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1. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 446

1831 - Mainz : Kunze
446 Für wissenschaftliche Bildung ist durch mancherlei Schulen und Collegien und durch die Universitäten zu Orford, Cambridge und London gesorgt. Der Unterricht in untern Volksklassen ist noch sehr mangelhaft, doch wird durch die mannigfaltigsten Tagsblätter für Gemcinsinn und Publicity gesorgt. Das Volk nimmt großen Antheil an Sachen des Staats, wie denn der Engländer überhaupt Nationalstolz, Selbstständigkeit, Unbiegsamkeit und Ernst in politi- schen wie in religiösen Dingen besitzt. Was die Nation in Wissenschaften gelei- stet hat, ist sehr bedeutend; ihre Literatur gehört zu den reichhaltigsten der alten und neuen Zeit. Als geborne Engländer (denn manche sind Schotten und Zrländer von Geburt) merken wir: Die Filosofen Baco und Locke, die Geschichtschreiber Gibbon und Roscoe, die Dichter Shakespeare und Mil ton. Die Gallerie berühmter Naturforscher und Entdecker ist groß. 2. Schottland. Man unterscheidet gewöhnlich N i e d e r s ch v t t l a n d, wo die englische Sprache herrschend wurde, vom Hochlande (Caledonien od. Galedon), worin sich noch bis jezt die altgälische oder ersifche Sprache erhält. Doch läßt sich auch nach 2 Vertiefungen abtheilen. Die erste ist zwischen den Baien des Forth und Clyde, und die andre zwischen der Murraybai und dem M u l l su n d e. Demnach hätte man ein Süd -, Mittel - und Nordwestland. Das Niederland, im Ganzen ein Wechsel von Hügeln, Bergen, Thälern und Ebenen, trägt seinen Namen nur im Gegensatz des höbern durchaus gebir- gichten Hochlandes. Die Cheviots breiten sich hinein und hängen zusammen mit den Leads od. Bleibergen, worin Höhen von 3000', und diese mit den Pentlands, deren Abfall zum Firth (Busen) des Forth das malerische Thal Edinburgs bildet. Am Clyde hin dachen sich die Leads zu Ebenen ab, worin.glasgow. Hinter dem Canal wird es schnell wieder bergig, indem sich die Berge des Hochlandes zwischen Flüssen abwärts fast in die Nähe der Ostküste verzweigen und verflachen. Aufwärts nach Nw. geht das Niederland nun in Hochland über. Grenzlinie etwa vom Busen des Clyde bis in die Grafschaft Aberdeen. Hierin wird ein Hauptkamm erkennbar, Grampians genannt, der hinter der genannten Linie mit Verästungen, Abgründen, Schluchten und Seen fast parallel hinzieht. Aus den Grampians diesseit des Hauptkammes hebt sich der Ben Lomond 3260' und Ben Lavers 4000', und jenseit der Ben Nevis 4370. Der Nevis schaut seitwärts auf den See Linnhe, der ins west- liche Meer und zwar zum Mullsunde abfließt. Nw. empfängt der See durch einen Fluß das Gewässer andrer Seen, die durch geringe Wasserscheide vom Flusse Ness getrennt sind, der in die Murraybai sich ergießt. Hinter dieser eng- felsigen caledonischen Vertiefung thürmt sich rauhes schrecklich zerrissenes Berg- land empor, mit hohen fast immer beschneiten Kuppen (denn die Schneclinie ist nur 4000') und steilen Vorgebirgen od. Heads, z. B. das von Dungsby jm No. Sie bestehen aus Gneis, Porfyr, rothem Granit und Urkalk, wor- unter sich in Sutherland ein weißer dem Mischen ähnlicher Marznor findet.

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1. Nord-Amerika - S. 721

1788 - Leipzig : Weidmann
oder die antillischen Inseln. 721 daß man etliche zwanzig Jahr hernach zwischen drey. und viertausend Mann zahlte, die ihren guten Unter- halt von dem Zuckerbau hatten. Die folgenden Gouverneurs erhielten sie in diesem Wohlstände, und man sah in kurzer Zeit nicht allein schöne Pflanzun- gen, sondern auch eine artige Stadt, unter dem Na- men Charlescown, drey Kirchen und verschiedene Festungswerke zur Vertheidigung der Insel. Die Häuser waren bequem und groß erbauet, der Preis der Lebensmittel und Maaren wurde aus den Mark- ten festgeseht, und die Einwohner genossen einer völligen Ruhe. Die Luft der Insel Nevis ist sehr heiß/ jedoch das Erdreich nicht unfruchtbar, besonders in den Thalern. So wie der Boden hinaussteigt, wird er steinicht, und der Werth der Pflanzungen vermin- dert sich sehr; auch sind die Regen und Sturmwinde ihre größten Feinde. Die Insel handelte anfang. lich mit Zucker, Taback, Baumwolle und Ingwer; iht aber nur meistens mit Zucker, wovon jährlich fünf bis sechs Schiffe für Europa abgehen. Unter Karls Ii. Regierung belief sich die Miliz der Insel auf zweytausend Mann, und die Anzahl der freyen Einwohner auf zehntausend, und nach die- sem Verhältnisse zählte man die Negern auf zwan- zigtausend, welches für den kleinen Raum des Bo- dens etwas sehr groß zu seyn scheinet, wenn man nicht anniinmt, Nevis habe damals außer dem Handel mit Zucker auch den mit Negern und Wein getrieben, und fast allein alle englische Inseln unter dem Winde dainit versehen. Ein sehr großes Sterben brachte diese Anzahl Einwohner im Jahr 1639 bis auf die Hälfte herab, und die Kriege, wel- che nachher entstanden, schwächten die Kräfte dieser V.band. I.abch. Z z Insel Charles' town.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 128

1908 - Halle a. S. : Schroedel
128 Europa. (grämpiän) Gebirge, das im Be<> Nevis (newis) den höchsten Berg des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 m). Das wildzerrissene schlachten- und seenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend dnrch Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kanonischen Kanals er- hebt sich das rauhe Schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen. Die Nnwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere sast uubewohu- bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland? c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm an Mineralien sind, von bei? Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schänn'n). Infolge geringen Gefälles ueigen die Flüsse zur Seen- und Sumpfbildung; x/s des Landes ist voller Sümpse und Moore. Die vielen Niederschläge und ein mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel. Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Narurver^ hältnisse ihrer Heimat viel Not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck des englischen Großgrundbesitzers, der einen eigenen irischen Bauernstand nicht aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue Heimat und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich vermindert. Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge- mildert durch das vom Golfstrom erwärmte' Meer (©. 18). 1. Der milde Winter gestattet im Sw. Englands, daß die Myrte, der Lorbeer und die Fuchsie im Freien überwintern. In Irland wird der Lorbeer 10 m hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht nnserm April. Die Januartemperatur der englischen 8.-Küste kommt der von Genua nahe. 2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen, im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif und in der Breite des Rheingaues kommt in England die Traube nicht zur Reife. Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum vou Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu deu wald- ärmsten Ländern Europas gehört : doch findet man in England parkähnliche Anpflanzungen. Einen Gegensatz zu dem milden, wenn auch nebeligen und wenig sonnenhellen Klima Englands bildet das rauhe Klima des uord- schottischen Berglandes mit seinen anhaltenden, kalten Nebeln, langen naß- kalten Wintern, Nordweststürmen und Wintergewittern. 2* Die Bewohner. Die Inseln waren ursprünglich von Kelten bewohnt. Zur Zeit der Völkerwanderung drangen angelsächsische Stämme ins Land ein und eroberten das s. Britannien. Die keltischen Bewohner zogen sich in die w. oder n. Gebirgsländer zurück oder wanderten nach der Bretagne aus. Im 11. Jahrhundert wurde das Angelnland oder England von den französisch redenden Normannen erobert. Nun ent- stand durch Vermischung dieser beiden Volksstämme das englische Volk und *) Ben, keltisch ^ Spitze, vergl. Penninische Alpen, Penninisches Gebirge, die Finne (Bergzug in Thüringen).

3. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 11

1896 - Breslau : Hirt
Großbritannien und Irland. 11 Das am dichtesten bevölkerte Gebiet des ackerbauenden Englands be- wässert die Themse. An der Stelle des Stromes, bis zu der die Flut die größten Fahrzeuge trägt, liegt die Hauptstadt des britischen Reiches, London. d) Schottland zerfällt durch zwei Einsenkungen, die in Meerbusen enden, iu Süd-, Mittel-und Nordschottland. Es ist größtenteils von Gebirgen ausgefüllt. Das südschottische Bergland wird von dem hoch- landartigen schottischen Grenzgebirge, mit den Cheviotftschkwiot^bergen im O., gebildet. Es senkt sich nach N. zu dem fruchtbaren, an Eisen und Steinkohlen reichen schottischen Niederlande (Lowland).. Hier liegen die größten Städte: im O. Edinburg, im W. Glasgow [gläsgo] mit be- deutenden Schiffswerften, Baumwoll- und Elsenfabriken. Mittel- und Nordschottland erfüllt das unzugängliche, wildzerrissene, schluchten- und seeenreiche schottische Hochland (Highland). ,Es zerfällt in zwei Hanpt- teile; diese sind: das höhere Grampian [grämpiän^ - Gebirge mit dem 33en*) Nevis [tuvts] (über 1b00 m) im W., und das nord-taledonische Hochland. Der tiefe Spalt zwischen beiden ist gefüllt vvn länglichen Seeen, die durch den kaledonischen Kanal unter sich und mit beiden Küsten verbunden sind. Die Felsen des malerischen schottischen Hochlandes sind entweder mit Moor und Heide bedeckt, oder kahle, düstere Kämme, aber belebt durch schmale, dunkle Seespalten (Lochs [locfs]) mit kräftig grünen Ufern, anziehend durch Sage, Dichtung und geschichtliche Erinnerungen. Nach W. fällt dasselbe steil zum Meere ab; an der O.-Seite läßt es einen schmalen, aber fruchtbaren Küsteusaum übrig; auf ihm liegen in Mittelschott- land die beiden bedeutenden Handels- und Industriestädte Dnndee [t>cmdi] und Aberdeen [öberdtnj. c) Irland, das „grüne Erin", besteht zu 2/3 aus Ebene, die nicht selten sumpfig ist; die Gebirge lagern sich fast ringsum am Rande und bilden nirgends eine größere Gebirgslandschaft. Die bedeutendsten dieser vereinzelten Höhen, die im S.w. loöo m übersteigen, bilden die hafenreiche Fjordenküste, die für die W.-Seite Irlands wie aller w. .Landenden Enropas bezeichnend ist. Von den Flüssen ist der Shannon [schiinn'n] der größte; er bildet viele Seeen und mündet an der W.-Seite. Der größte See, der Lough Neagh [loch ncj im N., bedeckt die gleiche Fläche wie der Boden- see. Wälder und Mineralschätze fehlen; die Bevölkerung ist hauptsächlich auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen. Der arme irische Bauer wohnt als Pächter auf den großen Landgütern der englischen Besitzer, muß sich mit der Kartoffel als Nahrungsmittel be- gnügen und ist zu Gewalttaten und Empörungen gegen seine Grundherren stets bereit. Mehrfache Hungersnöte haben zahlreiche Iren zur Aus- Wanderung genötigt und die Volkszahl verringert. Größere Städte liegen nur an der buchtenreichen Küste: an der O.-Seite die Hst. Dublin [däblitt] und die Industriestadt Belfast, au der S.-Seite Cork, Ausfuhrhafen für die Erzeugnisse der Landwirtschaft und besonders für Schlachtvieh. *) d. i. keltisch = Berg.

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 87

1836 - Leipzig : Schumann
67 Ii. Physikalische Geographie. Skagestöl-Tind, der höchste Punkt in Skandinavien, 7877 Fuß, der Sneehättan, 7620, und Syltfiallel, 6084f.; im Kiölen der Sulitelma unter 67" Br., 5790 Fuß. Das Nord-Kap auf Mageröe hat 1200 Fuß Höhe. Ein großer Theil des Gebirges ist mit ewigen Schneefeldern von gewaltiger Ausdehnung bedeckt; die größten sind das Folgefondet und das Iusteda lsbräe. Wo der Schnee aufhört, beginnen die Gletscher, die in Finmarken an manchen Stellen bis ans Meer hinabreichen. Uebrigens sind die Weiden zum Theil gut; die unteren Abhange im Süden häufig mit Laubholz, sonst überall mit ununterbrochenen Nadelwäldern be- deckt, die mit den Mineralien (unter denen besonders Eisen, Ku- pfer und Silber,) eine Haupterwerbsquelle der Bewohner bilden. §. 414. Das südliche Schweden ist eine vom übrigen Skan- dinavien durch Binnenseen getrennte Ebene, auf der sich einzelne Hügelreihen und Hügel erheben, die nirgends eine Höhe von 1000 Fuß erreichen. 415. Ebenfalls ganz unabhängig von den skandinavischen Gebirgen sind die auf Spitzbergen, wo die schwarze Spitze, 4218 Fuß. 416. Auf den britischen Inseln liegen die höchsten Punkte in Schottland. Die Gebirge bilden hier keine zusammenhängen- den Ketten, sondern stehen einzeln. Im Norden des caledonischen Kanals liegen die Gebirge von Roß, mit dem Vevis, 3492 Fuß; zwischen dem caledonischen Kanäle im Norden und dem Clyde und Forth im Süden die Grampian Hills, mit dem Ben- Nevis, dem höchsten Punkte in ganz Britannien, 4092 Fuß. Die Gebirge im übrigen England sind eigentlich mit Ausnahme derer in Wales, wo der Snowdon, 3336 Fuß, und der Cader-Jdris, 2748 Fuß, bis nach Cornwallis hinab, wo sie am Kap Landsend auslaufen, bloße Hügelreihen. §. 417. Gleichermaßen finden wir in Ireland nur kurze Ket- ten; der höchste Punkt ist hier, nach Balbi, der Carran Tual in der Grafschaft Kerry (im Südwesten der Insel), 3402 Fuß. — Als Zubehör der britischen Gebirge müssen betrachtet werden: die- jenigen auf den Hebriden (der Chuchullin auf Skye, 2814) den Orkney's, 1100 Fuß, den Shetlands-Inseln (der Rona auf Mainland, 3372 Fuß) und den Färöern, wo der Slattaretind auf Osteröe 2800 Fuß hoch ist. §. 418. Nach seinen Bodenverhältnissen zerfällt Europa in drei große Abtheilungen, das nördliche und das südliche Hochland, und das zwischen beiden liegende ausgedehnte Tiefland. Das skandinavische Hochland, d. h. Norwegen, Schweden und Finland mit den hierher gehörenden Olonetzbergen, ist durchaus primärer Natur, und trägt ganz den Charakter, den die primären Gegenden auch anderswo zeigen. Sekundäres Gestein kommt hier nur an den Küsten des Kattegat und den Ufern einiger großen Binnen- seen vor. Der Charakter des Alpenhochlands ist schon geschildert worden. Es ist von Transitions- und sekundären Formationen umgeben, südlich in Spanien und Italien, nördlich in Deutschland und Frankreich.

5. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 92

1915 - Berlin : Oldenbourg
Bcn Nevis (1340 m). Smejstatt Fort' William (Nach einer Pyoiographie Cer Phorogiob-Co., Zürich.) (Nach einer Photographie Ser Phologlob-Co., 8«nch 1 $„3„,e, 61afi„ d»... S V 7ä»;e"eys Ll ^-Nä« ».» to Snl„ Staff« ,u b,n »«Wo«*«« S4,»M«nbl. 5e5s:re5e S5$s±H-Ä- mässt-

6. Oberstufe A = (7. u. 8. Schulj.) - S. 32

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
32 Nordwesteuropa. Ubergewicht, daß es sich trotzdem zur ersten Stadt der Welt und zur ersten Handels- und Industriestadt weiter entwickelte. b) Das schottische Gebirgsland nimmt im X. fast die ganze Breite der Insel ein. Auf das südschottische Bergland folgt das kohlen- und gewerbreiche, dichtbevölkerte schottische Niederland. Mittelschottland wird bis auf einen schmalen östlichen Küstensaum erfüllt von dem Grampian- (grämpiän) Gebirge, das im Ben*) Nevis (newis) den höchsten Berg des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 m). Das wildzerrissene, schluchten- und seenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend durch Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kaledonischen Kanals er- hebt sich das rauhe schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen. Die Unwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere fast unbewohn- bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland? c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm an Mineralien sind, von den Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schänn'n). Infolge geringen Gefälles neigen die Flüsse zur Seen- und Flußbildung; des Landes ist voller Sümpfe und Moore. Die vielen Niederschläge und ein mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel. Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Natur- Verhältnisse ihrer Heimat viel.not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck des englischen Großgrundbesitzers, £er einen eigenen irischen Bauernstand nicht aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue Heimat, und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich vermindert. Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge- mildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer. 1. Der milde Winter gestattet im Sw. Englands, die Myrte, den Lorbeer und die Fuchsie im Freien zu überwintern. In Irland wird der Lorbeer 10 in hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht unserm April. Die Januartemperatur der englischen S.-Küste kommt der von Genua nahe. 2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen, im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif, und in der Breite des Rheingaus kommt in England die Traube nicht zur Reife. Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum von Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu den wald- ärmsten Ländern Europas gehört; doch findet man in England parkähnliche Anpflanzungen. Einen Gegensatz zu dem milden, wenn auch nebligen und wenig sonnenhellen Klima Englands bildet das rauhe Klima des nord- schottischen Berglandes mit seinen anhaltenden, kalten Nebeln, langen naß- kalten Wintern, Nordweststürmen und Wintergewittern. 2. Die Bewohner. Die Inseln waren ursprünglich von Kelten bewohnt. Zur Zeit der Völkerwanderung drangen angelsächsische Stämme *) Ben, keltisch = Spitze, vergl. Penninische Alpen, Penninisches -Gebirge.

7. Länderkunde von Europa - S. 38

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
Sen Nevis 1840 m Stadt Fort William am Eingänge in den Calcdonischcn Kanal West schottische Fsordküste. Der Borne-Fjord. (N. e. Photogr. der Photogiob-Co., Zürich.) Westschottlands Küste bildet den schönsten Teil der Gestade Britanniens, Ihre Fjorde, Halbinseln und Inseln haben große Ähnlichkeit mit denen Norwegens und erfreuen sich daher wie diese und wie unsere Alpenseen eines starken Fremdenverkehrs in der Reisezeit. Die Insel Stassa an der Westküste von Schottland. (N- c. Photogr. der Photoglob-Co., Zürich.) Die Insel Stassa mit der aus Basaltsäulen gebildeten Fingalshöhle bei Oban ist vulkanischen Ursprungs und über- ragt den Meeresspiegel um 44 m. Ihr Inneres gleicht durch die schlanken Pfeiler und spitzen Deckenwölbungeu einem gotischen Münster, dessen Boden das Meer bildet. Die Länge der Höhle beträgt 70 m, ihre Höhe in der Mitte 20 m, ihre Breite am Eingange 13 m, die Höhe der Basaltsäulen 6—12 m. Die eindringende Flut verursacht ein, honnerqi?tigrs Getöse. Mit Recht zählt man die Insel Staffa zu den Naturwundern Schottlands.

8. Geographischer Leitfaden - S. 156

1903 - Regensburg : Manz
156 Westeuropa. kultiviert ist, dagegen ist es im Westen und Norden gebirgig. Die Gebirge sind müßig hoch, wenig bewaldet, felsig und reich an Sümpfen und Mooren. Sie erheben sich steil im Westen und fallen nach Osten allmählich ab. Man unterscheidet 6 Gruppen: 1) Das Bergland von Cornwall auf der südwestlichen Halbinsel, beginnend mit dem granitenen Kap Landsend; es enthält reiche Zinn-, Blei- und Kupferminen. 2) Das zerklüftete Hochland von Wales (uels) mit dem drei-gipfligen Snowdon (ßnodn). In den südlichen Teilen desselben sind große Steinkohlen- und Eisenlager. 3) Das Bergland von Cnmberland mit seenreichen Tälern. 4) Das Penninegebirge. Dasselbe enthält gewaltige Eisen-erz- und Steinkohlenlager, die bis weit in die Ebene reichen. 5) Das Schottische Grenzgebirge mit den östlich ziehenden Cheviot (tschewiot)-Bergen. Im Nw. sind reiche Eisenlager und Kohlenflöze. 6) Das Schottische Hochland, wild zerrissen, mit tiefeingeschnittenen Tälern und Fjorden und seenreichen Höhen. Es wird durch den Caledonischen Kanal in zwei Teile getrennt. Den Hauptzug bildet das Grampian (grämpjän)-Gebirge mit dem höchsten Gipfel Großbritanniens, dem Ben1 Nevis (niwis), 1330 m hoch. Irland ist eine seenreiche Tiefebene mit vereinzelten Bergmassen, welche nur zu müßiger Höhe aufsteigen und meist in der Nähe der Küste liegen. 3. Die Flüsse sind nicht groß, aber sehr schiffbar, da sie meist geringes Gefälle, ruhigen Lauf und (wegen der vielen Niederschläge) großen Wasserreichtum haben. Ihre Mündungen sind oft busenartig erweitert und gestatten sogar Seeschiffen den Zugang. In Schottland gibt es wilde Hochlandströme. Die größten Flüsse sind: 1) die Themse, die bis oberhalb London von der Meeresflut erreicht wirb. 2) Die südliche Onse (ns), die in den 1 Ben keltisch — Berg.

