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1918 -
Leipzig
: Hirt
- Autor: Rohrmann, Adolf, Muhle, Wilhelm, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
66
Ii. Europa.
Iv. Südosteuropa.
§ 127. 1. Balkan-Halbinsel.
Etwa 500000 qkm, 18 Mill. 36 auf 1 qkm.
Lage. Die Halbinsel ist der südöstliche Vorsprung Europas. Sie
hing früher mit Kleinasien zusammen und bildet den Übergang nach Asien,
das sie an zwei Punkten (welchen?) nahezu berührt, und nach dem auch
die Jnselbrücke im Ägäifchen Meer hinüberführt.
§ 128. Grenzen und Umrisse. Im N gelten Save und Donau als Grenze.
Welche Meere begrenzen die Halbinsel an den übrigen Seiten?
Von ihrer breiten festländischen Nordgrenze zieht die Halbinsel, sich
immer mehr verschmälernd, nach 8. In ihrem griechischen Teile schneiden
zahlreiche Meerbusen, zum Teil paarweise einander gegenüberliegend, tief
ein und zergliedern sie weiter (s. den Atlas!).
41. Korinth. Im Schutze des Burgberges, des mächtigen, von Sturzregen abgespülten und wild zer-
rissenen Kreidekalkilotzes Akrokorinth (575 m), blühte in einer unfruchtbaren Karstlandschaft im Westen der
Landenge einst das alte Korinth als berühmte Handelsstadt. Aus den Ruinen der oft von Erdbeben heim-
gesuchten Stadt erwuchs später nur ein kleines Dorf. Eine Wegstunde östlich, an dem 6 km langen, von der
Schiffahrt wenig benutzten Kanal, entstand das Städtchen Neukorinth.
Der Busen von Korinth und der von Ägina schneiden so tief in das
Land ein, daß nur die 6 km breite, jüngst von einem Kanäle durch-
schnittene Landenge von Korinth (Bild 41) zur Verbindung mit der wie
ein Maulbeerblatt gezackten Peloponnes^ übrigbleibt.
Diejnseln bilden die Fortsetzung der festländischen Gebirgszüge, Brücken-
pfeiler nach Kleinasien hinüber.
1 D. i. Insel des Pelops.
1908 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Supan, Alexander
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
119
küste verläuft erst nach So., dann nach S., dann wieder nach So.;
die Ostküste längs des Schwarzen Meeres ist fast rein südlich gerichtet,
dann aber wendet sie sich nach W., so daß die Halbinsel südlich vom
41. Parallel plötzlich auf die Hälfte verschmälert wird. An die Stelle
der anderen Hälfte tritt das Ägäifche Meer, das nach S. hindurch
einen Jnfelbogen mit dem Mittelstück Kreta abgeschlossen wird. Nir-
gends ist die Küstenentwickelung günstiger als am Ägäischen Meere, das
man mit Recht auch das griechische Meer nennt, weil es in seinem
ganzen Umkreise, im Altertum wie heutzutage, von Griechen umwohnt
wird. Nirgends ist die Zahl der Halbinseln, Buchten und Inseln im
Verhältnisse zur Fläche größer als hier.
Die Balkanhalbinsel zerfällt also in einen breiten Nord- und
einen schmalen Südteil. Dieser teilt sich aber wieder, so daß der
Peloponnes (Pelopsinsel, auch Morea [moreä] genannt) nur durch
eine schmale, jetzt von einem Kanal durchbrochene Landenge (Isthmus)
mit der eigentlichen Halbinsel zusammenhängt. Ein kleines Seitenstück
zum griechischen Südteile ist die dreifingerige Halbinsel Chalkidike
(chalkidike).
§ 154. Die Hauptwasserscheide verläuft in der Hauptrichtung der
Halbinsel von den Ausläufern der Alpen bis zum Schar-Dagh!)
von Nw. nach So., dann (entsprechend der Knickung der Westküste)
mehr von N. nach S. bis an den Golf von Korinth. Alle Flüsse West-
lich davon fließen in das Adriatische und Jonische Meer. Vom Schar-
Dagh zweigt sich eine andere Wasserscheide ab, welche von W. nach O.
bis zum Schwarzen Meere verläuft und die Zuflüsse der Donau von
denen des Ägäischen Meeres trennt.
Wir haben also eine dreifache Abdachung und dreierlei Flußgebiete:
1) Das adriatischs jonische Gebiet hat nur wenig bedeutende Flüsse,
ist von hohen, waldarmen Gebirgen erfüllt, hat nur einige Küstenebenen
und eine verhältnismäßig wenig gegliederte Küste. 2) Das Donaugcbiet
ist im S. gebirgig und geht im N. in die Flußebenen der Save und
der Donau über. Die Bosna, die Drina, die Morawa (mörawa)
und der Jsker sind die bedeutendsten Flüsse dieses Gebietes. 3) Das
ägäische Gebiet mit der Maritza (alt: Hebros), der Struma
(alt: Strymon), dem Wardar (wardz,r; alt: Axios) und dem
Peneios ist das weitaus begünstigtste, einerseits durch eine reiche Küsten-
entwickelung, anderseits durch das Vorkommen größerer, bergumschlossener
Ebenen, wodurch es in eine Reihe selbständiger Landschaften zersplittert
wird.
*) dagh, türkisch, - Gebirge.
1902 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A., Nowack, Hugo
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
70
Die Balkan-Halbinsel.
Halbinsel Morea fast ganz abschneidet, Die Landenge von Korinth ist an der
schmälsten Stelle nur 6 km breit. Die Halbinsel ist fast durchweg gebirgig. Der
Balkan, welcher der Halbinsel den Namen gegeben hat, zieht sich südlich der Donau
etwa von der Moräwa an bis zum Schwarzen Meere hin; er ist kaum 1600 m
16 18 Zo 22 24- 26 28
18 20 23 Östl. v; 2 4 Gree-ruvicti 26 28
Fig. 19. Balkan-Halbinsel. sdcr Peloponnes: 4000 qkm Heiner als Sicilion.)
