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1788 -
Leipzig
: Weidmann
- Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
oder die antillischen Inseln. 721
daß man etliche zwanzig Jahr hernach zwischen drey.
und viertausend Mann zahlte, die ihren guten Unter-
halt von dem Zuckerbau hatten. Die folgenden
Gouverneurs erhielten sie in diesem Wohlstände, und
man sah in kurzer Zeit nicht allein schöne Pflanzun-
gen, sondern auch eine artige Stadt, unter dem Na-
men Charlescown, drey Kirchen und verschiedene
Festungswerke zur Vertheidigung der Insel. Die
Häuser waren bequem und groß erbauet, der Preis
der Lebensmittel und Maaren wurde aus den Mark-
ten festgeseht, und die Einwohner genossen einer
völligen Ruhe.
Die Luft der Insel Nevis ist sehr heiß/ jedoch
das Erdreich nicht unfruchtbar, besonders in den
Thalern. So wie der Boden hinaussteigt, wird er
steinicht, und der Werth der Pflanzungen vermin-
dert sich sehr; auch sind die Regen und Sturmwinde
ihre größten Feinde. Die Insel handelte anfang.
lich mit Zucker, Taback, Baumwolle und Ingwer;
iht aber nur meistens mit Zucker, wovon jährlich
fünf bis sechs Schiffe für Europa abgehen.
Unter Karls Ii. Regierung belief sich die Miliz
der Insel auf zweytausend Mann, und die Anzahl
der freyen Einwohner auf zehntausend, und nach die-
sem Verhältnisse zählte man die Negern auf zwan-
zigtausend, welches für den kleinen Raum des Bo-
dens etwas sehr groß zu seyn scheinet, wenn man
nicht anniinmt, Nevis habe damals außer dem
Handel mit Zucker auch den mit Negern und
Wein getrieben, und fast allein alle englische Inseln
unter dem Winde dainit versehen. Ein sehr großes
Sterben brachte diese Anzahl Einwohner im Jahr
1639 bis auf die Hälfte herab, und die Kriege, wel-
che nachher entstanden, schwächten die Kräfte dieser
V.band. I.abch. Z z Insel
Charles'
town.
1908 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl, Tromnau, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
128 Europa.
(grämpiän) Gebirge, das im Be<> Nevis (newis) den höchsten Berg
des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 m). Das wildzerrissene schlachten- und
seenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend dnrch
Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat
ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kanonischen Kanals er-
hebt sich das rauhe Schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen.
Die Nnwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere sast uubewohu-
bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland?
c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis
zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm
an Mineralien sind, von bei? Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich
bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schänn'n). Infolge
geringen Gefälles ueigen die Flüsse zur Seen- und Sumpfbildung; x/s des
Landes ist voller Sümpse und Moore. Die vielen Niederschläge und ein
mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches
Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel.
Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Narurver^
hältnisse ihrer Heimat viel Not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck des
englischen Großgrundbesitzers, der einen eigenen irischen Bauernstand nicht
aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue
Heimat und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich
vermindert.
Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge-
mildert durch das vom Golfstrom erwärmte' Meer (©. 18).
1. Der milde Winter gestattet im Sw. Englands, daß die Myrte,
der Lorbeer und die Fuchsie im Freien überwintern. In Irland wird der
Lorbeer 10 m hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht nnserm April.
Die Januartemperatur der englischen 8.-Küste kommt der von Genua nahe.
2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen,
im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif und in der Breite
des Rheingaues kommt in England die Traube nicht zur Reife.
Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum vou
Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die
niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist
bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu deu wald-
ärmsten Ländern Europas gehört : doch findet man in England parkähnliche
Anpflanzungen. Einen Gegensatz zu dem milden, wenn auch nebeligen und
wenig sonnenhellen Klima Englands bildet das rauhe Klima des uord-
schottischen Berglandes mit seinen anhaltenden, kalten Nebeln, langen naß-
kalten Wintern, Nordweststürmen und Wintergewittern.
2* Die Bewohner. Die Inseln waren ursprünglich von Kelten
bewohnt. Zur Zeit der Völkerwanderung drangen angelsächsische Stämme
ins Land ein und eroberten das s. Britannien. Die keltischen Bewohner
zogen sich in die w. oder n. Gebirgsländer zurück oder wanderten nach der
Bretagne aus. Im 11. Jahrhundert wurde das Angelnland oder
England von den französisch redenden Normannen erobert. Nun ent-
stand durch Vermischung dieser beiden Volksstämme das englische Volk und
*) Ben, keltisch ^ Spitze, vergl. Penninische Alpen, Penninisches
Gebirge, die Finne (Bergzug in Thüringen).
1896 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Großbritannien und Irland. 11
Das am dichtesten bevölkerte Gebiet des ackerbauenden Englands be-
wässert die Themse. An der Stelle des Stromes, bis zu der die Flut die
größten Fahrzeuge trägt, liegt die Hauptstadt des britischen Reiches,
London.
d) Schottland zerfällt durch zwei Einsenkungen, die in Meerbusen
enden, iu Süd-, Mittel-und Nordschottland. Es ist größtenteils von
Gebirgen ausgefüllt. Das südschottische Bergland wird von dem hoch-
landartigen schottischen Grenzgebirge, mit den Cheviotftschkwiot^bergen
im O., gebildet. Es senkt sich nach N. zu dem fruchtbaren, an Eisen und
Steinkohlen reichen schottischen Niederlande (Lowland).. Hier liegen
die größten Städte: im O. Edinburg, im W. Glasgow [gläsgo] mit be-
deutenden Schiffswerften, Baumwoll- und Elsenfabriken. Mittel- und
Nordschottland erfüllt das unzugängliche, wildzerrissene, schluchten- und
seeenreiche schottische Hochland (Highland). ,Es zerfällt in zwei Hanpt-
teile; diese sind: das höhere Grampian [grämpiän^ - Gebirge mit dem
33en*) Nevis [tuvts] (über 1b00 m) im W., und das nord-taledonische
Hochland. Der tiefe Spalt zwischen beiden ist gefüllt vvn länglichen Seeen,
die durch den kaledonischen Kanal unter sich und mit beiden Küsten
verbunden sind. Die Felsen des malerischen schottischen Hochlandes sind
entweder mit Moor und Heide bedeckt, oder kahle, düstere Kämme, aber
belebt durch schmale, dunkle Seespalten (Lochs [locfs]) mit kräftig grünen
Ufern, anziehend durch Sage, Dichtung und geschichtliche Erinnerungen.
