getrieben, als Alexander; nur zu seinein ehr- geizigen Vergnügen war er barauf bedacht, Millio- nen Menschen durch unaufhörliche Kriege unglücklich zu machen. Anfänglich konnte man ihn wirklich ei- nen liebenswürdigen Helden nennen , da er Menschen- liebe, Großmuth und andere Tugenden mit der Ta- pferkeit verband. Nachmals aber, da er, welcher so viele Feinde überwunden hatte, selbst von mancher- ley Lastern überwunden wurde, war er dem Da- rius, welcher die Liebe seiner Unterthanen, ungeach- tet seiner Schwachheiten, verdiente, weit nachzusetzen. Man bewunderte dennoch vorzüglich die glückliche Ver- wägenheit Alexanders So gern wenden die Men- schen denjenigen Unternehmungen Lob uní) Bewunde- rung zu, welche Aufsehen und Erstaunen verursachen, ungewöhnlich starke Kräfte erfordern, und einen aus- serordentlich erwünschten Fortgang haben. 3. 2. Warum bat man so viele Fürsten und Feldherren mit den» Namen der Großen belegt? — Was gehörte dazu, wenn sie diesen Namen mit Recht führen sollten? — Worin bestand die vermeinte Größe des Alexanders? — Hat er nicht allein andere, sondern auch seine lasterhaften Neigungen zu besiegen gewußt? — Verdient er in seinen lehre» Jahren dem Darius, welchen er überwand, vorgcjogc» zu werden? —. Wie kam es aber doch bco dem allen, daß die Menschen Alexander« »u asten Zeiten fo sehr bewundert haben?

14. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 81

1878 - Danzig : Gruihn
Alexanders Feldzug gegen die Perser und andere Völker. 81 ^ndeß kam ein eilender Bote von einem treuen Feldherrn Alexanders mit folgendem Schreiben: „Traue dem Philippus nicht, der Perserkönia soll ihn bestochen haben". — Alexander legte den Brief unter sein Kopfkissen. Philippus trat herein mit einer ruhigen, freien Miene; mit fester Hand reichte er Alexander den Becher. Dieser nahm mit der einen Hand den Becher und trank ihn aus, mährend er mit der andern den Brief an Philipp gab. Der Arzt ward unwillig über die Beschuldigung; Alexander suchte ihn zu beruhigen und sagte: „Der Ausgang wird dich rechtfertigen". Und nach wenigen-tagen stand Alexander wieder gesund unter feinen jubelnden Soldaten. Alexander der Große. (Nach der antiken Büste im capitolin. Museum.) Schlacht bei Jssus. 333. Nun drang Alexander unaufhaltsam in Klein-Asien vor. Darius erwartete ihn bei Jssus mit einem Heere von 600,000 Mann. Aber wie eine schwere Gewitterwolke kamen die Schaaren Alexanders unverzagt heran, so daß die Perser trotz ihrer Ueberzahl ein Grauen überfiel. Sie wichen zurück; bald löste sich das ganze Heer in wilde Flucht auf. Schrecklich war das Gemetzel; über 100,000 Perser blieben auf dem Platze. Darius Wagen konnte wegen der Menge der um ihn aufgehäuften Leichen nicht von der stelle gerückt werden. Der Perferkönig sprang hinaus, ließ Krüger, Bildcr aus der Weltgeschichte und Sage. 6