9. (8. bis 10. Schuljahr) - S. 23

1913 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
Nordwesteuropa. 23 Mooren lag damals am Ende der Welt und ernährte knapp eine dünne Be- völkerung. Als sich mit den Entdeckungen der Gesichtskreis weitete, als die Kohlen- und Eisenschätze in Verbindung mit der stahlharten Energie des Volkes das Schwergewicht des Königreichs verschoben, da hatte London bereits ein solches Übergewicht, daß es sich trotzdem zur ersten Stadt der Welt und zur ersten Handels- und Industriestadt weiter entwickelte. b) Das schottische Gebirgsland nimmt im N. fast die ganze Breite der Insel ein. Auf das Südschotlische Bergland folgt das kohlen- und gewerbreiche, dichtbevölkerte Schottische Niederland. Mittelschottland wird bis auf einen schmalen östlichen Küstensaum erfüllt von dem Grampian- (grämpiän) Gebirge, das im Ben*) Nevis (newis) den höchsten Berg des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 in). Das wildzerrissene, schluchten- und scenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend durch Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kanonischen Kanals er- hebt sich das rauhe Schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen. Die Unwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere fast unbewohn- bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland? c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm an Mineralien sind, von den Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schännr). Infolge geringen Gefälles neigen die Flüsse zur Seen- und Flußbildung; Vs des Landes ist voller Sümpfe und Moore. Die vielen Niederschläge und ein mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel. Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Natur- verhältnisse ihrer Heimat viel Not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck des englischen Großgrundbesitzers, der einen eigenen irischen Bauernstand nicht aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue Heimat, und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich vermindert. Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge- mildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer. 1. Der milde Winter gestattet im 8w. Englands, die Myrte, den Lorbeer und die Fuchsie im Freien zu überwintern. In Irland wird der Lorbeer Io m hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht unserm April. Die Januartemperatur der englischen S.-Küste kommt der von Genua nahe. 2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen, im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif, und in der Breite des Rheingaus kommt in England die Traube nicht zur Reife. Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum von Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu den wald- ärmsten Ländern Europas gehört; doch findet man in England parkähnliche *) Ben, keltisch = Spitze, vergl. Penninis ch e Alpen, Penninisches Gebirge.

10. Schulgeographie - S. 46

1865 - Weimar : Voigt
46 Europa. Nordbritannien oder Schottland hingegen ist meistens ge- birgig, hier nehmen die Gebirge eine Richtung von O. nach W. und zwar im S. das Cheviot-Gebirge (ött) aus der Grenze gegen Eng- land und im N. das Grampian-Gebirge mit dem 4000 F. hohen Nevis (Nuhis), zwischen beiden befindet sich ein neues Flachland da, wo die Breite der Insel am geringsten ist. Mit dem Grampian beginnt das eigentliche Hochland, welches aus rauhen, felsigen und waldigen Ge- genden besteht, mannigfaltige Naturschönheiten darbietet und ein zwar rauhes und kaltes, aber sehr gesundes Klima hat. Irland ist durchaus Tiefebene, nur im W. erheben sich einzelne Gebirgsgruppen da, wo die Küste viel gegliedert und zerrissen ist. Der Boden ist von größerer Fruchtbarkeit als in England, es wechseln grüne Wiesen, Thäler und Hügel, die sich selten zu Bergen erheben, am mei- sten noch im westlichen Theile; doch fehlt es auch nicht an morastigen und sumpfigen Moorstrecken. Im No. umschließt einen Theil der See- küste der merkwürdige, von Natur aus hohen Basaltfäulen gebildete und 600 F. breite Riesendamm. Das Klima Irlands ist feucht und weder so warm noch so kalt wie das Englands. In England sind die 3 wichtigsten Flüsse die Thames (Tems) oder Themse, der Humber (Höm) und Severn, von welchen nur der letzte seine eigenen Quellen hat in dem gambrischen Gebirge und in den Bristol-Kanal fällt; die Themse entsteht durch Vereinigung der Isis und des Charwel, sowie der Humber durch Verbindung des Trent mit der Ouse (Aus), jene trägt von London an Seeschiffe, dieser von der Vereinigung an; beide ergießen sich in die Nordsee. 97 Kanäle, welche eine Länge von 560 geographischen M. haben — kein Land hat deren so viele und so prachtvolle — dienen zur Verbindung der 4 Haupthäfen London, Hüll, Liverpool und Bristol unter sich und des Innern mit ihnen. Einige derselben sind: der Liverpooler, der Grand- Trunk (öh)-, der Opforder und der Grand - Funktion - Kanal (Dschöngschönn). Der größte See ist das Winand er Meer. In Schottland sind die 3 größten Flüsse der Tay (Teh), Forth und Clyd e (Kleid), die beiden ersten gehen in die Nordsee und der dritte in die irische See. Der Glasgow-Kanal verbindet den Clyde und den Forth und dadurch die irische See mit der Nordsee und der caledonische Kanal, 12 g. M. lang und selbst für See- schiffe fahrbar, den atlantischen Ocean mit der Nordsee. Unter den Seen zeichnen sich durch Größe, Inseln und reizende Umgebungen be- sonders aus: der Loch-Lomond (Lach-Lammönd) und der Loch-Neß. In Irland ist der Shannon (nönn) der Hauptfluß, welcher aus dem Al len-See kommt, eine Kette von Seen durchströmt und in den atlantischen Ocean fließt. Der größte See ist der Loug-Naagh (Lach-Nih) und der schönste der Killürney (ni). Auch hier findet man mehrere Kanäle. Die Produkte der britischen Inseln sind: treffliches Rindvieh (im nördlichen Schottland, kleiner und meist ohne Hörner), vorzüglich

11. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 805

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von der: Insu In. 80s im Frieden zu Utrecht A.it ausgemachet wor- den, daß die Engländer inskünsttge diese Insul alleine haben sollen. Es ist eine aesunde Luft da- selbst, und die Waaren sind Toback, Zucker, Ing- wer , Saltz und Indigo, 4. 6aeec Oe ist etwas anders, alsilrboäo?. Es wachset etwas Toback da, davon sich etwan 40o. Engländer ernähren. 5. Montseñeat, ist meistens von Jrr- ländern bewohnt. Es sind 4000 weiffe, und 8000. schwache Einwohner da, welche Zucker, Toback, Indigo und Baumwolle bauen. 6. Newis, Nieves otw Nevis , ist nicht groß, aber fruchtbar an Zucker/ Zinnober, Baum- wolle und Toback. Die Engländer wohnen seit 1628. darauf, und haben sich so gemehret, daß die Insul jetzo 20000. weiffe und 40000. schwache Einwohner hat. 7. Anguilla, ist gar unfruchtbar, und bringet nur etwas Zucker und Toback. 8. S. Vincent, hat jetzo lauter wilde Ein- wohner , und die Engländer haben es gerne gese- hen , daß sie sich dahin retiriret haben. ~ 9. Domingo, ist auch mit Caraiben besetzt, und dieengländer treiben nurhandlung mit ihnen. Die Danen besitzen: i4 S. Thom/E, die mit einer Afrikanischen Insul gleiches Namens nicht muß verwechselt werden. Hier wächst Zucker und Indigo, aber nur wenig. Sie treiben da ziemlichen Handel mit den Negres, die sie aus Africa bringen, und an die Spanier verkaufen. 2. Die Insul 8. Cr01x, oder 8. Ckux; ein Eee 3 unge-

12. Bd. 3 - S. 242

1838 - Eisleben : Reichardt
242 Amerika. erst 30 Millionen bezahlt hat, und jetzt wegen Herabsetzung der gan- zen Entschädigungssumme mit Frankreich in Unterhandlungen steht. Das Brittische Westindien, welches in Hinsicht des Flä- chenraumes und der Menschenzahl dem Spanischen und freien West- indien nachsteht, aber an Kultur und Wichtigkeit der Erzeugnisse und des dadurch veranlaßten Handels den Vorrang behauptet, begreift so- wohl die Bahamas, als die große Antille Jamaica und eine große Menge der kleinen Antillen, nämlich mehrere von den Jungfern- Jnseln und die meisten von den Earaibischen Inseln, als Anguilla, Barbuda, Antigoa, St. Christoph oder Kitts, Nevis, Montserrat, Dominica, St. Lucie, Barbadoes, St. Vincent, Grenada nebst den Grenadillen, Tabago und Trinidad, welche Inseln nicht neben, noch hinter einander, sondern zum Theil durch weite Zwischenräume von einander getrennt liegen. Die ältesten unter diesen Brittischen Kolonien sind Barbadoes, St. Christoph, Nevis, Antigua und Montserrat. Barbadoes wurde zwar schon 1603 von den Engländern in Besitz genommen, aber doch erst 1624 zu kolonisiren angefangen. St. Christoph wurde 1623 zu kolonisiren begonnen, also noch ein Jahr früher als Barbadoes, allein 1627 wurde diese Insel zwischen den Engländern und Franzosen ge- theilt, doch durch den Utrechter Frieden 1713 ward sie ganz Englisch. Auf Nevis legten die Engländer 1628, aus Montserrat und Antigua 1632 die ersten Niederlassungen an. Spätere Erwerbungen waren Anguilla, welches 1630 von den Engländern in Besitz genommen wurde ; Jamaica, das 1633 unter die Herrschaft derselben kam, nach- dem schon 1300 die Spanier daselbst eine Kolonie angelegt hatten; einige von den Jungfern-Jnseln, die 1666 von den Engländern in Besitz genommen wurden und die Bahamas, welche, seitdem die Spa- nier diese Inseln ihrer Einwohner durch Auferlegung harter Arbeiten und Wegführung beraubt hatten, gänzlich unbewohnt lagen, bis 1620 auf einer derselben die Engländer eine Niederlassung gründeten, die aber 1641 durch die Spanier zerstört wurde, welches Schicksal auch 1703 die 1670 aufs Neue angelegten Kolonien der Engländer hatten, worauf diese Inseln der Sammelplatz von Seeräubern, Boucaniers genannt, wurden, bis endlich König Georg I. dieselben wieder besetzen ließ und 1717 einen Gouverneur mit Truppen dahin schickte, dem sich die Reste der Boucaniers ergeben mußten. Durch den Pariser Frieden 1763 wurden Dominica, St. Vincent und Grenada Englifche Besitzungen, nachdem Franzosen und Engländer sich den Besitz derselben lange strei- tig gemacht und die Franzosen auf St. Vincent 1710 und auf Grenada 1630 von Martinique aus sich niedergelassen hatten. Die neuesten Erwerbungen sind Trinidad, das England 1707 den Spa- niern, die jedoch bis 1783 den Werth dieser wichtigen Insel nicht erkannt und sich fast gar nicht mit dem Anbau derselben beschäftigt hatten, entriß und durch den Frieden von Amiens 1801 förmlich ab-

13. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 53

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
53 Großbritannien und Irland. § 47 Abb. 1. § 47. Englische Kreide-Steilküste bei Dover. c) Küste in großartiger Weise durch Meerbusen aufgeschlossen (126 Häsen!); au der besonders wild zerrissenen schottischen Mste werden sie firths genannt (Einzahl: firth, spr. etwa sörß! = Förde, Fjord). Wo liegen Förth-, Tay- uudclyde-Buseu (spr. sorß, tee, kleihd!)? In Südengland gleichen die Buchten unserer Elbmündung: Themse, Humber, Bristolkanal (spr. tems, hömbr, bristl!). Die Flut dringt weit landeinwärts (warum ist das vorteilhaft?). Durch das alles trug die Natur dazu bei, daß England der erste Seestaat der Welt wurde, ä) Klima ausgeprägt ozeanisch; milde Winter und kühle Sommer (Golfstrom!). Im Südwesten über- wintern Lorbeer, Myrten und Fuchsien im Freien, z. B. auf der schönen, milden Insel Wight (ueit), wo? Wein reift jedoch nicht mehr (englischer Nebel!). Starke Niederschläge; die kurzen Flüsse daher wasserreich und weit hinauf schiffbar, die Themse z. B. zu 19/20 ihres Laufes. Vgl. dagegen Spaniens Flüsse, § 6! Zahlreiche Kanäle. Üppiger Graswuchs. 2. Aufbau des Bodens. Das britische Jnselreich, durch einen uutermeerischeu Sockel mit dem Festlande verbunden, gehört zum westeuropäischen Schollen- lande (Abb. 2, § 2!) und hat nur mäßige Erhebungen. Höchster Punkt der Ben Nevis (niwis) in Schottland, 1350 m. a) Cnglanö. 1. Das Ostenglische (oder Londoner) Becken ist die Fortsetzung Nordfrank- § 47 reichs, mit dem es früher zusammenhing (s. Pariser Becken § 36!), also eine regel- mäßig gebaute Schüssel mit steilen Rändern. Schroffe Kreideküste am Kanal,