Nach W. fällt dasselbe steil zum Meere ab; an der O.-Seite läßt es einen
schmalen, aber fruchtbaren Küsteusaum übrig; auf ihm liegen in Mittelschott-
land die beiden bedeutenden Handels- und Industriestädte Dnndee [t>cmdi]
und Aberdeen [öberdtnj.
c) Irland, das „grüne Erin", besteht zu 2/3 aus Ebene, die nicht
selten sumpfig ist; die Gebirge lagern sich fast ringsum am Rande und
bilden nirgends eine größere Gebirgslandschaft. Die bedeutendsten dieser
vereinzelten Höhen, die im S.w. loöo m übersteigen, bilden die hafenreiche
Fjordenküste, die für die W.-Seite Irlands wie aller w. .Landenden Enropas
bezeichnend ist. Von den Flüssen ist der Shannon [schiinn'n] der größte; er
bildet viele Seeen und mündet an der W.-Seite. Der größte See, der
Lough Neagh [loch ncj im N., bedeckt die gleiche Fläche wie der Boden-
see. Wälder und Mineralschätze fehlen; die Bevölkerung ist hauptsächlich
auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen.
Der arme irische Bauer wohnt als Pächter auf den großen Landgütern
der englischen Besitzer, muß sich mit der Kartoffel als Nahrungsmittel be-
gnügen und ist zu Gewalttaten und Empörungen gegen seine Grundherren
stets bereit. Mehrfache Hungersnöte haben zahlreiche Iren zur Aus-
Wanderung genötigt und die Volkszahl verringert. Größere Städte liegen
nur an der buchtenreichen Küste: an der O.-Seite die Hst. Dublin [däblitt]
und die Industriestadt Belfast, au der S.-Seite Cork, Ausfuhrhafen für
die Erzeugnisse der Landwirtschaft und besonders für Schlachtvieh.
*) d. i. keltisch = Berg.
1836 -
Leipzig
: Schumann
- Autor: Andree, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
67
Ii. Physikalische Geographie.
Skagestöl-Tind, der höchste Punkt in Skandinavien, 7877 Fuß,
der Sneehättan, 7620, und Syltfiallel, 6084f.; im Kiölen der
Sulitelma unter 67" Br., 5790 Fuß. Das Nord-Kap auf
Mageröe hat 1200 Fuß Höhe. Ein großer Theil des Gebirges ist
mit ewigen Schneefeldern von gewaltiger Ausdehnung bedeckt; die
größten sind das Folgefondet und das Iusteda lsbräe. Wo
der Schnee aufhört, beginnen die Gletscher, die in Finmarken an
manchen Stellen bis ans Meer hinabreichen. Uebrigens sind die
Weiden zum Theil gut; die unteren Abhange im Süden häufig
mit Laubholz, sonst überall mit ununterbrochenen Nadelwäldern be-
deckt, die mit den Mineralien (unter denen besonders Eisen, Ku-
pfer und Silber,) eine Haupterwerbsquelle der Bewohner bilden.
§. 414. Das südliche Schweden ist eine vom übrigen Skan-
dinavien durch Binnenseen getrennte Ebene, auf der sich einzelne
Hügelreihen und Hügel erheben, die nirgends eine Höhe von 1000
Fuß erreichen.
415. Ebenfalls ganz unabhängig von den skandinavischen
Gebirgen sind die auf Spitzbergen, wo die schwarze Spitze,
4218 Fuß.
416. Auf den britischen Inseln liegen die höchsten Punkte
in Schottland. Die Gebirge bilden hier keine zusammenhängen-
den Ketten, sondern stehen einzeln. Im Norden des caledonischen
Kanals liegen die Gebirge von Roß, mit dem Vevis, 3492
Fuß; zwischen dem caledonischen Kanäle im Norden und dem Clyde
und Forth im Süden die Grampian Hills, mit dem Ben-
Nevis, dem höchsten Punkte in ganz Britannien, 4092 Fuß. Die
Gebirge im übrigen England sind eigentlich mit Ausnahme derer
in Wales, wo der Snowdon, 3336 Fuß, und der Cader-Jdris,
2748 Fuß, bis nach Cornwallis hinab, wo sie am Kap Landsend
auslaufen, bloße Hügelreihen.
§. 417. Gleichermaßen finden wir in Ireland nur kurze Ket-
ten; der höchste Punkt ist hier, nach Balbi, der Carran Tual
in der Grafschaft Kerry (im Südwesten der Insel), 3402 Fuß. —
Als Zubehör der britischen Gebirge müssen betrachtet werden: die-
jenigen auf den Hebriden (der Chuchullin auf Skye, 2814) den
Orkney's, 1100 Fuß, den Shetlands-Inseln (der Rona auf
Mainland, 3372 Fuß) und den Färöern, wo der Slattaretind
auf Osteröe 2800 Fuß hoch ist.
§. 418. Nach seinen Bodenverhältnissen zerfällt Europa in
drei große Abtheilungen, das nördliche und das südliche Hochland,
und das zwischen beiden liegende ausgedehnte Tiefland. Das
skandinavische Hochland, d. h. Norwegen, Schweden und Finland
mit den hierher gehörenden Olonetzbergen, ist durchaus primärer
Natur, und trägt ganz den Charakter, den die primären Gegenden
auch anderswo zeigen. Sekundäres Gestein kommt hier nur an
den Küsten des Kattegat und den Ufern einiger großen Binnen-
seen vor. Der Charakter des Alpenhochlands ist schon geschildert
worden. Es ist von Transitions- und sekundären Formationen
umgeben, südlich in Spanien und Italien, nördlich in Deutschland
und Frankreich.
1915 -
Berlin
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Michael, Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Lyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Lyzeum
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Bcn Nevis (1340 m). Smejstatt Fort' William
(Nach einer Pyoiographie Cer Phorogiob-Co., Zürich.)
(Nach einer Photographie Ser Phologlob-Co., 8«nch 1
$„3„,e, 61afi„ d»... S
V 7ä»;e"eys Ll ^-Nä« ».» to Snl„ Staff« ,u b,n »«Wo«*«« S4,»M«nbl.
5e5s:re5e S5$s±H-Ä- mässt-
1911 -
Halle a. d. Saale
: Schroedel
- Autor: Schöne, Emil
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
32 Nordwesteuropa.
Ubergewicht, daß es sich trotzdem zur ersten Stadt der Welt und zur ersten
Handels- und Industriestadt weiter entwickelte.
b) Das schottische Gebirgsland nimmt im X. fast die ganze Breite
der Insel ein. Auf das südschottische Bergland folgt das kohlen- und
gewerbreiche, dichtbevölkerte schottische Niederland. Mittelschottland wird
bis auf einen schmalen östlichen Küstensaum erfüllt von dem Grampian-
(grämpiän) Gebirge, das im Ben*) Nevis (newis) den höchsten Berg
des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 m). Das wildzerrissene, schluchten- und
seenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend durch
Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat
ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kaledonischen Kanals er-
hebt sich das rauhe schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen.
Die Unwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere fast unbewohn-
bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland?
c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis
zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm
an Mineralien sind, von den Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich
bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schänn'n). Infolge
geringen Gefälles neigen die Flüsse zur Seen- und Flußbildung; des
Landes ist voller Sümpfe und Moore. Die vielen Niederschläge und ein
mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches
Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel.
Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Natur-
Verhältnisse ihrer Heimat viel.not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck
des englischen Großgrundbesitzers, £er einen eigenen irischen Bauernstand nicht
aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue
Heimat, und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich
vermindert.
Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge-
mildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer.
1. Der milde Winter gestattet im Sw. Englands, die Myrte, den
Lorbeer und die Fuchsie im Freien zu überwintern. In Irland wird der
Lorbeer 10 in hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht unserm April.
Die Januartemperatur der englischen S.-Küste kommt der von Genua nahe.
2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen,
im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif, und in der Breite
des Rheingaus kommt in England die Traube nicht zur Reife.
Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum von
Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die
niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist
bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu den wald-
ärmsten Ländern Europas gehört; doch findet man in England parkähnliche
Anpflanzungen. Einen Gegensatz zu dem milden, wenn auch nebligen und
wenig sonnenhellen Klima Englands bildet das rauhe Klima des nord-
schottischen Berglandes mit seinen anhaltenden, kalten Nebeln, langen naß-
kalten Wintern, Nordweststürmen und Wintergewittern.
2. Die Bewohner. Die Inseln waren ursprünglich von Kelten
bewohnt. Zur Zeit der Völkerwanderung drangen angelsächsische Stämme
*) Ben, keltisch = Spitze, vergl. Penninische Alpen, Penninisches
-Gebirge.
1917 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 27
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Sen Nevis 1840 m Stadt Fort William am Eingänge in den Calcdonischcn Kanal
West schottische Fsordküste. Der Borne-Fjord. (N. e. Photogr. der Photogiob-Co., Zürich.)
Westschottlands Küste bildet den schönsten Teil der Gestade Britanniens, Ihre Fjorde, Halbinseln und Inseln haben
große Ähnlichkeit mit denen Norwegens und erfreuen sich daher wie diese und wie unsere Alpenseen eines starken
Fremdenverkehrs in der Reisezeit.
Die Insel Stassa an der Westküste von Schottland. (N- c. Photogr. der Photoglob-Co., Zürich.)
Die Insel Stassa mit der aus Basaltsäulen gebildeten Fingalshöhle bei Oban ist vulkanischen Ursprungs und über-
ragt den Meeresspiegel um 44 m. Ihr Inneres gleicht durch die schlanken Pfeiler und spitzen Deckenwölbungeu einem
gotischen Münster, dessen Boden das Meer bildet. Die Länge der Höhle beträgt 70 m, ihre Höhe in der Mitte 20 m,
ihre Breite am Eingange 13 m, die Höhe der Basaltsäulen 6—12 m. Die eindringende Flut verursacht ein, honnerqi?tigrs
Getöse. Mit Recht zählt man die Insel Staffa zu den Naturwundern Schottlands.
1903 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Biedermann, Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
156
Westeuropa.
kultiviert ist, dagegen ist es im Westen und Norden gebirgig. Die Gebirge sind müßig hoch, wenig bewaldet, felsig und reich an Sümpfen und Mooren. Sie erheben sich steil im Westen und fallen nach Osten allmählich ab. Man unterscheidet 6 Gruppen:
1) Das Bergland von Cornwall auf der südwestlichen Halbinsel, beginnend mit dem granitenen Kap Landsend; es enthält reiche Zinn-, Blei- und Kupferminen.
2) Das zerklüftete Hochland von Wales (uels) mit dem drei-gipfligen Snowdon (ßnodn). In den südlichen Teilen desselben sind große Steinkohlen- und Eisenlager.
3) Das Bergland von Cnmberland mit seenreichen Tälern.
4) Das Penninegebirge. Dasselbe enthält gewaltige Eisen-erz- und Steinkohlenlager, die bis weit in die Ebene reichen.
5) Das Schottische Grenzgebirge mit den östlich ziehenden Cheviot (tschewiot)-Bergen. Im Nw. sind reiche Eisenlager und Kohlenflöze.
6) Das Schottische Hochland, wild zerrissen, mit tiefeingeschnittenen Tälern und Fjorden und seenreichen Höhen. Es wird durch den Caledonischen Kanal in zwei Teile getrennt. Den Hauptzug bildet das Grampian (grämpjän)-Gebirge mit dem höchsten Gipfel Großbritanniens, dem Ben1 Nevis (niwis), 1330 m hoch.
Irland ist eine seenreiche Tiefebene mit vereinzelten Bergmassen, welche nur zu müßiger Höhe aufsteigen und meist in der Nähe der Küste liegen.
3. Die Flüsse sind nicht groß, aber sehr schiffbar, da sie meist geringes Gefälle, ruhigen Lauf und (wegen der vielen Niederschläge) großen Wasserreichtum haben. Ihre Mündungen sind oft busenartig erweitert und gestatten sogar Seeschiffen den Zugang. In Schottland gibt es wilde Hochlandströme. Die größten Flüsse sind: 1) die Themse, die bis oberhalb London von der Meeresflut erreicht wirb. 2) Die südliche Onse (ns), die in den
1 Ben keltisch — Berg.
1913 -
Halle a. d. Saale
: Pädag. Verl. Schroedel
- Autor: Schöne, Emil, Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Nordwesteuropa.
23
Mooren lag damals am Ende der Welt und ernährte knapp eine dünne Be-
völkerung. Als sich mit den Entdeckungen der Gesichtskreis weitete, als die
Kohlen- und Eisenschätze in Verbindung mit der stahlharten Energie des
Volkes das Schwergewicht des Königreichs verschoben, da hatte London bereits
ein solches Übergewicht, daß es sich trotzdem zur ersten Stadt der Welt und
zur ersten Handels- und Industriestadt weiter entwickelte.
b) Das schottische Gebirgsland nimmt im N. fast die ganze Breite
der Insel ein. Auf das Südschotlische Bergland folgt das kohlen- und
gewerbreiche, dichtbevölkerte Schottische Niederland. Mittelschottland wird
bis auf einen schmalen östlichen Küstensaum erfüllt von dem Grampian-
(grämpiän) Gebirge, das im Ben*) Nevis (newis) den höchsten Berg
des ganzen Jnselreichs besitzt (1350 in). Das wildzerrissene, schluchten- und
scenreiche Hochland ist reich an landschaftlichen Schönheiten, anziehend durch
Sage und Dichtung. Es ist teilweise bewaldet, wenig fruchtbar und hat
ausgedehnte Moore und Heiden. — Jenseits des Kanonischen Kanals er-
hebt sich das rauhe Schottische Hochland mit seinen düstern Kämmen.
Die Unwirtlichkeit des Bodens und Klimas macht das Innere fast unbewohn-
bar. — Welche Inselgruppen (durchweg gebirgig) gehören zu Schottland?
c) Irland hat im Innern Tiefland, das teils mit breiten Armen bis
zum Meer reicht, teils durch vereinzelte Berggruppen, die durchweg arm
an Mineralien sind, von den Küsten abgeschlossen wird. Die Insel ist reich
bewässert. Der bedeutendste Fluß ist der Shannon (schännr). Infolge
geringen Gefälles neigen die Flüsse zur Seen- und Flußbildung; Vs des
Landes ist voller Sümpfe und Moore. Die vielen Niederschläge und ein
mildes Seeklima erzeugen einen saftig grünen Pflanzenschmuck und herrliches
Wiesengrün. Daher der Name Smaragdinsel.