hoch, aber schwer zu übersteigen, da die Pässe sehr hoch liegen. Andere Gebirge
der Halbinsel sind: Die Dinarischen Alpen, der Schar-Dagh und der
Pindns. Alle Gebirge sind verzweigt, teils kahl, teils bewaldet. Die Täler
sind lieblich und fruchtbar. Die Gebirge setzen sich unter dem Meere fort und
tauchen als Inseln auf. Von der Donau und ihren Nebenflüssen abgesehen, ist
1890 -
Gotha
: Perthes
- Autor: Körner, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
178
mosthenes forderte alle Griechen auf, sich zu rüsten, was denn auch geschah, und zugleich dachten Thracier und Illyrier an ihre Befreiung vom macedonischen Joche. Da rieten dem Alexander seine Freunde, dem Sturme nachzugeben und seine Herrschast erst dann wieder zu befestigen, wenn er seines Thrones sicher sei. Doch Alexander rückte rasch in Thessalien ein, indem er den Ossa mittelst eingehauener Stufen überstieg und plötzlich den Thessaliern im Rücken stand. Er gewann durch ehrenvolle Bedingungen den Adel, der sich mit Mace-donien vereinigte, überraschte die Griechen, ehe sie gerüstet waren, erkannte deren Freiheit an und ließ sich zu Korinth zum Anführer der Hellenen gegen die Perser erwählen. Nur Sparta sandte keinen Vertreter nach Korinth, ward aber nicht beachtet^ weil es machtlos war. Hier in Korinth besuchte Alexander auch den Sonderling Diogenes, der in einer Tonne wohnte und sein Glück in der Entbehrung suchte, selbst den hölzernen Trinkbecher als überflüssig wegwarf, um fortan aus der hohlen Hand zu trinken. Alexander fand ihn vor der Tonne liegend, unterhielt sich mit ihm und fragte zuletzt, ob er sich nicht eine Gnade ausbitten wolle. „Geh mir ein wenig aus der Sonne!" war die Antwort des bedürfnislosen Philosophen. Da rief Alexander verwundert aus: „Beim Zeus, wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich Diogenes sein!" In der That wollte Alexander die damals bekannte Welt erobern, konnte nicht reich und mächtig genug sein, wogegen Diogenes sein Glück in der größten Bedürfnislosigkeit suchte.
Jetzt erachtete es Alexander für Zeit, die barbarischen Völker des Balkan und an der Donau seine starke Hand fühlen zu lassen (335 v. Chr.), von denen die Triballer im Gebirge und die Geten an der Donau die gefährlichsten waren. Nah einem Marsche von zehn Tagen stand Alexander vor den Gebirgspässen zwischen dem Rhodopegebirge und dem Balkan, wo
1876 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Müller, David
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
236
Caesars neue Monarchie. Sein Tod.
gründete aber aus dem römischen Proletariat Colonien jenseits des Meeres, regelte die Zufuhr für Rom und gebot1), dass die Besitzer der Latifundien ein Dritttheil ihrer Arbeiter aus Freien nähmen, um der Sklavenwirthschaft zu steuern. In die Provinzen gingen zwar, wie früher, die Proconsuln und Propraetoren; doch liess Caesar die Einkünfte derselben nicht mehr, wie bisher, verpachten, sondern setzte besondere Steuererheber ein (aus denen die späteren Procu-ratoren wurden) und wehrte den Bedrückungen2). Vielen ausser-italischen Städten wurde das römische Bürgerrecht ertheilt, und unter anderen die Hebung und Wiederherstellung von Karthago und Korinth ins Auge gefasst. — Die Gerichte wurden wieder, mit Wegfall der Aerartribunen (§ 166), aus Senatoren und Rittern zusammengesetzt3), aber Caesar behielt sich das Recht vor, dass an ihn appellirt werden durfte. — Durch einen verbesserten Ca-lender, den Iulianischen4), den er durch den Griechen Sosi-genes anfertigen liess, wurde die sehr in Verwirrung gerathene Zeitrechnung wieder geregelt; auch eine neue Gesetzsammlung wollte er herstellen lassen5), ebenso eine grosse Bibliothek in Rom begründen. Dazu kamen mächtige Bauten, der Plan, die pontinischen Sümpfe auszutrocknen und den Istlimos von Korinth zu durchstechen u. dgl.m. Eine grossartige Unternehmung gegen die Parther, um die Niederlage von Karrhae (§ 171) zu sühnen, und eine andere gegen die Barbaren nördlich von den Alpen und der Donau, namentlich gegen die Geten, sollte sein Werk abschließen6).
Während Caesar sich mit so gewaltigen Einrichtungen und Entwürfen beschäftigte, bildete sich, theils aus alten aristokratischen Republikanern, wie Marc u s Iuniu s B r utus7), oder aus persönlich Ehrgeizigen und Unzufriedenen, wie Gaius Cassiuslonginus8), theils aus solchen, welche die allerniedrigsten, selbstsüchtigsten Motive bewegten, eine Verschwörung von etwa 60 Personen, die Caesarn am 15. März (den Iden des März) im Jahre 44 v. Chr. im Senat ermordeten. Er fiel, von dreiundzwanzig Dolchstössen durchbohrt, am Fusse der Bildsäule des Pompeius, die seine Milde wieder aufgerichtet9).
*) vgl. auch hier § 128. 2) Dio Xlii1, 25. 3) Suet. Caes. 41. Dio
Xliii, 25. 4) Dio Xl, 62. Xliii, 26. Suet. Caes. 40. Plin. h. n. Xviii, 57.
5) Suet. Caes. 44. 6) Dio Xliii, 51. App. bell. civ. Ii, 110. Plut. Caes. 58.
7) Plut. Brutus 1 — 9. 8) Cassii, Drumann Ii, 10. 9) Plut. Caes. 60—69.
Plut. Brut. 14—17. Dioxliy, 12—22. App. Ii, 111—123. Suet. Caes. 80—82 xai av, ttxvov; Veil. Ii, 56. 57.
1913 -
Halle a. d. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Fritzsche, Richard
- Hrsg.: Daniel, Hermann Adalbert
- Auflagennummer (WdK): 270
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
§30. Die Balkan-Halbinsel.
43
Iii. An der Riviera liegt das nur 1,5 qkm große Fürstentum Monaco,
am Ostabhang des Apennin die kleine Republik Sau Marino.
§30.
Die Balkan-Halbinsel.
Die dritte der südeuropäischen Halbinseln legt sich mit breiter Grund-
Urne an den Stamm des Erdteils zwischen dem Adriatischen und Schwarzen
Meere an und wird passeud auch als Südosthalbinsel bezeichnet. Im Westen,
Süden und Osteu wird sie vom Mittelmeer bespült; im Nordeu trennen die
Donau und die Save die Gebirge der Halbinsel von den nördlicheren Tief-
ländern. Diese Flüsse können daher als ihre Nordgrenze aufgefaßt werden.
