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1. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 164

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
164 Topographie Griechenlands. §. 49. Lebadea in Böotien), Missolunghi, ein fester Platz am Golf von Patras, der sich (seit 1825) langsam wieder aus den Trümmern erhebt, und in der Nähe Löpanto (das ehemalige Naupaktus) mit befestig- tem Hafen, der den Eingang in den Busen von Korinth schützt. b. Morea (der Peloponnes) ist der Abschluß der ganzen Ent- wickelung des griechischen Landes, welche schon in Macedonien vorgebildet ist und hier eine so vollendete Gestalt erreicht, daß der „Insel des Pe- lops" gegenüber Mittelgriechenland fast wie ein Festland erscheint. Es hat alle Vortheile insularischer Lage (allseitige Meeresnähe, die klimatischen Verhältnisse eines reich gegliederten Küstenlandes, bestimmte Naturgrenzen der einzelnen Landschaften) ohne die Nachtheile einer solchen Lage (zu- gleich Glied eines größern Ganzen, mit dem ein steter, nicht leicht zu hindernder Verkehr unterhalten wird), ja sogar zugleich die Natur eines Festlandes (durch sein mächtiges Gebirgssystem, sein bedeutendes Bin- nenland, seine Hochebenen und geschlossenen Thalkessel). Wie in Nord- und Mittelgriechenland, so hat auch hier die östliche Seite die reichere und vortheilhaftere Gestaltung. Die Westküste ist, wie die von Mittel- griechenland, einförmig, flach, hafenlos, durch Lagunen entstellt und un- gesund, wogegen aus der Ostküste die hart ans Meer sich verzweigenden Gebirge tiefe Buchten bilden und als Halbinseln vorspringen, welche von nahen Inseln umgeben sind; die Natur weist hier auf die Verbindung mit Asien hin. Im N.-W. ist der befestigte Hafen von Patras am Golf gl. N. der Mittelpunkt des griechischen Handels mit dem übrigen Europa, im S.-O. der zweite befestigte Hafen von Nauplia oder Na- poli di Romani, im S.-W. die Häfen von Na varin, Modon und Koron (im ehemaligen Messenien). In der Mitte des arkadischen Berg- landes ist T r i p o l i tz a in einer jetzt versumpften Ebene sehr verfallen, seit es nichl mehr Residenz des Paschas von Morea ist. Korinth hat seine Bedeutung als Handelsstadt und Festung längst eingebüßt, und der Akrokorinth bietet kein Interesse mehr, als die in alter und neuer Zeit gepriesene Fernsicht im Mittelpunkte der hellenischen Länder und Meere. c. Euböa oder Negroponte, eine lang gestreckte Insel an der Ostküfte von Livadien, dem sie sich am Euripus bis auf hundert Schritte nähert. Ihre Oberfläche ist allenthalben gebirgig, zum Theil mit schönen Weiden und starken Waldungen bedeckt, aber wenig cultivirt, denn die spärliche Bevölkerung lebt von Raub und Viehzucht. 6. Die Cycladen, südlich von Euböa und Attika, ragen zum Theil hoch (1200—3000") über den Meeresspiegel empor und ihr meist vulkanischer Boden nährt durch den Reichthum und die Mannichfaltigkeit seiner Erzeugnisse eine weit dichtere Bevölkerung (auf einzelnen bis 4000 auf 1 Ihm.) als das Festland, namentlich H y d r a, welches auf kaum 2 Hs M. mehr als 20,000 E. zählt. Die Stadt Hermopolis (35,000 E.) auf der Insel Syra ist die bedeutendste nächst Athen. Die Inseln im N.-O. von Euböa, unter denen Skyro die größte ist, sind dagegen wenig angebaut und spärlich bevölkert.

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1. Europa - S. 156

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
der von Lamia (südl. vom Othrysgebirge) einschneiden, gilt als Grenze gegen Nordgriechenland. Südl. erstreckt sich das Gebiet bis an den Golf von Patras und Korinth, an die Landenge von Korinth und den Busen von Ägina. Der Westküste sind u. a. die Ionischen Inseln Leukas, Ithaka und Kephallenia vorgelagert. Entlang der langen Ost- küste zieht Euböa. Der westliche Teil ist fast ganz von schwer zu- gänglichen Gebirgen, die von N nach S streichen, erfüllt. Im östl. Teil streichen die Gebirge im Bogen nach 0, z. B. der Öta (2150 m) und der Parnaß (2460 m). Der Ostfuß des Öta tritt bei den Thermo- pylen (d. h. warme Tore — wegen der warmen Schwefelquellen) Die Akropolis von Athen. (Ruinen.) Nach einem farbigen Anscliauungsbilde aus F. E. Wacksmutlis Verlag. hart an die sumpfige Küste ; hier war einer der wichtigsten Pässe von N nach Mittelgriechenland (Heldentod des Leonidas und seiner Schar 480x). Manche Talsenken und Becken wechseln mit den Höhen. Südl. vom Öta zieht die Senke des Kephissostales, in welchem der Kopaïssee lag, der aber jetzt entwässert ist; 240 qkm fruchtbaren Bodens liefern nun eine zweimalige Ernte von Baumwolle, Weizen und Reis. Überhaupt hat die Landschaft Böotien fruchtbaren Boden und war wegen seiner Viehzucht berühmt (Böotien = Rinderland). Den Südrand bildet eine Gebirgskette: Parnaß, Helikon, Kithäron usw. 1) Ein Grablöwe wurde als Denkmal errichtet mit der Inschrift : Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, Du habest uns hier liegen geselin, wie das Gesetz es befahl I