Unter der armen Landbevölkerung herrscht trotz der günstigen Natur-
verhältnisse ihrer Heimat viel Not und Elend. Sie seufzt unter dem Druck
des englischen Großgrundbesitzers, der einen eigenen irischen Bauernstand nicht
aufkommen läßt. Viele Iren suchen daher jenseits des Weltmeeres eine neue
Heimat, und Irland ist das einzige europäische Land, dessen Bevölkerung sich
vermindert.
Iii. Das Klima der Britischen Inseln ist durchweg ozeanisch, ge-
mildert durch das vom Golfstrom erwärmte Meer.
1. Der milde Winter gestattet im 8w. Englands, die Myrte, den
Lorbeer und die Fuchsie im Freien zu überwintern. In Irland wird der
Lorbeer Io m hoch, der Januar im Sw. dieser Insel gleicht unserm April.
Die Januartemperatur der englischen S.-Küste kommt der von Genua nahe.
2. Der kühle Sommer läßt in Irland das Getreide nicht reifen,
im nördlichen England wird nicht immer die Kirsche reif, und in der Breite
des Rheingaus kommt in England die Traube nicht zur Reife.
Das feuchte Klima befördert in den Niederungen das Wachstum von
Gras und Futterkräutern und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die
niedrigere Grasnarbe der Höhen umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist
bis auf kleine Reste vernichtet, so daß das britische Jnselreich zu den wald-
ärmsten Ländern Europas gehört; doch findet man in England parkähnliche
*) Ben, keltisch = Spitze, vergl. Penninis ch e Alpen, Penninisches
Gebirge.
1865 -
Weimar
: Voigt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich, Oertel, Friedrich Maximilian
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
46
Europa.
Nordbritannien oder Schottland hingegen ist meistens ge-
birgig, hier nehmen die Gebirge eine Richtung von O. nach W. und
zwar im S. das Cheviot-Gebirge (ött) aus der Grenze gegen Eng-
land und im N. das Grampian-Gebirge mit dem 4000 F. hohen
Nevis (Nuhis), zwischen beiden befindet sich ein neues Flachland da,
wo die Breite der Insel am geringsten ist. Mit dem Grampian beginnt
das eigentliche Hochland, welches aus rauhen, felsigen und waldigen Ge-
genden besteht, mannigfaltige Naturschönheiten darbietet und ein zwar
rauhes und kaltes, aber sehr gesundes Klima hat.
Irland ist durchaus Tiefebene, nur im W. erheben sich einzelne
Gebirgsgruppen da, wo die Küste viel gegliedert und zerrissen ist. Der
Boden ist von größerer Fruchtbarkeit als in England, es wechseln grüne
Wiesen, Thäler und Hügel, die sich selten zu Bergen erheben, am mei-
sten noch im westlichen Theile; doch fehlt es auch nicht an morastigen
und sumpfigen Moorstrecken. Im No. umschließt einen Theil der See-
küste der merkwürdige, von Natur aus hohen Basaltfäulen gebildete und
600 F. breite Riesendamm. Das Klima Irlands ist feucht und
weder so warm noch so kalt wie das Englands.
In England sind die 3 wichtigsten Flüsse die Thames (Tems)
oder Themse, der Humber (Höm) und Severn, von welchen nur
der letzte seine eigenen Quellen hat in dem gambrischen Gebirge und
in den Bristol-Kanal fällt; die Themse entsteht durch Vereinigung der
Isis und des Charwel, sowie der Humber durch Verbindung des
Trent mit der Ouse (Aus), jene trägt von London an Seeschiffe,
dieser von der Vereinigung an; beide ergießen sich in die Nordsee. 97
Kanäle, welche eine Länge von 560 geographischen M. haben — kein
Land hat deren so viele und so prachtvolle — dienen zur Verbindung
der 4 Haupthäfen London, Hüll, Liverpool und Bristol unter sich und
des Innern mit ihnen. Einige derselben sind: der Liverpooler, der
Grand- Trunk (öh)-, der Opforder und der Grand - Funktion -
Kanal (Dschöngschönn). Der größte See ist das Winand er Meer.
In Schottland sind die 3 größten Flüsse der Tay (Teh),
Forth und Clyd e (Kleid), die beiden ersten gehen in die Nordsee und
der dritte in die irische See. Der Glasgow-Kanal verbindet den
Clyde und den Forth und dadurch die irische See mit der Nordsee
und der caledonische Kanal, 12 g. M. lang und selbst für See-
schiffe fahrbar, den atlantischen Ocean mit der Nordsee. Unter den
Seen zeichnen sich durch Größe, Inseln und reizende Umgebungen be-
sonders aus: der Loch-Lomond (Lach-Lammönd) und der Loch-Neß.
In Irland ist der Shannon (nönn) der Hauptfluß, welcher
aus dem Al len-See kommt, eine Kette von Seen durchströmt und in
den atlantischen Ocean fließt. Der größte See ist der Loug-Naagh
(Lach-Nih) und der schönste der Killürney (ni). Auch hier findet
man mehrere Kanäle.
Die Produkte der britischen Inseln sind: treffliches Rindvieh
(im nördlichen Schottland, kleiner und meist ohne Hörner), vorzüglich
1753 -
Leipzig] [Frankfurt
: [S.n.]
- Autor: Hübner, Johann
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
von der: Insu In.
80s
im Frieden zu Utrecht A.it ausgemachet wor-
den, daß die Engländer inskünsttge diese Insul
alleine haben sollen. Es ist eine aesunde Luft da-
selbst, und die Waaren sind Toback, Zucker, Ing-
wer , Saltz und Indigo,
4. 6aeec Oe ist etwas anders, alsilrboäo?.
Es wachset etwas Toback da, davon sich etwan
40o. Engländer ernähren.
5. Montseñeat, ist meistens von Jrr-
ländern bewohnt. Es sind 4000 weiffe, und
8000. schwache Einwohner da, welche Zucker,
Toback, Indigo und Baumwolle bauen.
6. Newis, Nieves otw Nevis , ist nicht
groß, aber fruchtbar an Zucker/ Zinnober, Baum-
wolle und Toback. Die Engländer wohnen seit
1628. darauf, und haben sich so gemehret, daß die
Insul jetzo 20000. weiffe und 40000. schwache
Einwohner hat.
7. Anguilla, ist gar unfruchtbar, und
bringet nur etwas Zucker und Toback.
8. S. Vincent, hat jetzo lauter wilde Ein-
wohner , und die Engländer haben es gerne gese-
hen , daß sie sich dahin retiriret haben. ~
9. Domingo, ist auch mit Caraiben besetzt,
und dieengländer treiben nurhandlung mit ihnen.