Die so begrenzte, ungefähr dreieckige Balkanhalbinsel ist fast so groß als Deutsch-
land. Sie hat eine sehr große Küstengliederung. Die tief einschneidenden
Meerbuseu von Patras und Korinth und die Bucht von Ägiua trennen die
vierfingerige Hand der griechischen Halbinsel oder den Peloponn^s fast ganz
vom Festlande; die nur 6 km breite Landenge von Korinth, durch welche setzt
ein Kanal geführt ist, bildet die Landbrücke. An der Nordwestecke des Ägäischeu
Meeres liegt die dreizipfelige Halbinsel Chalkidike mit dem weit sichtbaren
Vorgebirge Athos. Auch viele Inseln sind der Küste vorgelagert: An der
Westküste ziehen sich die dalmatischen Inseln parallel der Küste. An der
Straße von Otranto liegt Korfu, weiter südlich Kephalonia und das kleine
Jthaka, die Heimat des Odysseus. Im Ägäischen Meer liegen das langgestreckte
Enböa, das sich dem Festland bis auf 60 in nähert, die Kykladen (d. h.
Kreisinseln) und Kreta, welches das inselreiche Meer im Süden abschließt.
Oberflächengestalt. Fast die ganze Halbinsel wird von Gebirgen ein-
genommen. An die Alpen schließen sich die Ketten der Dinarischen Alpen
an, welche aus Kalkstein bestehen und daher wie alle Kalksteingebirge (Jura,
Apennin) öde und vegetationsarm sind. Ihren südlichen Abschluß bilden die
ostwestlich verlaufenden Nordalbanischen Alpen und der Schar-Dagh^, der sich
bis 2500 m erhebt. Südlich schließen sich wieder Gebirgsketten von nordsüd-
licher Erstrecknng an, welche man unter dem Namen Pindus zusammenfaßt.
Ihre Richtung setzt sich auch unter dem Meere fort und tritt in den Inseln
wieder hervor. Im Osten des Pindus nehmen die Gebirge wechselnde Rich-
tungen an und schließen viele Senken und Hochflächen ein. Hier ragen der
Ossa und der 3000 m hohe Olymp, der Götterberg der alten Griechen, auf. —
Östlich der durch die Flüsse Morawa und Wardar bezeichneten Linie herrscht
eine ostwestliche Gebirgsrichtnng vor: Hier liegt der waldreiche Balkan, welcher
1) Dagh türkisch = Gebirge.
1916 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Müller, David
- Hrsg.: Lange, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 21
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1873
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): koedukativ
35
goldene Vlie zu rauben; dann entfloh sie mit ihm und den Argv-nauten. Dem nachsetzenden Vater wute sie zu entgehen, indem sie ihr mitgenommenes Brderchen schlachtete und dessen Glieder dann einzeln ausstreute; denn um diese sammeln zu knnen, gab der Vater die Verfolgung aus. Bei der Mndung des Jster (Donau) segelten bte Argonauten in den Okeanos, der, tote die Alten glaubten, die scheibenfrmig gestaltete Erde im Kreise umstrmte. Dann umfuhren sie die Erde und kam?n von auen her, wie einige sagen, durch die Sulen des Herakles, wie andere meinen, durch den Nil, oder gar durch die Libysche Wste, ihr Schiff mit sich tragend, in das Mittel-meer zurck. Sie kehrten nach Jolkus heim, aber Jason gelangte gleichwohl nicht auf den Thron seines Vaters. Der Bund mit der Zauberin Medea brachte ihm Unheil. In Korinth lernte er btc Tochter des Knigs Kreon, Kllsa, kennen und beschlo, sie zu heiraten und sich von der Medea zu trennen. Deshalb sann Medea auf grausame Rache und sandte, sich verstellend, der jungen Knigs-tochter ein Brautgewand, das mit Zaubermitteln getrnkt war. Kaum hatte diese es angelegt, so wurde sie von Flammen ergriffen. Kreon, der ihr helfen wollte, wurde auch von der furchtbaren Glut erfat und starb mit ihr. Medea aber mordete in rasender Wut ihre eigenen Kinder und fuhr dann auf einem mit Drachen bespannten Wagen wieder in die Heimat zurck.
17.
dtpns. Die Sieben gegen Theben. Die Epigonen.
Latus, aus Kadmus' ( 12 a. E.) Stamm, des Labdkus Sohn, König von Theben, hatte ein Orakel erhalten, da er von seines Sohnes Hand fallen wrde. Darum lie er, als Jokste, feine Gemahlin, einen Sohn bekam, ihn mit durchbohrten Kncheln und zusammengebundenen Fen auf dem Kithron aussetzen, damit er strbe. Aber Hirten des Knigs von Korinth fanben den Knaben und brachten ihn ihrer Herrin, die ihn an Kindes Statt annahm und dipus, b. t. Schwellfu, nannte. Frhlich wuchs der Knabe heran tmb war zum Mhenben Jngling gebiehen, als das unbebachte Wort eines feiner Altersgenossen ihn veranlate, gen Delphi zu ziehen, um das Orakel der feine Herkunft zu befragen. Der Gott antwortete
1896 -
Dresden
: Höckner
- Autor: Ulbricht, Edmund, Kaemmel, Otto
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realgymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Realgymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 102 —
stieg von Pansanias, einem Hauptmann seiner Leibwache, ermordet worden. Sein und seiner epiroüschen Gemahlin Olympias Sohn Alexander war bei seinem Regierungsantritt, den Parteiungen in den Erblanden (Tötung des Attalus) nicht zu hindern vermochten, erst 20 Jahre alt, aber ein hochgesinnter und heldenmütiger, von Aristoteles vollkommen hellenisch gebildeter Jüngling von genialer Begabung, der sich von Anfang an entschlossen zeigte, den welthistorischen Beruf seines großen Vaters zu erfüllen.
2. Durch fein schnelles Erscheinen auf griechischem Boden unterdrückte er den drohenden Abfall und sicherte sich aus einer Zweiten Bundesversammlung zu Korinth 336 die Hegemonie über Hellas. Durch Niederwerfung der unruhigen barbarischen Vafallenvölker bis zur Donau fand er Gelegenheit, die Überlegenheit der griechifch-macedonifchen Kriegskunst zu vollenden. Eine erneute, durch falfche Gerüchte über feinen Tod entstandene Bewegung der von Theben geführten griechischen Staaten, die schon mit dem persischen Hose Ver-335. bindungen angeknüpft hatten, endigte 335 mit der Einnahme und Zerstörung Thebens (bis auf die Tempel und Pin-darv Hans), der Demütigung der Griechen, auch der wiederum glimpflich behandelten Athener.
2. Der Sturz des Perferreichs.
1. Alexanders Plänen gegen das Perferreich kam der inzwischen unter Artaxerxes Iii. eingetretene tiefe Verfall desselben zu statten. Der am Hofe allmächtige Bagoas hatte auch den letzten männlichen Sproß des Achämem'oenstammes ermordet und Darins Iii. Kodomannus aus einer Nebenlinie erhoben, bis er selbst durch diesen feinen Untergang fand (336). Indem nun Alexander die Regierung in Pella und die Überwachung der Hellenen dem alten Antipater übertrug, begann er das „nationale" Unternehmen an der Spitze eines Heeres von 30,000 Mann zu Fuß und 5000 Reitern im Frühjahr 334 mit dem Übergang über den Hellefpont.