2. Europa - S. 162

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
oder von dem griechischen aiges = Wasserwogen. Einst erstreckte sich die Ägäis von den Höhen des Pindus bis in Kleinasien hinein als einheitliches Gebiet. Durch Einsinken des Bodens entstand das Meer; doch blieben viele Horste von den Gebirgszügen stehen: der Archipelagus, d. h. Inselflur. Man unterscheidet: 1. die nördlichen Thrakischen Inseln (s. S. 150); 2. die nördlichen Sporaden (d. h. Zer- streuten), nordöstl. von Euböa; 3. die südlichen Sporaden, entlang Kleinasiens Südostküste, zu Asien gehörig; 4. die Kykladen; 5. Kreta. (Euböa s. bei Mittelgriechenland.) Die Kykladen, d. h. Kreisinseln, sind so genannt, weil sie, ein Schwärm von 24 großen und 200 kleinen Inseln, rings um einen Mittelpunkt, um die „Heilige Insel" Delos1), liegen. Den Alten galt sie als Geburtsstätte des Apollon und der Artemis. Hier wurden alljährlich glänzende Spiele aufgeführt, die man aui Theseus zurückführte. Als wirtschaftlicher Mittelpunkt des Archipels hatte Delos blühenden Handel. Jetzt wohnen dort nur einige Hirten und Wächter der alten Heiligtümer. Dagegen ist die west- lich benachbarte Insel Syra der Mittelpunkt des Verkehrs. Ihre Hauptstadt Hermupolis (18000 Einw.), d. h. Hermes' Stadt, ist begünstigt durch den Dampferverkehr zwischen Westeuropa und Kon- stantinopel, wird aber jetzt von dem Piräus und von Patras weit überflügelt. Andro s ist die zweitgrößte (400 qkm), die Fortsetzung von Euböa bildende Insel ; sie baut Getreide und Wein and war im Altertum dem Dionysos geweiht. Naxos ist noch etwas größer; auch hier war ein Hauptkult des Dionysos. Im S ist Santorin als (noch jetzt in längeren Pausen) tätiger Vulkan berühmt. Heiße Quellen deuten die vulkanische Tätigkeit an. Der Kraterrand fällt nach dem inneren Becken in 200 bis 400 m hohen senkrechten Wänden ab. Nach außen dacht er sich sanft ab und bildet mit seiner Bimssteindecke ein fruchtbares Weinland. Die Südlichen Sporaden Samos, Palmos, Rhodos usw., werden wie die nördl. gelegenen Chios und Lesbos zu Asien gerechnet. 12. Kreta. 1. Namen. „Kreta" ist nicht sicher erklärt. Die Italiener nannten sie nach der Hauptstadt Kandia = Festung. Letztere heißt auch Me- galókastron = Großburg (so viel wie Mecklenburg). Von den Griechen wurde die Insel glückliche Insel, von den Römern terra uberrima (sehr fruchtbares Land), in der Odysee „die hundertstädtische Insel" (heka- tómpolis Kréte) genannt. 2. Lage. Der Höhenzug des Dinarischen Gebirges läßt sich von den südlichen griechischen Halbinseln in einem Bogen nach Südkleinasien verfolgen : „eine Kette nordischen Alpen- x) Delos == die Helle, nämlich die Insel des hell in die Zukunft sehenden Sonnengottes Apollon.

3. Länderkunde von Europa - S. 76

1917 - München [u.a.] : Oldenbourg
76 Südeuropa. Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (et). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Südosteuropäischen Halbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Ionischen Inseln mit Korsu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mannigfaltigeküsten- gliedernng und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, schon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu heben. Sie gründeten an den Gestadeländern des Mittelmeers blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere anderseits zu einer nnver- gleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften/ Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind: 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Gebirgsbogen des Balkans mit dem nördlichen Vorlande der Bnl- garischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelieu; 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witosch- gebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Durchschnitt von den Transsylvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M. d. L. 11 4 000000. - M. d. H. 1: 400000.

4. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 53

1873 - Berlin : Weidmann
— 53 — § 29. Thermopylae 480. Die Griechen hatten in einer Versammlung auf dem Isthmus berathen, was in dieser Gefahr zu thun sei. Sie waren zu dem Entschluß gekommen, 10,000 Mann nach dem Tempe-Thal zu senden, um hier an der Landespforte dem Feinde entgegenzutreten. Da man sich aber ans die Treue der Thessalier nicht verlassen konnte und deshalb Verrath im Rücken befürchten mußte, so ward diese Stellung und damit auch Thessalien aufgegeben, das sich nun den heranflnthenden Barbaren unterwarf. Die zweite Landespforte waren die Thermopylen zwischen dem Oeta und dem Meere, am Eingänge von Mittelgriechenland. Aber schon dachten die meisten und mächtigsten Griechen fast nur noch daran, den Peloponnes und den Isthmus zu vertheidigen, und fast nur zum Scheine, um Mittelgriechenland und namentlich Athen nicht ohne Schwertschlag preiszugeben, wurde hier ein Heer von etwa 7000 Mann aufgestellt, darunter nur 300 Spartaner, die Leonidas, der Sparterkönig, führte. Themistokles hatte durchgesetzt, daß gegenüber von Thermopylae die griechische Flotte, etwa 300 Segel stark, an der Nordspitze von Euböa, am Vorgebirge Artemisium die Perserflotte erwartete. Beide Stellungen waren wohl gewählt: denn dort in der Enge des Weges, hier zwischen Klippen und kleinen Inseln, konnte sehr wohl eine schwächere Macht auch einer weit überlegenen begegnen. Indessen kam langsam das ungeheure Heer des Xerxes heran und lagerte sich im Thal des Spercheios, der in den malischen Busen fällt, vor Thermopylae. Als er von dem kleinen Häuflein hörte, das ihm gegenüberlag, wartete er, weil er glaubte, sie würden ihm die Waffen schicken, um sich zu unterwerfen, ober wieder abziehen. Als dies nicht geschah, sanbte er Kunbschaster, und diese kamen zurück und erzählten, sie hätten Männer gesehen, die sich ihr langes schwarzes Haar gekämmt und mit Blumen geziert hätten; aubere, die geturnt und Speere geschleudert; alle festlich gestimmt und geschmückt. Nun befand sich beim Großkönige außer den Söhnen des inzwischen verstorbenen Hippias

5. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 76

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
76 Griechenland, die jonischen Inseln, Dalmatien. Nordgriechenland nur das Thal des Spercheus. Die Regierung ist eine constitutionelle Erb-Monarchie. Topographie. a. Livadien, oder das ehemalige Mittelgriechenland, mit etwas nach Norden vorgeschobener Grenze. Außer der Hauptstadt Athen (30,000 E.?) ist bemerkenswerth ^ Lepanto mit befestigtem Hafen, der den Eingang in den Busen von Korinth schützt. b. Morea hat im N.-Äz. den befestigten Hafen von Patras am Golf gleichen Namens, den Mittelpunkt des griechischen Handels mit dem übrigen Europa, im S.-O. den zweiten befestigten Hafen von Nauplia oder Napoli di Romani. o. Euböa oder Negroponte, eine langgestreckte Insel an der Ostküste von Livadien, dem sie sich am Euripus bis auf 100 Schritte nähert. Ihre spärliche Bevölkerung lebt von Raub und Viehzucht. 6. Die Cycladen, südlich von Euböa und Attika, ragen zum Theil hoch (1200—3000 0 über den Meeresspiegel empor, und ihr meist vulkanischer Boden nährt durch den Reichthum und die Man- nichfaltigkeit seiner Erzeugnisse eine weit dichtere Bevölkerung als das Festland, namentlich Hydra, welche auf kaum 2 lum. mehr als 20,000 E. zählt. 6. Die Republik der jonischen Inseln. Die Republik der jonischen Inseln, welche dem jonischen Meere ihren Namen verdankt, umfaßt sieben größere Inseln: Corfu, Paro, St. Maura, Jthaka, Cefalonia, Zante, Cerigo (im S. von Morea) und mehrere kleinere, welche zum Theil ganz dicht der West- und Südwestküste von Griechenland vorgelagert find. Wahrscheinlich durch gewaltsame Naturereignisse theils vom festen Lande, theils von einander getrennt oder auch aus dem Meere ge- hoben, sind sie reich an Vorgebirgen, guten Häfen, Rheden und Ankerplätzen und trotz der geringen Bewässerung und des felsigen, dürren Bodens mit Wein- (Rosinen, Korinthen) und Olivenpflan- zungen bedeckt. Daher haben sie namentlich an den Küsten eine starke Bevölkerung. Sie bilden einen unabhängigen Bundesstaat unter dem Schutze Großbritanniens, welches das Besatzungsrecht in den Festungen (auf Corfu, S. Maura, Zante, Cefalonia) ausübt und einen in Corfu residirenden Lord-Ober-Commissär als Regenten ernennt. 0. Das (österreichische) Königreich Dalmatien. Dalmatien heißt das schmale, in der Richtung von N.-W. nach S.-O. langgestreckte Küstenland an der Ostseite des adriati- schen Meeres. Eine Reihe hoher (1800—20000 Felseninseln,

6. Länderkunde von Europa - S. 59

1914 - München : Oldenbourg
Südeuropa. 59 von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidische Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (et). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Südosteuropäischen Halbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile aus. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korfu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mannigfaltige Küsten- gliedernng und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, schon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu heben. Sie gründeten an den Gestadeländern des Mittelmeers blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere anderseits zu einer unver- gleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind: 1. das Dinarische Gebirge (Dinarische Alpen) im Westen, das vom Karst bis zur Südspitze Griechenlands zieht und sich von hier über den Insel- bogen von Kreta nach Kleinasien hinüberschwingt; 2. der Gebirgsbogen des Balkans mit dem nördlichen Vorlande der Bul- garischen Hochfläche und dem südlichen Vorlande der oberen Maritza oder Ostrumelien; 3. die zentralen Massengebirge zwischen diesen beiden Erhebungen, nämlich das Bosnisch-Serbische Gebirge, der Schar Dagh, das Witoschgebirge, der Rilo Dagh und der Despoto Dagh. Profil von den Transsqlvanischen Alpen zum Ägäischen Meer. M, d. L. 1 : 4000000. - M. d. H. 1 : 400000. 5*

7. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 79

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südeuropa. 79 Eben dieser Umstand verknüpft die Balkanhalbinsel enge mit dein übrigen Europa; ganz besonders begünstigt die fttnftnhpr der Donau, diese Völker- und Verkehrsstraße ersten Ranges, die Beziehungen Mitteleuropas zum asiatischen Orient. Lage. Das Schwarze Meer verbindet die Balkanhalbinsel mit Rußland. Vorn Bosporus'"und der^arlänellenstraße aus über das inselreiche Ägäische Meer ist der ^statis^"Mmnm^em°zu^erreichen. Das Jonische Meer mit der Brücke der Jonischen Inseln weist auf Italien. Auch in bezug auf Afrika und den Suezkanal (Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Vorzüge auf. Auf die griechische Halbinsel fielen daher zuerst die Strahlen der viel älteren Kulturen Vorderasiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde die Wiege der europäischen Bildung und Gesittung. Die Ostküste. Aus dem Schwarzen Meer führt die Straße von Kon-stantin^epmdas Marmarameer und ans diesem die geschichtlich denkwürdige Straße des Hellespont^) oder der Dardanellen^) in das Ägäische Meer3)._ Hier lösen sich von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidische Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (ä). Vor Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Sautorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Balkanhalbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griecheumds tn ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korfu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mannigfaltige Küstengliederung und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, derart gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, schon frühzeitig a 11, efahren und dessen Schütze zu heben. 'Sie gründeten an bat Gestadeländern des Mittelmeeres blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere, anderseits zu einer unvergleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften. ^ tn'/Ttiix/* Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halbinsel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes tote etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind? *) Hellespont — Meer der Helle. *) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Ufern. S) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ägens.

8. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 68

1906 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
68 Europa. der Donau, diese Völker- und Verkehrsstraße ersten Ranges, die Beziehungen Mitteleuropas zum asiatischen Orient. Lage. Das Schwarze Meer verbindet die Balkanhalbinsel mit Rußland. Am Bosporus, der Dardanellenstraße und über das inselreiche Ägäische Meer ist der asiatische Kontinent aus leicht zu erreichen. Das Jonische Meer mit der Brücke der Jonischen Inseln weist aus Italien. Auch in Bezug aus Afrika und den Snezkanal (Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Vorzüge auf. Darum fielen auf die griechische Halbinsel zuerst die Strahlen der viel älteren Kulturen Vorderasiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde die Wiege der europäischen Bildung und Gesittung. Die Ostküste. Aus dem Schwarzen Meer führt die Straße von Kon- stantinopel in das Märmarameer und aus diesem die geschichtlich denkwürdige Straße des Hellespont^) oder der Dardanellen^) in das Ägäische Meer^). Hier lösen sich von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli (llip) und die drei- zackige Chalkidische Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attila und Argolis (d). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Aortsetzung von Euböa und Attila bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Balkanhalbinsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Grnppe der Jonischen Inseln mit Korsu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die mann ig saltige Küsten- gliederung und die reiche Inselwelt lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig ertragsfähig war, fchon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu heben. Sie gründeten an den Gestadelündern des Mittelmeeres blühende Kolonien, trieben schwunghaften Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadnrch Kraft und Reichtum einerseits znr Vernichtung der persischen Despotenheere, anderseits zu einer unvergleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größteu Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese find: ') Hellespont — Meer der Helle. *) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Usern. 3) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ageus.