Die Danen besitzen:
i4 S. Thom/E, die mit einer Afrikanischen
Insul gleiches Namens nicht muß verwechselt
werden. Hier wächst Zucker und Indigo, aber
nur wenig. Sie treiben da ziemlichen Handel
mit den Negres, die sie aus Africa bringen, und
an die Spanier verkaufen.
2. Die Insul 8. Cr01x, oder 8. Ckux; ein
Eee 3 unge-
12. Bd. 3
- S. 242
1838 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
242
Amerika.
erst 30 Millionen bezahlt hat, und jetzt wegen Herabsetzung der gan-
zen Entschädigungssumme mit Frankreich in Unterhandlungen steht.
Das Brittische Westindien, welches in Hinsicht des Flä-
chenraumes und der Menschenzahl dem Spanischen und freien West-
indien nachsteht, aber an Kultur und Wichtigkeit der Erzeugnisse und
des dadurch veranlaßten Handels den Vorrang behauptet, begreift so-
wohl die Bahamas, als die große Antille Jamaica und eine große
Menge der kleinen Antillen, nämlich mehrere von den Jungfern-
Jnseln und die meisten von den Earaibischen Inseln, als Anguilla,
Barbuda, Antigoa, St. Christoph oder Kitts, Nevis,
Montserrat, Dominica, St. Lucie, Barbadoes, St.
Vincent, Grenada nebst den Grenadillen, Tabago und
Trinidad, welche Inseln nicht neben, noch hinter einander, sondern
zum Theil durch weite Zwischenräume von einander getrennt liegen.
Die ältesten unter diesen Brittischen Kolonien sind Barbadoes, St.
Christoph, Nevis, Antigua und Montserrat. Barbadoes wurde zwar
schon 1603 von den Engländern in Besitz genommen, aber doch erst
1624 zu kolonisiren angefangen. St. Christoph wurde 1623 zu
kolonisiren begonnen, also noch ein Jahr früher als Barbadoes, allein
1627 wurde diese Insel zwischen den Engländern und Franzosen ge-
theilt, doch durch den Utrechter Frieden 1713 ward sie ganz Englisch.
Auf Nevis legten die Engländer 1628, aus Montserrat und Antigua
1632 die ersten Niederlassungen an. Spätere Erwerbungen waren
Anguilla, welches 1630 von den Engländern in Besitz genommen
wurde ; Jamaica, das 1633 unter die Herrschaft derselben kam, nach-
dem schon 1300 die Spanier daselbst eine Kolonie angelegt hatten;
einige von den Jungfern-Jnseln, die 1666 von den Engländern in
Besitz genommen wurden und die Bahamas, welche, seitdem die Spa-
nier diese Inseln ihrer Einwohner durch Auferlegung harter Arbeiten
und Wegführung beraubt hatten, gänzlich unbewohnt lagen, bis 1620
auf einer derselben die Engländer eine Niederlassung gründeten, die aber
1641 durch die Spanier zerstört wurde, welches Schicksal auch 1703
die 1670 aufs Neue angelegten Kolonien der Engländer hatten, worauf
diese Inseln der Sammelplatz von Seeräubern, Boucaniers genannt,
wurden, bis endlich König Georg I. dieselben wieder besetzen ließ und
1717 einen Gouverneur mit Truppen dahin schickte, dem sich die Reste
der Boucaniers ergeben mußten. Durch den Pariser Frieden 1763
wurden Dominica, St. Vincent und Grenada Englifche Besitzungen,
nachdem Franzosen und Engländer sich den Besitz derselben lange strei-
tig gemacht und die Franzosen auf St. Vincent 1710 und auf
Grenada 1630 von Martinique aus sich niedergelassen hatten. Die
neuesten Erwerbungen sind Trinidad, das England 1707 den Spa-
niern, die jedoch bis 1783 den Werth dieser wichtigen Insel nicht
erkannt und sich fast gar nicht mit dem Anbau derselben beschäftigt
hatten, entriß und durch den Frieden von Amiens 1801 förmlich ab-
1911 -
Leipzig
: List & von Bressensdorf
- Autor: Sievert, August, Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
53 Großbritannien und Irland. § 47
Abb. 1. § 47. Englische Kreide-Steilküste bei Dover.
c) Küste in großartiger Weise durch Meerbusen aufgeschlossen (126 Häsen!); au der
besonders wild zerrissenen schottischen Mste werden sie firths genannt (Einzahl:
firth, spr. etwa sörß! = Förde, Fjord). Wo liegen Förth-, Tay- uudclyde-Buseu
(spr. sorß, tee, kleihd!)? In Südengland gleichen die Buchten unserer Elbmündung:
Themse, Humber, Bristolkanal (spr. tems, hömbr, bristl!). Die Flut dringt weit
landeinwärts (warum ist das vorteilhaft?). Durch das alles trug die Natur dazu
bei, daß England der erste Seestaat der Welt wurde, ä) Klima ausgeprägt
ozeanisch; milde Winter und kühle Sommer (Golfstrom!). Im Südwesten über-
wintern Lorbeer, Myrten und Fuchsien im Freien, z. B. auf der schönen, milden
Insel Wight (ueit), wo? Wein reift jedoch nicht mehr (englischer Nebel!). Starke
Niederschläge; die kurzen Flüsse daher wasserreich und weit hinauf schiffbar,
die Themse z. B. zu 19/20 ihres Laufes. Vgl. dagegen Spaniens Flüsse, § 6!
Zahlreiche Kanäle. Üppiger Graswuchs.
2. Aufbau des Bodens. Das britische Jnselreich, durch einen uutermeerischeu
Sockel mit dem Festlande verbunden, gehört zum westeuropäischen Schollen-
lande (Abb. 2, § 2!) und hat nur mäßige Erhebungen. Höchster Punkt der Ben
Nevis (niwis) in Schottland, 1350 m.
a) Cnglanö.
1. Das Ostenglische (oder Londoner) Becken ist die Fortsetzung Nordfrank- § 47
reichs, mit dem es früher zusammenhing (s. Pariser Becken § 36!), also eine regel-
mäßig gebaute Schüssel mit steilen Rändern. Schroffe Kreideküste am Kanal,
1916 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Wutte, M., Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Jungen
B. Nationale Verhältnisse 17
Deutschen genannt wird. Die predigt in deutscher Sprache haben wir gehört. Bei dieser predigt pflegen alle, sowohl Männer als auch Frauen, mit lauter Stimme in deutscher Sprache zu singen: ,Christus ist auferstanden, Alleluja was uns sehr gewundert hat. ..." (S. 134:) „Der Kardinal S. (Troce ging zum flvtjio spazieren, der von Trient 5 Meilen entfernt ist. Dieser Kvisio ist ein Fluß, von dem man sagt, daß er Italien von Deutschland trenne. Dabei liegt ein schönes Dorf, nach seinem Hamen I’ctoisio1 genannt. Bet diesem Dorf endet die italienische Sprache, und beginnt man ganz Deutsch zu sprechen, während die Sprache von Verona und Vicenza bis daher verderbt ist und man teils Italienisch, teils Deutsch spricht. Über da verliert sich das Italienische ganz und gar" (Dötlinger, Samml. v. Urk. zur Gesch. d. Konzils v. Trient, I. Bö , 1. Abt. Nörmingen 1876).