2. Durch den Sieg über ein Heer der Satrapen Vor-derasiens, welches sich ihm gegen den Rat des Rhobiers Mem-non, des Führers der zahlreichen griechischen Mietsvölker im
334. persischen Dienste, an dem phrygifchen Flüßchen Granikus entgegenstellte (Lebensrettung durch Klitus), gewann er die Westküste Kleinasiens, wo nur Milet und H alikarnassus (Mem-non) ernsten Wiberstanb leisteten. Von der phrygischen Haupt-
1806 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Woltmann, Johann Gottfried, Becker, Karl Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
i3* '
Das Reich der Ostgothen zerstört.
(5*1 — 554).
Bey allem Glanze der Regierung Jufii-
nians I. empfing doch das große, noch immer rö-
misch sich nennende Kaiserreich unter ihm sehr
empfindliche Stöße. Von Osten her fielen die
Perser ein, die Velisar mit Mühe zurücktrieb:
nordwärts über die Donau brachen, trotz den vie-
len Festungen, Bulgaren, Avaren, Longobarden,
Gepiden, Slaven und Anten herein, zerstörten
eine Menge Schlösser und Städte, streiften bis
an die Thore von Constantinopel, führten Men-
schen uird Vieh weg, und verübten an denen,
die sich widersetzten, barbarische Grausamreiten.
Das Spießen auf spitzige Pjähle, das Riemen-
fchneiden aus der Haut lebendiger Menschen,
das Füttern der Hunde mit neugebornen Kin-
dern ic. kommt in der Geschichte dieser Völker
als etwas gewöhnliches vor. Nach Procops un-
fichern Behauptungen sollen diese Einbrüche dem
Reiche jährlich gegen 200.000 Menschen geko-
stet haben. Erstaunenswürdig ist es allerdings,
daß die Vulgaren ungestraft durch die Pässe von
Dhermopylä bis nach Korinth Vordringen, ja so-
gar Angesichts der Hauptstadt über den Helles-
pont setzen, und mit asiatlscher Beute beladen
1886 -
München
: Ackermann
- Hrsg.: Reidelbach, Hans, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gewerbliche Fortbildungsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
176
den gewöhnlich steilen, häufig ganz nackten, allein sehr romantischen
Bergen und den reichen, üppigen Ebenen hervor. Der Pelo-
ponnes ist eine durch die Busen von Lepanto und Ägina
von Hellas getrennte Halbinsel, die mit dem Festlande durch den
schmalen, flachen Isthmus von Korinth verbunden ist. Ihre
Berge bilden daher ein eigenes von Randgebirgen eingeschlossenes
Hochland.
Das Klima der ganzen Halbinsel ist wie das Land durch
das Hauptgebirge, den Balkan geteilt. Im Norden nähert es sich
mehr dem deutschen, und in der Moldau und Wallachei ist die
Winterkälte oft noch so strenge und anhaltend, daß die Donau
mit dickem Eise belegt ist. Anders ist es im Süden des Ge-
birges, besonders in den Küstengegenden des Marmarameeres und
des Archipelagus; da ist allenthalben südliche Milde, der Winter
nur durch etwas rauhe Luft und unbeständige Witterung bemerk-
bar; selbst in Konstantinopel ist selten Frost. Der südliche Teil
hat völlig italienische Lust und Produkte; unter dem schönen
griechischen Himmel, der seinen Einfluß auf die ganze tierische und
pflanzliche Natur äußert, ist die Fruchtbarkeit außerordentlich; nie
wird die Vegetation unterbrochen, reizendes Immergrün bekleidet
die Fluren, fast nie hat der Himmel düstres Gewölk, sondern prangt
im schönsten Äzur, was der Landschaft eine eigene wunderbare
Färbung gibt. Die Luft ist mit aromatischen Düsten angefüllt
und ein heiteres Leben verbreitet sich über die ganze Schöpfung.
Zwar läßt die Flora auf dem Festlande wegen des mehr trocknen
als feuchten Bodens jene üppige Frische vermissen, welche die Inseln
des ägeischen Meeres auszeichnet, aber auch das wollige Graugrün
der dürren Tropenländer fehlt. Der Lorbeerbaum, die Cypresse,
der Oleander schmücken das Land, Zeder und Platane sind heimisch,
der Olivenbaum rühmt Attika als seine Heimat, und sein Laub
glänzt in schillernder Silberfarbe. Die Kermeseiche liefert köstlichen
Färbestoff, der Maulbeerbaum und die Seidenraupe sind eine Quelle
unerschöpflichen Reichtums. Im Süden findet sich die Dattelpalme,
ganze Felder sind mit Safran bebaut, Fettpflanzen schmücken die
Felsen, während der fruchtbare Boden sich durch Jasmin ver-
schönert und die Lust mit Düsten erfüllt. Ganz besonders häufig
sind die Rosen, aus denen man kostbares Rosenöl zieht. Der vul-
kanische Boden der südlichen Abdachung des Landes verleiht den
Pflanzen eine eigene aromatische Kraft, die man sogar an
Küchengewächsen rühmt. Unter den im Lande vorkommenden Haus-
tieren erwähnen wir das Kamel, unter den wilden den Auerochsen,
die Gazelle, den Muflón und den Schakal. Die große Masse
giftiger Insekten, die das Leben in den Tropenländern belästigen,
ist zwar nicht vorhanden, wohl aber kann das periodische Er-
scheinen zahlloser Heuschrecken als Landplage betrachtet werden.
Die Halbinsel zerfällt in folgende politische Gebiete:
1918 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Mertens, Martin
- Hrsg.: Bender, Franz
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
*32 Ii. Die Geschichte der Rmer. Rom als Republik.