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 4

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Bon den ältesten Zeiten bis zum Beginn der Perserkriege. Daher konnten in Böotien Rosse und Rinder gezüchtet werden, vorzugsweise aber war die Ebene die Kornkammer Mittelgriechenlands. Im Süden erhob sich der wald- und quellenreiche Helikon. Zur Halbinsel Attika bildete der mit Eichen und Tannen bewachsene Cithüron die Grenze. Unter den Bergen waren wichtig der Pentelicus, reich an Marmor, und der Hymettus, berühmt durch seinen Honig. Am Vorgebirge Sunium grnb man Silber. In der einzigen größeren Ebene am saronischen Meerbusen lag die Landeshauptstadt Athen am Fuße des Burgfelsens Akropolis, in dessen Felsspalten zahllose Eulen nisteten. Im Lande gediehen der Ölbaum, Weinstock und Feigenbaum. Den Übergang zum Peloponnes bildete die Landschaft Megaris mit der Hauptstadt Megara. Eine an der schmälsten Stelle nur 6,3 Kilometer breite, sehr niedrige Landenge, der Isthmus von Korinth, verbindet Mittelgriechenland mit dem Peloponnes, dessen Mittelpunkt die Hochebene von Arkadien bildete, in der nur Viehzucht getrieben wurde. Im Nordwesten hiervon lag Achaja, im Westen Elis mit Olympia, im Süden — getrennt durch den wald-- und wildreichen Taygetus — Messenien und, durchflossen vom Eurotas, Lakonien mit Sparta, im Nordosten die Halbinsel Argolis. Der Boden ist meistens felsig, so daß an vielen Orten eine Humusschicht künstlich aufgelegt ist. Fruchtbar sind besonders die Tiefebenen Thessaliens, Böotiens und Messeniens, doch bedurfte die zahlreiche Bevölkerung anderer Landschaften der Getreideeinfuhr aus den Ländern am Schwarzen Meere und Ägypten. Ausgeführt wurden Feigen, Wein und Öl. 2. Tie Inseln. Dem Festlande sind zahlreiche Inseln vorgelagert, die viel zur Entwickelung der Schiffahrt und des Handels beigetragen haben. Am wichtigsten war Euböa, reich an Getreide, die Kornkammer Attikas; auch lohnte der Bergbau auf Kupfer und Eisen. Chalcis und Eretria lagen an der fruchtbarsten Ebene der Insel. Der nördlichste Punkt war das Vorgebirge Artemisium. Südöstlich von Euböa breitet sich die Gruppe der Ey kl ad en aus, deren östliche Jnselreihe eine Fortsetzung von Euböa, die westliche von Attika ist. Die wichtigsten Inseln waren das fruchtbare, weinreiche Naxos und das marmorreiche Paros. Den Ioniern heilig war das kleine Delos als Geburtsstätte des Apollo und der Artemis.

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 178

1902 - Berlin : Schultze
— 178 — es der Stadt unter der 300 jährigen türkischen Herrschaft. Ms Hauptstadt des Königreichs ist Athen rasch zu hoher Blüte gekommen, zeigt aber doch noch zahlreiche Erinnerungen an seine alte Glanzzeit. Von der neugegründeten Universität geht die geistige Wiedergeburt des griechischen Volkes aus. Eiye Straße und zwei Eisenbahnen führen zu der alten Hafenstadt Piräus 42. — Am Golf von Patras Festung Missolunghi. Süd-Griechenland. Patras 38, lebhafte Handelsstadt. — Korinth am gleichnamigen Golf. — Nauplia 6. Im So. die Insel Hydra (tüchtige Seeleute' „der kleine Hydriot".) — Neusparta 4. — Navarino an der Westküste; Seeschlacht 1827. —Kalamata, Hafen. Inseln: a) die nördlichen Sporaden: Skyros, Skopelos, b) Euböa oder Negroponte an der Ostküste von Mittelgriechen- land; durch eine Brücke mit dem Festlande verbunden. Hauptort Chalkis, c) Kykladen: Syra mit Hermupolis 22, Mittelpunkt der Dampfschiffahrt in diesen Gewässern und bedeutendste Handelsstadt des Archipels. — Naxos. — Delos. — Paros, Marmor. d) die jonischen Inseln an der Süd- und Westküste. Korf» mit der Hauptstadt Korfu 28, sicherer Hafen und Universität. Handelsplatz, Transitverkehr. — Leukas. — Jthaka, Odysseus. — Kephalonia. — Zante mit gleichnamiger Stadt 17, Wein, Korinthen, Olivenöl. Aas Königreich Wumänien. 131000 qkm, 5,9 Mill. Einw. Rumänien grenzt im N. an Österreich und Nußland, im O. an Rußland und. das schwarze Meer, im S. an Bulgarien, im W. an Serbien und Österreich. Gebirge sind im N. die Karpathen und die Transsylvanischen Alpen. Das Land flacht sich nach O. und S. ab und bildet die untere Donauebene. Die hauptsächlichste Verkehrsader des Landes ist die Donau. Die Verkehrswege stehen noch auf niedriger Stufe, das Eisenbahn- netz hat sich in den letzten Jahren ziemlich entwickelt und beträgt gegen 3000 km. Das Klima ist trotz der Meeresnähe durchaus kontinental, weil das Land gegen Nordosten offen ist.

11. Erdkunde für höhere Schulen - S. 86

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
86 Europa. der Donau, diese Völker- und Verkehrsstraße ersten Ranges, die Beziehungen Mitteleuropas zum asiatischen Orient. Lage. Das Schwarze Meer verbindet die Balkanhalbinsel mit Rußland. Am Bosporus, der Dardanellenstraße und über das inselreiche Ägäische Meer ist der asiatische Kontinent aus leicht zu erreichen. Das Jonische Meer mit der Brücke der Jonischen Inseln weist auf Italien. Auch in Bezug aus Afrika und den Suezkanal (Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Porzüge auf. Darum sielen aus die griechische Halbinsel zuerst die Strahlen der viel älteren Kulturen Vorderasiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde die Wiege der europäischen Bildung und Gesittung. Die Ostküste. Aus dem Schwarzen Meer führt die Straße von Kon- stantinopel in das Marmarameer und aus diesem die geschichtlich denkwürdige Straße des Hellespont^) oder der Dardanellen^) in das Ägäische Meer3). Hier lösen sich von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli (lli'p) und die drei- zackige Chalkidische Halbinsel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attika und Argolis (a). Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa vor. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkau trägt. Die Insel Kreta schließt das Ägäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Balkauhallnnsel besitzt die stärkste Gliederung. Die Westküste. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die Westküste Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korsu, Kephalouia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, ferner der Golf von Arta. Mit England und Norwegen besitzt Griechenland die reichste Küstengliederung unter den europäischen Ländern. Die günstige geographische Lage, die manuigfaltige Küsteu- g l i e d e r u n g und die reiche I u s e l w e l t lockten die Griechen, deren gebirgiges Land nur wenig e r t r a g s f ä h i g war, schon frühzeitig an, das Meer zu befahren und dessen Schätze zu hebeu. Sie gründeten an den Gestadeländeru des Mittelmeeres blühende Kolonien, trieben schwunghasten Handel mit den umliegenden Völkern und gewannen dadurch Kraft und Reichtum einerseits zur Vernichtung der persischen Despotenheere, anderseits zu einer unvergleichlichen Pflege der Künste und Wissenschaften. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halb- insel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes wie etwa das Alpengebiet, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind: ') Hellespont — Meer der Helle. 2) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Usern, 3) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ageus.