14. Die Kämpfe um die deutsch-italienischen Grenzgebiete - S. 17

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
B. Nationale Verhältnisse 17 Deutschen genannt wird. Die predigt in deutscher Sprache haben wir gehört. Bei dieser predigt pflegen alle, sowohl Männer als auch Frauen, mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: ,Christus ist auferstanden, Alleluja was uns sehr gewundert hat. ..." (S. 134:) „Der Kardinal S. (Troce ging zum flvtjio spazieren, der von Trient 5 Meilen entfernt ist. Dieser Kvisio ist ein Fluß, von dem man sagt, daß er Italien von Deutschland trenne. Dabei liegt ein schönes Dorf, nach seinem Hamen I’ctoisio1 genannt. Bet diesem Dorf endet die italienische Sprache, und beginnt man ganz Deutsch zu sprechen, während die Sprache von Verona und Vicenza bis daher verderbt ist und man teils Italienisch, teils Deutsch spricht. Über da verliert sich das Italienische ganz und gar" (Dötlinger, Samml. v. Urk. zur Gesch. d. Konzils v. Trient, I. Bö , 1. Abt. Nörmingen 1876). y) Mariani, D. Itt. H., Trento con il Sacro Concilio. Grento 1673. (S. 15:) „Man berechnet, daß (in Grient) die Zahl der Seelen sich auf 10 000 beläuft, ohne die Fremden, die häufig dorthin kommen, da Trient eine Stadt ist, die sowohl nahe bei Italien als auch bei Deutschland liegt, wegen des dort blühenden Studiums dürsten ungefähr 500 Studenten dort leben, der Ration nach in der Mehrzahl Deutsche. ..." (S. 43:) „Daß die Stadt Trient ... die Sufluchtstätte2 der Deutschen und Italiener fei, wenn ihnen irgendein Unglück zustößt, ist mit Vorbehalt zu verstehen, da, soviel ich in den drei Jahren meines Dienstes beobachtete, in der Gewährung von freiem Geleite an Verbannte strenge verfahren wird. . . (S. 45:) „Soviel man sieht, find die Bewohner aus reinem Blut, wohlgestaltet und im Verkehr sehr höflich, indem man sagen kann, daß die Trien-tiner von den Deutschen die Herzlichkeit und von den Italienern das feine Benehmen haben, da die Stadt an den Grenzen der beiden Nationen liegt. . . . Man kleidet sich nach französischer, in Italien und in Deutschland üblicher Mode. Man spricht Italienisch, obfchort man auch die deutsche Sprache gebraucht, sowohl wegen der vielen nationalen (Deutschen), die sich da aufhalten, als auch weil man die Söhne nach Deutschland zu dem Zwecke zu schicken pflegt, um andere in Rücktausch zu erhalten. Die Uhren schlagen nach italienischer, deutscher oder französischer Art, was dasselbe ist. Es läuft deutsches und italienisches Geld ohne Unterschied um. Obwohl die Lebensweise gemischt ist, herrscht doch infolge der Menge der seltenen Weine das Trinken puren Weines bei üppigen Mahlzeiten vor. Der Gebrauch des 6n-ftoßens raubt die Freiheit dabei nicht wie in Deutschland." (S. 49:) „Die deutschen Frauen, Tirolerinnen, welche man hier findet, leben mehr nach 1 Lavis, Nevis. 2 Schon in einer üenetianer Ausgabe der Konzilsaften von 1576 heißt es, daß Trient die Ablagerungsftätte (sentina) der Deutschen und der Zufluchtsort der Italiener sei, wenn ihnen ein Unfall zustoße (14, 71). Seit dem Anfang des 15. Iahrhunderts ließen sich nämlich in Südtirol und besonders in Trient zahlreiche italienische Flüchtlinge nieder, die teils aus politischen, teils aus anderen Gründen aus dem Gebiet der Republik Venedig ausgewiesen worden waren (5,125. 178).

15. Erdkunde - S. 144

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
144 — Land ein und bildet zahlreiche und sichere Buchten und gute Häfen. Kein Ort ist weiter als etwa 199 km vom Meere entfernt. Ii. Die größere östliche Hälfte Englands ist eben, die kleinere westliche gebirgig, und zwar füllen drei Berglandschaften die nach ihnen benannten Halbinseln aus: a) das Bergland Don (Somit)alt, b) das Hochland von Wales (uels) mit dem Snow- don (ßnöd'n; 1190 m), c) das Bergland von Cumberland. Östlich von letzterem erstreckt sich südwärts, die Wasserscheide zwischen Bild 47. Kreidefelsen der Insel Wight. der Nordsee und der Irischen See bildend, die Penninische Kette, Peak (pik) g e b i r g e genannt. — Schottland ist vorherrschend g e- birgig. Das an der Nordgrenze Englands sich erhebende Cheviot- gebirge ist durch das Niederland getrennt vom schottischen Hochland (Bild 48), dessen südlicher Teil bis zum Caledonischen Kanal das Grampiangebirge heißt und im Ben Nevis 1340m Höhe erreicht. — Irland bildet eine flache Tiefebene mit ein- zelnen Berggruppen an den Küsten und vielen Seen, deren größter, der Lough Neagh (loch ne), um ein Viertel kleiner ist als der Bodensee.

16. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 179

1902 - Breslau : Hirt
179 3. Das Gebirgsland von Nord-England, im W. des Tales der n. Ouse [u§], im N. des Trent, mit der penninischen Bergkette oder dem Peak^pik^- Gebirge, in der Mitte Englands, und den schönen, mit Seen geschmückten Bergen von Cnmberland [fdmfterlaud] im äußersten N.w. Jenes Gebirge ist der kohlen- und eisenreichste Teil der Insel und darnm der am meisten von Fabriken und Bergwerken ausgebeutete. Die ursprünglichen Schönheiten der Landschaft sind durch die Kultur zerstört oder von beängstigend dichten Ranch- wölken verhüllt, die deu Schornsteinwäldern entströmen. 4. Das hochlandartige schottische Grenzgebirge niit den Cheviotbergen [tschmtot] im ö. Teile. N. das schottische Niederland, vom Clyde = bis zum Förth ^sörs^-Busen. Jenseits erhebt sich steil und unzugänglich das wildzerrissene, schlnchten- und seenreiche schottische Hochland, das in zwei Hanptteile zerfällt, nämlich: 5. Das höhere Gramvian l'grämpmni-Gcbirqe, mit dem Bein Nevis sniwisi, über 1300 m, im W., und 6. Das nord-kaledonische Hochland, mit dem Ben Wywis sneiwis^ im N. Zwischen beiden ein tiefer Spalt, gefüllt von länglichen Seen, die durch den kaledonischen Kaual unter sich und mit beiden Küsten verbunden sind. Die Felsen des malerischen schottischen Hochlandes sind entweder mit Moor und Heide bedeckt oder kahle, düstere Kämme, aber belebt durch schmale, dunkle Seespalten, Lochs [locfs], mit kräftig grünen Ufern, anziehend durch Sage, Dichtung und Geschichte. Die Küsten sind zerrissen durch tiefeingeschnittene, schmale Meeresarme, hier Firth (= Fjord, Föhrde) genannt. Die 3 großen Kohlen- und Eisengebiete sind die vorstehenden Nummern 2, 3 und 4 (s. Fig. 75, S. 177). Die kurzen Flüsse haben wenig Gefälle, ruhigen Lauf und münden in Tiefländern mit Busen, die durch die Flutwelle weit aufgerissen sind. Von ihnen besitzt der mittlere Teil, die Gewerbegegend, vier: de^Severn [ßeiverrtj, in den Kanal von Bristol [briß'tl], den Mersch [mikße], in die Irische See, den Trents und die n. Ouse Ins^, ttt die Nordsee; die acker- bauende Ebene gegen die Nordsee und 'den Kanal zwei: die Themse, wenig länger als die Ems, und die s. Onse. Uber H)0 Kanäle verbinden in Großbritannien die einzelnen Flusse miteinander, sowie die Küsten der Nordsee mit deuen der w. Meeresteile und steigern die Bedeutuug der ^zahlreichen, trefflicheu Fluß- und Küstenhäfen. 7 Das Klima einer solchen Inselwelt kann nnr durchaus ozeauisch fein mit überaus milden Wintern; denn obgleich das s. England kaum die Breite vou Mainz erreicht, überwintern dort Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick werden, nngeschädigt im Freien, und Kaminfeuer reichen znr Erwärmung der Woh- nungen aus; selbst im n. Schottland sinkt die mittlere Temperatur des Jauuars noch nicht bis 0° wie im mittleren Deutschland, hingegen führen die Seewinde unendliche Nebelmassen heran, die in Verbindung mit den Rauchwolken zur wahren Landplage werden; so soll London nur 12 wirklich sonnenhelle Tage im Jahr genießen. Der erste Erwerbszweig war uoch durch das ganze Mittelalter hindurch der Ackerbau, aber seit der Entdeckung Amerikas warfen sich die Briten immer 1 keltisch = Berg. 2 Der Humber [ljambr] ist die gemeinschaftliche Mündung des Trent und der n. Ouse. 12-«-

17. Die Völker und Staaten der Erde - S. 631

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volkse u. Staatsverhältnisse. §. 75. Britische Kvl. Iv. In Amerika. 631 im Gouv. Antigua 115500dahcraufl lumle.2962menschen; Jamaica ^85000 - - 1796 - Bahama 16800 - - 80 - - Bermuda 10300 - - 10300 - Unter allen, in der eben vorangeschickten topischen Über- sicht genannten, Städten haben nur Georgetown (Stabroek), Spanisch Town auf Jamaica, Quebek, Montreal und Hali- fax 20000 Einw. und darüber; keine einzige aber 50000 Einw. Die Falklands-Inseln sind unter allen britischen Ko- lonien am schlechtesten bewohnt. Der gänzliche Holzmangel macht, bei der Rauhheit des dortigen Klima's, jede feste An- siedelung problematisch, wie auch die bisher stattgefundeueu Versuche beweisen. Zur Zeit werden daher diese Eilande nur von wenigen Fischern bewohnt, obgleich es im Interesse des antarktischen Wallfischfanges sehr wünschenswerth wäre, sie zu kolottisiren, da ihre Lage und der natürliche Hafenreichthum ihrer Küsten jenem Gewerbe außerordentlich zusagen. — Wir können uns übrigens die britischen Kolonien in Ame- rika für die Betrachtung der ethnographischen Ver- hältnisse sehr füglich in zwei große Gruppen theilen, eine tropische und eine nordische, da die Dichtigkeit, die Abstammungs- Verhältnisse und Nahrungsquellen der Bevölkerung der einen sich sehr wesentlich von denen der anderen unterscheiden. In Guyana, Westindien und Honduras haben wir zunächst der zahlreichen schwarzen und Mulatten-Bevöl- kerung zu gedenken, die in den nord-amerikanischen Kolonie!» fast ganz fehlt. In den tropischen macht sie durchweg die große Mehrzahl aus* *); fast überall bildet sie mindestens die *) Die i. I. 1833, zur Bestimmung der an die Sklavenbesitzer in den englischen Kolonien zu gewährenden Vergütigung, vorgenommene Zäh- lung ergab, daß sich in Guyana........ 84915 in Barbados .... 82807 - Trinidad....... 22359 - Dominica. . . . 14384 - Sta. Lucia . . . 13348 - St. Christoph. . 20660 - Tabago........ 11621 - Nevis...... 8722 * St. Vincent . . 22997 - Montserrat . . . 6355 - Grenada........ 23536 - Antigua... 29537

18. Physische Geographie - S. 696

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
696 Abth. Ii. Abschli. 7. Kap. 3. als das nord-englische Bcrgland. Es bildet, besonders auf der Süd-Seite, plateauartige, einförmige Massen, die im östlichen Theile, im sogenannten Cheviot- (spr. Tschiwiot-) Gebirge, 2500, in der Mitte, im Hartfell, fast 3100' absoluter Höhe erreichen. Seine niedrigere, minder steile, zu- gänglichere Seite ist dem Norden, dem schottischen Nieder- lande zugekehrt. Das Gebirge endet hier mit mannigfalti- ger Grnppirnng, freistehenden Ketten, einzelnen Berghanfen, sanften Vorhügeln, die zum Theil die Küste, zum Theil die Gestade des Forth und Clyde in größerer oder geringerer Ferne umkränzen, und häufig ohne Kontrast in die wellen- förmigen Ebenen übergehen, die unter dem Namen des Nie- derlandes vom Clpde- bis zum Forth-Busen reichen, sich auf der Wasserscheide zwischen beiden Küsten höchstens 650' über das Meer erheben, und von dem Forth- und Clyde- Kanal durchschnitten werden. 7. Die schottischen Hochlande. — Die Breite der Vorhöhen, welche im Norden des Niederlandes den Über- gang zum Grampiau - Gebirge bilden, ist unbedeutend. Um so steiler, rascher, unzugänglicher steigen die Hauptketten des letzteren empor. Sie haben sämmtlich die Richtung von Südwest gegen Nordost, heben mit steilen Felsmassen an der zersplitterten westlichen Fiordeu - Küste an, und endigen in Hügelform an dem zwar ebenfalls felsigen, doch minder zer- spaltenen und zertrümmerten Nordost-Gestade; sie sind in sich vielfältig zerstückt, und von einander durch tiefe Längenspalten geschieden, die häufig langgestreckte Seespiegel enthalten, und mit ihren Sohlen oft kaum 100' höher liegen als der Ozean. Dadurch aber so wie durch die Nähe des Meeres erscheinen diese Gebirge relativ bedeutender und höher, als andere, de- ren Fuß auf höheren Grundflächen sieht; daraus erklärt sich auch theilweise ihre Unzugänglichkeit, die Wildheit und Steil- heit ihrer Formen. Alles dies gilt sowohl von den Grampians als vom nord-kaledonischen Gebirge; doch ist das letztere är- mer an großen Seen, an tiefen Thalspalten, und daher theilweise massenhafter, plateauförmiger als das erstere. Dieses ist zu- gleich das höhere; cs erreicht im Ben Nevis 4086, im