Er erhielt die Diktatur auf Lebenszeit, ward Volkstribun, Zensor (unter dem Namen Aufseher der die Sitten"), oberster Pontifex und Konsul. So verfgte er der den Senat, der zu einer blo beratenden Krperschaft herabsank, die Komitien, welche beschlossen, was Csar wnschte, die Beamten, die seine Befehle aus-fhrten, und das Heer, das ihm allein gehorchte. Diese monarchische Machtflle bezeichnete der ihm als Vorname verliehene erbliche Titel Im-perator, mit dem frher die siegreichen Feldherren geehrt worden waren.
b) Maregeln Casars fr das ffentliche Wohl. Die schlimmsten Wunden am rmischen Staatskrper waren: die immer mehr zunehmende Sittenverderbnis, die Armut der groen Masse des Volkes und die Notlage der Provinzen. Deshalb erlie Csar strenge Ge-setze gegen bermigen Aufwand in Wohnung, Nahrung und Kleidung, ohne jedoch hierbei den gewnschten Erfolg zu erzielen. Das verarmte Volk wurde durch ntzliche Bauten beschftigt oder durch die Aussendung von Kolonien versorgt, welche zugleich die Ausbreitung der rmischen Sprache und Kultur frderten. Die Provinzen schtzte er gegen die Habgier der Statthalter und Zollpchter. Durch Verleihung des rmischen Brgerrechtes an zahlreiche Provinzialen und ihre Aufnahme in den Senat sollte eine engere Verbindung zwischen den Glie-dern und dem Herzen des Reiches angebahnt werden. Eine bleibende Schpfung Csars war der nach ihm benannte Julianische Kalenders der neben dem Worte Kaiser ( Csar) und dem Monat Juli das Andenken des groen Rmers noch in unsern Tagen wach erhlt.
c) Csars Ermordung. Mitten in seiner wohlttigen Regierung und unter groartigen Plnen (Wiederaufbau von Korinth und Karthago, Durchstechung der Landenge von Korinth2, Kriegszug gegen die Parther und die Völker an der Donau) wurde er von Mrderhand gettet. Etwa 60 Optimalen, teils berzeugte Republikaner teils Unzufriedene, die sich in ihren Hoffnungen getuscht sahen, verbanden sich zu einer Verschwrung gegen das Leben des Monarchen. Ihre Hupter waren M. Brutus und C. Cassius, beide von Csar begnadigte Pompejaner. Zur Ausfhrung der Freveltat wurde der 15. Mrz (die Jden) des Jahres 44 ausersehen. An diesem Tage begab sich Csar trotz mehrfacher Warnungen in den Senat, der in einem von Pompejus erbauten Saale auf dem Marsfelde Sitzung hielt. Hier wurde er von 23 Dolchstichen durchbohrt; vor der
1 Er beruht auf dem Sounenjahr und rechnet mit drei Gemeinjahren zu 365 und einem Schaltjahr zu 366 Tagen.
2 Vgl. S. 2.
1910 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Mertens, Martin
- Auflagennummer (WdK): 13
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
136
Ii. Die Geschichte der Rmer. Rom als Republik.
welche beschlossen, was Csar wnschte, die Beamten, die seine Befehle ausfhrten, und das Heer, welches ihm allein gehorchte. Diese monarchische Machtflle bezeichnete der ihm als Vorname verliehene, erbliche Titel Im-perator, mit dem frher die siegreichen Feldherren geehrt worden waren.
d) Maregeln Casars fr das ffentliche Wohl. Die schlimmsten Wunden am rmischen Staatskrper waren: die immer mehr zunehmende Sittenverderbnis, die Armut der groen Masse des Volkes und die Notlage der Provinzen. Deshalb erlie Csar strenge Gesetze gegen bermigen Aufwand in Wohnung, Nahrung und Kleidung, ohne jedoch hierbei den gewnschten Erfolg zu erzielen. Das verarmte Volk wurde durch ntzliche Bauten beschftigt oder durch die Aussendung von Kolonien versorgt, welche zugleich die Ausbreitung der rmischen Sprache und Kultur frderten. Die Provinzen schtzte er gegen die Habgier der Statthalter und Zollpchter. Durch Verleihung des rmischen Brgerrechtes an zahlreiche Provinzialen und ihre Aufnahme in den Senat sollte eine engere Verbindung zwischen den Glie-dern und dem Herzen des Reiches angebahnt werden. Eine bleibende Schpfung Csars war der nach ihm benannte Julianische Kalenders der neben dem Worte Kaiser ( Csar) und dem Monat Juli das Andenken des groen Rmers noch in unfern Tagen wach erhlt.
c) Csars Ermordung. Mitten in seiner wohlttigen Regierung und unter groartigen Plnen (Wiederaufbau von Korinth und Karthago, Durchstechung der Landenge von Korinth2, Kriegszug gegen die Parther und die Völker an der Donau) wurde er von Mrderhand gettet. Etwa 60 Optimalen, teils berzeugte Republikaner teils Unzufriedene, die sich in ihren Hoffnungen getuscht sahen, verbanden sich zu einer Verschwrung gegen das Leben des Monarchen. Ihre Hupter waren M. Brutus und C. Cassius, beide von Csar begnadigte Pompejaner. Zur Ausfhrung 44der Freveltat wurde der 15. Mrz (die Jden) des Jahres 44 ausersehen. An diesem Tage begab sich Csar trotz mehrfacher Warnungen in den Senat, der in einem von Pmnpejus erbauten Saale auf dem Marsfelde Sitzung hielt. Hier wurde er von 23 Dolchstichen durchbohrt; vor der Bildsule des einstigen Gegners sank er tot nieder: der bedeutendste Mann, den das alte Rom hervorgebracht hat, in Bezug auf Feld-Herrntalent, Herrschergabe und Geistesbildung nur mit Alexander dem Groen zu vergleichen.
1 Er beruht auf dem Sonnenjahr und rechnet mit drei Gemeinjahren zu 365 und einem Schaltjahr zu 366 Tagen.
2 Vgl. S. 2.
1897 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Schillmann, Richard
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
138
Glückseligkeit gefunden zu haben glaubte. Er behauptete nämlich, die Menschen fühlten sich so wenig glücklich, nur weil sie unzufrieden mit ihren Verhältnissen seien, und diese Unzufriedenheit habe darin ihren Grund, daß sie nach vielen Dingen, wie nach Reichtum, Ehre u. s. w. trachteten, die zum Glücke gar nicht beitrügen. Der große Weltweise Sokrates hatte gelehrt: „Nichts bedürfen ist göttlich,
und wer am wenigsten bedarf, steht der Gottheit am nächsten." Diogenes meinte nun, nur wenn man sich danach richte, könnte man wahrhaft glücklich fein; der Mensch müßte sich daher auf das Allernotwendigste beschränken. Er selbst ging seinen Anhängern mit gutem Beispiele voran. Er hatte nur einen Nock, der alt und abgetragen war, einen Stock und einen Sack. Auch ein Haus hielt er alv Wohnung für entbehrlich; er hielt steh Tag und Nacht im Freien auf und schlief auf bloßer Erde. Als er einst sah, wie ein Hirtenknabe aus der hohlen Hand trank, warf er auch den hölzernen Becher fort, dessen er sich bisher bedient hatte. Dieser sonderbare Mann trieb gerade sein Wesen in einem Walde bei Korinth, als Alexander sich dort aufhielt. Während sich alles in die Stadt drängte, um den jungen König zu sehen, blieb Diogenes ruhig in seinem Walde, lag auf der Erde und sonnte sich. Alexander begab sich selbst Bu
ihm, da er begierig war, den Mann kennen zu lernen. Um seine
Genügsamkeit zu prüfen, forderte der König ihn auf, er sollte siä) eine Gnade von ihm erbitten, worauf Diogenes nur den Wunsch äußerte, er möchte ihm aus der Sonne gehen. Da soll Alexander
ausgerufen haben: „Fürwahr, ich möchte Diogenes sein, wenn ich
nicht Alexander wäre!"