12. Erdkunde - S. 126

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 126 — lich geworden, die Bewohner verarmt und verkommen. Nur lang- sam hebt sich mit der zunehmenden Bildung anch der Wohlstand. Haupterzeugnisse des Bodens und zugleich hervor- ragende Handelsartikel sind: Korinthen (1897 um 26 Millionen Mark), Wein, Oliven, Feigen und Tabak. Als Haustier ist vor- herrschend die Ziege. — Die Industrie gewinnt allmählich an Be- deutung. Lebhaft sind Schiffahrt und Handel. — Griechenland ist eine eingeschränkte Monarchie. Hauptstadt ist Athen (111000 E.), eine nengebaute Stadt mit Universität. Die Akropolis trügt großartige Überreste der Herr- lichsten Bauten des griechischen Altertums (Bild 39). — Piräus (42 000 E.) ist Hafenstadt für Atheu. — Larissa ist der Haupt- Handels- und Jndustrieplatz im nördlichen Griechenland. — Patras (38 000 E.), Ausfuhrhafen für Wem und Korinthen. Die Land- enge von Korinth ist mittels eines Kanals durchstochen. Pie griechischen Inseln. 1. Euböa (italienisch Negropoute), die größte griechische Insel, nahe der Ostküste. 2. Die Kykladen, meist vulkanischen Ursprunges, sind sehr fruchtbar und stark bevölkert. Die Stadt Hermupolis (18 000 E.) auf der Insel Syra ist eine wichtige Schiffahrtsstation. 3. Die Jonischen Inseln an der West-und Südküste sind sehr fruchtbar, haben mildes Klima und dichte Bevölkerung. Die wichtigsten sind Corsu und Zante (Zakynthos) mit den gleich- namigen Hauptorten. C. Aas Königreich Serbien. Serbien, ein fruchtbares Bergland, liegt südlich der Donau fast ganz im Flußgebiete der Morava. Die zum flavischen Stamme gehörende Bevölkerung — 2^2 Millionen auf 48 000 qkm — ist griechisch-orthodox und beschäftigt sich zumeist mit Getreide-, Obst- und Weinbau und Viehzucht, vornehmlich Schweinezucht. Die Industrie ist ohne Bedeutung. Der Handel beschränkt sich Haupt-

13. Erdkunde - S. 133

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
133 Ii. Das Königreich Griechenland hat über 64000 qkm und 2 Millionen Einwohner, welche ganz vor- wiegend der griechisch-katholischen Kirche angehören. Das Volk ist infolge der langen türkischen Mißherrschaft verarmt. Erst in neue- rer Zeit hebt sich mit der zunehmenden Bildung auch der Wohl- stand allmählich. Haupterzeugnisse des Bodens und zugleich hervor- ragende Handelsartikel sind: Wein, Rosinen und Korinthen (d. s. getrocknete Weinbeeren), trefflicher Tabak und feines Baumöl. — Als Haustier dient vorherrschend die Ziege. — Die Industrie ist noch ohne Bedeutung. — Griechenland ist eine eingeschränkte Monarchie und wird in 18 Nomarchieen eingeteilt. Hauptstadt ist Athen (85 000 Einwohner), eine neugebaute Stadt mit Universität. An und auf der Akropolis sind großartige Überreste der herrlichen Bauten des griechischen Altertums. Piräus (21 000 Einwohner) ist die Hafenstadt für Athen. — Larissa in der erst neuerworbenen fruchtbaren Provinz Thessalien ist der Haupt- handels- und Jndustrieplatz im nördlichen Griechenland. — Patras (25 000 Einwohner), Ausfuhrhafen für Korinthen. — Korinth an der Landenge gleichen Namens, die gegenwärtig durchstochen wird? In der Umgebung viel Weinbau. Die griechischen Inseln. 1. Euböa (italienisch Negroponte), die größte griechische Insel, ganz nahe der Ostküste des Landes gelegen, ist wenig bebaut und bewohnt. 2. Die Kykladen, meist vulkanischen Ursprunges, sind sehr fruchtbar und stark bevölkert. Die Stadt Hermupolis (21 000 Einwohner) auf der Insel Syra ist eine wichtige Kohlen- station für die Dampfschiffahrt. 3. Die sieben jonischen Inseln, welche die Westküste Griechen- lands begleiten, sind sehr fruchtbar, haben mildes Klima und dichte Bevölkerung. Korfu und Zante, die wichtigsten dieser Inseln, sind durch trefflichen Weinbau und ausgedehnte Olivenpflanzungen bekannt.

14. Geschichte des Altertums - S. 26

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische beschichte. §33. d) Artemisium, Thermopylä, Salamis 480. Ein griechisches Heer unter Führung des Spartanerkönigs Leönidas, das aber nur einige Tausend Mann und darunter nur 300 Spartaner zählte, hatte den Engpaß von Thermopylä besetzt — andre Truppen, darunter die peloponnesische Hauptmacht, standen jenseits des Isthmus —, während die Flotte an der Nordspitze von Euböa, dem Vorgebirge Artemisium (dort stand ein Tempel der Artemis), Stellung genommen hatte. Hier kam es zunächst zu mehreren, für die Griechen nicht ungünstigen Seegefechten; der Versuch eines Teiles der persischen Flotte, um die Südspitze von Euböa herum den Griechen in den Rücken zu fallen, mißlang infolge eines Sturmes. Doch mußten die Griechen diese Stellung aufgeben, als Xerxes den Thermopylenpaß genommen hatte. Hier hatte der König vier Tage gewartet. Dann begann er den Angriff. Aber der schmale Pfad zwischen dem Meere und den Ausläufern des Ötagebirges ließ sich auch von einer kleinen Schar lange Zeit hindurch wohl verteidigen, die ungeheure Übermacht der Feinde brachte ihnen keinen Nutzen. Auch die Stürme der 10000 „Unsterblichen“, der persischen Garde, wurden heldenmütig abgeschlagen. Da zeigte man dem König einen über den Öta führenden geheimen Weg, auf dem er den Griechen in den Rücken fallen konnte. Zu diesem Zwecke sandte Xerxes die „Unsterblichen“ ab. Als Leonidas von der auf dem Gebirge aufgestellten Wache die unheilvolle Botschaft erhielt, entließ er das Heer und blieb, um ihm den Rückzug zu decken, mit seinen 300 Spartanern und 700 Thespiern (Thespiä in Böotien) auf seinem Posten, entschlossen, den Heldentod fürs Vaterland zu sterben. Es geschah. Den Gefallenen setzte man später die Grabschrift: Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Nun überschwemmten die Scharen des Xerxes ganz Mittelgriechenland. Die Athener verließen die Stadt, brachten ihre Angehörigen und ihre Habe in Sicherheit und riefen die Verbannten, unter ihnen Aristides, zurück; auf den Rat des Themistokles bestiegen die Waffenfähigen die Schiffe, die „hölzerne Mauer“ des Orakels. Athen wurde von den Feinden verbrannt. Die Flotte,