y) Mariani, D. Itt. H., Trento con il Sacro Concilio. Grento 1673. (S. 15:) „Man berechnet, daß (in Grient) die Zahl der Seelen sich auf 10 000 beläuft, ohne die Fremden, die häufig dorthin kommen, da Trient eine Stadt ist, die sowohl nahe bei Italien als auch bei Deutschland liegt, wegen des dort blühenden Studiums dürsten ungefähr 500 Studenten dort leben, der Ration nach in der Mehrzahl Deutsche. ..." (S. 43:) „Daß die Stadt Trient ... die Sufluchtstätte2 der Deutschen und Italiener fei, wenn ihnen irgendein Unglück zustößt, ist mit Vorbehalt zu verstehen, da, soviel ich in den drei Jahren meines Dienstes beobachtete, in der Gewährung von freiem Geleite an Verbannte strenge verfahren wird. . .
(S. 45:) „Soviel man sieht, find die Bewohner aus reinem Blut, wohlgestaltet und im Verkehr sehr höflich, indem man sagen kann, daß die Trien-tiner von den Deutschen die Herzlichkeit und von den Italienern das feine Benehmen haben, da die Stadt an den Grenzen der beiden Nationen liegt. . . . Man kleidet sich nach französischer, in Italien und in Deutschland üblicher Mode. Man spricht Italienisch, obfchort man auch die deutsche Sprache gebraucht, sowohl wegen der vielen nationalen (Deutschen), die sich da aufhalten, als auch weil man die Söhne nach Deutschland zu dem Zwecke zu schicken pflegt, um andere in Rücktausch zu erhalten. Die Uhren schlagen nach italienischer, deutscher oder französischer Art, was dasselbe ist. Es läuft deutsches und italienisches Geld ohne Unterschied um. Obwohl die Lebensweise gemischt ist, herrscht doch infolge der Menge der seltenen Weine das Trinken puren Weines bei üppigen Mahlzeiten vor. Der Gebrauch des 6n-ftoßens raubt die Freiheit dabei nicht wie in Deutschland." (S. 49:) „Die deutschen Frauen, Tirolerinnen, welche man hier findet, leben mehr nach
1 Lavis, Nevis.
2 Schon in einer üenetianer Ausgabe der Konzilsaften von 1576 heißt es, daß Trient die Ablagerungsftätte (sentina) der Deutschen und der Zufluchtsort der Italiener sei, wenn ihnen ein Unfall zustoße (14, 71). Seit dem Anfang des 15. Iahrhunderts ließen sich nämlich in Südtirol und besonders in Trient zahlreiche italienische Flüchtlinge nieder, die teils aus politischen, teils aus anderen Gründen aus dem Gebiet der Republik Venedig ausgewiesen worden waren (5,125. 178).
1900 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes, Schuster, Ignaz
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
144 —
Land ein und bildet zahlreiche und sichere Buchten und gute Häfen.
Kein Ort ist weiter als etwa 199 km vom Meere entfernt.
Ii. Die größere östliche Hälfte Englands ist eben, die kleinere
westliche gebirgig, und zwar füllen drei Berglandschaften
die nach ihnen benannten Halbinseln aus: a) das Bergland Don
(Somit)alt, b) das Hochland von Wales (uels) mit dem Snow-
don (ßnöd'n; 1190 m), c) das Bergland von Cumberland.
Östlich von letzterem erstreckt sich südwärts, die Wasserscheide zwischen
Bild 47. Kreidefelsen der Insel Wight.
der Nordsee und der Irischen See bildend, die Penninische Kette,
Peak (pik) g e b i r g e genannt. — Schottland ist vorherrschend g e-
birgig. Das an der Nordgrenze Englands sich erhebende Cheviot-
gebirge ist durch das Niederland getrennt vom schottischen
Hochland (Bild 48), dessen südlicher Teil bis zum Caledonischen
Kanal das Grampiangebirge heißt und im Ben Nevis 1340m
Höhe erreicht. — Irland bildet eine flache Tiefebene mit ein-
zelnen Berggruppen an den Küsten und vielen Seen, deren größter,
der Lough Neagh (loch ne), um ein Viertel kleiner ist als der
Bodensee.
1902 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Oehlmann, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
179
3. Das Gebirgsland von Nord-England, im W. des Tales der n. Ouse [u§],
im N. des Trent, mit der penninischen Bergkette oder dem Peak^pik^-
Gebirge, in der Mitte Englands, und den schönen, mit Seen geschmückten
Bergen von Cnmberland [fdmfterlaud] im äußersten N.w. Jenes Gebirge
ist der kohlen- und eisenreichste Teil der Insel und darnm der am meisten von
Fabriken und Bergwerken ausgebeutete. Die ursprünglichen Schönheiten der
Landschaft sind durch die Kultur zerstört oder von beängstigend dichten Ranch-
wölken verhüllt, die deu Schornsteinwäldern entströmen.
4. Das hochlandartige schottische Grenzgebirge niit den Cheviotbergen
[tschmtot] im ö. Teile. N. das schottische Niederland, vom Clyde =
bis zum Förth ^sörs^-Busen. Jenseits erhebt sich steil und unzugänglich das
wildzerrissene, schlnchten- und seenreiche schottische Hochland, das in zwei
Hanptteile zerfällt, nämlich:
5. Das höhere Gramvian l'grämpmni-Gcbirqe, mit dem Bein Nevis sniwisi,
über 1300 m, im W., und
6. Das nord-kaledonische Hochland, mit dem Ben Wywis sneiwis^ im N.
Zwischen beiden ein tiefer Spalt, gefüllt von länglichen Seen, die durch den
kaledonischen Kaual unter sich und mit beiden Küsten verbunden sind. Die
Felsen des malerischen schottischen Hochlandes sind entweder mit Moor und
Heide bedeckt oder kahle, düstere Kämme, aber belebt durch schmale, dunkle
Seespalten, Lochs [locfs], mit kräftig grünen Ufern, anziehend durch Sage,
Dichtung und Geschichte. Die Küsten sind zerrissen durch tiefeingeschnittene,
schmale Meeresarme, hier Firth (= Fjord, Föhrde) genannt.
Die 3 großen Kohlen- und Eisengebiete sind die vorstehenden
Nummern 2, 3 und 4 (s. Fig. 75, S. 177).
Die kurzen Flüsse haben wenig Gefälle, ruhigen Lauf und münden in
Tiefländern mit Busen, die durch die Flutwelle weit aufgerissen sind.