Er rüstete sich nun zu dem beabsichtigten Feldzuge gegen die Perser, als die Nachricht kam, ein Volk an der Donau habe stch empört. Sogleich eilte er dorthin und unterdrückte den Aufstand-Nun aber verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, der junge König sei tot. Da entschlossen sich die Thebaner und Athener, die makedonische Herrschaft abzuwerfen. Allein plötzlich stand Alexander vor den Thoren Thebens. Vergebens wehrten sich die Bewohner mit heldenmütiger Tapferkeit; die Stadt war verloren. Um ein fiir alle Mal ein abschreckendes Beispiel zu geben, behandelte sie der König mit großer Härte. Er ließ Theben von Grund aus zerstören, und nur die Tempel und das Haus des Dichters Pindar blieben
1847 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Roon, Albrecht von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1834
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Militärschule, Höhere Bürgerschule
- Geschlecht (WdK): Jungen
77
17. Theiß.
Q.: Par. d. Donau-Q. und Mer. d.
K. Athos;
Mdg.: Mer. d. Pregel-Mdg.
Zuflüsse:
u. Samosch. b. Hernad.
c. Körösch. ,
d. Marosch.
19. Temefa).
D.: Par. d. Theiß-Mdg. u. Mer. d.
K. Matapan;
Mdg.: uns. d. Par. d. Sau-M.
21. Aluta oder Alth.
Q.: Par. d. Drau-Q. u. d. Mer. d.
Nordkaps;
Mdg.: Mer. d. Bug-Q.
22. Sereth.
Q.: im S.o. d. Theiß-Q.;
Mdg.: Par. d. Donau-Mdg.
23. Pruth.
Q.: ganz in d. Nähe d. Theiß-Q.;
Mdg.: Par. d. Donau-Mdg.
b. Der Dnjestr.
Q.: Par. d. Donajec-Q. u. fast d. Mer
16. Drau oder Drave.
Q.: Par. d. Doubs-Q. u. Mer. der
Sal;ach-Q.;
Mdg.: Par. d. Jsere-Q.
Zufluß:
Mur.
Q.: ganz in d. Nahe
d. Ens-Q.;
Mdg.: M. d. March-
Mdg. -
18. Save oder Sau.
Q.: Par. d. Eisach-Mdg.;
Mdg.: Par. d. Po-Mdg.
Zuflüsse:
a. Kulpa^.
b. Bosna. *r'
c.
Drina.
20. Morawa.
bulgarische
Q.: P.d. Bug-Q.
serbische
Q.: P. d. weißen
Drino-Q. u. M.
d. Theiß-Mdg.
Zusammenfluß:
uni. d. Mer. d. Ruß-Mdg.;
Mdg.: fast uni. demselb. Mer.
^y
d. Landenge v. Korinth;
Mdg.: Par. d. Wolga-Mdg. u. Mer. d. Kronstadter Bucht.
* e. Der Dnjepr.
Q.: Par. d. Oka-Mdg. u. 51^°O.l.;
Mdg.: Par. d. Sau-Q. u. Mer. des Newa-Abflusses.
Nebenflüsse:
1. Beresina.
Q.: Par. d. Wilia-Mdg. u. Mer. d.
Wilia-Q.;
Mdg.: Par. d. Goplo-See's u. Mer.
d. Dnjestr-Mdg.
1877 -
Berlin
: Herbig
- Autor: Ploetz, Carl
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Völkerwanderung', Alarich.
203
Geleitwesen (Gasindi, Leudes), aus dem sich nach Besetzung
römischer Provinzen und Verthcilung der Ländereien an die Ge-
treuen (tideles), unter Hinzutritt des christlich-religiösen Elementes,
das Lehnswesen entwickelt. Lehnsherr (suzerain), Vassen, Vasallen
oder Mannen; Lehen (feuchim oder beneficium), dem allodium
(freien Eigenthum) entgegengesetzt. — (Vgl. S. 153 und 170)
375. Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen (ein
mongolischer Volksstamm) gehen übor dio Wolga.
Die Hunnen werfen sich mit den besiegten Alanen auf die
Ostgothen (König Ermanarich oder Hermanrich, aus
dem Geschlecht der Amaler), mit diesen auf die West-
, gothen.
Die heidnisch bleibenden Westgothen werfen sich in die
Karpathen, die christlichen1 und die das Christenthum
(Arianismus) jetzt annehmenden erhalten vom Kaiser
Valens Sitze in Mœsien. Streitigkeiten mit den rö-
mischen Beamten beim Uebergange über die Donau
(Fridigern, Fürst der Westgothen) führen zum Kampf,
die Gothen dringen das Land verwüstend vor.
378. Schlacht bei Adrianopel. Valens besiegt u. getötet.
Sein Nachfolger Theodosius schliefst Frieden mit den
Westgothen, welche gegen Sold und Wohnsitze als Foederati die
Grenze des römischen Reiches schützen sollen.
Alarich, Heerkönig der Westgothen, aus dem Geschlechte der
Balthen, d. h. der Kühnen, verwüstet, da Arcudius den Sold nicht
zahlt, Macédonien, illyrien und Griechenland (395) und dringt bis
zum Peloponnes vor. Stilico, magister utriusque militiae des west-
römischen Reiches (s. S. 201), kommt dem oströmischen zu Hülfe,
landet mit einem Heere bei Korinth, schliefst die Westgothen ein,
lässt sie aber entkommen. Alarich geht nach lllyrien und erzwingt
seine Ernennung durch den Hof in Byzanz zum dux von lllyrieum
orientale. 1
1 Ein gothischer Bischof (Thcophilus) nimmt schon Theil an dem
Concil zunieaea (325). Wulfila(Ulfilasj von 328—388 westgoth.bischof,
Uebersetzer der Bibel; vgl. Bahn, die Könige der Germanen Ui, 41.
1898 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Prüll, Hermann
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
— 5 —
deren Mittelbogen eine Zugbrücke zur Durchfahrt der Schiffe
hat.