15. Geschichte des Altertums - S. 24

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Griechische Geschichte. d) Artemisium, Thermopylä, Salamis (480). Ein griechisches Heer unter Führung des Spartanerkönigs Leönidas7 welches aber nur einige Tausend Mann und darunter nur 300 Spartaner zählte, hatte den Engpafs von Thermopylä besetzt — andere Truppen, darunter die peloponnesische Hauptmacht, standen zögernd jenseit des Isthmus —, während die Flotte an der Nordspitze Ton Euböa, dem Vorgebirge Artemisium (dort stand ein Tempel der Artemis), Stellung genommen hatte. Hier kam es zunächst zu mehreren, für die Griechen nicht ungünstigen Seegefechten; der Yersuch eines Teiles der persischen Schiffe, um die Südspitze von Euböa herum den Griechen in den Rücken zu fallen, mifslang infolge eines Sturmes. Doch mufsten die Griechen diese Stellung aufgeben, als Xerxes den Thermopylenpafs genommen hatte. Hier hatte der König vier Tage gewartet. Dann begann er den Angriff. Aber der schmale Pfad zwischen dem Meere und den Ausläufern des Ötagebirges liefs sich auch von einer kleinen Schar lange Zeit hindurch wohl verteidigen; die ungeheure Übermacht der Feinde brachte ihnen keinen Nutzen. Auch die Stürme der 10 000 „Unsterblichen“, der persischen Garde, wurden heldenmütig abgeschlagen. Da zeigte ein Landesverräter dem Könige einen über den Öta führenden geheimen Weg, auf welchem er den Griechen in den Rücken fallen konnte. Zu diesem Zwecke sandte Xerxes die „Unsterblichen“ ab. Als Leonidas von der auf dem Gebirge aufgestellten Wache die unheilvolle Botschaft erhielt, entliefs er das Heer und blieb, um ihm den Rückzug zu decken, mit seinen 300 Spartanern und 7 00 Thespiern (Thespiä in Böotien), entschlossen, den Heldentod fürs Vaterland zu sterben. Es geschah. Den Gefallenen setzte man später die Grabschrift: "Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Nun überschwemmten die Scharen des Xerxes ganz Mittelgriechenland. Die Athener verliefsen die Stadt, brachten ihre Angehörigen und ihre Habe in Sicherheit und riefen die Verbannten, unter ihnen Aristides, zurück; auf den Rat des Themistokles bestiegen die Waffenfähigen die Schiffe, die „hölzerne Mauer“ des Orakels. Athen wurde von den Feinden verbrannt. Die Flotte,

16. Geschichte des Altertums - S. 26

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. d) Artemisium, Thermopylä, Salamis 480. Ein griechisches Heer unter Führung des Spartanerkönigs Leönidas, das aber nur einige Tausend Mann und darunter nur 3 00 Spartaner zählte, hatte den Engpaß von Thermopylä besetzt — andre Truppen, darunter die peloponnesische Hauptmacht, standen jenseits des Isthmus —, während die Flotte an der Nordspitze von Euböa, dem Vorgebirge Artemisium (dort stand ein Tempel der Artemis), Stellung genommen hatte. Hier kam es zunächst zu mehreren, für die Griechen nicht ungünstigen Seegefechten; der Versuch eines Teiles der persischen Flotte, um die Südspitze von Euböa herum den Griechen in den Rücken zu fallen, mißlang infolge eines Sturmes. Doch mußten die Griechen diese Stellung aufgeben, als Xerxes den Thermopylenpaß genommen hatte. Hier hatte der König vier Tage gewartet. Dann begann er den Angriff. Aber der schmale Pfad zwischen dem Meere und den Ausläufern des Ötagebirges ließ sich auch von einer kleinen Schar lange Zeit hindurch wohl verteidigen, die ungeheure Übermacht der Feinde brachte ihnen keinen Nutzen. Auch die Stürme der 10000 „Unsterblichen“, der persischen Garde, wurden heldenmütig abgeschlagen. Da zeigte man dem König einen über den Öta führenden geheimen Weg, auf dem er den Griechen in den Rücken fallen konnte. Zu diesem Zwecke sandte Xerxes die „Unsterblichen“ ab. Als Leonidas von der auf dem Gebirge aufgestellten Wache die unheilvolle Botschaft erhielt, entließ er das Heer und blieb, um ihm den Rückzug zu decken, mit seinen 300 Spartanern und 7 00 Thespiern (Thespiä in Böotien) auf seinem Posten, entschlossen, den Heldentod fürs Vaterland zu sterben. Es geschah. Den Gefallenen setzte man später die Grabschrift: .-"Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. ^ Nun überschwemmten die Scharen des Xerxes ganz Mittelgriechenland. Die Athener verließen die Stadt, brachten ihre Angehörigen und ihre Habe in Sicherheit und riefen die Verbannten, unter ihnen Aristides, zurück; auf den Rat des Themistokles bestiegen die Waffenfähigen die Schiffe, die „hölzerne Mauer“ des Orakels. Athen wurde von den Feinden verbrannt. Die Flotte,