19. Lehrbuch der Geographie - S. 54

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
54 Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 46. 47. Die Hauptstadt Kopenhagen mit 480000 Einwohnern liegt auf der größten Insel Seeland am Sund. Die Färöer liegen zwischen Schottland und Island int Atlantischen Ozeau. Von den 25 Inseln sind nur 17 bewohnt. Island (d. h. Eisland) — 105000 qkm mit 71000 Einwohnern — liegt im nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans, nahe dem nördlichen Polarkreise. Es ist ein baumloses, vulkanisches Gebirgsland. Zu merken sind der Vulkan Hekla und die heiße Springquelle des großen Geisirs. — Der Hauptort ist Reykjavik im Sw. (§ 47.) Bereinigtes Königreich Großbritannien und Irland. 315000 qkm; 40 Millionen Einwohner. a) Grenzen. Das vereinigte Königreich grenzt im W. und N. an den Atlantischen Ozean, im 0. an die Nordsee und im 8. an den Kanal; letzterer steht mit der Nordsee durch die Straße von Calais oder Dover in Verbindung. — Die Irische See, der Nord- und der St. Georgskanal trennen Großbritannien, d. h. England und Schottland, von Irland. b) Horizontale Gliederung. Großbritannien und Irland sind reich gegliederte Inseln. Die bedeutendsten Meereseinschnitte und Halbinseln: Cornwall (kornnol), Wales (nels) und Cnmberland (kvmberländ) liegen an der Westseite. Zu England gehören: Die Inseln Man (man) und Anglesea (anglßi) in der Irischen See, die Insel Wight (ueit) an der Südküste im Kanal und die Normannischen Inseln an der französischen Küste. Zu Schottland gehören: Die Hebriden (300) an der Westküste Schottlands, die Orkney- (örkueh) und Shetlandinseln (schettländ) im N. von Schottland. c) Vertikale Gliederung. In England, dessen Grenze nach Schottland hin zum Teil dnrch das Cheviotgebirge (tschiwiöt) gebildet wird, findet sich im 0. Tief- und im W. Gebirgsland. Die wichtigsten Gebirge sind: 1. Das Bergland von Cornwall (kornnol); es liegt auf der gleichnamigen Halbinsel, südlich vom Bristolkanal (bristl); 2. das Hochlaud vou Wales; 3. das Bergland von Nordengland, das Penninische oder Peakgebirge (pik). Schottland ist fast durchaus ein Gebirgsland; nur in seinem mittleren Teile wird es von einem schmalen Tieflandstreifen durchzogen, der sich vou W . nach 0. zieht und das nördliche Gebirgsland, die Schottischen Hochlande mit dem Ben Nevis (mrvis), dem höchsten Berge Englands (1 300 m), von dem südlich gelegenen Niederschottischen Berglande trennt. Ein südlicher Zug des letzteren ist das Cheviotgebirge (tschlwiöt). Irland ist an seinen Küsten gebirgig, im Innern dagegen ein ausgedehntes Tiefland, reich an Seen.

20. Bd. 2, Ausg. B - S. 235

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 235 — Tieflandes ist nur durch das Schottische Niederland und einen Küsten- streifen der Ostseite Mittelschottlands vertreten. a) Südschottland wird in seiner s. Hälfte von dem Süd- schottischen Berglande durchlagert, welches im ö. Teil Cheviot- (tschewjöt-) Gebirge heißt und hier mit dem Penninischen Gebirge zu- sammenhängt. Der Cheviotgipfel (820 in) erreicht noch nicht die Höhe des Taunus. Seit Jahrhunderten verläuft die Grenze zwischen Schott- land und England auf dem Kamme des Gebirges. Das Bergland ist einförmig, wenig fruchtbar, iu der Regel bäum- und strauchlos, mit Bergkräutern, Gras und Heidekraut bedeckt. Während der Boden hier allenfalls gute Schafweiden aufweist, wird er nach den Meeren zu fruchtbarer. Im Erdinnern birgt das Bergland indes große Stein- kohlenlager, Eisen, Blei und Reißblei. Den n. Teil Südschottlands nimmt das fruchtbare, durchweg gut angebaute Schottische Nieder- land ein. Hier entwickeln sich anch die größten, dem s. Berglande entströmenden Flüsse. Der bedeutendste derselben ist die Clyde (kleid'), welche in den gleichnamigen Meerbusen mündet. b) Mittelschottland bildet den Kern der schottischen Gebirgs- landschasten. Die Ketten des Gr am pi an- (grämpjän-) Gebirges steigen steil an der Westküste empor, werden gen No. allmählich niedriger und erreichen auch in einzelnen Punkten die Ostküste, die im übrigen von einem schmalen Tieslands-Streifen umsäumt wird. Obwohl das Gebirge nur die Höhe der deutschen Mittelgebirge erreicht, macht es doch den Eindruck einer großartigen, erhabenen Gebirgslandschaft- Seine felsigen Talspaltungen gehen fast zur Meereshöhe hinab, sodaß bei der bedeutenden relativen Höhe der Gebirgsformen die steilen Gebirgsmanern, malerischen Zacken, die den größten Teil des Jahres hindurch mit Schnee bedeckten Bergspitzen und weiten Hochflächen auf den Beschauer den Eindruck machen, als befände er sich in einer Hoch- gebirgslandschaft. Die zahlreichen Gebirgsseen („Lochs" genannt) und wilden Bergströme erhöhen noch den eigenartigen Eindruck. Der be- deutendste der mittelschottischen Flüsse ist der Tay (te), der höchste Berg, der gegen das Südende des Kaledonischen Kanals gelegene Ben Nevis (mwis) mit 1340 m Höhe der höchste Gipfel des ganzen Jnselreichs. — Der felsige Boden Mittelschottlands ist überwiegend unfruchtbar, das Klima rauh, die feuchte Luft oft nebelig. In Tälern und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. Nur im ö. Flachlande und in manchen Flußtälern finden sich fruchtbare Strecken. e) Nordschottland wird vom Kaledonischen Gebirge erfüllt, welches im W. ebenfalls zerklüftete Steilufer bildet und sich gegen No. verflacht. Nur wenige Gipfel des Berglandes ragen über 1000 in empor. Die Täler find auch weniger tief eingeschartet, die weiten Hochflächen noch rauher und unwirtlicher als in Mittelschottland. Das Landinnere ist daher auch fast unbewohnt. Die Natur Nordschottlands wird gekennzeichnet durch anhaltende kalte Nebel, viele Stürme, lange, naßkalte Winter, kahle Felsen, weite Moor- und Heideflächen, unbe- deutende Birken- und Fichtenbestände, wenig Ackerfelder und ziemlich gute Viehweiden.