Athos bedeutet scharfer, spitzer Felsvorsprung. Wallfahrtsort. Kloster-
kolonie: 20 Klöster, 10 Klosterdörfer, 400 Klaufeu und Einsiedeleien,
von 6000 Mönchen und Klausnern bewohnt. Die Mönche, aus
allen Völkern des griechischen Bekenntnisfes zusammengewürfelt,
treiben Wein-, Öl- und Gartenbau, Fischerei, Handarbeiten, sind
Vegetarianer und strenger Lebensregel unterworfen.
Matapan —Stirn, Stirnseite, weil das Vorgebirge hier steil abfällt.
Korinth ^ Kuppenstadt. Hier erhebt sich ein mit scharfem Rande ab-
fallender Berg, 55 m hoch, der weiter rückwärts zu einem trichter-
förmigen Kegel ansteigt, auf dessen helmsörmiger Spitze die Burg
Akro-Kor. — Hochkoriuth über 500 m hoch liegt, welche als Schutz-
stadt den Zugang zum Pelopouues beherrscht.
Peloponnes — Hnsel des Pelops, Sohn des Tantalos, der durch seinen
Kamps mit Onomaos die Hippodameia zu f. Gattin und die ganze
Insel zu seiner Herrschaft gewann. Morea wegen der Ähnlichkeit
mit der Blattform des Maulbeer (Morus alba) -blattes.
Zante bedeutet Höhe, Erhabenheit, so benannt im Hinblick auf die bergige
Oberfläche der Insel.
Cycladen v. Oir^Ie (Kreis), Cyklos — die im Ringe um das Centralheilig-
tum Delos geordneten Inseln — im Gegensatzzuden verstreut liegen-
den Sporaden an der kleinasiatischen Küste (Archipel, Hebriden).
Jonisch. Meer v. Ithona, später Jona = Insel der Wellen, Jnselmeer
od. von Jo, einer griechischen Königstochter, die es durchschwömmen
haben soll.
Otranto —die jon. Enge, die von dem gleichnamigen Hafen aus bequem
zu passieren ist.
Karpaten, ein Name, welcher den slavisch. Bewohnern unbekannt ist.
Sie nennen dieses Geb. Gory = Serge, vom slav. olird — Berg-
rücken , ein Name, welcher zunächst auf die Bewohner, Chravat,
überging und von diesen in der Form Krapat, Karpa auf das
Centralgeb. übertragen wurde.
Save, Sau, da sie sich einst aus einer sumpfigen Gegend aus dem
Schlamme, wie eine Sau hervorwälzte.
Donau v. Danuvius (v. dan — kühn, stark u. uvius = Fluß) alfo der
starke Fluß.
A. Keöiet der unteren Aonau.
n, i.
B odengestalt? (Färbung? Lauf der Nebenflüsse?) Zu beiden Seiten
der Donau breitet sich eine Tiefebene aus. Nach X geht sie all-
17. Europa
- S. 140
1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 140 —
1. Im Norden wird die Halbinsel durch den südlichsten Teil der
Karpathen (Transsilvanische Alpen), durch die Donau und ihren
Nebenfluß Save (Sau) vom Rumpfe Europas geschieden.
2. Im Westen flutet das adriatische Meer und das jonische Meer.
Beide Meere find dnrch die Straße von Otranto (Italien!) ver-
bunden.
3. Im Süden wird die Halbinsel vom Mittelmeere begrenzt.
4. Im Osten finden wir das inselreiche ägäische Meer, die Tarda-
nellenstraße, das Marmarameer, den Bosporus und das schwarze
Meer.
Zur sachlichen Besprechung.
a) Vergleiche einmal die Westseite mit der Ostseite! Was findest du?
(Die Ostküste ist bedeutend reicher gegliedert, als die Westküste.
Wir finden hier eine große Anzahl Meerengen, Halbinseln und
Meerbusen.) Zeige sie! Zähle die Halbinseln! Zeige und nenne
die wichtigsten Busen!*)
b) Zerfällt die Balkanhalbinsel nicht eigentlich in 2 Halbinseln? (Ge-
wiß!) Man könnte eine größere nördliche und eine kleinere süd-
liche Halbinsel unterscheiden. Die letztere heißt Morea und wird
durch den Busen von Korinth und Ägina von der größeren ab-
getrennt. Nur durch eine schmale Landzunge steht Morea mit
dem Hauptteile der Halbinsel in Zusammenhange.
c) Morea bedeutet Meerland. Wie erklärst du diesen Namen? (Die
Halbinsel ist fast völlig vom Meer umgeben. Dasselbe reicht auch
. in tief eingeschnittenen Buchten bis tief hinein ins Land. —
4 kleine Halbinseln im Süden!)
6) Das ägäische Meer führt auch den Namen Archipel, d. h. Insel-
meer. Erkläre dieseu Namen! (Dieses Meerbecken ist überaus
reich an Inseln.) — Lies die Namen der größten Inseln von der
Karte ab! Merkt den Namen der größten der Inseln! (Kreta.)
Ii. Die Karte giebt uns an zweiter Stelle Aufklärung über die
Bodengestalt**) der Halbinsel. Wir finden:
A. Der größte Teil der Halbinsel ist mit Gebirgsland
ausgefüllt. Dieses Gebirgsland besteht aus zahlreichen Gebirgszügen.
Manche dieser Gebirgszüge verlaufen von Westen nach Osten, andere
streichen von Norden nach Süden. Dadurch entsteht ein gitterförmiger
Aufbau des Landes. (Anzeichnen!) Wir können in der Hauptsache zwei
*) Diese Namen werden aber nicht eingeprägt!
**) Die neuere geogr. Wissenschaft unterscheidet drei große orographische Ab-
teilungen:
1. Das periapenninische Gebirgssystem (Hauptrichtung von Nordwest nach
Südost.)
2. Das antidakische System (Hauptrichtung von Osten nach Westen.)
3. Querriegel und Ketten.
1862 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Lage und horizontale Gliederung der griechischen Halbinsel. 8- 49. 153
Lage.
Die griechische Halbinsel (mit einem Areal von 8260 □ M.)
ist, wie die italische, im W., S. und O. von Theilen des mittel-
ländischen Meeres (welchen?) umgeben, während sie, wie jene,
durch ihre breite Nordseite mit dem europäischen Continent zusam-
menhängt, jedoch nickt durch ein Gebirge, sondern durch drei in
einander mündende Flußthäler, das der Kulpa, der Sau und der
Donau.
Die Westküste der Halbinsel nähert sich der mit ihr sonst parallel
laufenden Ostküste von Italien bis aus eine Entfernung von 5—6 M.,
während die Distanz des östlichsten Vorsprungs von der gegenüber
liegenden asiatischen Halbinsel nur 1200 Schritte (Straße von Con-
stantinopel) beträgt.
Horizontale Gliederung.