17. Bd. 2, Ausg. B - S. 213

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 213 — Helikon (1 750 m), der rauhe und wilde Kithäron und sö. von Athen der honigreiche Hymettos. Das Binnenland Mittelgriechen- lands ist das rings von Gebirgen eingeschlossene Becken von Böotien. Die Halbinsel Morea oder der Peloponnes hat nur im Hintergrunde der tiefeinschneidenden Meerbusen Schwemmlandschaften; im übrigen ist durchaus Gebirgsland herrschend. Den Kern des Pelo- ponnes bildet das Hochland von Arkadien, welches von gleich- laufenden Bergrücken (bis 2 000 m hoch) durchzogen wird, die vor- wiegend von Nnw. nach Sso. streichen. Den S. der Halbinsel nimmt das Messenische Bergland ein, aus dem der hohe Gebirgswall destaygetos bis 2410 m ansteigt, somit die höchste Erhebung des Peloponnes bildet. Er streicht bis zum Kap Matapan. Auch die griechischen Inseln sind durchweg mit Bergen durch- setzt, die aber, abgesehen von den Gipfeln aus Euböa und Kreta, nirgends 1000 in Höhe übersteigen. Die Nördlichen Sporaden lagern sich in einem Bogen n. von Euböa; die Kykladen folgen der sö. Richtuug von Euböa und Attika und ragen als Reste unter- gegangener Festlandsgebiete weit ins Meer hinaus. Zu ihnen gehört die Insel Naxos und die vulkanische Sautoriugruppe. — Die Jonischen Inseln sind der Westküste Griechenlands vorgelagert. Die s. derselben umrauden ein flaches Meeresbecken, welches sich zum Golf von Patras öffnet. Zu diesen Inseln gehören die äußerst fruchtbare Insel Zaute (Zakynthos), „die Blume der Levaute," ferner die noch größere Insel Cefalonia (Kevhallinia), das kleine Jthaka, die Heimat des Odyfsens. und Santa Manra (Leukos), welches unmittel- bar an die Küste tritt. Weiter nördlich, vor dem Eingange der Straße von Otranto, liegt die keulenförmige Insel Corfn (Kerkyra), Gegen- über der So.-Spitze Moreas die Insel Kythera (ital. Cerigo). Alle diese Inseln sind reich an guten Häfen, stark bevölkert und trotz der oft herrschenden Dürre gut angebaut. e) Das Klima Griechenlands ist, abgesehen von einigen rauhen Gebirgsgegenden, vielleicht das schönste Europas. Schnee kommt im Winter nur noch in den höchsten Gebirgsgegenden vor; die Klarheit des Himmels und die Durchsichtigkeit der Luft in den meisten Gegenden Griechenlands find von unbeschreiblicher Schönheit. Athen hat eine mittlere Jahreswärme von 17,3 0 C.; Patras und Corfn sind noch etwas mehr begünstigt. Bei diesem Klima gedeihen alle Südfrüchte vortrefflich. Die griechischen Weine und die Korinthen*) haben einen bedeutenden Ruf, ebenso der Dabakbau. In günstigen Jahren zeigt selbst die Dattel- Palme auf den Inseln reife Früchte. Leider findet sich auch viel Ödland in Griechenland, sodaß der Gesamteindruck des Pflanzenkleides bei der herrschenden Waldarmut ein dürftiger genannt werden muß. *) Eine kernlose Spielart der Weinrebe, zu Backwerk, aber auch (nament- lich in Frankreich) zur Weinbereitung verwendet.

18. Teil 1 - S. 115

1886 - Hannover : Helwing
Die Schlacht bei Thermopylä. 115 mittel sowohl gegen die Tyrannis, als auch gegen die Führer revolutionärer Parteien. — Aristides war selbst in der Versammlung zugegen, in der seine Verbannung beschlossen wurde. Da nahte sich ihm ein Landmann, der nicht schreiben konnte, und bat, ihm den Namen Aristides auf die Scherbe zu schreiben. „Was hat der Mann dir denn gethan?" fragte ihn Aristides. „Nichts", war die Antwort, „aber es ärgert mich, daß man ihn immer den Gerechten nennt." — Aristides erfüllte die Bitte. Er wurde verbannt. Als er die Stadt verließ, flehte er zu den Göttern: „Möge niemals die Zeit erscheinen, wo Athen meiner bedarf!" Mit vermehrtem Eifer hatte seitdem Themistokles feinen Plan verfolgt: alljährlich waren 20 neue Schiffe erbaut, so daß eine stattliche Anzahl derselben zu Gebote stand, und Athen im Rate der Griechen eine wichtige Stimme führte. Kleinmütig waren viele der Bundesgenossen der Meinung, daß man Mittelgriechenland — also auch Athen, Platää und Thespiä — gegen den Feind nicht halten könne, daß man vielmehr denselben hinter dem Isthmus von Korinth erwarten müsse. Aber die Peloponnesier, denen die Athener den Oberbefehl eingeräumt hatten, konnten die Mithülfe der Athener nicht entbehren und beschlossen, die zweite Verteidigungslinie Griechenlands, den Öta, zu besetzen und so die Verbündeten zu decken. Die Flotte, 271 Schiffe stark, nahm in der Nähe des Landheeres Stellung an der Nord-Ostspitze der Insel Euböa, beim Kap Artein ist uni, um hier die kommende persische Flotte zu erwarten. Auf den Bergesspitzen von Euböa wurden Beobachtungsposten ausgestellt, um durch Feuerzeichen das Erscheinen des Feindes zu verkünden. Einige Schnellsegler unterhielten die Verbindung des Landheeres mit der Flotte. Bald erschienen einige vorausgesandte persische Kriegsschiffe und stießen mit den ausgestellten griechischen Wachschiffen zusammen. Schon zog sich die griechische Fkotte zurück; aber ein Sturm, wie er aus Nordost in jener Gegend sich oft plötzlich erhebt, der sich zum Orkan steigerte, überfiel die Perserflotte und schleuderte sie gegen die hafenlose Küste von Thessalien: 400 Fahrzeuge gingen verloren, weithin war das Meer mit Schiffstrümmern bedeckt. Vergebens opferten und beteten die Magier, erst nach drei Tagen legte sich das Unwetter. Die Griechen, von den euböifchen Bergesspitzen her schnell unterrichtet, opferten dem Poseidon und nahmen dann ihre vorige Stellung wieder ein; 15 feindliche Schiffe schnitten sie von den übrigen ab und sandten die Gefangenen nach dem Peloponnes. Bald aber kam die ganze persische Seemacht in Sicht: 1100 Schiffe standen gegen 270. Da entfiel den Führern das Herz; selbst der spartanische Oberfeldherr, Euryblades, stimmte für den Rückzug. Nur Themistokles widersprach und setzte den Angriff durch, indem er mit 30 Talenten, die ihm von den Euböern übergeben waren, den Widerstand der andern Führer überwand. Unterdessen schickten die Perser sich an, mit 200 Schiffen durch den Sund von Euböa den Griechen in den Rücken zu fallen. Als diese hiervon durch einen Überläufer Kunde erhielten, meinte Themistokles, es sei der geeignete Augenblick gekommen, den geschwächten Feind anzugreifen. Gegen Abend begann chr Angriff; 30 Schiffe waren genommen, als die Nackt und ein von Süden heraufziehendes Gewitter den Kampf unterbrachen. Der

19. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 80

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
80 Europa. Eben dieser Umstand verknüpft die Balkanhalbinsel enge mit dem übrigen Europa; besonders innig wird die Verbindung mit Mitteleuropa durch die Flußader der Donau, eine Völker- und Verkehrsstraße ersten Ranges. Das Schwarze Meer anderseits verbindet die Balkanhalbinsel mit Rußland. Vom Bosporus und der Dardanellenstraße aus sowie über das inselreiche Agäische Meer ist der asiatische Kontinent leicht zu erreichen. Das Jonische Meer mit der Brücke der Jonischen Inseln weist auf Italien. Auch in bezug aus Afrika und den Suezkanal (Indien) ist die Lage überaus günstig. Die geographische Lage der Halbinsel im östlichen Mittelmeer weist demgemäß ungewöhnliche Vorzüge auf. Von Natur ist die Halb- insel das Vermittlungsglied zwischen dem Occident und dem Orient. Auf die griechische Halbinsel fielen daher zuerst die Strahlen der viel älteren Kulturen Vorder- asiens und Nordafrikas (Ägyptens). Griechenland wurde die Wiege der europäischen Bildung und Gesittung. D i e O st k ü st e. Aus dem Schwarzen Meer sührt die Straße von Konstantinopel in das Marmarameer^) und aus'diesem die geschichtlich denkwürdige Straße des Hellespont^) oder der Dardanellen^) in das Agäische Meer^). Hier lösen sich von der türkischen Küste ab die Halbinsel Gallipoli und die dreizackige Chalkidifche Halb- insel, von der Ostküste Griechenlands die Halbinseln Attila und Argolis (et). Vor Mittelgriechenland liegt die Insel Euböa. Die südöstlichste Fortsetzung von Euböa und Attika bilden die Kykladen, deren südlichste, Santorin, einen noch tätigen Vulkan trägt. Die Insel Kreta schließt das Agäische Meer nach Süden hin ab. Die Ostseite der Balkanhalbinsel besitzt die stärkste Gliederung. D i e W e st k ü st e. Ziemlich vorteilhafte Gliederung weist auch die W e st k ü st e Griechenlands in ihrem südlichen Teile auf. Es finden sich hier der Busen von Patras, von Korinth, die Gruppe der Jonischen Inseln mit Korsu, Kephalonia und Zante, alle ausgezeichnet durch landschaftliche Schönheit, mildes Klima und Fruchtbarkeit, serner der Golf von Arta. Die Westküste hat jedoch für die Halbinsel weniger Bedeutung als die Ostküste, da sie durch parallel streichende Gebirge von: Innern geschieden ist. Das Antlitz der südosteuropäischen Halbinsel weist nach Osten, wie das von Italien nach Westen. Landschaften. Das vielgestaltige Gebirgsland, das den weitaus größten Teil der Halbinsel einnimmt, bildet kein einheitliches Ganzes, sondern teilt sich in drei große, wesentlich voneinander verschiedene Hauptgebiete. Diese sind Profil von den Transsylvanischen Alpen zum Agäischen Meer. M. d. L. 1:4 000 000. M. d. H. 1:400 000. >) Nach dem Jnselchen Marmara benannt. 2) Hellespont — Meer der Helle. 8) Dardanellen, so genannt nach den türkischen Schlössern an beiden Ufern. 4) Dieser Name stammt von dem sagenhaften griechischen Könige Ageus.

20. Zeichnende Erdkunde - S. 140

1879 - Berlin : Wiegandt, Hempel & Parey
140 zwiichen dem Pindus und den kambunifcken Bergen nacli 0, zwifchea Olymp und Ossa durchbrechend, in den Golf von Saloniki geht. S von demfelben Pharsalus [j. Pherfala], Schlacht —? 2) Die ichmale Mulde von Südthessalien, zwifchen —? Politifche Eintheilung : 1) Zur Türkei: Die Nordhälfte von Epirus und Thessalien. 2) Zum Königreich Griechenland: Die Südhälfte von Epirus und Thessalien ; Akarnanien und Aetolien. § 98. Iii) Mittelgriechenland. Im S der innere korinthi f che und der f ar o ni f che Meer- bufen, getrennt durch den Isthmus (Landenge von Korinth), welcher, Wsw/Ono, die Peloponnes mit Mittelgriechenland verbindet. Die Küste des korinthifchen Bufens Wnw\Oso von der Strafse von Lepanto bis zum Isthmus. Die Küste des faro- nifchen Bufens ist ihre halb'fo lange Fortfetzung Nw\So vom Isthmus bis zur Südfpitze von Attika ; in der Nordecke des Bufens die Infel Salamis (Schlacht — ?). Im N und 0 das ägäifclie Meer. Die Küste, wieder mit der vorigen parallel, Wjs W \ Oso vom malifchen Bufen bis zur Ostecke, von da N\S bis zur Südfpitze von Attika. Diefer ganzen Küste liegt die lang geftreckte, gebirgige Infel Euboea vor ; ihr Nordwestende gerade N vom Isthmus, ihre breite Mitte nur durch den fchmalen Euripus vom Festlande getrennt. Im W die hohen fiidlichen Verzweigungen des Pindus. Von ihnen gehen 2 Gebirgsreihen W-Zvtr\0$0 beide Küsten entlang : An der Nordküste niedrige Fortfetzungen des Oeta vom malifchen Meerbufen bis zum Euripus. An der Küste des korinthifchen Meerbufens der Parnassus [2500 m\ und der Helicon. — Von diefem durch eine breite Senke getrennt ziehen der Cithaeron und der Pames vom Ostende des korinthifchen Meerbufens hinüber gegen die Ost- ecke von Attika. Das fo umfchlossene Binnengebiet ist die fruchtbare Thalebene von Phocis und Böotien. Hauptfluss der Cephissus, vom Parnass Oso in den Sumpffee Kopaïs. Das Dreieck S vom Cithäron und Parnés ist Attika, gebirgig, kahl, mit kleinen, meist wenig fruchtbaren Küstenebenen.