15. Das Altertum - S. 93

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Griechen. 93 ein kaltes und Helles Wasser. Alexander soll deswegen von Krämpfen, gewaltiger Hitze und anhaltender Schlaflosigkeit befallen worden sein. Alle Ärzte hätten ihm das Leben abgesprochen: nur Philippos, ein akarnanischer Arzt im Gefolge Alexanders, ein Mann, der sich in der Heilkunde den größten Rnf erworben und auch sonst nicht ohne Ansehen in dem Heere gewesen, habe sich erboten, ihn wiederherzustellen; habe auch bereits mit Alexanders Genehmigung den Becher in Bereitschaft gesetzt. In demselben Augenblick sei dem Alexander ein Brief von Par-menion übergeben worden, der vor Philipp warnte; denn, wie man sage, habe er sich von Dareios durch Geld bestechen lassen, Alexander mit Gift aus dem Wege zu räumen. Alexander aber habe nach Durchlefung des Briefes, noch während er ihn in den Händen gehabt, den Becher mit dem Trank ergriffen, den Brief dagegen Philipp zu lesen gegeben, so daß zu gleicher Zeit Alexander getrunken und Philipp das Schreiben des Parmenion gelesen habe. Übrigens sei auf der Stelle klar gewesen, daß Philipp bei seinem Trank ein gutes Gewissen habe; denn, durch den Brief nicht im geringsten erschreckt, habe er Alexander nur um so mehr zugesprochen, ihm auch in allem übrigen, was er verordne, zu folgen; folge er, so werde er gerettet werden. Und so sei Alexander von seiner Krankheit genesen; dem Philipp aber habe er bewiesen, daß er sein vertrauender Freund sei, sowie seiner übrigen Umgebung, daß nicht nur sie als seine Freunde von ihm eine jedem Argwohn unzugängliche Festigkeit zu erwarten hätten, sondern daß er auch dem Tode standhaft ins Auge sehe. d) Alexanders Verhalten gegen die Familie des Dareios nach der Schlacht bei Jssos. (H, 11 und 12.) In der Schlacht bei Jssos hatte Alexander auch die Familie des Perserkönigs gefangen genommen. Alexander behandelte sie großmütig. Einige der Geschichtschreiber Alexanders erzählen: in der nämlichen Nacht, in welcher er von der Verfolgung des Dareios zurückgekommen, habe er nach seinem Eintritt in das zu seinem Gebrauch ausersehene Zelt des Dareios ganz in der Nähe ein Wehklagen weiblicher Stimmen und anderes Geräusch derart vernommen. Auf die Frage, was das für Weiber seien und warum sie ihr Zelt so in der Nähe hätten, sei ihm gemeldet worden, die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darius hätten erfahren, daß sich des Dareios Bogen und das königliche Oberkleid in seinen Händen befänden und daß er auch seinen Schild mit zurückgebracht habe; darum beweinten sie jenen wehklagend als einen Toten. Dies hörend, habe Alexander den Leonnatos, einen seiner Vertrauten, mit dem Aufträge abgeschickt, ihnen zu melden, daß Dareios lebe, daß er aber Waffen und Oberkleid auf der Flucht im Wagen zurückgelassen habe und daß nur diese in seinen Hände seien. So sei denn

16. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 21

1901 - Leipzig : Renger
I. Das Altertum. 21 lften in Persien an. Alexanders Plan, den Orient zu hellenisieren, Sieger und Besiegte zu einer Nation zu vereinigen und ein groes macedonisch-persisches Weltreich zu grnden. Er heiratet die Tochter des Darius, viele Offiziere und Soldaten erhalten persische Frauen. Alexander verlangt gttliche Verehrung; Aufstand des macedonischen Heeres, Entlassung der Veteranen in die Heimat. 323 Tod Alexanders des Groen zu Babylon. Ii. Die Zeit der Diadochen. Schon zu Lebzeiten Alexanders wird eine Erhebung der Spartaner von Antipater, dem Statthalter Macedoniens, unterdrck. In Athen ist schines oerbannt, desgleichen Demosthenes (wegen Ber-untreuung ihm anvertrauter Gelder). Dieser kehrt aber bald znrck und bringt bei der Kunde von Alexanders Tode eine Erhebung Griechenlands unter Athens Fhrung zu stnde. 323322 Der lamische Krieg. Die Griechen sind zuerst siegreich, schlieen Antipater in Lamia ein, werden dann aber von Antipater und Krateros bei Krannon geschlagen. Athen mu eine macedonische Besatzung ausnehmen; Demosthenes flieht und ttet sich auf der Insel Mauria (bei Argolis) durch Gift. Nach dem Tode Alexanders wird Perdikkas zum Reichsverweser ernannt, die brigen Feldherren erhalten Statthalterposten; aber bald brechen lange und verwickelte Kmpfe zwischen ihnen aus, die das gewaltige Reich Alexanders vernichten. Der Versuch des Antigonus, des Statthalters von Phrygien, das ganze Reich zu vereinigen, wird von den brigen Statthaltern durch den Sieg bei 301 Jpsus vereitelt. Es entwickeln sich alsdann drei grere Staaten, deren Statthalter den Knigstitel annehmen, und eine Reihe kleinerer Reiche ohne politische Bedeutung: 1. gypten unter den Ptolemern; 2. Syrien unter den Seleuciden; 3. Maeedouien mit Griechenland unter den Antigoniden. Daneben: Bithynien, Pergamum, Pontus, Kappadocien u. a. m. Alle kommen unter die Herrschaft der Rmer. In Griechenland bilden sich der tolische und achische Bund, die anfangs erfolgreich fr die Befreiung Griechenlands von Macedonien kmpfen, spter aber aus Eifersucht sich gegen-feittg.. bekriegen. Die Acher mit Philipp Iii. von Macedonien, die toler mit Sparta verbndet. Eingreifen der Rmer: Philipp wird bei Kynoskephal geschlagen, der Konsul Flamininus verkndet bei den isthmischen Spielen die Freiheit Griechen-lands. Eine letzte Erhebung des achischen Bundes endigt mit 146 der Eroberung Korinths durch den Konsul Mnmmins, während Macedonien schon nach der Niederlage des Knigs Perseus bei Pydna rmische Provinz geworden ist. Die griechischen Städte behalten eigne Verwaltung und Gerichtsbarkeit, stehen aber unter der Botmigkeit des rmischen Statthalters von Macedonien. Als besondere rmische Provinz Achaja wird Griechenland erst 27 v. Chr. eingerichtet.

17. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 33

1889 - Berlin : Vahlen
34.35. Philipp u. Demosthenes. Alexander der Groe. 33 groen Vater noch bertraf. Philipp hatte den hochbegabten Knaben von dem gelehrtesten und weisesten Manne seiner Zeit, dem Philo-sophen Aristteles erziehen lassen. In alles menschliche Wissen seiner Zeit war er durch ihn eingefhrt worden, aber der Drang nach Ruhm und Ehren, die Sehnsucht, der Achilles seiner Zeit zu werden, erfllte den Zngling ganz. Ein Ro, das niemand zhmen konnte, den Bucephlus, hatte er schon als Knabe gebndigt, begierig und doch fast neidisch hatte er den Berichten von den Ruhmesthaten seines Vaters gelauscht, als Achtzehnjhriger entschied er die Schlacht bei Chronea er konnte herrschen und er wollte es. Die Griechen, welche seines Vaters Tod zu einem Aufstande benutzten, trieb er zu Paaren, die wilden Grenzvlker zwang er zur Ruhe, im Jahre 334 konnte er 334. den Zug nach Asien antreten. Mit wenig mehr als 30000 Mann wagte er den Angriff auf das ungeheure Perserreich. Die Statt-Halter des Perserknigs Darius Kodomannus traten ihm am Flchen Granlkus unweit des Hellespont entgegen. Khn strzte sich Alexander in das dichteste Gewhl, nur des Klitus Tapferkeit rettete ihn vor dem drohenden Tode, das Perserheer aber ward ge-schlagen, Kleinasien nun, in schnellem Zuge an der Westkste entlang, dann ins Innere (Lsung des gordischen Knotens), besetzt. Als im nchsten Zahre 333 der König Darius selbst in der Ebene bei Jssus 333. vor den Pforten nach Syrien mit einem zahllosen Heere den Mace-doniern sich entgegenstellte, wurde er vollkommen besiegt und mute seine Mutter, Weib und Kinder in Alexanders Hand lassen, der kurz vorher durch seinen treuen Arzt Philippus erst von schwerer Krankheit geheilt worden war. Der macedonische König verfolgte den Darius, der ihm die Hlfte seines Reiches fr den Frieden vergeblich geboten hatte (Parmemo), nicht in das Innere Asiens, sondern zog an Sy-riens Kste entlang, wo er nach 7 monatlicher Belagerung Tyrus ( 9) nahm, nach gypten, das stets widerwillig den Persern gehorcht hatte und in Alexander einen Befreier sah. An der westlichen Nil-Mndung grndete er hier Alexandra, die Stadt, die nun an Tyrus' Stelle den Welthandel mit dem Osten vermitteln sollte. Nach einem Zuge nach der Oase Siwah zum Tempel des Ammon, wo ihn die Priester als Sohn des Gottes begrten, machte er sich zum letzten entscheidenden Schlage gegen Darius auf. Durch Syrien, der den Euphrat und Tigris zog er und schlug 331 vernichtend des Darius Hunderttausende bei Gaugamela nahe Ninive ( 8). 331. 35. Alexander der Groe. B. Von Gaugamela bis zu Alexanders Tod. Ernstlichen Widerstand hatte Alexander jetzt Junge- Mller, Leitfaden f. d. Geschichtsunterricht. Z

18. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 62

1895 - Leipzig : Voigtländer
62 Geschichte der Hellenen. Zeit die Gedanken beschäftigt und die Gemüter beherrscht hatte. — Alexanders gesamte Heeresmacht bestand aus etwa 7000 Mann Reiterei und gegen 40 000 Mann Fußvolk. — Als aber jetzt die Heere sich einander näherten, so zeigte sich, daß Darius und die ihn umgebenden Völker Alexander selbst und seiner Leibschar gegenüber standen. Alexander setzte sich mehr von seinem rechten Flügel aus in Bewegung. Die Perser machten Gegenbewegungen, und weit überragte ihr linker Flügel den Feind; auch sprengten bereits die scythischen Reiter an und näherten sich der vor Alexander und seinem Flügel aufgestellten Abteilung. Dessen ungeachtet rückte Alexander noch immer rechts aus der Flanke vor. — Jetzt ließen die Perser auch ihre Sichelwagen gegen Alexander selbst los, um seine Phalanx in Unordnung zu bringen. Aber in dieser Hoffnung täuschten sie sich gewaltig. Denn so wie sie herankamen, wurden sie von den Wurfschützen, welche vor der Reiterei der Edelscharen aufgestellt waren, durch einen Hagel von Geschossen zum Stehen gebracht; zum Teil wurden die Zügel aufgefangen, und die Wagenlenker herabgerissen, und die Pferde umstellt und niedergestochen. Einige rannten auch zwischen den Abteilungen durch, welche sich den erhaltenen Befehlen gemäß öffneten, wo die Wagen anfuhren. — Eine kurze Zeit lang kam es zum Handgemenge. Als aber die Reiter Alexanders und Alexander selbst mit Macht eindrangen, indem sie teils in Massen anstürmten, teils mit ihren Stoßlanzen die Perser ins Gesicht verwundeten, zugleich die macedonische Phalanx, dicht geschlossen, mit ihren verstauenden Lanzen ebenfalls einbrach und dem längst schon erschreckten Darius nun alles Schreckliche aus einmal vor die Augen trat, so war er selbst der erste, der sich zur Flucht wandte. Schrecken ergriff ebenfalls die den Flügel umgehende persische Reiterei, sobald Aretag und seine Leute mit Nachdruck in sie einbrachen. Allgemein war die Flucht der Perser auf dieser Seite, die Macedonier setzten nach und hieben die Fliehenden nieder. — Indessen hatte die Reiterei der Perser auf dem rechten Flügel, die noch nichts von der Flucht des Darius wußte, Alexanders linken Flügel umgangen, und war dem Parmenio in die Seite gefallen. Dadurch jetzt von vorn und von hinten bedroht, ließ Parmertio in aller Eile Alexander die Meldung zugehen, daß sein Flügel in der Klemme sei und Unterstützung nötig habe. Kaum war diese Nachricht bei Alexander eingetroffen, als er plötzlich das Nachsetzen einstellte, sich an der Spitze seiner berittenen Edelscharen herumwarf und in vollem Lauf gegen den rechten Flügel der Feinde ansprengte. Zuerst stieß er auf die fliehende feindliche Reiterei, auf die Parther, einen Teil der Indier, und die zahlreichsten und besten Scharen der Perser; und das Reitergefecht, das hier sich entspann, war das hartnäckigste des

19. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 93

1903 - München : Oldenbourg
56. Alexanders letzte Regierungsjahre 324323. 93 56. Alexanders letzte Regierungsjahre 32-t823. 1. Innere Ordnung des Weltreiches. Nach Susa zurckgelangt, traf Alexander umfassende Maregeln zum inneren Ausbau seines maee-donisch-persischen Weltreiches. Sein Hauptbestreben war darauf gerichtet, die Gegenstze der Nationalitten zu vershnen. Er setzte Perser in Verwaltungs- und Heeresstellen ein, vermhlte seine Mace-donier mit persischen Frauen und ging selber nach orientalischem Brauche eine zweite Ehe (mit einer Tochter des Darius) ein. Whrend er die macedonischen Veteranen in die Heimat entlie, verjngte er das Heer durch neue Aushebungen aus den asiatischen Provinzen. Mitten in den Festlichkeiten jener Tage verlor der König seinen vertrautesten Gnstling Hephstion durch den Tod. Im Uberma des Schmerzes lie er dem Verstorbenen glnzende Leichenfeierlichkeiten halten, wie dereinst Achill seinem Freunde Patroklus. 2. Alexanders Cod 323. In Babylon, wohin er fr dieses Jahr seinen Hof verlegt hatte, empfing Alexander die Gesandtschaften aus nah und fern und trug sich mit allerlei Plnen zu neuen Unter-nehmnngen. Da erkrankte er, durch Arbeiten und Gelage erschpft, an heftigem Fieber und starb, noch nicht ganz 33 Jahre alt. 3. Alexanders Verdienste. Alexander ist um seines kriegerischen Ruhmes willen unter allen Griechen allein der Groe genannt worden. Sein unvollendet gebliebenes Werk zerfiel zwar bald nach seinem Hingang und die blutigsten Kriege erfllten aus lange Zeit das herrenlose Reich. Ilm so nachhaltiger wirkten seine Taten auf die geistige Entwicklung des Ostens ein: durch sie ist das Morgen- und Abendland einander nhergerckt, griechische Sprache und Knltur auch nach dem Osten verpflanzt worden Zeitalter des Hellenismus. B. Kmpfe und Reiche der Diadochen 52550 v. Lchr. 57. Ktichsvtrwesung ititb Auflsung kr Kcichseinheit 323 301. 1. Die Weichsverweser Aerdikkas und Antipier (323 319). Alexander hatte (auer einem geistesschwachen Bruder Philipp und einem erst nach seinem Tode gebornen Sohne Alexander) keine thronberechtigten Verwandten hinterlassen. Unter Zustimmung der anderen Generale bernahm daher

20. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege - S. 58

1895 - Leipzig : Voigtländer
58 Gejchichte der Hellenen. Flügel bereits vor sich her trieb, waren die Macedonier im Mitteltreffen, die teils nicht mit gleicher Raschheit zu Werke gingen, teils an vielen Stellen auf steile Uferwände stießen, nicht imstande, die vordere Linie auf gleicher Höhe zu erhalten; vom rechten Flügel losgerissen, bekam die macedonifche Phalanx eine Öffnung, und die griechischen Söldlinge im Heere des Darms warfen sich gerade da auf jene, wo sie den größten Riß in der Linie erblickten. Hitzig ging es her auf diesem Punkte: hier galt es, die Macedonier in den Fluß zurückzuwerfen und dem eigenen bereits fliehenden Heere den Sieg zu retten; dort aber, von feiten der Macedonier, nicht hinter Alexander, der schon so augenscheinliche Vorteile errungen hatte, zurückzubleiben und den Ruf der Phalanx, die bis dahin allgemein für unüberwindlich galt, nicht zu beflecken. In diesem Augenblick aber warfen sich die Abteilungen des Fußvolks vom rechten Flügel, welche die Perser vor sich bereits geworfen sahen, durch eine Schwenkung auf die fremden Söldlinge des Darms, wo die ihrigen im Gedränge waren, und trieben sie vom Flusse zurück. — Darius selbst hatte kaum gesehen, daß sein linker Flügel von Alexander gleich anfangs geworfen und von dem übrigen Heer losgerissen war, als er sich auf der Stelle, so wie er war, auf feinem Wagen gleich unter den ersten auf die Flucht begab. So lange er ebenen Boden hatte, kam er glücklich mit dem Wagen durch. Als er aber auf Schluchten und andere Hindernisse stieß, verließ er den Wagen, warf Schild und Oberkleid von sich, ließ sogar den Bogen auf dem Wagen zurück, und setzte die Flucht zu Pferde fort. Die Nacht, die bald einbrach, entzog ihn der Gefahr, in Alexanders Gefangenschaft zu geraten. Denn so lange es noch Tag war, setzte Alexander hitzig nach; als es aber bereits dunkelte und man die Gegenstände vor sich nicht mehr unterscheiden konnte, kehrte er wieder zu feinem Heere zurück mit dem erbeuteten Wagen des Darius samt dem darauf befindlichen Schilde, dem Oberkleid und dem Bogen. — Das Lager des Darius wurde gleich beim ersten Anlauf genommen; auch feine Mutter, feine Gemahlin, ein unmündiger Sohn und noch zwei seiner Töchter zu Gefangenen gemacht. — Einige der Geschichtschreiber Alexanders erzählen: in der nämlichen Nacht, in welcher er von der Verfolgung des Darius zurückgekommen, habe er nach seinem Eintritt in das zu seinem Gebrauch ausersehene Zelt des Darius ganz in der Nähe ein Weheklagen weiblicher Stimmen und anderes Geräusch derart vernommen. Auf die Frage, was das für Weiber seien und warum sie ihr Zelt so in der Nähe hätten, fei ihm gemeldet worden, die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darius hätten erfahren, daß sich des Darius Bogen und das königliche Oberkleid in feinen Händen befänden, und daß er auch feinen Schild mit zurückgebracht habe; darum beweinten sie jenen