Das Verhältniß des Meeres zu der Form des Landes ist hier
ein dreifaches. Auf der nördlichen Hälfte der ganzen Halbinsel
südlich bis zum Olympus überwiegt die continentale Form die
maritime, auf der südlichen Hälfte halten sich jene Gegensätze das
Gleichgewicht, auf den Inseln und den aus dem Contiuent hervor-
tretenden Halbinseln an der Ostseite überwiegt die maritime Form
die continentale. Diese Unterschiede folgen aus der großeu Ver-
schiedenheit der nördlichen und südlichen Hälfte der Halbinsel in
Bezug auf horizontale Gliederung. Jene bildet die breite conti-
nentale Basis der gesammten Halbinsel mit einer sehr einförmigen
Küstenbildung am schwarzen Meere und einer mehr gegliederten
am ägäischen und (im N.-W. säst fjordenartigen) am abriatischen
Meere. Die kleinere südliche Hälfte dagegen, „die Halbinsel der
Halbinsel", gliedert sich durch eine zweimalige, nach S. hin jedes-
mal stärker hervortretende isthmische Verengung (die Landenge von
Korinth ist an der engsten Stelle nur 1 M. breit) vermittelst je
zwei von beiden Seiten tief eindringender Meerbusen (welcher?)
in eine Folge von drei Halbinseln, wie Schottland, so daß die
östliche der drei südeuropäischen Halbinseln, so wenig sie auch halb-
rnselartig beginnt, sich doch am vollständigsten als solche entwickelt.
Nimmt man zu jener Dreitheilung in Halbinseln noch hinzu, daß
die mittlere derselben (Hellas) wieder in zwei (Acarnanien und
Attika) und die südliche (Morea) gar in vier Halbinseln (durch
welche Meerbusen?) sich gliedert, so wird man bestätigt finden, daß
die Küstenentwickelung gegen S. hin stets zunimmt und im Pelo-
ponnes am reichsten (1 M. Küste auf 3 De) erscheint, wie denn
auch schon die nördliche Hälfte gerade an der Südseite die bedeu-
tendste Peninsularbildung (die drei Halbinseln, in welche Chalcidice
19. Bd. 1
- S. 244
1860 -
Calw Stuttgart
: Vereinsbuchh.
- Autor: Redenbacher, Wilhelm
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
244
Ix. Dus tnacsöomfdje Wettreicl).
§ 2.
Des jungen Königs erste Thaten.
Alexander war zwanzig Jahre alt, als er den durch
die Ermordung seines Vaters erledigten macedonischcn
Thron bestieg im Jahr 336. Er ergriff die Zügel der
Regierung gleich mit fester Hand.
Eines seiner ersten Geschäfte war, daß er einen Tag
in Korinth hielt, auf dem er sich von den Griechen,
wie sein Vater, zum unumschränkten Oberfeld-
herrn gegen die /Perser wählen ließ. Er versi-
cherte sie dabei, Griechenland solle an den Barbaren ge-
rächt werden für alle das Unglück, das diese darin an-
gerichtet hätten.
Er traf nun alle Anordnungen zu dem großen
Kriegszug. Allein zuvor kam ihm noch anderes zu
thun. Seine wilden nördlichen Völkerschaften waren
wagig und brachen zum Theil in offene Empörung ans.
Da drang er im Frühling 335 rasch hinauf bis zur
Donau, und in Kurzem hatte er die Rebellen zu Paa-
ren getrieben und Alle zum Frieden gestimmt. Es war
ein anstrengender Feldzug; er trug aber alle Strapazen
wie der gemeinste Soldat.
Unterdessen hatten die Thebaner in Hellas unten,
auf ein falsches Gerücht von seinem Tode hin, einen
Theil der macedonischen Besatzung bei ihnen niederge-
hauen, den andern in die Burg Kadmea eingeschlossen.
Das erfuhr Alexander auf seinem Rückmarsch aus den
nördlichen Gegenden; und urplötzlich stand der, den man
weit oben an der Dona» begraben glaubte, mit 20,000
Mann vor den Mauern der frevelhaften Stadt. Er wollte
sie mit Schonung strafen, wenn sie nur seine Gnade ren-
müthig gesucht hätte. Aber sie trotzte noch; und so erlitt
sie von seinem Zorn ein schreckliches Schicksal. Sie wurde,
nachdem sie erstürmt war, zum warnenden Exempel für
Andere dem Erdboden gleich gemacht; 6000 Thebaner
1830 -
Königsberg
: Bornträger
- Autor: Nösselt, Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Die europäische Türkei.
471
sehr fruchtbar, aber lange nicht so angebaut, als es gesche-
hen könnte, wenn die Negierung besser, und die Einwohner
thätiger wären.
Klima: Die Luft ist nicht so warm, als man nach
der südlichen Lage glauben sollte, durch Schuld der Gebirge.
Nördlich vom Hämus sind zwar die Sommer heiß, aber die
Winter gewöhnlich streng, und besonders im Hämus selbst viel
Schnee. Die Wege sind dann fast unfahrbar, und erst im
April und Mai tritt der Sommer ein. Weit angenehmer ist
es im Süden des Hämus, der die Nordwinde aufhält. Zwar
kommen auch hier im Winter noch rauhe Tage vor, aber die
Thäler sind im Sommer sehr warm, oft drückend heiß, so
daß das Gras versengt wird. Selten fällt hier Schnee, we-
nigstens bleibt er nicht liegen. Am herrlichsten ist die Luft
auf den Inseln, die zum Theil wirklich paradiesisch sind.
Gewässer: Zuerst die Meere, Meerengen und Meer-
busen, die das Land umgeben. Wir fangen mit der nordwest-
lichen Küste an. Wir kommen aus dem adriatischen
Meere, und fahren durch die Meerenge von Otranto
ins ionische Meer. Hier finden wir zwei Meerbusen, die
beide von Westen nach Osten ins Land hinein laufen: 1. der
Meerb usen von Arta zwischen den Inseln Paxo und
Santa Maura. Etwas südlicher 2. der Meerbusen von
Lepanto oder von Korinth, der Insel Cefalonia gegen-
über. Ec geht tief ins Land hinein, und endigt am Isthmus,
an der Landenge, welche das feste Land mit der Halbinsel
Morca verbindet. Wir fahren um Morca herum, und kom-
men nun kn den Archipel, bei den Türken das weiße
Meer genannt. Der bedeutendste Meerbusen ist hier der von
Salonichi. Dann fahren wir durch die Meerenge der
Dardanellen, durch das Meer von Marmora und
durch den Bosphorus oder die Straße von Eonstan-
tinopel nach dem schwarzen Meere.
Der Hauptftuß ist die Donau, die
auf der rechten Seite, an der östreichischen Gränze,
die Sau aufnimmt, welche rechts die Drina mit-
bringt . und
den Timok;
!