Von ihnen besitzt der mittlere Teil, die Gewerbegegend, vier: de^Severn
[ßeiverrtj, in den Kanal von Bristol [briß'tl], den Mersch [mikße], in die
Irische See, den Trents und die n. Ouse Ins^, ttt die Nordsee; die acker-
bauende Ebene gegen die Nordsee und 'den Kanal zwei: die Themse, wenig
länger als die Ems, und die s. Onse. Uber H)0 Kanäle verbinden in
Großbritannien die einzelnen Flusse miteinander, sowie die Küsten der
Nordsee mit deuen der w. Meeresteile und steigern die Bedeutuug der
^zahlreichen, trefflicheu Fluß- und Küstenhäfen.
7 Das Klima einer solchen Inselwelt kann nnr durchaus ozeauisch fein mit
überaus milden Wintern; denn obgleich das s. England kaum die Breite vou
Mainz erreicht, überwintern dort Myrte, Lorbeer und Fuchsien, die hier armdick
werden, nngeschädigt im Freien, und Kaminfeuer reichen znr Erwärmung der Woh-
nungen aus; selbst im n. Schottland sinkt die mittlere Temperatur des Jauuars
noch nicht bis 0° wie im mittleren Deutschland, hingegen führen die Seewinde
unendliche Nebelmassen heran, die in Verbindung mit den Rauchwolken zur wahren
Landplage werden; so soll London nur 12 wirklich sonnenhelle Tage im Jahr
genießen.
Der erste Erwerbszweig war uoch durch das ganze Mittelalter hindurch der
Ackerbau, aber seit der Entdeckung Amerikas warfen sich die Briten immer
1 keltisch = Berg.
2 Der Humber [ljambr] ist die gemeinschaftliche Mündung des Trent und der n. Ouse.
12-«-
1845 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Volkse u. Staatsverhältnisse. §. 75. Britische Kvl. Iv. In Amerika. 631
im Gouv. Antigua 115500dahcraufl lumle.2962menschen;
Jamaica ^85000 - - 1796
- Bahama 16800 - - 80 -
- Bermuda 10300 - - 10300 -
Unter allen, in der eben vorangeschickten topischen Über-
sicht genannten, Städten haben nur Georgetown (Stabroek),
Spanisch Town auf Jamaica, Quebek, Montreal und Hali-
fax 20000 Einw. und darüber; keine einzige aber 50000 Einw.
Die Falklands-Inseln sind unter allen britischen Ko-
lonien am schlechtesten bewohnt. Der gänzliche Holzmangel
macht, bei der Rauhheit des dortigen Klima's, jede feste An-
siedelung problematisch, wie auch die bisher stattgefundeueu
Versuche beweisen. Zur Zeit werden daher diese Eilande nur
von wenigen Fischern bewohnt, obgleich es im Interesse des
antarktischen Wallfischfanges sehr wünschenswerth wäre, sie zu
kolottisiren, da ihre Lage und der natürliche Hafenreichthum
ihrer Küsten jenem Gewerbe außerordentlich zusagen. —
Wir können uns übrigens die britischen Kolonien in Ame-
rika für die Betrachtung der ethnographischen Ver-
hältnisse sehr füglich in zwei große Gruppen theilen, eine
tropische und eine nordische, da die Dichtigkeit, die Abstammungs-
Verhältnisse und Nahrungsquellen der Bevölkerung der einen
sich sehr wesentlich von denen der anderen unterscheiden.
In Guyana, Westindien und Honduras haben
wir zunächst der zahlreichen schwarzen und Mulatten-Bevöl-
kerung zu gedenken, die in den nord-amerikanischen Kolonie!»
fast ganz fehlt. In den tropischen macht sie durchweg die
große Mehrzahl aus* *); fast überall bildet sie mindestens die
*) Die i. I. 1833, zur Bestimmung der an die Sklavenbesitzer in
den englischen Kolonien zu gewährenden Vergütigung, vorgenommene Zäh-
lung ergab, daß sich
in Guyana........ 84915 in Barbados .... 82807
- Trinidad....... 22359 - Dominica. . . . 14384
- Sta. Lucia . . . 13348 - St. Christoph. . 20660
- Tabago........ 11621 - Nevis...... 8722
* St. Vincent . . 22997 - Montserrat . . . 6355
- Grenada........ 23536 - Antigua... 29537
1838 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
696
Abth. Ii. Abschli. 7. Kap. 3.
als das nord-englische Bcrgland. Es bildet, besonders auf
der Süd-Seite, plateauartige, einförmige Massen, die im
östlichen Theile, im sogenannten Cheviot- (spr. Tschiwiot-)
Gebirge, 2500, in der Mitte, im Hartfell, fast 3100'
absoluter Höhe erreichen. Seine niedrigere, minder steile, zu-
gänglichere Seite ist dem Norden, dem schottischen Nieder-
lande zugekehrt. Das Gebirge endet hier mit mannigfalti-
ger Grnppirnng, freistehenden Ketten, einzelnen Berghanfen,
sanften Vorhügeln, die zum Theil die Küste, zum Theil die
Gestade des Forth und Clyde in größerer oder geringerer
Ferne umkränzen, und häufig ohne Kontrast in die wellen-
förmigen Ebenen übergehen, die unter dem Namen des Nie-
derlandes vom Clpde- bis zum Forth-Busen reichen, sich
auf der Wasserscheide zwischen beiden Küsten höchstens 650'
über das Meer erheben, und von dem Forth- und Clyde-
Kanal durchschnitten werden.
7. Die schottischen Hochlande. — Die Breite
der Vorhöhen, welche im Norden des Niederlandes den Über-
gang zum Grampiau - Gebirge bilden, ist unbedeutend.
Um so steiler, rascher, unzugänglicher steigen die Hauptketten
des letzteren empor. Sie haben sämmtlich die Richtung von
Südwest gegen Nordost, heben mit steilen Felsmassen an der
zersplitterten westlichen Fiordeu - Küste an, und endigen in
Hügelform an dem zwar ebenfalls felsigen, doch minder zer-
spaltenen und zertrümmerten Nordost-Gestade; sie sind in sich
vielfältig zerstückt, und von einander durch tiefe Längenspalten
geschieden, die häufig langgestreckte Seespiegel enthalten, und
mit ihren Sohlen oft kaum 100' höher liegen als der Ozean.
Dadurch aber so wie durch die Nähe des Meeres erscheinen
diese Gebirge relativ bedeutender und höher, als andere, de-
ren Fuß auf höheren Grundflächen sieht; daraus erklärt sich
auch theilweise ihre Unzugänglichkeit, die Wildheit und Steil-
heit ihrer Formen. Alles dies gilt sowohl von den Grampians
als vom nord-kaledonischen Gebirge; doch ist das letztere är-
mer an großen Seen, an tiefen Thalspalten, und daher theilweise
massenhafter, plateauförmiger als das erstere. Dieses ist zu-
gleich das höhere; cs erreicht im Ben Nevis 4086, im
1902 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kopka, C., Baenitz, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Lehranstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
54
Kursus I. Abschnitt Ii. §§ 46. 47.
Die Hauptstadt Kopenhagen mit 480000 Einwohnern liegt auf der größten
Insel Seeland am Sund.
Die Färöer liegen zwischen Schottland und Island int Atlantischen Ozeau.
Von den 25 Inseln sind nur 17 bewohnt.
Island (d. h. Eisland) — 105000 qkm mit 71000 Einwohnern —
liegt im nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans, nahe dem nördlichen Polarkreise.
Es ist ein baumloses, vulkanisches Gebirgsland. Zu merken sind der Vulkan
Hekla und die heiße Springquelle des großen Geisirs. — Der Hauptort ist
Reykjavik im Sw.
(§ 47.) Bereinigtes Königreich Großbritannien und Irland.
315000 qkm; 40 Millionen Einwohner.
a) Grenzen. Das vereinigte Königreich grenzt im W. und N. an den
Atlantischen Ozean, im 0. an die Nordsee und im 8. an den Kanal; letzterer
steht mit der Nordsee durch die Straße von Calais oder Dover in Verbindung.
— Die Irische See, der Nord- und der St. Georgskanal trennen Großbritannien,
d. h. England und Schottland, von Irland.
b) Horizontale Gliederung. Großbritannien und Irland sind reich gegliederte
Inseln. Die bedeutendsten Meereseinschnitte und Halbinseln: Cornwall (kornnol),
Wales (nels) und Cnmberland (kvmberländ) liegen an der Westseite.
Zu England gehören:
Die Inseln Man (man) und Anglesea (anglßi) in der Irischen See, die
Insel Wight (ueit) an der Südküste im Kanal und die Normannischen Inseln
an der französischen Küste.
Zu Schottland gehören:
Die Hebriden (300) an der Westküste Schottlands, die Orkney- (örkueh)
und Shetlandinseln (schettländ) im N. von Schottland.
c) Vertikale Gliederung. In England, dessen Grenze nach Schottland hin
zum Teil dnrch das Cheviotgebirge (tschiwiöt) gebildet wird, findet sich im 0.
Tief- und im W. Gebirgsland. Die wichtigsten Gebirge sind:
1. Das Bergland von Cornwall (kornnol); es liegt auf der gleichnamigen
Halbinsel, südlich vom Bristolkanal (bristl);
2. das Hochlaud vou Wales;
3. das Bergland von Nordengland, das Penninische oder Peakgebirge
(pik).
Schottland ist fast durchaus ein Gebirgsland; nur in seinem mittleren Teile
wird es von einem schmalen Tieflandstreifen durchzogen, der sich vou W . nach 0.
zieht und das nördliche Gebirgsland, die Schottischen Hochlande mit dem Ben
Nevis (mrvis), dem höchsten Berge Englands (1 300 m), von dem südlich gelegenen
Niederschottischen Berglande trennt. Ein südlicher Zug des letzteren ist das
Cheviotgebirge (tschlwiöt).
Irland ist an seinen Küsten gebirgig, im Innern dagegen ein ausgedehntes
Tiefland, reich an Seen.
1903 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf, Schöne, Emil
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Höhere Lehranstalt, Lehrerinnenseminar, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 235 —
Tieflandes ist nur durch das Schottische Niederland und einen Küsten-
streifen der Ostseite Mittelschottlands vertreten.
a) Südschottland wird in seiner s. Hälfte von dem Süd-
schottischen Berglande durchlagert, welches im ö. Teil Cheviot-
(tschewjöt-) Gebirge heißt und hier mit dem Penninischen Gebirge zu-
sammenhängt. Der Cheviotgipfel (820 in) erreicht noch nicht die Höhe
des Taunus. Seit Jahrhunderten verläuft die Grenze zwischen Schott-
land und England auf dem Kamme des Gebirges. Das Bergland ist
einförmig, wenig fruchtbar, iu der Regel bäum- und strauchlos, mit
Bergkräutern, Gras und Heidekraut bedeckt. Während der Boden hier
allenfalls gute Schafweiden aufweist, wird er nach den Meeren zu
fruchtbarer. Im Erdinnern birgt das Bergland indes große Stein-
kohlenlager, Eisen, Blei und Reißblei. Den n. Teil Südschottlands
nimmt das fruchtbare, durchweg gut angebaute Schottische Nieder-
land ein. Hier entwickeln sich anch die größten, dem s. Berglande
entströmenden Flüsse. Der bedeutendste derselben ist die Clyde (kleid'),
welche in den gleichnamigen Meerbusen mündet.
b) Mittelschottland bildet den Kern der schottischen Gebirgs-
landschasten. Die Ketten des Gr am pi an- (grämpjän-) Gebirges
steigen steil an der Westküste empor, werden gen No. allmählich
niedriger und erreichen auch in einzelnen Punkten die Ostküste, die im
übrigen von einem schmalen Tieslands-Streifen umsäumt wird. Obwohl
das Gebirge nur die Höhe der deutschen Mittelgebirge erreicht, macht
es doch den Eindruck einer großartigen, erhabenen Gebirgslandschaft-
Seine felsigen Talspaltungen gehen fast zur Meereshöhe hinab, sodaß
bei der bedeutenden relativen Höhe der Gebirgsformen die steilen
Gebirgsmanern, malerischen Zacken, die den größten Teil des Jahres
hindurch mit Schnee bedeckten Bergspitzen und weiten Hochflächen auf
den Beschauer den Eindruck machen, als befände er sich in einer Hoch-
gebirgslandschaft. Die zahlreichen Gebirgsseen („Lochs" genannt) und
wilden Bergströme erhöhen noch den eigenartigen Eindruck. Der be-
deutendste der mittelschottischen Flüsse ist der Tay (te), der höchste
Berg, der gegen das Südende des Kaledonischen Kanals gelegene Ben
Nevis (mwis) mit 1340 m Höhe der höchste Gipfel des ganzen
Jnselreichs. — Der felsige Boden Mittelschottlands ist überwiegend
unfruchtbar, das Klima rauh, die feuchte Luft oft nebelig. In Tälern
und auf Höhen ziehen sich oft weite Moorflächen hin. Nur im ö.
Flachlande und in manchen Flußtälern finden sich fruchtbare Strecken.
e) Nordschottland wird vom Kaledonischen Gebirge erfüllt,
welches im W. ebenfalls zerklüftete Steilufer bildet und sich gegen No.
verflacht. Nur wenige Gipfel des Berglandes ragen über 1000 in
empor. Die Täler find auch weniger tief eingeschartet, die weiten
Hochflächen noch rauher und unwirtlicher als in Mittelschottland. Das
Landinnere ist daher auch fast unbewohnt. Die Natur Nordschottlands
wird gekennzeichnet durch anhaltende kalte Nebel, viele Stürme, lange,
naßkalte Winter, kahle Felsen, weite Moor- und Heideflächen, unbe-
deutende Birken- und Fichtenbestände, wenig Ackerfelder und ziemlich
gute Viehweiden.